IMPULS L'Interprofession du lait - ALIS
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JOURNAL<br />
Interwiew<br />
mit Alexander Briw<br />
und Albert Rösti<br />
Das Interwiew führte Claude Liengme<br />
L’IP Lait a été crée il y a bientôt une année? Qu’a-t-elle<br />
réussi à votre avis?<br />
Alexander Briw: Die BO-Milch hat einen guten Job gemacht,<br />
indem es ihr gelang, als Organisation landesweit allgemein<br />
anerkannt zu werden. Mehr lag in dieser Zeit, bei diesem<br />
medialen und politischen Druck, bei diesen Altlasten aus<br />
der Planwirtschaft und der unterschiedlichen Ausgangslage<br />
einfach nicht drin.<br />
Albert Rösti: Durch die Grün<strong>du</strong>ng der BO-Milch ist eine<br />
Plattform entstanden, auf der alle Partner der Wertschöpfungskette<br />
Milch gemeinsam nach Lösungen suchen, damit<br />
der Milchmarkt stabilisiert und Wertschöpfung in der<br />
Schweiz gesichert werden kann. Die BO-Milch hat wichtige<br />
Instrumente erschaffen wie den Richtpreis für Molkereimilch<br />
oder den Mengenindex für jene Menge Milch, die zum<br />
Richtpreis verkauft werden können soll. Dank der Festlegung<br />
des Richtpreises konnte zumindest im vergangenen Jahr ein<br />
noch weiteres Absinken des Milchpreises verhindert werden.<br />
Leider hat man allerdings im Vorstand der BO-Milch in den<br />
vergangenen Monaten nicht die notwendigen Mehrheiten<br />
gefunden, die die marktgerechte Re<strong>du</strong>ktion des Mengenindexes<br />
und damit die Entlastung vom Preisdruck gebracht<br />
hätte.<br />
Dans un secteur de pro<strong>du</strong>ction libéralisé avec des<br />
quantités libres, que faut-il régler de manière interprofessionnelle<br />
et pourquoi?<br />
A. Briw: Die Art des Zusammenarbeitens in einer von Wettbewerb<br />
untereinander geprägten Wirtschaft. Welche Punkte<br />
sind im Interesse und zum Vorteil aller Marktteilnehmer?<br />
Wie wollen wir die Wertschöpfungskette Milch in der<br />
Alexander Briw<br />
Molkereimeister<br />
<strong>IMPULS</strong> 6|2010<br />
Mitglied der Geschäftsleitung, Rohstoffbeschaffung,<br />
Estavayer Lait SA<br />
Verheiratet, 55-jährig<br />
Albert Rösti<br />
42-jährig<br />
Dr. Ing. Agr. ETH<br />
Direktor SMP seit 2007<br />
Verheiratet, 2 Kinder 14 und 9 Jahre alt<br />
Schweiz verteidigen, fördern, strategisch erfolgreich positionieren?<br />
Dazu gehört auch die Einigung auf ein Marktmodell.<br />
Nicht zu verwechseln mit Mengenführung <strong>du</strong>rch eine Organisation,<br />
gemeint als Mengenbeschränkung in Form von<br />
Marktbehinderung. Das ursprüngliche, dreiteilige Modell<br />
mit Vertragsmilch zur gegenseitigen Verlässlichkeit und Stabilität,<br />
eine Art Börse zum kurzfristigen und flexiblen Handel<br />
untereinander, sowie, als Sicherheitsventil, eine Abnahmegarantie<br />
zu international vermarktbaren Preisen ist für<br />
mich nach wie vor das erfolgversprechendste Modell für die<br />
Situation, wie sie sich heute in der Schweiz präsentiert.<br />
A. Rösti: Es braucht im Milchmarkt eine minimale Mengensteuerung.<br />
Aufgrund der ungleichen Strukturen (über 25000<br />
Milchpro<strong>du</strong>zenten und nur wenigen Verarbeiter) wird ohne<br />
Steuerung mangels Transparenz bei den Pro<strong>du</strong>zenten immer<br />
mehr pro<strong>du</strong>ziert, als auf dem Markt nachgefragt wird. Damit<br />
herrscht ein steter Preisdruck. Wichtigste Aufgabe der BO-<br />
Milch ist es also, Transparenz zu verschaffen und die Milchmenge<br />
zu steuern.<br />
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