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BOLD THE MAGAZINE No.04

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KREATIVITÄT IDEEN ENTSTEHEN IM KOPF | SCHÖPFUNG UND VERÄNDERUNG | DESIGNER HANNS LOHRER | FOTOGRAF TODD MCLELLAN | BERKLEE COLLEGE OF MUSIC | THE GASLIGHT ANTHEM | BLOC PARTY

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Schwerpunkt | Kreativität | european school of design BOLD THE MAGAZINE | 17 Ideen entstehen im Kopf nicht im Computer Autorin: N. Saadi Die European School of Design in Frankfurt räumt Nachwuchspreise ab und verblüfft die Kreativszene mit originellen Arbeiten. Auf dem Lehrplan der Akademie steht die systematische Entwicklung guter Ideen an oberster Stelle. Eine Schultoilette. Kotzgeräusche dringen aus der Kabine. An einer verschlossenen Klotür haftet ein Aufkleber mit der Aufschrift: „Nur noch einmal Kotzen bis zum Tod!“ Die hereinkommenden Schüler bleiben stehen, gucken irritiert und unterhalten sich lebhaft über Slogan und Brechgeräusche. So zumindest stellt sich David Apel seine Kampagne vor. Apel studiert im sechsten Semester an der European School of Design, einer privaten Akademie, die ihre Studierenden zu Kommunikationsdesignern ausbildet. Dieses Halbjahr soll er das Thema Essstörungen im Fach „Konzeption/Ideenentwicklung“ umsetzen. „Laut einer Studie leidet jedes dritte Mädchen im Alter zwischen 10 und 17 Jahren an einer Form von Essstörung. Diese Menschen erreichst du am besten an den Schulen“, erklärt der 24-Jährige seinen Ansatz. „Bislang ist die Kampagne nur imaginär, aber wenn sie gut ankommt, werde ich sie wirklich umsetzen.“ Tatsächlich steht der Student bereits in Kontakt mit dem Kinderschutzbund und der Direktion seiner alten Schule. Gerade gestaltet er Schulungsmaterialien zum Thema, die parallel zur Aktion in den Klassen verteilt werden sollen. Auf dem Cover: ein junges Mädchen, das mit dem Kopf über der Toilettenschüssel hängt. „In den Konzeptionskursen geht mindestens die Hälfte des Semesters für die Ideenentwicklung drauf“, erklärt Detlef Wildermuth, der die European School of Design gemeinsam mit Ralph Thamm leitet. Beide sind seit über zwanzig Jahren in der Werbung tätig und gewannen höchste Auszeichnungen ihrer Branche. Wildermuth trägt eine schwarze Jeans und ein leicht zerknittertes Streifenhemd. Die blonden kurzen Haare stehen spikeartig ab. Seine blauen Augen lachen und strahlen vor Begeisterung. Offensichtlich macht er ihm Spaß, der Job als lässiger Schulleiter mit strengen Anforderungen. „Bei uns steht die gute Idee an erster Stelle – die Umsetzung ist ihr deutlich untergeordnet“, sagt Wilder- muth und wird ernst. „Das unterscheidet uns von anderen Schulen, die oft viel zu schnell mit Ausarbeitungen loslegen wollen.“ Die Studierenden der European School of Design müssen ihre Einfälle zunächst grob skizzieren. Pro Semester macht jeder bis zu fünfzig Ideenskizzen, die dann im Unterricht besprochen und fast immer verworfen werden. Wildermuths trockenes „gabs schon“ ist der Todesstoß für eine Idee. Dann heißt es weiterscribblen, so lange, bis sie endlich kommt – die gute und vor allem auch neue Idee. „Die erste Idee ist eben fast nie die beste. Meist haben sie schon viele andere vor dir gehabt“ sagt Wildermuth mit Nachdruck. „Eine Idee ist letztendlich nichts anderes als die Lösung eines Problems. Dadurch, dass wir uns intensiv mit dem Problem beschäftigen und tief in die Materie eintauchen, sucht das Gehirn – auch in vermeintlichen Ruhephasen – weiter nach Lösungen. Und wenn man schon glaubt, einem fällt nichts mehr ein, dann kommen sie doch noch, die neuen Ideen.“ Um den Studenten auf die Sprünge zu helfen, unterrichtet die Schule Techniken, die die Kreativität systematisch hervorkitzeln sollen. Durch Brainstormen, Assoziieren ..

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