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BIEL BIENNE 23./24. MAI <strong>2018</strong> LYSSER & AARBERGER WOCHE<br />
BIEL BIENNE 23/24 MAI <strong>2018</strong><br />
11<br />
VEREINE<br />
Solidarität und Freude<br />
Das Familienhilfswerk<br />
Gotthelfverein Region Seeland<br />
unterstützt Kinder<br />
und Jugendliche<br />
in finanzieller Notlage.<br />
VON<br />
TERES<br />
LIECHTI<br />
GERTSCH<br />
Der Gotthelfverein mit seinen<br />
Sektionen im Kanton Bern<br />
ist zwischen 1880 und 1918<br />
entstanden. Seinen Namen erhielt<br />
er, weil der sozial stark<br />
engagierte Pfarrer Albert Bitzius<br />
alias Jeremias Gotthelf sich in<br />
seinem Werk und in seinen<br />
öffentlichen Ämtern für notleidende<br />
Kinder eingesetzt hatte.<br />
Heute gibt es noch zehn<br />
Sektionen, darunter den Gotthelfverein<br />
Region Seeland, tätig<br />
in den 48 Gemeinden der Sozialdienstregionen<br />
Aarberg, Erlach,<br />
Lyss, Schüpfen, Büren an<br />
der Aare und Ipsach.<br />
Digital. Der historisch anmutende<br />
Name täuscht: Der<br />
Gotthelfverein Region Seeland<br />
ist in der modernen Zeit angekommen,<br />
sowohl was<br />
Grundhaltung und Wirken<br />
betrifft als auch, wie er sich<br />
dem Publikum vermittelt:<br />
Hauptsächlich auf einer digitalen<br />
Plattform, mit einer informativen<br />
und bedienerfreundlichen<br />
Webseite. «Wir<br />
wollen nicht teure Massenwerbung<br />
machen», sagt Verena<br />
Schärer aus Bargen, seit<br />
zwanzig Jahren Vereinspräsidentin.<br />
«Auf der Webseite sind<br />
wir mit Partnern verlinkt, wie<br />
die regionalen Kirchgemeinden.<br />
Auch mit den politischen<br />
Gemeinden wollen wir uns<br />
verbinden.» Verena Schärer<br />
ist ausgebildete Krankenschwester,<br />
wie es damals noch<br />
hiess, und erteilt in ihrer Gemeinde<br />
Aufgabenhilfe – Kinder<br />
liegen ihr am Herzen.<br />
Babyausstattung. «Wir<br />
verstehen uns als Ergänzung<br />
zu den Leistungen anderer<br />
Einrichtungen der öffentlichen<br />
und privaten Fürsorge», erklärt<br />
Vorstandsmitglied Susanne Eggimann<br />
aus Siselen, selber Sozialarbeiterin.<br />
«Ich arbeite<br />
beim Sozialdienst Nidau, also<br />
nicht im Wirkungsbereich unseres<br />
Vereins.» Sie kennt die<br />
Mechanismen öffentlicher Un-<br />
terstützung und weiss, wo der<br />
Gotthelfverein sinnvoll ergänzen<br />
kann. «Wir kommen dort<br />
ins Spiel, wo der Sozialdienst<br />
es aus gesetzlichen Gründen<br />
nicht kann. Wir erbringen<br />
manchmal eine Einzelunterstützung,<br />
können eine kleine<br />
Zusatzgeste machen.» So hat<br />
der Verein etwa einer Familie<br />
mit Pflegekindern Konfirmationskleidung<br />
finanziert, und<br />
alleinstehenden Müttern mit<br />
Geldsorgen eine Babyausstattung.<br />
Kinder haben Beiträge<br />
erhalten an ein Blaukreuzlager,<br />
an Reit- oder Tanzstunden, an<br />
Musikunterricht. «Es ist wichtig,<br />
gerade auch Kindern und<br />
Jugendlichen, die unter<br />
schwierigen finanziellen Bedingungen<br />
aufwachsen, eine<br />
Freude zu bereiten und sie dadurch<br />
auch zu fördern.»<br />
Dem Verein gelingt es offensichtlich,<br />
den Spagat zu<br />
schaffen zwischen Grosszügigkeit<br />
und sorgsamem Umgang<br />
mit seinen Geldern. Wer<br />
einen Beitrag möchte, muss<br />
ein schriftliches Gesuch einreichen,<br />
wo auch Auskünfte<br />
zur finanziellen Situation verlangt<br />
sind (siehe Webseite).<br />
«Wenn sich jemand überfordert<br />
fühlt, helfen wir gerne<br />
beim Ausfüllen des Formulars,<br />
auch telefonisch», sagt Susanne<br />
Eggimann. «Wir wollen<br />
auch niemanden demütigen<br />
– im Gegenteil: Wir wissen,<br />
wie viel versteckte Armut es<br />
in unserem reichen Land gibt.<br />
Und so oft reichen Tiefstlöhne<br />
nicht aus, um eine Familie zu<br />
erhalten.»<br />
PHOTO: JOEL SCHWEIZER<br />
Gesuch. Die Gesuche kommen<br />
zur Präsidentin, sie<br />
macht, wenn nötig, Zusatzabklärungen<br />
und bringt Anfragen,<br />
die formell in Frage<br />
kommen, in den Vorstand.<br />
«Wir helfen, wann immer<br />
möglich. Und wenn es aus<br />
rechtlichen Gründen nicht<br />
geht, so unterstützen wir mit<br />
Rat, manchmal basierend auf<br />
dem «Verzeichnis der Fonds,<br />
Stiftungen und anderen finanziellen<br />
Hilfsquellen im<br />
Kanton Bern». Schuldensanierungen<br />
dürfen und können<br />
wir keine vornehmen, aber<br />
auch hier helfen wir mit Information,<br />
zeigen bei Bedarf<br />
den Weg zur Schuldenberatungsstelle<br />
auf.»<br />
Spenden erhält der Verein<br />
vor allem von Privaten, aus<br />
Kirchenkollekten, hie und da<br />
von Firmen. «Viele kennen<br />
uns vielleicht zu wenig. Wer<br />
uns aber eine Spende gibt, der<br />
hat Gewissheit, dass seine Hilfe<br />
direkt ankommt. Jeder Franken<br />
ist mehr als ein Franken<br />
wert, weil er Solidarität zeigt<br />
und eine grosse Dankbarkeit<br />
bei den Betroffenen auslöst.<br />
Jede Spende wird auch sofort<br />
von uns verdankt.» n<br />
Der<br />
Vorstand<br />
des<br />
Gotthelf -<br />
vereins<br />
Aar berg.<br />
Hintere<br />
Reihe:<br />
Eliane<br />
Berger,<br />
Hans<br />
Krähen bühl<br />
und Bea -<br />
trice Frey.<br />
Vorne:<br />
Susanne<br />
Eggimann<br />
und<br />
Präsidentin<br />
Vreni<br />
Schärer.<br />
www.gotthelfverein-aarberg.ch<br />
Spenden können gerichtet werden an den<br />
Gotthelfverein Familienhilfswerk Region Seeland,<br />
3282 Bargen PC-Konto 30-32724-0,<br />
IBAN Nummer CH56 0900 0000 3003 2724 0<br />
Holzbau<br />
Carports<br />
Dachfl ächenfenster<br />
Fassadenverkleidungen<br />
Parkettarbeiten<br />
Treppenbau<br />
Designtreppen<br />
Handläufe<br />
Holztreppen<br />
Trittabdeckungen<br />
Aufzugtreppen<br />
Dachausstiege<br />
Galerietreppen<br />
Raumspartreppen<br />
Scherentreppen<br />
Feldmann+Co. AG/SA<br />
Kirchenfeldstr. 35, Postfach 365, 3250 Lyss<br />
Tel. 032 387 13 30, info@felma.ch<br />
BILD DER WOCHE<br />
von Joel Schweizer<br />
Das auf den<br />
Asphalt aufgemalte<br />
Dreieck<br />
könnte als Pfeil<br />
den Weg in die<br />
Zukunft des<br />
Industrieortes<br />
Lyss weisen: Als<br />
Energiestadt<br />
möglichst wenig<br />
Strom verbrauchen,<br />
auch wenn<br />
Stecker und<br />
Steckdose noch<br />
so gross sind und<br />
den Verkehrskreisel<br />
zieren.<br />
Ob der weisse<br />
Tesla dereinst<br />
hier «tanken»<br />
kann, ist höchst<br />
zweifelhaft ...