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Anselmi/Johnson It abroad Edifici Commerciali ... - Etruria design

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Show<br />

La mostra Sit_Down_Please al<br />

Coverings 2007 di Chicago.<br />

Die Ausstellung Sit_Down_Please<br />

auf der Coverings 2007 in<br />

Chicago.<br />

PiX möchte über die jüngst erfolgte Ausstellung „Sit_down_please“<br />

berichten, die vom italienischen Verband der Keramikhersteller<br />

Confindustria Ceramica im diesjährigen Frühjahr veranstaltet wurde.<br />

Hierzu haben wir die Besucher der Messen, bei denen die Ausstellung<br />

zu Gast war, zu ihren Reaktionen und Gedanken über die Verknüpfung<br />

von Keramik und Einrichtungselementen befragt.<br />

DIE URSPRÜNGE<br />

Die Initiative geht auf das Jahr 2006 zurück. Confindustria beauftragte<br />

damals, gemeinsam mit dem Ausstellungskurator Aldo Colonetti, eine<br />

Gruppe von neun Designern und Architekten mit der Schaffung einer<br />

Sitzmöbelserie mit Keramikverkleidung, um die Nutzungsvielfalt dieses<br />

Materials aufzuzeigen. Die Zusammenarbeit mit dem berühmten<br />

Architekten Mario Botta hat zu einer originellen und anregenden<br />

Ausstellung geführt, die eine einzigartige Begegnung von Architektur,<br />

Einrichtungs<strong>design</strong> und italienischer Keramik ist. Nachdem die Schau zur<br />

gleichen Zeit auf der Mailänder Triennale in <strong>It</strong>alien anlässlich des<br />

Rahmenprogramms I Saloni 2007 und auf der Coverings 2007 in<br />

Chicago, Illinois, eröffnet wurde, reiste sie anschließend in den<br />

Merchandise Mart zur NeoCon 2007 weiter.<br />

Neben dem Sitzmöbel von <strong>Etruria</strong>, das im Goldenen Schnitt vom modernistischen<br />

Architekten Michael P <strong>Johnson</strong>, der in Arizona sein Büro hat,<br />

entworfen wurde, umfasste die Ausstellung weitere acht keramisch verkleidete<br />

Sitzmöbel der folgenden Designer und Architekten: Marco<br />

Acerbis (StepbyStep), Michela und Paolo Baldessari (Leia), Riccardo<br />

Blumer (Earthframe), Diego Grandi (Double C), Giulio Iacchetti<br />

(Zerobench), Massimo Iosa Ghini (In Attesa), Setsu & Shinobu <strong>It</strong>o<br />

(Arrow), Paolo Ulian (Side Shadow).<br />

Die Besucher der Ausstellung konnten sich persönlich von der<br />

Widerstandsfähigkeit und Bequemlichkeit überzeugen, die diese innovativen<br />

Sitzgelegenheiten bieten. Mit Gestaltungen, wie eine parkbankähnliche<br />

Wellenform oder eine Chaiselongue mit hoher Lehne, deren<br />

Fliesenverkleidung eine Krokodillederoptik aufweist, fanden die<br />

Kreationen bei den Besuchern einen großen Zuspruch.<br />

PiX sprach mit einigen wichtigen Branchenvertretern und befragte sie<br />

um ihre Meinung über die Wanderausstellung „Sit_down_please“.<br />

Insbesondere wollten wir wissen, ob diese Sitzmöbel künftig<br />

Produktionschancen haben und welcher Markt sich ihnen auftun könnte.<br />

MAILAND (18.-23. April 2007)<br />

Der renommierte Architekt Mario Botta trug zum Projekt mit der<br />

Installation „Guscio“ bei, die als riesiger avantgardistischer Bogen den<br />

Treppenaufgang der Triennale überspannte und vollständig aus innovativen<br />

Keramikfliesen von Floor Gres gefertigt wurde.<br />

Der Kurator Aldo Colonetti führt hierzu aus: „Wenn der Triennale-<br />

Besucher die Treppen im Inneren des Bogens hinaufging, legte er einen<br />

rituellen Weg von der Erde zum Produkt, vom Material zur Form zurück.“<br />

Bei Heraustreten aus dem „Guscio“ am Ende der Treppe erreichten die<br />

Besucher den Absatz des Zwischengeschosses, wo sie den Titel der<br />

Ausstellung „Sit_down_please“ auch wörtlich nehmen konnten.<br />

Fabio DiLiberto, Senior Design Strategist bei Design Continuum in<br />

Mailand, setzt hinzu: „Ich fand die Ausstellung wirklich faszinierend, vor<br />

allem aufgrund der unvermuteten Potentialitäten von Keramik. Anfangs<br />

war ich eher skeptisch, weil mir die Keramikverkleidung als Material zu<br />

kalt und für Sitzgelegenheiten eher ungeeignet erschien. Die ausgestellten<br />

Sitzmöbel warteten mit einer völlig neuen und interessanten<br />

Anwendungsmöglichkeit auf, die meines Erachtens ideal für den Einsatz<br />

in öffentlichen Bereichen und im Freien ist. Die größeren Formate scheinen<br />

mir besonders angebracht, weil weniger Fugstellen vorhanden sind.<br />

Im Kontext der Mailänder Triennale wurde die Schau vor allem als<br />

Kunstinstallation wie ein Museumsexponat präsentiert. In Zukunft würde<br />

es mir gefallen, diese Werke im Garten oder im Café der Triennale zu<br />

sehen, wo die Besucher sie auch wirklich benutzen können.“<br />

Rita Catinella, Senior Product Editor der Zeitschrift „Architectural Record<br />

Magazine“: „Ich glaube, dass die Kombination von Keramikverleidung<br />

und Sitzmöbel als Produktidee für spezifische Anwendungen machbar<br />

ist. Ich denke hier vor allem an Badräume, Schwimmbäder, Saunen und<br />

Wellness-Zentren. Die Keramiksitze bieten mit Hygiene und<br />

Wasserundurchlässigkeit gleich zwei Vorteile. Die Architekten müssen<br />

allerdings Lösungen finden, um sie auch bequem zu machen. Ich sehe<br />

in Läden für Innen<strong>design</strong> häufig Tische mit Keramikverkleidung und<br />

finde, dass sie etwas Solides und Wesentliches zum Ausdruck bringen.“<br />

COVERINGS (17.-20. April 2007)<br />

Auf der Coverings wurde die Schau, die sechs der neun Exponate zeigt,<br />

neben dem Hauptstand von Ceramic Tiles of <strong>It</strong>aly eingerichtet und bildete<br />

damit eine ideale Ergänzung zu den keramischen Innovationen, die im<br />

italienischen Pavillon zu sehen waren. An ihrem neuen Veranstaltungsort<br />

in Chicago lockte die Coverings 2007 eine Rekordzahl von Architekten<br />

und Designern (mit einem Zuwachs von 80 % gegenüber den Vorjahren)<br />

sowie eine große Schar von Journalisten an, die sich über die letzten<br />

Designneuheiten der Branche informieren wollten.<br />

Katie Weeks, Senior Editor der Zeitschrift „Contract Magazine“ erklärt:<br />

„Ich glaube, dass Ausstellungen dieser Art auf Messen stets einen sehr<br />

wirkungsvollen optischen Auftritt haben. Diese Installationen tragen im<br />

Üblichen dazu bei, die Sichtgewohnheiten zu erweitern, indem sie<br />

Alltagsobjekte oder -konzepte mit einem Mix aus ungewohnten<br />

Materialien neu interpretieren. Daher sind es nicht mehr nur die Designer,<br />

die unkonventionell denken, sondern auch die Besucher, die von den<br />

Kreationen angeregt werden. Vermutlich sind nicht alle Werke für einen<br />

praktischen Kontext geeignet, aber das ihnen jeweils zugrunde liegende<br />

Konzept kann nach und nach zu interessanten Entdeckungen führen.“<br />

Katie Weeks führt weiter aus: „Die Machbarkeit dieser Sitzmöbel ist fest<br />

mit dem Umfeld verknüpft, in das sie eingefügt werden. Ich bezweifle<br />

zum Beispiel, dass sie in einem extrem formellen Geschäftsambiente<br />

Aufnahme finden können. Aufgrund der zunehmenden Präsenz von<br />

Kunst am Arbeitsplatz könnte sich die Optik dieser Objekte in einer<br />

zunehmenden Anzahl von Räumen integrieren. Ich kann sie mir sowohl<br />

in Verkaufsstellen für Möbel als auch für Keramik vorstellen, wenngleich<br />

ich nicht genau weiß, wer den Vertrieb übernehmen sollte.“<br />

Zum Abschluss sagt Katie Weeks: „Ich bin auch überzeugt, dass das<br />

größere Designbewusstsein der Kollektivität und die Auswirkungen des<br />

Designs auf den Alltag zu immer häufigeren Berührungspunkten von<br />

Keramik und Möbel<strong>design</strong> führen werden, da sich Designer und<br />

Kunden in der Regel um die gleiche Perspektive bewegen. Exklusive<br />

Objekte (obwohl sie in Wirklichkeit aus der Serienproduktion stammen)<br />

üben eine derartige Faszination aus, dass etwas völlig neues wie ein<br />

Sitzmöbel aus Keramik gute Chancen hat, die Aufmerksamkeit vieler<br />

Leute auf sich zu ziehen.“<br />

Der Architekt Phu Hoang, gegenwärtig Inhaber des Büros Phu Hoang<br />

Architects in New York und in der Vergangenheit des Büros Bernard<br />

Tschumi Architects, fügt hinzu: „Als Architekt freut es mich besonders, die<br />

neuartige, kreative Verwendung eines Materials zu sehen, das ich häufig<br />

in meine Projekte einfüge. Keramik wird traditionell als eine architektonische<br />

Oberfläche betrachtet, während die Ausstellung Denkanstöße für<br />

Anwendungsmöglichkeiten auf einer völlig anderen Ebene und mit einem<br />

ganz anderen Materialcharakter gibt.“<br />

Phu Hoang weiter: „Aufgrund der hohen technischen Qualitäten der italienischen<br />

Keramik denke ich, dass sich das Erzeugnis besonders für<br />

die Freiraumausstattung eignet. Ich kann mir vorstellen, dass es in

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