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Shach Zeitung

El ajedrez es un juego, considerado un deporte, entre dos personas, cada una de las cuales dispone de 16 piezas móviles que se colocan sobre un tablero dividido en 64 escaques. En su versión de competición está considerado como un deporte.

El ajedrez es un juego, considerado un deporte, entre dos personas, cada una de las cuales dispone de 16 piezas móviles que se colocan sobre un tablero dividido en 64 escaques. En su versión de competición está considerado como un deporte.

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Der Kommentar<br />

Die alte Überschrift<br />

(Nakamuras<br />

schafft in<br />

drei Tagen, was andere<br />

in neun nicht schaffen)<br />

war nicht korrekt.<br />

Wie ich mittlerweile<br />

bei Chessvibes lesen<br />

konnte, gab es mehrere<br />

Doppelrunden. Die<br />

neun Runden wurden<br />

also in höchstens sieben<br />

Tagen absolviert,<br />

es gab aber auch ein<br />

Drei-Tages-Angebot,<br />

sie zu spielen, das<br />

Nakamura wahrnahm<br />

und sich für die beiden<br />

Runden am letzten Tag<br />

zusätzlich zwei Byes<br />

nahm, so dass er es in<br />

zwei Tagen schaffte.<br />

(Quelle: http://schach.<br />

twoday.net/stories/5806724/)<br />

Was hat das eigentlich<br />

noch<br />

mit Schach zu<br />

tun? Ich bin fassungslos<br />

wenn ich so etwas<br />

lese, kann es sein,<br />

dass ich in den letzten<br />

25 Jahren in denen ich<br />

Schach hobbymäßig<br />

betreibe, irgendetwas<br />

verpasst habe?<br />

Kommen wir zum<br />

nächsten Beispiel<br />

das in letzter Zeit<br />

für einiges Aufsehen<br />

gesorgt hat. Die Rede<br />

ist von der, ja ich sehe<br />

es Ihrem Gesichtsausdruck<br />

förmlich an<br />

was Sie jetzt erwarten<br />

- schnell die Ohren zuhalten<br />

– Nulltoleranz.<br />

So jetzt ist es raus,<br />

Sie können die Hände<br />

wieder von Ihren Ohren<br />

nehmen. Ich weiß,<br />

mich nervt das Thema<br />

auch und ich werde versuchen,<br />

mich so kurz<br />

wie möglich zu halten<br />

zu diesem Thema, das<br />

ich für einen schlechten<br />

Scherz betrachte.<br />

Besser gesagt halte ich<br />

es für so lächerlich, für<br />

so dümmlich und für<br />

so überflüssig dass ich<br />

schreien möchte. Das<br />

wir uns nicht falsch verstehen:<br />

Ich halte eine<br />

gewisse Frist für das Erscheinen<br />

zu einer Partie<br />

für zweckmäßig und<br />

auch vernünftig, doch<br />

wieso um Himmels<br />

Willen reichen nicht 30<br />

Minuten, von mir aus<br />

auch 15 Minuten, um<br />

danach bei Nichterscheinen<br />

die Partie zu<br />

Nullen? Warum müssen<br />

es 0 Minuten sein?<br />

Nein, nullzeronixvonwegenkannstduver-<br />

gessentoleranz muss<br />

es sein, so hat es der<br />

FIDE-Gott beschlossen<br />

(natürlich ohne jegliche<br />

Abstimmung) und<br />

der FIDE-Vorstand hat<br />

kopfnickend diese „demokratische“<br />

Entscheidung<br />

abgesegnet. Der<br />

holländische Schiedsrichter<br />

Gert Gijssens<br />

hat darüber ausführlich<br />

berichtet (http://www.<br />

chesscafe.com/text/geurt128.pdf).<br />

Eine<br />

Diskussion<br />

zum Handyverbot,<br />

dubiosen<br />

Ratingbestimmungen<br />

(u. a. : Ein Sieg eines<br />

Spielers mit 1350 gegen<br />

einen 1599er bei<br />

60 Minuten Bedenkzeit<br />

kann nun gewertet werden,<br />

wenn die anderen<br />

Spieler alle schwach<br />

genug sind, aber bei<br />

89 Minuten Bedenkzeit<br />

nicht, falls zufällig noch<br />

ein 1601er im Turnier<br />

mitspielt. Quelle: http://<br />

schachbund.de/downloads/Rating_Regulations_20090701.pdf)<br />

oder gar den Dopingkontrollen<br />

erspare ich<br />

mir an dieser Stelle,<br />

wobei ich mich bei letzterem<br />

schon gar nicht<br />

mehr gewundert habe,<br />

wie sich zum Beispiel<br />

der deutsche Schachbund<br />

gegenüber dem<br />

olympischen Komitee<br />

in dieser Sache derart<br />

anbiedern konnte<br />

um ja nur die Hoffnung<br />

am Leben zu erhalten,<br />

Schach zu einer echten<br />

olympischen Sportart<br />

und damit zu einer ewig<br />

sprudelnden Geldquelle<br />

zu machen.<br />

Kommen wir zum<br />

„Meisterstück“<br />

der FIDE, dem<br />

WM-Zyklus:<br />

Vorbei die Zeiten<br />

in denen man als<br />

Vereinsschachspieler<br />

noch wusste,<br />

wer gerade Weltmeister<br />

ist. Heute werden<br />

Schachweltmeister im<br />

Schnelldurchlauf produziert<br />

nach dem Motto:<br />

Wer hat noch nicht<br />

wer will noch mal? Wie<br />

auf der Kirmes werden<br />

Titel vergeben, die zum<br />

Teil in Schnell- und<br />

Blitzschach ausgespielt<br />

werden und dessen<br />

tatsächlicher Wert<br />

daran abgelesen werden<br />

kann, dass kein<br />

Mensch mehr mit Sicherheit<br />

weiß, wer vor<br />

vier Jahren Schachweltmeister<br />

war.<br />

Nachdem<br />

nun<br />

nach langen zähen<br />

Querelen<br />

ein potenter Sponsor<br />

gefunden wurde und<br />

auch ein halbwegs vernünftiger<br />

WM-Zyklus<br />

zustande gebracht wurde,<br />

fiel der FIDE nichts<br />

Besseres ein als a)den<br />

Sponsor zu vergraulen<br />

b)eigenmächtig die Regeln<br />

zu ändern bei laufendem<br />

Wettbewerb.<br />

Konsequenz daraus:<br />

Führende<br />

Großmeister<br />

und auch<br />

die UEP (der<br />

Sponsor) zogen ihre<br />

Teilnahme bzw. Kandidatur<br />

zurück.<br />

UEP-Chef<br />

Josef<br />

Resch hat sich<br />

dazu öffentlich<br />

im russischen Sport<br />

Express zu den Beweggründen<br />

geäußert.<br />

In der Hauptsache geht<br />

es darum, dass sich die<br />

UEP von der FIDE nicht<br />

bei der Organisation,<br />

der Suche nach möglichen<br />

Sponsoren und<br />

der Wahl des Austragungsortes<br />

reinreden<br />

lassen will. Außerdem<br />

sieht Resch nicht ein,<br />

dass der Veranstalter<br />

die ganze Arbeit alleine<br />

macht und das komplette<br />

finanzielle Risiko<br />

zu tragen hat.<br />

Konsequenzen aus<br />

diesem Kasperletheater<br />

zogen<br />

unter anderem auch<br />

die Supergroßmeister<br />

Alexei Shirov, Magnus<br />

Carlsen und Michael<br />

Adams. Shirov protestierte<br />

gar mit einem offenen<br />

Brief (Let´s ban<br />

the FIDE) auf chessbase.com<br />

gegen die<br />

Änderungen bei laufendem<br />

WM-Zyklus<br />

und drückte aus, was<br />

viele denken: „Angesichts<br />

der jüngsten Entwicklungen<br />

in der FIDE<br />

müssten viele vergangene<br />

Schachweltmeister<br />

in ihren Gräbern<br />

rotieren“ und weiter „Es<br />

ist die Pflicht der lebenden<br />

Schachspieler sich<br />

nun zu Wort zu melden.<br />

Wenn FIDE und<br />

Ilyumzhinov nicht damit<br />

aufhören, unseren<br />

intellektuellen Sport zu<br />

zerstören, sollte etwas<br />

getan werden“.<br />

Bravo Alexei! Dem<br />

kann ich nur zustimmen<br />

doch<br />

gleichzeitig hege ich<br />

meine Zweifel, dass<br />

wirklich etwas geschieht.<br />

Vor allem stelle<br />

ich mir die Frage: Was<br />

soll geschehen?<br />

Das kann nur mit<br />

einem Zusammenhalt<br />

aller<br />

weltweit ernsthaft interessierten<br />

Schachfreunde<br />

gelingen, die<br />

ihr Hobby, ihren Sport<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong><br />

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