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Shach Zeitung

El ajedrez es un juego, considerado un deporte, entre dos personas, cada una de las cuales dispone de 16 piezas móviles que se colocan sobre un tablero dividido en 64 escaques. En su versión de competición está considerado como un deporte.

El ajedrez es un juego, considerado un deporte, entre dos personas, cada una de las cuales dispone de 16 piezas móviles que se colocan sobre un tablero dividido en 64 escaques. En su versión de competición está considerado como un deporte.

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Der Kommentar<br />

Viele Schachfreunde<br />

bedauerten das<br />

Ende der legendären<br />

Schachsendungen mit<br />

Helmut Pfleger und<br />

Vlastimil Hort. Kann der<br />

Deutsche Schachbund<br />

hier seinen Einfluss<br />

nicht geltend machen<br />

und vielleicht zur Reaktivierung<br />

der beliebten<br />

Schachsendungen beitragen?<br />

„Beliebt“ ist in diesem<br />

Zusammenhang ein relativer<br />

Begriff - denn die<br />

Beliebtheit bezog sich<br />

eher auf ein begrenztes<br />

Fachpublikum, das<br />

meist bis nach Mitternacht<br />

aufbleiben musste.<br />

Erfreulicherweise<br />

gibt es inzwischen viele<br />

Übertragungen im Internet,<br />

die gut frequentiert<br />

werden. Fernsehtauglich<br />

sind diese Formate<br />

nicht. Am ehesten<br />

zeigen seit Jahren Turniere<br />

wie die Chess-<br />

Classics in Mainz, wie<br />

man die Ware Schach<br />

gut verkaufen kann:<br />

Schnellpartien mit relativ<br />

kurzer Bedenkzeit<br />

und die Möglichkeit für<br />

den Zuschauer, während<br />

der Partie die<br />

Computer-Bewertung<br />

zu verfolgen, um erkennen<br />

zu können, wer<br />

„in Führung“ liegt, denn<br />

den „Stand des Spiels“<br />

will jeder Sportzuschauer<br />

immer wissen.<br />

So wird Schach für die<br />

Zuschauer attraktiv!<br />

(Quelle: Freechess.<br />

info)<br />

Der groß angekündigte<br />

Schachboom<br />

hat sich<br />

erwiesenermaßen als<br />

Luftschloss erwiesen,<br />

genauso wie die erhoffte<br />

Medienpräsenz des<br />

Schachs.<br />

Im Falle des Berliner<br />

Turniers von dem<br />

weiter oben die Rede<br />

war, wurden beide<br />

Spieler übrigens völlig<br />

zu Recht nach Artikel<br />

12.1 der FIDE-Regeln<br />

verwarnt.<br />

Ein anderes Beispiel:<br />

Dortmund 2009:<br />

GM Peter Leko wird<br />

Zweiter hinter Kramnik<br />

mit einer schier unglaublichen<br />

Taktik, eine<br />

Partie gewinnen und<br />

alle restlichen Partien<br />

remis machen (5.Runde<br />

ein Sieg in 39 Zügen,<br />

alle anderen Partien<br />

remis in 17, 2x22,<br />

24, 2x25, 27, 29 und 40<br />

Zügen).<br />

Kein Mensch auf<br />

der Welt kann<br />

Leko hierfür einen<br />

Vorwurf machen (außer<br />

vielleicht die Sponsoren<br />

und Zuschauer, wobei<br />

sich hier die Geister<br />

scheiden) aber…<br />

…macht es das<br />

Schach zukünftig attraktiver<br />

für Sponsoren,<br />

für Zuschauer,<br />

für die Schachfreunde<br />

weltweit? Wenn jeder<br />

Schachprofi zukünftig<br />

solche Taktiken wie die<br />

gezeigten anwendet<br />

und das öfters, dann<br />

gute Nacht! Sponsoren<br />

werden abspringen,<br />

kein Mensch besucht<br />

mehr irgendwelche<br />

Schachveranstaltungen<br />

und Schachzeitschriften/Publikationen<br />

werden zwecks Ermangelung<br />

vorzeigbarer<br />

aktueller Partien im<br />

Archiv kramen müssen.<br />

Kurz zwei Partie aus<br />

Dortmund, die gut aufzeigen,<br />

was ich meine:<br />

Leko,P (2756) -<br />

Kramnik,V (2759)<br />

[E04]<br />

Sparkassen GM<br />

Dortmund GER (1),<br />

02.07.2009<br />

1.d4 jf6 2.c4 e6<br />

3.hf3 d5 4.g3 dxc4<br />

5.bg2 b4+ 6.bd2<br />

a5 7.c2 xd2+<br />

8.xd2 c6 9.a4 b5<br />

10.axb5 cxb5 11.g5<br />

0-0 12.xb5 a6<br />

13.a4 wb6 14.hbd2<br />

b5 15.a3 jc6<br />

16.0-0 ab8 17.fc1<br />

jxd4 18.hxd4 wxd4<br />

19.hf3 wb6 20.xa5<br />

wxa5 21.xa5 c6<br />

22.xc4 xf3 23.bxf3<br />

xb2 24.h4 1/2-1/2<br />

Bis zum 17.Zug<br />

folgten beide einer<br />

bekannten<br />

Analyse und nach weiteren<br />

sieben Zügen<br />

des Abtauschens einigte<br />

man sich auf Remis.<br />

Ich behaupte: Das war<br />

keine Kunst (so wie<br />

es Kramnik gerne für<br />

seine eigenen Partien<br />

beansprucht) noch war<br />

es Sport, geschweige<br />

denn Schach. Mit<br />

Schach hatte dieses<br />

Schauspiel genauso<br />

viel zu tun wie Hallenhalma<br />

mit Formationstanz.<br />

Einen weiteren Leckerbissen<br />

dieser<br />

Art produzierten<br />

die GM Leko und Bacrot<br />

in der 9.Runde des<br />

Turniers, bei dem einen<br />

fast das Mahl im Hals<br />

stecken bleibt:<br />

Bacrot,E (2721) -<br />

Leko,P (2756) [A30]<br />

Sparkassen GM<br />

Dortmund GER (9),<br />

11.07.2009<br />

1.c4 c5 2.hf3 jc6<br />

3.d4 cxd4 4.hxd4 jf6<br />

5.g3 wb6 6.hc2 e6<br />

7.bg2 e7 8.0-0 0-0<br />

9.hc3 d6 10.e4 a6<br />

11.h1 b8 12.bd2<br />

d7 13.g4 h6 14.f4<br />

jh7 15.c1 fc8<br />

16.b3 wd8 17.he2 b5<br />

1/2-1/2<br />

G<br />

erade als es anfängt,<br />

interessant<br />

zu werden, beschießt<br />

man, die Friedenspfeife<br />

zu rauchen. Ist das<br />

Schach? Ist das vielleicht<br />

Kunst, die ich<br />

einfältiger Tropf einfach<br />

nicht verstehe und zu<br />

würdigen weiß? Ist das<br />

Sport oder gar Wissenschaft?<br />

In meinen Augen<br />

nicht.<br />

Kommen wir zum<br />

Schach weltweit:<br />

Unter dem Titel<br />

„Nakamura schafft in<br />

zwei Tagen, was andere<br />

in sieben nicht<br />

schaffen“ veröffentlichte<br />

der Berliner Schachjournalist<br />

Stefan Löffler<br />

in seinem Schach-Blog<br />

schach.twoday.net einen<br />

interessanten Artikel<br />

über amerikanische<br />

Gepflogenheiten<br />

bei Schachopen. Dankenswerter<br />

Weise hat<br />

mir Herr Löffler erlaubt,<br />

den dortigen Text zu zitieren:<br />

Kann man in zwei<br />

Tagen ein eigentlich<br />

siebentägiges<br />

Open gewinnen?<br />

Man kann, wie<br />

Mig berichtet. Wenn<br />

man Nakamura heißt<br />

und in den USA spielt.<br />

Dort ist es üblich, dass<br />

man sich für Tage, von<br />

denen man im Voraus<br />

weiß, dass man nicht<br />

kann, Byes, also halbe<br />

Punkte reservieren<br />

kann. Und für die ersten<br />

Runden gibt es oft<br />

einen beschleunigten<br />

Modus, das heißt statt<br />

einer langen Partie pro<br />

Tag spielt man mehrere<br />

an einem.<br />

Beim World Open<br />

in Philadelphia<br />

tat es Nakamura<br />

wie folgt: absolvierte<br />

die ersten fünf Runden<br />

in 45-Minuten-Partien.<br />

Dann spielte er zwei<br />

reguläre Partien (eines<br />

davon ein kurzzügiges<br />

Remis). Und für die<br />

letzten zwei Runden<br />

hatte er sich Byes genommen,<br />

um rechtzeitig<br />

zum Turnier nach<br />

San Sebastian abzureisen.<br />

Ergebnis 7 aus<br />

9 und geteilter Erster.<br />

Wie geil ist das denn?<br />

38<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong>

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