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BOLD THE MAGAZINE No.04

KREATIVITÄT IDEEN ENTSTEHEN IM KOPF | SCHÖPFUNG UND VERÄNDERUNG | DESIGNER HANNS LOHRER | FOTOGRAF TODD MCLELLAN | BERKLEE COLLEGE OF MUSIC | THE GASLIGHT ANTHEM | BLOC PARTY

KREATIVITÄT

IDEEN ENTSTEHEN IM KOPF | SCHÖPFUNG UND VERÄNDERUNG | DESIGNER HANNS LOHRER | FOTOGRAF TODD MCLELLAN | BERKLEE COLLEGE OF MUSIC | THE GASLIGHT ANTHEM | BLOC PARTY

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<strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Kreativität<br />

Ideen entstehen im Kopf | Schöpfung und Veränderung | Designer Hanns Lohrer<br />

Fotograf Todd McLellan | Berklee College of Music | The GASLIGHT AN<strong>THE</strong>M | Bloc Party


2 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


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inhalt<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 11<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Inhalt<br />

Einstieg<br />

Kreativität – Schöpfung und Veränderung<br />

12<br />

Schwerpunkt<br />

Ideen entstehen im Kopf – European School of Design<br />

Nachgefragt – Zwei kreative im Interview<br />

17<br />

25<br />

Mode<br />

Late summer – New Fashion for the last warm days<br />

30<br />

Kunst & Kultur<br />

Das Härteste Radrennen der Welt – Tour de France<br />

Vorgestellt – Fotograf Tobias Friedrich<br />

Zerlegt – kreative Sicht in chirurgischer Kleinstarbeit<br />

38<br />

45<br />

48<br />

Junge Dame mit Königspudel – Hanns Lohrer<br />

Sehenswert<br />

54<br />

59<br />

Der Funke im Menschen – Berklee College of Music<br />

Im Gespräch – Bloc Party<br />

Because the Night Belongs to Us<br />

62<br />

66<br />

68<br />

Hörenswert<br />

Track-By-Track – The GASLIGHT AN<strong>THE</strong>M<br />

72<br />

74<br />

Reise<br />

BODRUM – PERLE DER ÄGÄIS<br />

79<br />

Lifestyle & Trend<br />

Leidenschaft mit Tradition – Alfa Romeo<br />

Begehrenswert – Cool Stuff<br />

Begehrenswert – Beauty<br />

86<br />

96<br />

102<br />

Die letzte Seite<br />

obsessive Detailverliebtheit – Life is just a game<br />

104<br />

Impressum<br />

106


12 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

KREATIVITÄT<br />

SCHÖPFUNG<br />

UND Veränderung<br />

Autor: H. G. Teiner<br />

„Die Erschaffung Adams“<br />

Michelangelos kreative Interpretation für die Sixtinische Kapelle in Rom


Einstieg | Kreativität<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 13<br />

Ein grundlegender Versuch der Definition<br />

des Begriffs Kreativität und seiner Bedeutung:<br />

Eine ungewohnte Zusammenstellung<br />

von bestehenden Informationen im<br />

Rahmen einer neuen Fragestellung, im<br />

Hinblick auf neue Lösungswege.<br />

Kreativ die Zukunft gestalten, das heißt<br />

auch: quer denken. Wettbewerbsvorteile<br />

ergeben sich am nachhaltigsten<br />

durch geistige und technische Innovationen.<br />

Stetiger Wandel ist notwendig,<br />

um erfolgreich zu sein, um im harten<br />

Konkurrenzalltag zu überleben. Das<br />

war bereits im Dschungel so und ist in<br />

unserer Informationsgesellschaft heute<br />

nicht anders.<br />

POWER<br />

DURCH INNOVATION<br />

Nie war das Thema der innovativen<br />

Kreativität so umfassend entscheidend<br />

wie in unserer schnelllebigen Zeit, die<br />

von internationalen Bankenstrategien,<br />

weltweit vernetzten Industriestrukturen<br />

und durch den globalisierten Wettbewerb<br />

gezeichnet ist. Eine ursprünglichgrundlegende<br />

Fähigkeit des Menschen<br />

wird damit auf die Leistungsspitze bzw.<br />

durch die totale materielle Ausrichtung<br />

an den Rand des sozialen Gesamtzusammenhangs<br />

getrieben: Geistige<br />

Kreativität wird zunehmend in Form<br />

ihres materiellen Gegenwerts wahrgenommen.<br />

Die Strukturen und Strategien<br />

von kreativen Prozessen bewegen sich<br />

von Natur aus zwischen der Bedingtheit<br />

durch vergangene Erfahrungen und der<br />

unbeschränkten Freiheit aller noch nicht<br />

ergriffenen Möglichkeiten. Die Erfindung<br />

und Realisierung des Neuen erfolgt letztendlich<br />

aus dem Zerstören und Überwinden<br />

des Alten. Wobei das Neue ohne<br />

das Alte kaum denkbar wäre.<br />

ORDNUNG UND<br />

CHAOS<br />

Die Entwicklung von wirksamer Kreativität<br />

findet so im großen Spannungsfeld<br />

von Ordnung und Chaos statt. In<br />

der indischen Kultur war dies schon<br />

vor tausenden von Jahren bekannt: Der<br />

Hindu-Gott Shiva ist in seiner spirituellen<br />

Funktion zugleich Erschaffer, Erhalter und<br />

Zerstörer. Im kosmischen Zyklus wird<br />

die Welt geschaffen, erhalten, zerstört<br />

und wieder neu geschaffen. Zunächst<br />

erscheinen die Eigenschaften Shivas<br />

eher widersprüchlich. Der Zusammenhang<br />

ist jedoch bei genauem Hinsehen<br />

korrekt: Neues entsteht durch Zerstören<br />

von Altem, das Bestehende wird<br />

zuerst bewahrt und schließlich alt und<br />

wiederum erneuerungsbedürftig. Dieser<br />

spiralförmige Kreislauf des Lebens trägt<br />

die kreative Entwicklung und die innovative<br />

Neuschöpfung als Prinzip in sich.<br />

Die Werte der Tradition verschwinden,<br />

wenn sie sich starr verhalten und sich<br />

den sich verändernden Anforderungen<br />

nicht anpassen.<br />

Das Altbekannte bleibt am sichersten<br />

erhalten, wenn es sich stetig erneuert.<br />

Der Wandel ist die einzig erfolgreiche<br />

Tradition. Das echte Konservative ist die<br />

kreative Veränderung. Die Revolution<br />

von gestern ist das Konservative von<br />

morgen. Von daher ist es überlegenswert,<br />

in unserer überwiegend einseitig<br />

materiell ausgerichteten Wirtschaftswertewelt<br />

von heute auch die Optionen für<br />

einen breiten gesellschaftlichen Wandel<br />

mit einer neuen gemeinschaftlich orientierten<br />

Sinngebung von morgen offen zu<br />

halten.<br />

In der abendländischen Kultur erschuf<br />

Gott die Welt, meisterhaft in Szene<br />

gesetzt in Michelangelos Fresko für die<br />

Sixtinische Kapelle in Rom. Der kreative<br />

göttliche Funke lässt hier den Menschen<br />

Adam zu einem natürlichen Teil des Göttlichen,<br />

des gesamten Kosmos werden.<br />

Die chinesische Philosophie des Daoismus<br />

mit dem Symbol des Tai Chi, in<br />

dem Yin und Yang sich beständig<br />

wandeln, bringt es am besten auf den<br />

Punkt: Die zwei Begriffe Yin und Yang<br />

stehen für polar einander entgegengesetzte<br />

und dabei aufeinander bezogene<br />

Kräfte oder Prinzipien. Yin und<br />

Yang bezeichnen Gegensätze in ihrer<br />

wechselseitigen Bezogenheit und in ihrer<br />

zeitbezogenen Dynamik.<br />

Yin und Yang steigen und sinken immer<br />

abwechselnd: Nach einer Hochphase<br />

des Yang folgt das Absinken und ein<br />

Ansteigen von Yin. Das Symbol, das<br />

Zeichen – in dem Yin, das Dunkle,<br />

und Yang, das Helle, immerwährend<br />

kreisen, sich ergänzen und hervorbringen,<br />

symbolisiert das sich stetig<br />

neu ausbalancierende Gleichgewicht.<br />

Erst der Rhythmus von Hell und Dunkel,<br />

von Tag und Nacht, von Aktivität und .


14 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Einstieg | Kreativität<br />

Ruhe, von Geben und Nehmen bringt<br />

uns in eine innere Harmonie mit dem<br />

Kosmos. Im Yijing, dem Buch der Wandlungen,<br />

heißt es: „Durch Dienen zu herrschen,<br />

ist das Geheimnis des Erfolgs.<br />

Wahres Herrschen ist Dienen.“<br />

Kreative Neugier:<br />

neuseeländischer Kea<br />

ERFINDUNGSREICHE<br />

NATUR<br />

In der Natur entsteht aus einer unendlich<br />

großen Vielfalt eine Entwicklung, eine<br />

Richtung, ein Weg. Sie reagiert auf sich<br />

ständig wandelnde Herausforderungen,<br />

sie ändert sich, passt sich an. Dabei<br />

geht es immer um den weiteren Fortbestand<br />

der jeweiligen Spezies, wie es<br />

uns Charles Darwin erkennbar gemacht<br />

hatte. Nur das, was sich verändert, kann<br />

auch bleiben.<br />

Die Lösung eines Problems wird oft durch<br />

spielerisches Ausprobieren gefunden.<br />

Dies ist schon bei den Tieren zu beobachten:<br />

Schauen wir uns die neuseeländischen<br />

Keas an, die Bergpapageien<br />

der neuseeländischen Alpen. Keas sind<br />

neugierig und verspielt. Das Inspizieren<br />

von unbeaufsichtigten Gegenständen<br />

endet häufig in deren Zerstörung.<br />

Geparkte Autos werden in ausgedehnter<br />

Weise auf Schwachstellen untersucht, die<br />

Dichtungsgummis an Türen und Fenstern<br />

werden dabei besonders gerne<br />

bearbeitet und mit großem Engagement<br />

herausgerissen. Auch geschlossene<br />

Verpackungen, Taschen und Mülltonnen<br />

stellen für Keas Herausforderungen dar,<br />

mit deren Lösung sie sich liebend gern<br />

und zumeist erfolgreich beschäftigen.<br />

Foto: H. G. Teiner


Einstieg | Kreativität<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 15<br />

Die durch und durch kreative Natur der<br />

Vögel erfüllt die grundlegende Eigenschafte<br />

des intelligenten Verhaltens und<br />

sorgt für ein komfortables, sich entwickelndes<br />

Dasein.<br />

KREATIVE KINDER<br />

und kreative Avantgarde<br />

Die Kreativität des Menschen hat ihren<br />

Ursprung in der Kindheit. Sich dessen<br />

bewusste Eltern ermuntern das Kind,<br />

neue Dinge auszuprobieren und eine<br />

offene Haltung gegenüber Unbekanntem<br />

einzunehmen. Für Kinder ist es ganz<br />

natürlich, spielerisch zu experimentieren<br />

und dabei ihre Umwelt zu entdecken.<br />

Bei einem aktiven und neugierigen Kind<br />

fallen dann hin und wieder Gläser oder<br />

Blumenvasen um.<br />

Die kindliche Kreativität wird auch durch<br />

die schmetterlingshafte Fantasie befeuert,<br />

diese führt zu neuen und immer wieder<br />

anderen Ideen, die im Spiel ausprobiert<br />

werden und so den Erfahrungsschatz<br />

rasch anwachsen lassen.<br />

Wenn die Kreativität eines Kindes als<br />

unruhestiftend bewertet und als unangemessen<br />

eingeschränkt wird, engen Eltern<br />

damit die aufblühende kindliche Kreativität<br />

schon in einem frühen Stadium<br />

ein. Wer sich seine kreative Spielfreude<br />

jedoch bewahrt und sie mit zielgerichteter<br />

praktischer Umsetzung und dem<br />

notwendigen beharrlichen Zielverfolgen<br />

verbindet, wird später vielleicht begehrte<br />

neue Produkte entwickeln oder ein<br />

neues zukunftsweisendes Konzept zur<br />

Lösung der globalen ökologischen Missstände<br />

finden. Der Kreative an sich – ist<br />

der Künstler. Er erfüllt als kompromissloses<br />

kreatives Wesen eine Ausgleichsfunktion<br />

in unserer überstrukturierten<br />

und verhaltenskontrollierten Umwelt.<br />

Jonathan Meese, der vom Konzept her<br />

provokative Künstler, überschreitet regelmäßig<br />

die Grenzen der herkömmlichen<br />

Kunstästhetik und postuliert: „der Vulkan<br />

der Kunst möge ausbrechen“. Lautstark<br />

fordert er die „Diktatur der Kunst“. Der<br />

Künstler als kreative Avantgarde der<br />

Menschheit? Ist diese Vorstellung heute<br />

noch gültig? Die Wahrheit ist: Kreativität<br />

und Kunst sind alternativlos.<br />

ENTSTEHEN UND<br />

VERGEHEN<br />

Das Universum entstand aus einem chaotischen<br />

Urknall mit kreativer Wirkung, die<br />

Erde hat sich daraus zu einer neuen und<br />

bis zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich<br />

unbekannten Ordnung gebildet. Von<br />

diesem Standpunkt aus gesehen, muss<br />

sich der Mensch mit seinen kreativen<br />

Möglichkeiten wohl eher bescheiden<br />

umsehen, angesichts der unvorstellbaren<br />

Riesenhaftigkeit der allumfassenden<br />

Schöpfung.<br />

So bleibt die Erkenntnis von Johann<br />

Wolfgang von Goethe, der in seinem<br />

Lebenswerk immer um neue kreative<br />

Einsichten und schöpferisches Dichten<br />

gerungen hatte, im tiefsten Grunde wahr:<br />

„Und solang du das nicht hast, dieses:<br />

Stirb und werde. Bist Du nur ein trüber<br />

Gast, auf der dunklen Erde.“


16 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


Schwerpunkt | Kreativität | european school of design<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 17<br />

Ideen<br />

entstehen im Kopf<br />

nicht im Computer<br />

Autorin: N. Saadi<br />

Die European School of Design in<br />

Frankfurt räumt Nachwuchspreise ab<br />

und verblüfft die Kreativszene mit<br />

originellen Arbeiten. Auf dem Lehrplan<br />

der Akademie steht die systematische<br />

Entwicklung guter Ideen an<br />

oberster Stelle.<br />

Eine Schultoilette. Kotzgeräusche dringen<br />

aus der Kabine. An einer verschlossenen<br />

Klotür haftet ein Aufkleber mit<br />

der Aufschrift: „Nur noch einmal Kotzen<br />

bis zum Tod!“ Die hereinkommenden<br />

Schüler bleiben stehen, gucken irritiert<br />

und unterhalten sich lebhaft über Slogan<br />

und Brechgeräusche. So zumindest stellt<br />

sich David Apel seine Kampagne vor.<br />

Apel studiert im sechsten Semester an<br />

der European School of Design, einer<br />

privaten Akademie, die ihre Studierenden<br />

zu Kommunikationsdesignern ausbildet.<br />

Dieses Halbjahr soll er das Thema Essstörungen<br />

im Fach „Konzeption/Ideenentwicklung“<br />

umsetzen. „Laut einer Studie<br />

leidet jedes dritte Mädchen im Alter<br />

zwischen 10 und 17 Jahren an einer<br />

Form von Essstörung. Diese Menschen<br />

erreichst du am besten an den Schulen“,<br />

erklärt der 24-Jährige seinen Ansatz.<br />

„Bislang ist die Kampagne nur imaginär,<br />

aber wenn sie gut ankommt, werde ich<br />

sie wirklich umsetzen.“ Tatsächlich steht<br />

der Student bereits in Kontakt mit dem<br />

Kinderschutzbund und der Direktion<br />

seiner alten Schule. Gerade gestaltet er<br />

Schulungsmaterialien zum Thema, die<br />

parallel zur Aktion in den Klassen verteilt<br />

werden sollen. Auf dem Cover: ein junges<br />

Mädchen, das mit dem Kopf über der<br />

Toilettenschüssel hängt.<br />

„In den Konzeptionskursen geht mindestens<br />

die Hälfte des Semesters für die<br />

Ideenentwicklung drauf“, erklärt Detlef<br />

Wildermuth, der die European School of<br />

Design gemeinsam mit Ralph Thamm<br />

leitet. Beide sind seit über zwanzig Jahren<br />

in der Werbung tätig und gewannen<br />

höchste Auszeichnungen ihrer Branche.<br />

Wildermuth trägt eine schwarze Jeans<br />

und ein leicht zerknittertes Streifenhemd.<br />

Die blonden kurzen Haare stehen spikeartig<br />

ab. Seine blauen Augen lachen<br />

und strahlen vor Begeisterung. Offensichtlich<br />

macht er ihm Spaß, der Job als<br />

lässiger Schulleiter mit strengen Anforderungen.<br />

„Bei uns steht die gute Idee<br />

an erster Stelle – die Umsetzung ist ihr<br />

deutlich untergeordnet“, sagt Wilder-<br />

muth und wird ernst. „Das unterscheidet<br />

uns von anderen Schulen, die oft viel<br />

zu schnell mit Ausarbeitungen loslegen<br />

wollen.“ Die Studierenden der European<br />

School of Design müssen ihre Einfälle<br />

zunächst grob skizzieren. Pro Semester<br />

macht jeder bis zu fünfzig Ideenskizzen,<br />

die dann im Unterricht besprochen und<br />

fast immer verworfen werden. Wildermuths<br />

trockenes „gabs schon“ ist der<br />

Todesstoß für eine Idee. Dann heißt es<br />

weiterscribblen, so lange, bis sie endlich<br />

kommt – die gute und vor allem auch<br />

neue Idee. „Die erste Idee ist eben fast<br />

nie die beste. Meist haben sie schon viele<br />

andere vor dir gehabt“ sagt Wildermuth<br />

mit Nachdruck. „Eine Idee ist letztendlich<br />

nichts anderes als die Lösung eines<br />

Problems. Dadurch, dass wir uns intensiv<br />

mit dem Problem beschäftigen und tief<br />

in die Materie eintauchen, sucht das<br />

Gehirn – auch in vermeintlichen Ruhephasen<br />

– weiter nach Lösungen. Und<br />

wenn man schon glaubt, einem fällt<br />

nichts mehr ein, dann kommen sie<br />

doch noch, die neuen Ideen.“ Um den<br />

Studenten auf die Sprünge zu helfen,<br />

unterrichtet die Schule Techniken, die<br />

die Kreativität systematisch hervorkitzeln<br />

sollen. Durch Brainstormen, Assoziieren ..


18 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Schwerpunkt | Kreativität | european school of design<br />

ADC-Bronze:<br />

„KreativLazarett“<br />

David präsentiert Ideen für seine „Kotz“-Aktion<br />

an Schulen zum Thema Essstörungen.


Schwerpunkt | Kreativität | european school of design<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 19<br />

oder Vergleichen kommen die grauen<br />

Zellen auf Trab. „Ideen entstehen im Kopf,<br />

nicht im Computer“. sagt Wildermuth. „In<br />

der Konzeptionsphase sind Computer<br />

bei uns in den Seminaren gar nicht zugelassen.“<br />

Die Methode zeigt Wirkung: Die European<br />

School of Design gehört zu den<br />

kreativsten Designschulen der Republik.<br />

Gradmesser sind dabei die regionalen<br />

und nationalen Nachwuchspreise,<br />

die die Hochschule im großen<br />

Stil absahnt. Bis zur Präsentation nach<br />

Paris schaffte es ein Kampagnenentwurf,<br />

für das neue BlackBerry Touchphone.<br />

„Berührung, die bewegt“ erzählte<br />

anhand von Motiven aus Fingerabdrücken<br />

eine animierte Liebesgeschichte.<br />

Begleitet wurde sie von Apps, Printanzeigen<br />

und Augmented Reality-Anwendungen.<br />

Das Werk gewann den silbernen<br />

GWA Junior Award und Bronze beim ADC.<br />

Lisa Wiedemann holte dieses Jahr sogar<br />

Gold beim ADC-Nachwuchswettbewerb.<br />

Die 23-Jährige entwickelte eine Bedienungsanleitung<br />

zur Autowartung für<br />

technisch Unbedarfte – vom Erklär-Faltplakat<br />

bis zur Ölwechsel-App. Schon<br />

beim letzten Festival des Art Director<br />

Club verursachte die European School of<br />

Design preisgekrönten Wirbel: Die Frankfurter<br />

beherbergten Studierende von<br />

Kommunikationsschulen aus anderen<br />

Städten und verwandelten ihre Schule<br />

kurzerhand in ein „KreativLazarett“, das<br />

mit dem ADC-Bronze-Nagel ausgezeichnet<br />

wurde. Über den Feldbetten<br />

des studentischen Notlagers hingen<br />

Bilder mit Ikonen der Kreativbranche.<br />

Ein „Alptraumfernseher“ zeigte aktuelle<br />

nervtötende Werbung in Endlosschleife,<br />

die „Notdusche“ enthielt giftgrüne Seife<br />

in einer Spritze. Bierernst geht es an<br />

dieser Schule nicht zu, man ahnt es<br />

schon. Trotzdem ist Kreativität harte<br />

Arbeit. Fünfzig Stunden die Woche und<br />

mehr sitzen die Studierenden an ihren<br />

Werken, animieren Filme, verfremden<br />

Fotos, gestalten Schriften oder organisieren<br />

Shootings. Zur Belohnung<br />

gibt es Preise – oder die Aufmerksamkeit<br />

der Medien. Letztere erreichte<br />

eine Kampagne, die die Studierenden<br />

2009 für die Hilfsorganisation Pro Asyl<br />

entwickelt hatten: „Pro Asyl wollte eigentlich<br />

nur ein Plakat zum ‚Internationalen<br />

Tag des Flüchtlings‘ von uns. Wir aber<br />

sagten, ihr braucht eine Kampagne, die<br />

die öffentliche Aufmerksamkeit erregt“,<br />

erinnert sich Wildermuth. Stellvertretend<br />

für die vielen Flüchtlinge, die auf ihrem<br />

Weg nach Europa im Mittelmeer oder<br />

auf dem Atlantischen Ozean ertrinken,<br />

fotografierten sich die Studierenden als<br />

Wasserleichen. Dabei trugen sie Schilder<br />

wie „Ertrunken vor Malta“ oder „Ertrunken<br />

vor Gibraltar“ auf dem Rücken. Die<br />

lebensgroßen Motive druckten sie auf<br />

Styropor, schnitten sie aus und warfen<br />

die symbolischen Leichen in den Main.<br />

„Viele Zeitungen und selbst das Fernsehen<br />

haben über die Aktion berichtet“,<br />

erzählt Wildermuth. „Hier hat eine gute<br />

Idee die Organisation groß in die Öffentlichkeit<br />

gebracht.“<br />

Nicht weniger Beachtung fand das<br />

Siegermotiv eines Plakatwettbewerbs,<br />

das eine Gruppe der European School .


20 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Mit Zivilcourage haben die Studenten der European School of Design<br />

den MKN-Nachwuchspreis gewonnen.


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 21


22 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Schwerpunkt | Kreativität | european school of design<br />

of Design entwickelt hatte: Typisch deutsche<br />

Gartenzwerge trafen auf ihre eigens<br />

modellierten Pendants aus anderen<br />

Kulturen. Gemeinsam formierten sie sich<br />

zu einer fröhlich tanzenden Multi-Kulti-<br />

Runde. Das Plakat, das für die „Interkulturelle<br />

Woche“ warb, hing in ganz Deutschland<br />

aus. „Das Motiv war sogar Thema<br />

beim Wort zum Sonntag“, erinnert sich<br />

Thamm, der zweite Schulleiter, lachend.<br />

„Hey – was sind schon Auszeichnungen<br />

in Cannes oder auf dem ADC. Wir waren<br />

beim Wort zum Sonntag!“<br />

Geld verlangt die Schule nicht für die<br />

echten Kampagnen, die sie hauptsächlich<br />

für Non-Profit-Organisationen entwickelt.<br />

Dafür üben die Studierenden den<br />

gängigen Prozess, den sie später für ihren<br />

kreativen Berufsalltag brauchen: Brainstormen,<br />

vor dem Kunden präsentieren,<br />

Ideen verkaufen und unter Zeitdruck<br />

umsetzen – oder auch Enttäuschungen<br />

verkraften, wenn die Dinge nicht so<br />

klappen. Grau ist alle Theorie, und so<br />

achten Wildermuth und Thamm auf eine<br />

enge Verzahnung von Schule und Praxis.<br />

Das gilt auch für die Lehrenden selbst:<br />

„Alle unsere Dozenten stehen im Berufsleben,<br />

das ist Voraussetzung“, erklären die<br />

Beiden. „Um den Studierenden wirklich<br />

etwas beibringen zu können, müssen wir<br />

im Job stehen. Sonst bekommen wir die<br />

rasanten Entwicklungen in der Kommunikationsbranche<br />

nicht mehr mit.“ Regelmäßig<br />

laden die beiden Schulleiter<br />

Kreative ein. Marketingchefs, Art Direktoren<br />

oder Regisseure plaudern aus dem<br />

Nähkästchen, um dem Nachwuchs ihr<br />

Berufsleben näher zu bringen. „Irgendwas<br />

mit Medien“ machen, wollen viele. Aktuell<br />

arbeiten mehr Menschen im Kultur- und<br />

Kreativsektor als in der Autoindustrie. Die<br />

Branche gehört zu den umsatzstärksten<br />

der deutschen Wirtschaft. Die Absolventen<br />

der European School of Design<br />

haben trotz hoher Konkurrenz gute<br />

Aussichten: „Top-Agenturen rufen bei uns<br />

an und sagen: So gute Mappen haben<br />

wir seit Jahren nicht mehr gesehen.<br />

Könnt ihr uns noch mehr von euren<br />

Studis schicken“, erzählt Wildermuth<br />

nicht ohne Stolz. Einige seiner Schützlinge<br />

haben beim Pflichtpraktikum vor<br />

der Abschlussprüfung schon den festen<br />

Arbeitsvertrag in der Tasche.<br />

Die Idee zur eigenen Designschule entwickelten<br />

Wildermuth und Thamm vor allem<br />

durch unbefriedigende Erfahrungen im<br />

Lehrbetrieb. Bis vor sechs Jahren unterrichteten<br />

sie noch an anderen Akademien<br />

und merkten schnell, was dort zu<br />

kurz kam: Die Entwicklung von kraftvollen<br />

Ideen und der lebendige Bezug<br />

zur Praxis. Studenten bedrängten die<br />

zwei Kreativrebellen, doch bitte ihre<br />

eigene Akademie zu gründen. „Was für<br />

eine Schnapsidee“, dachten die beiden.<br />

„Die Pleite ist vorprogrammiert“ unkten<br />

andere. Im Sommer 2007 riefen sie dann<br />

beim staatlichen Schulamt an: „Guten Tag.<br />

Wir möchten eine Schule eröffnen.“<br />

Link zum Thema:<br />

www.europeanschoolofdesign.eu


Schwerpunkt | Kreativität | european school of design<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 23<br />

Der eigene Illustrations-Stil aus Fingerabdrücken,<br />

für die BlackBerry-Kampagne: „Berührung, die bewegt“,<br />

wurde mit Silber beim GWA Junior Award und Bronze<br />

beim ADC Junior belohnt.


24 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


Schwerpunkt | Kreativität | Nachgefragt<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 25<br />

NACHGEFRAGT<br />

KREATIVITÄT<br />

Interviews: N. Saadi & J. M. Brain<br />

Ursprünglich wurde der Begriff Kreativität<br />

als Bezeichnung für alle Arten von schöpferischer<br />

Tätigkeit verwendet. In den<br />

frühen Schöpfungsmythen findet Kreativität<br />

immer in einem Kampf zwischen<br />

Ordnung und Chaos, konstruktiven<br />

und destruktiven Mächten statt. Kreativität<br />

ist weit mehr, als im Internet Ideen<br />

zusammen zu googeln. Sie stellt vor<br />

allem ein Potenzial dar, das hilft, immer<br />

wieder neue Lösungen zu finden. <strong>BOLD</strong><br />

sprach mit Detlef Wildermuth, Gründer<br />

der European School of Design (siehe<br />

Artikel ab Seite 17) und Anders Warming,<br />

Leiter MINI Design (BMW Group), über<br />

Kreativität.<br />

die zweitbeste Idee<br />

ist der gröSSte Feind<br />

der besten<br />

Detlef Wildermuth setzt mit einem innovativen<br />

Schulkonzept auf Kreation und<br />

Ideen. Die European School of Design<br />

hat sich in den letzten Semestern durch<br />

den Gewinn renommierter nationaler<br />

und internationaler Auszeichnungen in<br />

der Werbe- und Designbranche den Ruf<br />

als kreative Kaderschmiede erworben.<br />

Darüber hinaus blickt Wildermuth als<br />

Art Director, Creative Director und<br />

Geschäftsführer Kreation auf eine langjährige<br />

Erfahrung in internationalen<br />

Network-Agenturen zurück.<br />

Herr Wildermuth, warum ist Kreativität<br />

so wichtig?<br />

Kreativität bedeutet Entwicklung und Fortschritt.<br />

In jeder Hinsicht: für Unternehmen,<br />

für Produkte, gesellschaftlich, politisch,<br />

wissenschaftlich. Es geht letztlich immer<br />

darum, Lösungen für erkannte Probleme zu<br />

entwickeln. Eine der genialsten Ideen der<br />

Menschheit ist zum Beispiel das Rad, das<br />

eine Lösung für ein Problem der Fortbewegung<br />

brachte.<br />

Für uns ist Kreativität die Fähigkeit,<br />

Lösungen zu entwickeln, die in ihrer Art<br />

neu sind. Kreativität ist kein Handwerk,<br />

sondern Kopfarbeit. Meinen Studenten<br />

sage ich immer: Ideen entstehen im Kopf,<br />

nicht im Rechner! Im Computer finde ich<br />

keine Lösung, sondern nur die Möglichkeit,<br />

eine erdachte Idee in vielen Varianten<br />

darzustellen. Landläufig werden oft Fähigkeiten<br />

mit „kreativ“ bezeichnet, die im<br />

Wesentlichen technischer Natur sind. Wer<br />

beispielsweise gut zeichnet oder malt, eine<br />

„Gurke auf Schale“ hervorragend mit Bleistift<br />

darstellen kann, wird schnell als Kreativer<br />

verehrt. Eltern halten ihren Nachwuchs,<br />

der einigermaßen erkennbar Form<br />

und Farbe aufs Papier bekommt, schnell<br />

für den Nachfolger von Da Vinci und<br />

verwechseln technische Fähigkeiten mit<br />

Kreativität.<br />

Ist Kreativität erlernbar?<br />

Kreativität oder kreatives Potenzial ist in<br />

jedem Menschen vorhanden. Schaut man<br />

sich Kinder an, wie sie miteinander spielen,<br />

auf welche Ideen sie kommen, was sie aus<br />

vorhandenen Materialen konstruieren – das<br />

ist pure Kreativität. Der Ingenieur, der die<br />

Perfektionierung eines Prozesses erfindet,<br />

der Hausmann und die Hausfrau, die aus<br />

den Resten im Kühlschrank ein schmackhaftes<br />

Essen auf den Tisch zaubern – das<br />

alles sind kreative Leistungen.<br />

Lernbar und trainierbar sind aber Wege,<br />

Techniken und Mechaniken, mit denen<br />

jeder schneller und gezielter Ideen, also<br />

Lösungen für Probleme in bestimmten<br />

Feldern schaffen kann. Trotzdem ist eine<br />

gute Idee in der Regel harte Arbeit. Eine alte<br />

Werberweisheit bringt es auf den Punkt: ..


26 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Schwerpunkt | Kreativität | Nachgefragt<br />

„Eine gute Idee ist 5% Inspiration und<br />

95% Transpiration“. Wir kennen alle den<br />

vermeintlichen Geistesblitz: die Idee, die uns<br />

plötzlich, wie aus heiterem Himmel, trifft.<br />

Das Aha-Erlebnis, das uns verblüfft. Diese<br />

Geistesblitze kommen aber eben nicht aus<br />

heiterem Himmel, sondern aus unserem<br />

Kopf: Wir haben uns mit einer Frage intensiv<br />

beschäftigt, das Gehirn mit verschiedensten<br />

Aspekten und Ansätzen „gefüttert“.<br />

Selbst in Phasen, in denen wir uns mit<br />

anderem beschäftigen, arbeitet das Gehirn<br />

weiter an der Lösung dieser Fragestellung.<br />

Es versucht, neue Zusammenhänge herzustellen,<br />

alles mit unserem gespeicherten<br />

Fundus abzugleichen, aktuelle Erlebnisse<br />

einzubeziehen usw. Und plötzlich – wir<br />

joggen gerade durch den Wald, liegen im<br />

Schwimmbad, bügeln ein Hemd – plötzlich<br />

ist sie da. Die Idee!<br />

Welche äußeren Faktoren begünstigen<br />

Kreativität?<br />

Ideenentwicklung findet oft nicht allein im<br />

stillen Kämmerlein statt, sondern im Team.<br />

Eine möglichst hierarchiefreie Stimmung<br />

macht es da leichter, einen „verrückten“<br />

Gedanken coram publico auszuspucken.<br />

Wie schwer muss es einem Praktikanten<br />

fallen, in größerer Runde, der Chef sitzt<br />

gegenüber, einen nicht ausgegorenen<br />

Ideenansatz in die Runde zu werfen. Es<br />

muss einfach ganz klar vorher ausgemacht<br />

sein, dass alles erlaubt ist, dass keinerlei<br />

Bewertung stattfindet. Denn der vermeintlich<br />

unmögliche Ansatz kann eine brillante<br />

Facette enthalten, löst bei einem anderen<br />

vielleicht eine Assoziationskette aus, die<br />

plötzlich zu einer spektakulären Lösung<br />

führt. Desweiteren sind interdisziplinäre<br />

Team-Zusammenstellungen hilfreich. So<br />

sitzen gleich alternative Perspektiven,<br />

Vorwissen und Interessen mit am Tisch.<br />

Wenn da eine Dynamik reinkommt, kann<br />

das äußerst befruchtend sein.<br />

Was tun Sie persönlich, um Ihre Kreativität<br />

zu aktivieren?<br />

Durchgängig Quellen zur Inspiration<br />

nutzen: Ausstellungen, Konzerte, Bücher,<br />

die Straße, die Kneipe. Und im akuten<br />

Fall: mich vollsaugen mit den Aspekten<br />

der Fragestellung, viel in allen möglichen<br />

Quellen (nicht nur Internet!) recherchieren.<br />

Dann rumspinnen. Dabei ist alles erlaubt.<br />

Es wird noch nichts aussortiert, sondern<br />

jeder Blödsinn aufgescribbelt. Das wiederhole<br />

ich immer wieder, betrachte das<br />

Problem aus verschiedenen Perspektiven,<br />

nehme unterschiedliche Haltungen dazu<br />

ein, verknüpfe es mit vermeintlich Unsinnigem,<br />

mache zwischendurch Pausen.<br />

Und was ganz wichtig ist: nach einer<br />

vermeintlich guten Idee weiter arbeiten!<br />

Denn die zweitbeste Idee ist der größte<br />

Feind der besten.<br />

kreativ<br />

aus leidenschaft<br />

Anders Warming bekleidet seit 2011 die<br />

Position des Leiters MINI Design und<br />

wollte nie etwas anderes, als Autos designen.<br />

Mit Ausnahme einer kurzen Auszeit<br />

hat der gebürtige Däne seine gesamte<br />

berufliche Laufbahn bei der BMW Group<br />

absolviert: von Designworks USA über ..<br />

Foto: European School of Design<br />

Detlef Wildermuth,<br />

Gründer der European School of Design


Schwerpunkt | Kreativität | Nachgefragt<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 27


28 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Schwerpunkt | Kreativität | Nachgefragt<br />

Foto: BMW Group<br />

Anders Warming,<br />

Leiter MINI Design, BMW Group


Schwerpunkt | Kreativität | Nachgefragt<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 29<br />

BMW Design bis hin zu MINI Design.<br />

Seine Arbeit zeichnet sich durch maximale<br />

Präzision und Kreativität aus. Dabei<br />

ist der Designer immer wieder darauf<br />

bedacht, ein virtuoses Gleichgewicht<br />

zwischen Ingenieurskunst und Ästhetik<br />

herzustellen. Der Erfolg gibt ihm Recht:<br />

MINI konnte in den letzten Jahren noch<br />

einmal deutlich bei den Verkaufszahlen<br />

zulegen und das Kult-Auto erfreut sich<br />

größter Beliebtheit.<br />

Herr Warming, wie würden Sie den<br />

Begriff Kreativität erklären?<br />

Kreativität ist – wie das Wort schon sagt<br />

– dass man kreiert, dass man etwas ins<br />

Leben ruft. Das Allerwichtigste einer kreativen<br />

Entstehungsphase ist, dass verschiedenste<br />

Parameter in den Prozess integriert<br />

werden. Man kennt das aus vielen anderen<br />

Beispielen. Bei komplexen Rahmenbedingungen<br />

ist das Ergebnis – also zum Beispiel<br />

ein Fahrzeug, Produkt oder gar Gemälde –<br />

interessanter, besser oder sogar wertvoller,<br />

wenn es gelingt, eine Synergie zwischen den<br />

unterschiedlichen Parametern herzustellen:<br />

Das ist für mich echte Kreativität.<br />

Welche kreativen Herausforderungen<br />

hatten Sie in der Vergangenheit?<br />

Früher war ich auf meinen eigenen kreativen<br />

Output fokussiert. Mit zunehmender Erfahrung<br />

und Verantwortung freue ich mich<br />

nun immer mehr darüber, die Wünsche<br />

anderer Menschen in meinem Design als<br />

Grundpfeiler zu integrieren. Das stellt jeden<br />

Tag aufs Neue eine kreative Herausforderung<br />

dar, gibt aber umso mehr zurück.<br />

… und heute?<br />

Die größte Herausforderung für uns<br />

Designer ist, eine Balance herzustellen<br />

zwischen Anforderung, Konzept und dem,<br />

was wir uns selbst wünschen. Wir dürfen<br />

nicht nur für uns selbst oder etwas rein<br />

Fiktives gestalten. Wir müssen uns immer<br />

wieder einer Prüfung unterziehen: Wenn ich<br />

etwas gestalte, gefällt das dem Kunden, will<br />

er das fahren, will er das vor seiner Haustür<br />

stehen haben?<br />

Wo holen Sie Ihre Inspiration her bzw.<br />

wie lassen Sie sich inspirieren?<br />

Ich lasse mich von vielem inspirieren, was<br />

außerhalb des Automobilsektors liegt:<br />

Kunst, Architektur, Musik, Literatur und<br />

Philosophie. Dabei versuche ich, die Prozesse<br />

zu verstehen, die zu einem Ergebnis<br />

führen. Der Bereich Musik ist mir dabei<br />

sehr wichtig. Die Erkenntnisse, die ich hier<br />

gewinne, übertrage ich auf den Automobilbereich.<br />

Es geht in beiden Bereichen um das<br />

Gestalten von Zeit und Raum.<br />

Gilt das auch für Ihren Job bei MINI?<br />

Ich bin ja bekennender Beatles-Fan. Die vier<br />

Jungs aus Liverpool sind nur erfolgreich<br />

geworden, weil sie richtig hart gearbeitet<br />

haben. Weil sie geübt, geübt und nochmals<br />

geübt haben. Das ist etwas, das man auch<br />

durchaus auf das Automobildesign übertragen<br />

kann. Erfolg stellt sich nicht einfach<br />

so ein, das ist harte Arbeit. Auch die Kreativprozesse,<br />

die erfolgreiche Ergebnisse mit<br />

sich bringen, entstehen zu 99 Prozent aus<br />

wirklich harter Arbeit, fokussierter Arbeit.<br />

Welche kreativen Visionen konnten Sie<br />

für MINI bereits umsetzen und welche<br />

gibt es für die Zukunft?<br />

Ich habe schon seit meiner Kindheit eine<br />

große Leidenschaft für die Marke MINI<br />

gehabt. Umso behutsamer gehe ich mit den<br />

nächsten Schritten bei MINI um.<br />

Die Vision entsteht nicht zuletzt aus der<br />

Marke MINI und der Geschichte des Autos<br />

selbst heraus. Der erste MINI kam 1959 auf<br />

den Markt und war ein revolutionärer, origineller<br />

Vorreiter seiner Zeit. Gemeinsam mit<br />

den vielen Ingenieuren und unserem Design<br />

Team arbeiten wir daran, dieser Rolle auch<br />

heute gerecht zu werden. Meine Aufgabe<br />

ist es, eine perfekte Balance zu schaffen,<br />

zwischen der für uns so wichtigen MINI Heritage<br />

einer 53-jährigen Erfolgsgeschichte<br />

und moderner neuer Technologie.<br />

Die Zukunft wird spannend, weil wir die<br />

einzelnen MINI Fahrzeuge immer weiter<br />

personalisieren. Ein Einflussfaktor für das<br />

Automobildesign ist z. B. das User Interface.<br />

Hier werden wir zentrale Funktionen<br />

auf einer Bildfläche bündeln. Unser Design<br />

unterstützt den Kunden in seiner Welt,<br />

damit er Inhalte selber gestalten und den<br />

Input auch so programmieren kann, wie er<br />

ihn gern haben möchte.<br />

Links zum Thema:<br />

www.europeanschoolofdesign.eu<br />

www.mini.de


30 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Mode | Late Summer


Mode | Late Summer<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 31<br />

late<br />

summer<br />

the last warm days<br />

Fotografin: J. Kiecksee<br />

Monokini & Kette: Julice en Rêve | Armreifen: Mango<br />

Styling: R. Fiege | Hair & Make Up: M. Gunther | Model: Christine (Modelwerk)<br />

Postproduction: J. Kiecksee | Assistenz: F. Maas


32 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Mode | Late Summer<br />

Bikini: Juliane Binroth<br />

Ketten: Vintage<br />

Armreifen: Halluber & Mango (Silber)


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 33<br />

Monokini: Julice en Rêve<br />

Kette: Julice en Rêve<br />

Armreifen: Mango


34 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Bikini: Julice en Rêve<br />

Armreifen: Mango<br />

Schal: Crème Fraîche


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 35


36 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Bikini: Julice en Rêve<br />

Ketten: Vintage & H&M<br />

Ring: H&M<br />

Armschmuck: H&M


Mode | Late Summer<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 37<br />

Top: Camille Vial & Rosemarie Fiege<br />

Ohrringe: Bijou Brigitte


38 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Das Härteste Radrennen der Welt | Tour de France


Das Härteste Radrennen der Welt | Tour de France <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 39<br />

das Härteste<br />

Radrennen der Welt<br />

Tour de France<br />

Autor & Fotograf: G. Meierotto<br />

Die Tour de France ist das berühmteste und für die Fahrer bedeutendste Radrennen der Welt. Seit 1903 wird sie alljährlich für drei Wochen im<br />

Juli ausgetragen und führt dabei mit wechselnder Streckenführung quer durch Frankreich. Was die Tour so unvergleichlich und hart macht,<br />

sind neben dem Streckenprofil und den zu überwindenden Höhenmetern, vor allem die Radrennfahrer, die das Rennen schneller, härter<br />

und kompromissloser fahren als bei jeder anderen Rundfahrt.<br />

<strong>BOLD</strong> hat sich einige Tage vor der schwierigsten Etappe vor Ort umgesehen<br />

und sich von der eindrucksvollen Kulisse inspirieren lassen.


40 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 41<br />

16. Etappe der Tour de France (Pau – Bagnéres de Luchon)<br />

in den Pyrenäen, 40 km vor dem Zielort: Bagnéres de Luchon


42 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Das Härteste Radrennen der Welt | Tour de France<br />

David Millar (Bild oben links),<br />

Fan-Karawane 10 km vor der Gipfel (2.115 m) des Col du Tourmalet, dem höchsten Pyrenäenpass (Bild oben rechts)<br />

Garmin Tour de France Team (Bild unten)


Das Härteste Radrennen der Welt | Tour de France<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 43<br />

Der schottische Radprofi David Millar, der<br />

seit 2008 für das Garmin Team fährt und<br />

dessen Buch „Vollblutrennfahrer – Meine<br />

zwei Leben als Radprofi“ im Juni 2012<br />

erschien, konnte die 12. Etappe der Tour<br />

de France für sich entscheiden und setzte<br />

sich, bei der mit 226 km längsten Etappe<br />

zwischen Saint Jean de Maurienne und<br />

Annonay, im Spurt einer fünfköpfigen<br />

Ausreißergruppe durch. Auch wenn am<br />

Ende der Tour 2012 der Brite Bradley<br />

Wiggins triumphierte, gehört David Millar<br />

zu den schillerndsten Persönlichkeiten<br />

des Radsports. <strong>BOLD</strong> hatte die Gelegenheit,<br />

am Rande der 15. Etappe der Tour de<br />

France 2012 mit David Millar einige Worte<br />

zu wechseln ...<br />

Herr Millar, wie geht es Ihnen nach der<br />

15. Etappe der Tour de France?<br />

Bis jetzt fühle mich absolut okay. Die letzte<br />

Woche war sehr anstrengend und hat uns<br />

alle sehr viel Kraft gekostet, was ich jetzt vor<br />

allem in meinen Beinen spüre. Ansonsten<br />

geht es mir sehr gut.<br />

Die meisten Etappen der Tour de<br />

France verlaufen durch die schönsten<br />

Gegenden, die Frankreich zu bieten hat,<br />

bekommen Sie etwas von der einzigartigen<br />

Landschaft mit?<br />

Um ehrlich zu sein: Je schöner die Landschaft<br />

wird, umso härter wird für uns<br />

normalerweise die Strecke. Dabei konzentriere<br />

ich mich so stark auf mein eigenes<br />

Rennen, dass ich von der einzigartigen<br />

Schönheit der Natur um mich herum, so<br />

gut wie nichts mitbekomme.<br />

Um einen Wettkampf wie die Tour de<br />

France zu überstehen, braucht es jahrelange<br />

Vorbereitung, doch für jeden Teilnehmer<br />

ist nach der Zieleinfahrt bei der<br />

letzten Etappe in Paris auf einmal alles<br />

vorbei. Wie fühlt sich das für Sie an,<br />

wenn die Tour de France zu Ende ist und<br />

die komplette körperliche und mentale<br />

Anspannung von einem abfällt?<br />

Es kommt natürlich immer darauf an, wie<br />

die Tour für mich am Ende gelaufen ist.<br />

Wenn ich erfolgreich war, kann ich mich<br />

sehr schnell wieder erholen und neuen<br />

Ehrgeiz für die nächsten Wettkämpfe<br />

schöpfen. Aber wenn die Tour für mich nicht<br />

gut gelaufen ist, kann es schon passieren,<br />

dass ich erst einmal in ein mentales Loch<br />

falle. Aber zum Glück habe ich meine<br />

Familie, die mir nach jedem Wettkampf<br />

wieder neue Kraft gibt. In diesem Jahr wird<br />

aber alles anders sein, da ich mich direkt<br />

nach der Tour de France mit Vollgas auf<br />

die Olympischen Spiele in London vorbereiten<br />

werde.<br />

David Millar belegte am Ende der Tour<br />

den 106. Rang der Gesamtwertung und<br />

konnte sich mit seinem Garmin Team<br />

international weiter behaupten.<br />

Links zum Thema:<br />

www.letour.fr<br />

www.garmin.com


44 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Flüchtlingsdrama<br />

Syrien<br />

Foto: REUTERS<br />

hilft<br />

Helfen Sie mit! www.care.de<br />

Spendenkonto 4 40 40, Sparkasse KölnBonn, BLZ 370 501 98<br />

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Kunst & Kultur | Vorgestellt<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 45<br />

Vorgestellt<br />

Fotograf<br />

Tobias Friedrich<br />

Autor: J. M. Brain<br />

Tintenfisch (Kalmar)<br />

Als Kind liebte Tobias Friedrich die Dokumentationen<br />

des legendären Jacques-Yves Cousteau. Das Leben unter<br />

Wasser war um so viel aufregender, farbiger und unbekannter<br />

als das auf dem Land. Der Traum von ähnlichen<br />

Abenteuern unter Wasser, wie sie sein großes Vorbild Cousteau<br />

mit seiner „Calypso“ erlebte, ließ Friedrich nie wieder los und<br />

sollte sein Leben prägen. Heute ist er einer der Jungstars in Taucherkreisen<br />

und einer der interessantesten Unterwasser-Fotografen des<br />

Landes. Mit seiner Strecke „Whites“ erregte Friedrich die Aufmerksamkeit<br />

von <strong>BOLD</strong>.<br />

Die freigestellt wirkenden Fische und Wassertiere wurden mit einem flexiblen<br />

Studio vor weißem Hintergrund direkt vor Ort unter Wasser fotografiert – was<br />

an sich bereits eine logistische Herausforderung und in jedem Fall eine Besonderheit<br />

darstellt: So musste neben Blitzlampen auch ein weißer Hintergrund unter Wasser<br />

installiert werden. Dieser musste so flexibel sein, das auf eindrucksvolle Begegnungen<br />

mit den Meeresbewohnern schnell reagiert werden konnte: www.below-surface.com


46 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Rotfeuerfische (Pterois volitans)<br />

sind in den tropischen Meeren weit<br />

verbreitet und gehen vor allem nachts<br />

auf die Jagd nach kleinen Fischen.


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 47<br />

Zu schnellen Farbwechseln sind die Grossflossenkalmare<br />

(Sepioteuthis lessoniana) fähig. Sie locken so Beute an oder<br />

schrecken Feinde ab.


48 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Kunst & Kultur | Zerlegt<br />

Zerlegt<br />

kreative sicht<br />

in chirurgischer<br />

Kleinstarbeit<br />

Autor: J. M. Brain<br />

Mit seinen Bildern von zerlegten Alltagsgegenständen aus vergangenen Tagen<br />

beweist Todd McLellan, dass Ordnung ein großer Teil des Lebens ist. Er zeigt<br />

in seiner Technikreihe alte Rasenmäher, Wählscheibentelefone oder Schreibmaschinen,<br />

die zwar einerseits in all ihre Bausteine zerlegt sind, auf der<br />

anderen Seite aber akribisch aufgereiht vor dem Auge des Betrachters liegen.<br />

Auch Sony war von der akribischen Kreativität des Künstlers begeistert und<br />

gab eine Bildreihe mit dem Xperia P in Auftrag: einem Smartphone, das nicht<br />

nur technisch, sondern auch mit seinem markanten Design glänzt, das durch<br />

sein Vollaluminiumgehäuse wirkt wie aus einem Guss.<br />

Doch McLellan sieht noch mehr: Ihn reizt gerade das, was für das Auge des<br />

Betrachters normalerweise verborgen bleibt. 106 perfekt positionierte Einzelteile,<br />

allesamt Komponenten des Xperia P, die miteinander harmonieren und<br />

aufwändig aufeinander abgestimmt wurden.<br />

Als Kontrapunkt zu seinen geordneten Bildserien setzt McLellan ein explosionsartiges<br />

Schlussbild mit wild umherfliegenden, aber nur scheinbar<br />

ungeordneten Einzelteilen: Auch hier bleiben die Beziehungen der einzelnen<br />

Komponenten zueinander erhalten: www.toddmclellan.com


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 49


50 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 51


52 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 53


54 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Kunst & Kultur | Sehenswert | Ausstellungen


Kunst & Kultur | Sehenswert | Ausstellungen <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 55<br />

Junge Dame<br />

Mit Königspudel<br />

Hanns Lohrer<br />

Autor: J. M. Brain<br />

Der Stuttgarter Grafiker Hanns Lohrer<br />

(1912 - 1995) zählte zur künstlerischkreativen<br />

Avantgarde der jungen<br />

Bundesrepublik Deutschland: er war<br />

einer der erfolgreichsten Grafikdesigner<br />

in den 50er bis 70er Jahren. Seine<br />

Plakatgestaltung – unter anderem für<br />

das Deutsche Rote Kreuz, Olympia und<br />

Porsche – wurde mit zahlreichen ersten<br />

Preisen bedacht.<br />

Das Porsche-Museum stellt bis Anfang<br />

November 2012 Werke des vielseitigen<br />

Malers und Plakatkünstlers aus, die weit<br />

über das Thema Automobil hinausgehen.<br />

In den 50er und 70er Jahren<br />

bestimmte Lohrer den visuellen Auftritt<br />

der 1948 gegründeten Marke Porsche.<br />

Mit dieser Sonderausstellung würdigt<br />

das Porsche-Museum die zeitlose<br />

Qualität seiner Arbeiten, die nachhaltig<br />

dazu beigetragen haben, das positive<br />

Image des damals jungen Sportwagenherstellers<br />

aufzubauen.<br />

Neben den insgesamt 40 Plakaten<br />

werden auch Verkaufsprospekte von<br />

Hanns Lohrer gezeigt. Bestandteil der<br />

Ausstellung ist natürlich auch die legendäre<br />

rote Titelseite des 356 A-Katalogs<br />

Fotos: Porsche Museum, Abb./Porträt: Hanns Lohrer<br />

von 1958, die eine weibliche Hand im<br />

eleganten Handschuh zeigt, die mit<br />

spielerischer Leichtigkeit den Schalthebel<br />

eines Porsche führt (siehe Abb.,<br />

nächste Seite). Dabei darf das Pudelmotiv<br />

nicht fehlen. Denn das zweite<br />

Bildelement in der rechten unteren<br />

Ecke zeigt eine vornehme junge Dame<br />

mit einem Königspudel an der Leine,<br />

der die Doppeldeutigkeit der Headline<br />

„Kraftvolle Eleganz mit leichter Hand<br />

geführt“ visualisiert. Der Pudel ist ein<br />

wiederkehrendes Element bei Hanns<br />

Lohrer; 1960 sogar zum Hauptmotiv<br />

eines Porsche-Plakats mit dem englischen<br />

Titel „I too, prefer Porsche“ auserkoren.<br />

Darüber hinaus werden rund<br />

30 Originalskizzen und Bilder ausgestellt,<br />

die die gesamte Bandbreite des<br />

Repertoires von Hanns Lohrer dokumentieren.<br />

Als Künstler begeistert der<br />

Stuttgarter die Betrachter bis heute und<br />

ist immer wieder eine Inspiration für<br />

Kreative und Werbeschaffende, denn<br />

Lohrers Arbeiten verbanden Markenbotschaft<br />

und den künstlerischen Stil<br />

des Grafikers auf hervorragende Weise.<br />

Das Porsche-Museum hat dienstags<br />

bis sonntags von 9.00 bis 18.00 Uhr<br />

geöffnet. Der Eintritt kostet für Erwachsene<br />

8 Euro, ermäßigt 4 Euro. Kinder<br />

bis zum Alter von 14 Jahren haben in<br />

Begleitung eines Erwachsenen freien<br />

Eintritt.<br />

Kunst, Grafik & Design – Hanns Lohrer<br />

Bis: 4. November 2012<br />

Porsche Museum<br />

Porscheplatz 1, 70435 Stuttgart<br />

www.porsche.de/museum


56 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Kunst & Kultur | Sehenswert | Ausstellungen<br />

Hanns Lohrer & Porsche:<br />

Porsche-Werbung aus den den 50er und 70er Jahren


Kunst & Kultur | Sehenswert | Ausstellungen<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 57<br />

Die bekannte rote Titelseite des 356 A-Katalogs von 1958,<br />

„Kraftvolle Eleganz mit leichter Hand geführt“


58 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

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Kunst & Kultur | Sehenswert | Ausstellungen<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 59<br />

sehenswert<br />

MALEREI<br />

IN FOTOGRAFIE<br />

Autoren: H. G. Teiner & K. Specht<br />

onalen Privatsammlungen und Galerien<br />

präsentiert die Ausstellung rund<br />

60 sehenswerte Arbeiten. Darunter<br />

befinden sich zentrale Werke von László<br />

Moholy-Nagy, Hiroshi Sugimoto, Wolfgang<br />

Tillmans, Thomas Ruff, Jeff Wall<br />

und Amelie von Wulffen. Die Einflussnahme<br />

der Malerei auf die Fotografen<br />

Im Mittelpunkt der umfassenden Ausstellung<br />

im Frankfurter Städel Museum steht<br />

der Einfluss der Malerei auf die zeitgenössische<br />

Fotokunst.<br />

Ausgehend von der eigenen Sammlung<br />

und ergänzt durch Leihgaben der DZ<br />

Bank Kunstsammlung sowie internatider<br />

Gegenwart scheint wahrhaftig bisher<br />

im Ausstellungsbetrieb wenig beachtet<br />

worden zu sein. Die Ausstellung im<br />

Städel untersucht so grundlegend und in<br />

eingehender Weise die Reflexion der<br />

Malerei im fotografischen Bild anhand<br />

verschiedener künstlerischer Strategien<br />

der Aneignung, welche eine gemeinsame<br />

Grundausrichtung besitzen: Sie<br />

widersetzen sich der allgemeingültigen<br />

Erwartung an Fotografie, die Wirklichkeit<br />

authentisch zu dokumentieren.<br />

Die inhaltliche Vorbereitung der Ausstellung<br />

fand in Kooperation mit der<br />

Goethe-Universität Frankfurt im Kontext<br />

eines von Dr. Henning Engelke, Dr.<br />

Martin Engler und Carolin Köchling geleiteten<br />

Seminars am kunstgeschichtlichen<br />

Institut (Wintersemester 2011/2012) statt,<br />

das die Studierenden mit Textbeiträgen<br />

am Ausstellungskatalog beteiligt.<br />

Malerei in Fotografie<br />

Bis: 23. September 2012<br />

Foto: N. Miguletz<br />

Städel Museum<br />

Schaumainkai 63, 60596 Frankfurt/Main<br />

www.staedelmuseum.de


60 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Kunst & Kultur | Sehenswert | Ausstellungen<br />

Foto: J. Rötzsch, Berlinische Galerie<br />

Foto: A. Grossmann, 1967 (Christo)<br />

Foto: T. Gerhard, 2009, Oil on canvas<br />

Die Berlinische Galerie widmet der künstlerischen<br />

Fotografie der DDR die international<br />

erste umfassende Schau.<br />

Zwei Jahrzehnte nach dem Fall der Mauer<br />

werden in der Ausstellung Traditionslinien<br />

und fotografische Strömungen<br />

herausgearbeitet und das Alltagsleben<br />

sichtbar gemacht. Das erste Kapitel<br />

widmet sich der sozial engagierten Fotografie,<br />

in einem Zweiten wird eine Traditionslinie<br />

verfolgt, die in den 1950er-Jahren<br />

an die Bildsprache der Moderne der<br />

1920er-Jahre anknüpft. Das dritte Kapitel<br />

zeigt Arbeiten der jungen Fotografen<br />

der damaligen DDR. Ein vorangestellter<br />

Prolog, der mit zwei signifikanten Bildserien<br />

von Richard Petersen und Karl-Heinz<br />

Mai einen atmosphärischen Eindruck der<br />

Zeit vom Ende des Dritten Reiches 1945<br />

bis zur Gründung der DDR 1949 vermittelt,<br />

rundet das Gesamtbild ab.<br />

„Reflecting Fashion“ spannt einen Bogen<br />

von 1910 bis heute. Anhand der Wiener<br />

Modeproduktion von Kolo Moser, Gustav<br />

Klimt und Emilie Flöge sowie einzelner<br />

Positionen der Wiener Werkstätten wird<br />

die Verschmelzung von Kunst und Mode<br />

veranschaulicht.<br />

Eine zentrale Rolle im Wechselspiel von<br />

Mode und Kunst spielt der Surrealismus.<br />

Max Ernst propagierte die Vormachtstellung<br />

von Mode gegenüber der Kunst. Wie<br />

der Frauenkörper zur männlichen Projektionsfläche<br />

wurde, zeigen Arbeiten von<br />

Salvador Dalí, Man Ray und Max Ernst.<br />

Die 1960er Jahre sind durch Werke von<br />

Christo, Valie Export und Andy Warhol<br />

vertreten. Weitere Höhepunkte der<br />

Ausstellung sind der legendäre Filzanzug<br />

von Joseph Beuys, die Fashionserie von<br />

Cindy Sherman (1983) und Erwin Wurms<br />

Arbeiten für Hermès.<br />

Als Hommage an Meret Oppenheim, die<br />

2013 ihren 100. Geburtstag feiern würde,<br />

geht die Ausstellung „Merets Funken“<br />

der Frage nach dem Vermächtnis der<br />

berühmten Schweizer Künstlerin und<br />

ihrem Nachwirken in der jungen<br />

Schweizer Kunst auf den Grund. Gleichzeitig<br />

wird die Rolle des zeitgenössischen<br />

Surrealismus untersucht.<br />

Gezeigt werden Gemälde und Skulpturen<br />

von Maya Bringolf, Tatjana Gerhard,<br />

Francisco Sierra, Vidya Gastaldon und<br />

anderen in Gegenüberstellung zu<br />

Werken von über 60 Werken von Meret<br />

Oppenheim. Für Oppenheim war der<br />

Surrealismus eine freie Ausdrucksform,<br />

in der sie eigene psychische Erfahrungen<br />

einfliessen lassen konnte. Dieser Surrealismus<br />

eigener Prägung war das Testfeld,<br />

in dem die „Spuren durchstandener Freiheit“<br />

sichtbar wurden.<br />

Geschlossene Gesellschaft<br />

5. Oktober 2012 bis 28. Januar 2013<br />

Reflecting Fashion<br />

Bis: 23. September 2012<br />

Merets Funken<br />

19. Oktober 2012 bis 10. Februar 2013<br />

Berlinische Galerie<br />

Alte Jakobstr. 124-128, 10969 Berlin<br />

www.berlinischegalerie.de<br />

mumok – Museum moderner Kunst<br />

Museumsplatz 1, 1070 Wien<br />

www.mumok.at<br />

Kunstmuseum Bern<br />

Hodlerstr. 8–12, 3000 Bern 7<br />

www.kunstmuseumbern.ch


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 61


62 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

DER FUNKE<br />

IM MENSCHEN<br />

Berklee College of Music<br />

Valencia Campus<br />

Autor: F. Reip<br />

Das Gelände der Ciudad de las Artes y de las Ciencias,<br />

auf dem sich auch der Campus des Berklee College befindet


Kunst & Kultur | Berklee College of Music<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 63<br />

Es gibt sicher Techniken, die man sich antrainieren<br />

kann, um seine Kreativität auszudrücken,<br />

ganz unabhängig davon, wo man<br />

sich befindet. Dennoch hängt vieles mit der<br />

Umgebung zusammen.<br />

Jeder weiß, dass einige der bedeutendsten<br />

Künstler an interessanten Orten und zu<br />

interessanten Zeiten gelebt haben. Und<br />

manchmal gibt einem eine neue Umgebung<br />

auch so etwas wie eine Entschuldigung,<br />

mal etwas auszuprobieren, das man<br />

sonst nie getan hätte.<br />

Brian Cole weiß, wovon er spricht. Der<br />

Dirigent für Orchester und Oper ist Dekan<br />

des ersten internationalen Campus des<br />

Berklee College of Music, und hier in<br />

Valencia sind wir an einem solchen Ort.<br />

Es ist ein warmer Abend Anfang Juli, der<br />

Sommer nähert sich seinem Höhepunkt,<br />

die Luft flirrt. Wir treffen uns an der Plaça<br />

de la Reina im Herzen der Altstadt, die<br />

gewaltige Reíal Basílica-Catedral Micalet<br />

auf der anderen Seite des von Tagedieben<br />

und Touristen beherrschten Platzes in<br />

Sichtweite. Später in der Nacht wird sie<br />

noch viel faszinierender aussehen. Vorher<br />

erzählt Brian Cole, welche Bedeutung<br />

Kreativität für ihn ganz persönlich hat ...<br />

Ich komme aus einer Erziehung in der<br />

klassischen Musik. Vor vielen Jahren, als<br />

ich selbst noch aufs College ging, hat mir<br />

ein Lehrer folgendes gesagt: „Es gibt zwei<br />

Arten von Musikern: interpretative und<br />

kreative.“ Eine sehr harsche Unterscheidung,<br />

denn Kreativität muss nicht zwangsläufig<br />

bedeuten, dass jemand ein Stück<br />

Musik komponiert oder ein Bildhauer aus<br />

Fotos: Berklee College of Music, Abb./Porträt: Brian Cole<br />

einem Stein eine Skulptur erschafft. Kreativität<br />

kann auch heißen, sich irgendetwas zu<br />

nehmen und es in etwas anderes zu verwandeln.<br />

Einige der kreativsten Momente, die<br />

ich erlebt habe, verdanke ich klassischen<br />

Musikern. Die großen Pianisten oder Geiger<br />

machen aus einem einfachen Stück von<br />

Bach oder Mozart etwas, das man zuvor<br />

noch nie gehört zu haben glaubt!<br />

Das Berklee College of Music, 1945 in<br />

Boston unter dem Namen Schillinger<br />

House gegründet und zu diesem Zeitpunkt<br />

die erste US-Schule, an der Jazz<br />

unterrichtet wird, will die Studierenden<br />

mit seinen Masterprogrammen optimal<br />

auf ihre Karriere in der Welt der zeitgenössischen<br />

Musik vorbereiten. Auf dem<br />

hier im vergangenen Jahr eröffneten<br />

Campus der Hochschule werden daher<br />

weder Kosten noch Mühen gescheut,<br />

um das nötige Umfeld dafür zu schaffen:<br />

Auf über 3.600 m² entstehen zahllose<br />

Ensemble- und Übungsräume, Studios<br />

und Techniklabors. Ein Karrierezentrum<br />

betreut die Studierenden bei Fragen zum<br />

Eintritt ins Berufsleben und gibt Starthilfe<br />

beim Networking, indem es Praktika<br />

und Vollzeitstellen vermittelt. Mit dem<br />

Teatro Martín i Soler mit 400 Sitzplätzen<br />

und Orchestergraben und dem Auditorium<br />

mit Platz für bis zu 1.500 Gäste<br />

verfügt das College zudem über zwei<br />

Konzertlocations. Aber mit welchen<br />

Augen sieht Brian Cole den Campus?<br />

Ich habe lange in Puerto Rico gelebt<br />

und gearbeitet. Unser Arbeitsumfeld war<br />

zunächst sehr steif und steril, wie eine<br />

Fabrik oder ein Krankenhaus. Vor zwei<br />

Jahren dann zogen wir auf ein fantastisches<br />

Gelände direkt am Atlantik, mit<br />

Gebäuden aus der spanischen Kolonialzeit<br />

– und die Arbeiten der Studierenden<br />

klangen ganz anders. Auch unsere Location<br />

hier in Valencia ist ein ganz spezieller Ort,<br />

gerade das Licht ist außergewöhnlich – all<br />

die Weiß- und Blautöne, das Wasser, die<br />

Mosaike, all das hat einen enormen Einfluss<br />

nicht nur auf Kreativität, sondern auch auf<br />

Produktivität. Und die Studierenden realisieren<br />

das auch.<br />

Im Juli liefen noch Sommerworkshops<br />

zu Themen wie Improvisation, Gruppen-<br />

Performance und Musiktechnologie,<br />

zu denen etwa die US-Sängerin Paula<br />

Cole und HipHop-Produzent Dawaun<br />

Parker (der bereits mit Eminem, 50 Cent<br />

und Dr. Dre zusammengearbeitet hat)<br />

eingeladen wurden. Im September 2012<br />

werden nun die ersten drei Master- ...


64 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Kunst & Kultur | Berklee College of Music<br />

So sollen die Studios zur Eröffnung der Masterstudiengänge<br />

im September aussehen (Entwurf).


Kunst & Kultur | Berklee College of Music<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 65<br />

Studiengänge angeboten. Im Fach „Zeitgenössische<br />

Studioperformance“ werden<br />

neben der Schulung der Performance-<br />

Fertigkeiten auf der Bühne und im<br />

Studio auch Strategien für die Produktion<br />

und das Marketing von Performance-Projekten<br />

entwickelt. „Musik für<br />

Film, Fernsehen und Computerspiele“<br />

widmet sich der Komposition und Integration<br />

von Musik in anderen Bereichen<br />

der Unterhaltungskultur. Studierende<br />

im Fach „Globales Unterhaltungs- und<br />

Musikgeschäft“ schließlich befassen sich<br />

mit den Strukturen von Künstlermanagement<br />

und Musikbusiness. Kreativität aus<br />

vielen Perspektiven.<br />

Nach einer Definition gefragt, lässt sich<br />

Brian Cole ein Abendessen und einige<br />

Gläser dunklen Rotweins Zeit mit der<br />

Antwort. Das Warten lohnt sich:<br />

Wenn man sich von all den Erwartungen<br />

und dem Bewusstsein um seine eigene<br />

Person frei macht – an diesem Punkt<br />

beginnt Kreativität.<br />

Am nächsten Tag. Majestätisch, wie ein<br />

Sternenkreuzer aus dem „Star Wars“-<br />

Universum, ruht der Palau des les Arts<br />

Reina Sofía, der bald vom Berklee College<br />

genutzt werden wird, in der nachmittäglichen<br />

Hitze. Das Wasser im gigantischen<br />

Pool, in dem der Palau vor Anker<br />

gegangen zu sein scheint, glitzert in<br />

der spanischen Sonne. Hier treffe ich<br />

Greg Badolato, der in den 80er Jahren<br />

die ersten internationalen Auditions des<br />

Berklee College weltweit betreut hat und<br />

nun auch die erste dauerhafte Niederlassung<br />

außerhalb Bostons betreut. Staunend<br />

blickt er über die von Santiago<br />

Calatrava entworfene Ciudad de las Artes<br />

y las Ciencias: „Ich glaube, hier war ich<br />

bislang noch überhaupt nicht“, sagt er,<br />

ehe wir uns auf den kurzen Weg ans Meer<br />

machen. Begleitet vom sanften Rauschen<br />

der Wellen im Hintergrund fasst auch<br />

Badolato, selbst Saxofonist, seine Vorstellung<br />

von Kreativität in Worte ...<br />

Ich gehe mal einen Schritt zurück: Ich<br />

glaube, jeder Mensch verfügt über Kreativität.<br />

Sie ist ein Funken, der in jedem von<br />

uns ruht. Doch um sie frei zu setzen, bedarf<br />

es harter Arbeit und der Bereitschaft, den<br />

Umgang mit den nötigen Werkzeugen zu<br />

erlernen. Da muss man erst einmal durch,<br />

um sein Talent kreativ auszudrücken, ob es<br />

Musik ist, Kunst, was auch immer – Kreativiät<br />

und Arbeit sind untrennbar miteinander<br />

verbunden. Natürlich gibt es Genies,<br />

denen alles ganz natürlich erscheint, und<br />

sie versetzen uns alle in Staunen. Aber ich<br />

denke, es ist auch anderen möglich, durch<br />

Arbeit und Unterricht dasselbe zu erreichen.<br />

Wenn man wirklich liebt, was man tut –<br />

wenn man spürt, dass man es einfach tun<br />

muss, dann macht man immer weiter.<br />

Auch – oder gerade – wenn einen die<br />

Liebe zur Kreativität quer über den<br />

Globus treibt.<br />

Link zum Thema:<br />

www.berkleevalencia.org


66 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Kunst & Kultur | Im Gespräch<br />

Im Gespräch<br />

Das wahre Selbst entfachen<br />

Bloc Party<br />

Autor: F. Reip | Illu: N. Römer<br />

Eine der wichtigsten Bands der Gegenwart<br />

meldet sich mit einem neuen Album<br />

zurück: Bloc Party klingen auf „Four“ deutlich<br />

rauer und strittiger, zugleich aber<br />

auch entschlossener und eingeschworener<br />

als in der Vergangenheit. Darüber<br />

will man reden. Die Band hat zwei Tage<br />

zuvor einen Gig in Japan gespielt und<br />

auf dem Weg nach Berlin noch kurz in<br />

London Halt gemacht, wo sich Sänger<br />

Kele Okereke um die Einrichtung seiner<br />

neuen Wohnung kümmern musste –<br />

entsprechend müde wirkt der Mann, der<br />

sich während unseres Gesprächs immer<br />

wieder stark konzentrieren muss. Gut,<br />

dass auch Bassist Gordon Moakes und<br />

Drummer Matt Tong (Gitarrist Russell<br />

Lissack ist zu Hause geblieben) nicht auf<br />

den Mund gefallen sind. Ein Gespräch<br />

über persönliche Grenzen und Reibung<br />

als Quelle von Kreativität ...<br />

Herr Okereke, Sie haben kürzlich betont,<br />

dass Sie die neuen Songs nicht erklären,<br />

sondern für sich selbst stehen lassen<br />

möchten – wie fühlt es sich an, dieser<br />

Tage Interviews zu „Four“ zu geben?<br />

Kele Okereke: Nun ja, ich rede gern über<br />

meine Person. (lacht) Ich habe auch kein<br />

Problem damit, mit Menschen zu sprechen,<br />

die unsere Arbeit ernst nehmen. Mir ist aber<br />

klar geworden, dass man nicht vornweg<br />

alles erklären sollte, dass das auch die Art<br />

und Weise beschädigen kann, wie die Musik<br />

aufgenommen wird. Und natürlich ist es<br />

auch ganz schön, sich im Mysteriösen zu<br />

verstecken ...<br />

Das trifft sich gut, denn wir wollen vor<br />

allem über Kreativität im Allgemeinen<br />

sprechen ...<br />

Okereke: Fantastisch!<br />

Wie definieren Sie für sich Kreativität?<br />

Gordon Moakes: Kreativität ist mein Leben,<br />

ich suche stets nach Möglichkeiten, meine<br />

Ideen umzusetzen. Schon als Kind wollte<br />

ich in meiner Freizeit immer zeichnen, vor<br />

allem Raubkatzen. Auf der anderen Seite ist<br />

Kreativität natürlich auch Teil unseres Jobs,<br />

wir leben von ihr.<br />

Matt Tong: Ich denke, Kreativität sollte<br />

eine Herausforderung sein, über sich selbst<br />

nachzudenken – auch insofern, als dass<br />

man sich als Mensch nicht allein über das<br />

definieren sollte, was man beruflich macht.<br />

Kreativ kann ich auch sein, wenn ich am<br />

Flughafen sitze und etwas schreibe oder<br />

zeichne oder auch nur an etwas denke, das<br />

gar nichts mit Musik zu tun hat.<br />

Okereke: Kreativität ist die Flamme ... (überlegt<br />

lang und setzt mehrfach an) Kreativität<br />

ist die Flamme, mit der das wahre Selbst<br />

brennt ... Ich weiß nicht, ob das Sinn ergibt.<br />

Kreativität... (überlegt nochmals) ... ist das<br />

Leuchten, das das wahre Selbst entfacht.<br />

Sie ist essenziell, glanzvoll, schillernd ...<br />

Dennoch haben Sie sich Anfang letzten<br />

Jahres von der Musik zurückgezogen ...<br />

Okereke: 2009 hatte ich mit einer Reihe von<br />

Kurzgeschichten begonnen, an denen ich<br />

immer mal wieder weiterschrieb und die<br />

ich endlich abschließen wollte. Ich war also<br />

stets kreativ, dachte immer noch ans Produzieren<br />

– ich wollte nur nicht, dass es dabei<br />

um Musik geht.<br />

Inwiefern unterscheiden sich die kreativen<br />

Prozesse von Autor und Musiker?<br />

Okereke: Die Kurzgeschichten habe ich<br />

ganz allein verfasst, es ging nur um meine<br />

Vision und darum, wie ich sie zum Ausdruck


Kunst & Kultur | Im Gespräch<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 67<br />

bringen konnte. Manchmal war das<br />

befreiend, manchmal frustrierend, aber es<br />

hat mir dennoch viel Freude bereitet. In der<br />

Musik hingegen arbeite ich in der Regel<br />

mit anderen zusammen – den anderen<br />

Mitgliedern der Band, dem Produzenten ...<br />

Die Ideen werden dann durch andere<br />

Menschen gefiltert.<br />

Die Musik von Bloc Party ist also immer<br />

auch ein Kompromiss? „Four“ wirkt<br />

trotz seiner stilistischen Vielfalt sehr<br />

entschlossen ...<br />

Okereke: Wir sind vier sehr unterschiedliche<br />

Menschen mit ganz verschiedenen musikalischen<br />

Vorlieben und Hintergründen, auch<br />

wenn es natürlich Überschneidungen gibt.<br />

Wenn wir also gemeinsam Musik machen,<br />

müssen unsere Perspektiven in der Balance<br />

gehalten werden. Nach rund zehn Jahren<br />

im Geschäft haben wir aber ein Verständnis<br />

dafür entwickelt, wie das am besten funktioniert.<br />

Es ist kein komplett demokratischer<br />

Prozess, und wir geraten schon auch mal<br />

aneinander – aber gerade deshalb sind wir<br />

eine gute Band.<br />

Tong: Es stecken eine Menge Überlegungen<br />

und gesunde Diskussionen in diesem<br />

Album, und ich denke, das merkt man ihm<br />

auch an.<br />

Reibung als Quelle von Kreativität?<br />

Okereke: Ich weiß nicht, ob das so stimmt,<br />

aber Reibung tut unserem kreativen Prozess<br />

gut. Man betrachtet die Dinge aus anderen<br />

Perspektiven, wird gezwungen, seine Arbeit<br />

ganz neu anzusehen. Das ist nicht leicht,<br />

wenn einem<br />

etwas sehr am<br />

Herzen liegt, aber wir<br />

wissen, dass die Meinung von<br />

uns allen zählt. Gerade, wenn einem<br />

von uns etwas nicht gefällt.<br />

Herr Okereke, in Ihrem Blog haben Sie<br />

geschrieben, dass Bloc Party sich als<br />

Band an ihre Limits bringen mussten.<br />

Wie hat sich das bei der Arbeit am neuen<br />

Album konkret angefühlt?<br />

Okereke: Als ich an meinem Soloalbum<br />

arbeitete, da waren das nur ich und ein<br />

Produzent gemeinsam am Computer.<br />

Obwohl es aufregend war, nur durch die<br />

eigene Vorstellungskraft eingeschränkt zu<br />

sein – man kann jeden Sound schaffen,<br />

einen Song auf jede beliebige Weise arrangieren,<br />

denn digital stehen einem ja alle<br />

Mittel dafür zur Verfügung – vermisste<br />

ich die Arbeit in der Band. Hier ist man<br />

durch das limitiert, was man tatsächlich<br />

als Musiker handwerklich beherrscht: Man<br />

muss seine Songs ja zunächst einmal selbst<br />

spielen können, ehe man sie verfremden<br />

lassen kann! Zudem entstehen bei uns als<br />

Band einige der besten Momente ganz<br />

zufällig, wenn wir herum probieren.<br />

Moakes: Oft setzt man sich seine Grenzen<br />

ja selbst, zunächst einmal ganz einfach<br />

über die Frage: Welche Instrumente spielen<br />

wir? Aber das sind keine kreativen Grenzen,<br />

sondern technische – innerhalb derer man<br />

dann tun kann, was man möchte.<br />

... solange es für alle gemeinsam als<br />

Band Sinn ergibt ...<br />

Tong: Natürlich. Ich glaube tatsächlich,<br />

diese Platte ist besser geworden, als wir alle<br />

es uns hätten vorstellen können. Wir hatten<br />

schon gute Songs als wir ins Studio gingen,<br />

aber ehrlich gesagt ist das jetzt das erste<br />

Mal, dass ich vom Ergebnis nicht irgendwie<br />

doch ein bisschen enttäuscht bin. Ich habe<br />

immer noch nicht genug von der Musik –<br />

wie es einem ja oft geht, wenn man ewig<br />

an etwas gearbeitet hat. Einige der neuen<br />

Songs klingen ganz anders, als man uns<br />

kennt, wir spielen in einem anderen Groove,<br />

einem anderen Tempo. Das ist eine Herausforderung,<br />

und es macht Spaß.<br />

Moakes: Für uns war es eine Erleichterung,<br />

dass wir als Einheit funktionierten. Wir<br />

haben richtiggehend genossen, was wir<br />

gemeinsam ausprobieren und auch vollbringen<br />

können. An welche Grenzen wir<br />

auch immer gestoßen sein mögen – ich<br />

denke, wir haben nicht über sie nachgedacht.<br />

Aber wir haben gemerkt, dass wir<br />

noch eine Menge in uns haben, das wir<br />

finden und kreativ umsetzen möchten.<br />

Diese Platte gehört uns allen.<br />

Link zum Thema:<br />

www.blocparty.com


68 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Because the Night<br />

Belongs to Us<br />

Hard Rock Calling Festival<br />

in London<br />

Autor: F. Reip<br />

Soundgarden (oben), Bruce Springsteen (links)<br />

und Amy Macdonald (rechts) live on stage


Kunst & Kultur | Hard Rock Calling Festival<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 69<br />

Mit dieser Ausgabe beginnen wir eine<br />

neue Reihe von Erlebnisberichten<br />

von außergewöhnlichen Festivals, die<br />

<strong>BOLD</strong> und seine Leser durch aller<br />

Herren Länder führt.<br />

Den Auftakt macht das „Hard Rock<br />

Calling“ in London, über das wegen<br />

des gemeinsamen Bühnenauftritts<br />

zweier Legenden und des unrühmlichen<br />

Endes des Abends auch hierzulande<br />

schon einiges zu lesen war.<br />

Wenige Wochen vor Beginn der Olympischen<br />

Spiele ist London so grau und<br />

verregnet, wie es sich gehört. Am Flughafen<br />

hängen ein paar Plakate, ein<br />

großes Banner erklärt Heathrow stolz als<br />

offiziellen Olympia-Flughafen, Akkreditierungspersonal<br />

wartet auf die ersten<br />

professionellen Besucher des sportlichen<br />

Großereignisses. Die Damen und<br />

Herren sind dramatisch unterbeschäftigt,<br />

und auch wir haben hier nichts verloren.<br />

Wir sind aus einem anderen Grund in<br />

London: Im Hyde Park findet bereits<br />

zum siebten Mal das Hard Rock Calling-<br />

Festival statt. Im vergangenen Jahr, zum<br />

40-jährigen Jubiläum der Restaurantkette,<br />

die das von Live Nation ausgerichtete<br />

Festival sponsort, standen u. a. Bon Jovi<br />

und The Killers auf der Bühne, diesmal ist<br />

es vor allem ein einziges großes Rahmenprogramm<br />

für die Headliner Soundgarden<br />

und Bruce Springsteen, die für<br />

den Absatz der bis zu 65.000 Tickets<br />

sorgen. Am Vorabend des Festivals hat<br />

man zu einem königlichen Empfang im<br />

geräumig eingerichteten, innerhalb von<br />

24 Stunden hochgezogenen VIP-Bereich<br />

eingeladen. In einem Restaurant, das<br />

in seiner Größe locker mit manchem<br />

„echten“ Hard Rock Café mithalten<br />

könnte, kommt die „Family“ zusammen,<br />

wie Rita Gilligan es ausdrückt. Die kecke<br />

71-Jährige war 1971 die erste Bedienung<br />

im ersten Hard Rock Café in London. „All<br />

das hier hält einen jung“, sagt sie, und in<br />

der Tat blitzt für einen Moment der Funke<br />

der ewigen Jugend des Rock’n’Roll in<br />

ihren Augen auf. Auch Amish Dodds, CEO<br />

der Hard Rock Cafés, sagt ein paar Takte.<br />

Erst auf einer Bühne, wenig später in<br />

stylischen Union Jack-Regenstiefeln, bei<br />

unserem kurzen Tête-à-Tête. Seine Definition<br />

von Kreativität:<br />

Kreativität ist, was Menschen<br />

erlaubt, sie selbst zu sein.<br />

Sei du selbst!<br />

Während Mini-Ausgaben des „Legendary<br />

Burger“ die Runde machen und James<br />

Walsh, ehemals Sänger der Britband<br />

Starsailor und eine der großen vergessenen<br />

Stimmen dieser Generation, auf<br />

einer kleinen Bühne seinen neuen Solo-<br />

Song „Precious Stolen Moments“ vorstellt,<br />

erlebt das Hard Rock Calling seinen ersten<br />

Höhepunkt, ehe es überhaupt so richtig<br />

begonnen hat. Als es am nächsten Tag<br />

dann allerdings tatsächlich so weit sein<br />

soll, kommt die Karre nur stotternd in die<br />

Gänge: Mit fast einer Stunde Verspätung<br />

öffnen die Tore. Eine frühe Verirrung, die<br />

einmalig bleibt, denn in der Folge läuft<br />

alles exakt nach Zeitplan – und das auf<br />

insgesamt vier Bühnen. Charmepunkte<br />

erhält dabei der Bandstand, ein winziger<br />

Pavillon hinter der Hauptbühne, in dem<br />

im Verlauf des Festivals blutige Newcomer<br />

wie Halfway To New York oder die<br />

famosen Bwani Junction spielen. Ebenfalls<br />

dem Nachwuchs gewidmet ist die<br />

Hard Rock Rising Stage. Das Programm<br />

der von Walsh, Guillemots-Sänger Fyfe<br />

Dangerfield und E-Street-Gitarero Steven<br />

Van Zandt kuratierten Bühne hält Acts<br />

wie The Laundrettes oder Brass Wires<br />

Orchestra bereit – dem Großteil der Besucher<br />

vermutlich ebenfalls kein Begriff.<br />

Anders sieht es da schon auf der in einem<br />

großen, an den Seiten offen stehenden<br />

Zelt untergebrachten Pepsi Stage aus:<br />

Hier sind am ersten Tag u.a. die Noise-<br />

Frickelhelden The Mars Volta zu sehen. Der<br />

Großteil des Publikums hat zur gleichen<br />

Zeit allerdings seinen Spaß mit Iggy Pop<br />

und seinen Stooges. Der Mann, dessen<br />

Rücken mittlerweile aussieht, als hätte er<br />

zahlreiche Bandscheibenschäden hinter<br />

sich, lässt sich auch nicht aus der Stimmung<br />

bringen, als die über dem Gelände<br />

aufgespannte SkyCam bei einem Tiefflug<br />

eine Bruchlandung im Publikum fabriziert.<br />

Wenig später stehen dann Soundgarden<br />

zum ersten Mal seit fünfzehn<br />

Jahren auf einer Londoner Bühne – und<br />

erleben, wie es just zu ihrem größten Hit<br />

„Black Hole Sun“ zu schütten beginnt und<br />

während ihres zweistündigen, bohrendsägend-quietschenden<br />

Sets nicht mehr<br />

aufhört. Grunge pur sozusagen.<br />

Auch der zweite Festivaltag eröffnet<br />

unter grauem Himmel. Zeit für Klagen:<br />

Während Rage Against The Machine-<br />

Gitarrist Tom Morello seine Protestfolk-<br />

Solo-Songs herunterstampft, demonstriert<br />

in den Straßen um den Hyde Park ..


70 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Kunst & Kultur | Hard Rock Calling Festival<br />

65.000 Besucher füllten<br />

das Gelände im Hyde Park.<br />

Fotos: © 2012 Hard Rock Cafe International (USA), Inc.


Kunst & Kultur | Hard Rock Calling Festival<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 71<br />

die Tierschutzorganisation PETA gegen<br />

den Bärenabschuss für die traditionellen<br />

Kappen der königlichen Garde. Wir<br />

unterschreiben das in Gedanken und<br />

verweisen auf die Website im Kasten am<br />

Ende dieses Textes. Später am Abend<br />

dann steht Amy Macdonald auf der<br />

Pepsi Stage. Die Schottin ist so zauberhaft,<br />

dass selbst der bis dahin gnadenlose<br />

Londoner Regen vor ihrem Charme<br />

in die Knie geht und der Sonne einen<br />

späten gloriosen Auftritt ermöglicht. Als<br />

die ersten Besucher Macdonald dennoch<br />

den Rücken kehren, um sich einen guten<br />

Platz bei Bruce Springsteen zu sichern,<br />

covert sie dessen Meisterstück „Born To<br />

Run“ – und alle bleiben. Ein goldener<br />

Moment.<br />

Es bleibt nicht der letzte. Springsteen<br />

kommt kurz nach sieben auf die<br />

Bühne und verlässt sie für mehr als drei<br />

Stunden nicht. Das Set startet mit einer<br />

luftigen Pianoversion von „Thunder Road“,<br />

findet aber mit dem anschließenden<br />

„Badlands“ schnell in die Vollen. Tracks<br />

vom blassen aktuellen Album „Wrecking<br />

Ball“ stehen im weiteren Verlauf des<br />

Gigs neben Klassikern und „Obskurem“,<br />

wie Springsteen es selbst nennt, ehe er<br />

auf Wunsch eines spanischen Fans eine<br />

fantastische Version von „Take ‘Em As<br />

They Come“ spielt, einem Outtake aus<br />

den Sessions zum 1980er-Album „The<br />

River“. Weitere Highlights: eine glasklare<br />

Acoustic-Version von „Empty Sky“<br />

(nach dem das offizielle 9/11-Denkmal in<br />

Springsteens Heimat-Bundesstaat New<br />

Jersey benannt ist); „Because The Night“<br />

(zu Ruhm gelangt vor allem durch Patti<br />

Smiths Aufnahme des Stücks); und ein<br />

elektrifiziertes „Ghost Of Tom Joad“ mit<br />

einem kreischenden Gitarrensolo von<br />

Morello. Doch als alle Trümpfe gezogen<br />

zu sein scheinen, bekommt Springsteen<br />

noch einmal Gesellschaft auf der Bühne<br />

– und das von niemand Geringerem als<br />

Sir Paul McCartney. Gemeinsam geben<br />

zwei der am meisten geliebten Musiker<br />

der Geschichte zunächst die Beatles-<br />

Nummer „I Saw Her Standing There“ und<br />

dann das Isley Brothers-Cover „Twist And<br />

Shout“ zum Besten, dessen Endlos-Coda<br />

sie einfach so lange spielen, bis der Saft<br />

abgedreht wird und sich Spingsteen &<br />

Co. ungehört verabschieden müssen.<br />

Was unter den Fans für Zorn galore sorgt,<br />

ist jedoch vielleicht halb so schlimm: Wer<br />

über jeden Zweifel erhaben ist, kann auf<br />

den finalen Tusch tatsächlich mit einem<br />

weisen Lächeln verzichten und schafft<br />

gerade so Erinnerung für die Ewigkeit.<br />

Als sich am abschließenden Sonntag die<br />

Tore zum Festivalgelände öffnen (Headliner<br />

des letzten Tages ist Paul Simon),<br />

sind wir bereits wieder am Flughafen.<br />

Im Terminal steht eine Tischtennisplatte,<br />

„Ping Pong at Heathrow“ steht auf einem<br />

Banner geschrieben. Jeder darf, dabei<br />

sein ist alles. Ich erkläre die Spiele für<br />

eröffnet.<br />

Links zum Thema:<br />

www.hardrockcalling.co.uk<br />

www.UnBearableCruelty.com


72 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Kunst & Kultur | Hörenswert | CD<br />

Hörenswert<br />

Godmother<br />

of Punk<br />

Autor: F. Reip<br />

Patti Smith<br />

Banga<br />

(Sony)<br />

Patti Smith auf allen Kanälen. Die<br />

„Godmother of Punk“, mühelos eine der<br />

wichtigsten Frauen in der Geschichte<br />

der Rockmusik, war gerade erst in diesen<br />

Breitengraden live auf der Bühne zu<br />

sehen, mit „Banga“ legt sie ihr erstes originäres<br />

Studioalbum seit acht Jahren vor,<br />

und mit „Patti Smith 1969-1976“ (Knesebeck)<br />

ist bereits im Frühling ein Bildband<br />

mit Aufnahmen der Fotografin Judy Linn<br />

erschienen. Die grobkörnigen Schwarz/<br />

Weiß-Fotografien zeigen die unsichere,<br />

verletzliche Seite der jungen Smith,<br />

während diese sich auf „Banga“ vielleicht<br />

stärker denn je gibt: souverän, sinnlich,<br />

die Kontrolle über die teilweise überraschend<br />

leichtfüßigen, jedoch intensiven<br />

Songs stets ganz bei sich. Schon jetzt<br />

ein Klassiker. Und noch mal zum Anfang:<br />

Die Luxusausgabe des Albums kommt<br />

in Buchform mit Fotografien, Lyrics und<br />

Linernotes.


Kunst & Kultur | Hörenswert | CD<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 73<br />

Ikons<br />

Life Rhythm<br />

(Service / Broken Records)<br />

Imany<br />

The Shape Of A Broken Heart<br />

(B1 Recordings / Universal)<br />

Liars<br />

WIXIW<br />

(Mute)<br />

Mit ihrem zweiten Album machen<br />

Ikons einen ganz tiefen Knicks vor ihren<br />

Helden. Schon der Titel des ersten Songs<br />

„Just Gazing“ verweist auf die Shoegazing-Combos,<br />

die Anfang der Neunziger<br />

mit glorreichen Melodien in einem Meer<br />

aus Gitarren für kurze Zeit den Sound<br />

der Stunde produzierten. Insbesondere<br />

„Going Blank Again“ von der Band Ride<br />

(ebenfalls ein Sophomore-Werk) scheint<br />

es den Schweden angetan zu haben: Der<br />

puckernde Beat, mit dem „Just Gazing“<br />

einsetzt, erinnert deutlich an „Leave Them<br />

All Behind“, auf beiden Platten folgt dem<br />

Opener ein hinreißendes Popstück, das<br />

hier den Namen „Sister“ trägt – was als<br />

Hommage an Rides „Twisterella“ durchgeht.<br />

Das große Vorbild bleibt freilich<br />

unerreicht, dennoch ist „Life Rhythm“<br />

eine feine Ehrerweisung, die über die<br />

volle Laufzeit durchaus auch eigenständigen<br />

Charme entwickelt.<br />

Es ist ein wenig schleierhaft, warum<br />

so wenig Trubel gemacht wird um das<br />

Debütalbum von Nadia Mladjao alias<br />

Imany, das mit einjähriger Verspätung<br />

nun auch in Deutschland erscheint<br />

(Lesern in der Schweiz mag die frankoafrikanische<br />

Sängerin bereits ein Begriff<br />

sein). Brechen wir also die Stille und<br />

sagen es klar und deutlich: „The Shape<br />

Of A Broken Heart“ ist eine wunderbar<br />

warme und weise Platte, reich an Songs,<br />

die schon beim ersten Mal wirken wie alte<br />

Freunde. Ein wenig mag das damit zu tun<br />

haben, dass Mladjaos Stimme bisweilen<br />

an eine gereifte, beschwichtigte Tracy<br />

Chapman denken lässt. Vor allem aber<br />

ist es Ausdruck einer Sanftmut im Wesen<br />

und einer Güte im Handwerk, wie sie<br />

einem selten begegnen. Musik, die man<br />

festhalten und nie mehr loslassen möchte<br />

– ein großes Glück!<br />

So unscheinbar, in Momenten schon fast<br />

belanglos eröffnet die neue Liars-Platte,<br />

dass sie einen fast schon wieder verloren<br />

hat, ehe sie so richtig angefangen hat.<br />

Das ändert sich schon mit „Octagon“,<br />

dem zweiten Track, der kalte elektronische<br />

Tiefe mit warm-wabernden, orientalisch<br />

anmutenden Harmonien und einem<br />

tricky Beat paart – der (verzögerte) Start<br />

eines echten Trips. Denn was im Lauf<br />

der verbleibenden guten halben Stunde<br />

auf „WIXIW“ passiert, ist so bunt, so reich<br />

an Überraschungen und Stimmungen,<br />

dass man wie gebannt ist: Es zwitschert,<br />

pocht, klackert, tickt – und explodiert.<br />

Zudem erinnert die Stimme von Angus<br />

Andrew bisweilen an Matt Berninger<br />

(The National), häufiger noch an Thom<br />

Yorke (Radiohead) – zwei der vielschichtigsten<br />

Sänger überhaupt. Ergibt insgesamt<br />

eine der spannendsten Platten des<br />

Jahres bislang.


74 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Kunst & Kultur | Hörenswert | CD | Track-By-Track<br />

Track-By-Track<br />

<strong>THE</strong> GASLIGHT AN<strong>THE</strong>M<br />

Handwritten<br />

Autor: F. Reip<br />

Dieses Magazin heißt nicht <strong>BOLD</strong>, weil<br />

es etwa für seine zaghaften Statements<br />

bekannt ist. Sagen wir es also, wie es ist:<br />

The Gaslight Anthem sind die nächsten<br />

größte Band der Welt!<br />

Die Band um Sänger Brian Fallon vereint<br />

punkig geradliniges Songwriting mit<br />

aufgewühlten Lyrics, in denen das<br />

Blut des Lebens pocht und die nicht<br />

zuletzt deswegen immer wieder an<br />

Bruce Springsteen erinnern, der wie The<br />

Gaslight Anthem aus dem US-Bundesstaat<br />

New Jersey stammt.<br />

„Handwritten“, das dritte Album der<br />

Band, ist soeben erschienen. Im Interview<br />

in Berlin erzählen Sänger Brian Fallon<br />

(die Arme fast lückenlos tätowiert, die<br />

Augen strahlend kornblumenblau) und<br />

Gitarrist Alex Rosamilia (vielleicht noch<br />

unter dem Eindruck der kurzen Nacht<br />

nach dem Highfield-Festival, in jedem<br />

Fall sehr ruhig und lange in der Reserve)<br />

von den elf neuen Songs. Es ist das erste<br />

Track-By-Track-Interview, das die Band je<br />

gegeben hat ...<br />

45<br />

Fallon: Gemeinsam mit „Biloxi Parish“,<br />

„Mulholland Drive“ und „Mae“ war dies<br />

einer der ersten Songs, die uns die Richtung<br />

vorgaben. Wir spürten, dass etwas Frisches,<br />

Aufregendes in ihm steckte. Er ist schnell und<br />

aggressiv, aber auch traurig. Wir wollten in<br />

diesem Fall auch einen Song haben, in dem<br />

wir nicht viele Worte verwendeten. Es sollte<br />

kein Roman sein diesmal, sondern das Ziel<br />

war, auf möglichst einfache Weise zu sagen,<br />

was man meint. Hey, turn the record over...<br />

ziemlich einfach also!<br />

Rosamilia: Von den genannten ersten Songs<br />

war dies der einzige, der noch an die letzte<br />

Platte erinnert.<br />

Fallon: Genau, als wir den hatten, wussten<br />

wir, dass wir nicht verrückt waren ...<br />

Fotos: Universal Music<br />

Handwritten<br />

Fallon: Es war sehr schwierig, diesen Song<br />

zu arrangieren, den Groove richtig hinzu-


Kunst & Kultur | Hörenswert | CD | Track-By-Track<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 75<br />

bekommen. Am Anfang gab es nur ein<br />

paar Riffs und die Worte and with this pen<br />

/ I thee wed / from my heart to your distress.<br />

Ich hatte diese Worte in meinem Kopf,<br />

schrieb sie ein Notizbuch und wusste in<br />

dem Moment: All right, der Song muss<br />

„Handwritten“ heißen.<br />

Ich wollte eigentlich wirklich keine Titelnummer<br />

auf diesem Album haben, auch<br />

wenn das bislang tatsächlich bei jeder<br />

Platte der Fall war. Das Album sollte<br />

ursprünglich „Howl“ heißen – der Song<br />

„Howl“ hatte zu diesem Zeitpunkt noch<br />

einen anderen Namen – und damit meinte<br />

ich das Schreien eines Blues-Sängers. Doch<br />

dann wies unser Drummer Ben uns auf<br />

das Gedicht von Alan Ginsberg hin und<br />

wir erinnerten uns daran, dass auch Black<br />

Rebel Motorcycle Club ein Album mit<br />

diesem Namen veröffentlicht hatten. Da<br />

war für uns klar, dass wir das nicht bringen<br />

können. Daher beschlossen wir, einfach auf<br />

das richtige Wort zu warten ...<br />

Here Comes My Man<br />

Rosamilia: Diesen Song haben wir auf eine<br />

völlig andere Weise geschrieben, als wir das<br />

je zuvor getan hatten: Im Grunde haben<br />

wir ihn gemeinsam im Studio geschrieben<br />

– innerhalb von nur einem Tag.<br />

Mulholland Drive<br />

Rosamilia: (in Richtung von Fallon): Ich<br />

weiß noch genau, wie du uns diesen Song<br />

das erste Mal vorgespielt hast ...<br />

Fallon: ... in Dänemark!<br />

Rosamilia: .... und er machte sich Sorgen,<br />

weil der Refrain nur aus einer Zeile bestand.<br />

Aber wir verbaten ihm, irgendetwas daran<br />

zu ändern.<br />

Fallon: Sie überzeugten mich: I’d just die if<br />

you ever took your love away, das war das<br />

Statement, mehr gab es nicht zu sagen.<br />

Der Beat basiert auf einer ganz simplen<br />

Kickdrum. Wir dachten, Kids auf Festivals<br />

wollen doch eigentlich nur klatschen,<br />

warum schreiben wir nicht einfach einen<br />

Song darauf und kümmern uns später um<br />

den Rest!? Daraus ist einer meiner Lieblingssongs<br />

überhaupt geworden.<br />

Keepsake<br />

Fallon: Die Neill Young-Nummer. Ich hörte<br />

damals viel von ihm und wollte unbedingt<br />

einen Song schreiben, der langsam, aber<br />

kraftvoll ist, der nicht aufgibt. Er ist ein<br />

wenig murderous, die Lyrics sind ziemlich<br />

düster ...<br />

Too Much Blood<br />

Rosamilia: Ich finde, der Song hat irgendwie<br />

einen Oasis-Vibe – und dann haut er dir in<br />

die Fresse! (lacht)<br />

Fallon: Ich war damals auf einem Akustik-<br />

Konzert von Chris Cornell im Count Basie<br />

Theatre in Red Bank (in New Jersey, Anm.<br />

d. Red.). Ich hatte eigentlich einen ziemlich<br />

miesen, langweiligen Abend erwartet<br />

– tatsächlich wurde es aber fantastisch!<br />

Er spielte seinen Songs in anderen Stimmlagen,<br />

verwendete Akkorde, die ich zuvor<br />

nie gesehen hatte. Ich schaute die ganze<br />

Nacht über auf seine Hände und lernte so<br />

mehr über das Gitarrenspiel als vermutlich<br />

in den letzten sechs Monaten! Ich fuhr<br />

danach sofort nach Hause und probierte,<br />

was passieren würde, wenn man all diese<br />

merkwürdigen Akkorde einfach kombinierte<br />

– und der Song fand sich ganz von allein,<br />

die Lyrics strömten förmlich aus mir heraus.<br />

Als Tribut habe ich auch versucht, die Vocals<br />

ein bisschen in die Richtung von Cornell zu<br />

singen ... (Fallons Augen funkeln)<br />

Howl<br />

Rosamilia: Wir wollten einfach einen Punk-<br />

Song schreiben, so schnell wie möglich ...<br />

(lacht)<br />

Fallon: Am Anfang bestand die Nummer nur<br />

aus Akustikgitarre und Gesang, Ben spielte<br />

dann Drums darüber, dann schrieben alle<br />

weitere Parts hinzu. Ich denke, es ist eine<br />

unserer besten Aufnahmen überhaupt und<br />

dass die Leute dass auch in zehn Jahren<br />

noch merken werden.<br />

Es war das erste Mal, dass ich über das<br />

schreib, wovon der Song handelt. Ich habe<br />

nie darüber gesprochen und werde es wohl<br />

auch nie tun (dabei bleibt Fallon auch auf<br />

Nachfrage, Anm. d. Red.). Aber es fühlte sich<br />

mächtig gut an, diesen Song loszuwerden.<br />

Ein kathartisches Erlebnis.<br />

Fallon: Der Song hieß ursprünglich „Used To<br />

Be A Movement“ und dann für eine Woche<br />

lang „Older But Bolder“ (was wir uns mal<br />

eben für die Zukunft merken, Anm. d. Red.).<br />

Irgendjemand meinte dann aber: „Hey,<br />

du wolltest doch den Titel ‚Howl’ unbedingt<br />

verwenden – warum nicht hier?“ ...


76 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Kunst & Kultur | Hörenswert | CD | Track-By-Track<br />

Im <strong>BOLD</strong>-Interview: Sänger Brian Fallon (kariertes Hemd)<br />

und Gitarrist Alex Rosamilia (ganz rechts)


Kunst & Kultur | Hörenswert | CD | Track-By-Track<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 77<br />

Und hier wird ja nun wohl niemand an<br />

Alan Ginsberg denken!<br />

Biloxi Parish<br />

Rosamilia: Ich glaube, das war der erste<br />

Song, den wir für dieses Album geschrieben<br />

haben, 2010 in Australien – ein Big-Riff-<br />

Rock-Song.<br />

Fallon: Nein, dort haben wir ihn zum ersten<br />

Mal gespielt – geschrieben haben wir ihn in<br />

Newcastle.<br />

Rosamilia: Es hat eine Weile gedauert, bis<br />

wir ihn zusammen hatten. Im Internet findet<br />

man eine Reihe verschiedener Versionen<br />

Desire<br />

Rosamilia: Eine Sternstunde der Technologie.<br />

Brian hatte einen Song, zu dem er<br />

einfach keinen Refrain fand, also nahm<br />

er ihn an seinem Computer auf, lies den<br />

Refrain frei und e-mailte mir den Song;<br />

dann nahm ich den Refrain darüber auf,<br />

schickte ihm den Track zurück – und fertig<br />

war die Nummer.<br />

Fallon: Wir haben diesmal wirklich viele der<br />

Songs gemeinsam geschrieben und zwar<br />

von Grund auf. So haben wir das früher<br />

nicht gemacht.<br />

Fallon: Brendan (O’Brien, der Produzent<br />

der Band, Anm. d. Red.) meinte dann aber,<br />

„das ist ein Song, der klingt super, den könnt<br />

ihr nicht einfach abhacken! Nun haben<br />

wir keine Intro-Musik mehr – wir kommen<br />

einfach auf die Bühne und spielen „Mae“.<br />

National Anthem<br />

Fallon: Ich hatte mir eines Tages in Nashville<br />

meine erste Vintage-Gitarre gekauft,<br />

eine 1967er-Telecaster – vermutlich eine,<br />

die niemand wirklich wollte. Doch ich<br />

verliebte mich in sie. Ich nahm sie mit<br />

aufs Bett in dem Haus, in dem wir dort<br />

wohnten, und ... spielte diesen Song! Das<br />

komplette Stück, so wie es heute ist, von<br />

vorn bis hinten. Ich fragte mich, was gerade<br />

passierte – „ich schreibe das doch nicht!“<br />

Der Song hatte in dieser Gitarre gesteckt.<br />

Ein unglaubliches Gefühl!<br />

Mae<br />

Rosamilia: Mittlerweile ist das mein Lieblingssong.<br />

Er war als Intro konzipiert, zu<br />

dem wir auf die Bühne kommen, und war<br />

nur anderthalb Minuten lang.<br />

Website zur Band:<br />

www.thegaslightanthem.com


78 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

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Reise | BODRUM | Perle der Ägäis <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 79<br />

BODRUM<br />

PERLE DER ÄGÄIS<br />

Autor & Fotograf: H. G. Teiner<br />

Atemberaubende Aussicht von der Terrasse<br />

des Hotels: The Marmara Bodrum


80 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Reise | BODRUM | Perle der Ägäis<br />

Blick vom Kastell St. Peter auf den Bodrumer Hafen<br />

mit dem Club-Katamaran vor Anker liegend


Reise | BODRUM | Perle der Ägäis<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 81<br />

Bodrum ist eine außergewöhnlich attraktive<br />

Hafenstadt an der türkischen Westküste,<br />

die Gegend besticht durch eine<br />

Vielzahl schöner Buchten, die umgebende<br />

Hügellandschaft ist durch viel Grün mit<br />

Pinienwäldern und Olivenhainen gekennzeichnet.<br />

Bodrum ist ohne Zweifel eines<br />

der vielseitigsten Reiseziele der Türkei.<br />

Hervorragendes Wetter ist garantiert: Der<br />

Dichter Homer (850 v. Chr.) beschrieb<br />

diese Gegend als das Land des ewigen<br />

Blau. Dieser besondere Teil der Ägäisküste<br />

bietet jedoch weitaus mehr als blaues<br />

Meer und blauen Himmel. Aufgrund<br />

des angenehmen, warmen und windreichen<br />

Mittelmeerklimas gilt Bodrum seit<br />

langem als bevorzugter Ort der Erholung<br />

für Einheimische. Die Reichen und<br />

Berühmten haben hier einige respektable<br />

Yachten vor Anker oder einen schicken<br />

Zweitwohnsitz zum Ausspannen.<br />

Bodrum ist in den vergangenen Jahren<br />

zwar immer mehr zu einem Zentrum des<br />

internationalen gehobenen Tourismus<br />

geworden, es bleibt jedoch weiterhin<br />

einer der schönsten Badeorte der Türkei.<br />

Oberflächlich betrachtet ist Bodrum ein<br />

Ort der langen Partynächte und für sein<br />

wildes Nachtleben bekannt. Dahinter<br />

gibt es jedoch tausendundeine Möglichkeit,<br />

eine entspannte, sportliche und<br />

erholsame Zeit des persönlichen Wohlfühlens<br />

zu erleben.<br />

Auf dem Luftweg erreicht man Bodrum<br />

beispielsweise über Istanbul, die komfortable<br />

und empfehlenswerte Fluglinie<br />

Turkish Airlines hat hier zahlreiche Verbindungen<br />

im Angebot. Turkish Airlines<br />

wurde 2011 immerhin als beste Airline<br />

Europas ausgezeichnet. In Deutschland<br />

fliegt Turkish Airlines wöchentlich<br />

ab Berlin, Hamburg, Hannover, Düsseldorf,<br />

Köln, Frankfurt, Stuttgart, Nürnberg,<br />

München und bald auch ab Bremen und<br />

Leipzig über das Drehkreuz Istanbul in<br />

die Türkei, bevor es weiter an die Küste<br />

zur Entspannung geht. Je nach Abflugort<br />

bietet Air Berlin auch Direktflüge an.<br />

LIVESTYLE<br />

FIRST CLASS<br />

Von Mitte Juni bis Mitte September ist<br />

Hochsaison: Wer ein ausschweifendes<br />

Nachtleben, Shopping total und den<br />

Menschentrubel sucht, der ist in der<br />

Bodrumer Altstadt richtig. Vor allem an<br />

der Meyhaneler Sokagi, der Straße der<br />

Tavernen, gibt es Boutiquen, Souvenirläden<br />

und stilvolle Restaurants bis zum<br />

Abwinken. Die Altstadt verströmt, mit<br />

ihren engen Gassen und insbesondere in<br />

abendlicher Stimmung, eine anziehende<br />

und romantische Atmosphäre.<br />

An der Hafenpromenade Neyzen Tevfik<br />

Cadesi reihen sich Clubs, Partyevents und<br />

Live-Musik-Veranstaltungen aneinander.<br />

Wer das ganz große Disco-Erlebnis sucht,<br />

muss unbedingt in den Open-Air-Club<br />

Halikarnas: die größte Tanzarena unter<br />

freiem Himmel mit reichlich Platz für bis<br />

zu 4.000 Besuchern.<br />

Mit dem Club-Katamaran kann die „Party-<br />

Event-Latte“ noch höher gelegt werden:<br />

Die schiffbare Tanzfläche ist der größte<br />

schwimmende Club der Welt. Gegen<br />

1 Uhr nachts legt das riesige Discoboot<br />

ab und fährt aufs offene Meer hinaus.<br />

Bis zu 1.500 Partygäste haben auf dem<br />

Club-Katamaran einen wundervollen<br />

Blick auf die nächtlich-illuminierte Kulisse<br />

der Hafenstadt und können sich von den<br />

coolen Rhytmen der internationalen<br />

DJs und den anheizenden Bewegungen<br />

der gut gebauten Gogo-Tänzerinnen<br />

mitreißen lassen.<br />

GRIECHEN, RÖMER,<br />

KREUZRITTER, TÜRKEN<br />

Bodrum gehört zum Bereich der Stadt<br />

Mugla, deren Siedlungsgeschichte schon<br />

etwa 3.000 Jahre vor Christus begann.<br />

Die Spuren der verschiedenen Zivilisationen,<br />

die nach und nach hier gesiedelt<br />

haben, können noch heute begutachtet<br />

werden.<br />

Bodrum liegt an der Stelle der antiken<br />

griechischen Stadt Halikarnassos, welche<br />

im elften Jahrhundert vor Christus<br />

gegründet wurde. Bekanntheit erlangte<br />

die antike Stadt durch das Grabmal von<br />

König Mausolos von Karien, welches als<br />

eines der sieben Weltwunder berühmt<br />

wurde. Ein Großteil der Steine wurde<br />

allerdings im 15. Jahrhundert für den Bau<br />

des Kastells St. Peter von den Kreuzrittern<br />

des Johanniterordens zweckentfremdet.<br />

Heute ist in dem guterhaltenen Kastell<br />

das Museum für Unterwasserarchäologie<br />

untergebracht. In den mittelalterlichen<br />

Gebäudeteilen sind sehenswerte Exponate<br />

von der Bronzezeit bis zur Zeit der<br />

Byzantiner ausgestellt. Das gut erhaltene<br />

Wrack aus der Bronzezeit, das Schiff von<br />

Uluburun, stellt den Höhepunkt der ..


82 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Reise | BODRUM | Perle der Ägäis<br />

Die Bodrumer Bucht mit dem<br />

mittelalterlichen Kastell St. Peter und<br />

dem Unterwasser-Archäologie-Museum<br />

Ausstellung dar. Auch das noch heute<br />

genutzte antike Amphitheater ist einen<br />

Besuch wert: Das von König Mausolos<br />

im 4. Jahrhundert vor Christus erbaute<br />

Theater besticht durch eine imposante<br />

Open-Air-Steinarena und ist heute, mit<br />

ihren bis zu 13.000 Plätzen, in einem<br />

erstaunlich gut erhaltenen Zustand. In<br />

der Hochsaison finden hier zahlreiche<br />

Konzerte internationaler und türkischer<br />

Bands sowie Theateraufführungen statt.<br />

Zu Beginn der touristischen Entwicklung<br />

war Bodrum das Ziel von Bohemiens und<br />

Intellektuellen, welche dem Großstadt-<br />

leben Istanbuls für einige Zeit den Rücken<br />

zukehrten. Der bekannteste von ihnen<br />

war der 1973 verstorbene Schriftsteller<br />

und Journalist Cevat Şakir, der auch unter<br />

dem Künstlernamen „Fischer von Halikarnassos“<br />

bekannt wurde. Seine Werke<br />

handelten von den Schwammtauchern<br />

von Bodrum und ihrem ursprünglichen<br />

Leben, von der Kultur Anatoliens und vom<br />

ursprünglichen Leben an der Ägäis. Şakir<br />

ebnete den Weg für den märchenhaften<br />

Aufschwung des verschlafenen Fischerdorfs<br />

zum heutigen kosmopolitischen<br />

und bisweilen mondänen Reiseziel.<br />

BLAUE REISE<br />

LAISSEZ FAIRE AUF SEE<br />

Kristallklares Wasser, verträumte Halbinseln,<br />

Buchten und Kaps sowie romantische<br />

Fischerdörfer vermitteln vom Boot<br />

aus ein vollkommenes Bild der ägäischen<br />

Küste. In den späten 50er Jahren<br />

des letzten Jahrhunderts begann Cevat<br />

Şakir mit Freunden, die Dörfer, Buchten<br />

und Kulturschätze der Küstenregion um<br />

Bodrum zu erkunden. Dabei waren sie<br />

auf den einfachen, traditionellen Booten<br />

der Schwammtaucher, den sogenannten


Reise | BODRUM | Perle der Ägäis<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 83<br />

Gulets, unterwegs. Diese Art und Weise<br />

der Schifffahrt wird noch heute als Blaue<br />

Reise bezeichnet. Bodrum ist mit seinem<br />

exklusiven Hafen zu einem besonders<br />

attraktiven Anlegeplatz für Segelyachten<br />

geworden. Der Hafen bietet Platz für über<br />

450 Yachten. Von dort aus sind zahlreiche<br />

weitere Ankerplätze der Region innerhalb<br />

eines Tagestörns zu erreichen. Die<br />

Blauen Reisen finden ebenfalls, von hier<br />

ausgehend, auf modernen, geräumigen<br />

und komfortablen Holzschiffen statt. Die<br />

Küstenlandschaft von Bodrum ist durch<br />

zahlreiche Inseln, Halbinseln, Buchten<br />

und Kaps mit abwechslungsreichen<br />

Reisezielen ausgestattet. So erreicht man<br />

per Schiff beispielsweise in einer halben<br />

Stunde die griechische Insel Kos.<br />

Profis und Hobbyskippern auf sieben<br />

Etappen, entlang der ägäischen Küste,<br />

ausgetragen wurde.<br />

GASTFREUNDSCHAFT PUR<br />

MARMARA HOTEL<br />

Eine gelungene Synthese von wertigem<br />

Alt und trendigem Neu ist das luxuriöse<br />

5-Sterne Marmara Hotel Bodrum. Zahlreiche<br />

Möbelstücke in den Zimmern und<br />

Kunstwerke an den Wänden empfangen<br />

den Gast in einem liebevollen Wohlfühlambiente.<br />

Der französische Stararchitekt<br />

Christian Allart gestaltete das elegante<br />

Luxusquartier: In Anlehnung an das<br />

mediterrane Flair des kleinen Küstenorts<br />

bestimmen weiße Akzente, orientalisches<br />

Handwerk und natürlicher Sandstein das<br />

Design außen wie innen. Die türkische<br />

Marmara Gruppe betreibt Hotels in der<br />

gesamten Türkei – in Istanbul, Bodrum<br />

und Antalya.<br />

Das Hotel ist Mitglied der „Small Luxury<br />

Hotels of the World“ und wurde als<br />

einziges Hotel der Südtürkei mit dem Five<br />

Star Diamond Award ausgezeichnet. The<br />

Marmara Bodrum liegt etwa 30 km vom<br />

Flughafen Bodrum/Milas entfernt und<br />

liegt in einer bevorzugten Lage oberhalb<br />

der Stadt, auf einer kleinen Anhöhe. .<br />

SEGELSPORT<br />

mit WINDGARANTIE<br />

Mit dem Golf von Gökova eröffnet sich<br />

vor Bodrum eines der schönsten Segelreviere<br />

Europas. Es weht nahezu ganzjährig<br />

ein konstanter Wind, der spätestens<br />

ab den Mittagsstunden zuverlässig<br />

die weißen Segel füllt. Im Sommer zieht<br />

bei schönem Wetter und blauem Himmel<br />

der Wind Meltemi die Küste entlang und<br />

beschert den Seglern angenehme Böen<br />

bei strahlender Sonne. Die perfekten<br />

Wetterbedingungen, die malerischen<br />

Küstenlandschaften und der exklusive<br />

Lifestyle machen Bodrum zu einem<br />

Eldorado für den internationalen Segelsport:<br />

Von Januar bis Mai treffen sich in<br />

Bodrum ambitionierte Segler zur „The<br />

Marmara Bayk Winter Trophy“, die in<br />

diesem Jahr bereits zum elften Mal von<br />

Himmlischer Ausblick vom Sonnendeck<br />

der Segelyacht auf der Blauen Reise


84 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Reise | BODRUM | Perle der Ägäis<br />

Zwei Mal in der Woche praktiziert im<br />

Marmara ein erfahrener Yoga-Lehrer<br />

ausgewählte Elemente des Ashtangaund<br />

des Hatha-Yoga Systems. Mit Blick auf<br />

die beruhigenden Weiten des Ägäischen<br />

Meeres erleben die Gäste das Gefühl der<br />

puren Entspannung in der ruhigen Atmosphäre<br />

des Hotelgartens.<br />

Ziel der Übungen ist es, Körper und Geist<br />

zu stärken und in Balance zu bringen.<br />

Nach dem Yoga lädt das preisgekrönte<br />

The Marmara Bodrum SPA zu einer wohltuenden<br />

Massage ein. Exklusive Anwendungen<br />

mit türkischem Wein oder<br />

Honig-Joghurt-Ganzkörperpackungen<br />

verwöhnen die Sinne und vertiefen die<br />

entspannende Wirkung des Yoga in nachhaltiger<br />

Weise.<br />

Aus den regionalen Zutaten schöpfend,<br />

bietet das SPA seinen Gästen zwei neue<br />

Wellness-Behandlungen: die Weinmassage<br />

und die Honig-Joghurt Ganzkörperpackung.<br />

Die wohltuenden Essenzen der<br />

Traube und des Joghurts stehen dabei<br />

im Mittelpunkt, die natürlichen Bestandteile<br />

beider Anwendungen stammen aus<br />

der unmittelbaren Umgebung Bodrums.<br />

Während der Weinmassage wird der Wein<br />

aus heimischen Vinkara-Trauben sanft in<br />

die Haut massiert. Von der wohltuenden<br />

Wirkung dieser Anwendung wussten<br />

bereits die alten Römer, die im Wein<br />

enthaltenen Vitamine und Spurenelemente,<br />

stärken den Kreislauf, das Immunsystem<br />

und Bindegewebe.<br />

Für den SPA-Anfänger eignen sich die<br />

klassischen Massagen am besten.<br />

Wellness auf der Terrasse<br />

des Marmara SPA


Reise | BODRUM | Perle der Ägäis<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 85<br />

Marmara Beach<br />

UND FRISCHER FISCH<br />

Ein besonders schönes Stückchen Land<br />

ist der Marmara Beach, etwa 7,5 km vom<br />

Marmara Hotel entfernt. Der exklusive<br />

Strandklub verwöhnt mit einem faszinierenden<br />

Blick auf die vorgelagerten<br />

Inseln und das türkisfarbene Meer. Der<br />

50 Meter lange Holzsteg des Beachclubs<br />

scheint auf dem Wasser zu schweben, auf<br />

riesigen Loungekissen unter Schatten<br />

spendenden Sonnenschirmen genießen<br />

die Gäste die vollkommene sommerliche<br />

Idylle der kleinen Badebucht. Von Mai bis<br />

Oktober bieten Wassertemperaturen von<br />

bis zu 25°C die perfekte Abkühlung und<br />

Erfrischung.<br />

Als abschließenden Tipp empfehlen wir<br />

das Fischrestaurant Aquarium, das sich<br />

im Fischerort Gümüslük befindet. Vor<br />

dem Restaurant mit dem einladenden,<br />

großzügigen Außenbereich können<br />

die Meeresfrüchte in aller Pracht schon<br />

einmal auf Eis bestaunt werden. Der Fisch<br />

ist frisch und der Service zuvorkommend.<br />

Wir wünschen so viel Freude und guten<br />

Appetit!<br />

Links zum Thema:<br />

www.bodrumpages.com<br />

www.bodrum-museum.com<br />

www.themarmarahotels.com<br />

www.clubcatamaran.com<br />

www.aquariumgumusluk.com


86 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Lifestyle & Trend | Leidenschaft mit Tradition | Alfa Romeo


Lifestyle & Trend | Leidenschaft mit Tradition | Alfa Romeo <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 87<br />

Leidenschaft mit<br />

Tradition<br />

Alfa Romeo<br />

Autor: K. Specht<br />

1910 kam der A.L.F.A. 24 HP auf den Markt<br />

und war das erste Automobil von Alfa Romeo.


88 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Lifestyle & Trend | Leidenschaft mit Tradition | Alfa Romeo<br />

Fotos: Alfa Romeo / Fiat Group Automobiles Germany AG<br />

Der 6C 2500 wurde bereits 1946 weiter gebaut,<br />

bis 1953 verließen noch 1.830 Fahrzeuge das alte Werk


Lifestyle & Trend | Leidenschaft mit Tradition | Alfa Romeo<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 89<br />

In Portello, im Nordwesten Mailands,<br />

beginnt die Geschichte von Alfa Romeo:<br />

Der französische Automobilbauer Alexandre<br />

Darracq, der zu den Wegbereitern<br />

des Automobilbaus zählt, ließ 1906<br />

auf 36 Hektar Land ein Automobilwerk<br />

errichten. Doch die dort produzierten<br />

Lizenzprodukte bewährten sich nicht auf<br />

dem italienischen Markt und so übernahmen<br />

schon bald Geschäftsleute aus<br />

der Lombardei das Werk und gründeten<br />

die Società Anonima Lombarda Fabricia<br />

Automobili (A.L.F.A.).<br />

1910 verlässt der erste A.L.F.A. das Werk:<br />

Der 24 HP stammt, wie auch folgende<br />

Modelle dieser Zeit, aus der Feder des<br />

Konstrukteurs Giuseppe Merosi. Mit<br />

42 PS erreichte der Wagen die damals<br />

sensationelle Höchstgeschwindigkeit<br />

von über 100 km/h. Bereits 1911 beginnt<br />

sich A.L.F.A. im Motorsport zu engagieren,<br />

doch trotz sportlicher Triumphe<br />

und einem ausgezeichneten Image der<br />

Wagen aus Mailand ist die wirtschaftliche<br />

Situation, der damaligen politischen und<br />

gesamtwirtschaftlichen Lage entsprechend,<br />

besorgniserregend.<br />

Am Horizont ziehen die düsteren Wolken<br />

des Ersten Weltkrieges auf und machen<br />

Exportchancen mit einem Schlag<br />

zunichte. Die Personen- und Rennwagenproduktion<br />

weicht Rüstungsaufträgen.<br />

Dank staatlicher Aufträge kann sich<br />

A.L.F.A. über Wasser halten, jedoch wird<br />

ihr der Fehler zum Verhängnis, Darraqcs<br />

Aktien in Tiefzeiten nicht aufgekauft zu<br />

haben: Der Franzose verkauft sein Aktienpaket<br />

an die Banca Italiana di Sconto,<br />

die dadurch die Aktienmehrheit erlangt<br />

und am 21. September 1915 A.L.F.A. zum<br />

Konkurs anmeldet. Als Retter in der Not<br />

erwies sich das 1914 gegründete Institut<br />

zur Förderung und Finanzierung der italienischen<br />

Rüstungsindustrie, das Interesse<br />

an einer Übernahme und der Gründung<br />

einer Firma mit dem Namen: Accomandita<br />

Ing. Nicola Romeo & Co. anmeldet<br />

und A.L.F.A. am 2. Dezember 1915 übernimmt.<br />

Chef des neuen Unternehmens<br />

wird der, aus Neapel stammende, Ingenieur<br />

Nicola Romeo. Groß ist das Unternehmen<br />

noch nicht, doch die gewinnbringende<br />

Rüstungsgüterproduktion<br />

verhilft der Firma nach dem Krieg zu einer<br />

Rückumstellung auf die Produktion ziviler<br />

Fahrzeuge und so fällt 1919 der Startschuss<br />

für die erneute Produktion. Um<br />

den guten Ruf der A.L.F.A.-Automobile<br />

zu nutzen wählt man fortan den Namen:<br />

Alfa Romeo.<br />

Aufbruch in eine<br />

neue Zeit<br />

Nach den Turbulenzen des Zweiten<br />

Weltkrieges hieß es für Alfa Romeo –<br />

aufräumen! Das Stammwerk in Portello<br />

war durch drei Bombenangriffe weitgehend<br />

zerstört und wurde mit Hilfe der<br />

5.000 Angestellten wieder aufgebaut.<br />

Bereits 1946 verließ eine überarbeitete<br />

6C-Version, der 6C 2500, die Werkshallen<br />

und einige Zeit später folgte die erste<br />

Modellreihe: Alfa Romeo 1900. Die von<br />

Orazio Satta Puglia konstruierte Limousine<br />

Alfa Romeo 1900 Berlina, wurde im<br />

Oktober 1950 auf dem Automobilsalon in<br />

Paris vorgestellt und war das erste neu .


90 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Alfa Romeo 1900 Berlina:<br />

„la berlina che vince le corse“


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 91


92 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Lifestyle & Trend | Leidenschaft mit Tradition | Alfa Romeo<br />

Die Giulietta war 1954 die erste auf Großserie ausgelegte Modellreihe<br />

von Alfa Romeo und gleich ein großer Erfolg.


Lifestyle & Trend | Leidenschaft mit Tradition | Alfa Romeo<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 93<br />

1954 stellte Alfa Romeo auch das Giulietta Sprint Coupé vor und bereits bei der Vorstellung<br />

auf dem Turiner Auto-Salon gingen mehr als 3.000 Bestellungen ein.


94 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Lifestyle & Trend | Leidenschaft mit Tradition | Alfa Romeo<br />

Alfa Romeo Giulia Berlina (1962 - 1978),<br />

Bild rechts: Abb. Innenraum


Lifestyle & Trend | Leidenschaft mit Tradition | Alfa Romeo<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 95<br />

entwickelte Automobil des Unternehmens<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg. Die<br />

selbsttragende Karosserie und der Vierzylindermotor<br />

waren eine Neuentwicklung.<br />

Eine Besonderheit waren hier die<br />

beiden obenliegenden Nockenwellen,<br />

die über eine Kette angetrieben wurden<br />

und den Motor äußerst drehfreudig<br />

machten. Die viertürige Berlina wurde<br />

schnell bei gut verdienenden Familienvätern,<br />

die im Motorsport mitmachen<br />

oder nur so tun wollten, beliebt. In der<br />

Werbung hieß es zum Alfa Romeo 1900:<br />

„la berlina che vince le corse“ („die Limousine,<br />

die Rennen gewinnt“). Mit einer Spitzengeschwindigkeit<br />

des Viertürers von<br />

damals beachtlichen 160 bis 170 km/h,<br />

war dies nicht einmal übertrieben.<br />

1954 erblickte die Giulietta das Licht der<br />

Welt und war die erste auf Großserie<br />

ausgelegte Modellreihe von Alfa Romeo<br />

und gleich ein großer Erfolg. Während der<br />

Alfa Romeo 1900, mit dem Alfa Romeo auf<br />

die Fertigung in Montagelinien umgestellt<br />

hatte, noch in einer gehobenen<br />

Fahrzeugklasse angesiedelt war, waren<br />

die kompakten Giulietta für größere<br />

Bevölkerungskreise erschwinglich. Dabei<br />

ließ es die Giulietta nicht an technischer<br />

Raffinesse fehlen: Nicht nur der Zylinderkopf,<br />

sondern auch der Motorblock war<br />

aus einer leichten und gut Wärme abführenden<br />

Aluminiumlegierung gegossen.<br />

Gleich zwei obenliegende Nockenwellen<br />

machten die Motoren überaus<br />

drehzahlfreudig, was seinerzeit die pure<br />

Rennsporttechnik war. Andere Großserienhersteller<br />

boten noch jahrzehntelang<br />

Motoren mit einer untenliegenden<br />

Nockenwelle, Stoßstangen und Rümpfen<br />

aus Gusseisen an. Von ihren deutschsprachigen<br />

Besitzern wurden die Giulietta oft<br />

liebevoll „Julchen“ genannt.<br />

1961 expandiert Alfa Romeo und es wird<br />

zu eng in Portello. Die neue Produktionsstätte<br />

entsteht in Arese am Rande<br />

Mailands und ein neues Auto wirft seinen<br />

Schatten voraus: Von 1962 bis 1978 rollt<br />

der Giulia in Arese von den Bändern und<br />

wird zum unvergesslichen Traumwagen<br />

ganzer Generationen. Die im Vergleich<br />

zur Vorgängerin deutlich geräumigere<br />

Limousine, hieß nicht mehr „Giulietta<br />

Berlina“, sondern nur „Giulia“. Ergänzt<br />

wurde der Name ausstattungsabhängig<br />

um weitere Zusätze: Coupé (Sprint/GT),<br />

Cabriolet (Spider) usw. Der etwas hohen<br />

und kantigen Form sah man nicht an,<br />

dass sie im Windkanal getestet worden<br />

war. Sie hatte einen Widerstandsbeiwert<br />

(CW) von nur 0,34 und der kleine Motor<br />

(Giulia 1300) leistete 78 PS. Er ermöglichte<br />

eine Höchstgeschwindigkeit von 160<br />

km/h. Die Spitzenversion (ti Super) hatte<br />

über 112 PS und fuhr max. 190 km/h. Ein<br />

Zitat aus dieser Zeit lautet dann auch wie<br />

folgt: „Überlegenheit, die man nur mit<br />

Maßen ausnutzen darf, wenn man nicht<br />

die übrigen Verkehrsteilnehmer ängstigen<br />

will“ (auto motor und sport). Dieses<br />

Modell wurde zwischen 1963 und 1964<br />

in nur 501 Exemplaren produziert und ist<br />

bis heute die meist gesuchte Variante –<br />

für die mittlerweile Preise bis zu 50.000<br />

Euro gezahlt werden.<br />

Die siebziger Jahre beginnen mit drei<br />

Sensationen aus dem Hause Alfa Romeo:<br />

Es erscheint der spektakuläre V8-Sportwagen<br />

Montreal, dessen Form aus der<br />

Hand des Bertone-Zeichners Marcello<br />

Gandini stammt. Außerdem präsentiert<br />

Alfa Romeo mit der Alfetta eine neue<br />

Limousinengeneration, deren Antriebstechnik<br />

auf die des gleichnamigen<br />

Formel 1-Renners zurückgeht, mit dem<br />

Alfa Romeo die ersten beiden Formel-1-<br />

WM-Titel erobern konnte …<br />

Wenn Sie mehr über Alfa Romeo (siebziger<br />

Jahre bis heute) lesen möchten<br />

und wissen wollen was es mit dem<br />

vierblättrigen Kleeblatt auf sich hat,<br />

lesen Sie die Fortsetzung unserer<br />

drei teiligen Alfa Romeo-Reihe in der<br />

<strong>BOLD</strong>-Ausgabe 06 2012 …<br />

Link zum Thema:<br />

www.alfaromeo.com


96 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Lifestyle & Trend | Begehrenswert | Cool Stuff<br />

Begehrenswert<br />

Cool Stuff<br />

Autor: M. Wendt<br />

STABIL<br />

Die neue stilvolle Cubelite Kollektion<br />

von Samsonite verbindet alte Handwerkskunst,<br />

neues Know-How und<br />

eine 100-jährige Erfolgs-Geschichte.<br />

Das revolutionäre Curv-Hightech-<br />

Material aus gewobenen Polypropylen-Fasern<br />

macht den Samsonite<br />

Cubelite extrem stabil, belastbar und<br />

dennoch sehr leicht. Das klassische<br />

Design des Samsonite Cubelite Trolley<br />

und die durchdachte Innenausstattung,<br />

machen ihn zum absoluten<br />

Lieblingsreisebegleiter – egal wo die<br />

Reise hingeht (www.samsonite.de).<br />

Unglaublich<br />

Es heißt, dass Kirk und die ganze Crew<br />

auf dem Raumschiff Enterprise durchs<br />

All düsen, um dort für Ordnung zu<br />

sorgen. Aber wir glauben, in Wahrheit<br />

sind sie auf der Suche nach der<br />

leckersten Pizza im Universum. Denn<br />

warum sonst sollten sie in einem<br />

gigantischen Pizzaschneider durch die<br />

Gegend fliegen (www.coolstuff.de).<br />

Sportlich<br />

„Clean Classic“, „Clean Laguna“ und<br />

„Clean Malibu“, heißen die coolsten<br />

Modelle für den Herbst/Winter 2012<br />

und präsentieren sich in einem äußerst<br />

reduzierten Design und ohne die für<br />

K-Swiss typischen fünf Steifen. Verarbeitete<br />

wurde Glatt- und Wildleder, das in<br />

gedeckten, klaren Farben wie Weiss, Grau,<br />

Schwarz, Braun und Beige erhältlich ist<br />

(www.kswiss.de).


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 97<br />

MAURICE LACROIX BOUTIQUE<br />

Kurfürstendamm 194, Berlin


98 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Lifestyle & Trend | Begehrenswert | Cool Stuff<br />

KREATIV<br />

Retro<br />

Motorroller liegen voll im Trend: Steigende<br />

Benzinpreise, innerstädtisches<br />

Verkehrsaufkommen und der Wunsch<br />

nach mehr Flexibilität sind nur ein<br />

paar der Gründe.<br />

Der Minimoto erinnert mit den runden<br />

Scheinwerfern und dem verchromten<br />

Gepäckträger stark an die Vespa. Bei<br />

50 ccm ist der Retroroller jedoch viel<br />

leichter, leiser und deutlich günstiger.<br />

Der Minimoto Kolibri 3.2 ist ein<br />

Motorroller für alle, die sich mit einem<br />

stilvollen und unverwechselbaren<br />

Fahrzeug von der Masse abheben<br />

möchten (www.minimoto.me).<br />

Das man originelle und robuste Möbel<br />

auch aus Pappe fertigen kann beweist<br />

ein Designer-Team aus Berlin, z. B.<br />

das Regal mit 12 Schüben oder das<br />

Pappbett sind dabei mehr als nur ein<br />

Provisorium: Stabilität und Haltbarkeit<br />

werden durch eine Steckkonstruktion<br />

(ohne Metall- und Kunststoffverbindungen)<br />

und eine besonders<br />

feste Doppel-Wellpappe erreicht.<br />

Ein wiederholter Auf- und Abbau ist<br />

möglich. Die Lebensdauer reicht nach<br />

Kundenangaben bis zu 10 Jahren<br />

(www.stange-design.de).<br />

Markant<br />

Wer Media-Inhalte auf einem Tablet<br />

schauen, aber auf das Telefonieren<br />

nicht verzichten möchte, kommt beim<br />

kompakten Samsung Galaxy Tab 2<br />

7.0-Zoll voll auf seine Kosten. Für noch<br />

mehr Komfort sorgt das Galaxy Tab 2 mit<br />

10,1-Zoll-TFT-Touchscreen. Dank einer<br />

Bildschirmdiagonale von 25,65 cm fühlen<br />

Sie sich auch unterwegs wie im eigenen<br />

Heimkino (www.samsung.de).


Lifestyle & Trend | Begehrenswert | Cool Stuff<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 99<br />

Vernetzt<br />

Elegant<br />

Die Quintessenz italienischer Lebensart<br />

ist den einfachen Dingen des<br />

Lebens eine schöne Form zu geben.<br />

Speziell in den 50er Jahren sind aus<br />

Italiens Studios und Werkstätten<br />

Ikonen des modernen Industriedesigns<br />

hervorgegangen, die Funktion,<br />

Ästhetik und Esprit perfekt miteinander<br />

vereint haben. Diese große<br />

kreative Tradition greift De’Longhi<br />

jetzt mit seiner neuen Frühstücksserie<br />

Icona Vintage auf: Die Serie,<br />

bestehend aus Wasserkocher, Toaster<br />

und Espressomaschine, erscheint im<br />

September in den klassischen Retro-<br />

Farben Schwarz, Creme, Olive und<br />

Azur (www.delonghi.de).<br />

Mit der WB850F von Samsung lässt<br />

sich die weite Welt völlig neu entdecken.<br />

Das 23-mm-Weitwinkelobjektiv<br />

mit einem 21-fachen optischen Zoom<br />

garantiert gestochen scharfe Bilder<br />

und kreative Höchstleistungen.<br />

Über die integrierte WLAN-Funktion<br />

können Sie auch unterwegs besondere<br />

Momente sofort mit anderen<br />

teilen und die Fotos direkt von der<br />

Kamera per E-Mail senden und auf<br />

Facebook, Picasa oder Photobucket<br />

posten. Auch Videos lassen sich<br />

problemlos auf YouTube hochladen<br />

(www.samsung.de).<br />

Musikalisch<br />

Der P3 von Bowers & Wilkins ist – wie<br />

das iPhone – in Schwarz oder Weiß<br />

zu haben. Der leichte Auf-Ohr-Kopfhörer<br />

ist von Haus aus mit einem<br />

MFI-Anschlusskabel (Made for iPhone)<br />

ausgerüstet und lässt sich auch als<br />

Headset verwenden, mit dem man<br />

Musik steuern, Lautstärke verändern<br />

und Gespräche schnell annehmen kann<br />

(www.bowers-wilkins.de).


100 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 101


102 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Lifestyle & Trend | Begehrenswert | Beauty<br />

Schick<br />

Verführerisch<br />

Acqua di Giò Essenza überzeugt<br />

durch intensive Tiefe und meisterhafte<br />

Perfektion. Die frische Kopfnote<br />

verbindet die Essenz der sizilianischen<br />

Bergamotte mit der Würze der<br />

Grapefruit. In der Herznote entfaltet<br />

sich eine intensive Meeresbrise.<br />

Abgerundet wird die Komposition<br />

durch die sanften Rauch-Noten der<br />

Atlas-Zeder und des haitianischen<br />

Vetivergrases (www.armani.com).<br />

Frauen und Handtaschen sind ein<br />

Thema für sich. Damit zumindest<br />

Lippenstift, Handcreme, Puder und<br />

Co immer wieder schnell zur Hand<br />

sind, empfehlen wir die Tasche für die<br />

Handtasche: Die schicke BREE Pouch<br />

Boston, aus genarbtem Rindsleder<br />

mit Doppelreißverschluss außen und<br />

einem Netzfach innen, ist ein zuverlässiger,<br />

robuster Begleiter und lässt<br />

sich auch auf der Spiegelablage gut<br />

ansehen (www.bree.com).<br />

Wirksam<br />

Das Pure-Formance Shampoo von<br />

Aveda men ist 100% natürlich und aus<br />

kontrolliert biologisch angebauten<br />

Inhaltsstoffen.<br />

Das Aroma von Kanuka, Zitrus, ätherischen<br />

Ölen aus Grüner Minze, Vetiver<br />

und Lavendel verwöhnt und erfrischt.<br />

Das Haar wird tiefenwirksam gereinigt<br />

und die Kopfhaut durch Walnussschalen<br />

und Jojoba-Kügelchen sanft<br />

exfoliert (www.aveda.de).<br />

Handlich<br />

Mit dem Split-end Sealer Compact<br />

von label.m ist die Haarpflege auch<br />

unterwegs ein Kinderspiel: Die nachfüllbare<br />

Box mit Spiegel repariert die<br />

Haarspitzen und schützt die Haare<br />

vor Spliss – Ihr persönlicher Stylist für<br />

die Handtasche hinterlässt im Haar einen<br />

zarten Glanz. Entwickelt für alle Haartypen<br />

und -Längen, um gesplisste Enden<br />

zu versiegeln und krisseligem Haar einen<br />

unglaublich geschmeidigen Schimmer<br />

zu verleihen (www.labelm.de).


Lifestyle & Trend | Begehrenswert | Beauty<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 103<br />

Männlich<br />

Wer Naturkosmetik schätzt, wird die<br />

Organic-Pflegeserie lieben: Die Basics<br />

fürs tägliche Wohlgefühl umfassen<br />

ein Shampoo, Duschbad und Körperlotion,<br />

Gesichtscreme sowie Waschgel,<br />

Rasiercreme und Rasurbalsam.<br />

Neben Arganöl intensivieren hochwertige<br />

natürliche Rohstoffe die<br />

Wirkung jedes Produkts, abgestimmt<br />

auf den spezifischen Anwendungsbereich<br />

(www.muehle-shaving.com).<br />

Natürlich<br />

Abenteuer und ferne Länder: Das<br />

Gypsy Water von Byredo duftet nach<br />

Freiheit und Mythos. Ein Hauch von<br />

frischer Erde, tiefen Wäldern und<br />

Lagerfeuer vermittelt den Duft der<br />

großen weiten Welt und einem Leben<br />

nahe der Natur (www.byredo.com).<br />

Leidenschaftlich<br />

Der Duft für die selbstbewusste junge<br />

Frau: ein Mix aus Cassis und Blutorange<br />

in der Kopfnote übergehend<br />

in ein blumiges Herz aus Freesien und<br />

Ingwerlilien, mit einer verführerischen<br />

Note von Vanille und Zedernholz. Mit<br />

Hugo Deep Red ziehen Sie alle in Ihren<br />

Bann (www.hugoboss.com).<br />

Elegant<br />

Dezent und zart schimmert der<br />

Cream Eyeshadow aus der Emotional<br />

Brilliance Reihe von Lush am Augenlied.<br />

Er verleiht ein weiches Strahlen<br />

und lässt sich je nach Wunsch stärker<br />

pigmentiert oder leicht auslaufend<br />

auftragen. Die Basis des Cream Eyeshadow<br />

besteht aus beruhigendem Rosenblütenaufguss<br />

mit pflegendem Mandel- und<br />

Jojobaöl. Cupuaçu-Butter fixiert die Farbe<br />

und sorgt für einen anhaltenden Beauty-<br />

Look (www.lush.de).


104 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Die letzte Seite | obsessive Detailverliebtheit<br />

obsessive<br />

Detailverliebtheit<br />

Life is just a game<br />

Autor: J. M. Brain<br />

Seit Ende der Neunziger steht Razer<br />

für kompromisslose Gaming- und Lifestyle-Produkte<br />

mit hohem Anspruch an<br />

Qualität und Design. Das unter Gamern<br />

Kultstatus genießende Unternehmen<br />

sorgt mit innovativen und kreativen<br />

Konzepten regelmäßig für Furore. Mit<br />

seiner weltweit ersten für den professionellen<br />

Einsatz konzipierten Gaming-<br />

Maus schuf das in Carlsbad, Kalifornien,<br />

gegründete Unternehmen die Branche<br />

für Gaming-Periphere. CEO, Creative<br />

Director, Mitbegründer und „Chief Gamer“<br />

Min-Liang Tan hat das Unternehmen<br />

wie kein anderer geprägt und steht als<br />

Galionsfigur für das unverwechselbare<br />

Design, die obsessive Detailverliebtheit<br />

und das Lebensgefühl von Razer.<br />

Als Min-Liang 1998 seine Robe als<br />

Rechtsanwalt am Obersten Gerichtshof<br />

in Singapur an den Nagel hing und sich<br />

seiner Gaming-Leidenschaft verschrieb,<br />

wurde „StarCraft“ gerade zum meistverkauften<br />

Spiel des Jahres gekürt. Kurz<br />

zuvor war mit der CPL (Cyberathlete<br />

Professional League) die erste Liga für<br />

Computer-Spieler gegründet worden.<br />

„Ich habe damals professionell gespielt<br />

und irgendwann gemerkt, dass ich<br />

Fotos: Razer, Abb./Porträt: Min-Liang Tan<br />

mehr Spaß daran habe, jemanden<br />

online zu fraggen als im Gericht zu<br />

stehen“, begründet er seine Entscheidung.<br />

„Zusammen mit Robert ‚Razerguy‘<br />

Krakoff wollte ich das weltweit beste<br />

Gaming-Unternehmen auf die Beine<br />

stellen, das seine Produkte speziell<br />

für die Anforderungen von Gamern<br />

entwickelt.“ Das erste Produkt schlug<br />

dann auch ein wie eine Bombe. Die<br />

„Razer Boomslang“, benannt nach einer<br />

Schlange, fand reißenden Absatz unter<br />

der seit damals stetig wachsenden<br />

Gamer-Gemeinde. „Unser erstes Produkt<br />

sah aus, als ob es eine Logitech-Maus<br />

zu Mittag gegessen hätte, deshalb<br />

benannten wir sie nach einer Schlange<br />

aus dem Süden Afrikas. Später fanden<br />

wir es dann einfach cool, unsere Mäuse<br />

nach Schlangen zu benennen. Auch<br />

weil Razer nicht nur einfache Computer-<br />

Mäuse herstellte.“ Min-Liang Tan hat es<br />

bis heute geschafft, den Mythos um<br />

Razer regelmäßig mit innovativen und<br />

qualitativ hochwertigen Produkten zu<br />

befeuern. „Wir sind der weltweit einzige<br />

Hersteller für Gaming-Peripherie, der sich<br />

eine dedizierte Research- und Development-Abteilung<br />

leistet. Wir entwickeln<br />

bis heute unsere eigene proprietäre<br />

Technologie, die im Vergleich zur Konkurrenz<br />

immer mindestens eine Generation<br />

Vorsprung hat.“ Mit seiner Kreativität im<br />

Produkt- und Technologie-Design hat<br />

Min-Liang es geschafft, aus dem kleinen<br />

Mausproduzenten aus Kalifornien ein<br />

weltweit agierendes Unternehmen für<br />

Gaming- und Lifestyle-Produkte mit über<br />

300 Mitarbeitern und Büros in 15 Ländern<br />

zu machen. 2007 erhielt er dafür von der<br />

Singapore Computer Society (SCS) die<br />

Auszeichnung „Professional of the Year“.


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 105<br />

Auch die neuesten Entwicklungen von<br />

Razer tragen seine Handschrift. Mit der<br />

„Razer Taipan“ führt der Gaming-Spezialist<br />

erstmals eine Doppelabtastung bestehend<br />

aus Laser- und optischem Sensor<br />

bei Mäusen ein und sorgt so für einen<br />

weiteren Sprung bei der Genauigkeit des<br />

Steuergeräts. Die „Razer Ouroboros“ legt<br />

den Fokus auf maximal mögliche Anpassbarkeit,<br />

so kann die Maus in ihrer Länge<br />

und Breite verändert werden, um jedem<br />

Spieler perfekt in der Hand zu liegen.<br />

Doch Razer macht nicht nur Mäuse,<br />

auch Tastaturen, Headsets, Headphones<br />

und Konsolen-Peripherie gehören zum<br />

Portfolio. Die „Razer BlackWidow“ ist seit<br />

Jahren die Referenz im Bereich mechanische<br />

Tastaturen und räumt regelmäßig<br />

Awards ab. „Das härteste bei der Entwicklung<br />

ist, keine Kompromisse einzugehen.<br />

Es gibt immer Bedenken, sei es finanziell,<br />

den Zeitplan betreffend oder von<br />

Seiten der Entwickler. Dabei machen die<br />

meisten Unternehmen genau das, was<br />

wir vermeiden: sie gehen einen Kompromiss<br />

ein, um den Zeitplan einzuhalten<br />

oder Kosten zu sparen“, beschreibt<br />

Min seine Entwicklungsphilosophie.<br />

„Bei Razer bringen wir ein Produkt lieber<br />

später auf den Markt, als dass wir einen<br />

Kompromiss eingehen,<br />

der sich von unserer Vision<br />

unterscheidet.“ Ein weiterer<br />

großer Fokus bei der Produktentwicklung<br />

ist die enge Zusammenarbeit<br />

mit der Community. Razer war das erste<br />

Unternehmen, das E-Sportler, Teams und<br />

Turniere unterstützt und deren Feedback<br />

zu Produkten einforderte. Das<br />

Hinzuziehen von professionellen Spielern<br />

für die Produktentwicklung spiegelt sich<br />

auch im Unternehmens-Slogan wieder:<br />

„For Gamers. By Gamers.“<br />

„Niemand ist so anspruchsvoll wie ein<br />

professioneller Spieler. Wir zählen auf<br />

dieses direkte Feedback, um unsere<br />

Produkte so gut wie möglich zu machen.“<br />

Inzwischen geht das Engagement von<br />

Razer noch viel weiter. Dieses Jahr hat<br />

das Unternehmen erstmals die FISE als<br />

Sponsor unterstützt und fördert mit den<br />

BMX-Fahrern Daniel Wedemeijer und<br />

JB Peytavit sowie MTB-Fahrer Anthony<br />

Villoni drei Athleten aus dem Action-<br />

Sport-Bereich. „Professionelle Actionsport-Athleten<br />

spielen häufig Videogames<br />

und verlangen bei ihrer Gaming-Ausrüstung<br />

die gleiche Qualität wie bei ihren<br />

Bikes oder Boards. Die FISE gab uns die<br />

...Möglichkeit, diese<br />

Welten von professionellem<br />

Actionsport und<br />

Gaming zu verbinden“, erläutert<br />

der Razer-„Chief Gamer“. „Unsere Kopfhörer<br />

und tragbaren Lautsprecher sind<br />

bei Spielern und Actionsportlern angesagt<br />

und gehören zu den besten, die<br />

aktuell auf dem Markt erhältlich sind.<br />

Daher haben wir uns für das Audio-<br />

Sponsorship auf der FISE entschieden.“<br />

Eines dieser Audio-Produkte ist das<br />

„Razer Electra“, das sich sowohl für den<br />

Gaming-Einsatz als auch als Lifestyle-<br />

Headphone für unterwegs eignet.<br />

„Gaming hat sich heute in der Gesellschaft<br />

weitgehend etabliert und zieht<br />

immer weitere Kreise in unserem Alltag.<br />

Wir sind das einzige Unternehmen, das<br />

diesen Lifestyle versteht und von Anfang<br />

an unterstützt hat. Für uns bei Razer gilt<br />

seit jeher: Life is just a game.“<br />

Link zum Thema:<br />

www.razerzone.com


106 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

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ISSN 2192-9378


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 107<br />

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