architektur Fachmagazin Ausgabe 3 2019
Architektur Fachmagazin April-Mai 2019, Thema: Wie wohnen wir? Wissen, Bildung, Architektur, Information für die Bauwirtschaft, Fachmagazin
Architektur Fachmagazin April-Mai 2019, Thema: Wie wohnen wir?
Wissen, Bildung, Architektur, Information für die Bauwirtschaft, Fachmagazin
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FACHMAGAZIN
WISSEN, BILDUNG, INFORMATION FÜR DIE BAUWIRTSCHAFT
Erscheinungsort Perchtoldsdorf, Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf. P.b.b. 02Z033056; ISSN: 1606-4550
03
www.architektur-online.com
Wie wohnen wir?
architektur FACHMAGAZIN
03 2019
April/Mai 2019
Wie
wohnen
wir?
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Editorial
Weiter wie gewohnt?
Es ist schon interessant, dass es immer mehr
neue Ideen und kreative Produkte gibt, wenn es
ums Bauen und Wohnen geht. Allerdings scheinen
sich diese zu einem gewissen Teil in die Welt des
Digitalen, der Welt ohne Menschen, des Renderings
und damit eben der ungebauten oder noch nicht
realisierten Ideen zu verlagern.
Computer übernehmen das Bauen (3D gedruckte
Häuser), VR-Brillen übernehmen die dreidimensionale
Präsentation von Projekten, überzeugend echte Visualisierungen
präsentieren „noch nicht Gebautes“ – einerseits
ist das gut, weil so eine anregende Diskussion
entstehen könnte. Andererseits verlieren wir aber damit
schrittweise den Bezug zu unserer Welt und auch zur
Architektur mit all den Problemen, die wir in Bezug auf
Klimawandel, Armut, Politik und sozialen Schwierigkeiten
haben. Ein bisschen wie in den SciFi-Stories vom
Raumschiff Enterprise, wenn es heißt: „Simulation abspielen!“
Irgendwann werden uns diese ausgeblendeten
Fakten aber wieder einholen.
Ganz am Boden der Realität befinden sich die in dieser
Ausgabe beschriebenen Projekte. Sie zeigen, wie vielfältig
die Zugänge der Architektur zu den Problemstellungen
des Wohnbaus sind und sein können. Sei es nun
die Farbe als dominierendes Element oder ein Klimahof
für einen Wohnbau, Gemeinschaft oder Vereinzelung,
die Einbindung in die Natur, Wohnen für finanzielle
Grenzbereiche oder die geplante Stadt für morgen – alles
sind Versuche, aus einem ewigen Kreislauf zu lernen
und Lösungen für die aktuellen und akuten Herausforderungen
zu finden. Jeder neue Entwurf, jede Realisierung
birgt das Potential besser zu sein, als wie gewohnt
weiterzubauen.
Auch im Magazinteil finden Sie internationale Beispiele
zu teils realisierten, teils noch nicht realisierten Projekten.
Sie reichen von Großprojekten über Einfamilienhäuser
bis zur „kleinen“ Wohnung, die mit viel Geschick
renoviert wurde. Auch zum Thema „Wohnen für Obdachslose“
finden Sie in dieser Ausgabe einen Beitrag.
Die Produkt News, die gewohnten Kolumnen und Fachberichte
ergänzen diese Ausgabe, zu der ich Ihnen viel
Vergnügen beim Lesen und Studieren wünsche.
Peter Reischer
Coverbild:
House 3000 / Luís Rebelo de Andrade
© João Guimarães
architektur FACHMAGAZIN
Editorial 03
Start 06
BACK TO BACK is back!
Magazin 10
Bau & Recht 44
Architekturszene 46
Der ländliche Raum
als globale Herausforderung
Sozialer Wohnraum in Städten 48
Die Gruft
Wohnen in der Seestadt 50
Ensemble im Seeparkquartier / Wien /
Freimüller-Söllinger Architektur ZT-GmbH
Ein Innenhof 58
als Klimamaschine
Social Housing at Can Batlló /
Barcelona / Espinet/Ubach
Nice, small and beautiful 62
Oak Park Housing / Sacramento /
Johnsen Schmaling Architects
Drei Betonzimmer 66
Ridge House / Kalifornien /
Mork-Ulnes Architects
Reines Rot 72
House 3000 / Alcácer do Sal /
Luís Rebelo de Andrade
Cool im heißen Süden 76
Gafarim House / Ponte de Lima /
Tiago do Vale
Unter Palmen 80
Villa in the Palms / Sangolda /
Abraham John Architects
Licht 84
Produkt News 86
edv 120
BIM-Server
50 58
66
72
76
80
MEDIENINHABER UND HERAUSGEBER Laser Verlag GmbH; Hochstraße 103, A-2380 Perchtoldsdorf, Österreich
CHEFREDAKTION Ing. Walter Laser (walter.laser@laserverlag.at) n REDAKTIONSLEITUNG mag. arch. Peter Reischer (rp)
MITARBEITER Dolores Stuttner, Mag. Heidrun Schwinger, DI Marian Behaneck, Linda Pezzei, Mag. Matthias Nödl, Julia Mörzinger, Alexander Magyar
GESCHÄFTSLEITUNG Silvia Laser (silvia.laser@laserverlag.at) n LTG. PRODUKTREDAKTION Nicolas Paga (nicolas.paga@laserverlag.at) Tel.: +43-1-869 5829-14
MEDIASERVICE RETAILARCHITEKTUR Marion Allinger (marion.allinger@laserverlag.at)
GRAFISCHE GESTALTUNG Andreas Laser n WEB Michaela Strutzenberger n LEKTORAT Helena Prinz n DRUCK Bauer Medien & Handels GmbH
ABONNEMENTS Abonnement (jeweils 8 Ausgaben/Jahr): € 86,- / Ausland: € 106,-, bei Vorauszahlung direkt ab Verlag n Studentenabonnement (geg. Vorlage einer gültigen Inskriptionsbestätigung):
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EINZELHEFTPREIS € 12,- / Ausland € 13,50
BANKVERBINDUNG BAWAG Mödling, Konto Nr. 22610710917, BLZ 14000, IBAN AT 87 1400022610710917, BIC BAWAATWW n Bank Austria, Konto Nr. 51524477801, BLZ 12000
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der Redaktion gekennzeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Das Magazin und alle in ihm enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.
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architektur FACHMAGAZIN
6
Start
BACK TO BACK
is back!
England hat eine breite und auch lange Geschichte des Wohnbaus. Als die Bevölkerungszahl
der britischen Industriestädte im 19. Jahrhundert explodierte,
benötigten Arbeitgeber und Gemeinden eine Wohnform, die in möglichst kurzer
Zeit möglichst viele Menschen auf möglichst wenig Raum unterbringen konnte,
ohne dass die städtische Infrastruktur völlig aus den Fugen geriet.
Text: Peter Reischer Fotos: Morley von Sternberg
Die Lösung entstand aus einem Gitternetz
aus langen, schnurgeraden Straßen, die parallel
zueinander in kurzen Abständen verliefen.
Zwischen ihnen verlief nämlich nur eine
einzige Häuserreihe – jedoch mit Wohnungen
auf beiden Straßen, sie stießen an der
gemeinsamen Rückwand zusammen: Das
„Back-to-Back-House“ war geboren.
Diese Bauform, viele einzelne Häuser direkt
nebeneinander zu bauen, ermöglichte
es außerdem, geraden Parallelstraßen über
die Hänge und Kämme des oft hügeligen
Baugrundes zu ziehen. Daher stammt auch
der englische Begriff für Reihenhaus: terraced
house, also Terrassen- oder „stufen-
förmiges Haus“. Vor allem in den nördlichen
Teilen Englands und sogenannten Midlands
war diese Typologie des Wohnbaus damals
sehr beliebt. Hunderttausende solcher Wohnungen
wurden in Städten wie Manchester,
Liverpool, Nottingham, Birmingham oder
Leeds errichtet, in London war besagter Typus
eher selten anzutreffen.
Durch den „Housing Act“ von 1909 wurde
ihre Konstruktion für illegal erklärt, trotzdem
baute man bis in die späten 1930er
Jahre diesen Stil in einigen Orten weiter. Die
Häuser waren einfach und billig zu errichten,
infolgedessen waren sie billig zu (ver)
mieten. Prinzipiell trennte bei diesem Typus
eine, parallel zum First laufende Mauer
das Haus in zwei gleiche Hälften. Aufgrund
seiner oft spartanischen Ausführung (der
einfachste Typ bestand lediglich aus zwei
Räumen – einem auf jeder Etage), ihrer mangelhaften
Belüftung und Belichtung (drei
von vier Wänden grenzten an Neben- oder
Hintergebäude und hatten daher weder Tür
noch Fenster) und ihrer ursprünglich mangelhaften
sanitären Ausstattung ist „Backto-Back“
aber auch ein Synonym für „unmodern“,
oder schlicht für Elendsquartier. u
7
LED-Pendelleuchten-Tiefstrahler – der Spezialist für eine Vielzahl von
lichttechnischen Anforderungen in großen Räumen. Zusätzlich zum freistrahlend
weichen Lichtanteil können nach unten ein Downlight und
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architektur FACHMAGAZIN
8
Start
Die grundlegenden Probleme der Belichtung
und Belüftung (keine Querlüftung war möglich)
wurden hier nie gelöst, so verkamen die
maroden Quartiere immer mehr zu Elendsvierteln,
da dort jene Menschen hausten, die
sonst nirgendwo anders hin konnten. Schon
um 1850 übten Zeitgenossen wie Friedrich
Engels („Die Lage der arbeitenden Klasse in
England“, 1845) beißende Kritik an den Zuständen
in englischen Industriestädten und
monierten ausdrücklich die oft schlampige
Bauweise der hastig hochgezogenen Massenquartiere.
Seit allerdings auch die moderne Bauweise
(Wohnblocks u. a.) viel von ihrem Glanz
verloren hat, da sie die alten gesellschaftlichen
Probleme Großbritanniens nicht
lösen konnte, ist die Reputation der noch
verbliebenen Reihenhaussiedlungen wieder
spürbar gestiegen. Hierbei spielt nicht nur
eine gewisse Nostalgie eine Rolle, sondern
auch die Abkehr von Wohnmaschinen und
Betonbauweise, wie sie überall in Europa
stattgefunden hat. Es existieren aber heute
nur noch wenige jener Bauten. Ein wichtiges
Fragment dieser Baukultur gibt es in den
Gebieten von Kirstall und Burley in der Stadt
Leeds und der Denkmalschutz hat sechs,
der ehemals 60.000 Stück dieser Häuser
in Birmingham gerettet. Sie sind heute ein
Back-to-Back Museum.
Das Projekt der Peter Barber Architects
um einen zentralen Hof in Stratford, London,
ist nun eine Aufarbeitung der alten
Typologie für einen zeitgemäßen Wohnbedarf.
Der Auftraggeber war der Londoner
Bezirk Newham. Peter Barber findet nicht
nur Schlechtes in diesen Architekturen und
meint, dass sie „damals wunderbar funktioniert“
haben. Sein Projekt bezieht nun das
Beste, das diese Häuser zu bieten hatten, in
die neue Zeit mit ein. Er konzentrierte sich
auf die oft zitierten und seiner Meinung
nach auch überstrapazierten Defizite der
Bauten: Jedes seiner Häuser hat ein eigenes
Badezimmer (im 19. Jahrhundert teilte man
sich die Bäder). Das Wohnzimmer im Obergeschoss
hat eine eigene, private Dachterrasse
und die ist derart gedreht, dass jedes
Haus zwei Aussichtsrichtungen besitzt (im
Original gab es das nicht). Jedes Haus hat
eine tief zurückspringende Arkade vorgelagert
– hier ist ein Bereich, in dem man auch
vor dem Haus auf der Straße sitzen kann.
Statt der ursprünglichen zwei, gibt es heute
vier Geschosse und Balkone erweitern den
nutzbaren Raum zusätzlich. Alle Reihenhäuser
sind um einen mit Bäumen bepflanzten
Hof gruppiert, entlang zweier Straßen, die
sich an einer „runden Ecke“ treffen. Der Hof
wird von jeder Straße durch einen zwei Geschosse
hohen, bogenförmigen Durchgang
erschlossen. Insgesamt gibt es 26 Eigenheime,
davon stehen 16 in zweigeteiltem Besitz,
also back to back.
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architektur FACHMAGAZIN
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Magazin
Die Lust am Text und
an der Architektur
Nachruf auf einen Menschen, der uns fehlen wird
Es war die klassische Doppelbegabung:
Friedrich Achleitner, der Dialektdichter und
der Avantgardist der konkreten Poesie auf
der einen und der Bauwissenschaftler, Architekturkritiker,
Universitätsprofessor für
Architekturtheorie auf der anderen Seite.
Ich traf ihn manchmal bei den Veranstaltungen
"Sprechen über Architektur" in Wien, in
den letzten Jahren immer seltener. Vor ca.
7 Jahren hatte ich die seltene Gelegenheit,
ein ausführliches Interview, eher ein Gespräch
mit ihm in seiner Wohnung, in seinem
Arbeitsraum zu führen. Beeindruckend
ist mir noch die Bücherwand mit allen möglichen
Büchern, Grafiken und auch Erinnerungsstücken
vollgestopft, im Hintergrund
des Zimmers in Erinnerung. „Wohnen ist das
ständige Aufräumen der Wohnung, ohne
mit dem Wohnen aufzuräumen“, meinte er.
Der Dichter Achleitner – als Mitglied der
„Wiener Gruppe“ (Gerhard Rühm, H.C. Artmann,
Konrad Bayer und Oswald Wiener)
– war immer provokant, sensibel und aufmerksam:
ein Sprachkünstler eben.
Aber es gab auch den Architekten Achleitner.
Nach der Gewerbeschule in Salzburg
(in seiner Klasse waren Holzbauer, Kurrent,
Gsteu, Puchhammer) wollte er von Salzburg
weg und ging nach Wien. Da konnte man
mit dieser Vorbildung eben nur Architektur
studieren. Nach einigen Realisationen (u.a.
mit Gsteu) – erzählte er mir – habe er sich
1958 aus der Architektur zurückgezogen,
weil er eigentlich immer schreiben wollte.
Achleitner hängte also die Architektur an
den Nagel, verlegte sich ab 1962, da mit der
Dichtung gar nichts zu verdienen war, auf
die regelmäßige, Brot bringende Architekturkritik,
ging ein Jahr nach Berlin, war aber
schon so erfolgreich in Architekturkritik,
-forschung und -lehre und in das Vorhaben
des österreichischen Architekturführers
verfangen, dass er nach Wien zurückkam
und die nächsten 25 Jahre daran arbeitete.
Nach insgesamt 15 Jahren Arbeit (nicht wie
projektiert drei Jahre) war der erste Band
Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Oberösterreich,
endlich fertig. Dann kam der zweite Band
Ostösterreich mit Kärnten, Steiermark, Burgenland
und ein dreibändiges Werk über
Wien. „Niederösterreich habe ich nicht
mehr geschafft!“
Achleitner trennte Architektur und Literatur
immer strikt: „Die Architektur ist ein Medium,
das unheimlich viele Sinne anspricht
und das man auch nicht beschreiben kann,
obwohl ich es ein Leben lang gemacht
habe. Sprache dagegen, erfindet ihre eigene
Wirklichkeit!“
Friedrich Achleitner starb
am 27. März 2019 in Wien.
(rp)
© Lukas Beck
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12
Magazin
Aus der Erde
gedruckt
Gaia oder Ge ist in der griechischen Mythologie die personifizierte Erde und eine
der ersten Gottheiten. Der Name bedeutet: die Gebärende. Dementsprechend
bedeutungsvoll ist auch die Bezeichnung des ersten aus Erde mittels 3D Drucker
erzeugten Hauses.
Fotos: WASP
„Gaia“ ist der Prototyp einer öko-nachhaltigen
Architektur mit dem speziellen Augenmerk
auf die Verwendung von ökologischen
Abfallprodukten aus der Reisproduktion.
Und natürlich mit einer bioklimatischen,
gesunden Ausrichtung und null Kilometer
Transportwegen – also mit nahezu keinem
ökologischen Footprint. Es ist eine Cooperation
von den Firmen WASP und RiceHouse.
Hergestellt wird das Gebäude mit einem
3D Drucker mit der Bezeichnung „Crane
WASP“. Drei Gittersäulen im Abstand von
12 Metern bilden die Konstruktion, mittels
welcher der Druckkopf über der Baustelle
kreisen und das Material aufbringen kann.
Der Prototyp wurde anlässlich der „A call
to save the world“-Konferenz in Massa
Lombarda/Italien hergestellt. Als Baustoff
diente eine Mischung aus 25% Erde aus der
Baustelle (bestehend aus 30% Lehm, 40%
Schlamm und 30% Sand), 40% Reisstroh,
25% Reishülsen und 10% eines hydraulischen
Bindemittels. Die Zutaten wurden
mit einer Mischmaschine homogen verarbeitet.
Die Innenseiten der Wand sind mit
einem Lehmputz geglättet und mit Leinöl
eingelassen. Das Dach besteht aus Holz mit
einer Isolierung aus Spreu. Der Innenraum
benötigt dank der guten thermischen Isolierung
keinerlei Heizung oder Klimatisierung,
eine gleichmäßige, angenehme Temperatur
bleibt konstant bestehen, Sommer
und Winter. Ein großes Fenster nach Süden
gerichtet sorgt für die Belichtung, zwei
weitere sind nach Ost und West gerichtet.
In nur 100 Stunden war das Haus mit einer
Wandstärke von 40 Zentimetern und einer
Grundfläche von 30 Quadratmetern fertig.
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architektur FACHMAGAZIN
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Magazin
Wohnen
im Palast?
Wer in letzter Zeit in London war, der weiß, wie teuer Hotels oder vergleichbare
Unterkünfte in dieser Stadt sind: Die Preise übersteigen bei weitem
das Niveau, das wir von Europa gewöhnt sind. Nicht viel besser verhält es
sich mit dem privaten Wohnungsmarkt. Kaum ein Londoner kann sich heute
noch eine vernünftige Wohnung leisten – die Mieten sind zu hoch. Deshalb
nehmen prekäre Wohnsituationen wie die „Property Guardianship“ zu und
werden fast zur neuen Norm. Und auch die Zahl der Arbeitslosen hat sich in
den letzten Jahren in London fast verdreifacht.
Renderings: OPPOSITE OFFICE
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Parkett im
trendigen
Vintage-Look
Magazin
Architekt Benedikt Hartl vom OPPOSITE OFFICE
macht den (nicht ganz ernst gemeinten) witzigen
und sicher auch politisch unkorrekten Vorschlag, den
Buckingham Palace zu einem „affordable housing
project“ zu gestalten. Mit seinen 775 Zimmern und 79
Bädern ist er in Bezug auf die Bevölkerungsdichte von
London nicht gerade repräsentativ und eine Umnutzung
zu Sozialwohnungen würde ihm und den Londonern
sicher gut tun. Die Zimmer sind mit funkelnden
Kronleuchtern, kostbaren Teppichen, Marmorsäulen,
Skulpturen und teuren Kunstwerken geschmückt –
aber leer, unbewohnt (bis auf Ausnahmen)!
Erschwinglicher Wohnraum würde durch ein sehr
effizientes System von Raumfolgen geschaffen und
die funktionale Dichte durch eine Radikalisierung des
Privaten erreicht. Nur acht Treppenhäuser verbinden
die Wohnungen und bieten viel Platz zum Wohnen.
Es gibt keine Korridore und kaum Erschließungsflächen,
nur eine einfache, nichthierarchische Abfolge
von Räumen, eine Enfilade, die von den zukünftigen
Bewohnern in Beschlag genommen werden kann.
Schätzungen des Architekten sprechen von bis zu
45.000 Menschen, die in diesem „affordable palace“
ihre Bleibe finden könnten. In diesem offenen und
großzügigen System entsteht viel Gemeinschaft,
aber es gibt auch private, introvertierte Zonen wie
Schlafnischen an den Seiten, die durch Schiebe- und
Faltwände geschlossen werden können.
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architektur FACHMAGAZIN
16
Magazin
Wohnen in der
Endlosschleife
Im Jahre 1858 beschrieb der Mathematiker August Ferdinand Möbius erstmals
eine nicht orientierbare Fläche, die nur eine Kante und eine Seite aufweist.
Dieses „Möbiusband”, das innen und außen nicht zu trennen vermag, inspirierte
damals wie heute neben Denkern auch Literaten und Kreative zu immer neuen
Interpretationen. So auch Antony Gibbon. Seiner neuesten Studie MOBIUST liegt
Gibbons ganz persönliche Entdeckung eben jener Endlosschleife als raumbildendes
Element zugrunde.
Text: Linda Pezzei Rendering: @antonygibbondesigns
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17
Magazin
Der britische Architekt, Innenarchitekt
und Designer Antony Gibbon repräsentiert
jene Riege junger Kreativer, die gleichzeitig
experimentell und spielerisch gestalten
und dabei dennoch Objekte oder Räume
konzipieren möchten, die menschlich und
funktional sind. Die Natur dient Gibbon dabei
ebenso als Inspirationsquelle wie klare
geometrische Formen und Strukturen: „Bei
meinem Studium organischer Muster in
der Geometrie bin ich auf diese besondere
Form gestoßen, die auch zu den kreisförmigen
Elementen passt, die mich besonders
interessieren. Das Möbiusband schien mir
auf natürliche Weise einen perfekten Innenraum
zu schaffen, sobald es seine Form angenommen
hatte.”
Von außen – im Sinne der möbiusschen Definition
sollte man vielleicht eher von einem
vogelperspektivischen Blickwinkel sprechen
– wirkt die Visualisierung des MOBI-
UST, als wäre ein Band aus Beton mitten in
die Natur gegossen, anschließend ein Ende
um 180 Grad gedreht und dann mit dem
anderen Ende unsichtbar verbunden und
zurechtgezurrt worden. Die so erzwungene
Anordnung von Innen- und Außenbereichen
erscheint dennoch leicht und natürlich.
Filigrane Glaselemente definieren den
tatsächlich geschützten Wohnraum, der
sich – aufgrund seiner Öffenbarkeit – allerdings
bis ins Unendliche zu ziehen vermag.
Die Trennung von Innen- und Außenraum
wird nahezu entmaterialisiert. Der ellipsenförmige
Außenpool, der sich als Eklipse um
die skulpturale Form der Möbiusschleife
legt, verstärkt dieses Gefühl noch. Insbesondere
die über eine Wendeltreppe begehbare
Dachfläche eröffnet einen interessanten
zusätzlichen Wohnraum im Freien. Das
kreisförmige Loch in der Mitte der Dachebene
spiegelt die nach oben projizierte
Küche wider, und schafft eine direkte Verbindung
zwischen dem Herzstück der offenen
Wohnfläche im Inneren und dem weiten
Himmelszelt darüber, das sich wiederum in
der Wasserfläche des Pools bis in die Unendlichkeit
spiegelt. Es mag kein Zufall sein,
dass Möbius nicht nur Mathematiker, sondern
auch Astronom war.
Die Mehrzahl der Entwürfe aus dem Antony
Gibbon Design Studio beschäftigen
sich mit der Verschmelzung von Innen- und
Außenraum, der Interaktion von gebautem
Volumen mit der umgebenden Natur. Das
MOBIUST mag das dahin gehend vielleicht
konsequenteste Gedankenspiel Gibbons
bislang darstellen. Die skulpturale Form
fungiert gleichermaßen als Wand, Decke
und Boden und trägt sich sozusagen selbst.
Ob das von Gibbon fiktiv erdachte Bauherrenpaar
tatsächlich bis zur Umsetzung des
Projektes vorstoßen würde, bleibt allerdings
fraglich. „Wie alle meine Entwürfe ist
das MOBIUST-Haus so konzipiert, dass es
gebaut werden kann, auch wenn die Form
sicherlich den Preis nach oben treibt,” räumt
Gibbon selbst ein. Andererseits generiere
der spezielle Innenraum ein ganz besonderes
Wohnerlebnis: „Die Hülle nimmt sehr
stark Einfluss auf das Leben der Bewohner.
Schlaf- und Badezimmer heben sich durch
ihre organische Form ebenso von konventionellen
Wohnräumen ab wie die kreisförmige
Küche mit dem großen Himmelslicht.”
So ermögliche sich laut Gibbon eine völlig
neue räumliche Wahrnehmung, wobei Raum
eben viel weiter gefasst werden kann, als
die bekannten vier Wände.
Das MOBIUST ist wohl kein Haus für Jedermann
oder Allerorten, mit Sicherheit aber
inspirierendes Sehnsuchtsobjekt für Mathematiker,
Philosophen und romantische
Freigeister.
architektur FACHMAGAZIN
18
Magazin
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19
Magazin
Der Wohnbaum
Diese architektonische Verrücktheit des 21. Jahrhunderts ist der geistige Output
einer Zusammenarbeit Japans mit den Mittelmeerländern. Ein multidisziplinäres
Team aus den Sou Fujimoto Architects, Nicolas Laisné Associés, Manal Rachdi Oxo
Architects hatte einen Wettbewerb für diesen Bau in Montpellier gewonnen und
errichtet nun den 10.000 m 2 großen Komplex mit einer Mischnutzung aus Wohnen,
Restaurant, Bar, Galerie und Büros. Dieses Kulturen übergreifende Unternehmen soll
das moderne Montpellier der Zukunft verkörpern. Auch ist es der Ausdruck einer
Zusammenarbeit zweier Architektengenerationen – der arrivierten aus Japan und
der neuen jungen aus Frankreich.
Renderings: L‘Arbre Blanc - SFA+NLA+OXO+RSI
Der Entwurf des Turmes mit der Bezeichnung „Arbre
Blanc“ war vom ersten Augenblick an von der Tradition
des Lebens im Außenraum in Südfrankreich beeinflusst
und inspiriert, Panoramaausblicke und Gemeinschaftsbereiche
sind inkludiert. Die Architektur
ist strategisch zwischen dem Stadtzentrum und den
neu entwickelten Gegenden von Port Marianne und
Odysseum, mitten zwischen dem alten und neuen
Montpellier situiert. Sie imitiert ziemlich perfekt einen
Baum, der seine Äste in den Umraum ausstreckt.
Die Äste sind auskragende Plattformen und Balkone,
die den Nutzern spektakuläre Ausblicke gewähren.
Das Bauwerk bietet seine Äste allen Besuchern und
Nutzern an, vom Erdgeschoss mit dem Restaurant
und der Kunstgalerie bis zum Dach mit seiner Penthouse-Bar
als Treffpunkt und Aussichtspunkt.
Das 17 Stock hohe Gebäude dominiert jetzt schon
die Silhouette der Stadt und wird einmalige Aus- und
Ansichten bieten. Eine Gemengelage aus japanischer
Tradition und Kultur mit dem Flair des Mittelmeeres
mit ständig verschwimmenden Grenzen zwischen innen
und außen. Jeder Bewohner hat die Möglichkeit
aus verschiedenen, nach den Himmelsrichtungen
orientierten Ausrichtungen für seine Wohnung zu
wählen. Es gibt eine Menge variabler Grundrisse und
Layouts. Die Architekten trachteten, eine möglichst
freie Architektur zu gestalten, als eine Bestätigung
der Wohntrends der Zukunft. Natürlich wird der Turm
– wie auch ein Baum – die natürlich gegebenen Ressourcen
nutzen und den Energieverbrauch drastisch
reduzieren. Zum Kühlen der Wohnungen will man den
unkonventionellen, aber auch dialektischen Prozess
des Kühlens mittels solarer Feuerstellen benutzen.
(Was auch immer das bedeuten mag!)
architektur FACHMAGAZIN
20
Magazin
Die Welle
Wasser und Wellen gehören wohl zusammen, das dachte sich auch Architekt
Henning Larsen, als er das Appartementgebäude „The Wave“ entwarf. Nach einer
elf Jahre andauernden Bauzeit, unterbrochen von der globalen Finanzkrise, nähert
sich der ikonenhafte Bau in Vejle nun der Vollendung. „The Wave“ steht mit einem
visuellen Alleinstellungsmerkmal an der Uferzone von Vejle, Dänemark, und ist
eine architektonische Verkörperung der umgebenden Landschaft.
Fotos: Jacob Due, Jesper Ray
Die Konstruktion des 14.000 m 2 großen Komplexes
– er besteht aus 100 Appartements – begann 2006.
Die architektonische Vision sollte fünf aufeinanderfolgende
Wellenformen am Ufer des Vejle Fjordes
darstellen. Im Jahr 2008 mit der weltweiten Finanzkrise
standen erst zwei vervollständigte Wellen alleine
an der Wasserfront – das erste Kapitel einer unvollendeten
Geschichte. Obwohl damals noch nicht
komplettiert, erregte der erste Bauabschnitt bereits
internationales Aufsehen. Die zwei ersten Türme
wurden vom dänischen Magazin Byggeri 2009 zum
„Residential Building of the Year“ gekürt, es folgte
der ABB LEAF Award für innovative Architektur im
Jahre 2012 und dann 2013 der berühmte Civic Trust
Award. Es war das erste Mal seit 51 Jahren, dass ein
dänischer Architekt diesen Preis gewonnen hatte.
Nachdem 2015 die Bauaufgaben wieder aufgenommen
wurden, um die restlichen drei Türme zu realisieren,
ist jetzt – nachdem im November 2018 der
fünfte Turm vollendet war – Henning Larsens Vision
vollständig.
„The Wave“ enthält einen weiten, öffentlichen, promenadenähnlichen
Pier, dieser prägt das Ensemble
und sorgt auch für die Belebung der Uferlinie von
Vejle. Die fünf ikonischen Wellen stellen eine Referenz
an die lokale Tradition und die Landschaft der
Umgebung mit ihren „rollenden“ Hügeln dar.
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21
Magazin
„Die Zukunft hat
jedenfalls schon begonnen.
Genau jetzt.“
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22
Magazin
Lebenswerter
Brutalismus
Die nüchterne, bisweilen sogar einschüchternde Gestaltung des Züricher Wohnblocks
täuscht. Denn bei diesem Projekt von Gus Wüstemann trifft Lebensqualität
auf leistbares Wohnen. Mit seinem Bauwerk, das als Ode an den Brutalismus erscheint,
setzt der Architekt eine Landmark im suburbanen Bezirksteil Albisrieden.
Fotos: Wüstemann
Im Grüngürtel Zürichs, inmitten von Bauten
der 1950er Jahre, fällt der Betonbau sofort
auf. Insgesamt neun Wohneinheiten mit 60
und 90 Quadratmetern beinhaltet das aus
massiven Monolithen zusammengesetzte
Bauwerk. Die Wohnungen selbst wurden
organisch in das Gebäude eingeplant und
trotz vergleichsweise geringer Wohnkosten,
die vor allem der wirtschaftlichen Gestaltung
zu verdanken sind, mangelt es ihnen
an nichts.
Kennzeichnend für sie sind kompromisslose,
geometrische Formen und weitläufige
Bereiche. Das Design bietet viele Möglichkeiten
zur Individualisierung und ist daher
auf unterschiedliche Personengruppen
zugeschnitten. Jede Wohneinheit verfügt
über einen begehbaren Außenbereich, der
einen Ausblick auf die begrünte Umgebung
gewährt. Auch stellte die Planung durch
die Ost-West-Ausrichtung sicher, dass die
Bereiche sowohl von der Morgen- als auch
von der Abendsonne erhellt werden. Die
Zimmer sind von großzügigen Öffnungen,
die den Eindruck erwecken, als seien sie in
den Beton geschnitzt worden, geprägt.
Topografische Strukturen erzielten die Architekten
mit abwechslungsreichen Texturen
und einem Zusammenspiel aus Holz
und Beton. Die Holzoptik setzten sie bewusst
ein und so kommt dieses Element vor
allem in Räumen, die Intimität ausstrahlen
sollen – wie Schlafzimmer und Bad – zur
Anwendung. Auch Details wie Fensterbänke,
Türen und einzelne Bereiche in der Küche
bestehen aus dem warmen Material. Ein
bemerkenswertes Designelement integrierte
der Architekt in Form hölzerner Badezimmertüren
in die Dreizimmerwohnungen. Die
Schiebetüren gewähren Sichtschutz, ohne
den Raum vollständig zu verschließen. Zwischen
den Wohneinheiten wurden Treppen
und Lifte platziert, sodass ein barrierefreier
Zugang möglich ist und großzügig angelegte
Balkone in Betonoptik sorgen dafür, dass
die Bewohner ihre Behausung nicht verlassen
müssen, um in den Genuss direkter
Sonne zu kommen.
www.architektur-online.com
23
Magazin
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DIE BESSERE LÖSUNG
PERFEKT KOMBINIERT: DIE VORTEILE EINER EMAILLIERTEN
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architektur FACHMAGAZIN
24
Magazin
Energieautarkie
für drei Generationen
Ein Wohnhaus für eine Familie aus mehreren Generationen zu entwerfen, war das
Ziel der Planer von BETA. Das Ergebnis davon ist das 3-Generationen-Haus, das es
Familienmitgliedern unterschiedlicher Altersklassen ermöglichen soll, ihr Leben in
einem Haus zu bestreiten.
Fotos: Ossip van Duivenbode
Inmitten von Amsterdam liegt das kleine Gebäude mit
seiner schwarzen Fassade, das auf Adaption und damit
auf eine Vielzahl von Bedürfnissen ausgelegt ist.
Das oberste Geschoss wird von der ältesten Generation
bewohnt und ist mit Liften zu den unteren Stockwerken
ausgestattet. Das Apartment im Erdgeschoss
verfügt über einen direkten Zugang zum Garten und
enthält ein Arbeitszimmer – diese Ausstattung macht
den ebenerdigen Wohnbereich zu einem idealen Lebensraum
für eine Jungfamilie mit Kindern. Eine Besonderheit
der Wohnung ist deren Fähigkeit zur Adaptierung.
Die großzügig angelegten Flächen erweisen
sich als wandelbar und lassen den Bewohnern in Bezug
auf die Ausgestaltung des Innenraums viel Freiheit
– so ist eine stete Anpassung der Wohnung an die
sich ändernden räumlichen Bedürfnisse möglich.
www.architektur-online.com
25
Magazin
Auch in Bezug auf Energieeffizienz entspricht das
Dreigenerationenhaus dem Anspruch der Zeit. Die
nördlich ausgerichtete Fassade ist fast zur Gänze
verschlossen, um Temperaturverluste zu reduzieren.
Dahingegen ist das Gebäude gegen Süden hin
fast vollständig mit einer Glasfront versehen und
maximiert den Sonneneintrag. Für den Erhalt der
Raumtemperatur sorgt zusätzlich die hochgradige
Wärmedämmung. Die Innenraumgestaltung passt
sich dem Aussehen der Fassaden an. Der Wohnraum
an der Nordseite ist in strikt abgegrenzte Bereiche
unterteilt und öffnet sich in Richtung Süden. Für
die Vollendung des Baus sorgt eine balkonähnliche
Struktur. Mit ihr ermöglichte man es, eine solide Verbindung
zum Außenbereich zu konstruieren.
Als minimalistisch und trotzdem stilvoll, erweist sich
das Zusammenspiel der unterschiedlichen Oberflächenstrukturen.
Zu verdanken ist dies einer Mischung
aus naturbelassenen und edlen Materialen.
Eine zentrale Rolle nehmen dabei die Konstruktionen
aus rohem Beton ein. Sowohl bis zu acht Meter lange
Wandabschnitte als auch offen liegende Stufen bestehen
aus dem optisch kühl wirkenden Material. Für
eine Auflockerung sorgen Trennwände und fix eingebaute
Möblierungen aus warmem Holz. Einen bemerkenswerten
Kontrast ermöglichen außerdem die hellgelben,
Skulptur-ähnlichen Elemente, die vor allem
die unteren Geschosse des Wohnhauses definieren.
Deren Präsenz nimmt mit steigendem Stockwerk ab,
sodass die Bewohner vermehrt in den Genuss freier
Flächen kommen. Mit dieser Mischung war es möglich,
einen guten Ausgleich zwischen Intimität und
Freiraum zu schaffen.
architektur FACHMAGAZIN
26
Magazin
Historische Stütze
moderner Wohnqualität
Grundlage des Wohnbaus der Architekten Peter Ebner and Friends war ein
historisches Gebäude aus dem 16. Jahrhundert. Die Gestüthalle im Salzburger
Nonntal wirkt auf den ersten Blick unscheinbar – trotzdem verbirgt sich in ihr
ein historisches Juwel.
Fotos: Paul Ott
Durch eine Revitalisierung des ehemaligen Besitzes
der Fürstbischöfe wurde das Gebäude der Vergessenheit
entrissen. Ein wichtiger Bestandteil des
Renovierungsprozesses war die Konstruktion eines
Wohnkomplexes. Diese Aufgabe stellte die zuständigen
Architekten vor eine große Herausforderung
– immerhin mussten sie nicht nur alte und neue Elemente
harmonisch verbinden, sondern gleichzeitig sicherstellen,
dass die historische Bausubstanz keinen
Schaden nimmt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
www.architektur-online.com
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Gute Ideen
für Dämmung
Magazin
Zwei neue Stockwerke wurden auf dem historischen
und gleichzeitig Kontur gebenden Gebäude errichtet.
Das Aussehen des Wohnbaus gleicht einer modernen,
metallenen Festung. Trotzdem wirkt das Bauwerk
durch die Implementierung großer Fenster, weitläufiger
Balkone und Wandbegrünungen nicht zu massiv.
Die abwechslungsreiche Anordnung von offenen Plätzen,
Quadraten, Gassen und privaten Räumen macht
die neue Gestüthalle zu einem vielschichtigen Wohnbau.
Durch die Metallfassade war es den Architekten
möglich, interessante visuelle Effekte zu erzielen – das
glatte Material reflektiert neben dem Sonnenlicht
nämlich auch die angrenzenden Grünflächen, wodurch
es sein Aussehen an Witterungsbedingungen
und Jahreszeiten anpasst. Doch auch die Fassade des
historischen, nunmehr renovierten Teils des Bauwerks
gibt ein harmonisches Bild ab. Im Zusammenspiel mit
der neuen Bausubstanz liefert sie mit ihrem nüchternen
Weiß einen bereichernden Kontrast.
Bekannt ist das Projekt auch als „versteckter Schatz.
Der Name bezieht sich sowohl auf die Gestaltung als
auch auf die Lage des Objekts. Denn dieses befindet
sich nahe dem historischen Stadtzentrum und
verfügt trotzdem über einen eigenen kleinen Garten
samt einer Allee, die in den Bereich hineinführt. Umliegende
Gebäude schirmen den Wohnbau und seine
Außenanlage ab, sodass die gesamte Struktur von
der Straße aus nicht zu sehen ist – der „versteckte
Schatz“ lässt sich also nur dann finden, wenn man
den Weg zum Gebäude kennt. Und trotzdem bleibt
das vielseitige Bauwerk der Allgemeinheit nicht verwehrt
– sowohl die Gestüthalle als auch der umliegende
Park sind nach wie vor öffentlich zugänglich.
Mit diesem Projekt schufen Peter Ebner and Friends
nicht nur eine harmonische Kombination aus alt und
neu, sondern auch ein ausgewogenes Zusammenspiel
privater und öffentlicher Flächen.
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architektur FACHMAGAZIN
28
Magazin
Eine Fabrik
als Wohnraum
Geometrische Formen, gerade Linien und eine simple Fassade – nach diesem Rezept
wandelten die Architekten von Fala Atelier eine ehemalige Fabrik in Portugal
in einen sozialen Wohnbau um. Und das bei einem sehr niedrigen Budget.
Fotos: Ricardo Loureiro
Doch keinesfalls wirkt das Projekt Housing
Abragao in Penafiel kühl und fantasielos
oder gar billig. Das Gebäude wurde gekonnt
in seine Umgebung eingebettet und
punktet mit seinen großen Fenstern. Das
Tageslicht erhellt so die großzügig angelegten
Räume, wodurch tagsüber Energie
gespart werden kann. Gleichzeitig genießt
jede Wohnung eine schöne Aussicht auf die
umliegenden grünen Felder – in den Erdgeschossen
fungieren die Fassadenfenster als
Terrassentüre, die den Bewohnern den direkten
Zugang ins Freie ermöglichen.
Die Architekten schafften es, den Wohnbau
so zu gestalten, dass auf den ersten Blick
gar nicht zu erkennen ist, dass es sich um
eine ehemalige Fabrik handelt. Sie transformierten
den stillgelegten Industriebau samt
seinen kompakten, aber dennoch wandelbaren
Wohnungen und dem hellen Treppenhaus
so, dass er die Bedürfnisse seiner
Bewohner erfüllt. Zu verdanken ist diese
Tatsache aber auch der vergleichsweise
geringen Größe des Bauwerks. Bewusst
wählten sie die ehemalige Fabrik wegen ihrer
Kompaktheit aus.
Geometrische Formen und Kontraste bilden
die gestalterische Stütze des Projekts. Die
nüchterne Sprache der Architektur unterstreicht
auch die Farbwahl. Tiefblaue Türen
bilden einen gelungenen Kontrast zu den
weißen Wänden, während die tiefroten Vorhänge
dafür sorgen, dass sich die Fenster
auch bei indirektem Licht von der Fassade
abheben. Auch das Treppenhaus wurde
bewusst minimalistisch gehalten. Eine Mischung
aus weißen Böden, einem gitterartigen
Geländer und rohem Beton erinnert an
die Vergangenheit des Bauwerks und bietet
trotzdem Wohnkomfort. Die Beleuchtung
im Stiegenhaus wurde gezielt eingesetzt,
um Höhenunterschiede und Kontraste zu
betonen.
Das Projekt beweist, dass es nicht immer
der Errichtung eines neuen Gebäudes bedarf,
um Wohnraum in guter Qualität schaffen
zu können. Durch die Umnutzung leer
stehender Bauwerke lassen sich mit geringen
finanziellen Mitteln leistbare Wohnverhältnisse
schaffen.
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29
Magazin
Ein würdiges Event!
Rund 150 Architekten, Planer und
Bauträger nutzten am 20. März die Gelegenheit,
sich im Rahmen des ARDEX
Technik & Design Forums von Top-Referenten,
sowie von einem umfangreichen
Rahmenprogramm inspirieren zu lassen.
In den speziell für diesen Anlass adaptierten
Werkshallen in Loosdorf wurden auf
1.200 m 2 Produkthighlights aus dem Haus
präsentiert. Stargast des Abends war Bernhard
Marte von Marte Marte Architekten
in Vorarlberg. Der vielfach ausgezeichnete
Visionär verwies in seinen Ausführungen
vor allem auf die technischen und materiellen
Vorstellungen ihrer architektonischen
Meisterwerke, wie aktuell der NÖ Kunsthalle
in Krems.
Neue Impulse und Licht-Blicke brachte
auch Ing. Andreas Danler vom Lichtbüro
Bartenbach in seinem Vortrag. Seine Ausführungen
zur visuellen menschlichen
Wahrnehmung sowie zu modernen Lichtkonzepten
eines jeden Bauwerkes begeisterten
die Gäste. Abgerundet wurde der
Tag durch den Vortrag der Software für
Baudokumentation von Domagoj Dolinsek
(Planradar) „digitales Mängelmanagement
von der Errichtung bis zum Betrieb“.
Das mittlerweile branchenbekannte Event
fand in den späten Abendstunden mit kulinarischen
Gustostückerln und einer Whiskey
Verkostung aus dem Waldviertel einen
würdigen Ausklang. So schafft man beste
Verbindungen!
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30
Magazin
Edler Minimalismus
Kontemporär und minimalistisch ist das Projekt von Balzar Arquitectos und
Julia Alcocer. Eine Anpassung an das Terrain und eine großzügige (Frei)Raumgestaltung
zeichnen das Konstrukt mit seinen hellen Mauern aus.
Fotos: Balzar Arquitectos
Im Zentrum des Wohnkomplexes steht ein großer
Garten samt Pool, der von glatten, klar strukturierten
Mauern umschlossen wird. Zugänglich ist dieser
Bereich lediglich den Bewohnern – er dient als Treffpunkt
und ermöglicht trotzdem Privatsphäre. Bemerkenswert
ist außerdem die Anpassung des Objekts
an die Topografie. Auf den ersten Blick steht das
minimalistische Objekt in Kontrast zur umliegenden
Landschaft. Dem Betrachter sticht die durchgehend
weiße Farbe des dreieckig angelegten Bauwerks
sofort ins Auge. Dabei wirkt der Wohnbau aber keinesfalls
eintönig. Zu verdanken ist dies einer intelligenten
Linienführung, die es versteht, sich trotz
mehrerer, sich überlagernder Ebenen an die Höhenunterschiede
der umliegenden Landschaft anzupassen.
Bei genauerem Hinsehen wird so das spannende
Wechselspiel der Bauelemente erkennbar.
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31
Magazin
Auch das Innenraumdesign überzeugt durch eine
klare Linienführung und großzügige Flächen. Eine
minimalistische Gestaltung lässt viele Möglichkeiten
zur Individualisierung des Wohnraumes zu. Natürliche
und dezente Farben lassen die Zimmer ruhig
wirken und verleihen diesen ein entspanntes Innenleben.
Wert legte man auch auf eine großzügige Aussicht
auf die umliegende Landschaft. Daher säumen
den Bau weitläufige Balkone, die mit ihrem massiven
Geländer trotzdem für Privatsphäre sorgen.
Mit seinem minimalistischen, modernen Design und
der bewussten Imitation des Terrains beweist das
Projekt inmitten der Landschaft Spaniens ein großes
Potenzial zur Anpassungsfähigkeit. Sowohl die Wohnungen
selbst, als auch der Außenbereich lassen
vielseitige Gestaltungs- und Nutzungsmöglichkeiten
zu. Die Architekten realisierten trotz herausfordernder
Niveauunterschiede einen architektonisch wie
zweckmäßig vielschichtigen Wohnbau.
architektur FACHMAGAZIN
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Magazin
Unterschlupf
für Eulen
Wie ein Haufen rostiger Eisenteile wirkt das „Owl Creek“ genannte Haus in der
bergigen Gegend von Colorado. Aber nur auf den oberflächlichen ersten Blick. Der
„Rost“ ist die Farbe von verwittertem Stahl, mit dem ein Großteil der Dächer dieses
Luxusheimes verkleidet ist und der auch die Grundstruktur der Architektur bildet.
Fotos: Jeremy Bittermann
Der Entwurf der „Owl Creek Residence“ entsprang
der Idee, dass ein physischer Ort des Zusammenkommens
Beziehungen und Verbindungen unter
Freunden und Familienmitgliedern mit der Natur verstärken
kann. So entstand aus dem Entwurf des aus
Portland stammenden Büros Skylab Architecture ein
fast dreieckiger Grundriss, der sich in die Hügel des
Wintersportortes bei den Snowmass Mountains hineinduckt.
Die Architekten haben die natürlichen Gegebenheiten
und Neigungen des Terrains dazu benutzt,
um die Körper in der Landschaft zu verankern.
www.architektur-online.com
33
Magazin
Das einsam stehende, von zwei Familien gemeinsam
genutzte Haus bietet jegliche Annehmlichkeit,
vom Pool über Sauna bis zur Panoramaterrasse. Die
Gemeinschaftsflächen sind so angeordnet, dass sie
sowohl Privatheit wie auch Offenheit vermitteln. Zusätzlich
haben die Planer alle Anstrengungen unternommen,
um die Verbindung zwischen den 390
Quadratmeter messenden Innenräumen und der
Außenwelt aufrecht zu erhalten. Vom Eingangshof
gelangt man durch ein Foyer zu einer Lounge, einem
Bereich mit Sitzstufen, die dem Geländeverlauf angepasst
sind. Im unteren Bereich der Architektur finden
sich fünf Schlafräume, verbunden mit einem langen
Gang, der entlang der V-Form des Grundrisses verläuft.
Auf dieser Ebene liegen auch das Dampfbad
und ein Heißwasserpool. Um die schon erwähnten
Verbindungen zum Umraum zu gewähren, gibt
es auf einer erhöhten Terrasse einen dreieckigen
Outdoorpool und eine riesige Terrasse gleich neben
der Küche. Ein kurzer Stiegenlauf verbindet
alles mit den Gemeinschaftsräumen, die von einer
zweigeschossigen Glaswand abgeschlossen sind.
Sie formt die Spitze des dreieckigen Grundrisses.
Die Gemeinschaftsräume sind von einer offenen
Grundrissstruktur bestimmt.
Die komplexe und verschlungene Stahlstruktur der
Architektur hat man unverkleidet gelassen und die
Materialpalette noch mit Holz, Stein und verwittertem
Stahl ergänzt. Alles dient dazu, die Szenerie der
Landschaft mit ihren Farben und Eigenheiten zu betonen
und das Innere auszudehnen. Ein moderner
Rückzugsort in diesem felsigen Erholungsgebiet.
architektur FACHMAGAZIN
34
Magazin
Im Pinienhain
Man sollte eigentlich keine Einfamilienhäuser mehr bauen, das sollte weltweit „verboten“
sein. Die Gründe dafür sind bekannt und müssen nicht mehr erläutert werden.
Trotzdem gibt es immer wieder Architekturen, auch Einfamilienhäuser, die es wert
sind, betrachtet zu werden.
Fotos: Rory Gardiner
Eines ist das Projekt der Taller Héctor Barroso Architekten
in einem weitläufigen Waldgebiet in Mexiko,
in Valle de Bravo. Die Architekten haben hier fünf
Baukörper verwirklicht, die sich in die Topografie der
Gegend einfügen. Von Pinien umrahmt, die sich im
Wind wiegen. Das Projekt mit der Bezeichnung „Entre
Pinos“ hat 2018 den AZ Award in der Kategorie
Best Residential Architecture, Single Family erhalten.
Jedes der Häuser – völlig ident in seiner Typologie
– besteht aus sechs Körpern, die dermaßen positioniert
sind, dass sie einen Leerraum generieren, einen
zentralen Hof sozusagen. Dieser Hof garantiert Ausblicke,
aber auch Ruhe und Intimität. Gegen Norden
sind die Volumina geschlossen, gegen Süden öffnen
sie sichhin zum Garten und zum Wald und von hier
werden die Innenräume auch mit Tageslicht versorgt.
www.architektur-online.com
35
Magazin
TECTUS® Glas
Ganzheitliches
Beschlagsystem für
Ganzglastüren
Auf der Erdgeschossebene dehnen sich der Wohnraum,
Küche, Essbereich und eines der Schlafzimmer
in den Außenraum aus, um sich mit den Terrassen,
Höfen und dem Garten zu verbinden. Im Obergeschoss
rahmen die Fenster der drei weiteren Schlafräume
die Ausblicke auf die herrlichen Bäume. Die
Baumaterialien, wie Ziegel, Holz und Erde sind alle
aus der Gegend. In den Innenräumen verschmelzen
Möbel mit dem Holz der Deckenbalken und den
lehmverputzten Wandflächen zu einer Einheit und
bilden eine Sinfonie in Brauntönen. Der Lehm aus den
Baugruben ist als das Hauptmaterial zum Verkleiden
der Wände verwendet worden. So gesehen wächst
die Architektur im wahrsten Sinn des Wortes aus der
Erde. Viele weitere kleine Details, wie zum Beispiel
die offenen Untersichten der Stiegenläufe verleihen
ihr einen eigenen Reiz.
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architektur FACHMAGAZIN
36
Magazin
Mut zum
Wohnen
Mut zur Gestaltung außergewöhnlicher Wohnräume findet man in Tschechien
genug, siehe das Beispiel einer Wohnung für einen Musiker in Usti nad Labem. Mit
einem minimalen Budget von 27.000 Euro hat sich der Künstler vom tschechischen
Architekten Štěpán Havlík seine insgesamt 103 m 2 große Wohnung gestalten lassen.
Das 33 m 2 große Tonstudie des Musikers war nicht Teil des Projektes.
Fotos. Jakub Skokan, Martin Tůma
Es handelte sich um ein Appartement im zweiten
Stock eines Neubaus, einige Elemente, wie Böden und
Fenster blieben unangetastet. Die Inspiration für das
Design brachte der Besitzer ein: Es waren die Einrichtungen
der vielen alten Häuser in den umliegenden
Hügeln. Eine andere war seine Liebe zu den Bauernhöfen
der Provence. Aus diesen eher unterschiedlich
scheinenden Vorstellungen des Kunden schuf Architekt
Havlik ein konkretes Resultat, ohne Phrasen der
architektonischen Vergangenheit zu wiederholen.
Der Entwurf entstand aus der Atmosphäre dieser
Referenzen. Die Inneneinrichtung bezieht ihre Anregung
aus den Holzmöbeln der Landhäuser und ihr
Licht aus der Provence. Die Materialwahl ist von der
umliegenden Natur beeinflusst. Die drei Grundwerkstoffe
für den Innenbereich waren: ein dunkler Zementanstrich,
Eichenholz und helles Birkensperrholz.
Im Wohn-Essbereich und in der Küche entschied man
sich zu einer abgehängten Decke. Unter dieser sind
die unansehnlichen Installationen und Absaugungen
verborgen. Ebenso enthält diese Decke jede Menge
Spots um eine ausreichende Beleuchtung zu ermöglichen,
auch verschiedenste Aufhängevorrichtungen
sind in ihr integriert, da der Besitzer ein Kletterer ist
und zu Hause oft trainiert. Die Decke ist überhaupt
ein Blickfang: Sie ist in zarten, harmonischen Farben
gestaltet und vermittelt durch ihre Facettierung eine
natürliche Lebhaftigkeit. Verwendet wurden dafür
nicht Gipskarton-, sondern vom Tischler gefertigte
und montierte Sperrholzplatten, die wiederum an
Kletterfelsen erinnern.
www.architektur-online.com
37
Magazin
Den ursprünglich unnötig großen Eingangsbereich
teilt nun eine Wand in ein separates WC und ein Foyer.
So entsteht auch – im Augenblick des Eintretens
– eine starke (Blick)Verbindung zu dem Fenster über
dem Esstisch in der Küche. Die Wand ist von großen
"Laden", die aus den Wänden kommen, bestimmt. Kleine
Details, wie die Bänke und der Esstisch oder die
Griffe an den Kleiderschränken zeugen von einer intensiven
Hingabe des Architekten zur Gestaltung und
viel Aufmerksamkeit für die Wünsche seines Kunden.
mandl & bauer gmbh
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architektur FACHMAGAZIN
38
Magazin
Schöne Aussichten –
harmonische Symmetrie
Mit dem Fenster- und Schiebetürsystem ONE hat der oberösterreichische Qualitätshersteller
Josko Anfang des Jahres eine Weltneuheit auf den Markt gebracht.
Minimalistisch schlank, kompromisslos symmetrisch, individuell abgestimmt – das
Produkt überzeugt Architekten und designbewusste Bauherren gleichermaßen.
Plus: Es lässt sich optimal mit bestehenden Josko Produktgruppen kombinieren.
Fotos: Josko
Somit hat man die Eleganz der Fenster zurückgebracht:
mit modernen Dämmwerten – aber mit der
minimalen Rahmenansicht früherer Architekturepochen.
Das schlanke und symmetrische Design ist
einheitlich über die ganze Familie erhältlich. Fenster,
Schiebetüren, Terrassentüren und Fixteile haben immer
eine Rahmenansicht von nur fünf Zentimetern.
ONE bedeutet damit eine neue Ära und wird zur
Speerspitze im Fensterbau. Zusätzlich komplettiert
es den Josko Smart Mix und kann an einem Gebäude
harmonisch mit bestehenden Produktgruppen wie
dem Ganzglas-System FixFrame und der Fenster-Serie
Platin verbaut werden.
www.architektur-online.com
39
Magazin
+
Eine besonders schöne Kombination der avantgardistischen
Familie mit Josko FixFrame Elementen
und dem Holz/Alu System Platin Classic gelang an
einem Einfamilienhaus im oberösterreichischen Innviertel.
Das Gestaltungsziel für den Umbau des Familiendomizils
war klar definiert: Im Innenraum sollte
eine Atmosphäre von Großzügigkeit und Helligkeit
entstehen, gleichzeitig aber die Gemütlichkeit erhalten
bleiben. Große Glasflächen sollten es sein, die
nicht nur eine optimale Belichtung innen, sondern
auch eine Symbiose von innen nach außen schaffen.
Seither sorgen die Elemente mit integriertem Sonnen-
und Insektenschutz für schöne Aussichten
und für ein harmonisches Raumgefühl. Zusammen
mit dem rahmenlosen Ganzglas-System fügen
sich die großflächigen Fenster und Schiebetüren
optimal in die Architektur ein. Die gewünschte
Gemütlichkeit entsteht durch ONE App – Holzapplikationen
in Eiche pearl grey schaffen moderne
Behaglichkeit und Natürlichkeit. Im Küchenbereich
runden Platin Classic Sprossenfenster den offenen,
avantgardistischen Loft-Charakter ab.
Josko Fenster &
Türen GmbH
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architektur FACHMAGAZIN
40
Magazin
Wenn jede
Minute zählt
Im Einsatzfall zählt für die Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Kleinneusiedl
jede Minute und ein reibungsloser Ablauf muss sichergestellt werden. Doch auch
abseits des Einsatzgeschehens gibt es in einem Feuerwehrhaus sehr individuelle
Anforderungen und eine durchdachte Schließanlage erleichtert die Zusammenarbeit.
Um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, hat sich Feuerwehrkommandant
OBI Ernst Samuel nach umfassender Beratung durch die Firma ABUS für
das System wAppLoxx entschieden.
Fotos: ABUS
Beim Gedanken an die Tätigkeiten der Feuerwehr
denkt man in erster Linie an gefährliche Brandsituationen
und fordernde Menschenrettungen. Und
obwohl diese Szenarien natürlich immer wieder vorkommen,
gibt es viele weitere Beschäftigungsfelder
und tägliche Herausforderungen für die Feuerwehrkameraden.
Es gibt unzählige unterschiedliche Funktionen,
die innerhalb der Feuerwehr bekleidet werden
und damit einhergehend auch diverse Rechte und
Pflichten. Doch nicht nur die Feuerwehrleute sind
für einen reibungslosen Ablauf verantwortlich. Auch
die technische Ausstattung des Feuerwehrgebäudes
ist ein ausschlaggebender Faktor. Dies fängt schon
beim schnellen und reibungslosen Zugang zum Gebäude
an. Hierfür bietet ABUS mit dem modernen
Zutrittskontrollsystem wAppLoxx eine leistungsund
anpassungsfähige Systemlösung.
+
www.architektur-online.com
41
Magazin
Ob für die Außentüren ins Feuerwehrgebäude oder
die Innentüren zu Verwaltungs- oder Gruppenräumen
– wAppLoxx ist die passgenaue Sicherheitslösung
für jeden Anspruch. Vorbei ist damit die Zeit der
mechanischen Schließanlage, die zwar zuverlässig
aber unflexibel ist, wenn sich Schließberechtigungen
im Lauf der Zeit ändern. Für OBI Ernst Samuel haben
sich im Lauf der Zeit mehrere Probleme mit dem
bestehenden mechanischen Schließsystem ergeben:
Durch die vielen Mitglieder ist es schwierig, die Übersicht
über die ausgegebenen Schlüssel zu behalten,
und beim Verlust nur eines Schlüssels müssten alle
Türzylinder ausgetauscht werden. Außerdem muss
der Schlüssel zum Feuerwehrhaus immer mitgetragen
werden, um im Einsatzfall das Gebäude betreten
zu können. Zusätzlich gibt es sich verändernde Berechtigungen,
und wenn ein Mitglied die Feuerwehr
dauerhaft verlässt, kann nie ganz sichergestellt werden,
dass alle Schlüssel retourniert werden. Mit der
elektronischen Schließanlage wAppLoxx von ABUS
konnten all diese Herausforderungen auf einen
Schlag aus der Welt geschafft werden.
Die Bedienung der elektronischen Zylinder kann sowohl
per Chip als auch per App vom Handy aus bedient
und damit geöffnet werden, bei Verlust eines
Chips kann dieser schnell und einfach gesperrt werden
und die Schließberechtigungen der einzelnen
Türen können geändert werden. Außerdem sind die
Chips viel kostengünstiger als klassische Schlüssel
und eine Öffnung ist auch aus der Ferne möglich,
wenn beispielsweise dem Reinigungspersonal Zutritt
zum Gebäude gewährt werden soll, aber kein Feuerwehrmitglied
anwesend ist.
Um allen Anforderungen gerecht zu werden, wurde
die Steuereinheit WLX Control und um die großen
Distanzen zu überwinden ein WLX Repeater verbaut
sowie alle Türen mit einem Access Zylinder ausgestattet.
Die Umstellung auf die moderne Zutrittskontrolle
bedeutet für die Mitglieder der Feuerwehr
Kleinneusiedl eine große Erleichterung ihres Arbeitsalltages.
ABUS Austria GmbH
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architektur FACHMAGAZIN
42
Magazin
Der Raucherpavillon
Was macht eine Architektin, wenn sie an ein wunderschönes, gutbürgerliches Gasthaus
in Graz einen Raucherbereich angliedern muss? Claire Braun entwarf diesen
als Nurgklaskonstruktion, in der die notorischen Raucher ihrem gesundheitsschädigenden
Laster wenigstens im offenen Raum weiter frönen können. Der sogenannte
Raucherunterstand für den Wienerwirt durfte – laut Bauordnung – nur eine „nicht
dichtrelevante” Konstruktion sein. Das heißt auf deutsch, dass mindestens 50% der
Fassadenfläche offen bleiben mussten.
Fotos: Martin Steinkellner
Der Entwurf wird allen diesen Anforderungen gerecht
und steigert gleichzeitig die Attraktivität des
Gasthauses mit seinem schönen (2016 schönster
Gastgarten in Graz) Außenbereich. Der Pavillon ist
nun ein geschützter, transparenter Teil des Gartens,
der in der Dämmerung und Dunkelheit die Lichter reflektiert
und durch die Spiegelungen in den Gläsern
die Faszination des Ortes steigert. Die Grenzen zwischen
Innen- und Außenraum werden aufgelöst. Zu
diesem Fluss tragen auch der von innen nach außen
durchgehende Boden aus Teakholz und die Möblierung
bei. Auch die Beleuchtung ist im Innen- und
Außenraum gleich. Die Beleuchtungskörper sind aus
Glas, und zwar handgeformte Objekte als Gegensatz
zu den starren Scheiben.
www.architektur-online.com
43
Magazin
Alle Teile des Objektes mit Ausnahme der Knotenverbindungen
und der (nicht sichtbaren) Einspannung
sind aus Glas. Wände, Stützen, Unterzüge und auch
das Dach werden aus mehrschichtigem Verbundsicherheitsglas
gebildet. Die Wandscheiben sind in
Stahlwinkel, die auf einer Stahlbetonplatte befestigt
sind, eingespannt. Die Einspannung ist aber nicht
sichtbar, da auf der Bodenplatte eine aufgeständerte
Holzkonstruktion in Höhe der Stahlwinkel als Fußbodenbelag
liegt. Die Glasscheiben für das Dach liegen
auf Unterzügen (auch aus Glas), die wiederum auf
senkrechten Glasfinnen gelagert sind. Diese Finnen
bestehen aus 3 Scheiben mit einer Gesamtstärke von
4,8 cm. Die Entwässerung des Glasdaches erfolgt
durch eine Neigung von 3%. Anstelle einer Dachrinne
ist ein Glasstab mit 5 cm Höhe leicht schräg
(um auch hier Gefälle zu erzeugen) auf dem Dach
angebracht. Der gläserne Stab wird über das Dach
als gläserne Rinne zu einer Schotterschichte geführt.
Die Elektroleitungen sind übrigens in den Glasfugen
verlegt und somit sind keine Installationen sichtbar.
Zur Temperierung des Pavillons wurde in die Bodenplatte
eine Fußbodenheizung eingebaut.
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ENTDECKEN UND KONFIGURIEREN AUF WWW.PROLICHT.AT/SIGN
architektur FACHMAGAZIN
44
Bau & Recht
Novelle der
Wiener Bauordnung
Wien wächst. Seit 1991 ist die Gesamtbevölkerung der Stadt von 1.564.051 auf
1.888.776 gewachsen und soll um das Jahr 2025 sogar die zwei Millionen Marke
erreichen. Wien wurde zudem in der Mercer-Studie zum zehnten Mal in Folge zur
Stadt mit der höchsten Lebensqualität ernannt, weshalb es nicht überrascht, dass
die Bevölkerungszahl stetig steigt.
Text: Mag. Matthias Nödl, Julia Mörzinger
Das Bevölkerungswachstum führt naturgemäß
zu einer steigenden Nachfrage auf
dem Wiener Wohnungsmarkt – der bereits
seit Jahren begrenzt ist – und in diesem
Zusammenhang auch zu einem Anstieg
der Immobilienpreise und der monatlichen
Mietkosten. Die ansteigenden Immobilienpreise
resultieren auch daraus, dass der
Grundstücks- und Immobilienmarkt seit der
Finanzkrise für privates Investment attraktiver
geworden ist.
Um diesem Trend entgegenzuwirken, wurde
mit der am 21.03.2019 in Kraft getretenen
Novellierung der Wiener Bauordnung die
neue Widmungskategorie „Gebiete für geförderten
Wohnbau“ eingeführt. Diese neue
Kategorie ersetzt die bisherige Kategorie
„Gebiete für förderbaren Wohnbau“, die nur
Aspekte der Energieeffizienz und der damit
verbundenen Technologie beim Bau von
Gebäuden umfasste und in der Praxis kaum
effizient war.
Das erklärte Ziel der neuen Kategorie ist
die Förderung des leistbaren Wohnens. Gemäß
den Gesetzesmaterialien soll die neue
Widmungskategorie nicht nur zu niedrigeren
Herstellungskosten und günstigeren
Mieten führen, sondern auch eine generell
preisdämpfende Wirkung am Wohnungsmarkt
entfalten.
Die neue Kategorie bringt einige Einschränkungen
und Verpflichtungen für die Eigentümer
der betroffenen Liegenschaften, und
damit Eingriffe in das Eigentumsrecht mit
sich. Diese Eingriffe in das Eigentumsrecht
werden vom Landesgesetzgeber für gerechtfertigt
erachtet; dies zumal der Verfassungsgerichtshof
in der jüngeren Ver-
gangenheit sinngemäß bestätigt hat, dass
Eingriffe in das Eigentumsrecht zum Zwecke
der Schaffung leistbaren Wohnraums
im „Ermessensspielraum“ des Gesetzgebers
liegen.
Gemäß § 6 Abs 6a Wiener Bauordnung ist
nunmehr bei der Errichtung von Gebäuden
im Gebiet des geförderten Wohnbaus ein
überwiegender Teil des Gebäudes für geförderte
Wohnungen bereitzustellen. Nach
allgemeinem Verständnis würde man unter
einem überwiegenden Teil grundsätzlich einen
Anteil von über 50 % verstehen. In der
Planungsgrundlage der Stadt Wien wurde
jedoch festgelegt, dass der Mindestanteil
der geförderten Wohnnutzfläche zwei
Drittel betragen soll. Gemäß der Planungsgrundlage
wurde der höhere Anteil der geförderten
Wohnnutzfläche zur gesamten
Wohnnutzfläche festgelegt, um ein signifikantes
Volumen an neuen leistbaren Wohnungen
zu ermöglichen.
Die neue Widmungskategorie, die als Unterfall
der Baulandwidmung „Wohngebiet“ und
„Gemischtes Baugebiet“ zur Anwendung
kommt, wird erst (i) bei der Neuausweisung
von Wohngebieten oder gemischten Baugebieten,
(ii) bei Widmungsänderungen im
Bauland, (iii) bei der Erhöhung der für Wohnungen
nutzbaren zulässigen baulichen
Dichte („Verdichtungen“) und (iv) bei der
Ausweisung von Hochhäusern angewendet.
Aufrechte Baulandwidmungen bleiben von
der neuen Widmungskategorie unberührt.
Obwohl in anderen Bundesländern bereits
ähnliche Widmungskategorien vorgesehen
sind, stellt die in Wien eingeführte Kombination
der zulässigen Widmung einerseits
mit Miet- und Verkaufspreisgrenzen andererseits
einen gänzlich neuen Ansatz dar.
Denn um in Zukunft eine Baugenehmigung
in der Kategorie „Gebiete für geförderten
Wohnbau“ zu erhalten, muss dem Bauansuchen
ein Nachweis über die Angemessenheit
der Grundkosten angeschlossen
sein. Die Angemessenheit der Grundkosten
ergibt sich aus dem Wiener Wohnbauförderungs-
und Wohnhaussanierungsgesetzes
(WWFSG) und kann z. B. durch Vorlage des
Kaufvertrages oder eine entsprechende
Bescheinigung der Gemeinde nachgewiesen
werden. Die Grundkosten (Kaufpreis)
gelten dann als „angemessen“, wenn bei
Übertragung des Eigentums an einer Fläche
zur Errichtung und Bereitstellung von
Wohnungen die Höhe von EUR 188,00 pro
Quadratmeter der oberirdischen Bruttogrundfläche
bei raumbildenden Bauteilen
nicht überschritten wird.
Zusätzlich darf der Hauptmietzins für geförderte
Wohnungen für die Förderungsdauer
(40 Jahre) höchstens mit einem Betrag von
insgesamt EUR 4,97 je Quadratmeter Nutzfläche
und Monat begehrt werden. Dieser
Betrag ist inflationsbereinigt und an den
von der Statistik Austria veröffentlichten
Verbraucherpreisindex 2015 gekoppelt.
Während der Förderungsdauer von 40 Jahren
können somit geförderte Wohnungen
nur zu einem Mietzins vermietet werden,
der diese Obergrenze nicht überschreitet.
Des Weiteren ist zur Sicherung der Inanspruchnahme
der Förderung im Grundbuch
auf der entsprechenden Liegenschaft ein
Veräußerungsverbot zugunsten des Landes
Wien einzuverleiben, dessen Nachweis
spätestens mit der Baubeginnanzeige zu
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Bau & Recht
Der Grundstein
für die Architektur
der Zukunft.
Building Automation von Beckhoff.
erbringen ist. Die Veräußerung der Liegenschaft
während der Förderungsdauer bedarf daher der
Zustimmung der Stadt Wien. Dadurch soll der spekulative
Verkauf von geförderten Grundstücken für
die Förderungsdauer verhindert und damit die ordnungsgemäße
Verwendung der Förderung sichergestellt
werden.
Künftig ist bei Bauvorhaben auf Grundstücken, die
als „Gebiete für geförderten Wohnbau“ gewidmet
sind, mit der Fertigstellungsanzeige auch die Förderungszusage
der Landesregierung nachzuweisen,
damit die Anwendung der günstigeren Mietzinsvorschriften
sichergestellt ist. Die Verwaltung der Förderung
erfolgt im Rahmen der Privatwirtschaftsverwaltung
der Stadt Wien, weshalb kein Rechtsanspruch
des Antragstellers auf eine Förderung besteht. Für
den Bauherrn kann daher das Risiko bestehen, dass
die Förderungszusicherung nicht erteilt wird und die
Fertigstellungsanzeige nicht erstattet werden kann,
obwohl das Bauvorhaben faktisch fertiggestellt ist.
Die Fertigstellungsanzeige ist jedoch zwingend erforderlich
für die zulässige Benützung des Gebäudes.
Nicht unerwähnt bleiben kann, dass es aufgrund
der mit der neuen Widmungskategorie verbundenen
Beschränkungen nicht nur rechtliche, sondern
auch wirtschaftliche Bedenken gibt. Insbesondere
wird in der Praxis befürchtet, dass es aufgrund dessen
zu einer weiteren Verknappung von Bauland für
Wohnzwecke, einem verstärkten Wettbewerb zwischen
gewerblichen Bauträgern und einer möglichen
Querfinanzierung geförderter Wohnungen durch die
Mieter von nicht gefördertem Wohnraum kommen
wird; dies mit der Folge, dass Wohnraum nicht günstiger,
sondern teurer wird. Es bleibt daher abzuwarten,
welche Auswirkungen die neuen Regelungen auf
den Wiener Wohnungsmarkt haben werden.
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architektur FACHMAGAZIN
46
architekturszene
Der ländliche Raum
als globale Herausforderung
Landflucht ist ein Problem, das nicht nur Österreich betrifft. Auf der ganzen Welt sorgen
stark voranschreitende Urbanisierungsprozesse dafür, dass immer mehr Menschen
von der Region in die Großstädte ziehen. Die Ausstellung „Rural Moves – The Songyang
Story“ im Architekturzentrum Wien zeigte, mit welchen Strategien sich die Pekinger
Architektin Xu Tiantian dieser Herausforderung stellt.
Text: Dolores Stuttner Fotos: Wang Ziling
Sie reichen von kleinmaßstäblichen architektonischen
Interventionen bis hin zu
Bürgerbeteiligungsmaßnahmen samt der
Einbindung regionaler Handwerker. Mit gezielter
Stärkung der regionalen Identität war
es der Planerin möglich, positive Zukunftsperspektiven
für die ökonomische, kulturelle
und soziale Entwicklung der Region zu
schaffen. Die Geschichte der Architektur
von Songyang wurde in Form von Fotos, Filmen
und Modellen erzählt.
Maßnahmen, die Früchte tragen
Die Ausstellung selbst präsentierte nicht
nur ausgewählte Projekte von Xu Tiantian,
sondern gewährte auch Einblick in die
Geschichte der Region und deren Bevölkerung.
Die Vergangenheit des Landkreises
inspirierte schließlich auch die Planerin.
Bei jedem ihrer Projekte berücksichtigte
sie die Brauchtümer und die Tradition von
Songyang. Nur auf diese Weise war es der
Architektin möglich, sowohl identitätsstiftende
Bauten als auch neue Produktionsund
Arbeitsstätten zu errichten. So war Xu
Tiantian unter anderem für die Realisierung
einer Fabrik zur Zuckeraufbereitung, einem
Gemeinschafts- und einem Bambuspavillon,
einem Teehaus und einer Brücke über den
Songyin-Fluss verantwortlich.
Derzeit deutet alles darauf hin, dass die Geschichte
von Songyang eine positive Wendung
nimmt. In einigen Dörfern siedelten
sich bereits Vintageläden an. Auch stellen
Kleinunternehmer die ersten Ferienhäuser
für Touristen zur Verfügung. Die neue Autobahn
in die Region wurde ebenfalls schon
fertiggestellt, wobei in den nächsten Jahren
auch ein Regionalflughafen – letztgenannte
Großprojekte kommen in erster Linie dem
Tourismus zugute – mehr Besucher in die
Gegend bringen soll.
Akupunkturen in der Landschaft
Der Landkreis Songyang ist im Südosten
der Provinz Zehjiang gelegen und setzt sich
aus 400 Dörfern zusammen. Geprägt wird er
von Bergen sowie dem Fluss Songyin. Aufgrund
ihrer malerischen Landschaft und der
langjährigen Tradition ist die Region auch
heute noch für Touristen attraktiv. Doch nur
die wenigsten Menschen bleiben auf Dauer
in Songyang – wie viele rurale Gegenden
Chinas ist die Region von Landflucht betroffen.
Die drohende Abwanderung erweist
sich nicht nur für die Dörfer, sondern auch
für die denkmalgeschützte Landschaft als
Risiko. Diese ist nämlich seit Jahrhunderten
von der menschlichen Präsenz und Arbeit
geprägt – ein dauerhafter Verlust wichtiger
Traditionen hätte als Konsequenz eine weitere
unaufhaltbare Landflucht. Der Versuch
der Regierung Chinas, die Region durch
Großprojekte zu beleben, scheiterte. Die Erschließung
des Landkreises durch Schnellzüge
und Straßenerneuerungen konnte der
Abwanderung keinen Einhalt gebieten.
Die Lösung für das Abwanderungsproblem
kam in Gestalt der Planerin Xu Tiantian. Die
erste chinesische Architektin mit einem eigenen
Büro machte es sich gemeinsam mit
der kommunalen Regierung zur Aufgabe,
die Region unter Einbeziehung der ortsansässigen
Handwerker und Dorfgemeinschaften
zu beleben. Dabei setzte sie mit
ihren Projekten sogenannte „Akupunkturen“
in die Landschaft. Es handelt sich hier
um kleinmaßstäbliche Baumaßnahmen, mit
denen es letzten Endes möglich war, der
www.architektur-online.com
47
architekturszene
ländlichen Gegend zu einem organischen
und trotzdem dynamischen Wachstum zu
verhelfen. Auch wurde durch diese Maßnahmen
mittlerweile eine neue Generation
moderner Landbewohner angelockt. Zu verdanken
ist diese Entwicklung der sensiblen
Herangehensweise der Architektin. Denn
das Ziel von Xu Tiantian war es, das Bestehende
nicht zu planieren, sondern in der Region
bereichernde Verbindungspunkte zu
schaffen. Hiermit war es möglich, Altes mit
Zeitgemäßem zu verbinden und der Region
zu einer neuen Identität zu verhelfen, ohne
die Tradition zu zerstören.
Diese durchaus positive Entwicklung in
Songyang zeigt auf, dass es nicht immer
Projekte großen Ausmaßes sein müssen, die
einen Wandel in der Region herbeiführen.
Schon kleine Maßnahmen, die es schaffen,
die Eigenschaften der Gegend einzufangen,
und diese in einen modernen Kontext setzen,
können das Problem der Landflucht
lösen. Voraussetzung ist eine Auseinandersetzung
mit der Region und ihren Bewohnern
– auch Beteiligungsprozesse haben
dabei einen hohen Stellenwert. Wichtig ist,
beim Bauen die Bedürfnisse der Menschen
zu berücksichtigen.
Von Songyang lernen
Viel zu lange wurde das Land als Ressource
für die Stadt angesehen. Dabei wurde darauf
vergessen, dass die Stadt ohne einen regionalen
Bezug nicht diskutierbar ist – dies gilt
vor allem in Hinblick auf die Architektur. Nur
dann, wenn das Zusammenspiel von Stadt
und Land berücksichtigt wird, ist es möglich,
durchdachte planerische Übergänge
zu schaffen. Experten sind sich daher einig,
dass Landflucht eine Herausforderung ist,
der sich vor allem die Architektur und Raumplanung
stellen müssen. Immerhin handelt
es sich hier um ein komplexes Phänomen,
das nicht nur Einzelpersonen, sondern auch
Familien und ganze Dörfer und damit den
bebauten Raum betrifft. Dies gilt ebenso für
Österreich, das mit dem Problem der Landflucht
seit den 1970er Jahren zu kämpfen
hat. Mittlerweile sind hierzulande ganze Regionen
vom Problem der Abwanderung betroffen.
Insbesondere für die ortsansässige,
oft ältere Bevölkerung ist diese Tendenz mit
erheblichen Nachteilen verbunden. Nicht
nur ist ein steigender Mangel an Nahversorgern
zu verzeichnen – jede vierte Gemeinde
in Österreich muss ohne Lebensmittelgeschäft
auskommen – auch hinken ländliche
Gegenden den Städten in Bezug auf Barrierefreiheit
hinterher. Des Weiteren sind die
Einfamilienhäuser in vielen Regionen für die
heutigen Wohn- und Lebensverhältnisse zu
groß und weisen daneben schlechte Energiewerte
auf – aus Spargründen können
dann lediglich ein oder zwei Räume beheizt
werden.
Strukturelle Veränderungen dieser Größenordnung
sehen in verschiedenen Ländern
anders aus. Trotzdem gibt es in Bezug auf
die Landflucht einige Gemeinsamkeiten, sodass
sich auch für Staaten auf anderen Kontinenten
die Möglichkeit ergibt, voneinander
zu lernen. Eine Region, die es hierzulande
geschafft hat, der ländlichen Abwanderung
entgegenzuwirken, ist das Rheintal in
Vorarl berg. In diesem Landkreis verschwimmen
die Grenzen zwischen städtisch und
ländlich zusehends. Die Verbindung mehrerer
Gemeinden zu einer Region erwies sich
als guter Lösungsansatz. Im Rheintal konnte
durch gemeindeübergreifende Kooperation
ein Landstrich mit Arbeitsplätzen, guter
Verkehrsinfrastruktur und leistbaren Wohnungen
geschaffen werden. Dies führte zu
einer Belebung der Region, die im Vergleich
zu den 1970er Jahren nun einen deutlichen
Anstieg an Wohnbauten aufweist. Des Weiteren
war es auf diese Weise möglich, eine
regionale Marke und Identität zu schaffen.
Auch zeigt die Geschichte von Songyang,
dass es nicht ausreicht, Dörfer durch neue
Eisenbahnstrecken und Autobahnen zu erschließen.
Damit eine Region floriert, gilt es,
unter Mitarbeit der Bevölkerung bestehende
Ressourcen in den Gemeinden wiederherzustellen
und diese zu integrieren. Nur
so gelingt es, resiliente und (energie)autarke
Dörfer aufzubauen, die sich unabhängig
zu den umliegenden Großstädten eine Identität
aufbauen.
architektur FACHMAGAZIN
48
Sozialer Wohnraum
Sozialer Wohnraum
in Städten
365 Tage im Jahr, rund um die Uhr bietet die Gruft der Caritas Wien obdachlosen
Menschen einen Zufluchtsort. Sie erhalten nicht nur einen Platz zum Schlafen, sondern
auch sauberes Essen und menschliche Wärme. Das Team unterstützt die Menschen
außerdem dabei, wieder in der Gesellschaft Fuß zu fassen. In den letzten zehn Jahren
ihres über 30-jährigen Bestehens hat die Einrichtung einen architektonischen Wandel
erfahren. Durch die Gestaltung der Trimmel Wall Architekten ZT GmbH wurde das
Umfeld den Bedürfnissen von Mitarbeitern und Bewohnern angepasst. Die Gruft ist
ein gelungenes Beispiel für eine soziale Betreuung bedürftiger Menschen mitten in der
Stadt, die sogar in unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum stattfinden kann.
Text & Fotos: Dolores Stuttner
Ein zentraler Standort –
eine zentrale Rolle
Was als Experiment der Pfarre Mariahilf und
einiger Schüler ins Leben gerufen wurde, hat
sich im Laufe der Zeit zu einem Fixpunkt der
sozialen Betreuung ausgeweitet. Bereits seit
1986 stellt die Gruft einen fixen Bestandteil
unter den sozialen Einrichtungen Wiens dar
– sie gilt hierzulande sogar als die bekannteste
Caritas Einrichtung für bedürftige
Menschen. Direkt unter der Mariahilfer Kirche
befindet sich die Gruft. Ironischerweise
handelt es sich hierbei um einen Platz, der
ursprünglich nicht für die Lebenden gedacht
war – daher rührt auch der Name der Einrichtung.
Heute herrscht an diesem Ort aber
reges Leben. Für viele bedürftige Menschen
stellt die Gruft sogar den einzigen Fixpunkt
in ihrem Alltag dar – damit nimmt die Einrichtung
einen wichtigen Platz als Wohnund
Lebensraum für Obdachlose ein.
Gegründet wurde das Konzept von Pater
Albert Gabriel, dem Pfarrer der Kirche. Mit
Schülern des Amerling-Gymnasiums richtete
er eine Wärmestube ein. In der Anfangszeit
hatte man nur zwei Stunden am Tag
geöffnet. Das Konzept erfreute sich jedoch
so großer Beliebtheit, dass schon bald Öffnungszeiten
und Angebot ausgeweitet
wurden. In der Anfangszeit bot die Einrichtung
noch keine Schlafstellen an. Allerdings
stellte sich den Verantwortlichen bald die
Frage, wie obdachlosen Personen auch in
der Nacht geholfen werden könne. So ist die
Gruft seit 1994 24 Stunden lang geöffnet –
zu verdanken ist dies vor allem den zahlreichen
Spenden.
Heute ist die Gruft die wichtigste Betreuungseinrichtung
für wohnungslose Männer
und Frauen in Wien. Sie kümmert sich um
die Grundbedürfnisse ihrer Bewohner und
deckt somit ein breites Spektrum an Hilfestellungen
ab. Noch vor zehn Jahren waren
die Mitarbeiter dazu gezwungen, unter
schwierigen Bedingungen zu arbeiten. In
den Räumen unter der Mariahilfer Kirche
gab es weder Tageslicht noch eine ausreichende
Zahl an Aufenthalts- und Entspannungszonen.
Auch in puncto Barrierefreiheit
wies die „alte“ Gruft erhebliche Mängel auf
– dies sollte sich ab dem Jahr 2009 ändern.
Die Gruft baut aus
Die Betreiber der Gruft sind der Meinung,
dass warmes Essen, frische Kleidung und
ein Schlafplatz ein Grundbedürfnis aller
Menschen ist. Um diese zu erfüllen, erwiesen
sich die Standards der alten Räumlichkeiten
als unzureichend. Als ersten Schritt
kam es daher zur Gründung der „Zweiten
Gruft“. In dieser Einrichtung finden Obdachlose
aus den neuen EU-Ländern Zuflucht.
www.architektur-online.com
49
Die Gruft
Der Standort der Zweigstelle befindet sich
– diesmal abseits des Wiener Stadtzentrums
– im 18. Wiener Gemeindebezirk. Ein Altbau
dient bedürftigen Personen hier als Notunterkunft.
Eine Besonderheit der „Zweiten
Gruft“ ist die Notschlafstelle für Frauen. Mit
dem Ausbau der Einrichtung will man eine
zielgruppen- und geschlechtsspezifische
Betreuung ermöglichen. Hiermit will die Caritas
sicherstellen, dass jeder Mensch individuelle
Unterstützung erhält.
Doch die Gruft machte in den letzten Jahren
nicht nur durch ihren neuen Standort von
sich reden. Auch die bestehende Einrichtung
im 6. Wiener Gemeindebezirk wurde gemäß
den Plänen der Trimmel Wall Architekten ZT
GmbH modernisiert und ausgebaut. So übersiedelte
die Gruft – einem Zubau sei Dank –
aus den Räumlichkeiten unter der Mariahilfer
Kirche in den Pfarrgarten. Im sogenannten
Tageszentrum der Einrichtung kommen Bewohner
und Mitarbeiter nun in den Genuss
von lang ersehntem Tageslicht. Raumhohe
Fenster ermöglichen vom Erdgeschoss aus
außerdem einen Blick in den Pfarrgarten.
Doch auch die ursprüngliche Gruft ist immer
noch in Betrieb. Die Räumlichkeiten unter
der Kirche dienen nach wie vor als Schlafplatz.
Die Notschlafstelle selbst wurde im
Mai 2016 sogar auf 68 Plätze erweitert.
Da die neue Einrichtung rund um die Uhr
geöffnet hat und sich in unmittelbarer Nähe
von Wohnungen befindet, war es den Planern
wichtig, störende Lärmentwicklungen
zu vermeiden. Der barrierefreie Zugang
zur Einrichtung wurde daher als gedeckter
Laubengang konzipiert. Die Gestaltungselemente
des Laubengangs kamen auch beim
Neubau zum Einsatz. Dieses vermittelt mit
seiner Beplankung aus Lärchenholz ein warmes,
natürliches Aussehen.
Architektonische Mindeststandards
für Bewohner und Mitarbeiter
Mit dem Umbau der Einrichtung erfuhren
auch die Mitarbeiter eine Verbesserung ihrer
Arbeitsbedingungen. Büros, Teeküche,
Besprechungsraum und die psychologische
Betreuung wurden im Obergeschoss angesiedelt.
Auch obdachlosen Klienten ist – vorausgesetzt
sie nehmen eine Beratung in
Anspruch – der Zugang zum ersten Stock
gestattet. Ein nunmehr begrüntes Dach
samt Bäumen auf dem Neubau schafft außerdem
einen Ausgleich zur verkleinerten
Rasenfläche im Pfarrhof. Auf der Atriumterrasse
hat das Personal die Möglichkeit, sich
zu entspannen und durch einen Blick auf
Baumkronen und den begrünten Dachgarten
Abstand vom Alltag zu gewinnen.
Tageslicht und Terrasse erscheinen in der
Betreuungseinrichtung nach mehr als 30
Jahren Existenz im Keller der Mariahilfer Kirche
wie ein Luxusgut. Das soll und darf die
Erweiterung von Trimmel Wall Architekten
aber nicht sein – vielmehr müssen Fenster
und Entspannungszonen für soziale Einrichtungen
zum Mindeststandard gehören. Nur
auf diese Weise ist die Aufenthaltsqualität
für Bewohner und Mitarbeiter – und damit
eine umfassende Betreuung – gesichert.
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architektur FACHMAGAZIN
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Wie wohnen wir?
Wohnen in
der Seestadt
Ensemble im Seeparkquartier / Wien /
Freimüller-Söllinger Architektur ZT-GmbH
Fotos: A. Ehrenreich
Prolog
Es ist ein langer Weg in die Seestadt, ca. 55 Minuten
benötigt man zum Beispiel von Meidling in die neue
Stadt am anderen Ende von Wien. Während der Reise
mit den Öffis durch mehrere Bezirke Wiens fährt man
auch im 22.sten an der von Roland Rainer erbauten
Siedlung in der Tamariskengasse vorbei. Von der
U-Bahn blickt man direkt hinunter auf dieses Wohnparadies.
In jenem Konzept eines verdichteten Flachbaus
gibt es 232 Wohnungen mit über 20.000 m 2
Wohnfläche auf 3,8 ha Baugrund. Die Siedlung ist
weiß verputzt mit weißen Holzfenstern und Holztüren.
Jede Wohneinheit hat ihren eigenen Wohnhof
bzw. Garten mit Ausmaßen von 25 bis 60 m 2 , der
durch unverputzte Betonmauern von den öffentlichen
Bereichen abgegrenzt ist, was den nötigen Intimbereich
für die einzelnen Mieter schafft. Man fährt
weiter und dann kommt die Seestadt:
Die Seestadt Aspern ist ein in Bau befindlicher Stadtteil
im 22. Wiener Gemeindebezirk, Donaustadt und
eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas
der 2010er Jahre. Über einen Zeitraum von rund
20 Jahren soll ein neuer Stadtteil entstehen, 10.500
Wohnungen sollen Platz für über 20.000 Menschen
bieten. Beworben wird die Seestadt allerorts mit großen
Plakaten und ebenso großen Worten: 150 Unternehmen,
große wie kleine Betriebe, Start-ups und
Traditionsunternehmen, Einzelhändler, EPUs und
Industriekonzerne sollen sich dort ansiedeln oder es
bereits getan haben.
Beim Verlassen der Endstation der U2 fährt einem zuerst
der eisige Wind in die Glieder, trotz der 20 Grad
in der Sonne unter blauem Himmel ist es ausgesprochen
ungemütlich. Ich treffe im Schatten des HoHo,
des 85 Meter hohen Holzhochhauses (der gar nicht
aus Holz ist, sondern einen riesigen Stahlbetonkern
hat) Architektin Regina Freimüller-Söllinger. Auf einer
der vielen Plakatwände erklärt sie mir die Struktur der
Stadt und das Konzept für den weiteren Ausbau: Dieses
ist beängstigend in seiner Geplantheit.
Vom beworbenen „lebendigen, urbanen Ort“ ist noch
wenig zu spüren. Die einmal städtisch sein sollenden
Räume, Straßen, Plätze etc. sind derart überdimensioniert,
dass die paar Menschlein verloren wirken. 10
Meter breite Gehsteige schaffen keine Möglichkeit für
Begegnung, für Kommunikation. Wohnen findet in den
eher gesichtslosen und anonym wirkenden Wohnbauten,
von denen es genügend gibt, statt. Die Architektur
ist „bemüht“, das merkt man ihr an, aber sie kann
den Mangel an städtischen Qualitäten (Kleinteiligkeit,
Vielfalt, Rückzugsorte, Schutz) nicht ausgleichen. Es
wirkt ein bisschen wie in einem Endzeitfilm, in dem die
Menschen bereits Mangelware sind. In dieser „geplanten“
Stadt spürt man, wie die wichtigsten Kriterien für
Stadt nicht vorhanden sind, bzw. vernachlässigt werden.
Aufgrund der Überdimensionierung des öffentlichen
Raumes geht das Gefühl für den hodologischen
Raum verloren, der Mensch wird zum Objekt, fast zur
Stadtmöblierung. Er erscheint genauso geplant wie
die einzelnen Quartiere.
u
www.architektur-online.com
51
Freimüller-Söllinger Architektur ZT-GmbH
Das Ensemble zeichnet sich in der Entwicklung der
Hüllen und Kubaturen durch eine differenzierte
Höhenstaffelung und vor- und rückspringende
Baukörper, um eine Ablesbarkeit der Gliederung
zu erzielen, aus.
architektur FACHMAGAZIN
52
Wie wohnen wir?
www.architektur-online.com
53
Freimüller-Söllinger Architektur ZT-GmbH
Das Baufeld J12 liegt im zentral gelegenen Areal südlich
des Sees, dem „Seeparkquartier“, in dem sich die
Funktionen des Lebens und Arbeitens konzentrieren
(sollen). Das Baufeld gliedert sich in drei Bauteile, die
sich um einen, begrünten Innenhof gruppieren. Sie
bestehen aus einem Wohngebäude, einem Wohnheim
und einem oberirdischen Parkdeck. Städtebauliches
Ziel der Architektin war es, den Spielraum für
einen lebendigen Mix aus Büros, Dienstleistungseinrichtungen,
Bildung und Forschung sowie Wohnen
offen zu halten. Neben der Belebung der Sockelzone
durch unterschiedliche Nutzungen ist die strukturelle
Vorsorge von großer Relevanz, sie soll zukünftige
Nutzungsänderungen in den neu geschaffenen Räumen
ermöglichen. Diese Flexibilität verlängert dann
auch den Lebenszyklus der Gebäude und damit auch
deren ökonomische und ökologische Bilanz.
Die Kubaturen
Das maximal erlaubte, baubare Volumen wurde zugunsten
einer differenzierten Höhenstaffelung,
Ablesbarkeit der einzelnen Gebäude und einer
großzügigen grünen unversiegelten Mitte mit Freiraumbezug
zur intimen städtischen Straße im Osten
nicht zur Gänze ausgeschöpft. Architektin Freimüller
stellte sich damit klar gegen den Gedanken der Profitmaximierung.
Die Akzentuierung der Hochpunkte und die Raumecken
charakterisieren die öffentlichen Räume. Einerseits
bildet das Gebäudevolumen die Raumkanten
des Baufeldes ab, damit die Straßenzüge und
Freiräume die notwendigen Abschlüsse und Ausweitungen
erhalten. Andererseits wird es in einzeln ablesbare,
klar getrennte Baukörper gegliedert (vertikal
vor-, und rückspringende Gebäudekanten), um eine
städtische Kleinteiligkeit und Differenziertheit zu
schaffen. Jede Einzelfläche des Gesamtbaukörpers
erfüllt eine bestimmte Aufgabe im übergeordneten
städtebaulichen Setting. Die Öffnung der Bebauung
ist so gesetzt, dass in der östlichen Stichstraße die
grüne Hofoase in Erscheinung treten kann.
Grün im Inneren
Die Hofoase liegt im Innenhof des Bauplatzes und
ist als unversiegelter, mit vielen Bäumen natürlich
gestalteter Bereich mit hohem Grünanteil konzipiert.
Als Kontrast zur unmittelbar angrenzenden urbanen
Umgebung wurde der Bauplatz auch landschaftlich
gestaltet. So entstehen ein angenehmes Mikroklima
und ein gemeinschaftlicher Freiraum im Inneren der
Anlage – er kann von allen BewohnerInnen genutzt
werden. Die, durch Geschosszahl, Fassade und Höhenstaffelung
unterschiedlich ausformulierten, Volumina
erzeugen Abwechslung, Spannung und auch
Zonierungen im Freiraum. Die Öffnung zur Gasse im
Osten verbindet den Hof mit dem öffentlichen Raum.
Entlang der Fassade schafft ein Ring aus hohen Gräsern
und Stauden, einen Puffer zur Fassade. Angrenzend
liegt die Zone „Rasenfläche mit hochstämmigen
Gehölzen“. Die Rasenfläche kann als Bewegungsund
Aufenthaltsraum unter den Bäumen genutzt
werden. Einzelne Holzliegen runden das Angebot ab.
Als Inseln in der Belagsfläche aus der wassergebundenen
Wegdecke sind der Kinder- und Jugendspielplatz
situiert.
u
Die grüne Hofoase als
gemeinschaftlicher
Freiraum stellt einen
„urbanen Salon“ dar. Er
ist frei von ober- und
unterirdischen Einbauten
und kann damit der Versickerung
des Oberflächenwassers
dienen.
architektur FACHMAGAZIN
54
Wie wohnen wir?
Der Wohnbau
Da man den Gebrauch von Fahrrädern unterstützen
wollte, verfügen sowohl das Wohnhaus/Stadthäuser
als auch das Wohnheim über entsprechend großzügige
Sammelräume für Fahrräder – sie sind bequem
über Rampen erreichbar. Der Platz und die Allee sollen
durch viele Eingänge zu öffentlichkeitswirksamen,
nutzungsoffenen Räumen (Lobby, Waschsalon,
Studios, Ateliers, Dienstleistung, Geschäfte, Gastro
etc.) belebt werden. Interessant sind die Durchblicke,
die sich bei jedem Stiegenhaus vom Außenraum und
der Straße in den grünen Innenhof ergeben.
Im Äußeren sind die Baukörper aufeinander abgestimmt,
in Grau gehalten und mit der Schmuckfarbe
weiß. Die Fassaden gehen – im Gegensatz zu den
meisten anderen Wohnbauten – bis zur Erdoberfläche
und sind nicht in Glasfronten aufgelöst. Das
Ensemble als ein großes Ganzes ist in seinen Innenräumen
ganz unterschiedlich ausformuliert, um eigenständige
Identitäten zu erzeugen.
Durch ein leichtes Verschieben der einzelnen Baukörper
zueinander und eine Höhenstaffelung entstehen
sechs aneinandergereihte Einzelhäuser. Insgesamt
sind es 71 Einheiten unterschiedlicher Größen von 40 m²
bis 80 m² mit optimiertem Flächenverbrauch. Ihr Inneres
besticht durch die Kleinteiligkeit in den einzelnen
Stiegenhausgemeinschaften. Es bietet sich Identität
und Zugehörigkeit, sowie eine hohe Wohnqualität für
die NutzerInnen. Jede Wohnung hat einen privaten
Freiraum, zur Fußgängerzone hin sind Loggien, zum
grünen Hof hin Balkone, zu den Dächern Terrassen
angeordnet. Eine ökologische und nachhaltige Bauweise
stand im Vordergrund. Deshalb hat der Stahlbetonskelettbau
im gesamten Baukomplex (außer der
Garage) eine Erdgeschosshöhe von 4 Metern und im
ersten Obergeschoss eine Raumhöhe von 2,80 Metern
für die Möglichkeit der Nutzungsänderung in
Büroräume. Die 4 Meter im Erdgeschoss bieten eine
Vielfalt an Nutzungen wie Wohnen, Dienstleistungen,
Büros, Geschäfte und Studios. Bei der Fassade wird
durch Öffnungen – verglast oder offen für die Loggien
– eine Lebendigkeit mittels unterschiedlich großer
Verglasungselemente erreicht.
Das Wohnheim für Studierende umfasst 290 Heimplätze
und nimmt die prominente Ecklage am Bauplatz
ein. Wohnungen sind hier in Duplex- und
Einzeleinheiten mit Größen von 38 m² und 25 m² aufgeteilt.
Als Fassade gibt es hier eine Lochfassade mit
raumhohen Fenstertürelementen samt Außenläden.
www.architektur-online.com
55
Freimüller-Söllinger Architektur ZT-GmbH
Eine Garage oder mehr?
Die Marktgarage, ein Parkhaus für 321 Stellplätze,
wird über eine Seitenstraße der Sonnenallee erschlossen
und liegt an der Ecke Sonnenallee und westliche
Straße, an der auch die Einfahrt angeordnet ist. Die
zweigeschossigen Bögen mit einer Tiefe von 6 m entlang
den Straßen mit ihren eigenen Zugängen stellen
tolle Räumlichkeiten für multifunktionale Nutzungen
dar, welche auch zu Galeriegeschossen ausgebaut
werden können. Im Sinne der Nachhaltigkeit und Veränderbarkeit
der Anforderungen soll die derzeitige
Garage leicht in ein hybrides Gebäude umgewandelt
werden können und folgenden Nutzungsmix erlauben:
Büros, Markt, Studios, Geschäfte, Parken, Kraftwerk,
Mobilitätshub.
An den Straßenfronten im Erdgeschoss ist eine
Raumhöhe von 6 m gegeben, um eben Galeriegeschosse
in den Bögen zu ermöglichen. Die Obergeschosse
haben eine Raumhöhe von 2,8 m, um eine
Umnutzung in Büros zu gewährleisten. (rp)
Die Marktgarage besitzt einen
kommunizierenden Rand und mit
einer Raumhöhe von sechs Meter
nist sie für den Selbstausbau einer
zweiten Ebene vorgesehen.
architektur FACHMAGAZIN
56
Wie wohnen wir?
Epilog
Nach der Besichtigung des Baufeldes J12
mit seinen wirklich überzeugenden Lösungen
– vor allem der Hof drückt in seiner
Maßstäblichkeit eine positive Atmosphäre
aus und die Durchblicke durch die Stiegenhäuser
fördern sicherlich die Kommunikation
und die Gemeinschaft – fanden wir ein geöffnetes
Lokal, flüchteten in die Wärme und
führten (auszugsweise) folgendes Gespräch:
Frau Architektin Freimüller-Söllinger, denken
Frauen als Architekten anders als Männer,
speziell beim Wohnen?
Nein, das glaube ich nicht. Es hat jeder Architekt
eine eigene Agenda, wie er Wohnraum
anlegt. Ich habe bei diesem Projekt zum Beispiel
gelernt, bei neuen Projekten nur mehr
Loggienbalkone zu machen, keine reinen
Balkone mehr. Ich will den Gegensatz von Privatheit
zur Öffentlichkeit stärker ausformulieren.
Hier ging es auch um den Footprint, da
hätten die Loggien das Volumen vergrößert.
Aber die Frau sollte doch eigentlich eher
für das Wohnen, für die Gemütlichkeit und
das Herdfeuer (Hestia, griech. Mythologie)
zuständig sein?
Da bin ich viel zu viel Städtebauer!
Wie stehen Sie zum Begriff der
„Smartwohnung“?
Nicht positiv! Der Begriff Smartwohnung
wird meist auf die Verkleinerung der Wohnungsgrößen
bei gleichbleibender Zimmeranzahl
reduziert. Abstellräume werden zu
Abstellnischen. Diese Wohnungen erlauben
es, die Miete geringer zu halten, weil die
Nutzfläche kleiner ist. Sie bietet eine kleinere
Wohnqualität und sorgt auch für Überbelegungen.
Das wiederum schafft Aggressionspotenzial.
Es ist auch die teuerste Wohnform,
denn das Geld kosten die Küche, WC und das
Bad und das braucht auch die kleinste Wohnung.
Das Vorzimmer wird dann – wegen des
Normenwahnsinns und der Barrierefreiheit –
fast größer als die Zimmer.
Also sehen Sie einen Reformbedarf bei den Gesetzen
und Verordnungen für den Wohnbau?
Ja natürlich, und zwar dringend. Auch dieser
Sondermüllwahnsinn an den Fassaden,
der gehört als Erstes reduziert.
Die erhöhten Raumhöhen für das Erdgeschoss
(4 Meter) und die Geschosshöhen
(2,8 Meter) sollten zum Standard werden
,um Nutzungsvielfalt zu erlauben. Hier
müsste man die Bauordnung anpassen.
Wie haben Sie es geschafft, bei ihrem Projekt
die nicht maximale Ausnützung des
Bauvolumens zu realisieren?
Zähe Verhandlungen und geschickte
Grundrisslösungen, um weniger Kubatur zu
benötigen.
Was bedeutet Work/Life Maisonette*?
Arbeiten und Wohnen gemeinsam. Das
Home office ist bereits Realität und diese
Lösung schafft Möglichkeiten. Es kann nicht
nur ein Zimmer zum Arbeiten in der Wohnung
sein, man sollte auch das Gefühl haben,
arbeiten zu gehen, obwohl man in der Wohnung
ist. Deshalb die zweite Ebene im Maisonettestil
mit einem zusätzlichen Eingang.
Haben Sie auch „shared spaces“ verwendet?
Das ist beim frei finanzierten Wohnbau, bei
diesem Bauherrn nicht möglich gewesen.
Das Wohn-/Studentenheim hat natürlich
auf allen Ebenen gemeinsam nutzbare Freiräume
verteilt.
Wie sieht die Energieeffizienz
der Architektur aus?
Die aspern 3420 hat ganz strenge Vorgaben
für die Bauökologie (Kennwerte, Materialien
etc...), das wird aber nur, weil sie
das beim Verkauf der Grundstücke vorgeschrieben
haben, realisiert, denke ich. Freiwillig
machen das die Bauherrn nicht. Eine
bessere Bauökologie ist teuer und wird aufgrund
des Kostendruckes oft nicht freiwillig
ausgeführt.
© Reischer
Wie sehen Sie die Zukunft des
Wohnbaus in Wien?
Wir lernen bei jedem Projekt dazu. Ich will
eigentlich nur noch den Skelettbau für
Wohnbauten haben, weil er eine Flexibilität
im Ausbau ermöglicht. Wünschenswert ist
auch wieder mehr Spielraum bei den Wohnungsgrößen
und Raumhöhen, um Nutzungsvielfalt
zu ermöglichen.
Lieben Sie als Architektin die Seestadt?
Das Seeparkquartier hat mehr Potenzial als
das schon gebaute Quartier, weil hier der
Städtebau lebendiger ist und mehr Spielraum
zulässt. Die Aufenthaltsqualität wird
hier höher sein, städtischer, auch weil das
Quartier mehr Nutzungsvielfalt haben wird.
Diese Räume hier suggerieren Stadt zu sein,
sind es aber nicht. Für die Entwicklung der
nördlichen Seestadt haben wir einen Vorschlag
unterbreitet, diese Freihaltezone an
den Straßen gefühlt kleiner zu machen und
zu Aneignungsflächen für die Bewohner zu
widmen. Dann wird eine Lebendigkeit entstehen.
... und als Mensch?
Ich komme nur zu den Baubesprechungen,
also nur für die Arbeit hierher!
www.architektur-online.com
57
Freimüller-Söllinger Architektur ZT-GmbH
EG
OG
Ensemble im Seeparkquartier
Wien, Österreich
Bauherr:
Planung:
Mitarbeiter:
Statik:
Projektentw., GP, ÖBA:
Freiraum:
Wohnbauvereinigung GFW Gemeinnützige GmbH,
Erste ÖSW Wohnbauträger GmbH,
Aspern J12 Entwicklungs- und Verwertungs GmbH
Freimüller-Söllinger Architektur ZT GmbH
Mag. Arch. Umbrasaite, DI G. Fassl, DI A. Ehrenreich, DI M. Eder
KS Ingenieure ZT GmbH
WGA ZT GmbH
Carla Lo Landschaftsarchitektur
Grundstücksfläche: 6.988 m 2
Nutzfläche: 20.400 m 2
Planungsbeginn: 06/2015
Bauzeit:
2 Jahre
Fertigstellung: 04/2018
Baukosten:
25,56 Mio. Euro netto
architektur FACHMAGAZIN
58
Wie wohnen wir?
Eine Architektur für Sozialwohnungen ist
in Barcelona vom Studio Espinet/Ubach
errichtet worden. Um einen zentralen
Hof als Epizentrum der Anlage gruppieren
sich 26 Wohneinheiten. Der Hof dient
als Klimamaschine und sorgt wie ein
Kamin für den ständigen Austausch der
Luft und gute, bioklimatische Verhältnisse
im Gebäude.
www.architektur-online.com
59
Espinet/Ubach
Ein Innenhof als
Klimamaschine
Social Housing at Can Batlló / Barcelona / Espinet/Ubach
Fotos: Pedro Pegenaute
Der zentrale Innenhof, der von Studio Espinet/Ubach
entworfenen Wohnanlage in der Nähe der alten Textilfabrik
Can Batlló in Barcelona, ist nicht nur der
Kommunikationspunkt und das lebende Epizentrum
für die Bewohner. Er reguliert auch – als zentrales
Element – die Temperatur der aus 26 Sozialwohnungen
bestehenden Architektur.
Das Bauwerk ist das Ergebnis eines Wettbewerbes,
der von den Architekten des Studios gewonnen wurde.
Auf einer Restfläche neben der ehemaligen Textilfabrik
gelegen, richten sich drei seiner Seiten in die
urbane Landschaft. Ein schmaler Weg führt am Gebäude
vorbei in einen nahen Park. Die Bedingungen
des Wettbewerbes mit dem Titel „Opening Roads“
erlaubten eine unterschiedliche Höhenstaffelung in
Abstimmung mit den örtlichen Bauvorschriften und
Gesetzen. Und so konzentrierten sich die Architekten
auf die möglichen Qualitäten eines inneren Hofes,
und zwar nicht nur als Belichtungs- und Belüftungsinstrument,
sondern auch als ein verbindendes Element
der verschiedenen Baukörper. Der Hof arbeitet
wie eine Klimamaschine und hat positive Wirkungen
auf die bioklimatischen Bedingungen.
Das Funktionsprogramm der Architektur interpretiert
das interne Layout des Gebäudes neu. Ein Kranz
von Servicebereichen erstreckt sich um den Hof herum,
wie eine innere Krone und die flexiblen Wohnbereiche
liegen an der äußeren Seite des Baus, an der
Fassade. Die Haut der Architektur passt sich auf jeder
Seite an die Fassade an. Das Ergebnis sind subtile
Brüche in den Ansichten, eine Nichtorthogonalität,
der Anordnung der inneren Wandteilungen folgend.
Der Hof ist mehr als ein Verbindungsweg zu den einzelnen
Wohneinheiten, mehr als eine Passage. Er wird
zu einem Auge, das sich gegen den Himmel öffnet,
Tag und Nacht, Winter und Sommer das Licht „ansaugt“.
Er ist mehr als die Verbindung, der Kanal zum
Umraum, er scheidet unerwünschte atmosphärische
Bedingungen aufgrund des ständig von ihm generierten
Luftzuges aus. Er wirkt wie ein Kamin. Die
durch Sonneneintrag erzeugte Hitze wird in einem
ständigen Austausch mit der kühleren Umgebungsluft
ohne zusätzliche Energiezufuhr ausgetauscht.
Er ist aber auch ein Ort für soziale Aktivitäten und
optische Stimulation. Seine Begrenzungen, die als
Licht- und Schattenfilter wirken, sind aus galvanisierten
Metallplatten, die senkrecht zu der Linie der Geländer
angebracht sind. Sie wirken wie ein Vorgang,
anregend, schützend, begrenzend und immer durchlässig.
Im ersten Stock ruht der Hofboden auf dem
Erdreich und erlaubt in einer kreisrunden Öffnung
eine Bepflanzung, die auch zum Bioklima im Inneren
beiträgt und das Regenwasser auffängt.
Das Gebäude hat eine deutliche Präsenz auf der
Straßenebene. Ein Windfang schützt den Eingang
zur Garage und vergrößert auch den Bereich für den
Zugang der Besucher zum Can Batlló Park. Auch die
Fassadengestaltungen verdeutlichen diese Absicht:
Auf einem Sockel aus geriffelten, dunklen Stahlteilen
scheint der helle, weiße Körper mit seinen vertikalen
Teilungen und Linien fast zu schweben. Die schmalen,
bis auf wenige Zentimeter raumhohen Öffnungen
in den Wohneinheiten sind außen mit schmalen Sonnen-
und Sichtschutzblenden aus Aluminium versehen,
jeweils ein, zwei oder drei Module pro Fenster. In
ihrer Form und Richtung bilden sie ein starkes vertikales
Element.
Der chromatische Kontrast der Außenseiten ist auch
im Inneren bemerkbar: Kräftige Farben und große
weiße Zahlen markieren die Eingangstüren zu den
Wohnungen. In den Wohnungen findet man die für
Spanien so typischen Zementfliesen mit ihrer geometrischen
Formgebung an den Böden.
u
architektur FACHMAGAZIN
60
Wie wohnen wir?
Den Zutritt über den Windfang bestimmt eine Eingangshalle,
in der die Verbindungswege, die Räume
für das Service, Aufzüge und das geschützte
Stiegenhaus situiert sind. Man gelangt direkt in
den Hof, über den die Verteilung zu den einzelnen
Wohnungen erfolgt. Die Architekten haben sechs
Wohnungen pro Geschoss untergebracht, alle Zimmer
außer der Waschküche haben eine natürliche
Belichtung und Belüftung. Die Grundrisse der Wohnungen
sind praktisch ident – jeweils zwei oder drei
Schlafzimmer, eine Kochnische im Wohnbereich und
Nebenräume. Im fünften Obergeschoss konnten sie
aufgrund der Fassadengestaltung zwei 4-Zimmereinheiten
statt der 3-Zimmereinheiten realisieren.
Die Feuermauer zum Nachbarn ist als Platz für den
Aufzug samt Motor und dem Stiegenhaus gewählt.
Somit konnte man allfällige Geräuschbelästigungen
für die Bewohner minimieren.
(rp)
www.architektur-online.com
61
Espinet/Ubach
Social Housing Can Batlló
Barcelona, Spanien
Bauherr:
Planung:
Statik:
Patronat Municipal del l‘Habitatge Barcelona
Espinet/Ubach
Josep M. Delmuns, Josep Zalvídar
Bebaute Fläche: 3.949 m 2
Planungsbeginn: 2013
Bauzeit: 2015 - 2016
Fertigstellung: 2018
Baukosten: 2,68 Mio. Euro
architektur FACHMAGAZIN
62
Wie wohnen wir?
Nice, small
and beautiful
Oak Park Housing / Sacramento / Johnsen Schmaling Architects
Fotos: John J. Macaulay
Ganz einfache Häuser haben die Johnsen
Schmaling Architects auf einem leerstehenden
Grundstück in Sacramento, Kalifornien entworfen.
Sie sind preislich am unteren Ende der Skala für
Wohnbauten angesiedelt, aber trotzdem ganz
ansehnlich und die wenigen, farbigen Elemente
verleihen ihnen eine einzigartige Identität.
www.architektur-online.com
63
Johnsen Schmaling Architects
Interessantes auf dem Sektor des Wohnbaus gibt es
auch aus Amerika zu berichten. Das Land der Superlative
kann auch auf „Klein“. Das Projekt Oak Park
Housing ist ein Lückenfüller auf einem lange Zeit leer
gestandenen Grundstück im Bezirk Sacramento Oak
Park. Diese demografisch sehr schwierige Gegend in
Kalifornien hatte lange mit ökonomischen Problemen
zu kämpfen und litt unter einem Mangel an Investitionen.
In den letzten Jahren wurde das Areal zunehmend
von Künstlern, Studenten und jungen Paaren
entdeckt und so entwickelte sich hier, in der Nähe
des Stadtzentrums von Sacramento, eine Szene von
Galerien, Kaffeehäusern, Bars und kleinen Geschäften.
Sie alle benutzen die verwaisten Lokalitäten und
teilweise leerstehenden Baukörper.
Dieses Projekt ist nun eine der ersten, grundlegenden
Neuinvestitionen seit den berühmten Unruhen aus
dem Jahr 1969, die bleibende Narben in der Stadt hinterlassen
hatten. Es ist fast ein Vorbote einer sozialen
Reurbanisierung und Revitalisierung und die Johnsen
Schmaling Architects haben damit auch sehr sensibel
auf die bereits vorhandene energetische Stimmung
der Bewohner und deren Renaissancebemühungen in
dem Areal reagiert. Das Grundstück war von Indie Capital,
einer kleinen Immobilienentwicklungsfirma, die
sich auf Baulücken spezialisiert hat, gekauft worden.
Es war knapp über 1.000 m 2 groß und das Ziel des
Investors war es, darauf sechs kleine Einfamilienhäuser
zu errichten. Hauptsächlich für junge Familien, die
in der Stadt wohnen wollten, sich aber nicht die oft
überhöhten Mieten der Wohngebiete leisten konnten.
Also entwarfen die Architekten einen Typus, der zwar
am unteren Ende der Preisskala angesiedelt war, aber
trotzdem ein komplettes Wohnprogramm mit allen
Annehmlichkeiten ermöglichen sollte. Alle Funktionen
hatten aufgrund des begrenzten Grundangebotes
in einem sehr kompakten Volumen Platz zu finden.
u
architektur FACHMAGAZIN
64
Wie wohnen wir?
Jedes der Häuser hat nun eine Wohnfläche von ca.
140 Quadratmetern und besteht aus zwei einfachen,
miteinander verschränkten Körpern: Eine Basis, die
mit weißen, aus Poly-Ash-Paneelen (Tafeln aus Flugasche
und Polymer-Bindemittel hergestellt) verkleidet
ist und ein dunkelgraues, verputztes Volumen,
welches die Basis überragt und über der südlich gelegenen
Eingangstüre einen Vorsprung bildet. Im Inneren
sind Küche, Wohnraum und Essplatz in einem
einzigen, offenen Raum auf der Haupt(Grund)ebene
zusammengefasst. Ein Stiegenlauf führt zum Obergeschoss
mit seinen drei Schlafzimmern, die sich
zwei Bäder teilen.
Die sechs Häuser sind sorgfältig proportioniert und
passen auch gut auf das Grundstück, zweigeschossige
Volumina mit etwas Grünraum rundherum und
einem, jeweils ausreichend bemessenen Vorplatz.
Drei der Einheiten gruppieren sich entlang der 2nd
Avenue und ergänzen dort das fragmentierte Straßenbild.
Die anderen drei werden von einem Zugangsweg
an der Rückseite des Grundstückes erschlossen,
einer der für Sacramento typischen Wohnstraßen, die
als Zugangsfläche für Nachbarschaften genutzt wird.
Eine einfache und reduzierte Materialpalette spiegelt
sich in den Fassaden wider: Flächen mit Zementputz
und den schon erwähnten Poly-Ash-Paneelen,
die mit Bedacht von raumhohen Öffnungen durchbrochen
werden. Im Obergeschoss verwandelt sich
die südliche Fassade (Schmalseite) in ein Feld aus
lackierten, vertikal angeordneten Metallfinnen. Sie
dienen dem Sonnenschutz und auch als Designelement.
Die exakten Abstände zwischen den einzelnen
Blenden bestimmen eine genaue, dynamische Kadenz
und ihre prismatische Farbgebung verwandelt
das, ansonsten eher einfärbige Heim in etwas doch
Besonderes. Bei der Farbgebung für die Metallblenden
nahmen sich die Architekten Anleihen aus den
Wohnbauten/Einfamilienhäusern und Lagerhäusern
der Nachbarschaft mit deren traditionellem Kolorit.
Zwei Seiten prägen diese Architektur:
vorne bunt und hinten grau und unauffällig.
Die Häuser sind natürlich entsprechend den Bedingungen
des „California Green Standards Building
Code“ entworfen, inklusive Energieeffizienz, Wasserverbrauch,
bzw. -vermeidung und- rückgewinnung,
Abfallminimierung bei der Produktion und Konstruktion.
Die Ökobilanz der Gebäude wurde fortlaufend
von CalCERTs – einem unabhängigen Messinstitut
– getestet und zertifiziert.
(rp)
www.architektur-online.com
65
alley units
Johnsen Schmaling Architects
bedroom
bedroom
garage
closet
closet
laundry
mech.
trash/recycling
powder
closet
entry
bathroom
bathroom
dining/living
kitchen
bedroom
w.i.c.
0 1' 5' 10' 20'
main level
upper level
alley units
street units
covered patio
trash/recycling
bedroom
bedroom
bedroom
bedroom
garage
closet
closet
dining / living
closet
closet
mech.
laundry
laundry
closet
powder
trash/recycling
closet
entry
bathroom
kitchen
bathroom
dining/living
bathroom
garage
closet
powder
bathroom
mech.
kitchen
bedroom
w.i.c.
entry
w.i.c.
bedroom
closet
main level
upper level
main level
upper level
street units
Oak Park Housing
covered patio
trash/recycling
Sacramento, Kalifornien
Bauherr:
Planung:
Statik:
dining / living
bedroom
bedroom
Indie Capital
Johnsen Schmaling Architects
closet
closet
Core 4 Engineering, Inc.
laundry
closet
Grundstücksfläche:
kitchen
1.092 m 2
Bebaute Fläche:
bathroom
1.050 m 2
Nutzfläche: 1.765 m 2
Planungsbeginn: closet 01/2107
Bauzeit:
9 Monate
Fertigstellung: garage
powder
02/2018
Baukosten:
ca. 1,5 Mio. Euro
entry
closet
w.i.c.
bathroom
mech.
bedroom
architektur FACHMAGAZIN
66
Wie wohnen wir?
Drei Betonzimmer
Ridge House / Kalifornien / Mork-Ulnes Architects
Fotos: Bruce Damonte
(Fast) Ganz aus Beton
sind die drei Gästesuiten,
die Architekt Mork-Ulnes
für einen privaten Auftraggeber
in Kalifornien
errichtet hat. Was aus
der Entfernung sehr solid
wirkt, wird jedoch aus der
Nähe zu lichten, freundlichen
Räumen mit einer
grandiosen Aussicht in
die umliegende Natur.
www.architektur-online.com
67
Mork-Ulnes Architects
Im Norden Kaliforniens, in einem Weinbaugebiet,
liegt, umgeben von den dort typischen Hügeln und
vielen Weinfeldern, eine charmante kleine Stadt.
Fährt man dort eine der kleinen, kurvigen Straßen die
Hügel hinauf, hat man einen tollen Ausblick über die
Landschaft. Auf einem dieser Hügel liegt das Refugium
einer jungen Familie aus der Bay Area. Ein schon
bestehendes Gästehaus mit einem Schwimmbecken
liegt eingebettet zwischen Hainen aus Heidekraut
und Pinienwäldern auf einem kleinen Plateau. Ein abgeschiedener
Rückzugsort aus dem Alltag. Der über
70.000 Quadratmeter große Besitz bietet allerdings
– abgesehen von der grandiosen Aussicht – wenig
ebene Fläche als Bauland.
Die Mork-Ulnes Architects waren vom Besitzer gefordert,
ein neues, zusätzliches Gästehaus zu errichten.
Da die Familie ständig größer wurde, benötigte man
Raum für die Besucher, wie auch für die größeren
Kinder. Die Architektur sollte ebenfalls in der Nähe
des Pools angesiedelt sein und deshalb entschlossen
sich die Architekten, den Neubau auf Stelzen aus
dem geringen ebenen Grund in den Hang des Hügels
hinausragen zu lassen. So wurde auch der vorhandene
ebene Bereich nicht verbaut und andererseits der
Ausblick in die Landschaft gewahrt.
Ein weiteres Kriterium war es, feuersicher zu bauen, da
dieser Teil Kaliforniens fast alljährlich von Buschbränden
heimgesucht wird. Deshalb benutzte man fast
ausschließlich Beton für den Bau, und als im Jahr 2017
große Wald- und Buschbrände die Gegend verwüsteten,
überlebte das Betongebäude diese Katastrophe.
u
architektur FACHMAGAZIN
68
Wie wohnen wir?
Die Besitzer wollten drei separate Gästezimmer mit
eigenen Eingängen, angeschlossenen Badezimmern
und je einer Außenterrasse. Ebenso sollte es ein
Projekt mit geringen Wartungskosten sein. Sie präferierten
holzverschalten Beton aufgrund seiner organischen,
taktilen Qualität und der Fähigkeit, sich
optisch den umgebenden Felsformationen anzupassen.
Die Holzschalungen mit ihren deutlich sichtbaren
Strukturen im Beton wecken auch Erinnerungen
an die Tradition des Holzbaus, der in dieser Gegend
beheimatet ist.
Durch den Entschluss, die drei benötigten Räume
getrennt und nicht in einem Volumen zu realisieren,
wirkt das Gesamtvolumen kleinteilig und passt sich
besser der Landschaft an. Es ist, als ob drei Schutzhütten
in einer Wildnis errichtet wurden. Die Topografie
fließt in den Entwurf mit ein und das Grundstück
bestimmt die Form und Lage. Die drei Körper
steigen treppenartig den Hügel hinab, einer immer
etwas tiefer als der vorige. Ein durchgehendes, vielfach
gegabeltes Dach vereint die drei Räume und die
Dachform referiert gleichzeitig die Bergketten und
Täler der natürlichen Umgebung.
Aus der Perspektive des Pools und der Gartenebene,
sind die drei Körper solide Betonprismen. Durchschreitet
man die Umhüllung aus Beton, dehnt sich
der Raum aus und bietet den Blick in die unendliche
Weite der Landschaft. Gläserne Grenzen definieren
die Raumgrößen und sind auch der einzige materialmäßige
Kontrast zum Beton, als dem Hauptmerkmal
und -element der Architektur.
Die Bodenplatten ragen aus dem Zimmer hinaus und
gewähren so jedem Raum seine eigene, privilegierte,
Aussicht und Terrasse. Die Orientierung der Zimmer
weg von den sozialen Zonen des Gartens und des
Pools bieten Intimität und sichern auch die thermische
Performance des Gästehauses. Die soliden Betonwände
und die Decke schirmen das Innere der
Räume während der stärksten Hitzeperiode im Sommer
ab. Die doch beträchtliche Speichermasse hält
die Räume kühl und wärmt sie an kühleren Tagen.
Der weite Vorsprung des Daches schützt die Terrassen
und betont dabei auch den Fluss des Innenraumes
der Gästesuiten in den Außenbereich. u
www.architektur-online.com
69
Mork-Ulnes Architects
Privat, abgeschieden und
mit traumhafter Aussicht
sind drei Gästesuiten
zu einem Feriendomizil
hinzugefügt worden.
architektur FACHMAGAZIN
70
Wie wohnen wir?
Die südlichen und westlichen Wände sind komplett
aus grauem Beton gestaltet. Nur eine kleine, quadratische
Öffnung wie ein Punkt dient zur Belichtung
der dahinter liegenden Badezimmer – sie unterbricht
die plane Fläche. Die Nord- und die Ostseite sind verglast,
mit Schiebetüren und auch fixen, aber rahmenlosen
Verglasungen.
Um einen gedämpften Eindruck im Inneren zu erzielen,
sind die Oberflächen aller Betonwände hier
glatt gespachtelt worden. Vom Architekten eigens
entworfene helle, warme Pinientüren lösen stellenweise
die harten Beton- und Glasflächen ab. Sie sind
aus massivem Pinienholz, mit Lauge behandelt und
gekrönt von extra angefertigten, gekurvten Holzgriffen.
Auch das wiederum als Gegensatz zum Beton in
Sichtqualität mit seinen harten Kanten.
Auch die Badezimmer zelebrieren die Dominanz
des Hauptmaterials – sie unterstreichen den monochromen
Charakter dieser Architektur. Architekt
Mork-Ulnes hat auch hier die Details, wie Ablageflächen
und Becken, entworfen. Die glänzenden Armaturen
bilden dann einen interessanten Kontrast zu
den matten Betonteilen.
(rp)
www.architektur-online.com
71
Mork-Ulnes Architects
Ridge House
Kalifornien, USA
Bauherr:
Planung:
Statik:
privat
Mork-Ulnes Architects
ZFA Structural Engineers,
Kevin Zucco and Drew Fagent
Grundstücksfläche: 74.000 m 2
Nutzfläche neu: 78 m 2
Planungsbeginn: 10/2014
Bauzeit: 01/2016 - 06/2018
Fertigstellung: 06/2018
architektur FACHMAGAZIN
72
Wie wohnen wir?
Reines Rot
House 3000 / Alcácer do Sal / Luís Rebelo de Andrade
Fotos: João Guimarães, Carlos Cezanne
Man kann kilometerlang fahren, ohne links und
rechts etwas anderes als Bäume zu sehen. Korkeichen
und Pinien mit ihren schirmähnlichen Kronen
prägen das Erscheinungsbild dieser Landschaft im
südlichen Drittel Portugals. Die „Herdade da Considerada“
ist ein Stück Land in einer sehr trockenen
Gegend mit einer Ausdehnung von 500 Hektar,
ungefähr sieben Kilometer von Alcácer do Sal entfernt.
Die Landschaft ist derart gleichmäßig in jeder
Richtung, dass Architekt Luís Rebelo de Andrade bei
seinem ersten Besuch meinte, hier könne man sein
Auto leichter verlieren als auf dem Parkplatz eines
großen Supermarktes. Diese Erfahrung einer eintönigen
Gleichmäßigkeit, das Fehlen jeglicher Merkmale
in der Landschaft – welche die Natur in der Herdade
da Considerada einfach nicht anbietet – führte ihn
dann zur Entwurfsidee.
Eine Architektur, die ihren Platz in der Landschaft als
Referenzpunkt bezieht, als ein Zeichen, wie es seit jeher
die Menschen geführt hat und die Umgebung mit
einem unübersehbar, sichtbaren Bau versieht: einfach
rot! Und zwar so rot, dass die Form oder das Design
in den Hintergrund tritt und in der visuellen Wahrnehmung
nur noch die Farbe zählt. Das Wohngebäude
und das angrenzende landwirtschaftliche Gebäude
sind im Hinblick auf minimale Bauzeiten und Kosten
entworfen. Und natürlich nachhaltig und energieeffizient.
Die Solarpaneele und die thermischen Kollektoren
produzieren mehr Energie, als das Gebäude
verbrauchen kann, denn diese Architektur ist einfach
nicht geeignet, Energie zu verschwenden. Es ist auch
im internationalen Kontext bemerkenswert, dass immer
mehr Bauten im Hinblick auf Nachhaltigkeit, ja
sogar auf Autarkie von der öffentlichen Infrastruktur
errichtet werden.
u
www.architektur-online.com
73
Luís Rebelo de Andrade
Diese Architektur zeigt, dass auch die Farbe, in
diesem Fall Rot, ein wesentliches Merkmal für die
Schaffung einer Landmark sein kann. Architekt
Luís Rebelo de Andrade hat im Süden Portugals
ein Gebäude in einer eher eintönigen Landschaft
entworfen, das Orientierung bietet und zu dem
man immer wieder zurückfinden kann.
architektur FACHMAGAZIN
74
Wie wohnen wir?
Mit seinem Satteldach, den Türen und Fenstern, scheint
es das Ergebnis einer Kinderzeichnung aus dem Vorschulalter
zu sein: archetypisch, klar und einfach. Diese
einfache Bescheidenheit basiert wahrscheinlich auf
einer kollektiven, romantischen Vorstellung, die viele
Menschen teilen: ein Haus in der Prärie, das Leben als
Pionier oder Siedler, wie es einmal im amerikanischen
Westen üblich war (allerdings nicht unbedingt in rot).
Dieses Bild wurde dermaßen oft in den Wildwestfilmen
zelebriert, dass es fast einer grundlegenden Erinnerung
gleichkommt, obwohl wir eigentlich ein anderes
Bewusstsein von dieser Zeit haben.
Im Gegensatz zu seinem grellen Äußeren ist das Haus
in seinen Innenräumen von sanften, gedämpften und
warmen Farbtönen geprägt. Holz und minimales Interieur,
unterbrochen von wenigen Farbspritzern (natürlich
wieder in rot) bieten einen starken Kontrast
zum äußeren Erscheinungsbild. Und nach einem Spaziergang
in der Umgebung findet jeder sicher leicht
wieder zurück.
(rp)
www.architektur-online.com
75
Luís Rebelo de Andrade
0
2
10
House 3000
Alcácer do Sal , Portugal
Bauherr:
Planung:
Statik:
privat
Luís Rebelo de Andrade
Tisem
Grundstücksfläche: 500 ha
Nutzfläche: 400m 2
Planung: 2015-2017
Bauzeit:
9 Monate
Fertigstellung: 2018
architektur FACHMAGAZIN
76
Wie wohnen wir?
Cool im
heißen Süden
Gafarim House / Ponte de Lima / Tiago do Vale
Fotos: João Morgado
Es ist eine Architektur der gespannten (um nicht zu
sagen verkrampften) Dualität zwischen den Prinzipien
einer traditionellen, volkstümlichen Architektur
und einem unkontrollierten Wachsen von Formen und
Körpern in der Landschaft. Die Architektur der Tiago
do Vale Architects im Norden von Portugal erinnert
ein wenig an die typischen Bauten der in Europa unter
dem Namen „Five Architects“ bekannten Amerikaner
aus den 80er Jahren: große weiß Flächen, auf
effektheischende Wirkung gezielte Volumenanordnung
– jede, noch so ungewöhnliche Position ist gut
für ein „tolles“ Architekturfoto.
In einem natürlich fragmentierten und aufgelösten
Kontext bietet das Gafarim House eine gewisse Monumentalität.
Opake Volumina erstrecken sich zur
Straße hin, betonen die kompakten – in Anlehnung
an die traditionelle portugiesische Volksarchitektur
im Norden des Landes leicht parallel verschobenen
– Baumassen und stellen gleichzeitig eine Proportionalität,
einen Maßstab mit dem Umraum her. So
wie seine Nachbargebäude steht es autonom in der
Landschaft, als ein unabhängiges Objekt unter ebenfalls
unabhängigen Objekten. Allerdings distanzieren
seine Form, Detaillierung und Gestalt es von dem
post(modernen)-ländlichen Dekorationsdrang der
üblichen portugiesischen, ländlichen Neubauten der
Gegenwart. Seine äußerliche Sparsamkeit und Zurückhaltung
steht im Kontrast zu seiner generösen
Innenraumgestaltung samt den hohen Decken, die
eine Referenz an die Weite der umgebenden Landschaft
darstellen.
u
Eine sehr eigenwillige
Neuinterpretation der
Volksarchitektur im Norden
Portugals entwarfen
die Tiago do Vale Architects
in Ponte de Lima.
Weiße, geschlossene
Körper im Gegensatz zu
einer, die totale Transparenz
vermittelnden
Glaswand, bestimmen
dieses Einfamilienhaus.
Sehr cool und modern!
www.architektur-online.com
77
Tiago do Vale
architektur FACHMAGAZIN
78
Wie wohnen wir?
Der Eingang ist ein langer Durchgangsraum und ein
Bereich für sich selbst. Der wichtige und eigentliche
Eindruck dieser Architektur entwickelt sich in der
Bewegung, in der Transition, wenn man vom Eingang
zum Innenraum gelangt, aus dem Schatten ins Licht,
vom undurchsichtig opaken in die totale Transparenz
und Offenheit. Dieser Kontrast im „Fortschreiten“ ist
die eigentliche Präsenz des Doppelspiels und der
Kontraste, die das architektonische Thema des Projektes
bilden. Aus dieser gedrückten und geleiteten
Bewegung heraus entwickelt sich der Innenraum mit
seiner doppelgeschossigen Höhe als Zentrum des
Hauses. Er vereint unter demselben Dach die Küche,
die sozialen Bereiche für Wohnen Essen und Kommunikation,
er bestimmt die häusliche Organisation
wie auch bei den in dieser Gegend üblichen, traditionellen
Wohnhäusern. Es ist ein Raum von großer
Transparenz mit einer Glaswand, die den fließenden
Kontakt zum Grundstück und in die Weite der Gegend
herstellt.
Im Gegensatz zu dieser Offenheit erlauben die Öffnungen,
die gegen Nordost gerichtet sind, einen
kontrollierten Tageslichteintritt. Das Morgenlicht reflektiert
sich hier in der Wasserfläche des Pools und
von hinten leuchtet die Nachmittagssonne über die
Mezzaninebene in den Gemeinschaftsbereich herein.
So animiert die wechselnde Beleuchtung über den
Tag gesehen, ständig die Architektur. Ohne eine ausdrückliche
Trennung entwickeln sich die Privatbereiche
wie selbstverständlich aus dem Raum heraus und
alle Schlafzimmer sind gegen Südosten gerichtet. Ein
kleiner, innerer Hof ist dem Elternschlafzimmer und
den Bädern zugeordnet, er ist – obwohl formal innerhalb
des Hauses – doch ein Außenraum.
Zwischen traditioneller Volksarchitektur und zeitgenössischen
Referenzen, zwischen geschlossenen
Körpern und offenen Flächen ist dieses Haus ein Beispiel
der Widersprüchlichkeit und der Provokation,
verdichtet in einer einfachen, pragmatischen Struktur.
(rp)
Blendend weiß und mit
großen „Showflächen“
versehen, ist dieser
Bau eine provozierende
Neuinterpretation traditinoneller
Architektur.
3
2
4
C1
1
6
9
6
8
7
5
5
5
1 ENTRANCE HALL
C2
0 2m
4m
2 KITCHEN
3 LIVING ROOM
4 DINING ROOM
5 BEDROOM
6 BATHROOM
7 OUTDOOR KITCHEN
8 MECHANICAL ROOM
9 PATIO
10 MEZZANINE
0 2m
4m
N
10
0 2m
4m
1 ENTRANCE HALL
2 KITCHEN
3 LIVING ROOM
4 DINING ROOM
5 BEDROOM
6 BATHROOM
7 OUTDOOR KITCHEN
8 MECHANICAL ROOM
9 PATIO
10 MEZZANINE
0 2m
4m
N
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79
Tiago do Vale
SECTION C1
SECTION C2
SOUTHWEST ELEVATION
SECTIONS
NORTHEAST ELEVATION
ELEVATIONS
GROUND FLOOR PLAN
MEZZANINE PLAN
Gafarim House
Ponte de Lima, Portugal
Bauherr:
Planung:
Statik:
privat
Tiago do Vale Architects
Daengstudio
Grundstücksfläche: 274 m 2
Bebaute Fläche: 182 m 2
Nutzfläche: 252 m 2
Planungsbeginn: 2014
Bauzeit:
24 Monate
Fertigstellung: 2018
architektur FACHMAGAZIN
80
Wie wohnen wir?
Unter Palmen
Villa in the Palms / Sangolda / Abraham John Architects
Fotos: Edmund Sumner, Atul Pratap Chanaki, Alan Abraham
www.architektur-online.com
81
Abraham John Architects
Ihren Namen bezieht diese Architektur – eine dorfähnliche
Villenanlage für einen privaten Kunden –
von den 19 Kokospalmen, jede ca. 80 Jahre alt, um
die sich die Baukörper herumwinden. Kein einziger
Baum wurde gefällt, als man den Entwurf der Abraham
John Architects im indischen Bundesstaat Goa
umsetzte. So erreichte man auch einen kleinstmöglichen
ökologischen Footprint.
Eingebettet in die Landschaft erscheint dieses Anwesen
mit vier Schlafzimmern, Wohn- und Essbereich,
Pool und allen erdenklichen Nebenräumen fast
wie ein kleines Dorf, durchzogen von Wasserflächen,
Terrassen, Wegen und Palmen. Von der Straße aus ist
es fast unsichtbar und die Tatsache, dass die Bäume
schon seit Jahrzehnten an dieser Stelle existieren,
gibt der Architektur auch eine entsprechende Verortung.
Das Design ist auf eine (Wieder)Verbindung mit
der Natur gerichtet.
Hätte man einen annähernd rechteckigen Komplex
realisiert, wären – um das gesamte Funktionsprogramm
unterzubringen – einige Bäume dem Projekt
zum Opfer gefallen. Um das zu vermeiden, schlängeln
sich die einzelnen Volumina sorgfältig durch die
Landschaft, immer darauf bedacht keine Unterbrechungen
in der Ökologie zu erzeugen. Somit ist die
ganze Struktur eher fragmentiert als monolithisch
– eine Reminiszenz an die traditionellen Bauweisen
der Siedlungen auf Goa, gleichzeitig aber ausgesprochen
modern. Im Erdgeschoss, zum Beispiel, fühlt
sich jedes Schlafzimmer wie ein eigenes Zuhause an,
ausgestattet mit Bad, Gartenbereich vor und hinter
dem Zimmer und einem internen Hofbereich hinter
einer Lateritmauer. Diese unabhängigen Körper sind
durch Terrassen, Wege und Brücken verbunden, alles
fließt an den Palmen vorbei und zwischen den Pools
im Garten hindurch.
Die Materialität der Gebäude bezieht sich auf die
regionalen und örtlichen Gegebenheiten des Küstengebietes
von Goa: unverputzte Wände aus Lateritsteinen,
Pultdächer und Wände aus hundert Jahre
altem, recycelten Teakholz. Die Landschaftsgestaltung
beinhaltet ebenfalls nur lokale Pflanzenarten,
meist Palmen und ist das ganze Jahr über grün. Die
Dächer mit ihren verschiedenen Neigungen nehmen
Rücksicht auf den Monsunregen, sammeln das Regenwasser
und akzentuieren auch die architektonische
Fragmentierung der Anlage. Die Grenzen zwischen
Innen- und Außenräumen sind hier verwischt
und große, offene Bereiche verbinden alle Einzelkörper
mit dem großen Wohnraum.
Obwohl alles sehr offen und von Licht erfüllt ist, haben
die Häuser doch ihre eigene Privatheit. Die Lateritwände
schirmen thermisch und optisch die einzelnen
Räume gegeneinander ab, bieten Intimität und
gleichzeitig sorgen sie für den bestmöglichen Ausblick
auf die Natur. An den Nordfassaden sind große,
leicht zurückgesetzte, verglaste Öffnungen mit
Ausblick auf die Felder. Die Fensteröffnungen bieten
eine Verschattung und wirken so gegen den solaren
Hitzeeintrag. Durch die thermische Masse der Lateritwände,
die nördlichen Öffnungen und die internen
Höfe ist das Anwesen so nachhaltig, wie ein privater
Wohnbau in dieser Gegend nur sein kann. Er respektiert
seine Umgebung und die geografische Lage. u
Man kann auch in Indien mit einem
gewissen Aufwand (und dem
nötigen Kleingeld) nachhaltige und
luxuriöse Eigenheime bauen. Das
zeigt das Beispiel der Villa unter Palmen
der Abraham John Architects
im Bundesstaat Goa.
architektur FACHMAGAZIN
82
Wie wohnen wir?
Beim Betreten des Hauses erlebt man vom Eingang
ausgehend eine sich steigernde Inszenierung: Der
Blick weitet sich mit jedem Schritt, zuerst einige rohe
Lateritsteine, dann ein Blick auf den Pool, dann der
Garten und schließlich die Weite der dahinterliegenden
Felder. Auf der einen Seite ein von Oberlichten
erhellter Wohnraum mit einem internen Garten und
unverputztem Mauerwerk. Auf der anderen Seite
eine offene Küche und ein Essbereich, gerichtet auf
eine kleine Bar am Pool. Dieser besteht aus drei Einheiten,
getrennt und verbunden durch Teakholzbrücken.
Diese Schwimmlandschaft ist komplett integriert
in die Villa und trennt trotzdem die halbprivaten
von den gänzlich privaten Teilen des Hauses.
Die Wände der Schlafräume grenzen an den Pool und
haben ein schlitzförmiges Fenster entlang des Bodens
– so können sich die Reflexionen auf der Wasserfläche
bis an die Decke des Zimmers spiegeln. Die
Badezimmer besitzen im Boden versenkte Badewannen,
von denen aus man die – an die Höfe angrenzende
– umliegende Landschaft bewundern kann.
Auf der oberen Ebene sind der Familienbereich, ein
Dachgarten und eine exquisite Mastersuite. Sie besteht
aus dem Schlafzimmer, einer offenen Bibliothek
und einer glasbedeckten „sky bridge“, die den Schlafbereich
vom Bad und der Bibliothek trennt. Der Ausblick
von dieser Ebene richtet sich nicht nur auf die
Felder unterhalb des Grundstückes, sondern auch
südlich in den Dschungel von Goa und auf die roten
Ziegeldächer der angrenzenden Siedlung. (rp)
Zwischen Palmen, Brücken,
Holzpfaden und Pools
windet sich die Architektur
durch den Raum.
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83
Abraham John Architects
Villa in the palms
Sangolda, Indien
Bauherr:
Planung:
Statik:
privat
Abraham John Architects
B. L. Manjunath
Grundstücksfläche: 1.300 m 2
Bebaute Fläche: 610 m 2
Planungsbeginn: 2016
Bauzeit:
2 Jahre, 6 Monate
Fertigstellung: 10/2018
architektur FACHMAGAZIN
84
Licht
Human Centric
Lighting
Licht wirkt immer visuell, emotional und biologisch. Licht wirkt sich somit auf das
Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit eines Menschen aus. Der Mensch hat sich
über Millionen Jahre hinweg in Einklang mit seiner natürlichen Umgebung entwickelt.
Gutes Licht ist nicht nur die Voraussetzung für gutes Sehen, sondern steuert
auch die innere Uhr. Die ganze Kraft des Tageslichts lässt sich jedoch nicht auf die
künstliche Beleuchtung umlegen. Viele wissenschaftliche Untersuchungen belegen
inzwischen aber, dass eine an der Natur orientierte Beleuchtung Wohlbefinden und
Motivation steigern kann.
Text und Fotos: Alexander Magyar
Blaues Licht weckt auf
Der Hormonhaushalt funktioniert nur dann
reibungslos, wenn er durch äußere Reize
unterstützt wird. Dafür ist das richtige Licht
notwendig. Licht mit hohen Blauanteilen
am Morgen sorgt dafür, dass die Produktion
von Melatonin unterdrückt wird und
Cortisol seine Wirkung entfalten kann. Der
Mensch ist munter und motiviert.
Warmes Licht am Tagesende
Zum Ende des Tages sollte die Beleuchtung
nur noch eine möglichst geringe Wirkung
auf das biologische System haben. Die
Beleuchtung sollte zwei Stunden vor dem
Zubettgehen auf eine möglichst geringe
Beleuchtungsstärke am Auge wechseln.
Nur noch die Sehaufgabe und das Umfeld
müssen beleuchtet werden, und zwar so
hell, wie es für „gutes Sehen“ entsprechend
gültiger Normen erforderlich ist.
www.architektur-online.com
85
Licht
In diesem Zusammenhang spricht man
auch von der zirkadianen Beleuchtung.
Dieser Begriff ist korrekt, wenn die Beleuchtung
darauf ausgerichtet ist, den Tag-
Nacht-Rhythmus des Menschen zu stabilisieren.
Moderne Beleuchtungskonzepte
berücksichtigen heute neben den visuellen
auch die biologischen Lichtwirkungen und
fördern Wohlbefinden, Stimmung und Gesundheit
des Menschen. Ein Trend, der sich
seit einiger Zeit deutlich abzeichnet, ist das
Human Centric Lighting (HCL). Das bedeutet,
dass der Mensch im Mittelpunkt der
Lichtplanung steht.
Die drei wichtigsten Hormone, die den zirkadianen
Rhythmus steuern sind:
• Melatonin: Macht müde, verlangsamt die
Körperfunktionen und senkt die Aktivität,
bringt den Körper zur Ruhe.
• Cortisol: Stresshormon, wird ab 3 Uhr morgens
produziert, regt den Stoffwechsel an,
programmiert den Körper für den Tag.
• Serotonin: Während der Cortisolspiegel im
Blut über den Tag abfällt und dabei gegenläufig
zum Melatoninspiegel wird, hilft das
Serotonin als Motivator dabei, den Energiepegel
zu erhöhen.
Der Mensch steht im
Vordergrund der Planung
Bei dem G & G Friseur & Day Spa in Baden
versuchten die Lichtplaner nun, dieses
Thema im Lichtsektor aufzugreifen, um
den Kunden und dem Personal einen emotional
ausgeglichenen Tag zu verschaffen.
Dem biologischen Tagesverlauf angepasst,
verändert das Licht die Stimmung im Frisiersalon.
Durch Veränderung der Lichtfarbe
und der Beleuchtungsstärke führt die
HCL-Lichtlösung durch den Tag, und hilft,
die Arbeit leichter zu verrichten oder sich
zu entspannen, wo und wenn es notwendig
ist: Man bietet somit „personalisiertes
Licht“. Mit diesem Beleuchtungskonzept
wurde es möglich, die Lichtqualität in den
Innenräumen deutlich zu verbessern.
Die in dem Projekt eingeplanten Leuchtkörper
erzeugen durch eine indirekte Lichtabstrahlung
eine Tageslichtatmosphäre im Salon
und vermeiden dabei auch jegliche Blendung
für Kunden und Angestellte. Sie decken viele
Faktoren der Lichtplanung ab: emotional, biologisch,
Beleuchtungsstärke, Lichtrichtung,
die Farbe des Lichts (warm oder kalt), besonders
stimmungsvoll, sachliche Ausleuchtung
bis hin zur Wohlfühlbeleuchtung.
HCL versucht eine Art Tageslichtverlauf
nachzubilden, um dem Menschen, der unter
chronischem Tageslichtmangel leidet,
einen Ausgleich zu bieten. Oft geht es hier
in erster Linie um die Aktivierung des Menschen,
um die Unterdrückung des Schlafhormons
Melatonin. Je höher der Blauanteil
im Licht, desto weniger Melatonin wird von
der Zirbeldrüse ausgeschüttet. Umgesetzt
wird dies mit Leuchten, die mit Lichtquellen
unterschiedlicher Farbtemperaturen
bestückt und separat voneinander regelbar
sind. Für den User sind HCL-Lösungen kostenintensiver.
Denn es müssen warme und
kalte Lichtquellen vorhanden sein, um die
Lichtfarbe den jeweiligen Bedürfnissen der
Menschen anzupassen.
Beim Tageslicht herrscht eine permanente
Dynamik in Bezug auf die Beleuchtungsstärke
und die Farbtemperatur. Der Lichtwechsel
in den Innenräumen soll sich langsam
und unmerklich vollziehen, genau wie
auch in der Natur. Die HCL – Lichtplanung
ist kein Ersatz für das wirkliche Tageslicht.
Biologisch und emotional wirksames Licht
(HCL) steigert aber nur dann Wohlbefinden
und Leistungsfähigkeit, wenn nicht nur das
Beleuchtungskonzept, sondern auch dessen
Steuerung durchdacht ist. Dabei stehen
die Bedürfnisse der verschiedenen User und
der Anwendungszweck im Vordergrund.
architektur FACHMAGAZIN
86
Produkt News
Brillante Lichtatmosphäre
Die neuen BEGA Pendelleuchten-Tiefstrahler sind Spezialisten im Innenraum für
die unterschiedlichsten Anforderungen – besonders in großen, hohen Räumen
oder Sälen. Sie bieten faszinierendes Licht für eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten.
Die repräsentativen und leistungsstarken Pendelleuchten dienen
der Inszenierung der Architektur großer Räume, der Komfort für die Besucher
steht dabei wirkungsvoll und doch dezent im Vordergrund.
Die Pendelleuchten erfüllen gleich drei Erfordernisse
der Beleuchtungsplanung. LED-Module, wählbar
in unterschiedlichen Leistungen, erzeugen in einem
Opalglaszylinder einen frei strahlenden Lichtanteil –
er sorgt mit weichem Licht für die vertikale Beleuchtungsstärke
im Raum. Das Erfordernis einer hohen
Beleuchtungsstärke auf der zu beleuchtenden Fläche
erfüllt ein zusätzlicher, breit streuender Tiefstrahler
für effizientes, tief strahlendes Licht. Sollen darüber
hinaus auch Decken oder Baukonstruktionen beleuchtet
werden, um sie in Szene zu setzen, kann ein
zusätzlicher oberer Lichtaustritt gewählt werden.
Die einzelnen Lichtfunktionen sind dabei DALI steuerbar
und können die jeweils gewünschte Lichtatmosphäre
erzeugen. Zudem sind die Pendelleuchten in
RGBW-Versionen erhältlich, die dem Beleuchtungserlebnis
auf Wunsch farbliche Akzente verleihen.
BEGA Leuchten GmbH
Competence Center Innsbruck
T +43 (0)512 343150
info-austria@bega.com
www.bega.com
In großen Räumen erzeugen alle drei Beleuchtungsmöglichkeiten
jeweils für sich allein aktiviert oder im
Zusammenspiel eine Lichtwirkung, die der jeweiligen
Nutzung gerecht wird. Sind alle Lichtquellen der Pendelleuchten
mit voller Leistung eingeschaltet, wird
der Raum homogen ausgeleuchtet, inklusive der Decken.
Bei ausschließlicher Nutzung der Tiefstrahler
bietet das nach unten gerichtete Licht einen hohen
Sehkomfort. Die Zuschaltung der frei strahlenden
Komponenten der Leuchten sorgt für eine noch einmal
hellere Beleuchtung mit weichem Licht.
www.architektur-online.com
87
Produkt News
Pure Eleganz für
charmante Lichtstimmung
Die grazile und mit mehreren Designpreisen ausgezeichnete Pendelleuchte
AFTER 8 des oberösterreichischen Leuchtenherstellers Molto Luce hat von
Beginn an mit ihrer klaren Formensprache und einem extra schlanken Design
beeindruckt. Die Leuchte fügt sich mit ihrem nur 5 mm starken Leuchtenkörper
dezent in die umgebende Architektur ein. Zurückhaltend, aber mit hervorragender
Wirkung, setzt sie selbstbewusst einen klaren Akzent, der direkt und indirekt
strahlend sanft mit Licht umgibt.
Die anhaltende Erfolgsgeschichte der Leuchte verlangte
schließlich förmlich nach einem weiteren
Schritt. Es lag auf der Hand, dass eine längere und
eine runde Version das Spektrum perfekt abrunden
bzw. vervollkommnen würden. AFTER 8 LONG war
geboren und bietet nun mit einer Leuchtenlänge von
1520 mm (+300 mm) eine alternative Lösung, für all
jene Situationen, in denen eine längere Lichtzone gefragt
ist. Die runde Variante AFTER 8 ROUND ist eine
ebenso konsequente, jedoch aufgrund der Formänderung
etwas komplexere Weiterentwicklung der ursprünglichen
Leuchte.
Prädestinierte Einsatzbereiche der gesamten AFTER 8
Leuchtenfamilie sind sowohl der private Wohnraum
als auch die gehobene Hotellerie & Gastronomie,
besonders finden sich auch im exklusiven Retail-Bereich
vielfältige Möglichkeiten. Hier wie dort sorgt
die edle Serie für elegante Lichtakzente. Das Design
stammt von InHouse.
Molto Luce GmbH
T +43 (0)7242 698-0
office@moltoluce.com
www.moltoluce.com
Allen Varianten gemein ist die Leuchtkörperbreite von
nur 5 mm und die direkte/indirekte Lichtverteilung
im Verhältnis 60:40. Zusätzliche Schlichtheit kommt
bei allen drei Ausführungen durch die Aufnahme der
Stromführung in den Abhängeseilen ins Spiel. Ein
störendes Kabel konnte dadurch ersatzlos entfallen.
Gefertigt sind alle Mitglieder der Serie aus Aluminium,
Oberflächen sind in Schwarz, Graphit Grey und Bronze
gebürstet eloxiert erhältlich. Die Leuchte wird in
Analog- als auch Dali-dimmbarer Version angeboten.
Auch die Steuerung per Funk über ZigBee ist möglich.
architektur FACHMAGAZIN
88
Produkt News
Neue Farben in Mailand
Unter dem Motto „Pleasure & Treasure“ stellte sich heuer wieder die österreichische
Möbel- und Designindustrie im Rahmen des Fuorisalone in Mailand vor.
Unter den ausgewählten Marken präsentiert sich auch der Tiroler Leuchtenhersteller
PROLICHT, der für innovative und maßgeschneiderte Lichtlösungen steht.
Individualisierung wird bei ihm großgeschrieben. Weil
kein Raum, kein Objekt und kein Moment dem anderen
gleicht, und weil jede Aufgabe und jeder Kundenwunsch
einzigartig sind, machen maßgeschneiderte
Leuchten einen bedeutenden Unterschied in der
Innenraumgestaltung. So wird jede Leuchte erst auf
Bestellung und ganz nach den Wünschen des Kunden
produziert. Dafür steht vorab eine große Auswahl
an Konfigurationsmöglichkeiten für jede Leuchte
zur Verfügung.
Zu diesen Konfigurationsmöglichkeiten zählte neben
Form, Anbauart und Lichttechnik bis dato auch die
Auswahl zwischen 25 einzigartigen Farben, mit denen
die Leuchten veredelt werden konnten. Diese Farben
wurden nun im Frühling 2019 um eine Metall Edition
erweitert: „26 Champagne Cream“, „27 Copper Mine“,
„28 Ancient Bronze“ und „29 Jazz Gold“ vervollständigen
ab sofort die Farbpalette des Produzenten.
Farbe schafft die Grundlage für Kreativität – mit Farben
gibt man einem Raum ein optisches sowie emotionales
Gesicht und die richtige Farbauswahl stellt
einen essenziellen Punkt in jeder Konzeptionierung
dar. Kleine Farbakzente können Großes bewirken –
das weiß man und bietet nun mit der Auswahl zwischen
25+5 verschiedenen Farben (inkl. einer naturbelassenen
Aluminiumoptik) die Möglichkeit, jedes
Leuchtendesign an das jeweilige Gesamtkonzept
anzupassen oder gezielte Akzente zu setzen.
Bei der Austrian Design Exhibition werden die neuen
Farben erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Die
innovative SNOOKER Leuchte – die seit Herbst 2018
auch als Einzelleuchte mit Einbau- und Anbaubaldachin
und variabler Seillänge erhältlich ist – wird im
Sala Reale am Mailänder Hauptbahnhof in der neuen
Metall Edition präsentiert.
Den Rahmen für die Ausstellung schafft übrigens das
Architekturstudio Vasku & Klug, welches die Leuchten
und alle weiteren „Made in Austria“-Produkte mit
einem einzigartigen und besonders ungewöhnlichen
Designkonzept ausstellen wird.
PROLICHT GmbH
T +43 (0)5234 33499
info@prolicht.at
www.prolicht.at
www.architektur-online.com
Tanz der
Flammen
Das Wohnzimmer soll gemütlich, aber nicht zu
altmodisch wirken und ein ganz besonderer
Rückzugsort sein. Die neuen Sitzmöbel sind
bestellt, die ersten Schränke angeliefert, aber
irgendetwas fehlt noch, um das Gesamtbild abzurunden.
Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen,
um sich den langjährigen Traum vom romantischen
Kamin endlich zu erfüllen. Eine einzigartige
Formsprache macht ihn zum Eyecatcher
des Raumes und lässt ihn alle Blicke in seinen
Bann ziehen.
Mit einem Ofen von Mandl & Bauer perfektioniert
man das Erscheinungsbild des Wohnzimmers. Das
kann sowohl ein Holz- als auch ein Gasofen sein.
Bei letzterem kommen Keramik- statt Holzscheite
zum Einsatz, aus deren Poren das Gas austritt. Das
Feuer ist dennoch kaum von einem Holzfeuer zu
unterscheiden – es lässt sich sogar Funkenflug erzeugen
und die Gasflammen wirken, als würden sie
über dem Kiesbett tanzen. Dies ist nicht nur ästhetisch,
sondern dank modernster Technik auch sehr
komfortabel: Direkt vom Sofa aus kann der Ofen ganz
bequem über eine Fernbedienung oder WiFi gesteuert
werden. Gleichzeitig sorgt er für eine angenehme
Wärme das ganze Jahr hindurch. So einzigartig wie
sein Feuer sind auch seine verschiedenen Ausführungen.
Hier werden besonders authentische Materialien
verwendet, wie zum Beispiel Naturstein, Stahl
– geschmiedet oder brüniert – Keramik, Beton und
als Verkleidung auch Leder. Durch diese Vielfalt und
aufgrund seiner kreativen Formgebung lässt er sich
an verschiedenste Arten der Raumgestaltung anpassen.
Beton beispielsweise wirkt als Ofenbaumaterial
edel und minimalistisch im Wohnbereich und gibt
ihm einen ganz eigenen Charakter. Mit seiner Hitzebeständigkeit
von bis zu 1.200 Grad Celsius ermöglicht
er eine Nutzung vom Außenbereich bis in den
Feuerraum. So können bestmögliche Qualität und
Sicherheit gewährleistet werden.
Jährlich werden um die 250 Kaminöfen von Mandl &
Bauer in ganz Europa gestaltet, produziert und installiert.
Hierbei wird der Spezialist von anspruchsvollen,
prominenten Kunden und Immobilienunternehmen,
aber auch von jungen, architekturbegeisterten
Interessenten im urbanen, aber ebenfalls ländlichen
und alpinen Bereich beauftragt, die auf der Suche
nach etwas ganz Besonderem sind.
Mandl & Bauer GmbH
Keramik- und Kachelofenbau
T +43 (0)7232 38130
office@mandl-bauer.at
www.mandl-bauer.at
89
Produkt News
architektur FACHMAGAZIN
90
Produkt News
Bewegung
im Büro
Bewegung ist nicht nur gut für
den Körper, Bewegung beflügelt
auch den Geist. Sedus se:fit
ermöglicht vitales, aktives Sitzen
und Lehnen – am Stehpult, am
Schreibtisch und überall dort, wo
eine Stehsitzgelegenheit gerade
willkommen ist.
Das Möbel ist Hocker und Stehsitz
zugleich. Es lässt sich in der Höhe
verstellen und mit einem Griff einfach
mitnehmen. So wird es zu einer
spontanen, stimulierenden Sitzgelegenheit,
die den gesunden Bewegungs-
und Haltungswechsel fördert.
Auf die Frage: „Besser im Sitzen oder
im Stehen arbeiten?” gibt es nur eine
richtige Antwort: „Die beste Haltung
ist immer die nächste.” Mit dem Hybrid
aus Hocker und Stehhilfe wird aktives
Arbeiten zum Kinderspiel. Der
konkav geformte Sitz und die abfallende
Sitzvorderkante sorgen für
lang anhaltenden Sitzkomfort und
ein sicheres Sitzgefühl. Ergonomisch
angebrachte Bedienelemente ermöglichen
die intuitive und schnelle
Einstellung für jede Situation.
Besonders sorgfältig wurde das
Spektrum der stufenlosen Höhenverstellung
per Gasfeder gewählt. Mit
seinem großzügigen Verstellbereich
von 52 bis 82 cm deckt diese Sitz-/
Stehgelegenheit viele Einsatzbereiche
ab. Ob spontane Abstimmung
am Arbeitsplatz, Stand-Up-Meeting
im Projektraum oder am Empfang:
se:fit ist der perfekte Begleiter!
Sedus Stoll GmbH
Showroom Wien
Gumpendorfer Straße 15/9
1060 Wien
T +43 (0)1 982 94 17
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www.sedus.com
www.architektur-online.com
91
Produkt News
Menschen, Möbel und Dynamik
Die Gestaltung einer dynamischen, ästhetischen Arbeitsumgebung ist in Zeiten
von Employer Branding und Image-Pflege eine Kernaufgabe bei der Objektausstattung
von Unternehmen und Office-Flächen. Lösungen für bewegtes Arbeiten
rücken nicht nur im Büro, sondern auch in Konferenz- und Kreativräumen in den
Fokus von Architekten und Objektplanern. Denn mehr Dynamik in Arbeitssituationen
sorgt für bessere Ergebnisse, höhere Arbeitszufriedenheit und Produktivität,
weniger Krankenstandstage und fittere MitarbeiterInnen sowie mehr Kreativität
und Wohlbefinden am Arbeitsplatz.
Kunden erwarten von perfekten Objektmöbeln ein in
Funktion und Komfort verpacktes, gelungenes Design.
Genau diesem Anspruch werden die höhenverstellbaren
Tische lift vom Designduo jehs+laub
gerecht. Das ist ein Novum in der Kategorie höhenverstellbarer
Arbeitstische. Durch die vielen Formen,
Größen und Ausführungen ist er ebenso ideal für
die Ausstattung von Konferenz- und Kreativräumen,
wie auch von informellen Besprechungszonen. Hier
können Teams Innovations- und Ideenmanagement
in einer dynamischen Arbeitsumgebung betreiben.
Ergänzt wird der Tisch mit den Barhockern der Linie
hoc oder der Selmer-Lösung für aktives Sitzen, der
Stehhilfe „dress“.
Selmer GmbH
T +43 (0)6216 20210
info@selmer.at
www.selmer.at
Der höhenverstellbare Tisch unterscheidet sich
zu anderen Systemen durch das optische Verbergen
der hohen Funktionalität. Keine Kabel oder Kurbeln
trüben das Design. Die elektronische Höhenverstellung
erfolgt kaum hörbar und die gesamte
Elektronik des Tisches wird im filigranen Tischgestell
versteckt. Auch eine manuelle Höhenverstellung ist
möglich. Durch unsichtbare Griffe wird die Tischhöhe
sanft mittels Gasfeder eingestellt. Es ist ein Produkt
für bewegtes Arbeiten, das durch Design und Funktion
Menschen begeistert und Räume bereichert.
architektur FACHMAGAZIN
92
Produkt News
Badmöbel mit dem Duft
von Tiroler Bergwiesen
CONform, die österreichische Industrie-Manufaktur für Badmöbel, präsentiert mit
den einzigartigen Hayland-Oberflächen eine absolute Welt-Neuheit am Badmöbelmarkt.
Heu und Heublumen von Tiroler Bergwiesen werden dafür in einem
innovativen Verfahren auf Trägerplatten appliziert.
„Love me, because i´m pure“ - die neuen
Oberflächenmaterialien der Haylander
begeistern mit hundertprozentiger Natürlichkeit
und erstklassigen ökologischen
Werten bis ins kleinste Detail. Mittels einer
in langjähriger Forschungs- und Entwicklungsarbeit
erarbeiteten organoiden
Plattentechnologie werden frisches Heu
und getrocknete Heublumen mit zu 100%
abbaubaren biologischen Bindestoffen auf
ein spezielles Trägermaterial aufgetragen,
und als einzigartiges Naturdekor händisch
auf die Oberflächen appliziert. Ganz ohne
Zugabe von Aromen oder Duftstoffen verzaubern
sie mit einem lang anhaltenden, olfaktorischen
Erlebnis von blühenden Bergwiesen
in der Sommersonne.
Die neuen Oberflächen werden direkt in der
Region unter strengsten ökologischen Kriterien
hergestellt und sind ein wunderbar
filigranes Naturprodukt. Dabei sind die Oberflächen
robust und für die Herausforderungen
des Badalltags geeignet. In der industriellen
Manufaktur fertigt man in bekannter
Qualität hochwertige Badmöbel und stylishe
Spiegel in Maßarbeit und funktionaler Perfektion.
Für Menschen, denen Regionalität,
Natürlichkeit, wahre Nachhaltigkeit – das
pure Leben eben – ein echtes Anliegen sind.
Die Kollektion war beispielsweise in Kombination
mit den ebenfalls neuen Korpusmaterialien
Schlosseiche und Ferrusta viel
bestauntes Highlight auf den SHK-Trendmessen
in Basel, Wels und Nürnberg.
Ob der schlüssigen Produktphilosophie
sind die Oberflächen zudem echtes Trendthema
für Waschplatzgestaltungen in allen
Hotels mit alpinem Bezug. Das flexibel
planbare Maßprogramm RIVA mit seinen
vielfältigen, zeitgemäßen und funktionellen
Möbelelementen in authentischer, purer
Formensprache avanciert somit zum
Must-have für zukunftsorientierte Architekten
und Hoteliers.
CONform Badmöbel GmbH
T +43 (0)5412 63493
office@conformbad.at
www.conformbad.at
www.conform-partnersystem.com
www.architektur-online.com
93
Produkt News
Seit 50 Jahren
zeitlos schön
Seit 1969 wurde die VOLA Armatur 111 mit zahlreichen Designpreisen ausgezeichnet.
Der erste internationale Designpreis war der dänische ID-Prisen.
Danach folgten weitere Auszeichnungen, die alle das Design und die
neue revolutionäre Technik hervorhoben. In diesem Jahr wurde die Unterputzarmatur
111 in der Kategorie Design Classics and Re-editions mit dem
Gold-Winner Award des German Design Award 2019 ausgezeichnet.
Eine internationale Experten-Jury würdigte
mit dieser Auszeichnung die besondere Bedeutung
der Sanitärarmatur, die 1968 nicht
nur mit einer völlig neuen Technik – der
Unterputztechnik - den Grundstein für eine
designorientierte Planung der Sanitärräume
legte, sondern seit dieser Zeit auch für
herausragende Designqualität und Handwerkskunst
steht.
In den 60er Jahren lud der Firmengründer
Verner Overgaard Arne Jacobsen zur Zusammenarbeit
ein. Der Plan war, für die Dänische
Nationalbank eine Armatur zu entwerfen,
die mit ihrer Technik und mit ihrem
Design etwas völlig Neues darstellen sollte.
Das Ergebnis war die Geburt der Form dieser
Armatur, die zu einer Ikone wurde. Sie
war das erste Produkt der Firma. Die Herausforderung,
die Werte dänischen Designs
auf etwas vermeintlich Schlichtes wie eine
Armatur zu übertragen, reüssierte in einem
Objekt von zeitloser Schönheit. Das neue
Konzept der Unterputzarmatur errang sofort
internationale Anerkennung. Durch
die Kombination von schlichten runden
und linearen Formen mit einer revolutionären
Installation, die in der Wand verborgen
blieb, lag der Fokus auf beidem: auf dem
modernen Design und auf der innovativen
Funktion. Lediglich der Auslauf und der Betätigungshebel
waren sichtbar. Mit diesem
ersten vollständig integrierten Eingriffmischer
brachte man Design ins Badezimmer.
VOLA hat mit der Armatur etwas geschafft,
was niemand zuvor erreichte: Es ist gelungen,
die Komplexität der Installationen in
eine scheinbar mühelose und spielerisch
leichte Form zu integrieren. Zudem ist sie
ein Maßstab für minimalistisches, zeitgemäßes
Design und wird angetrieben durch
konsequent hohe Standards bei Handwerk
und Fertigung sowie innovativen neuen
Produkten und Verfahren. Im Laufe der Jahre
haben Plagiatoren versucht, die handgefertigte
Qualität von Jacobsens Oberflächen
und Geometrie nachzubilden – doch
niemand kam dem Original nahe.
VOLA Vertriebs GmbH
T +43 (0)1 526 39 71-0
info@vola.at
www.vola.at
architektur FACHMAGAZIN
94
Produkt News
Sanitärsysteme für eine
nachhaltige Zukunft
Die Art und Weise, wie wir menschliche Fäkalien und Urin entsorgen, kann eines
der dringlichsten Umweltprobleme der Erde verringern. Übermäßige Stickstoffwerte,
verursacht durch Abwässer und die landwirtschaftliche Verwendung
von Düngemitteln, werden mittlerweile als gefährlicher eingestuft als zu hohe
CO 2 -Werte und der Klimawandel. Seit Mitte der 90er Jahre untersucht deshalb
eines der weltweit führenden Wasserforschungsinstitute, die Schweizer Eawag,
mögliche alternative Wege zur Verringerung der Verschmutzung durch Abwässer.
Eine besonders interessante Lösung ist
die Stoffstromtrennung, bei der das häusliche
Abwasser sofort in Urin, Fäkalien und
Grauwasser getrennt wird. Darauf basiert
ein Verfahren zum Nährstoffrecycling, das
Nährstoffe aus dem Urin mit kompakten,
hocheffizienten dezentralen Bio-Reaktoren
extrahiert, Medikamentenrückstände und
Hormone neutralisiert und bis zu 80 Prozent
des im Abwasser enthaltenen Stickstoffs aus
dem Abwasserstrom entfernt.
Trennung an der Quelle
Das österreichische Designstudio EOOS, Eawag
und LAUFEN haben ein wegweisendes
Urin-Trenn-WC entwickelt, das ein neues
Kapitel im nachhaltigen Abwassermanagement
aufschlägt. save! baut auf Erkenntnissen
der Blue Diversion Toilet auf, die mit Mitteln
der „Re-invent the Toilet Challenge“ der
Bill & Melinda Gates Foundation von EOOS
und Eawag entwickelt wurde. Es ist die erste
Urin-Trenn-Toilette, die den neuesten Industriestandards
entspricht. Sie trennt Urin
passiv von Fäkalien und Spülwasser, sodass
er anschließend mit Backend-Systemen wie
dem von Vuna entwickelten schnellen, einfachen
und biologischen Aufbereitungsprozess
behandelt werden kann.
Die Schlüsselinnovation des Produkts ist
eine von EOOS Design entwickelte „Urin
Trap“, die Urin unter Ausnutzung der Oberflächenspannung
in einen getrennten Ablauf
ableitet. Laufen hat das Prinzip auf das
Wand-WC angewandt und mit innovativer
Wasser- und Urinführung neu gestaltet, um
die Leistung zu optimieren. Durch die perfekte
Integration der neuen Technologie ist
das WC optisch von anderen High-End-Toiletten
nicht unterscheidbar.
Laufen hat sich verpflichtet, mit der Entwicklung
innovativer Anwendungstechnologien
zur Lösung des Umweltproblems
beizutragen. Leistbar, auch für die Ärmsten
der Welt, wird das Unternehmen eine Urin
trennende Hocktoilette entwickeln. Das Design
wird zur Verfügung gestellt, sodass es
in Entwicklungsländern produziert und vertrieben
werden kann. Diese neue Lösung
wird dazu beitragen, Leben zu retten und
die sanitären Bedingungen in den Entwicklungsländern
zu verbessern.
Vortrag & Lunch
mit Dr. Harald Gründl (EOOS Design)
im Laufen Innovation Hub
An der Marienstiege 1010 Wien
Fr. 24. Mai 12-14 Uhr
Anmeldungen bis 20. Mai an
marketing@at.laufen.com
LAUFEN Austria AG
T +43 (0)2746 6060-0
office.wi@at.laufen.com
www.laufen.co.at
www.architektur-online.com
95
Produkt News
Kreis trifft auf Quadrat
Rund und eckig in einem opulenten
Formenspiel mit starkem Materialbewusstsein
verbindet die KEUCO
Badeinrichtung EDITION 90. Die klare
Designsprache im 90-Grad-Winkel
zieht sich konsequent durch die komplette
Badausstattung – von Armaturen
und Accessoires über Waschtisch
und Möbel bis hin zum Lichtspiegel.
Mit dieser Kollektion, entworfen vom
Designbüro Tesseraux + Partner, Potsdam,
entstehen einzigartige, luxuriöse
Badwelten.
Waschtisch und Möbel spielen eine Solistenrolle,
die ganz nach persönlichem Geschmack
eine harmonische Komposition
bilden. Sie stehen in keiner Abhängigkeit
zueinander und können völlig frei im Maß
gewählt und beliebig positioniert werden.
Damit bietet sich ein großer, kreativer Gestaltungsfreiraum
mit flexiblen, individuellen
Anordnungsmöglichkeiten der Solitäre.
Der freihängende Keramikwaschtisch in
Weiß oder Schiefergrau hat als edle Designlösung
einen im Waschtisch integrierten
Siphon, der von vorne völlig unsichtbar ist
und eine optisch kaum sichtbare, schmale
Ablaufrinne. Dazu passt ein großes Sor-
timent unterschiedlicher Solitärmöbel –
freihängend, mit Sockel oder mit moderner
Fußvariante. Echtholzfurniere sowie Strukturlacke,
matt oder glänzend, schaffen
elegante Wohnlichkeit. Als edles „Upgrade“
sind für die Sideboards Abdeckplatten
aus Glas oder Keramik in Marmor- oder
Schiefer optik erhältlich.
Auch die Kopfbrause vereint runde und
eckige Formen harmonisch. Die große,
runde Kopfbrause mit gleichmäßigem Regenbild
garantiert ein sinnliches Duschvergnügen.
Der Brausearm kann dank eines
flexiblen Gelenks in der Wandbefestigung
komfortabel nachjustiert und schnell in
die exakt waagerechte Position gebracht
werden und sorgt so auch bei Installationsoder
Wandungenauigkeiten für eine kompromisslos
schöne Optik in der Dusche.
Das durchgängig markante Designelement
der verchromten Armaturen und Accessoires
ist das Quadrat auf runden Wandelementen.
Es steht für stilvolle Accessoires
und wahre Alltagshelden in einem designstarken
Wohn- und Lebensraum.
KEUCO GmbH
T +43 (0)662 45 40 56-0
office@keuco.at
www.keuco.com
architektur FACHMAGAZIN
96
Produkt News
Kreisbögen fürs Bad
Bei Happy D.2 Plus realisiert Duravit gemeinsam mit sieger design die aktuellen
Trends in Bezug auf Farben, Formgebung und Oberflächen. Der archetypische Kreisbogen
des Designklassikers Happy D. prägt alle Elemente des neuen Programms.
In hellen Farbtönen setzt das Produkt neue Impulse,
wie zum Beispiel der Doppelwaschplatz mit
zwei Spiegeln, zwei Aufsatzbecken, Konsole in Mediterrane
Eiche, Konsolenwaschtischunterbau und
Hochschrank in Nordic Weiß Seidenmatt. Die Design
prägenden geometrischen Elemente Kreis und Kreisbogen
werden unterstützt durch die Zweifarbigkeit
des Aufsatzbeckens in Anthrazit Matt / Weiß und
der Badewanne mit Außenverkleidung in Graphit
Supermatt. Besondere Eigenständigkeit erhalten die
Aufsatzbecken durch neue Farbvarianten in edlem
Anthrazit Matt oder zweifarbig-kontrastierend, innen
Weiß glänzend und außen Anthrazit Matt. Die Aufsatzbecken
mit schmalem, charakteristisch abgeflachtem
Rand sind in drei Breiten erhältlich, davon
zwei mit eingearbeiteter Hahnlochbank. Markante
Eigenständigkeit erhalten sie durch die neue Farbvariante
in Anthrazit Matt.
Ein Stil-Statement setzen auch die Vorwandwannen
aus glänzendem Acryl mit nahtloser Verkleidung in
Graphit Supermatt. Die frei stehende Version gibt es
wahlweise in Graphit Supermatt und ganz in Weiß.
Die neuen Rimless® Wand-WCs sind außen Anthrazit
Matt und innen glänzend – aus hygienischen Gründen.
Das Bidet ist sowohl außen als auch innen Anthrazit
Matt. Alle Wand- und Stand-WCs und Bidets
sind auch in Weiß erhältlich.
Duravit Austria GmbH
T +43 (0)2236 677 033 0
info@at.duravit.com
www.duravit.at
www.architektur-online.com
97
Produkt News
Neues Design
Die WC-Betätigungsplatte Sigma50 von Geberit ist seit Jahren ein Bestseller
– sowohl für das Privatbad als auch für den Objektbereich. Mit zahlreichen
unterschiedlichen Oberflächen und Materialien passt sich die Betätigungsplatte
den individuellen Gestaltungswünschen von Bauherren an. Jetzt erhielt sie ein
Design-Update, mit einer schlankeren Formensprache als bisher.
Die Auslösetasten für das Zwei-Mengen-Spülsystem
sind schmaler geworden und wölben sich dem
Nutzer entgegen. Der Diamantschliff an den Kanten
verleiht ihnen zusätzliche Eleganz. Die rahmenlose
Gestaltung der rechteckigen Platte behielten die Produktentwickler
bei, mit dem Ergebnis, dass die neue
Sigma50 mit eleganter Leichtigkeit besticht. Sie ist
besonders wandlungsfähig und passt sich dem Stil
und den Farbwelten des jeweiligen Badezimmers an.
Mit dieser Betätigungsplatte installiert der Sanitärprofi
beim Kunden ein Produkt, dessen Grundkörper
aus Zinkdruckguss für Stabilität und Langlebigkeit
steht. Die Front ist wahlweise aus Kunststoff, Glas,
Naturstein oder Metall. Die Materialien mit ihren
matten oder glänzenden Oberflächen und ihren unterschiedlichen
Farben verleihen der Spülauslösung
jeweils einen ganz eigenen Charakter.
Sie ist mit dem DuoFresh Modul für Geruchsabsaugung
sowie einem Einschub für Spülkastensticks
kombinierbar. Das Modul kann in allen Geberit
Sigma Unterputz-Spühlkasten eingebaut werden
und bietet Nutzern so mehr Komfort im Bad. Es saugt
unangenehme Gerüche direkt in der WC-Keramik an,
reinigt diese durch einen Keramikwabenfilter und
führt die frische Luft zurück in den Raum. Spülkastensticks,
die über den Einwurfschacht des Moduls
in den Spülkasten eingebracht werden, sorgen mit
jedem Spülvorgang für zusätzliche Frische im WC.
Geberit Vertriebs GmbH & Co KG
T +43 (0)2742 401 0
sales.at@geberit.com
www.geberit.at
architektur FACHMAGAZIN
98
Produkt News
Optimiert für Raum und Qualitätszeit
Eine neue Badewannen-Kollektion aus glasiertem Titan-Stahl, die sich intelligent
an die Raumarchitektur kleiner und mittelgroßer Bäder anpasst, ist BetteSpace.
Mithilfe trapezförmiger Geometrien nutzt sie den vorhandenen Raum optimal aus
und bietet dabei höchsten Badekomfort. Je nach Vorhaben und Platzangebot kann
zwischen drei Varianten gewählt werden: der Raumsparwanne BetteSpace S, der
Bade-Dusch-Kombination BetteSpace M und der Zwei-Sitzer-Wanne BetteSpace L.
Das Design der puristischen Badewannen
stammt vom Potsdamer Designbüro Tesseraux
+ Partner, das die optimierte Form
entwickelt hat: Die Grundfläche entspricht
einem rechtwinkligen Trapez und spart dadurch
wertvollen Raum im Bad. Jede der
Wannen besitzt zudem eine breite Rückenpartie,
deren Schräge für bequemen Sitzkomfort
austariert wurde und eine großzügige
Liegefläche von 170 Zentimetern
Länge. Das verführt zum ausgedehnten
Wannenbad und ermöglicht auch großen
Personen aus dem Alltag abzutauchen.
Die BetteSpace S ist die raumsparendste
Variante der Kollektion. Wie ihre Schwestern
ist sie badefreundliche 170 Zentimeter lang.
Mit einer Breite von 75 Zentimetern auf der
Liegeseite und 60 Zentimetern am Fußende
nutzt sie jedoch den vorhandenen Raum in
kleinen und mittelgroßen Badezimmern optimal
aus. Dabei bietet sie einer Person genug
Platz für ausgiebigen Badespaß und sorgt
mit 42 cm für angemessenen Tiefgang.
Wenn im Badezimmer nur Platz entweder
für eine Badewanne oder eine Dusche ist,
jedoch weder auf das eine noch das andere
verzichten werden soll, bietet sich die BetteSpace
M als idealer Kompromiss an. Mit
einer Breite von 90 Zentimetern am Fußende
und 75 Zentimetern am Kopfende bietet
die ebenfalls 42 Zentimeter tiefe Badewanne
genug sichere Standfläche zum Duschen
und mehr als genug Platz zum Planschen.
Die BetteSpace L bietet sogar zwei Personen
genug Platz für ein gemeinsames Wannenbad
– da die Liegeseite 130 Zentimeter
breit ist, auch nebeneinander. Dank ihres 75
Zentimeter breiten Fußendes spart sie jedoch
fast einen halben Quadratmeter Raum
im Badezimmer ein. Sie sorgt so für mehr
Bewegungsfreiheit in kleinen und mittelgroßen
Bädern, ohne dass auf Komfort und
Wellness verzichtet werden muss.
Typisch für alle drei Badewannen ist die
hohe Verarbeitungsqualität, mit welcher der
glasierte Titan-Stahl hier in Form gebracht
wurde. Sanfte Schrägen und Eckradien
dort, wo sich der Körper beim Baden an die
Wanne anschmiegt, und definierte Kanten
und Ecken, wo es auf eine gelungene Integration
in die Raumästhetik ankommt.
Bette GmbH & Co. KG
T +49 (0)5250 511-0
architektur@bette.de
www.bette.de
www.architektur-online.com
99
Produkt News
Infrarot für die Dusche
Die Dusche wird dank der kompakten Infrarotpaneele
Palma und Bilbao von Repabad zur Infrarotkabine.
Diese sind speziell für den Nassbereich konzipiert
und lassen sich zum Nachrüsten direkt vor die Wand
auf die Fliese (Palma) oder mit Wandinstallationseinheit
in die Wand (Bilbao) montieren. Sie bestehen
aus einem Rahmen in Aluoptik und einem farblich
anpassbaren Glasaufsatz mit integrierter Infrarotwärmequelle.
Die weichen Rückenlehnen mit höhenverstellbarer
Kopfstütze laden zur entspannten
Infrarotanwendung ein. Auf Wunsch sind die Infrarotpaneele
mit eingebautem Bluetooth-Receiver und
Lautsprechern lieferbar.
Die Infrarot-Therapie arbeitet mit Tiefenwärme. Dabei
transportiert das Blut die freigesetzte Wärme im
gesamten Körper bis in die Extremitäten. Durch den
Anstieg der Körpertemperatur weitet sich das Kapillarsystem
und der Stoffwechsel wird aktiviert. Dies
wirkt sich positiv auf den Bewegungsapparat, das
vegetative Nervensystem, das Immunsystem und die
Psyche aus.
Anlässlich der ISH erhielt das Infrarotpaneel Bilbao
mit neuer weicher Rückenlehne inklusive höhenverstellbarer
Kopfstütze die renommierte DESIGN PLUS
Auszeichnung.
repaBAD GmbH
T +43 (0)800 29 35 18
info@repabad.com
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JEDEN GESCHMACK UND
JEDES BUDGET
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KWC AVA
KWC ELLA
KWC MONTA
architektur FACHMAGAZIN
100
Produkt News
Modernes Architekturkonzept
der Extraklasse
Im Südwesten Wiens am Hang des namengebenden Rosenhügels erstreckt sich ein
einzigartiges Wohnprojekt. Eingebettet in eine grüne Parklandschaft inmitten einer
lebendigen Infrastruktur zieht das moderne Architekturkonzept Menschen an, die
ihren persönlichen Freiraum ebenso schätzen wie ein facettenreiches Leben. Um
den hohen Ansprüchen der Eigentümer und Mieter auch in der Badausstattung
bestmöglich zu entsprechen, setzen die Bauherren auf hochwertige Design-Armaturen
– für Dusche, Wanne und Waschtisch.
Moderne, architekturorientierte Badplanungen
schließen hier den Raum als Ganzes mit ein. Der
Gesamteindruck entsteht durch die Aufteilung der
Flächen, die Harmonie durch deren ausgewogene
Proportionierung und konsequente Gliederung. In allen
Badwelten der Rosenhügel Appartements tragen
Armaturenbilder aus dem HANSA|HOME sowie dem
HANSA|LIVING Segment in Kombination mit dem
HANSAMATRIX System dazu bei.
Auf einer klaren Rasterbasis von 25 Zentimetern
lassen sich mit diesem System Wandflächen fein abgestimmt
strukturieren und optimal ausnutzen. Die
klare Logik bietet Planern größtmögliche Gestaltungsfreiheit.
So etwa in den großzügigen und frei
begehbaren Duschen. Elegant reduziert und optisch
aufgeräumt wirken hier die Duscharmaturen als Unterputzlösung.
Die großflächige Kopfbrause HANSA-
VIVA bringt den besonderen Komfort in die Dusche
und lädt zum Entspannen ein.
bei jedoch sehr gefällig ist, ergibt sich so ein stimmiges
Gesamtbild, das sich klar auf den Nutzerkomfort
fokussiert und die hohen Qualitätsansprüche unterstreicht.
Schlankes Design, moderne Funktionalität:
Dank ihrem erhöhten Auslauf mit einer Ausladung
von 123 Millimetern bietet sie noch mehr Bewegungsspielraum
am Waschtisch und ist ein Update für moderne
Bäder.
HANSA AUSTRIA GmbH
T +43 (0)662 433 100-0
office@hansa.at
www.hansa.at
Auch die Umsetzung von Wannen- oder Waschtischlösungen
ist mit dem Unterputzsystem möglich.
Der große Vorteil: Mithilfe des HANSAMATRIX Einbaukörpers
lassen sich vielseitige Armaturenkonzepte
auch auf andere Bereiche des Bades übertragen.
So können die Planer individuell auf die verschiedenen
Badeinrichtungswünsche reagieren.
Im Zusammenspiel mit der Formensprache der HAN-
SATWEN XL Waschtischarmatur, die modern und da-
www.architektur-online.com
101
Produkt News
INFRAROT
FÜR DUSCHE & DAMPFBAD
Update eines
zeitlosen Klassikers
Der Armaturenspezialist Kludi präsentiert mit Zenta SL die zeitgemäße
Erweiterung seiner national wie international erfolgreichsten Serie, die –
2007 eingeführt – heute bereits als Designklassiker gilt. Auch das neue
Armaturen-Komplettprogramm, das auf der ISH 2019 seine Premiere feierte,
zeigt klare Haltung in einem frischen Design. Seine schlanke und
reduzierte Formensprache ist inspiriert vom filigranen „Slim“-Design, das
derzeit bei der Badgestaltung voll im Trend liegt, wie das wachsende Angebot
an dünnwandiger Keramik und schmalen Waschschüsseln zeigt.
Die konsequent geometrische, klare Form der Armaturen zieht sich von
unterschiedlichen Lösungen für den Waschtisch über die Wanne bis in
die Dusche. Ihr elegant zurückhaltender Purismus fügt sich ideal in jedes
zeitlos urbane Wohnambiente ein. Dabei lassen sich mit der umfassenden
Serie – die zurzeit insgesamt 18 Einzelprodukte umfasst – je nach Wunsch
und Anforderungen vielfältige Gestaltungslösungen im modernen Bad
mit gehobenem Anspruch realisieren: vom Gäste-WC auf engem Raum
bis hin zum großzügigen Familien- und Mehrgenerationenbad.
KLUDI Armaturen Austria GesmbH
T +43 (0)2689 2414-0
info@kludi.at
www.kludi.at
Heilsame Tiefenwärme fürs Bad zu
Hause. Die Infrarotpaneele machen
aus jeder Dusche eine wohltuende
Wellness-Zone. Infrarot sorgt in Dusche
oder Dampfbad für eine angenehme,
gesundheitsfördernde Wir kung, auch
im kleinen Bad. Der geringe Platzbedarf
bietet eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten.
Platz nehmen
und bewusst entspannen!
www.repabad.com
architektur FACHMAGAZIN
102
Produkt News
Neue Maßvielfalt
für individuelle Wünsche
Mit wenigen Worten lassen sich die neue Vielfalt und die außergewöhnliche Ästhetik
der Kaldewei Duschfläche Nexsys beschreiben. Eine Dusche in 17 Farben,
20 Abmessungen, drei Oberflächen und mit fünf edlen Designblenden bietet rund
5.000 Möglichkeiten für eine individuelle Badplanung. So vereint sich das Beste
aus zwei Welten – alle Vorteile einer emaillierten Duschfläche und das moderne
Design einer Rinnendusche.
Ein charakteristisches Designmerkmal ist die schlanke,
puristische Ablaufrinne, die sich fast bündig in
die emaillierte Duschfläche einfügt. Mit vier neuen
Oberflächenfarben für die edle Designblende unterstreicht
man die Eleganz und Wertigkeit der exklusiven
Rinnendusche aus Stahl-Email. Neben Edelstahl
gebürstet wird die Blende nun auch in Edelstahl glänzend,
Gold glänzend, Rotgold gebürstet und Alpinweiß
zur Auswahl stehen.
Flexibilität und Individualität sind für Architekten
und Planer wichtige Kriterien bei der Produktauswahl.
Die Badplanung verlangt heute nach Lösungen,
bei denen sich persönliche Wünsche auch mit
schwierigen Raumsituationen vereinbaren lassen.
Dafür hat Kaldewei das Angebot der revolutionären
Badlösung Nexsys um zwölf neue Abmessungen von
80 bis 170 Zentimetern auf nun 20 Abmessungen erweitert.
Kleine Formate eignen sich optimal für Bäder
mit geringem Platzangebot oder schwierigen Grundrissen.
Große Dimensionen lassen sich perfekt in das
Fliesenraster hochwertiger Bodenfliesen in den angesagten
XXL-Formaten integrieren.
Auch bei der Farbenvielfalt überzeugt das Angebot
mit 16 neuen Tönen: Vier beliebte Sanitärfarben und
zwölf exklusive Mattfarben aus der Coordinated Colours
Collection ergänzen ab sofort das Angebot.
Damit lässt sich die emaillierte Duschfläche harmonisch
in die übrige Badgestaltung integrieren oder
kontrastreich als echtes Highlight inszenieren. Für
weiteren Komfort durch eine besonders reinigungsfreundliche
Oberfläche sorgt auf Wunsch der pflegeleichte
Perl-Effekt. Alle zwölf Mattfarben können mit
der nahezu unsichtbaren Rutschhemmung Secure
Plus ausgestattet werden – für hohe Trittsicherheit
in der Dusche.
Das werksseitig vormontierte 4-in-1-System aus
Ablaufrinne, Gefälleträger, Abdichtband und Duschfläche
sorgt für eine besonders einfache und
schnelle Montage durch den Fachhandwerker. Optimale
Schalldämmung ist durch das beiliegende
Schallschutzband gewährleistet. Dank der besonders
niedrigen Aufbauhöhe ist der bodenebene Einbau
auch bei geringer Bautiefe möglich.
Franz Kaldewei
GmbH & Co. KG
T +49 (0)2382 785-0
info@kaldewei.de
www.kaldewei.de
www.architektur-online.com
103
Produkt News
Perfekte Balance
Die neue KWC-Armaturenlinie fürs Bad gefällt mit zeitloser
Modernität und eigenständiger Präsenz. Sie überzeugt
mit ausbalanciertem Design, erstklassiger Funktionalität,
perfekter Ergonomie und hochwertiger Verarbeitung. Eine
umfassende Produktlinie, die in ihrem Preissegment Bestleistungen
bietet. Mit klarer Geometrie, exakten Radien und
ausgewogenen Proportionen hebt sich MONTA selbstbewusst
von üblichen Standards ab und definiert sich über
die ihr eigene, rassige Dynamik. Der kubusförmige Grundkörper
verleiht der Armatur Solidität und Aussagekraft
– aus jedem Blickwinkel und in allen Ausführungsgrößen
von S bis XL. Die umfassende Produktlinie präsentiert sich
ästhetisch und formal in sich abgeschlossen und erlaubt
vom Waschtisch bis zum Bidet und Unterputzlösungen eine
konsequente Badausstattung und -gestaltung. Der unmittelbar
spürbare Komfort und die Ergonomie in Bedienung
und Handhabung runden das Bild ab.
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architektur FACHMAGAZIN
Raumtemperaturregelung
mit Smart-Home-Anbindung
104
Produkt News
Auf der Energiesparmesse 2019 in Wels präsentierte
Uponor mit Smatrix Pulse eine Erweiterung seiner
Smatrix Regelungstechnik, die der wachsenden
Bedeutung von vernetzter Haustechnik Rechnung
trägt. Die neue Einzelraumregelung ist nicht nur mit
einer innovativen Autoabgleich-Technologie und
intelligenten Analyse- sowie Komfortfunktionen
ausgestattet, sondern punktet vor allem durch ihre
Kompatibilität mit verschiedenen Smart-Home-Anwendungen
wie Alexa Voice Control und Google
Voice Assistant. Der in einer zugehörigen App integrierte
Installationsassistent führt den Fachhandwerker
dabei intuitiv durch die Installation. An das
Regelmodul können bis zu sechs Raumthermostate
und acht Thermoantriebe angeschlossen werden.
Über ein Ergänzungsmodul kann es mit je sechs zusätzlichen
Thermostaten und Thermoantrieben erweitert
werden. Bis zu vier Regelmodule können über
ein Kommunikationsmodul verwaltet werden. Die
Designthermostate Smatrix Style messen präzise die
Temperatur in jedem Raum und interagieren mit der
Regelung, wenn Temperaturanpassungen notwendig
oder gewünscht sind. Das Produkt ist für Neubauten
wie auch für die Renovierung gleichermaßen geeignet
und spart bis zu 20 % Energie ein.
Uponor Vertriebs GmbH
T +43 (0)2236 23003-0
info.at@uponor.com
www.uponor.at
Modernes Heizen
Als führende Marke Österreichs präsentiert sich
VOGEL&NOOT als Komplettanbieter mit einem optimal
auf die Anforderungen der Kunden abgestimmten
Sortiment: „Alles für echte Profis, alles für das Zuhause“.
Das breite Portfolio umfasst von der Wasserverteilung
bis zur Wärmeabgabe alles aus einer Hand und ist
perfekt aufeinander abgestimmt, um größte Effizienz
zu gewährleisten.
Die neue Produktlinie eLINE ist die Antwort des Herstellers
auf die Entwicklungen und Trends der modernen
Wärmeverteilung. Sie ist die perfekte Ergänzung
zu hydraulischen Heizungssystemen und bietet
zusätzliche Wärme auf Knopfdruck, dank „plug and
heat“ – schnell, einfach, praktisch. Als Paradebeispiel
bietet sich der NEWA-E an, dieser überzeugt nicht nur
mit klarem Design, sondern auch mit der integrierten,
selbstregelnden PTC-Heizfolie, die besonders schnelle
und gleichmäßige Erwärmung ermöglicht. Eine hohe
Infrarotstrahlung bei gleichbleibender Oberflächentemperatur
sorgt für angenehme Wärme ohne Verbrennungsgefahr.
Rettig Austria GmbH
T +43 (0)3858 601-0
info@vogelundnoot.com
www.vogelundnoot.at
www.architektur-online.com
105
Produkt News
Neue Städte – neues Leben
Mehr als 50 Prozent aller Menschen weltweit leben heute in Städten. Und es werden
immer mehr. Um mit der zunehmenden Verstädterung und anderen globalen
Megatrends wie dem steigenden Energiebedarf, dem demografischen Wandel,
dem Klimawandel oder der individuellen Mobilität umzugehen und auf lange Sicht
zukunftsfähig zu bleiben, brauchen Städte kreative Ideen, innovative Systeme und
agile Planungsprozesse, mit denen sie sich nachhaltig zur Smart City entwickeln.
Das zukünftige Zuhause im städtischen Umfeld muss offen für Veränderungen
sein. Bei KONE hat man bereits begonnen, sich darauf vorzubereiten.
Städte haben eine große Anziehungskraft. Aber wenn
zu viele Menschen auf zu engem Raum leben, werden
sie zu dicht. 1900 hatten die höchsten Mehrfamilienhäuser
etwa 30 Stockwerke, heute sind es etwa
100. Verbesserungen in der Bautechnik – und insbesondere
bei Aufzügen – ermöglichen es, dass mehr
Menschen in höheren Gebäuden wohnen können.
Vertikales Bauen hat noch weitere Vorteile: Es entstehen
Freiräume für die Natur. Die Bewohner müssen
teilweise nicht einmal bis vor die Haustüre gehen, um
das Grün zu genießen. Mit Öffnungen und Spalten in
Gebäuden werden geschützte Bereiche schaffen, in
denen Bäume wachsen können, sogar 100 Stockwerke
weit oben, so die Vision mancher Architekten.
Zukünftige Gebäude müssen auch die Mobilitätsbedürfnisse
älterer Menschen berücksichtigen. Architektonische
Merkmale wie Geländer und breitere
Türen können ebenso helfen wie die Technik. Ein
Aufzug weiß, dass er seine Türen für langsamere, ältere
Bewohner etwas länger offen halten muss, und
wird sogar automatisch Stolperfallen abdecken, die
sonst einen Rollator oder Stock erfassen könnten.
Ein weiterer demografischer Trend in einigen Gebieten
sind kleinere Familieneinheiten und Alleinstehende,
einschließlich älterer Witwen und Witwer. Dies
führt zu einer steigenden Nachfrage nach kleineren,
bezahlbaren Wohnungen. Soziale und ökologische
Bedürfnisse der Bewohner müssen berücksichtigt
werden. Doch unsere urbane Zukunft wird nicht nur
von höheren Gebäuden und kleineren Wohnungen
bestimmt. Marktforschungsstudien weisen auf einen
stabilen Markt für die Modernisierung von Bestandsgebäuden
hin. Die von der Europäischen Kommission
unterstützte Studie zur Energieeffizienz von Aufzügen
und Fahrtreppen ergab beispielsweise, dass in Europa
Energieeinsparungen von bis zu 63% (11,6 TWh) durch
die Modernisierung von Aufzügen erreicht werden
können, die 1985 oder früher installiert wurden.
KONE AG
T +43 (0)1 863 67-0
office.at@kone.com
www.kone.at
architektur FACHMAGAZIN
106
Produkt News
Das Auf und Zu des Raums
Türen mit Funktionen wie Schall- und Brandschutz sind hoch spezialisiert und
gelten damit durchaus als „smart“: Der hohe Entwicklungs-, Prüf- und Fertigungsaufwand
wird überwiegend als Standard wahrgenommen, im Vordergrund steht
hingegen die weitreichende Freiheit des Designs.
Sturm hat sich längst von einzelnen Türmodellen
verabschiedet und setzt stattdessen auf Design
und Lösungen. Bereits vor Jahren hat der Produzent
auf Konstruktionen für Einsatzbereiche wie Hotels,
Schulen, Kindergärten und Krankenhäuser umgestellt.
Das vereinfacht dem Planer die Auswahl.
In besonders anspruchsvollen Objekten wie dem
neuen BORA Headquarter ließ sich Innenraumplaner
Simon Gafriller, Büro Werkhaus von den neuen
Möglichkeiten inspirieren und griff dabei zwei aktuelle
Entwicklungen auf: Zum einen werden die
Design-Ideen immer mutiger, zum anderen gibt es
zunehmend durchmischte und verschränkte Raumnutzungen.
Türen ermöglichen hier ein Entdecken
und Überraschen, das Auf und Zu des Raums sorgt
für kontrastreiche Erlebnisse. Und nie darf der Anspruch
vergessen werden: Wo eine Tür ist, da gibt es
auch die erforderlichen Funktionen.
So stellte der Hersteller im Oktober auf der architect@
work in Wien erstmals eine Schiebetür vor, die hoch-
rangigen Schallschutz bietet (bis zu 39 dB). Zusammen
mit Maßfertigung, optionaler Verglasung und freier
Wahl der Oberfläche lassen sich so interessante Effekte
erzielen und zudem Platz gewinnen. Gleichzeitig ist
das Türsystem schwellenlos und damit auch beim barrierefreien
Bauen ein vollwertiger Drehtür-Ersatz.
Starkregen- und Überflutungsereignisse nehmen
selbst außerhalb der roten Zonen stark zu. Die Lösung
für diese neue Herausforderung ist ein Türsystem,
das stehendes und drückendes Wasser bis zu
einer Höhe von knapp einem Meter abhält. Es ist für
Neubau und Renovierung ausgelegt, verhindert die
nachhaltige Schädigung der Gebäudesubstanz und
schützt die Sachwerte im Gebäude.
Dichte Gebäudehüllen sind für den effizienten Betrieb
unverzichtbar, durch die minimierte Belüftung
rückt aber die Raumluftqualität in den Fokus. Sturm
kann hier über das gesamte Sortiment nachweisen,
dass seine Systeme die zulässigen VOC-Grenzwerte
um 90 % unterschreiten.
STURM GmbH
T +43 (0)6589 4215
office@funktionstueren.eu
www.funktionstueren.eu
www.architektur-online.com
Komfortabel,
verschleißfrei,
funktionssicher
Die magnetische Schließung Keep Close hat
SIMONSWERK hinsichtlich der Anforderungen für
den Einsatz an Holzinnentüren weiterentwickelt. Sie
ermöglicht ein puristisches Türdesign ohne erkennbare
Schließelemente. Neben den gestalterischen
Vorzügen ist die neue Magnetschließung vor allem
stromlos, verschleißfrei sowie geräusch- und kontaktlos
und bietet einen bisher unerreichten Bedienkomfort
und ein funktionssicheres Öffnen und
Schließen von hochwertigen Holztüren.
Durch den Einsatz von Keep Close ist es möglich,
Wohnraumtüren aus Holz geräuschlos zu öffnen bzw.
zu schließen. Das System ist funktional sowie technisch
und ästhetisch eine attraktive Alternative zu
klassischen Türschlössern. Das Halten der geschlossenen
Tür erfolgt ohne direkten Kontakt durch einen
patentierten Schließmagneten, dessen Haltekraft individuell
einstellbar ist und die Tür sicher in der Endposition
hält. Das System besteht aus dem Schließmagneten
KC 50 und der Magnetplatte KC 50/H und
ist für den Einsatz an gefälzten und stumpfen Holztüren
mit Block- und Futterzargen aus Holz geeignet.
Bei Bedarf können mehrere Magnete eingesetzt werden,
z. B. bei Türen mit Überhöhe, oder auch an der
Türoberkante bzw. am Zargenquerstück angebracht
werden. Abgerundet wird die Schließlösung durch
den Griff KC 170, der optimal auf Schießmagnet und
Magnetplatte abgestimmt ist.
107
SIMONSWERK GmbH
T +49 (0)5242 413-0
info@simonswerk.de
www.simonswerk.com
Produkt News
markilux MX-3
MX-3
Das neue Licht
am Markisenhimmel
Designmarkisen.
Made in Germany.
Die Beste unter der Sonne. Für den
schönsten Schatten der Welt. markilux
Designmarkisen sind die Symbiose
von innovativer Technik und höchster
Qualität, mehrfach ausgezeichnet und
prämiert.
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markilux Fachpartner vor Ort und auf
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architektur FACHMAGAZIN
108
Produkt News
Das bedruckte
Fenster!
Der Fensteranbieter Gaulhofer lässt mit der Innovation
INSTYLE aufhorchen: ein Holz-Fenster,
das mit verschiedenen Oberflächen bedruckbar
ist. So werden gediegene Eichen-Optik, rarer
Alt holz-Stil oder exklusiver Beton- Look möglich.
Die österreichische Top-5-Fenstermarke investierte
einen 6-stelligen Betrag in einen hochmodernen
Fenster-Drucker und setzt damit einen
starken Akzent zum 100-jährigen Jubiläum.
Nachdem die Kundenwünsche immer individueller
werden, ist man diesen neuen Weg gegangen. Einerseits
um die steigende Nachfrage nach Individualität
besser abdecken zu können und andererseits, um
im Bereich der exklusiven Architektur neue Kundengruppen
anzusprechen. Und immer mehr Kunden
wollen Holzarten von Boden, Möbeln und auch Fensterelemente
aufeinander abstimmen oder besondere
Akzente im Interiordesign setzen, etwa durch Beton-Look.
In der Hotellerie bereits ein Dauerbrenner,
legt der Trend zur Altholz-Optik auch im Privatbereich
weiter zu.
Bisher waren normabweichende Holzarten – sofern
überhaupt verfügbar – immer mit erheblichen Mehrkosten
verbunden, bzw. musste man Nachteile wie
geringere Stabilität, Farbveränderungen oder mangelnde
Witterungsbeständigkeit in Kauf nehmen.
Durch die Anschaffung des hochmodernen Fensterdruckers
können bei Gaulhofer nun diese exklusiven
Oberflächen auf ein Holzfenster täuschend echt und
dauerhaft angebracht werden. Mit der Innovation IN-
STYLE-Fenster werden so nun die ästhetischen Anforderungen
erfüllt, ohne dabei die angesprochenen
Nachteile zu riskieren.
Ab April 2019 sind acht verschiedene Varianten bestellbar,
wobei in Zukunft auch individuelle Motive
angeboten werden sollen. Ein Fenster in Blumenoder
sogar in Einhorn-Optik ist dann kein Wunschtraum
mehr.
Gaulhofer Industrie-Holding GmbH
T +43 (0)3125 2822-0
welcome@gaulhofer.com
www.gaulhofer.com
www.architektur-online.com
109
Produkt News
Panorama Design für
maximale Transparenz
Filigrane Ansichten und integrierte Funktionalität garantieren eine hochwertige
Designqualität. Das überzeugte die 67-köpfige, unabhängige, internationale Expertenjury
und sie zeichnete gleich drei Schüco Produkte aus dem Hause AluKönig-
Stahl mit dem iF Design Award 2019 aus: die Schiebesystemplattform ASE 60/80
TipTronic, das Schiebesystem ASE 67 PD sowie das Fenstersystem AWS 75 PD.SI.
Die Schiebesystem-Plattform (Aluminium Sliding
Element) in der Bautiefe 60 und 80 mm mit dem
TipTronic Beschlag setzt neue Standards für mechatronische
Schiebesysteme. Großformatige Flügelelemente
bis zu 3,5 x 3,2 Meter und 3,2 x 3,5 Meter in
Kombination mit schmalen Profilansichten ermöglichen
maximale Transparenz im puristischen Design.
Das komplett geprüfte System bestehend aus Antrieb,
verdeckt liegendem Beschlag und Profilsystem,
eröffnet eine Vielzahl an Öffnungs- und Komfortoptionen
für unterschiedliche Anforderungen an Ästhetik
und Design.
Das Schiebesystem Schüco ASE 67 im Panorama
Design bietet die Möglichkeit, den Blendrahmen in
die Wände des Gebäudes zu integrieren, um einen
maximalen Ausblick zu erreichen. Zudem sorgt eine
bodengleiche Schwelle für zusätzlichen Komfort. Flügelgrößen
lassen sich bis zu 3,2 x 3 Meter und einem
Gewicht bis 400 kg realisieren.
Das Aluminium Fenstersystem Schüco AWS 75 PD.SI
(Bautiefe 75 mm, Panorama Design, Super Insulated)
zeichnet sich durch großformatige Fensterflügel und
filigrane Profilansichten für einen maximalen Lichteinfall
aus. Mit einer Flügelinnenansicht von 45 mm
können Flügelhöhen bis zu 2,5 m erreicht werden.
Akzente in puncto Design setzen eine flächenbündige
Rahmenkonstruktion mit einer inneren, umlaufenden
Schattenfuge sowie einem rosettenlosen
Griff. Das Panorama Design Fenstersystem lässt sich
als Lochfenster, Fensterband und Einsatzelement in
Pfosten-Riegel-Fassaden integrieren.
ALUKÖNIGSTAHL GmbH
T +43 (0)1 98130-0
office@alukoenigstahl.com
www.alukoenigstahl.com
architektur FACHMAGAZIN
110
Produkt News
Die Evolution der Elementfassade
Die Hydro Building Systems Germany GmbH präsentierte zur BAU 2019 mit der
neuen WICTEC EL evo eine patentierte technische Innovation: die neue System-Dehnstoßdichtung
zur Aufnahme relativer Deckenverformungen und ein
neues Entwässerungssystem zur kontrollierten Wasserabführung.
Das Thema relative Deckenverformungen hat durch
den Einsatz schwächerer Bewehrung und weicher
Struktursysteme bei gleichzeitig wachsenden Gebäudehöhen
zuletzt immer mehr an Bedeutung
gewonnen. Planungsseitig bleiben bei der Fassade
schlanke Ansichtsbreiten im Fokus vieler Auftraggeber
und Architekten. Die Verformungen insbesondere
an Deckenkonstruktionen mit den damit
verbundenen Lasten müssen aber aufgefangen und
neutralisiert werden. Legt man hierfür das bekannte
„Nut-Feder-Prinzip“ in der Profilkonstruktion
zugrunde, wären schlanke Ansichtsbreiten ab bestimmten
Gebäudehöhen und Deckenverformungen
nicht mehr möglich. WICONA präsentiert zur Lösung
dieses Spannungsfelds eine neu entwickelte System-Dehnstoßdichtung.
Sie ermöglicht die Aufnahme
relativer Deckenverformungen von +15 mm bis
-12 mm in einem flexiblen Dichtungsquerschnitt. Diese
Technologie lässt dem Architekten und Planer für
die Profilgestaltung freie Hand. Die patentierte Dichtung
kompensiert nach dem Ziehharmonika-Prinzip
die zu erwartenden Deckenverformungen. Eine individuell
auf das jeweilige Bauvorhaben abgestellte
Einzelfertigung von Dehnstoßdichtungen entfällt. So
entstehen keine zusätzlichen Wartezeiten und Kosten
für neue Werkzeuge und der Baufortschritt wird
beschleunigt. Entsprechend vorteilhaft wirkt sich
diese Flexibilität beim Dichtungseinsatz auch auf die
Kosten aus.
Ebenfalls weiterentwickelt wurde das bewährte Entwässerungssystem
für Elementfassaden nach dem
Kaskadenprinzip. Wenn während der Montage Niederschläge
auftreten, ist Wassereintritt in die Fassadenelemente
nahezu unvermeidlich. Bei Gebäuden
mit höherer Stockwerkszahl kommt eine entsprechend
große Menge zustande – zu groß, um sie risikolos
erst am Fuß der Fassade abzuleiten. Damit
der Fassadenbauunternehmer hier auf der sicheren
Seite ist, hat man ein patentiertes Leitteil zur kontrollierten
Aufnahme und Ableitung von Feuchtigkeit
(Wasser) während der Montage entwickelt. Das Leitteil
wird bei der Fertigung der Fassadenelemente in
der Werkstatt mit eingebaut. Dabei sitzt der Entwässerungspunkt
versetzt zum Element-Stoß, wodurch
risikoreiche Entwässerungsöffnungen im Kreuzungsstoß
entfallen können. Hierdurch entsteht eine theoretische
Wasserbarriere von 200 mm Höhe – ein in
der Praxis nicht zu erwartender Wert, aber als Kapa-
zitätsreserve eine zusätzliche Sicherheit für den Metallbauer.
Je nach Gesamtzahl der Stockwerke des
Gebäudes genügt die Ausstattung der horizontal
verbauten Elemente mit dem Leitteil alle zwei oder
drei Geschosse.
Hydro Building Systems GmbH
WICONA
T +43 (0)6212 20000
info@wicona.at
www.wicona.at
www.architektur-online.com
Hebe-Schiebe-Tür
mit Nullbarriere-Schwelle
Mit der neuen Variante HST 115 „Sky Axxent“ erweitert
Kneer-Südfenster sein anspruchsvolles Designprogramm
bei Hebe-Schiebe-Türen aus Aluminium-Holz
mit einer rahmenlosen Verglasung bis in die
Schwelle. Neben schlanken Profilen und reduzierter
Beschlagoptik bietet die Hebe-Schiebe-Tür nun absolute
Barrierefreiheit dank der Nullbarriere-Schwelle.
Der bodengleiche Übergang ohne Schrägen öffnet
den Wohnraum und erweitert ihn nach draußen.
Dabei geht die Glasfläche nahtlos in den Boden über
– der Übergang von innen nach außen wird fließend.
Die Nullbarriere-Schwelle vermeidet Hindernisse
oder Stolperfallen, indem die Laufschiene 5 mm in
den Boden abgesenkt wird. Ein Aluminium-Abdeckgitter
in eleganter Optik sorgt für den ebenerdigen
Übergang. Die Konstruktion der Nullschwelle mit
neuer Beschlagtechnologie, einem neuen Dichtungssystem
sowie den erhöhten Sicherheitsanforderungen
garantiert eine hohe Dichtigkeit und Wärmedämmung
und schützt zuverlässig vor Schlagregen.
Außen lässt sich eine Entwässerungsrinne oder Terrassenentwässerung
direkt anbinden.
Die Hebe-Schiebe-Tür bietet hohe Einbruchhemmung
bis zur Widerstandsklasse RC2. Optional lässt
sich auch eine schmale Lichtleiste in die Bodenschwelle
integrieren – die Beleuchtung wird zum zusätzlichen
attraktiven Blickfang im Raum. Sie kann
auch mit einem motorischen Antrieb vorbereitet werden
– und ist damit Smart-Home-ready zur Einbindung
in moderne Haustechnik und Steuerung über
das Smartphone.
111
SÜD-FENSTERWERK GmbH & Co. Betriebs-KG
T +49 (0)7950-81-0
info@suedfenster.de
www.kneer-suedfenster.de
Produkt News
Designorientiert & brandsicher:
Dielen aus Twinson für Dachterrassen
Terrace Massive und Terrace Massive Pro aus dem Holz-Kunststoff verbundwerkstoff
Twinson sind B roof
( t1) zer ti fiziert und damit für harte Bedachung
zu gelassen: Brandschutz bei gleich zeitig höchstem Design anspruch also!
+ Zertifiziert gemäß EN13501-5:2016 (Widerstand gegen Flugfeuer und
strahlende Wärme) als B roof ( t1)
+ „Harte Bedachung“ gemäß Anforderungen der Muster bau ordnung MBO § 32
+ Es werden keine Kies- bzw. Splittschichten oder Beton platten mehr benötigt
+ Gesamtsystem mit Alu-Trägerprofil, Montageklips und Drehfüße
+ Gebürstete Oberflächen / Dielen mit Ummantelung aus Kunststoff
+ Bis zu 6 natürliche Farben
+ Patentierter Biowerkstoff, zu 100 % recycelbar
Inoutic / Deceuninck GmbH
Bayerwaldstraße 18 / 94327 Bogen
P +49 (0)9422 821-108
www.inoutic.at/terrassen
SPIELZEUGTAUGLICH
architektur FACHMAGAZIN
112
Produkt News
Bildhafte Fassade
Der einzigartige Live-Work-Play-Campus „Gravity“ in der Hauptstadt des US-Bundesstaates
Ohio beeindruckt durch vielseitige Design-Konzepte und hintergründige
Visionen. Die Architektur des Gebäudekomplexes ist stark vom Kontext der
Nachbarschaft beeinflusst und spiegelt die künstlerische, vielseitige und manchmal
kantige Atmosphäre des Stadtteiles Franklinton in Columbus wider.
Für die gestalterische Umsetzung holte man sich mit
den weltweit agierenden Planern und Architekten
des Büros NBBJ ein visionäres Architekturbüro ins
Boot, das sich beim Entwurf vor allem vom bestehenden
Stadtteil Franklinton inspirieren ließ. Wandmalereien,
Graffitikunst, skulpturale Installationen am
Gebäude sowie die Verwendung von Industriematerialien
sollen dasdas neu entstandene Gebäude mit
der bestehenden Nachbarschaft verbinden und den
Stadtteil weiter beleben.
Die Fassade aus den verschiedenfarbigen, schmalen
öko skin Betonelementen von Rieder bewirkt ein natürliches
Farbspiel, das eine spannende Verbindung
zwischen dem Gebäude, den Kunstwerken und der
Nachbarschaft herstellt. Die Kombination aus drei
Oberflächenausführungen intensiviert diesen Effekt,
der einen wichtigen Bestandteil des Designkonzeptes
der Architekten darstellt.
Sowohl die Initiatoren des Projektes als auch die Architekten
betonen, wie ausschlaggebend die Zusammenarbeit
mit Gleichgesinnten für den Erfolg ihrer
Projekte sei – auf diese Philosophie setzten sie bei
der Umsetzung. Es ist also kein Zufall, dass sich die
Betonpaneele von Rieder gekonnt in die Szenerie
dieser Zukunftsvision integrieren ließen. Die Mission
„Gemeinsam für eine bessere Welt“ ist bekannterweise
eine der Hauptantreiber des experimentierfreudigen
und verantwortungsbewussten Betonexperten.
Alleine das 5-Stockwerke hohe Selbstporträt des brasilianischen
Wandmalers Eduardo Kobra hinterlässt
bleibenden Eindruck. Der Künstler, dessen Wandbilder
weltweit zu bestaunen sind, ist auf Porträts historischer
Persönlichkeiten spezialisiert. Er verewigte
unter anderem Nelson Mandela in Rom, Alfred Nobel
in Schweden und Anne Frank in Amsterdam.
Für das Gravity Projekt sollten Teile der Fassade an
das Erscheinungsbild von Schiffscontainern erinnern.
Mit der Kombination aus zwei unterschiedlich
farbigen öko skin Latten (off-white und anthracite)
konnte dieses Ziel auf raffinierte Art und Weise erreicht
werden. Auch als „Leinwand“ für das Selbstporträt
des Künstlers Eduardo Kobra eigneten sich
die robusten Betonlatten in den Oberflächenausführungen
ferro, ferro light und matt bestens.
Rieder Sales GmbH
T +43 (0)6542 690-844
office@rieder.cc
www.rieder.cc
www.architektur-online.com
113
Produkt News
Eine Fassade wie ein Bach
Innovative Planung, durchdachte Architektur und modernste Bauweise: Das alles
wollte der Bauträger in diesem Projekt in Wien 23, inmitten einer parkähnlichen
Gartenanlage zwischen Hetzendorf und Alterlaa, verwirklichen.
Den späteren Eigentümern und Mietern sollte ein
Höchstmaß an Wohnqualität und Komfort geboten
werden. Diesem Ziel folgend wurden die Wohnhäuser
ökologisch nachhaltig in Niedrigenergiebauweise
errichtet. Für die Gestaltung der Fassade ließen sich
die Planer etwas ganz Besonderes einfallen: eine Flut
von kleinen Wellen, die an der Oberfläche der Häuser
entlanglaufen.
Für das spezielle Design musste jedoch erst ein Produkt
gefunden werden, mit dem die optische Wirkung
der Wellen erzeugt werden konnte und das außerdem
problemlos zu montieren und auch dauerhaft
einsetzbar war. Als perfekte Wahl für diese Anforderungen
erwiesen sich die modernen Fassadenprofile
von Austrotherm®. Mit der tatkräftigen Unterstützung
durch den Hersteller fand man so den richtigen
Weg, um die gewünschte Optik zu erreichen.
Zwischendurch gab es noch eine heikle Situation zu
bewältigen: Auch die Außenmauern der Balkone und
Terrassen waren mit den Wellen-Elementen verkleidet
– doch wie sollte man hier die Beleuchtung installieren?
Die Berater des Produzenten erarbeiteten auch
dafür eine praktikable Lösung. Ein Gegenstück wurde
gebaut – natürlich ebenfalls aus Fassadenprofilen –
und ein Unterbauelement ermöglichte es, direkt auf
der Welle eine Lampe zu montieren. Die Lösung eignete
sich genauso perfekt für den Wasseranschluss –
so erhielten schließlich alle Balkone Lampen, Schalter
und fließendes Wasser. Die Fassadendämmung der
Niedrigenergieanlage erfolgte mit dem grauen Austrotherm
EPS® F-PLUS. Als Trittschalldämmung fungiert
die Austrotherm EPS® T 650.
Die gut ausgestatteten Balkone, die Terrassen oder
Gärten werden die zukünftigen Eigentümer und Mieter
sicher genießen: In der Mitte zwischen den Ortskernen
von Hetzendorf, Atzgersdorf, Altmannsdorf
und Alterlaa ist Ruhelage angesagt. Die drei Niedrigenergiehäuser
mit 154 Wohnungen – 68 davon sind
frei finanzierte Eigentumswohnungen – wurden auf
rund 12.000 m 2 Nutzfläche errichtet. Durchdachte
Wohnungsgrößen, flexible Grundrisse und moderne
Ausstattung bieten den Bewohnern, ob Singles oder
Familien, die beste Wohnqualität. Und vielleicht gibt
die schöne Wellenfassade öfter einmal den Anstoß zu
einem Spaziergang an den Ufern des Liesingbaches.
Austrotherm GmbH
T +43 (0)2633 401-0
fassadenprofile@austrotherm.at
www.austrotherm.at
architektur FACHMAGAZIN
114
Produkt News
Farbwahl à la Carte
Individualisierte Produkte haben seit Jahren Hochkonjunktur. Ein wirksames Instrument
hierfür sind Farben. So kann man beim Kauf einer markilux Markise auch
die Markisentücher des deutschen Herstellers in fast jeder Tuchfarbe bekommen.
Der Service nennt sich „Colour on demand“. Dieses
exklusive Service, Markisen ab Losgröße 1 in individuellen
Tuchfarben anzubieten, ist bisher einzigartig
in diesem Geschäftsfeld. Man hat dies zuvor zwar für
größere Abnahmemengen angeboten, jedoch nicht
für geringe Stückmengen. Das Färben mit insgesamt
1.625 genormten Designfarben macht den Austausch
mit Fach- und Endkunden einfacher. Zudem passt
der Service „Colour on demand“ gut zur Exklusivkollektion
„visutex“, einer Auswahl von speziell für die
eigenen Produkte gewebten Dessins. Auf einer separaten
Website, dem Farbfinder, kann man mit diver-
sen Online-Tools eine Farbe aus dem „RAL DESIGN
SYSTEM“ wählen. Die Farbe lässt sich auf ein virtuelles
Markisentuch projizieren oder auf voreingestellte
Hausansichten, um zu prüfen, ob die Wahl gefällt. So
kann man den Kunden genau das Farbresultat liefern,
das sie sich für ihre Markise wünschen, individuell
und passend für jeden Geschmack.
markilux Vertriebs- und Servicezentrum
T +43 (0)662 852 206
austria@markilux.com
www.markilux.com
www.architektur-online.com
Produkt News
kneer-suedfenster.de
Sonnenschutz per App
In Zeiten der totalen Vernetzung gewinnen Lösungen zur
unkomplizierten Kommunikation der Geräte untereinander
zunehmend an Bedeutung. Dabei bietet ein Smart Home
nicht nur mehr Komfort durch die automatisierte Steuerung,
sondern erhöht auch die Sicherheit durch Überwachung
des Hauses von unterwegs. Mit der neuen Kooperation von
Sonnenschutz unternehmen Warema und Plattformanbieter
everHome lassen sich sämtliche Smart Home Funktionen
wie Steuerung von Licht, Heizung und Sonnenschutz mit nur
einer einzigen App bequem von überall auf der Welt dank
Cloud-Technologie bedienen. Für die Nutzung stehen mehr
als 800 Geräte und Dienste von über 70 Unternehmen zur
Verfügung.
Hebe-Schiebe-Türen
Sky Axxent
•Absolute Barrierefreiheit
•Hoher Komfort
•Großflächige Elemente
•Hohe Einbruchhemmung bis RC 2
•Optimale Wärmedämmung im Schwellenbereich
•Vollautomatischer Hebe-Schiebe-Antrieb
•Einfache Bedienung
•Elegante Optik
Statt mit unterschiedlichen Fernbedienungen, Apps oder Gateways
können Nutzer mit der All-in-One Lösung ganz unterschiedliche
Produkte, Anwendungen und Dienste bequem
über das herstellerübergreifende System steuern. Voraussetzung
dafür sind das Premium Paket von everHome sowie eine
Internetverbindung, da die benötigte Automatik und Intelligenz
in der Cloud hinterlegt ist. Damit ergibt sich auch die
Bedienmöglichkeit aus der Ferne per Smartphone oder Tablet.
WAREMA Austria GmbH
T +43 (0)662 853015-0
info@warema.at
www.warema.at
SÜD-FENSTERWERK GmbH & Co. Betriebs-KG · Rothenburger Str. 39 · D-91625 Schnelldorf
Tel. +49 (0)79 50/81-0 · info@suedfenster.de
architektur FACHMAGAZIN
116
Produkt News
Das Wissen ist nur einen
Fingertouch entfernt
In der beliebten Rigips-App findet man neue Funktionen wie ein mobiles Bestell-Tool,
mit dem man einfach die Bestellliste fotografieren, die Kontaktdaten eingeben
und an den Kundenservice schicken kann. Oder eine Pulver-Produktsuche,
die den Kunden in ein paar Klicks zum geeigneten Pulverprodukt führt. Natürlich ist
auch der beliebte Rechner für Brandschutzbekleidungen wieder in der App zu finden.
Damit kann man kinderleicht die nötige Brandschutzplatten-Bekleidungsstärke
für Stützen bzw. Träger berechnen. Nach dem Motto „Sharing is caring“ können
alle Broschüren aus der App heraus geteilt werden. Auch eine Favoritenliste für die
wichtigsten Broschüren kann man sich einrichten. Damit man jederzeit weiß, wo
man Rigips Produkte kaufen kann oder wo ein Rigips Systemhändler zu finden ist,
enthält die App auch eine Händlersuche. Eine Übersicht zu allen aktuellen Seminaren
des Herstellers rundet das Angebot ab.
Die App ist kostenlos im iTunes Store und im Google Play Store erhältlich und egal,
ob man Trockenbauer, Baustoffhändler oder Architekt ist: Ein Rigips-Berater ist direkt
über die App telefonisch oder via E-Mail kontaktierbar.
Saint-Gobain RIGIPS Austria GesmbH
T +43 (0)3622 505-0
rigips.austria@saint-gobain.com
www.rigips.com
Intelligente Montage
in Gipskartonplatten
Der Befestigungsspezialist fischer erweitert seine erfolgreiche
DUO-Line um einen weiteren intelligenten
Dübel mit innovativer Material-Kombination: den selbstbohrenden
Gipskartonplatten-Dübel DUOBLADE. Er
ermöglicht in Verbindung mit Schrauben, Haken und
Ösen eine einfache und schnelle Montage. Ob Vorhangstangen,
Spiegel, Jalousien, Bilder, Rauchmelder
oder leichte Leuchten an beplankten Wänden beziehungsweise
Decken – mit dem Dübel gelingen Befestigungen
in Gipskarton-, Gipsfaser- und leichten Zementbauplatten
besonders mühelos und schnell. Sein
Kennzeichen ist die selbstbohrende scharfe Metallspitze
mit drei effektiven Schneidzähnen. Sie ermöglicht
einen sauberen und effektiven Bohrvorgang, bei dem
das Plattengefüge intakt bleibt. Der mittlere Zahn dient
als Zentrierspitze und erlaubt punktgenaues Ansetzen
des Dübels für mehr Sicherheit.
Der Dübel wird in Vorsteckmontage gesetzt. Der
graue Grundkörper aus Nylon spreizt in der jeweils
richtigen Ebene bei einfachen und doppelten Beplankungen.
Dabei sorgt der zusätzliche Verspreizeffekt
des Dübels beim Einbringen der Schraube für optimale
Anbringung und erhöht den Belastungswert sowie
die Haltekraft. Zudem garantiert die besondere Länge
bei der Montage in doppelt beplankten Gipskartonplatten
einen deutlich geringeren Baustoffausbruch
und verhindert somit die Schwächung des Baustoffs.
Fischer Austria GmbH
T +43 (0)2252 53730-0
office@fischer.at
www.fischer.at
www.architektur-online.com
117
METALLIC
SILBER,
METALLIC
BRONZE.
Produkt News
Gegen die Naturgewalten
1000 Kilometer südlich von Südamerika entsteht die 82 Millionen Euro
teure Commandante-Ferraz-Antarktisstation (EACF), entworfen vom
brasilianischen Architekturbüro Estudio 41. Die 3200 Quadratmeter
große futuristische Anlage umfasst eine sichere Arbeitsumgebung für
technologische Forschung sowie einen komfortablen Wohnbereich.
Die Außengestaltung des Gebäudes berücksichtigt drei primäre
Faktoren: Temperatur, Schneetreiben und Windgeschwindigkeit. Die
Fassade ist mit verdeckt montierten, feuerverzinkten und beschichteten
Stahlblechpaneelen mit Polyurethan-Hartschaumdämmung
verkleidet. Die Geschosse werden von einer Stahlkonstruktion getragen,
die aus Trägern besteht, die entlang einem Raster gesetzt und
mit 600 x 1200 Zentimeter großen Platten verkleidet wurden. Ein
System aus Stahlstützen leitet das Gewicht des Gebäudes ins Eis ab.
Um die Auswirkungen der wohl extremsten Wärmebrücken weltweit
in den Griff zu bekommen, werden tragende Wärmedämmelemente
zwischen den inneren Stahlrahmen und den äußeren Stahlstützen
und -treppen eingesetzt. Es kommen Isokorb Elemente des Typs
KST zum Einsatz, die aus einem 80 Millimeter dicken Dämmblock
aus Polystyrol-Schaum bestehen. Zur Übertragung der Lasten werden
Edelstahlbolzen und Rechteck-Hohlprofile verwendet. Sie verbinden
die Stahlkonstruktion und widerstehen Querkräften, Zugkräften
sowie Druckkräften und verringern gleichzeitig drastisch
Wärmeverluste.
Schöck Bauteile Ges.m.b.H.
T +43 (0)1 786 5760
office@schoeck.at
www.schoeck.at
LF
HOCH BELASTBAR
SELBSTVERLAUFEND
GLÄNZEND
Designfüller
Metallic und
Bronze
Die Designbeschichtung lässt den
Boden im Metallic-Design erscheinen!
Sie wird mit Epoxy Bindemittel EP 220
plus Designfüller errichtet und glänzt
mit ihrer einfachen Herstellung und
geschlossenen Oberfläche in den
Farbtönen Metallic silber und
Metallic bronze.
Murexin. Das hält.
architektur FACHMAGAZIN
118
Produkt News
Parametrisches Entwerfen
von komplexen Freiformen
Bereits in der Entwurfsphase eines Gebäudes beschreiben eine Fülle von Parametern
seine Konstruktion, Funktionalitäten und räumliche wie strukturelle Abhängigkeiten.
Dieses Geflecht von Zusammenhängen möglichst einfach abzubilden
und ein „optimales“ Gebäude zu konzipieren, ist Ziel des parametrischen Entwerfens.
Vor allem bei der zügigen Erstellung von Entwurfsvarianten erleichtert ein
parametrisches Modell die Entscheidung des Architekten.
Beim parametrischen Entwerfen werden verschiedene
geometrische Objekte assoziativ so miteinander verknüpft,
dass die Abhängigkeiten durch Algorithmen
(Programmcodes) darstellbar sind. Doch nur sehr selten
ist der Architekt auch ein Programmierer und in
der Lage, solche Programmcodes zu lesen oder gar zu
schreiben. An dieser Stelle setzen die Softwarelösungen
Rhinoceros 3D (kurz: Rhino 3D) und Grasshopper
an. Beide sind gängiger Industriestandard mit hoher
Verbreitung und Akzeptanz und in Archicad über eine
Direktanbindung (Live Connection) eingebunden.
Rhino 3D ist ein NURBS-basiertes (Kurven und Flächen)
Modellierungswerkzeug, mit dem sich Freiformen
entwerfen lassen. Genutzt wird es unter
anderem im Industriedesign oder für das parametrische
Entwerfen von Architektur. In Verbindung mit
Grasshopper, das eng an Rhino 3D gekoppelt ist, lassen
sich über sogenannte „Nodes“ (Knoten) Beziehungen
zwischen einzelnen Parametern und dem zu
entwerfenden Bauteil definieren. Jeder Node steht
für einen Algorithmus mit einer bestimmten Funktionalität.
Mehrere Nodes können nacheinander geschaltet
werden, um verschiedene Parameter im gleichen
Bauteil zu verändern. Programmierkenntnisse
sind hierbei nicht erforderlich, ein Grundverständnis
für die Arbeitsweise von Grasshopper und Rhino 3D
jedoch schon.
Mit der Version 22 bietet Archicad eine bidirektionale
Verbindung zwischen Archicad, Rhino 3D und
Grasshopper. Ein zuvor in Rhino 3D erstelltes Modell
lässt sich mit ihr direkt in Archicad öffnen. Laufen parallel
Rhino 3D und Grasshopper auf dem Rechner, können
dank der Life Connection sämtliche Änderungen
in Echtzeit in allen drei Anwendungen nachgeführt
werden. Mithilfe der Life Connection sind in Rhino 3D
modellierte 3D-Objekte wie gewohnt als Archicad-Objekte
verwendbar. Der Nutzen der bidirektionalen Arbeitsweise
liegt vor allem in der schnellen Erstellung
komplexer Geometrien oder auch Geometrievarianten.
Durch die Live Connection an Rhino 3D und Grasshopper
kann ein 3D-Bauteil (z. B. eine Fassade) bei der
Anpassung von Parametern in Archicad eingebunden
bleiben und behält alle seine Bauteilinformationen –
unabhängig von der Änderung einzelner Parameter.
GRAPHISOFT
Vertrieb Österreich
mail@graphisoft.at
www.archicad.at
www.architektur-online.com
119
Produkt News
Controlling und
Büromanagement
– auch aus der Cloud
Die Controlling Management Software der Architekten
und Ingenieure, untermStrich, ist - auf Kundenwunsch
- auch in der Cloud verfügbar. Diese Möglichkeit besteht
schon seit 2012, als die erste browserbasierte
Version untermStrich X auf den Markt kam. Man hat
damals das Thema Cloud ganz bewusst noch nicht
thematisiert, weil die Vorbehalte, sensible Bürodaten
„irgendwo im Netz“ zu halten, deutlich zu spüren waren.
Inzwischen läuft untermStrich X2 und nicht nur
die Versions-Zählung ist seither fortgeschritten. Auch
der Zugang zum Thema Cloud hat sich verändert –
das lässt sich aus Direktanfragen von Kunden und
Interessenten und zuletzt auch aus Gesprächen auf
der BAU 2019 erkennen. Für den Betrieb der Software
und für die Anwender sei es letztlich gleich, ob das
Programm auf einem Server im Büro laufe oder auf
einem virtuellen Cloudserver. Es sind zurzeit vor allem
kleinere und junge Büros, für die der mobile Einsatz
der Software selbstverständlich ist, die das Thema
Cloud sehr offen angehen. Die browserbasierte Version
läuft im stationären wie im mobilen Einsatz auf den
verschiedensten Betriebssystem- und Geräteplattformen,
auch als optimierte Smartphone-Version. Mit der
professionellen Lösung aus der Praxis – für die Praxis
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BIM-Server:
Einfach zusammenarbeiten
Bei großen, internationalen oder öffentlichen Projekten sind BIM-Server Standard.
Aber auch Büros mit mehreren Standorten können davon profitieren. Was können
sie und wer bietet was?
Text: Marian Behaneck
Im Zentrum der BIM-Planungsmethode
steht eine regelbasierte, kooperative Zusammenarbeit
an einem Projekt. Das lässt
sich bürointern über das Intranet und entsprechenden
Absprachen halbwegs praktikabel
realisieren. Sobald aber ein oder
mehrere Projektpartner mit unterschiedlichen
Software-Werkzeugen beteiligt sind,
wird es anspruchsvoll. Zum einen müssen
alle relevanten Informationen der verschiedenen
Fachbereiche zentral zusammengeführt
und der aktuelle Planungsstand allen
Beteiligten zur Verfügung gestellt werden.
Zum anderen müssen mehrere Projektpartner
von verschiedenen Standorten aus mit
mehreren Software-Werkzeugen diverser
Hersteller zusammenarbeiten. Für diese
und weitere Aufgaben wurden BIM-Server
geschaffen.
BIM-Server vereinfachen Abstimmungsprozesse und stellen die
Kommunikationsinfrastruktur für openBIM-Projekte bereit.
© Trimble
BIM-Projekte rationell realisieren
BIM-Server sind entweder speziell für die
BIM-Planungsmethode konzipierte Projekträume
oder um diverse BIM-Funktionen
erweiterte Projektkommunikations- und
Management-Systeme (PKMS), auch Internetbasierende
Projektmanagement-Systeme
(IBPM) genannt (siehe architektur 4/13:
In der Cloud planen). BIM-Server stellen die
Infrastruktur für eine kooperative, plattformübergreifende
Zusammenarbeit mehrerer
Projektpartner an openBIM-Projekten zur
Verfügung. Sie dienen der zentralen Ablage
und dem Austausch von BIM-Projekten, respektive
Fachmodellen innerhalb geschlossener
Benutzergruppen. openBIM-Server
ermöglichen entweder über native Datenformate
über die BIM-Datenaustausch-Formate
IFC, BCF, gbXML oder COBie eine
gemeinsame Bearbeitung von Fach- und
Koordinationsmodellen mit verschiedenen
Softwareprodukten unterschiedlicher Hersteller.
Neben BIM-Modellen werden auch
Dokumente wie Baupläne, Berechnungen,
Bauzeitenpläne, Raumbücher, Ausschreibungen,
Mängelberichte oder Protokolle
für zugriffsberechtigte Projektbeteiligte
zeit-, ort- und plattformunabhängig online
bereitgestellt. Alle Projektdaten sind auf
einem oder mehreren Datenbank-Servern
des Anbieters abgelegt. Projektänderungen
werden automatisch protokolliert und alle
Nutzer informiert. Dazu verwalten BIM-Server
neben den Dokumentinhalten auch
Informationen zu Dokumentversionen, Benutzern
und deren Zugriffsrechten sowie zu
Prozessabläufen – etwa zur Korrektur und
Freigabe. Projekträume ermöglichen einen
kontinuierlichen, strukturierten und nachvollziehbaren
Informations- und Datenaustausch
über den gesamten Projektverlauf.
Insgesamt verspricht die Bereitstellung von
Bauwerksmodelldaten über einen gemeinsam
genutzten BIM-Server mehr Planungs-,
Termin- und Kostensicherheit. Bauvorhaben
lassen sich schneller, kostengünstiger
und qualitativ hochwertiger realisieren:
Schneller dank des gleichzeitigen, ortsunabhängigen
Zugriffs aller Projektbeteiligten
auf aktuelle Planungsstände und Aufgaben.
Kostengünstiger und qualitativ hochwertiger,
da Planungsunstimmigkeiten noch
vor Baubeginn erkannt und rechtzeitig
beseitigt werden. Darüber hinaus können
die während der Planungs-, Bau- und Montagephase
eingepflegten Informationen
wie Bauteildaten, Wartungshinweise oder
Brandschutzdokumentationen auch für die
spätere Bewirtschaftung genutzt werden.
Was können BIM-Server?
Das BIM-spezifische Funktionsspektrum
ist sehr unterschiedlich. Standard sind BIM
Viewer- und Modellchecker-Funktionen.
Damit können zugriffsberechtigte Teilnehmer
BIM-Modelle interaktiv und über Apps
auch mobil aus beliebigen Perspektiven betrachten,
Grundrisse, Ansichten, Schnitte
oder Bauteileigenschaften anzeigen lassen.
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Mit BIM-Checkern lassen sich Fachmodelle
zusammenführen, um sie zu analysieren, zu
prüfen, zu kommentieren und samt korrespondierendem
Screenshot an Projektbeteiligte
als BCF-Nachricht weiterzuleiten.
Entsprechende Aufgaben und Arbeitsanweisungen
lassen sich inklusive Modellverknüpfung,
Zuständigkeiten, Prioritäten
und Fälligkeiten unter allen betreffenden
Planungspartnern dokumentiert verteilen.
Daraus ergeben sich klare, verbindliche
Verantwortlichkeiten, die Planungsabläufe
transparenter und sicherer machen. Einige
BIM-Server ermöglichen auch die parallele
Bearbeitung an einer Projektdatei in Echtzeit.
Ein Reservierungssystem zeigt dabei
an, welche Elemente von Kollegen zur Bearbeitung
reserviert sind und welche Bereiche
zur Verfügung stehen. Das ermöglicht auch
alternative Kooperations- und Arbeitsmodelle
wie etwa die Zusammenarbeit mit freiberuflichen
Mitarbeitern oder die gemeinsame
Planung mehrerer Büro-Zweigstellen
an einem Projekt.
Da unterschiedliche Versionsstände von
BIM-Modellen oder Dokumenten zu den
Hauptfaktoren für Missverständnisse und
Fehler gehören, kommen spezielle Revisions-Manager
zum Einsatz: Wird eine veränderte
Version hochgeladen, erscheint eine
Datums- und Zeitangabe, inklusive einer
Liste aller Revisionsstände, die bei Bedarf
geöffnet und verglichen werden können.
Damit sind auch komplette Projekthistorien
dokumentier- und nachvollziehbar. Apps
machen die kooperative BIM-Planung mobil.
Tauchen auf der Baustelle Fragen auf, kann
man sie zeit-, ort- und plattformunabhängig
am BIM-Modell klären. Baumängel können
digital aufgenommen und mit einer IFC-Datei
gekoppelt oder direkt vor Ort auf der
Baustelle im BIM-Viewer erfasst und dem
hinterlegten 3D-Modell zugeordnet werden.
Da über den Projektraum alle ausführenden
Gewerke darauf zugreifen und den Bearbeitungsstatus
rückmelden, können sich
alle Projektpartner schnell eine Übersicht
über den aktuellen Bearbeitungsstand verschaffen.
Einige Anbieter ermöglichen über
offene Application Programming Interfaces
(API) oder Software Development Kits
(SDK) eine Anpassung der BIM-Serverfunktionen
an eigene Bedürfnisse, beispielsweise
eine individuelle Programmierung von
Auswertungsberichten und Reports oder
die Einbindung eigener Software.
Beispiele für BIM-Server
Mittlerweile gibt es zahlreiche Lösungen.
Zu den seit vielen Jahren bestehenden
allgemeinen oder bauspezifischen Projekträumen,
die allmählich um BIM-Funktionen
Für alle Projektteilnehmer und Fachdisziplinen bieten BIM-Server viele Vorteile.
© Trimble
erweitert werden, gesellen sich zunehmend
von BIM-Softwareherstellern angebotene
BIM-Plattformen, die sukzessive um Verwaltungs-
und Management-Funktionen
erweitert werden. Letztere werden im Folgenden
beispielhaft vorgestellt (Auswahl,
siehe auch Infokasten):
BIM 360 von Autodesk ist eine Cloud-Plattform,
auf der alle Projektdaten in einem zentralen
Arbeitsbereich liegen und im Browser
oder auf mobilen Endgeräten abgerufen
werden können. Damit lassen sich 2D- und
3D-Konstruktions- und Projektdateien an
jedem Arbeitsort anzeigen, austauschen
und auffinden. Durch die Vernetzung von
Mitarbeitern im Büro und auf der Baustelle
lassen sich Abläufe beschleunigen, Kosten
und potenzielle Fehlerquellen reduzieren.
Die BIM 360-Plattform umfasst mehrere
Produkte: Mit BIM 360 Docs werden
Modelle oder Dokumente veröffentlicht,
verwaltet, überprüft und genehmigt. BIM
360 Design ermöglicht Projektteams die
Zusammenarbeit an gemeinsam genutzten
Revit-Modellen. BIM 360 Glue vernetzt
Projektteams, optimiert Arbeitsabläufe
zur Projektprüfung und -koordination. 360
Build optimiert die Qualitätskontrolle und
das Projektmanagement auf der Baustelle
(www.autodesk.com/bim-360).
Die BIMcloud von Graphisoft ist eine
cloud basierte BIM-Umgebung für die Zusammenarbeit
an Projekten jeder Größe.
Projektdateien lassen sich in Echtzeit von
mehreren Nutzern bearbeiten, wobei ein
Reservierungssystem dafür sorgt, dass
jeder nur individuell reservierte Bereiche
bearbeiten kann. Dank patentierter Delta-Server-Technologie,
mit der lediglich
Veränderungen und nicht die gesamte Projektdatei
übermittelt werden, ist die BIMcloud
auch für umfangreiche Projekte und
komplexe Arbeitsprozesse einsetzbar. Zur
Leistungssteigerung lassen sich beliebig
viele BIM-Server zu einer Cloud vernetzen.
Das ermöglicht einen Simultan-Zugriff auf
gemeinschaftlich genutzte BIM-Projekte
rund um die Uhr für eine beliebige Anzahl
von Arbeitsplätzen mit Standard-Internetverbindung.
Durch die Integration mobiler
Geräte können alle Projektbeteiligte auch
von unterwegs oder von der Baustelle aus
zusammenarbeiten (www.graphisoft.at/
teamwork/bimcloud).
Bimplus von Allplan unterstützt die Steuerung
und Überwachung des gesamten
Lebenszyklus von Bauwerken. In der Planungsphase
lassen sich beispielsweise
offene Aufgaben nachverfolgen und kontrollieren.
Vorhandene Softwarelösungen
können eingebunden oder eigene Applikationen
programmiert werden. Alle BIM-Inhalte
einer in Allplan Bimplus eingebundenen
Software werden in einem zentralen
Koordinationsmodell zusammengeführt
und visuell dargestellt. Unstimmigkeiten
sind sofort für alle sichtbar und können
bereinigt werden. Über Task Boards lassen
sich Aufgaben mit allen Planungsbeteiligten
koordiniert lösen, indem sie am Modell
verankert, Zuständigkeiten, Prioritäten und
Fälligkeiten festgelegt und in Echtzeit kommuniziert
werden. Der Projektzugriff über
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BIM-Server ermöglichen eine zentrale Ablage und den Austausch von
BIM-Fach- und Koordinationsmodellen innerhalb geschlossener Benutzergruppen.
© Allplan
Integrierte Kontroll- und Kollaborationsfunktionen vereinfachen das
Aufspüren und gemeinschaftliche Beseitigen von Fehlern.
© Allplan
mobile Geräte ermöglicht ein ortsunabhängiges
Arbeiten, die Gestensteuerung eine
intuitive Bedienung (www.allplan.com/at/
produkte/allplan-bimplus).
Worauf sollte man achten?
Bereits zu Projektbeginn sollte die Frage
geklärt werden, was nach Projektabschluss
mit den Projektdaten passiert, wer sie erhält
und sich weiterhin darum kümmert und
wie man die Daten auch über die Planungsund
Bauphase hinaus für den Bauherren
nutzbar machen kann. Da große Projekte
und zahlreiche Nutzer die Antwortzeiten
von BIM-Servern insbesondere bei geringer
Internet-Bandbreite schnell in die Knie
zwingen können, sollte man auch folgende
Fragen stellen: Wie verhalten sich Antwortzeiten
bei sehr großen Objekten und zahlreichen
Nutzern? Ist ein Projektdatenzugriff
auch bei geringer Internet-Bandbreite möglich?
Sind auch Projektzugriffe auf mehreren
Servern möglich? Wichtig sind Workflow-Funktionen,
die einen automatisierten
Ablauf zuvor definierter Vorgänge, die Zuweisung
von Aufgaben und die Kontrolle
von Terminen ermöglichen: Wer bekommt
wann was? Wer muss was bis wann prüfen
und wem weiterleiten und so weiter? Über
eine zentrale Benutzer-, Rollen- und Rechteverwaltung
sollte man neue Benutzer und
Benutzergruppen bequem anlegen, Zugriffsrechte
für Einzelne oder Gruppen vergeben
und übersichtlich anzeigen können.
auch laufende Kosten für den Internet-Zugang
hinzu. Ein kostenloses und unverbindliches
„Hineinschnuppern“ ist bei vielen
Anbietern über einen begrenzten Zeitraum
(z. B. 30 Tage), eine maximale Datenmenge
(z. B. 25 MByte), eine bestimmte Funktionsauswahl
oder eine maximale Teilnehmerzahl
(z. B. 2 Teilnehmer) möglich. Weiterer Speicherplatz
sollte sich jederzeit bei Bedarf anmieten
lassen. Der Nutzungsvertrag sollte
ferner möglichst kurzfristig kündbar sein.
Virtuelle Projekträume?
Aber sicher!
Ohne BIM-Server kein openBIM. Sie machen
ein komfortables gemeinsames Arbeiten an
openBIM-Projekten erst möglich. Die Bereitstellung
von Projektdaten, Software- und
Serviceleistungen per stationärem oder
mobilem Internet bietet für Projektbeteiligte
erhebliche Rationalisierungs- und Kostenvorteile,
reduziert Abstimmungsfehler und
verbessert den Planungs-Workflow. Bei der
Auswahl der Plattform sollte man neben den
BIM- und Management-Funktionen aber
auch auf Aspekte des Datenschutzes, der
Datensicherheit, der Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit
achten. BIM-Serversysteme
sind redundant ausgelegt, sodass bei Ausfall
eines Systems dessen Aufgabe sofort
von einem Stand-by-System übernommen
wird. Die Daten-Verfügbarkeit wird von den
Anbietern deshalb teilweise mit 99,9 Prozent
angegeben. Dennoch können Zugriffsprobleme
auftreten – etwa durch eine Störung
beim eigenen Internet-Provider. Notfallpläne
wie etwa andere Kommunikationswege,
alternative Anbieter und Internet-Zugänge
etc. sind deshalb sinnvoll. Die automatische,
mehrmals tägliche Sicherung durch den Anbieter
entbindet die Nutzer nicht von der
individuellen Datensicherungs-Pflicht. Es
ist immer derjenige Projektbeteiligte für die
Datensicherung eines Dokuments verantwortlich,
der dieses neu oder verändert in
den gemeinsamen Datenpool ablegt. Deshalb
sind auch Nutzer von BIM-Servern zur
individuellen Datensicherung verpflichtet.
Zwar versichern inzwischen einige Anbieter,
dass Projektdaten nur auf deutschen Servern
mit strengeren Sicherheitsstandards
gespeichert und über sichere Datenverbindungen
verschlüsselt transferiert werden.
Eine absolute Sicherheit vor unbefugtem
Zugriff kann allerdings kein Anbieter garantieren
(der Dokument-Versand per E-Mail allerdings
auch nicht). Beachtet werden sollte
auch, dass virtuelle Projekträume – ebenso
wie die BIM-Planungsmethode – Disziplin
voraussetzen. Eine Zusammenarbeit funktioniert
nur, wenn alle Vorgaben und Absprachen
einhalten und den BIM-Server konsequent
nutzen. Für so manchen Teilnehmer
kann sich auch die neue Transparenz als gewöhnungsbedürftig
erweisen: Da alle Aktivitäten
im Hintergrund protokolliert werden,
lässt sich schnell nachvollziehen, wer was
wann erledigt – oder eben nicht erledigt hat.
Eine Mehrsprachenfähigkeit ist Voraussetzung
für den Einsatz im Rahmen internationaler
Projekte. Abgerechnet werden die
Leistungen von Projekträumen unterschiedlich:
monatlich oder jährlich, nach dem belegten
Speicherplatz und/oder der Teilnehmeranzahl,
pauschal oder bauvolumen- oder
bausummenabhängig. Außer den einmaligen
Einrichtungs- und monatlichen Nutzungsgebühren
kommen für die Teilnehmer natürlich
Produkte und Anbieter*
Aconex Connected BIM (www.conject.com), Allplan Bimplus (www.allplan.com),
Asite (www.asite.com), Autodesk BIM 360 (www.autodesk.at), Awaro (www. awaro.com),
Bentley ProjectWise (www.bentley.de), BIMserver.org (bimserver.org),
BRZ-Project-Connect (www.brz.eu), PMG Projektraum (www.pmgnet.at),
ProjectWise (www.bentley.com), think project! BIM Collaboration (www.thinkproject.com),
Trimble Connect (connect.trimble.com)
* Ohne Anspruch auf Vollständigkeit
Wenn der Koch plant...
... und die Planer kochen,
dann handelt es sich vermutlich um das legendäre Architektenkochen.
Architektinnen und Architekten aus unterschiedlichen Büros realisieren gemeinsam
die von Profikoch Roman Rosmanith entworfenen Menüs unter seiner
fachkundigen Anleitung. Der nächste Gang des kulinarischen Zusammentreffens
findet am 21. Mai 2019 ab 18 Uhr wieder in der Miele Galerie in Wien 23 statt.
Die Teilnahme ist kostenfrei. Aufgrund der begrenzten
Teilnehmerzahl ersuchen wir aber um rechtzeitige Anmeldung.
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