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Weiterbildung in Frankreich<br />

1906 wohnte Epstein zunächst für einige Zeit in Westerham bei Rosenheim, um noch im<br />

gleichen Jahr wieder nach Paris zurückzukehren. Dort lebte sie mit Sonia Terk und<br />

weiteren Künstlerinnen in einer Wohngemeinschaft. Künstlerisch arbeitete sie<br />

gemeinsam mit Sonia Terk und dem aus Prag stammenden Maler Eugen von Kahler<br />

(1882–1911) zusammen. Letzteren lernte Epstein «vermutlich» [12] im Café du Dôme<br />

kennen. In Sèvres besuchte sie zusammen mit Olga Meerson Kandinsky und Gabriele<br />

Münter. [13] - Ein besonderes Ereignis dürfte für sie 1906 ihre Teilnahme an der von Sergei<br />

Djagilew im Grand Pa<strong>la</strong>is [14] mit <strong>gr</strong>oßem Pomp in zwölf Räumen organisierten Abteilung<br />

russischer Kunst des Salon d’Automne gewesen sein. Diese zeigte die junge russische<br />

Künstlergeneration mit Werken u.a. von Epsteins Kollegen wie Léon Bakst, Alexander<br />

Benois, Natalija Gontscharowa, Igor Grabar, Jawlensky, Kandinsky, Michail Larionow,<br />

Konstantin Somow oder Michail Wrubel. – 1907 nahm sie am Pariser Salon d’Automne<br />

teil. 1908 hielt sich Epstein zeitweise wieder in München auf, um ihre Scheidung von<br />

ihrem Ehemann einzuleiten. Zusammen mit Kandinsky war sie damals Schülerin von<br />

Jawlensky, was aus Kandinskys Briefen aus den 1930er Jahren hervorgeht. [15] Am 1.<br />

Oktober erfolgte der endgültige Umzug nach Paris. Wiederum stellte sie im Pariser Salon<br />

d’Automne aus. 1910 traf sie in Paris auf Robert De<strong>la</strong>unay, der zwischenzeitlich mit ihrer<br />

Freundin Sonja Terk verheiratet war, des Weiteren Fernand Léger, Amédée Ozenfant,<br />

Juan Gris und Henri Le Fauconnier, der im gleichen Jahr noch Mitglied der Neuen<br />

Künstlervereinigung München wurde und an deren Ausstellungen teilnahm.<br />

Vermittlerin zwischen der Pariser Avantgarde und der Redaktion<br />

B<strong>la</strong>uer Reiter<br />

1911 stellte Epstein erneut im Pariser Salon d’Automne aus. Sie wurde damals zur<br />

wichtigsten Kontaktperson für Kandinsky und Franz Marc zur Pariser Kunstszene. Sie<br />

war es, die den bedeutungsvollen Kontakt von De<strong>la</strong>unay zu Kandinsky vermittelte. Eines<br />

ihrer Porträts und eines ihrer Stillleben [16] aus jener Zeit wurden von Kandinsky und<br />

Marc in der ersten Ausstellung der Redaktion Der B<strong>la</strong>ue Reiter präsentiert. Das Porträt<br />

soll Kandinsky gekauft haben. Sicher ist, dass sie das Stillleben mit dem Titel «Disteln»<br />

Kandinsky schenkte. Marc vermittelte Verkäufe ihrer Arbeiten an die Galerie «Neue<br />

Kunst» von Hans Goltz. Kandinsky soll ihr damals auch die Übersetzung seines Werkes<br />

«Über das Geistige in der Kunst» [17] ins Französische angetragen haben. 1912 erfolgte ihre<br />

Scheidung von Mieszys<strong>la</strong>w Epstein. – Franz und Maria Marc und August Macke<br />

besuchten Epstein in Montmorency bei Paris. Marc war damals besonders von ihrer<br />

Porträtmalerei angetan. [18] Teilnahme an der ersten Ausstellungsserie der Redaktion des<br />

B<strong>la</strong>uen Reiters im Gereonsklub in Köln. [19] In Herwarth Waldens Kunstzeitschrift «Der<br />

Sturm» erschien ihre theoretische Abhandlung «Einige Gedanken über Bildentstehung»,<br />

in der sie sich unter anderem auch mit dem Kubismus auseinandersetzte. [20] 1913<br />

publizierte sie einen weiteren Aufsatz in der Kunstzeitschrift «Der Sturm» mit dem Titel<br />

«Das Lächerlichsein». Darin äußerte sie sich positiv zur Abstrakten Kunst: «Der Drang<br />

nach Abstraktion wird immer <strong>gr</strong>ößer; dies echte Bedürfnis dringt immer und immer<br />

weiter und Abstraktion wird erste Forderung.» Sie sprach von «der wahren Abstraktion»<br />

und bezweifelte, dass jedermann fähig ist, mit ihr umzugehen: „Wie viele aber können<br />

abstrahieren ohne allen Sinn zu verlieren, wie viele können ihren Boden <strong>la</strong>ssen, um auf<br />

sichereren zu gehen in Abstraktion? So entstehen Werke, die abstrakt aussehen, die<br />

nichts sind und von nichts sagen.“ [21] - Die Galerie «Der Sturm» stellte damals auch zwei<br />

ihrer Porträts auf dem Ersten Deutschen Herbstsalon aus [22] . Am Ende des Jahres nahm<br />

sie wieder am Salon d‘Automne in Paris teil. 1914 traf sie in Bordighera an der ligurischen<br />

12

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