architektur FACHMAGAZIN 18 Magazin
www.architektur-online.com 19 Magazin Der Wohnbaum Diese architektonische Verrücktheit des 21. Jahrhunderts ist der geistige Output einer Zusammenarbeit Japans mit den Mittelmeerländern. Ein multidisziplinäres Team aus den Sou Fujimoto Architects, Nicolas Laisné Associés, Manal Rachdi Oxo Architects hatte einen Wettbewerb für diesen Bau in Montpellier gewonnen und errichtet nun den 10.000 m 2 großen Komplex mit einer Mischnutzung aus Wohnen, Restaurant, Bar, Galerie und Büros. Dieses Kulturen übergreifende Unternehmen soll das moderne Montpellier der Zukunft verkörpern. Auch ist es der Ausdruck einer Zusammenarbeit zweier Architektengenerationen – der arrivierten aus Japan und der neuen jungen aus Frankreich. Renderings: L‘Arbre Blanc - SFA+NLA+OXO+RSI Der Entwurf des Turmes mit der Bezeichnung „Arbre Blanc“ war vom ersten Augenblick an von der Tradition des Lebens im Außenraum in Südfrankreich beeinflusst und inspiriert, Panoramaausblicke und Gemeinschaftsbereiche sind inkludiert. Die Architektur ist strategisch zwischen dem Stadtzentrum und den neu entwickelten Gegenden von Port Marianne und Odysseum, mitten zwischen dem alten und neuen Montpellier situiert. Sie imitiert ziemlich perfekt einen Baum, der seine Äste in den Umraum ausstreckt. Die Äste sind auskragende Plattformen und Balkone, die den Nutzern spektakuläre Ausblicke gewähren. Das Bauwerk bietet seine Äste allen Besuchern und Nutzern an, vom Erdgeschoss mit dem Restaurant und der Kunstgalerie bis zum Dach mit seiner Penthouse-Bar als Treffpunkt und Aussichtspunkt. Das 17 Stock hohe Gebäude dominiert jetzt schon die Silhouette der Stadt und wird einmalige Aus- und Ansichten bieten. Eine Gemengelage aus japanischer Tradition und Kultur mit dem Flair des Mittelmeeres mit ständig verschwimmenden Grenzen zwischen innen und außen. Jeder Bewohner hat die Möglichkeit aus verschiedenen, nach den Himmelsrichtungen orientierten Ausrichtungen für seine Wohnung zu wählen. Es gibt eine Menge variabler Grundrisse und Layouts. Die Architekten trachteten, eine möglichst freie Architektur zu gestalten, als eine Bestätigung der Wohntrends der Zukunft. Natürlich wird der Turm – wie auch ein Baum – die natürlich gegebenen Ressourcen nutzen und den Energieverbrauch drastisch reduzieren. Zum Kühlen der Wohnungen will man den unkonventionellen, aber auch dialektischen Prozess des Kühlens mittels solarer Feuerstellen benutzen. (Was auch immer das bedeuten mag!)
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