Spassegio cultural tras vischnanca - Savognin
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Nr. 1: Tourismus und Segantini<br />
Der Beginn des Tourismus und Giovanni Segantini<br />
Spuren von Römerwegen am Julier- und Septimerpass beweisen,<br />
dass diese zwei Alpenübergänge bereits zu Urzeiten begangen<br />
wurden. Nach einer grossen Hungersnot anfangs des 19. JH<br />
wurde die Juliers<strong>tras</strong>se in den Jahren 1820-1840 ausgebaut. Mit<br />
dem Beginn des Tourismus im Engadin in der zweiten Hälfte des<br />
19. JH nahm der Verkehr stark zu. Das Reisen mit Pferdekutsche<br />
oder zu Fuss war mühsam und langsam. Um den Gästen Unterkunft<br />
und Verpflegung zu bieten, wurden um 1870 die Hotels<br />
Piz Mitgel und Pianta gebaut. Im Hotel Piz Mitgel war anfangs<br />
auch das Post- und Telegrafenbüro untergebracht, das später zur<br />
Familie Pianta wechselte.<br />
Die Familie Segantini<br />
<strong>Savognin</strong> wurde damals als Luftkurort angepriesen und durch<br />
den Fremdenverkehr fanden hier und im benachbarten Engadin<br />
viele Einheimische Arbeit und Verdienst. Mitte des 20. JH<br />
war die Abwanderung sehr gross. 1950, während des Baus des<br />
Stausees von Marmorera, zählte <strong>Savognin</strong> 766 Einwohner. Zehn<br />
Jahre später waren es nur noch 632. Mit einem Inserat in der<br />
Neuen Zürcher Zeitung hat die Gemeinde 1959 ein erschlossenes<br />
Gebiet beim Lärchenwald zur Überbauung angeboten.<br />
Die ersten Ferienhäuser entstanden und mit der Gründung der<br />
Nandro Bergbahnen (heute <strong>Savognin</strong> Bergbahnen) und dem Bau<br />
einer Zweiersesselbahn und zwei Skiliften bis auf den Piz Martegnas<br />
wurde der Startschuss zu einer rasanten Entwicklung gegeben.<br />
Bereits im ersten Betriebsjahr wurden 196‘067 Personen<br />
befördert. Zehn Jahre später waren es schon über 2 Mio. und<br />
nach weiteren 10 Jahren über 3 Mio. Am 4. März 1976 wurde<br />
der 30 Millionste Fahrgast geehrt. Im Sommer 2010 zählte man<br />
157‘675 und im Winter 2010/2011 2‘060‘267 Beförderungen.<br />
Ähnlich entwickelten sich die Logiernächte. Diese betrugen<br />
1962/63 23‘301 und 50 Jahre später sind es an die 300‘000.<br />
Die Tourismusindustrie schuf viele neue Stellen und die Entvölkerung<br />
konnte gestoppt werden. 2012 zählte unser Dorf knapp<br />
1‘000 Einwohner und es werden einige Tausend Fremdenbetten<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Rechts vom Hotel Piz Mitgel sehen wir das Haus Peterelli, in<br />
welchem der berühmte Alpenmaler Giovanni Segantini mit<br />
seiner Familie von 1886-1894 lebte. Auf seiner Fahrt von Italien<br />
durch unser Tal soll er «Che paradiso!» ausgerufen haben. Unsere<br />
Bergwelt und die klaren, reinen Lichtverhältnisse haben ihn<br />
so begeistert, dass er beschloss hier zu bleiben. Während der<br />
<strong>Savognin</strong>erzeit verfeinerte er seine Maltechnik und es entstanden<br />
berühmte Bilder, welche unsere Landschaft in alle Welt<br />
bringen. Das einfache Bauernleben mit seinen täglichen Verrichtungen<br />
und unsere schöne Landschaft, vor allem mit Blick auf<br />
die Bergkette Piz Curver und Piz Toissa inspirierten den grossen<br />
Meister und es entstanden Werke die Weltruhm erlangten.<br />
Das Wohnhaus Peterelli, die veia Segantini, die Sala Segantini,<br />
die Vereinigung Pro Segantini, die Plazza Segantini und der Gedenkstein<br />
auf Tussagn, wo er sich im Sommer oft aufhielt um die<br />
Alpen zu malen, erinnern an seinen Aufenthalt in <strong>Savognin</strong>.<br />
Die ersten Hotelprospekte<br />
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