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UmweltJournal Ausgabe 2019-01

AUSLAND 6

AUSLAND 6 UmweltJournal /Jänner 2019 IE expo China 2019: Sprungbrett in Asiens Umweltmarkt Vom 15. bis 17. April 2019 verwandelt sich das Shanghai New International Expo Centre (SNIEC) erneut zum Marktplatz für Umwelttechnologien: Rund 2.000 Aussteller werden zur IE expo China, Asiens führender Branchenplattform, in Shanghai erwartet. Fotos: Messe München Die zahlreichen Umwelttechnik-Initiativen von Seiten der chinesischen Regierung unterstützen den Aufschwung der IFAT-Messen. Die Wirtschaftskammer Österreich fördert einen Länderpavillon auf der IE expo China in Shanghai – bis zum 25. Januar 2019 können sich interessierte Unternehmen noch anmelden. Die IFAT-Auslandsmessen in China finden dieses Jahr im Trippelpack statt: IE expo China in Shanghai (April), IE expo Chengdu im Juni und IE expo Guangzhou im September. +43(0) 52 Sie ist die erfolgreichste Tochterveranstaltung der Münchener IFAT: die IE expo China. Auch für die kommende Ausgabe im April nächsten Jahres setzt die Messe laterally compressed fiber medium oil-loaded blow-by gas drain of oil within drainage layer ihren Erfolgskurs weiter fort. Die Veranstalter öffnen erstmals 13 Messehallen (2018: 11) für die Teilnehmer. Katharina Schlegel, Projektleiterin der IFAT-Auslandsmessen BLOW-BY FILTER THE NEXT GENERATION bei der Messe München: „Das Interesse von Technologienanbietern an der IE expo China steigt unentwegt. Vor diesem Hintergrund haben wir die Ausstellungsfläche weiter er- PARALLEL-FLOW DEPTH FILTRATION - Patented Key Technology Reduces the distance of adjacent fibers by lateral compression Unlimited Lifetime Due to robust design Least cost solution Maintenance free due to constant pressure drop layered depth filtration filtered blow-by gas oil recirculation Customer specific manufacturing Flexibility in every process IFT GmbH ∙ Gewerbestraße 9 ∙ 6271 Uderns ∙ Austria +43(0) IFT 5288 GmbH 622 58-0 ∙ Gewerbestraße ∙ office@ift-gmbh.at 9 ∙ 6271 ∙ Uderns www.ift-gmbh.com ∙ Austria +43(0) 5288 622 58-0 ∙ ∙ www.ift-gmbh.com höht – auf 150.000 Quadratmeter. Das ist eine Steigerung um 17 Prozent. Wir erwarten um die 2.000 Aussteller.“ Dabei kommt die gestiegene Nachfrage nicht nur aus China. Schlegel weiter: „Auch internationale Unternehmen wollen immer stärker von der Wirtschaftskraft des asiatischen Umweltmarktes profitieren und nutzen die IE expo China als Sprungbrett.“ 2018 kam knapp ein Viertel (24 Prozent) der 1.762 Aussteller von außerhalb Chinas. +43(0) 5288 622 58-0 ∙ ∙ www.ift-gmbh.com IFT GmbH ∙ Gewerbestraße 9 ∙ 6271 Uderns ∙ Austria Green Fence-Politik Die zahlreichen Initiativen von Seiten der chinesischen Regierung unterstützen den Aufschwung der Messe: Eine am 1. Januar 2018 eingeführte Umweltsteuer („Environment Protection Tax Law“) bittet beispielsweise Unternehmen zur Kasse, die zur direkten Verschmutzung von Luft-, Wasser-, Abfall- und Lärm beitragen. Gleichzeitig schränkt das Land seit 2017 die Einfuhr diverser Abfallarten ein – mit dem Ziel die eigene Recyclingwirtschaft neu aufzustellen und auszubauen. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Abfall- und Metallwirtschaft rund um den Globus bei Einfuhr und Verarbeitung von Unmengen von Kunststoff-, Papier-, Metall- und anderen wiederverwertbaren Abfällen in zunehmendem Maß auf China verlassen. Das im Februar 2018 in Kraft getretene „National Sword-Programm“ hat erhebliche Beschränkungen der globalen Abfallwirtschaft zur Folge. 24 Abfallarten wurden mit einem Importverbot belegt und für andere gelten deutlich strengere Standards für den Verschmutzungsgrad. Der Reinheitsgrad bei Kunststoffabfällen, Zorba und anderen Metallen wurde sogar auf 99,5 Prozent erhöht. Diese von China begonnene „Green Fence-Politik“ verfolgt jedoch mehrere Ziele. Nicht nur die Importabfälle sollen minimiert werden, auch die inländischen Abfall-Verwerter werden strenger kontrolliert und auf Einhaltung der Umweltvorschriften überprüft. Dafür benötigen die 1.800 Betriebe in der chinesischen Abfallbranche entsprechende neue Technologien samt Know-how. Österreich in Shanghai vertreten Für das kommende Jahr haben sich zahlreiche internationale Key Player ihre Messeteilnahme bereits gesichert, darunter Aerzen, Affilor, die Aqseptence Group, Endress & Hauser, Grundfos, Netzsch, Putzmeister, Watropur Sludge Dryer und Wilo. Mit Andritz, Redwave Environmental Technology, Scan Messtechnik und Taicang Agru Plastics sind auch österreichische Branchengrößen auf der IE expo China 2019 vertreten. Zudem fördert die Wirtschaftskammer Österreich einen Länderpavillon auf der Messe; bis zum 25. Januar 2019 können sich interessierte Unternehmen noch anmelden, um gemeinsam unter dem Dach Österreichs in Shanghai auszustellen. Informationen gibt es unter www.ie-expo. com/exhibitors/pavilions. IE expo in Guangzhou und Chengdu Die IE expo China ist nicht die einzige Gelegenheit, sich im kommenden Jahr dem chinesischen Markt zu präsentieren. Mit zwei weiteren, regionalen Veranstaltungen ist die IFAT im Reich der Mitte vertreten: Die IE expo Guangzhou präsentiert im gleichnamigen Guangzhou vom 18. bis 20. September 2019 maßgeschneiderte Umweltlösungen für Südchina. Davor feiert die IE expo Chengdu in der 15-Millionen-Einwohner-Metropole Chengdu Premiere und zeigt vom 27. bis 29. Juni 2019 erstmals Technologien für den westchinesischen Markt. Zusätzlich zur Weltleitmesse IFAT verfügt die Messe München über eine breite Kompetenz in der Organisation weiterer, internationaler Umwelttechnologiemessen. Dazu zählen die IE expo Messen in China, die IFAT Africa in Johannesburg, die IFAT Eurasia in Istanbul sowie die IFAT India in Mumbai. Daneben ist die IFAT strategischer Partner der „Fenasan“ und der Waste Expo Brasil in Brasilien. Zusammen bilden die IFAT-Messen das weltweit größte Netzwerk für Umwelttechnologien. Mehr Informationen zur IE expo China unter ie-expo.com. Kommende IFAT-Messen: • IFAT Eurasia: 28.-30. März 2019, Istanbul • IE expo China: 15.-17. April 2019, Shanghai • NEU: IE expo Chengdu: 27.-29. Juni 2019, Chengdu • IFAT Africa: 9.-11. Juli 2019, Johannesburg • IE expo Guangzhou: 18.-20. September 2019, Guangzhou • IFAT India: 16.-18. Oktober 2019, Mumbai • IFAT: 4.-8. Mai 2020, München

Jänner 2019/ UmweltJournal ENERGIEEFFIZIENZ 7 5. qualityaustria Umwelt- und Energieforum Freiwillige Unternehmen sparen besser Im Rahmen des 5. qualityaustria Umwelt- und Energieforums in Wien traf sich das UmweltJournal mit Anna Maierhofer, Produktmanagerin des Klimaneutralitätsbündnis 2025 sowie des VKW-Energiecockpits. Maierhofer betonte dabei die Kraft der freiwilligen Entscheidung zum Klimaschutz eines Unternehmens gegenüber behördlichem Zwang und Bürokratie-Denken. „Ich würde mir wünschen, dass die tatsächliche Energieeinsparung oder die CO 2 -Reduktion einer Maßnahme den Wert bekommt, den sie verdient.“ Anna Maierhofer, Illwerke VKW Foto: Anna Rauchenberger Vor etwa vier Jahren hat die Vorarlberger Kraftwerke AG (VKW) gemeinsam mit einigen weiteren Vorarlberger Unternehmen das Klimaneutralitätsbündnis 2025 ins Leben gerufen. Das ambitionierte Ziel eines jeden Teilnehmers lautet seitdem: den eigenen Unternehmensfußabdruck innerhalb von maximal zwölf Jahren klimaneutral zu stellen. Wie ist die Initiative am Weg? Wir haben – das kann man sicher so sagen – mit dieser Idee bei unzähligen Unternehmen offene Türen eingerannt. Mittlerweile sind aus der Gruppe von zehn Gründungsmitgliedern 128 Bündnispartner geworden. Viele wollen sich ehrlich und engagiert mit dem Klima- und Umweltschutz auseinandersetzen und verpflichten sich ohne gesetzlichen Zwang dazu ihre Prozesse klimaneutral zu gestalten. Wie sieht der Weg zur Klimaneutralität eines Unternehmens im Detail aus? Jedes Unternehmen hat einen „Fußabdruck“ – die Anfahrt der Mitarbeiter, Dienstreisen, Energieverbräuche, Fuhrpark und so weiter. Die Bündnispartner erheben sogar wie viel Kaffee von den Mitarbeitern getrunken wird und legen dies um auf die dadurch entstehenden Emissionen. Alle Verbräuche werden letztlich pro Jahr berechnet und dann eigenmotiviert mit vielerlei Maßnahmen verringert und in Klimaprojekten mittels Zahlungen kompensiert. Das heißt, dass die teilnehmenden Unternehmen auch Strafzahlungen leisten müssen? Wir strafen nicht, aber erhöhen bei den Unternehmen den Druck etwas zu tun. Die Unternehmen machen grundsätzlich freiwillig mit. Wir berechnen den Fußabdruck und das Unternehmen hat maximal zwölf Jahre Zeit um mit Reduzieren und Kompensieren auf „Null“ zu kommen. Sie müssen in dieser Zeit jährlich kumulierend ein Zwölftel kompensieren – können aber erst bei „zwölf Zwölftel“ die Klimaneutralität kommunizieren. Dadurch wächst der Druck tatsächlich etwas zu tun. Wir strafen aber nicht. Die Klimaneutralität ist hier ein freiwilliger Beitrag. Damit haben wir aber indirekt eine freiwillige CO 2 -Steuer eingeführt: denn alle klimarelevanten Emissionen bekommen in der Endabrechnung ja einen Geldwert. Die Unternehmen beginnen sich also für all ihre klimarelevanten Bereiche zu interessieren. Es ist ihnen nicht mehr egal, wie ein Mitarbeiter in die Firma gelangt. Mit welchen Verkehrsmitteln er auf Dienstreisen geht und so weiter. Was sind die gängigsten Reduzierungs-Beispiele? Nun zum Beispiel kann man seinen Fuhrpark von konventionellen auf elektrische Antriebe umstellen. Wir haben demgemäß in Vorarlberg mittlerweile die höchste Dichte an E-Ladestationen in Österreich mit fast 500 Ladepunkten. Zwei große Unternehmen im Klimaneutralitätsbündnis 2025 steigen etwa auf 100 Prozent Ökostrom – reine österreichische Wasserkraft – um und sparen gemeinsam durch diesen Umstieg etwa 20.000 Tonnen CO 2 ein. Das kann sich schon sehen lassen. Wie wurde die Idee eigentlich geboren? Unserer Beobachtung nach ist es für die Politik immens schwer in Punkto Energiesparen und Klimaschutz verpflichtende Grenzen und ernstzunehmende Maßnahmen einzuführen. Das Thema Ressourcenschonung und Energieeffizienz ist richtig und wichtig, aber die gesetzliche Umsetzung lief in Österreich leider in die falsche Richtung. Der Markt für Energieeffizienzmaßnahmen war geprägt von Bürokratie und einem starken Verfall der Preise. Daher haben wir selbst versucht im Rahmen der Freiwilligkeit eine Lösung zu finden. Das Energieeffizienzgesetz läuft ja im nächsten Jahr aus – eine Neufassung steht in der Schwebe. Was würden Sie sich wünschen und wo sehen Sie die größten Hebel als Energieversorger? Ich würde mir wünschen, dass die tatsächliche Energieeinsparung oder die CO 2 -Reduktion einer Maßnahme den Wert bekommt, den sie verdient, und dass echte Energie- und Ressourceneffizienzmaßnahmen auch klarer und wirksamer unterstützt werden. Das wäre ein Wunsch von mir an die höchste Stelle, also ans Christkind! Klimaziele Österreichs für 2020 fraglich Eine kritische aber auch konstruktive Herangehensweise herrschte beim 5. qualityaustria Umwelt- und Energieforum am Donnerstag, den 29. November im Haus der Musik in Wien. Unter dem Veranstaltungsmotto „Stellen wir die richtigen Weichen“ wurden Versuche mit strombetriebenen Oberleitungs-LKW vorgestellt, ein Leuchtturmprojekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff präsentiert und die Ziele von Österreichs Klima- und Energiestrategie #2030 auf ihre Praxistauglichkeit bewertet. Zudem erklärten Experten, wie es mittels Energiemanagementsystemen möglich ist, Einsparungs- und Verbesserungspotentiale aufzudecken. Quality Austria Managen mit System! Jeder redet über den Klimawandel, aber die Daten und Fakten sowie die Folgewirkungen sind vielen nicht bekannt. Das macht es so schwer, dass wir ins Handeln kommen“, appellierte Axel Dick, Business Development Umwelt und Energie, CSR bei der Quality Austria bei der Eröffnung des 5. qualityaustria Umwelt- und Energieforums. Andreas Tschulik, Leiter der Abteilung Betrieblicher Umweltschutz und Technologie im Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus griff zu drastischen Worten: „Nur mehr ein rasches und entschiedenes Handeln kann eine katastrophale Entwicklung verhindern. Die Risiken und Gefahren des Klimawandels sind groß — auch die wirtschaftlichen Risiken in Österreich.“ Das beginne in der Forstwirtschaft und ende in der Energiewirtschaft. Die Forstwirtschaft rechnet für heuer und in Zukunft mit klimabedingten Schäden in zweistelliger Millionenhöhe pro Jahr. Die Trockenheit in diesem vlnr: Christopher Lamport, Abteilung „Koordination Klimapolitik“ im BMNT; Elisabeth Rigler, Abteilung „Klimaschutz und Emissionsinventuren“ im Umweltbundesamt; Axel Dick, Business Development Umwelt und Energie, CSR bei Quality Austria. Foto: Anna Rauchenberger Jahr und das damit verbundene Niedrigwasser in der Donau habe beispielsweise zu einer verringerten Stromerzeugung geführt. Eine Einschätzung der Lage in Österreich anhand des Klimaschutzberichts 2018 gab es von Elisabeth Rigler, Leiterin der Abteilung „Klimaschutz und Emissionsinventuren“ im Umweltbundesamt. Unter anderem ist darin eine Einschätzung der Zielerreichung 2020 und 2030 zu finden. „Aufgrund der aktuellen Daten ist nicht gesichert, dass die Klimaziele 2020 für Österreich erreicht werden“, warnte Rigler. Den weiteren Fahrplan bei der Klima- und Energiestrategie der österreichischen Bundesregierung (#mission2030) erläuterte Christopher Lamport von der Abteilung „Koordination Klimapolitik“ im Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus: „Im Rahmen des nationalen Energieund Klimaplans ist nun der Weg zu den gesteckten Zielen zu konkretisieren.“ ENERGIEEFFIZIENZ ISO 14001 Begutachtungen SYSTEM- UND PRODUKTZERTIFIZIERUNG TRAININGS UND PERSONENZERTIFIZIERUNG Umweltmanagement Lehrgänge CSR FSC ® CoC Prozessoptimierung ISO 50001 EMAS Carbon Footprint PEFC CoC Lebenswegbetrachtung Wertschöpfungskette www.qualityaustria.com/umwelt Umweltjournal_135x196_2019.indd 1 27.11.2018 17:22:33