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architektur FACHMAGAZIN Ausgabe 7 2023

Die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts erfordern eine umfassende Neubewertung unserer Lebensweise und Wirtschaftspraktiken. Viele der drängendsten Fragen wirft dahingehend die Energiewende auf. Während die öffentlichen Diskussionen oft auf die Energieerzeugung fokussiert sind, darf nicht übersehen werden, welche Schlüsselrolle die Bauwirtschaft in diesem Prozess spielt. Es erfordert hier innovative Ansätze, die weit über die Integration von Solarenergie hinausgehen. Wir müssen uns mit dem gesamten Lebenszyklus von Gebäuden auseinandersetzen – von der Materialproduktion über die Bauphase bis hin zur Nutzung und schließlich dem Rückbau oder der Wiederverwertung. Die Diskussion muss von den Schreibtischen der Architekten in die breitere Öffentlichkeit getragen werden, um das Bewusstsein für die Bedeutung dieses Wandels zu schärfen. In diesem Sinne widmet sich diese Ausgabe dem Thema und präsentiert inspirierende Projekte, innovative Technologien und aktuelle Entwicklungen, die den Weg für eine energieeffizientere Zukunft ebnen könnten.

Die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts erfordern eine umfassende Neubewertung unserer Lebensweise und Wirtschaftspraktiken. Viele der drängendsten Fragen wirft dahingehend die Energiewende auf. Während die öffentlichen Diskussionen oft auf die Energieerzeugung fokussiert sind, darf nicht übersehen werden, welche Schlüsselrolle die Bauwirtschaft in diesem Prozess spielt.

Es erfordert hier innovative Ansätze, die weit über die Integration von Solarenergie hinausgehen. Wir müssen uns mit dem gesamten Lebenszyklus von Gebäuden auseinandersetzen – von der Materialproduktion über die Bauphase bis hin zur Nutzung und schließlich dem Rückbau oder der Wiederverwertung. Die Diskussion muss von den Schreibtischen der Architekten in die breitere Öffentlichkeit getragen werden, um das Bewusstsein für die Bedeutung dieses Wandels zu schärfen. In diesem Sinne widmet sich diese Ausgabe dem Thema und präsentiert inspirierende Projekte, innovative Technologien und aktuelle Entwicklungen, die den Weg für eine energieeffizientere Zukunft ebnen könnten.

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<strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

WISSEN, BILDUNG, INFORMATION FÜR DIE BAUWIRTSCHAFT<br />

Erscheinungsort Vösendorf, Verlagspostamt 2331 Vösendorf. P.b.b. 02Z033056; ISSN: 1606-4550<br />

07<br />

www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

November <strong>2023</strong><br />

Bauen &<br />

Energie<br />

© Ossip van Duivenbode


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www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Bauen & Energie<br />

Die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts<br />

erfordern eine umfassende<br />

Neubewertung unserer Lebensweise und<br />

Wirtschaftspraktiken. Viele der drängendsten<br />

Fragen wirft dahingehend die<br />

Energiewende auf. Während die öffentlichen<br />

Diskussionen oft auf die Energieerzeugung<br />

fokussiert sind, darf nicht übersehen<br />

werden, welche Schlüsselrolle die<br />

Bauwirtschaft in diesem Prozess spielt.<br />

Es erfordert hier innovative Ansätze, die<br />

weit über die Integration von Solarenergie<br />

hinausgehen. Wir müssen uns mit dem gesamten<br />

Lebenszyklus von Gebäuden auseinandersetzen<br />

– von der Materialproduktion<br />

über die Bauphase bis hin zur Nutzung<br />

und schließlich dem Rückbau oder der Wiederverwertung.<br />

Die Diskussion muss von<br />

den Schreibtischen der Architekten in die<br />

breitere Öffentlichkeit getragen werden,<br />

um das Bewusstsein für die Bedeutung<br />

dieses Wandels zu schärfen. In diesem Sinne<br />

widmet sich diese <strong>Ausgabe</strong> dem Thema<br />

3<br />

Editorial<br />

und präsentiert inspirierende Projekte, innovative<br />

Technologien und aktuelle Entwicklungen,<br />

die den Weg für eine energieeffizientere<br />

Zukunft ebnen könnten.<br />

Ein wegweisendes Beispiel hierfür ist das<br />

Projekt Living Places Kopenhagen, initiiert<br />

von EFFEKT, Artelia und der VELUX<br />

Gruppe. Als Teil der UIA-Weltkongresse<br />

soll das Projekt ausloten, wie man mit<br />

weniger CO 2 -Emissionen und mehr Rücksicht<br />

auf die Menschen und die gemeinsame<br />

Umwelt leben und bauen kann. Ein<br />

weiteres Highlight ist das Büroensemble<br />

EDGE Südkreuz Berlin von Tchoban Voss<br />

Architekten. Mit einer Bruttogrundfläche<br />

von 32.000 m 2 ist es nicht nur das größte<br />

Projekt in modularer Holz-Hybrid-Bauweise<br />

in Deutschland, sondern setzt auch<br />

auf höchste Energieeffizienz. In Österreich<br />

zeigt der Frischekosmetik-Hersteller RIN-<br />

GANA mit ATP an seiner Seite, wie ein<br />

alternatives Energiesystem aus Tiefenbohrungen<br />

mit Erdwärmenutzung ein integraler<br />

Bestandteil eines Unternehmensobjekts<br />

werden kann. Die Umwandlung des<br />

ehemaligen Industriestandorts in Zürich<br />

zur „Greencity“ repräsentiert das Schweizer<br />

Architektenprojekt Manuel Burkhardt<br />

mit dem nachhaltigen Schulhaus Allmend.<br />

In Amsterdam interpretieren Barcode Architects<br />

und die Bjarke Ingels Group (BIG)<br />

mit dem Sluishuis die traditionelle Wohnblock-Typologie<br />

neu. Der nachhaltige Bau<br />

mit 442 Wohnungen auf dem Wasser setzt<br />

auf Energieeffizienz und wird zur plakativen<br />

Landmarke im Plusenergiestandard.<br />

Die Brücke zum Thema Hotel<strong>architektur</strong><br />

schlägt das Steirereck am Pogusch. Hier<br />

haben die Bauherren und Architekten von<br />

PPAG erfolgreich eine harmonische Gesamtlösung<br />

geschaffen, die nicht nur architektonisch,<br />

sondern auch konzeptionell<br />

die Zukunft von Gastronomie und Naturerlebnissen<br />

prägen soll.<br />

Und auch sonst hält diese <strong>Ausgabe</strong> noch<br />

viele interessante Ideen und Konzepte<br />

bereit. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen<br />

diese zu ergründen.<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

4<br />

Inhalt<br />

Editorial 03<br />

Magazin 08<br />

Ein Leuchtturmprojekt 36<br />

Living Places Copenhagen /<br />

Kopenhagen, Dänemark /<br />

EFFEKT, Artelia und VELUX<br />

XXL-Holzhybrid 42<br />

EDGE Südkreuz Berlin / Berlin /<br />

Tchoban Voss Architekten<br />

Nachhaltig bis zur Verpackung 48<br />

RINGANA campus /<br />

St. Johann in der Haide /<br />

ATP architekten ingenieure<br />

Ökologischer Musterschüler 54<br />

Schulhaus Allmend / Zürich /<br />

Studio Burkhardt<br />

Effizientes Wohnen am Wasser 60<br />

Sluishuis / IJburg, Amsterdam /<br />

Barcode Architects, Bjarke Ingels Group<br />

Gesamtkunstwerk 66<br />

Steirereck am Pogusch / Turnau /<br />

PPAG architects<br />

Hotel<strong>architektur</strong> 74<br />

Vom Richtigen gerade genug 80<br />

Georg Bechter im Interview<br />

Produkt News 84<br />

edv 112<br />

PV-Anlagenplanung:<br />

Auf Sonne programmiert<br />

36<br />

48<br />

60<br />

42<br />

54<br />

66<br />

MEDIENINHABER UND HERAUSGEBER Laser Verlag GmbH; Ortsstraße 212/2/5, 2331 Vösendorf, Österreich<br />

CHEFREDAKTION Andreas Laser (andreas.laser@laserverlag.at) n REDAKTION DI Linda Pezzei, Edina Obermoser, DI Marian Behaneck<br />

LTG. PRODUKTREDAKTION Nicolas Paga (nicolas.paga@laserverlag.at) Tel.: +43-1-869 5829-14 n MEDIASERVICE Manuel Katsikopoulos (manuel.k@laserverlag.at)<br />

GRAFISCHE GESTALTUNG & WEB Andreas Laser n LEKTORAT Mag. Heidrun Schwinger n DRUCK Bauer Medien & Handels GmbH<br />

GESCHÄFTSLEITUNG Silvia Laser (silvia.laser@laserverlag.at)<br />

ABONNEMENTS Abonnement (jeweils 8 <strong>Ausgabe</strong>n/Jahr): € 109,- / Ausland: € 133,-, bei Vorauszahlung direkt ab Verlag n Studentenabonnement (geg. Vorlage einer gültigen Inskriptionsbestätigung):<br />

€ 75,- / Ausland: € 105,- (Das Abonnement verlängert sich automatisch, sofern nicht mind. 6 Wochen vor Erscheinen der letzten <strong>Ausgabe</strong> eine schriftliche Kündigung bei uns einlangt.)<br />

EINZELHEFTPREIS € 15,- / Ausland € 20,- n ABOSERVICE office@laserverlag.at<br />

BANKVERBINDUNG BAWAG Mödling, Konto Nr. 22610710917, BLZ 14000, IBAN AT 87 1400022610710917, BIC BAWAATWW n Bank Austria, Konto Nr. 51524477801, BLZ 12000<br />

IBAN AT 231200051524477801, BIC BKAUTWW; UID-Nr. ATU52668304; DVR 0947 270; FN 199813 v; n ISSN: 1606-4550<br />

Mit ++ gekennzeichnete Beiträge und Fotos sind entgeltliche Einschaltungen. Die Redaktion haftet nicht für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos. Berichte, die nicht von einem Mitglied<br />

der Redaktion gekennzeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Das Magazin und alle in ihm enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.


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Die Zarge und deren<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

8<br />

Magazin<br />

Wann wird es endlich wieder billiger?<br />

Die Kammer der Ziviltechniker:innen, Architekt:innen<br />

und Ingenieur:innen W/N/B präsentierte<br />

ihre Kernforderungen für bezahlbaren<br />

Wohnraum auf einer Pressekonferenz am 5. Oktober<br />

<strong>2023</strong>. Länderkammerpräsident Architekt<br />

Dipl.-Ing. Bernhard Sommer betonte, dass ohne<br />

gesetzliche Änderungen die Anpassung an den<br />

Klimawandel im Wohnbau zu sozialen Verwerfungen<br />

führen könne.<br />

Die präsentierten Kernforderungen lauten:<br />

1. Faire Baupreisgestaltung:<br />

Ziel ist es, durch eine faire Preisgestaltung leistbaren<br />

Wohnraum zu ermöglichen.<br />

2. Nutzung und Gestaltung des Bestands:<br />

Eine verstärkte Nutzung, Ertüchtigung und zukunftsorientierte<br />

Gestaltung des bestehenden Wohnraums.<br />

3. Förderung des kommunalen Wohnbaus<br />

und gemeinwohlorientierter Wohnkonzepte:<br />

Die Kammer setzt sich für eine verstärkte Förderung<br />

von kommunalen und gemeinwohlorientierten Wohnkonzepten<br />

ein.<br />

Die Kammer hat in diesem Kontext den „Ausschuss<br />

Wohnbau und Leistbarkeit“ gegründet und plant<br />

die Zusammenarbeit mit verschiedenen Interessengruppen,<br />

darunter Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer<br />

und Gewerkschaftsbund. Ziel ist es,<br />

gemeinsam Lösungen für die aktuellen Herausforderungen<br />

zu erarbeiten.<br />

Arch. Mag. arch. Ulrike Schartner, die Vorsitzende<br />

des Ausschusses Wohnbau und Leistbarkeit, unterstreicht<br />

die Notwendigkeit, den bestehenden Leerstand<br />

zu erfassen und zu nutzen. Dabei betont sie,<br />

dass sich das Volumen an Neubauten vermehrt auf<br />

Umbau und Revitalisierung verlagern sollte.<br />

Die Forderungen werden durch die Aufforderung<br />

nach mehr gesetzlicher Flexibilität unterstützt, um<br />

die Sanierung zu erleichtern und Neubauten bedarfsgerecht<br />

zu gestalten. Leerstand soll aktiv angegangen<br />

werden, durch Erfassung, Umnutzung<br />

und CO 2 -Bepreisung für Abriss und Neubau. Die<br />

(v.l.n.r.) Architekt Dipl.-Ing. Bernhard Sommer (Länderkammerpräsident, W/N/B), Arch.<br />

Mag. arch. Jutta Wörtl-Gößler (Ausschuss Wohnbau und Leistbarkeit) und Arch. Mag.<br />

arch. Ulrike Schartner, (Vorsitzende des Ausschusses Wohnbau und Leistbarkeit).<br />

Umwandlung von Leerstand in Wohnraum soll durch<br />

Nachverdichtung und Aktivierung leerstehender<br />

Wohnungen erfolgen.<br />

Arch. Mag. arch. Jutta Wörtl-Gößler, Mitglied des<br />

Ausschusses Wohnbau und Leistbarkeit, betont<br />

die Wichtigkeit eines gemeinsamen Dialogs aller<br />

Stake holder, darunter Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer,<br />

ÖGB, Kommunen und gemeinnützige<br />

Organisationen. Dies sei notwendig, um neben der<br />

Baupreissituation auch Themen wie Bodenpolitik,<br />

Bestandsentwicklung und neue soziale Wohnkonzepte<br />

voranzutreiben. Gesetzliche Rahmenbedingungen<br />

sollen z.B. geschaffen werden, um klare Regeln<br />

für Umwidmungen festzulegen.<br />

Insgesamt zeigen die vorgestellten Maßnahmen einen<br />

ganzheitlichen Ansatz, um leistbares Wohnen<br />

unter Berücksichtigung ökologischer und sozialer<br />

Aspekte zu gewährleisten.<br />

Preis für biobasierte Baumaterialien<br />

Das internationale Netzwerk und Förderfonds<br />

„Built by Nature“ hat einen wegweisenden Preis<br />

in Höhe von insgesamt 500.000 € ins Leben gerufen,<br />

um Innovationen im Bereich biobasierter<br />

Baumaterialien zu würdigen und deren Skalierbarkeit<br />

voranzutreiben.<br />

Der Preis richtet sich an Hersteller weltweit und<br />

zielt darauf ab, Hindernisse für den Eintritt in den<br />

Massenmarkt zu überwinden. Die Jury, darunter<br />

Dr. Yasmeen Lari, bewertet die Projekte nach ihrem<br />

Potenzial zur Kohlenstoffreduktion und den positiven<br />

Auswirkungen auf die Umwelt und Gemeinschaften.<br />

Seit dem Start im Oktober 2021 hat Built<br />

by Nature bereits 3,3 Mio. € an Zuschüssen und zusätzlich<br />

2,2 Mio. € an Kofinanzierung für 28 Projekte<br />

in ganz Europa vergeben.<br />

Die Bewerbungsfrist für den Built by Nature Prize<br />

endet am 25. Januar 2024, und die Gewinner werden<br />

am 4. Juni 2024 bekanntgegeben. Weitere Informationen<br />

und Bewerbung unter: www.builtbn.org


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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

10<br />

Magazin<br />

Wegweisende Konzepte gesucht!<br />

Der Superscape Architekturkonzeptpreis 2024<br />

wird im Zweijahresrhythmus vergeben und<br />

zeichnet innovative und visionäre Architekturkonzepte<br />

aus, die das harmonische Zusammenspiel<br />

von privatem Wohnraum und urbanem Kontext<br />

in den Fokus rücken.<br />

Die aktuellen Herausforderungen wie Bevölkerungswachstum,<br />

zunehmende Urbanisierung, Klimawandel<br />

und sozial-ökologische Veränderungen erfordern erweiterte<br />

Ansätze in Architektur und Stadtplanung. In<br />

Anbetracht dieser dynamischen Veränderungen bietet<br />

der Superscape Preis einen kreativen Raum für<br />

unkonventionelle Ideen, die der realen Architekturproduktion<br />

und Stadtentwicklung innovative Impulse<br />

verleihen sollen. Gesucht werden praxisorientierte<br />

und wegweisende Architekturkonzepte mit einem interdisziplinären<br />

Ansatz, die langfristige Modelle und<br />

Strategien für das zukünftige Wohnen und Arbeiten<br />

im urbanen Umfeld erforschen.<br />

Das Leitthema für das Jahr 2024 lautet „Form Follows<br />

Environment – Regenerative Architektur“. Vor dem<br />

Hintergrund des aktuellen Zustands unseres Planeten<br />

und der bevorstehenden demografischen Veränderung<br />

sollen die Herausforderungen, denen sich Architektur<br />

und Bauwirtschaft gegenübersehen, in den<br />

Fokus gerückt werden. Das Superscape Thema 2024<br />

strebt nicht nur einen Paradigmenwechsel von nachhaltiger<br />

zu regenerativer Architektur als Strategie<br />

zur Bewältigung der Klima- und Biodiversitätskrise<br />

an, sondern setzt sich auch zum Ziel, einen konkreten<br />

und praxisorientierten Beitrag für eine innovative<br />

Bauwirtschaft der Zukunft zu leisten und somit zu einer<br />

sozial nachhaltigen Gesellschaft beizutragen.<br />

Die Einreichphase erstreckt sich vom 4. Oktober<br />

<strong>2023</strong> bis zum 15. März 2024. Weitere Informationen<br />

sind unter https://www.superscape.at verfügbar.<br />

Faszinierende Raumspiele<br />

Noch bis 24. Februar 2024 zeigt das aut. <strong>architektur</strong><br />

und tirol im Adambräu in Innsbruck Werke<br />

des multidisziplinären Künstlerkollektivs<br />

Nomen / For Use, das seit 1998 in den Bereich<br />

Möbeldesign, Innen<strong>architektur</strong>, Platzgestaltung<br />

und Bühnenbild tätig ist.<br />

Seit 2008 liegt der Schwerpunkt des Kollektivs auf<br />

interaktiven Rauminstallationen, die weltweit das Publikum<br />

begeistern. Die aktuelle Ausstellung präsentiert<br />

zwei experimentelle Arbeiten: „Negative Space“<br />

entführt die Betrachter in einen mit Latex überzogenen<br />

Innenraum, der sich durch die Zufuhr von Luft<br />

verändert und wie ein Handschuh nach außen stülpt.<br />

Diese einzigartige Erfahrung lädt dazu ein, die Beziehung<br />

zwischen Körper und Raum auf innovative Weise<br />

zu erforschen. Die zweite experimentelle Arbeit,<br />

„Collapsing Room“, führt die Besucher in einen vertrauten,<br />

gewöhnlichen Raum, der durch die künstlerische<br />

Intervention von Numen / For Use ins Irrationale<br />

kippt. Die Grenzen des Gewohnten werden aufgebrochen,<br />

und die Betrachter erleben, wie sich der Raum<br />

auf unerwartete Weise transformiert.<br />

© Günter Richard Wett<br />

© Numen / For Use


1969<br />

2019<br />

Timeless<br />

Project: Arjaan De Feyter Interior Architects<br />

The original<br />

111 One-handle built-in mixer in natural brass<br />

Designed by Arne Jacobsen in 1968<br />

vola.com<br />

VOLA Vertriebs GmbH Tel.: + 43 1 526 39 71-0<br />

Kandlgasse 19<br />

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A-1070 Wien<br />

www.vola.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

Ein zweites Leben<br />

für Solarmodule<br />

Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung<br />

Baden-Württemberg (ZSW) hat<br />

gemeinsam mit Partnern das Forschungsprojekt<br />

RENEW gestartet, um gebrauchten Photovoltaik(PV)-Modulen<br />

ein zweites Leben zu schenken.<br />

Das dreijährige Projekt zielt darauf ab, die<br />

Reparatur und Wiederverwendung von PV-Modulen<br />

zu optimieren und neue Standards für deren<br />

Charakterisierung zu setzen.<br />

Die rasante technologische Entwicklung der Modultechnik<br />

in den letzten zehn Jahren hat zu einem wirtschaftlichen<br />

Anreiz für Kraftwerksbetreiber geführt,<br />

alte Module durch leistungsstärkere zu ersetzen,<br />

auch wenn die alten Module noch betriebsfähig sind.<br />

Rund 70 Prozent der aussortierten Module sind nach<br />

Erfahrungen des Projektpartners 2nd Life Solar noch<br />

betriebsfähig. Ziel ist es, durch effiziente Prüf- und<br />

Reparaturverfahren die Lebensdauer der Module zu<br />

verlängern und die Entsorgungsmenge zu reduzieren.<br />

12<br />

Die Grundlage für das RENEW-Projekt bildet der<br />

Kriterienkatalog für ältere PV-Anlagen, der am ZSW<br />

entwickelt wurde. Das Solarlabor Solab des ZSW verfügt<br />

über langjährige Erfahrung mit feldgealterten<br />

Modulen und führt umfassende Prüfungen durch, um<br />

Moduldefekte zu bewerten. Durch RENEW soll die<br />

Qualität der Prüfung von Altmodulen weiter gesteigert<br />

und skalierbar gemacht werden, um den Einsatz<br />

von PV-Modulen noch nachhaltiger zu gestalten.<br />

Magazin<br />

© ArgitopIA<br />

Bodenaushub als Wertstoff<br />

Eine wegweisende Initiative könnte das Baugewerbe<br />

in Österreich nachhaltig verändern: Der<br />

Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe<br />

(VOEB) unterstützt eine neue Verordnung, die<br />

Bodenaushub nicht länger als Abfall, sondern<br />

als recycelbaren Wertstoff einstuft. Die geplante<br />

Regelung könnte nicht nur die Umwelt schützen,<br />

sondern auch zu einer beträchtlichen Reduktion<br />

von CO 2 -Emissionen führen.<br />

Jährlich fallen in Österreich über 40 Millionen Tonnen<br />

Bodenaushub an, hauptsächlich durch Hochbau,<br />

Tunnelbau und Infrastrukturprojekte. Laut der bestehenden<br />

Gesetzgebung wird Bodenaushub als Abfall<br />

betrachtet, was zu strengen Abfallregelungen und<br />

der Deponierung von etwa 27 Millionen Tonnen führt.<br />

Diese Praxis steht in Zeiten zunehmender Ressourcenknappheit<br />

vermehrt in der Kritik, insbesondere<br />

da qualitativ hochwertiger Bodenaushub sich ideal<br />

für Auffüllarbeiten und die Herstellung von Recycling-Baustoffen<br />

eignet.<br />

Alois Fürnkranz, Regionalvorstand Wien und VOEB-<br />

Experte für Baurecycling, betont, dass etwa 90 Prozent<br />

des Bodenaushubs für den Einsatz bei Erdbauarbeiten<br />

und Recycling-Baustoffen geeignet sind.<br />

Aktuell werden jedoch nur 7,6 Millionen Tonnen jährlich<br />

stofflich verwertet, während der Rest auf Deponien<br />

landet. Die direkte Verwertung von Bodenaushub<br />

vor Ort könnte nicht nur den administrativen Aufwand<br />

verringern, sondern auch erhebliche CO 2 -Ein-<br />

sparungen ermöglichen. Laut Berechnungen des<br />

VOEB könnten zwischen 30.000 und 50.000 Tonnen<br />

CO 2 -Äquivalente eingespart werden, wenn der<br />

Bodenaushub nicht mehr als Abfall betrachtet wird<br />

und somit Transportwege zu Deponien entfallen.<br />

Eine neue Verordnung des Bundesministeriums<br />

für Klimaschutz, die den Status von hochwertigem<br />

Bodenaushub regelt, wird in Kürze erwartet. Diese<br />

Veränderung könnte nicht nur ökologische, sondern<br />

auch ökonomische Vorteile für die Baubranche mit<br />

sich bringen.<br />

© dusanpetkovic


Die neue Interior<br />

Kollektion ist da!<br />

Interior 2.3 | Essential<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

14<br />

Magazin<br />

Zukunft nachhaltig<br />

gestalten<br />

Die Vorbereitungen zur R+T 2024 laufen auf Hochtouren. Die Weltleitmesse für<br />

Rollladen, Tore und Sonnenschutz öffnet vom 19. bis 23. Februar 2024 ihre Tore.<br />

Über 1.000 ausstellende Unternehmen haben sich für die kommende Messeausgabe<br />

in Stuttgart angemeldet, um ihre Produktneuheiten und Dienstleitungen zu<br />

präsentieren. Das gesamte Messegelände mit 120.000 Quadratmetern wird wieder<br />

ausgebucht sein. Auch die internationale Beteiligung der R+T 2024 ist mit ausstellenden<br />

Unternehmen aus mehr als 40 Ländern erneut sehr hoch. Nur knapp<br />

ein Viertel der Aussteller kommt aus Deutschland.<br />

Foto: Landesmesse Stuttgart GmbH<br />

Was bei dieser Veranstaltung rund um Rollläden, Tore<br />

und Sonnenschutz präsentiert wird, definiert den<br />

Markt. Neben den Innovationen der Branche steht bei<br />

der kommenden <strong>Ausgabe</strong> noch ein weiteres Thema<br />

im Mittelpunkt: Nachhaltigkeit ist eines der Hauptthemen<br />

unserer Zeit – und das Leitthema der R+T.<br />

Unter dem Motto „Zukunft. Nachhaltig. Gestalten.<br />

TogetheR+T.“ können Besucherinnen und Besucher<br />

vor Ort verschiedene Highlights erwarten und eine<br />

Vielzahl innovativer Lösungen live erleben. Verschiedene<br />

Maßnahmen werden das Leitthema der R+T<br />

vor Ort auch erlebbar machen: Unter anderem sind<br />

wieder ein Workshop der Europäischen Organisation<br />

für Sonnenschutz (ES-SO) sowie Campfire-Sessions<br />

zum Thema „Nachhaltigkeit“ geplant. Das Architektenprogramm<br />

am 22. Februar 2024 wird sich ebenfalls<br />

am Thema „Nachhaltigkeit“ mit verschiedenen<br />

Vorträgen und Podiumsdiskussionen ausrichten.<br />

Darüber hinaus wird auch der Innovationspreis eine<br />

wichtige Rolle einnehmen. Auch 2024 werden Sonderpreise<br />

für Nachhaltigkeit und Energieeffizienz<br />

vergeben.<br />

Alle weiteren Informationen rund um die R+T 2024<br />

(z.B. das aktuelle Ausstellerverzeichnis) gibt es auf<br />

www.rt-expo.de.


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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

16<br />

Magazin<br />

Perspektiven für die<br />

Einrichtungsbranche<br />

Vom 14. bis 18. Januar 2024 wird die imm cologne wieder die Einrichtungswelt nach<br />

Köln ziehen und neuerlich zum Trendbarometer für Interior-Design und Treffpunkt<br />

der gesamten Branche werden. Das Konzept „The Circles“ wird dabei seine Erfolgsgeschichte<br />

fortsetzen. Mit vier verschiedenen Circle-Flächen bietet die internationale<br />

Einrichtungsmesse vielseitige Content- und Eventformate, die unter den Messeteilnehmenden<br />

zu zentralen Anlaufstellen für Business, Inspiration und Networking werden.<br />

Fotos: Kölnmesse<br />

Das Leitthema<br />

Gemeinschaftliche Konzepte wie Coworking, Coliving,<br />

Community Gardening und Carsharing verzeichnen<br />

eine wachsende Anhängerschaft, da sie zahlreiche<br />

Vorteile bieten. Dazu gehören neben der Entwicklung<br />

eines Gemeinschaftsgefühls auch erhöhte Flexibilität,<br />

Fortschritte in Richtung Nachhaltigkeit und erweiterte<br />

Networking-Möglichkeiten, was wiederum zu<br />

Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen führt.<br />

Auch in der Einrichtungswelt wird dieser Wandel zu<br />

mehr Gemeinschaftlichkeit zunehmend relevanter.<br />

Die Branchenprofis reagieren nicht nur auf die steigende<br />

Nachfrage nach innovativen Ansätzen und<br />

Produkten, die die Bedürfnisse einer vernetzten und<br />

gemeinschaftsorientierten Gesellschaft erfüllen, sondern<br />

zeigen sich gemeinschaftlichen Konzepten gegenüber<br />

auch selbst aufgeschlossen. Mit ihrem neuen<br />

Leitthema „Connecting Communities“ greift die imm<br />

cologne diese gegenwärtige Entwicklung auf.<br />

Neues Konzept für Networking und Inspiration<br />

Wie kann sich die Branche für die Zukunft rüsten?<br />

Welche innovativen Konzepte versprechen Erfolg in<br />

einem dynamischen Marktumfeld? Und vor allem,<br />

wie können diese Ideen effektiv in die Praxis umgesetzt<br />

werden? Diese und weitere drängende Fragen<br />

stehen im Mittelpunkt des imm cologne Summit, der<br />

am 16.01.2024 unter dem Thema „Perspektiven für<br />

die Einrichtungsbranche“ von 15:00 bis 18:00 Uhr im<br />

Congress-Centrum Ost auf dem Kölner Messegelände<br />

stattfinden wird.<br />

Und auch der Pure Talents Contest, einer der renommiertesten<br />

internationalen Designwettbewerbe<br />

für aufstrebende Talente, geht in die 20. Runde. Mit<br />

einer Neukonzeption zum Jubiläum lädt die größte<br />

Einrichtungsmesse Deutschlands, junge Kreative aus<br />

aller Welt wieder dazu ein, ihre innovativen Ideen und<br />

visionären Konzepte vor einem hochkarätigen Fachpublikum<br />

zu präsentieren.<br />

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DAS SCHÖNE UND NÜTZLICHE<br />

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Oberfläche und ihrer dezenten Beleuchtung vereint die Waschplatz-Spiegelkombination von DELABIE<br />

Design, Funktionalität und spielend leichte Installation.<br />

DELABIE, Experte für Armaturen und Sanitär-Ausstattung im öffentlich-gewerblichen<br />

Bereich, folgt bei der Entwicklung seiner leistungsstarken und nachhaltigen Design-<br />

Produktreihen dem Anspruch der Wasser- und Energieersparnis.<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

18<br />

Magazin<br />

Wenig Technik,<br />

viel Effizienz<br />

Ressourcenschonende Kaskadenlüftung, eine umkehrbare Wärmepumpe und<br />

Photovoltaik ermöglichen im Null-Energie-Kinderhaus von Liebel/Architekten<br />

im deutschen Bretzfeld einen CO 2 -neutralen Gebäudebetrieb. Das nachhaltige<br />

Klima- und Energiekonzept entstand in Zusammenarbeit mit Transsolar und<br />

garantiert bei minimalem Einsatz von Technik maximale Effizienz.<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Valentin Schmied<br />

Die Bauaufgabe bestand darin, das Betreuungsangebot<br />

für die jüngsten Bewohner der Gemeinde zu<br />

erweitern. Dafür entwickelte das Planerteam aus Aalen<br />

einen zweigeschossigen Neubau mit zehn Gruppenräumen<br />

für Kinderkrippe und Kindergarten, der<br />

als ökonomischer Massivbau mit Holzvorsatzschalen<br />

und -fassaden ausgeführt ist. Rund um das kompakte<br />

Volumen bleibt genügend Platz für grüne Freiflächen.<br />

Dank vorgefertigter Bauteile mit integrierten,<br />

raumhohen Verglasungen ließ sich die Errichtung<br />

des Kinderhauses möglichst ökonomisch gestalten.<br />

Bei der Organisation der Grundrisse orientierte sich<br />

das Planerteam mit einem Netz aus Marktplätzen und<br />

Wegen am Vorbild einer kleinen Stadt. Sämtliche Bereiche<br />

sind rund um mehrere Gemeinschaftsflächen<br />

mit Atrien sowie eine zentrale Treppe mit Sitzstufen<br />

angeordnet. Gespielt und gelernt wird neben den<br />

Gruppenräumen auch in den großzügigen Erschließungszonen<br />

und Fluren. Helle Wände, schlichte Einbauten<br />

und funktionale Böden ziehen sich durch das<br />

gesamte Gebäude und schaffen zusammen mit warmen<br />

Holzakzenten eine kindgerechte Atmosphäre. u


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

19<br />

Magazin<br />

Das energetische System des Kinderhauses basiert<br />

gänzlich auf regenerativen und lokalen Ressourcen.<br />

Auf diese Weise erreicht man den Experten von<br />

Transsolar zufolge einen sowohl energie- als auch<br />

kosteneffizienten Betrieb. In Kombination mit Stoßlüftung<br />

sichert das Kaskaden-Prinzip eine konstante<br />

Frischluftzufuhr. Die Luft gelangt von den Gruppenräumen<br />

in die Aufenthalts- und schließlich in die<br />

Schlafbereiche. Dort wird mittels speziellen Wärmetauschers<br />

– einem sogenannten Enthalphie-Rad –<br />

nicht nur die Wärme, sondern auch die Feuchte aus<br />

der Abluft rückgewonnen. Diese wird wiederum für<br />

die kostengünstige Optimierung der Zuluft verwendet:<br />

Denn neben der Temperatur ist auch die Feuchtigkeit<br />

essenziell für ein angenehmes Raumklima.<br />

Heizung und Kühlung des Kinderhauses erfolgen<br />

über den Fußbodenaufbau. Die benötigte Wärme und<br />

Kälte liefert eine umkehrbare Wärmepumpe. Im Sommer<br />

setzt man zur Raumkonditionierung unterstützend<br />

auf Nachtlüftung. Auch Tageslicht spielt in der<br />

energetischen Planung eine wichtige Rolle. Luft- und<br />

Lichtkamine sorgen im Obergeschoss für lichtdurchflutete<br />

Innenräume. Filigrane Lamellen der Holzfassade<br />

sowie ein spezieller Sonnenschutz mit Tageslichtlenkung<br />

vermeiden Blendung und schirmen die<br />

großen Fensterflächen vor übermäßiger Einstrahlung<br />

ab. Das Dach ist für eine natürliche Isolierung<br />

begrünt. Zusätzlich produziert hier eine Photovoltaik-Anlage<br />

hauseigenen Strom. Dieser soll den Energiebedarf<br />

decken und dazu beitragen, den Neubau in<br />

Bretzfeld auf Null-Energie-Standard zu senken. •


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

22<br />

Magazin<br />

Messetrio<br />

auf Wachstumskurs<br />

Die Messen Ambiente, Christmasworld und Creativeworld finden zeitgleich auf<br />

dem Frankfurter Messegelände statt. Welche Neuerungen gibt es bei den internationalen<br />

Konsumgüterleitmessen für 2024? Welche Marken sind (wieder) mit<br />

dabei und was sind die Highlights der kommenden Veranstaltungen?<br />

Grafiken: Messe Frankfurt<br />

„Der Anmeldestand ist bei allen drei Messen<br />

hervorragend – wir sind flächenmäßig<br />

bereits überbucht“, so die Frankfurter Messe.<br />

Deshalb wird die erfolgreiche Hallenstruktur<br />

zwar beibehalten – allerdings mit<br />

Optimierungen, die die Wegeführung nochmals<br />

vereinfachen und Platz für Aussteller<br />

schaffen soll. Ausgebaut werden vor allem<br />

die Wachstumsfelder Ambiente Dining und<br />

Working – auch im Bereich Global Sourcing:<br />

Hier wachsen die Angebote im Table-Segment<br />

(10.2) sowie bei Office & Stationery<br />

(10.0). Das Volumengeschäft rund um Weihnachten<br />

und saisonale Dekoration zieht in<br />

die Halle 6.2. Die optimierten Laufwege der<br />

Christmasworld und die zusätzliche Nähe<br />

zu den überschneidenden Sortimenten von<br />

Ambiente Giving (4.2) bringen noch mehr<br />

Synergien. Mit einer hohen Dichte an skandinavischen<br />

Ausstellern wird die kommende<br />

Ambiente der Hub für skandinavisches<br />

Design. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf<br />

japanischem Design, das in großer Bandbereite<br />

in allen Produktbereichen zu entdecken<br />

sein wird. Office-Anbieter für gewerblichen<br />

Bürobedarf und -technik sind nun in<br />

der Festhalle und im Forum 0 neu verankert.<br />

Thementage als neue Messehighlights<br />

Geboten wird wieder ein buntes Rahmenprogramm<br />

an allen Messetagen. So finden<br />

beispielsweise alle Preisverleihungen am<br />

Freitag, dem Awards Day, statt. Der Messesamstag<br />

ist der Designer Day: Diesen Tag<br />

gestalten fünf Gast-Designer*innen und<br />

behandeln das Thema Design aus verschiedenen<br />

Perspektiven. Sonntags steht das<br />

Thema Handel im Vordergrund. Der Montag<br />

wird zum Tag des Hoteliers ausgerufen. Ein<br />

weiteres Highlight wird die Designerin Elena<br />

Salmistraro, „Ambiente Designer 2024“<br />

bieten: Sie gestaltet mit „The Lounge“ eine<br />

Sonderpräsentation in der Galleria 1, die<br />

eine thematische Schnittstelle zwischen Interior<br />

Design und HoReCa schafft.<br />

Ambiente & Christmasworld<br />

26. bis 30. Januar 2024<br />

www.ambiente.messefrankfurt.com<br />

www.christmasworld.messefrankfurt.com<br />

Creativeworld<br />

27. bis 30. Januar 2024<br />

www.creativeworld.messefrankfurt.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

23<br />

Erstes Gips-zu-Gips- Recyclingwerk in Österreich<br />

Magazin<br />

Das Bauunternehmen PORR, der Trockenbauspezialist<br />

Saint-Gobain (Marke<br />

RIGIPS) und das Entsorgungsunternehmen<br />

Saubermacher gehen mit der<br />

ersten Gips-zu-Gips-Recyclinganlage<br />

Österreichs an den Start. Die neue Anlage<br />

wird über eine Jahreskapazität von<br />

rund 60.000 Tonnen verfügen und ist<br />

damit in der Lage, den Bedarf im Osten<br />

von Österreich abzudecken.<br />

Dies schont nicht nur die nicht unendlich<br />

verfügbaren österreichischen Rohstoffvorkommen,<br />

sondern auch das begrenzte Deponievolumen.<br />

Mit dieser gemeinsamen Initiative<br />

wird das mit 01.01.2026 in Kraft tretende<br />

bundesweite Deponieverbot für Gipskartonplatten<br />

proaktiv erfüllt und ein weiterer<br />

Meilenstein in der österreichischen Kreislaufwirtschaft<br />

erreicht. Für die Realisierung<br />

bedarf es einer Investitionssumme von 7 Mio.<br />

Euro, aufgeteilt auf die Gips-zu-Gips (GzG)<br />

Recyclinganlage und die Logistiklösung. Die<br />

Inbetriebnahme am Saint-Gobain-Standort<br />

in Stockerau ist für Mitte 2025 geplant.<br />

© Saubermacher<br />

Saint-Gobain Austria GmbH<br />

RIGIPS Austria<br />

T +43 (0)3622 505-0<br />

rigips.austria@saint-gobain.com<br />

www.rigips.at<br />

v.l.n.r.: Josef Pein - COO Porr,<br />

Ralf Mittermayr - CEO Saubermacher,<br />

Peter Giffinger - CEO Austria Saint-Gobain<br />

Zukunft.<br />

Nachhaltig.<br />

Gestalten.<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

24<br />

Magazin<br />

Zum Träumen<br />

Das Studio Daily tous les jours aus Montreal, setzt mit „Daydreamer“ das Konzept<br />

kollektiver Bewegung auf eine neue Ebene. Dabei handelt es sich um eine skulpturale<br />

Serie interaktiver, langsam schaukelnder Bänke, die sanfte Musik erzeugen<br />

und synchronisierte Choreografien fördern.<br />

Fotos: Leah Tribbett<br />

Ein erstes Set von drei Bänken wurde<br />

in der Stadt South Bend, Indiana<br />

(USA), als Teil der Revitalisierungsbemühungen<br />

der Uferpromenade installiert,<br />

um die Bürger wieder mit dieser<br />

zu verbinden. Jede Bank bietet Platz<br />

für bis zu vier Personen und ist aus<br />

kanadischer Weißeiche gefertigt. Interaktive<br />

LED-Lichter sind in pulverbeschichteten<br />

Aluminiumbögen und<br />

unter den Sitzen integriert.<br />

Der eigentliche Clou ist das raffinierte<br />

Sound- und Sensorsystem der Stadtmöbel.<br />

Wenn Menschen die Bänke<br />

schaukeln oder drehen, werden Musik<br />

und Lichtanimationen durch Bewegungserkennung<br />

ausgelöst. Alle Klänge<br />

von Daydreamer sind Aufnahmen der<br />

menschlichen Stimme. Die gesungenen<br />

Noten hängen von der Position der<br />

Bank und der Richtung der Bewegung<br />

ab. Die Lautstärke wird dabei durch<br />

die Geschwindigkeit der Bewegung<br />

diktiert. Durch das Zuordnen mehrerer<br />

musikalischer Parameter zu verschiedenen<br />

physischen Zuständen entsteht<br />

eine starke gestische Verbindung zwischen<br />

Körperbewegung und Musik.<br />

Jede Bank nimmt einen leicht unterschiedlichen<br />

musikalischen Bereich<br />

ein; Sopran, Alt und Tenor. Die Stimmen<br />

singen dabei komplexere Partitionen,<br />

wenn die Bänke synchron zueinander<br />

bewegt werden, um die Interaktion zwischen<br />

den Spielern zu fördern.<br />

Sehr langsame Bankrotationen ermöglichen<br />

sicheres Spielen für ältere<br />

Menschen und Kinder gleichermaßen.<br />

Die Bank kann auch durch Halten des<br />

Bogens gedreht werden, um die Musikübung<br />

z.B. für Rollstuhlfahrer zu<br />

erleichtern. Das resultierende sanfte<br />

Spektakel aus Klang, Bewegung und<br />

Licht spricht die Sinne an, stimmuliert<br />

und beruhigt gleichermaßen.


Die Zukunft des Bauens ist zirkulär<br />

Lindner setzt im Ausbau auf geschlossene Materialkreisläufe<br />

und zirkuläre Geschäftsmodelle<br />

Mit zirkulären Geschäftsmodellen schließt<br />

der Komplettanbieter für Innenausbau,<br />

Isoliertechnik und Gebäudehülle den Kreis<br />

zwischen ökonomischen, ökologischen und<br />

sozialen Ansprüchen.<br />

Hierbei bietet Lindner zwei Varianten, die<br />

auf den deutschen, österreichischen und<br />

Schweizer Markt angepasst sind:<br />

sowie einer jährlichen Inspektion. Nach Ablauf<br />

des Grundmietvertrages kann auch eine<br />

Verlängerung vereinbart werden. Das gibt<br />

dem Kunden zusätzliche Flexibilität.<br />

Die Geschäftsmodelle werden für die<br />

Lindner Systemprodukte Decke, Boden<br />

und Wand angeboten.<br />

Wir leben in einer schnelllebigen Zeit mit<br />

stetig wechselnden Trends und Veränderungen.<br />

Gleichzeitig steigt der Wunsch nach<br />

Nachhaltigkeit, Ressourcen- und Klimaschutz.<br />

Dies zeigt sich auch in der Gestaltung<br />

von modernen Arbeitswelten, die flexibel<br />

und dennoch individuell, komfortabel<br />

aber auch nachhaltig sein sollen. Kreislauffähige<br />

Systemprodukte und Ausbaulösungen<br />

von Lindner vereinen diese Ansprüche.<br />

Beim Kauf mit Rückgabevereinbarung können<br />

die Systemprodukte nach einem Zeitfenster<br />

von 10 bis 30 Jahren zurück gegeben<br />

werden. Im Gegenzug erhält der Kunde<br />

einen Restwert, womit nicht nur die Entsorgung<br />

eingespart werden kann, sondern im<br />

Regelfall auch die Rückbaukosten gedeckt<br />

sind. Optional kann außerdem ein jährlicher<br />

Wartungsvertrag geschlossen werden.<br />

Beim Mietmodell bleibt Lindner der Produkteigentümer<br />

und stellt es dem Kunden,<br />

z. B. Eigentümer von Büromietflächen, für<br />

eine vereinbarte Mietdauer zur Verfügung.<br />

Der Mietvertrag gilt für reversible Ausbauprodukte<br />

inklusive Montage, Demontage<br />

Joachimsthaler Straße 10-12, Berlin<br />

Wir schaffen den Loop!<br />

Neben kreislauffähigen Systemprodukten für Decke, Boden und<br />

Wand bieten wir auch zirkuläre Geschäfts modelle LinLoop:<br />

Kauf mit Rückgabe und Miete!<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

26<br />

Magazin<br />

Natur trifft Technologie<br />

Die Université du Québec à Trois-Rivières beauftragte die Planer von NFOE Inc.<br />

mit dem Bau eines neuen Gebäudes, dem Centre national intégré du manufacturier<br />

intelligent (CNIMI) auf dem Campus in Drummondville. Es beherbergt nun<br />

Studenten von zwei Institutionen und unterstützt darüber hinaus Fertigungsunternehmen,<br />

die neue Technologien, wie industrielle Roboter, in ihre Produktion<br />

integrieren möchten.<br />

Fotos: Stéphane Brügger<br />

Der neue Pavillon, mit seiner relativ quadratischen<br />

Form, bietet eine einfache, kompakte Lösung, die<br />

den vorhandenen Platz am Waldrand optimal nutzt.<br />

Um das Campusgefühl zu verstärken, enthält die<br />

Fassade des Gebäudes einen konkaven Winkel, der<br />

zum Eingangsbereich führt – eine Geste, die offene<br />

Arme für die Studierenden symbolisieren soll. Die<br />

Seitenfassaden des CNIMI sind mit spiegelnd poliertem<br />

Aluminium verkleidet, welches die umliegenden<br />

Bäume reflektiert und dazu beiträgt, die Dichte des<br />

bewaldeten Gebiets visuell zu verstärken.<br />

Von der Planungsphase an wurden zahlreiche Maßnahmen<br />

ergriffen, um die Energieeffizienz sicherzustellen.<br />

Die kompakte Form des Gebäudes begrenzt<br />

die Außenwände und Dachflächen, was den thermischen<br />

Energiebedarf reduziert. Die gewählten Baumaterialien<br />

sind angepasst, widerstandsfähig, nachhaltig<br />

und regional. Die Energieeffizienz wird durch eine<br />

Kombination aus einer leistungsstarken Gebäudehülle,<br />

bioklimatischem Design der Fenster, und Wärmerückgewinnung<br />

aus Abluft gewährleistet. Schließlich<br />

ermöglicht das Gebäude eine verantwortungsbewusste<br />

Abfallbewirtschaftung mit Bereichen für Abfallsortierung,<br />

Recycling und Kompostierung. u


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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

28<br />

Magazin<br />

Das Herzstück des CNIMI ist ein großes Betriebslabor,<br />

das mit Metallbearbeitung, Schweiß- und Roboterausrüstung<br />

ausgestattet ist. Hier finden Bildung,<br />

universitäre Forschung und Technologiedemonstrationen<br />

Seite an Seite statt. Flankiert wird es von<br />

Klassenräumen auf der einen Seite und Büros auf<br />

der anderen. Diese Anordnung schafft klare Bereiche<br />

innerhalb des Raums und gewährleistet, dass die visuelle<br />

Transparenz zwischen dem Laboratorium und<br />

dem Rest des Gebäudes, trotz effektiver Schallisolation,<br />

erhalten bleibt. Der Raum profitiert von einem<br />

äußerst flexiblen Layout dank des Leitungssystems<br />

unter der Betondecke, durch das Strom-, Daten- und<br />

Druckluftleitungen verlaufen. An beiden Enden des<br />

zentralen Raums öffnen sich Glasfassaden zum benachbarten<br />

Wald, der zu einem integralen Bestandteil<br />

der Innenraumgestaltung wird. Für einen nahtlosen<br />

Übergang zwischen Innen- und Außenbereich<br />

scheint ein Holzvolumen in den doppelstöckigen<br />

Räumen zu schweben, das den Technikerbereich<br />

und das Kreativzentrum beherbergt. Diese Integration<br />

von Holz verstärkt das Konzept der Biophilie und<br />

verleiht dem Raum Wärme. Innen dominiert Weiß alle<br />

Oberflächen, außer den Fenstern und Vorhangwänden,<br />

die schwarz sind, um einen starken Gegenlichteffekt<br />

zu vermeiden und die umgebende Waldlandschaft<br />

hervorzuheben. Eine Verwaltungszone und ein<br />

öffentlicher Bereich mit Cafeteria und Mehrzweckraum<br />

für besondere Veranstaltungen sind ebenfalls<br />

im Gebäude vorhanden.<br />

Die harmonische Verbindung von innovativer Technologie,<br />

umgebender Natur und funktionaler Ästhetik<br />

macht das CNIMI zu einem lebendigen Zentrum für<br />

Wissen, Kreativität und technologischem Fortschritt.<br />


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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

30<br />

Magazin<br />

Perforierte Welle<br />

FAAB Architektura Studio hat mit Wave One ein multifunktionales Gesundheitszentrum<br />

entworfen, das Labor-, genetische Forschungs- und Verwaltungseinrichtungen<br />

beherbergt. Das Gebäude, ist nahtlos in das städtische Gefüge von Sopot, einer<br />

Kurstadt im Norden Polens, integriert und nur 400 Meter von der Ostsee entfernt.<br />

Fotos: FAAB, Maciej Lulko<br />

Die markante weiße, perforierte Fassade von Wave<br />

One wurde von den geometrischen Formen der Meereswellen<br />

inspiriert, wie sie in den Fotografien von<br />

Pierre Carreau eingefangen sind. Die 1.362 perforierten<br />

dreieckigen Paneele formen eine solche Welle,<br />

die an ihrem Höhepunkt, der Spitze des Gebäudes,<br />

sanft abknickt. Die Perforationen dienen nicht nur<br />

der Ästhetik, sondern haben auch symbolische Bedeutung.<br />

Sie greifen lokale Traditionen auf, indem<br />

sie an die kunstvoll geschnitzten Ornamente auf den<br />

Fassaden alter Gebäude erinnern. Darüber hinaus ist<br />

das Muster der „Blume des Lebens“ eingearbeitet,<br />

ein antikes Motiv, dem heilende Kräfte zugesprochen<br />

werden. Mit ihren zwei Schichten wirkt die Fassade<br />

als Schutzbarriere, verhindert Überhitzung und reduziert<br />

den städtischen Wärmeinseleffekt. Die 3D-Formen<br />

der Ost-/West-Elevationen, bestehend aus gesintertem,<br />

weißem Keramikmaterial, reflektieren das<br />

Sonnenlicht und schaffen ein faszinierendes Spiel<br />

von Licht und Schatten.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

31<br />

Magazin<br />

Die Innenräume, insbesondere die Labore, sind flexibel<br />

gestaltet, um den ständigen technologischen<br />

Fortschritt in der medizinischen Diagnostik Rechnung<br />

zu tragen. Die Struktur des Gebäudes ermöglicht<br />

die einfache Installation neuer Systeme, was die<br />

Implementierungszeit für zukünftige Laborausstattungen<br />

erheblich verkürzt. Von unterirdischen Kälteund<br />

Reagenzlager bis zu Büros und Forschungslaboren<br />

bietet jedes Stockwerk eine spezifische Funktion,<br />

die nahtlos in das Gesamtkonzept integriert ist.<br />

Das Gebäude verfügt über ein ausgeklügeltes Regenwassermanagementsystem,<br />

das Regenwasser<br />

zurückhält und für die Toilettenspülung verwendet.<br />

Externe Holzelemente, die keine chemische Behandlung<br />

benötigen, werden verwendet, um die Kontamination<br />

des Regenwassers zu verhindern.<br />

Wave One ist nur der Anfang eines größeren Projekts.<br />

Der Bau von drei weiteren Gebäuden ist im<br />

Gange, und das European Center for Families wird<br />

bald eine umfassende Gesundheitseinrichtung mit<br />

ambulanten Kliniken, Spezialkrankenhäusern und<br />

Rehabilitationszentren umfassen.<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

32<br />

Magazin<br />

Get Set<br />

im Solarfeld<br />

„Get Set“ lautete das diesjährige Motto der Dutch Design Week, das einen Wandel<br />

unserer Denkweise anregen sollte. Das Konzept und der Entwurf von V8 Architects<br />

und Marjan van Aubel Studio für den Solarpavillon wollte in diesem Sinne<br />

den Übergang von der Solartechnologie zum Solardesign für die Besucher sinnlich<br />

erlebbar machen.<br />

Text: Linda Pezzei Fotos: Aiste Rakauskaite


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33<br />

Magazin<br />

Ihren Pavillon konzipierten die Architekten als robuste<br />

Stahlkonstruktion, welche die statische und<br />

dynamische Last des „Sonnentuchs“ über vier Stahlmasten<br />

in Kombination mit Spanndrähten und Bodenträgern<br />

abtrug. In der Installation selbst konnten<br />

Interessierte über zwei Gerüsttreppen durch eine Art<br />

Feld aus Solarpaneelen flanieren. „Die Solarenergie<br />

braucht eine neue, persönlichere Perspektive, die<br />

Teil unserer Kultur ist“, zeigt sich Marjan van Aubel<br />

überzeugt. Entsprechend war es vor Ort möglich,<br />

über einen QR-Code ein kostenloses Luftbild und ein<br />

“Selfie” im Solarfeld zu generieren und sich dieses<br />

auf das Handy schicken zu lassen.<br />

Bekannt für eine lange Tradition, die Umwelt so profitabel<br />

wie möglich zu gestalten und innovative Designlösungen<br />

zu finden, überlegt man in den Niederlanden,<br />

wie sich unser Bestreben, unseren Planeten<br />

nachhaltiger zu gestalten und unseren Energiehunger<br />

zu stillen, mit unserer Landschaft und den Städten<br />

in Einklang bringen lässt. „Derzeit wird Energie nur<br />

technofunktional geerntet. Wir erforschen, wie wir die<br />

Energie der Sonne in unser tägliches Leben integrieren<br />

können”, so Michiel Raaphorst von V8 Architects.<br />

In diesem Bestreben wurde der Pavillon mit 380 Solarzellen<br />

ausgestattet, wobei bewusst sämtliche Verbindungen,<br />

Drähte und Scheiben sichtbar belassen<br />

worden waren, damit die Besucher die Funktionsweise<br />

begreifen konnten. Überlagert wurden die technischen<br />

Aspekte durch eine poetische Komponente:<br />

„Die Kraft der Sonne, die man tagsüber spürt, wird<br />

durch das Licht und die erzeugte Wärme auch nachts<br />

erlebbar“, sagt Marjan van Aubels und fügt hinzu,<br />

„wir nutzen Technologie, um ein natürliches Phänomen<br />

darzustellen und gewinnen die Energie dafür<br />

aus diesem Naturphänomen selbst.“<br />

Als Teil der Solarbiennale rückte der Pavillon die Nutzung<br />

der Sonne in den Fokus eines inspirierenden<br />

öffentlichen Raums, der die Photovoltaik-Paneele als<br />

mehr als gewöhnliche technische Elemente präsentierte.<br />

Mit einem mobilen Solar-Filmstudio auf einem<br />

Fahrrad wurden verschiedene Vorträge und Performances<br />

aufgezeichnet. Abgesehen vom Solarfeld<br />

gab es für die Besucher einen Rückzugsort mit solarbetriebenen<br />

Infrarot-Paneelen sowie einen zentralen,<br />

kreisrunden Veranstaltungsort zu erkunden.<br />

26. – 30. 1. 2024<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

34<br />

Magazin


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35<br />

Magazin<br />

Raum für<br />

Neugierde<br />

Das Architektenkonsortium, bestehend aus<br />

ARCANE Architectes und Cardin Julien, stand<br />

vor der Herausforderung, auf einem ehemaligen<br />

Industriegelände einen Ort des Lernens und<br />

Entdeckens zu schaffen. Das Centre de sciences<br />

Cosmocité hat dabei den Anspruch, das industrielle<br />

Erbe des Standorts zu bewahren und<br />

durch seine Lage, am nördlichen Eingang der<br />

Gemeinde Ville de Pont-de-Claix, als kultureller<br />

Eckpfeiler für die angestrebte städtebauliche<br />

Erneuerung zu fungieren.<br />

Fotos: Nicolas Trouillard<br />

Die Architekten orientierten sich beim Neubau an<br />

der Anordnung des abgerissenen industriellen Bestands,<br />

der nicht wiederverwendet werden konnte.<br />

Das transluzente, glänzende weiße Volumen beherbergt<br />

Durchgänge und zugehörige Räume, während<br />

das matte und undurchsichtige schwarze Volumen<br />

alle Räume für die Verbreitung der wissenschaftlichen<br />

Inhalte enthält. Die volumetrische Gestaltung spiegelt<br />

die Funktion des Gebäudes wider und trägt zur angestrebten<br />

Botschaft des Ortes bei: Wissenschaft, die<br />

für alle zugänglich ist.<br />

Cosmocité beherbergt unter anderem ein Planetarium<br />

sowie eine permanente, hochinteraktive Ausstellung<br />

zu den Themen Erde und Kosmos. Diese wurde<br />

vom in Montreal ansässigen Digitalstudio CREO gestaltet<br />

und behandelt grundlegende Fragen von der<br />

Geburt der Sterne bis zu den Ursachen von Erdbeben.<br />

Ein 14 Meter hohes Foucault-Pendel demonstriert<br />

die Rotation der Erde. Die Einrichtung ist darauf<br />

ausgelegt, rund 57.000 Besucher pro Jahr zu empfangen,<br />

darunter etwa 20.000 Schulkinder.<br />

Das Gebäude wurde mit Blick auf eine ausgewogene<br />

Nutzung von Raum und Energie konzipiert. Eine<br />

durchdachte akustische Gestaltung und Maßnahmen<br />

zur thermischen und energetischen Effizienz sorgen<br />

für optimalen Komfort. Ein kompakter Bau und eine<br />

hochmoderne Gebäudehülle reduzieren die thermischen<br />

Anforderungen, wobei das Fernwärmenetz für<br />

die Beheizung und Wärmepumpen für die Kühlung<br />

eingesetzt werden.


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36<br />

Bauen & Energie<br />

Ein Leuchtturmprojekt<br />

Living Places Copenhagen / Kopenhagen, Dänemark / EFFEKT, Artelia und VELUX<br />

Text: Linda Pezzei Fotos: Adam Mørk<br />

Anfang Juli diesen Jahres fand in der UNESCO-UIA Welthauptstadt<br />

der Architektur Kopenhagen der Weltkongress zum Thema<br />

nachhaltige Architektur statt. Unter dem Motto „Sustainable<br />

Futures – Leave No One Behind“ ging es vorrangig um die Frage,<br />

wie die Architektur ein zentrales Instrument zur Erreichung der<br />

17 UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung sein kann und wie Innovation<br />

und multidisziplinäre Zusammenarbeit einen nachhaltigen<br />

Wandel in der bebauten Umwelt bewirken können. Ein konkretes<br />

Beispiel: das von EFFEKT, Artelia und der VELUX Gruppe initiierte<br />

Projekt Living Places Kopenhagen.


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37<br />

EFFEKT Arkitekter & Artelia<br />

Die zentrale Frage des UIA-Weltkongresses <strong>2023</strong><br />

lautete, wie Architekten und die Bauindustrie dazu<br />

beitragen können, die UN-Ziele für nachhaltige<br />

Entwicklung – kurz SDGs – zu erreichen. Mit den<br />

SDG-Pavillons gab es für die Besucher Kopenhagens<br />

beinahe das gesamte Jahr hindurch und verstreut<br />

über die Innenstadt begleitend zum Event 17 experimentelle<br />

1:1-Projekte zu sehen und interaktiv zu erleben.<br />

Die Installationen waren das Ergebnis der interdisziplinären<br />

Zusammenarbeit zwischen Architekten,<br />

Ingenieuren, Materialherstellern, wissenschaftlichen<br />

Einrichtungen, Verbänden und Stiftungen. Wie man<br />

mit weniger CO 2 -Emissionen und mehr Rücksicht auf<br />

die Menschen und die gemeinsame Umwelt leben<br />

und bauen kann, loteten auch die Architekten von<br />

EFFEKT in ihrem gemeinsam mit VELUX realisierten<br />

Projekt Living Places aus.<br />

Dreimal besser als der Standard<br />

Der CO 2 -Fußabdruck eines typischen dänischen<br />

Einfamilienhauses liegt derzeit bei 11,1 kg CO 2 /m 2 /<br />

Jahr. Eine Benchmark, die es für das Planungsteam<br />

zu schlagen galt, ohne dabei auf ein Übermaß an<br />

Hightech oder besonders kostspielige Maßnahmen<br />

zu setzen. Mit insgesamt nur 3,8 kg CO 2 pro Quadratmeter<br />

und Jahr setzt Living Places nun sogar<br />

neue Maßstäbe im Bauen. Das „Erfolgsrezept“: die<br />

Verwendung von Baustoffen wie Holz mit niedriger<br />

CO 2 -Bilanz und die Nutzung erneuerbarer Energiequellen<br />

wie Solarzellen und einer Wärmepumpe, welche<br />

die Außenluft effizient und umweltschonend zur<br />

Erwärmung des Heizwassers und zur Warmwasserbereitung<br />

nutzt. Besonders spannend erwies sich im<br />

Zuge der Auswertung auch für die Architekten, dass<br />

die Baukosten für Living Places mit rund 2.000 € pro<br />

Quadratmeter auf dem Niveau vergleichbarer Wohnformen<br />

auf dem dänischen Markt liegen und eine<br />

umweltfreundliche Bauweise somit durchaus wettbewerbsfähig<br />

sein kann.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

38<br />

Bauen & Energie<br />

In illustrer Nachbarschaft<br />

Für die Umsetzung des temporären Bauvorhabens<br />

konnte die VELUX Gruppe ein langgezogenes Grundstück<br />

auf dem Areal des stillgelegten Güterbahnhofs<br />

„Jernbanebyen“ generieren. Künftig soll auf dem<br />

einstigen Industriegelände laut Masterplan des Büros<br />

Cobe ein innovatives, teils autofreies Quartier entstehen.<br />

Schon jetzt beleben das Urban Farming Projekt<br />

„BaneGården“ sowie das Studentenwohnheim CPH<br />

Village Vesterbro die von Grünflächen geprägte, zentrumsnahe<br />

Gegend. Bis es aber soweit ist, will man<br />

mit Living Places – fünf offenen Pavillons und zwei<br />

fertigen Häusern in Originalgröße – eine Vorreiterrolle<br />

in der Bauindustrie einnehmen und zeigen, wie<br />

sich einige der globalen Klima- und Gesundheitsprobleme<br />

lösen lassen könnten. Für 2024 ist geplant,<br />

die Bauwerke an einen Ort zu verlegen, an dem sie<br />

zusammen mit mehreren anderen, nach demselben<br />

Konzept gebauten Häusern als Wohn- und Gemeinschaftshäuser<br />

genutzt werden können.


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39<br />

EFFEKT Arkitekter & Artelia<br />

Fünf Grundprinzipien<br />

Der architektonische Ansatz des Ensembles soll sowohl<br />

als theoretisches Konzept wie auch konkretes<br />

Bauprojekt fungieren. In diesem Sinne umfassen<br />

die sieben vornehmlich aus Holz gefertigten Pavillons<br />

samt landschaftlicher Gestaltung und Gemeinschaftsgarten<br />

auch eine komplette Life-Cycle-Analyse<br />

und folgen fünf Grundprinzipien: „Gebäude<br />

sollen gesund für Mensch und Umwelt, einfach, anpassungsfähig<br />

und skalierbar sein sowie gemeinsam<br />

genutzt werden können. Living Places beweist,<br />

dass die Baubranche nicht auf Zukunftstechnologien<br />

warten muss, um nachhaltiger bauen zu können“,<br />

so Lone Feifer, Direktorin für nachhaltiges Bauen<br />

bei der VELUX Gruppe. Das Konzept ließe sich zudem<br />

auf jedes Haus und jede Gemeinde oder Stadt<br />

übertragen, egal ob es sich dabei um neugebaute<br />

Ein- und Mehrfamilienhäuser oder bestehende Gebäude<br />

handle. Die experimentelle Siedlung umfasst<br />

fünf offen gehaltene Gebäude, die für Ausstellungen<br />

und Veranstaltungen genutzt werden können sowie<br />

zwei bezugsfertig eingerichtete Wohnhäuser mit einer<br />

Wohnfläche von 147 m². In der Umsetzung optimierte<br />

das Team von EFFEKT jede einzelne Komponente<br />

mit Blick auf die Kosten, das Raumklima und<br />

den CO 2 -Fußabdruck, wobei ein besonderer Fokus<br />

auf der Gebäudehülle lag.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

40<br />

Bauen & Energie<br />

Gezielt gesetzte Fensteröffnungen<br />

sorgen<br />

in Verbindung mit den<br />

großzügigen Raumhöhen<br />

für eine lichte und luftige<br />

Atmosphäre trotz begrenzter<br />

Wohnfläche.<br />

Nachhaltig gesund wohnen<br />

Abgesehen von der ökologischen Komponente lag<br />

dem Planungsteam aber auch das Wohlbefinden der<br />

potenziellen Bewohner am Herzen. Um ein gesundes<br />

und angenehmes Raumklima zu schaffen, setzten<br />

die Architekten auf die Nutzung von Tageslicht und<br />

Frischluft. Dazu wurden die Dachfenster so angeordnet,<br />

dass sie sich zum Querlüften nutzen lassen<br />

und beim Öffnen ein Kamineffekt entsteht, durch<br />

den die warme Luft nach oben steigt und durch die<br />

geöffneten Fenster entweichen kann. Sowohl die<br />

Dachfenster als auch die mechanische Lüftung sind<br />

mit Sensoren verbunden, welche dafür sorgen, dass<br />

sich die Fenster bei Bedarf automatisch öffnen, die<br />

Jalousien aktivieren und der Luftstrom erhöht wird.<br />

Dank des „Natural Ventilative Cooling“ in den kühleren<br />

Nachtstunden kommt das passive Kühlsystem<br />

ohne zusätzlichen Energieaufwand aus und trägt so<br />

vor allem im Sommer wesentlich zu einem besseren<br />

Raumklima bei.


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41<br />

EFFEKT Arkitekter & Artelia<br />

Alles außer „business as usual“<br />

„Auch wenn es riskant erscheinen mag, an der Spitze<br />

des grünen Wandels zu stehen, sind die Risiken bei<br />

einem „business as usual“ noch größer. In erster Linie,<br />

weil das heutige Bauen direkt zur Verschärfung<br />

der Klimakrise beiträgt und die Lebensbedingungen<br />

unserer Nachkommen bedroht, aber auch, weil die<br />

Reduktionsanforderungen in wenigen Jahren kommen<br />

werden, egal wie. Die unausweichliche Logik ist,<br />

dass wir nur dann weiter bauen können, wenn wir<br />

uns anpassen und klimaneutral werden – all dies wird<br />

eine Bedingung für zukünftige Gebäude sein. Mit anderen<br />

Worten, es gibt keine Zukunft für „business as<br />

usual“, so Sinus Lynge, Mitbegründer von EFFEKT,<br />

„der grüne Wandel ist ein Mannschaftssport, der ein<br />

neues Niveau des Wissensaustauschs zwischen allen<br />

an Bauprojekten beteiligten Parteien und eine enge<br />

Zusammenarbeit in allen Phasen zur Erreichung<br />

eines gemeinsamen Ziels erfordert. Living Places<br />

Copenhagen ist genau das Ergebnis einer solchen<br />

Partnerschaft, aber in Wirklichkeit sollten alle Unternehmen<br />

der Branche an ähnlichen Zielen arbeiten<br />

und Wissen, Ergebnisse und Fortschritte teilen, damit<br />

wir uns gegenseitig helfen können.“<br />

Die Quintessenz und ein Fingerzeig für alle Architekten,<br />

Bauherren und Planer: Es ist durchaus möglich,<br />

mit den heute verfügbaren Techniken und Materialien<br />

leistbaren Wohnraum mit einem äußerst geringen<br />

CO 2 -Fußabdruck zu schaffen.<br />

•<br />

Living Places Copenhagen<br />

Kopenhagen, Dänemark<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Team:<br />

Bauingenieure:<br />

VELUX<br />

EFFEKT Arkitekter<br />

Sinus Lynge, Kasper Reimer, Tina Lund Højgaard,<br />

Daniel Veenbaer, Marco Antonio Ravini,<br />

Juan Pablo Herrero Gil, Yulia Kozlova,<br />

Evgeny Markachev, Jael Boynielsson<br />

Artelia<br />

Grundstücksfläche: 680 m 2<br />

Bebaute Fläche: 260 m 2<br />

Planungsbeginn: 2021<br />

Bauzeit:<br />

8 Monate<br />

Fertigstellung: <strong>2023</strong><br />

www.effekt.dk<br />

„Build for Life ist ein regenerativer<br />

Ansatz für unsere<br />

zukünftige gebaute Umwelt,<br />

der von EFFEKT, Artelia<br />

und VELUX konzipiert<br />

wurde und kontinuierlich<br />

weiterentwickelt wird. Er<br />

basiert auf der Erkenntnis,<br />

dass die Art und Weise, wie<br />

wir heute bauen, enorme Auswirkungen auf die Menschen<br />

und den Planeten hat. Wir haben verstanden, dass alle Phasen<br />

der Entwicklung berücksichtigt werden müssen. Dieses<br />

Modell soll der Branche als Inspiration und Wissenspool dienen<br />

und uns befähigen, wichtige Gespräche zu führen.“<br />

Sinus Lynge, Partner EFFEKT Arkitekter


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42<br />

Bauen & Energie<br />

XXL-Holzhybrid<br />

EDGE Südkreuz Berlin / Berlin / Tchoban Voss Architekten<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: HG Esch


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43<br />

Tchoban Voss Architekten<br />

Unter dem Titel EDGE Südkreuz Berlin realisierten<br />

Tchoban Voss Architekten im Herzen der deutschen<br />

Hauptstadt ein zweiteiliges Büroensemble. Mit einer<br />

Bruttogrundfläche von 32.000 m 2 wird es zum größten<br />

Projekt in modularer Holz-Hybrid-Bauweise der Bundesrepublik<br />

und will auch in Sachen ökologische Nachhaltigkeit<br />

und Energieeffizienz neue Maßstäbe setzen.<br />

Mit vielfältigen Wohn- und Bürobauten sowie Kultur-<br />

und Gewerbeflächen verwandelt sich die Schöneberger<br />

Linse, das Areal zwischen dem Bahnhof<br />

Südkreuz und dem S-Bahnhof Schöneberg, aktuell in<br />

ein lebendiges Stadtquartier mit Mischnutzung. Auf<br />

einem über 10.000 m 2 großen Grundstück galt es am<br />

Ostrand des Geländes, mit der Zentrale des Energieversorgers<br />

Vattenfall einen neuen Office-Standort<br />

und zugleich einen städtebaulichen Abschluss des<br />

einstigen Entwicklungsgebiets zu schaffen. Das Planerteam<br />

entwarf dafür ein auffälliges Duo, das sich<br />

aus zwei freistehenden Gebäuden mit je sieben Geschossen<br />

zusammensetzt: einem Karree mit trapezförmigem<br />

Grundriss und einem kleineren Riegel. Beide<br />

Baukörper sind parallel zur Hedwig-Dohm-Straße<br />

positioniert, folgen der gleichen Flucht und werden<br />

durch eine Parkgarage unterirdisch verbunden. Der<br />

Hildegard-Knef-Platz in nördlicher Richtung erhält<br />

– begrenzt von dem kompakten, langgezogenen Volumen<br />

– als Bahnhofs-Vorplatz mit Grünanlagen und<br />

Sitzmöglichkeiten ein zeitgemäßes Make-over. u


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44<br />

Bauen & Energie<br />

Luftiges Atrium als Herzstück<br />

Das größere der beiden Gebäude wird von<br />

den Architekten als Carré bezeichnet und<br />

legt sich rund um ein riesiges, lichtdurchflutetes<br />

Atrium. Mit 26 m erstreckt sich<br />

dieses über die gesamte Höhe des Hauses.<br />

Von filigranen Holzbindern getragen,<br />

wird der 1.600 m 2 große Luftraum von einer<br />

pneumatischen Foliendachkonstruktion aus<br />

transparenten ETFE-Kissen überspannt.<br />

Eine 7 m hohe Eingangslobby markiert den<br />

Zugang zur Firmenzentrale und lenkt den<br />

Blick durch großflächige Verglasungen bereits<br />

von außen in den imposanten Innenhof.<br />

Zum Highlight des Atriums werden vier<br />

baumartige Stützen. Sie sind mit Fichtenholz-Lamellen<br />

verkleidet und scheinen sich<br />

wie Pilze dem Licht entgegenzustrecken.<br />

Zwischen 4 und knapp 15 m hoch, trägt jedes<br />

der Gebilde eine Plattform. Treppen<br />

verbinden die einzelnen Stützen und führen<br />

– unterbrochen von den Erholungs- und<br />

Kommunikationszonen auf den Kronen der<br />

sogenannten Trees – bis ganz nach oben.<br />

Zusätzlich gibt es an den Innenecken vier<br />

Erschließungskerne mit Aufzügen. Rund<br />

um das Atrium schließen die vier Flügel des<br />

leicht asymmetrischen Karrees an. Die Büroetagen<br />

der 14 m tiefen Riegelbauten öffnen<br />

sich nicht nur an der Außenseite, sondern<br />

auch zum Atrium hin über raumhohe Fenster.<br />

Im fünften Stock befindet sich über dem<br />

Foyer mit der Sky-Lounge eine Loggia mit<br />

Panoramaverglasungen und Außenterrasse.<br />

Leichte Konstruktion mit<br />

ökologischer Gesamtbilanz<br />

Beide Volumen auf dem EDGE Südkreuz<br />

Berlin-Areal wurden als Holz-Hybridbauten<br />

ausgeführt. Fundament und Untergeschoss<br />

bestehen jeweils aus Beton. Darüber kam<br />

das modulare System des Dornbirner Unternehmens<br />

CREE zum Einsatz. Dieses kombiniert<br />

Holz-Beton-Verbunddecken mit einer<br />

Tragstruktur aus Holzstützen und -balken.<br />

Während an den Ansichten lediglich die<br />

lastabtragenden Doppelstützen aus Brettschichtholz<br />

sichtbar bleiben, prägen die<br />

schlanken Betonplatten und Deckenträger<br />

im Abstand von 1,35 m die Untersichten der<br />

Geschossdecken und mit ihnen die Räume.<br />

Die schlichten Lochfassaden sind hingegen<br />

mit Platten aus Glasfaserbeton verkleidet.<br />

Diese sollen dank einer speziellen Zementoberschicht<br />

CO 2 aus der Luft aufnehmen<br />

können und somit dekarbonisierend wirken.<br />

Sowohl Solitär als auch Carré beruhen auf<br />

einem modularen Raster, wodurch sich die<br />

Grundrisse in Zukunft flexibel anpassen lassen.<br />

Auch ein etwaiger Rückbau wurde von<br />

Anfang an bedacht und somit zugunsten<br />

der Zirkularität auf tragende Innenwände<br />

verzichtet. Das innenarchitektonische Gestaltungskonzept<br />

der neuen Arbeitswelten<br />

für Vattenfall sowie Möblierung, Farb- und<br />

Grünplanung stammen von dem in Berlin<br />

ansässigen Büro de Winder Architekten.<br />

Mit der hybriden Konstruktionsweise<br />

setzt man entsprechend des Cradle- to-<br />

Cradle- Prinzips überwiegend auf nachhaltige,<br />

recyclingfähige Materialien. Außerdem<br />

sinkt das Gewicht im Vergleich zu einem<br />

vergleichbaren Stahlbetonbau auf ein Drittel.<br />

Das vereinfacht Transport und Montage<br />

und resultiert in Kombination mit den<br />

vorgefertigten Modulen wiederum in einer<br />

kürzeren Bauzeit. Pro Quadratmeter Nutzfläche<br />

ergeben sich daraus laut Berechnungen<br />

der Tragwerksplaner von Buro Happold<br />

CO 2 -Einsparungen von bis zu 50 %. u


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45<br />

Tchoban Voss Architekten


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

46<br />

Bauen & Energie<br />

Smarte Energie- und Klimatechnik<br />

Insgesamt wurden bei dem Projekt rund 3.500 m³<br />

PEFC-zertifiziertes, regionales Fichtenholz verwendet.<br />

Holz hat als natürliche Ressource nicht nur aus<br />

ökologischer Sicht einen positiven Effekt, sondern<br />

leistet auch einen wesentlichen Beitrag zum Raumklima.<br />

Aufgrund seiner Materialeigenschaften besitzt<br />

der Werkstoff bei einer hohen Wärmespeicherkapazität<br />

eine geringe Leitfähigkeit. Das bedeutet, dass<br />

die Büroflächen länger warm bleiben und somit der<br />

Energiebedarf sinkt. Auch sonst verfolgte man bei der<br />

energetischen Planung des EDGE Südkreuz Berlin-Ensembles<br />

ambitionierte Ziele. Ein nachhaltiges Energieund<br />

Klimatechnik-Konzept soll für maximale Effizienz<br />

sorgen und gleichzeitig die Nutzer für das Thema sensibilisieren.<br />

Das Raumklima wird dabei ausschließlich<br />

mittels App gesteuert. So kann man z.B. CO 2 -Werte,<br />

Temperatur und Leuchtfeuchtigkeit bequem auf dem<br />

Smartphone abrufen. Selbst Beleuchtung und Temperierung<br />

der Offices und Meetingräume werden auf<br />

diesem Wege angepasst. Die Fenster schützen dank<br />

MicroShade-Sonnenschutzfolie vor Überhitzung und<br />

lassen sich bei Bedarf manuell öffnen. Heizung und<br />

Kühlung erfolgen durch abgehängte Smart Ceilings<br />

über die Belüftung. Im Atrium garantieren ergänzend<br />

zur Fußbodenkühlung, Luftauslässe und Kühlgeräte<br />

eine optimale Klimatisierung. Mit einem hauseigenen<br />

Blockheizkraftwerk produziert man sowohl Wärme<br />

als auch Strom und will sich damit bewusst vom – leider<br />

nicht gänzlich fossil-freien – Fernwärmenetz der<br />

Stadt unabhängig machen.<br />

Platin-prämiertes Gebäudekonzept<br />

Effiziente Haustechnik und nachhaltige Konstruktion<br />

brachten dem Gebäude von Tchoban Voss Architekten<br />

diverse Auszeichnungen ein: Von der DGNB<br />

holte sich das Projekt EDGE Südkreuz Berlin ein<br />

Platin-Zertifikat für seine nachhaltige Gesamtperformance.<br />

Mit 95,4 % erhielt es die deutschlandweit<br />

höchste, jemals erreichte Bewertung. Eine WELL<br />

v2-Zertifizierung in Platin würdigt zudem die Qualität<br />

der Arbeitsflächen hinsichtlich Gesundheit,<br />

Wohlbefinden und Produktivität und komplettiert<br />

die eindrucksvolle Bilanz des Büroensembles. •<br />

In Kombination mit dem smarten Energiekonzept<br />

sorgen die Holzträger der Hybrid-Konstruktion in<br />

den Büroflächen für ein angenehmes Arbeitsklima.<br />

Klimatisiert werden die Räume ausschließlich über<br />

die Lüftung.


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47<br />

Tchoban Voss Architekten<br />

EDGE Suedkreuz, Berlin<br />

typical floor<br />

EDGE Suedkreuz, Berlin<br />

cross section<br />

EG<br />

EDGE Suedkreuz, Berlin<br />

ground floor<br />

EDGE Südkreuz Berlin<br />

Berlin<br />

Bauherr:<br />

SXB S.à r.l. / EDGE<br />

Planung:<br />

Tchoban Voss Architekten<br />

Kooperation (Leistungsphase 5):<br />

granz + zecher architekten<br />

Statik/TGA-Planung/Nachhaltigkeitsberatung: Buro Happold<br />

Landschaftsplanung:<br />

hochC<br />

Fassadenplanung:<br />

Arup<br />

Innen<strong>architektur</strong>:<br />

de Winder Architekten<br />

Grundstücksfläche: 10.100 m 2<br />

Bruttogrundfläche: 32.000 m 2<br />

Fertigstellung: Mai 2022<br />

www.tchobanvoss.de<br />

„Edge Suedkreuz Berlin ist nicht nur irgendein Gebäudeensemble.<br />

Das Projekt ist und bleibt für mich ein<br />

Prototyp des neuen Denkens. Bei der Konstruktion der<br />

Gebäude stand im Vordergrund, das Gewicht und damit<br />

den CO 2 -Ausstoß bestmöglich zu reduzieren und dabei<br />

gleichzeitig die Ästhetik des Gebäudes mit einem ethischen<br />

Umgang mit der Natur zu verbinden. Es wurde<br />

besonderen Wert darauf gelegt, nach dem Cradle-to-<br />

Cradle-Prinzip recyclefähige Materialen zu verwenden.<br />

Die Prefabrikation der Gebäudeteile und deren möglicher<br />

wiederholter Einsatz sorgen für ein nachhaltiges<br />

Bausystem, das es ermöglicht, beeindruckende Räume<br />

und zukunftsorientierte Arbeitswelten zu schaffen.“<br />

Sergei Tchoban, TCHOBAN VOSS Architekten


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48<br />

Bauen & Energie<br />

Nachhaltig bis<br />

zur Verpackung<br />

RINGANA campus / St. Johann in der Haide, Österreich / ATP architekten ingenieure<br />

Text: Linda Pezzei Fotos: ATP/AnnABlaU, ATP/Pierer<br />

Im Sinne der Firmenphilosophie ließ sich der Frischekosmetik-Hersteller<br />

RINGANA aus Österreich von ATP<br />

ein alternatives Energiesystem als integralen Bestandteil<br />

des Objektes planen. Der in Zusammenarbeit mit<br />

ATP sustain errechnete Heizbedarf von 5.830 MWh/a<br />

sowie Jahreskühlbedarf von 5.710 MWh/a für die<br />

Verwaltung, Produktion und Logistik kann über<br />

Tiefenbohrungen mit Erdwärmenutzung in Form eines<br />

Sondenfeldes aus 161 Bohrungen gedeckt werden.<br />

Zum 25-jährigen Jubiläum seines Bestehens bezog<br />

RINGANA, der österreichische Hersteller von Kosmetikprodukten<br />

und Nahrungsergänzungsmitteln<br />

mit natürlichen Inhaltsstoffen, mit seinen rund 600<br />

Mitarbeitern den neuen Campus am Ortsrand der<br />

steirischen Gemeinde St. Johann in der Haide. Das<br />

im Sinne des Nachhaltigkeitsgedankens von ATP<br />

architekten ingenieure geplante neue Headquarter<br />

bündelt vormals drei Standorte auf einem Areal<br />

und umfasst neben großzügigen Außenanlagen<br />

mit Streuobstwiesen und Schwimmteich auch rund<br />

9.500 m 2 Grünfläche auf den Dächern. u


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49<br />

ATP architekten ingenieure


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50<br />

Bauen & Energie<br />

Das Konzept<br />

Die Hanglage des direkt an der Südautobahn gelegenen<br />

12 Hektar großen Grundstücks nahm laut Architekten<br />

maßgeblich Einfluss auf die Form der Baukörper<br />

und deren Anordnung auf unterschiedlichen Ebenen.<br />

Die drei zusammenhängenden Bauteile umfassen<br />

neben der Produktionsstätte mit Forschung und Entwicklung<br />

den Verwaltungstrakt und die Logistikhalle.<br />

Das Herzstück des Campus bildet die hochtechnisierte<br />

Frischeproduktion mit einem verglasten, „schwebend“<br />

anmutenden Besucherrundgang vom Empfang<br />

über die Produktion bis zur Logistik, der sinnbildlich<br />

für die transparente Unternehmenskultur steht.<br />

Schon während der Planung wurden mögliche zukünftige<br />

Szenarien zur Erweiterung des stetig wachsenden<br />

Unternehmens mitgedacht. So können sowohl<br />

das Produktions- als auch das Logistikgebäude<br />

in westlicher Richtung flexibel expandieren, zusätzliche<br />

Technik-Installationsräume ermöglichen im Falle<br />

des Bedarfs eine rasche Aufstockung der Produktlinien.<br />

Attribute wie Dynamik, Transparenz und Wertigkeit<br />

soll auch die Fassade in Form einer weißen<br />

Frame- und Lisenenkonstruktion mit integriertem<br />

Markennamen nach außen und zur Straße hin widerspiegeln.<br />

Vom ersten bis zum dritten Obergeschoss<br />

ist die rundumlaufende Pfosten-Riegel-Fassade von<br />

einem Rahmen mit vertikalen Blechlamellen umschlossen,<br />

die als außenliegender Sonnenschutz<br />

fungieren. Im Sinne einer offenen Schau-Manufaktur<br />

wurde die anschließende Produktionshalle nordseitig<br />

als vier Meter hohe Glasfassade ausgeführt.<br />

Im dritten Obergeschoss<br />

befindet sich eine weitläufige<br />

Aussichtsplattform<br />

mit begrünter Panoramadachterrasse<br />

und<br />

270°-Blick auf die steirische<br />

Hügellandschaft.


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51<br />

ATP architekten ingenieure<br />

Die Funktion<br />

Ein vorgelagerter Windfang führt in das als Skelettbau<br />

in Stahlbetonbauweise ausgeführte Verwaltungsgebäude<br />

des neuen Firmensitzes. Dort befinden sich<br />

im Erdgeschoss der Empfang, der RINGANA-Shop<br />

und ein Café sowie die zentrale Kantine für die Mitarbeiter.<br />

Open-Space-Bereiche mit Kommunikationsinseln<br />

und Rückzugsorten definieren das hell und<br />

modern konzipierte Arbeitsumfeld im ersten, zweiten<br />

und dritten Obergeschoss. Die Farbe Weiß ist auch<br />

im Innenraum tongebend: Helle Wände und Decken<br />

in den minimalistisch gestalteten Büros sowie in der<br />

Produktion sollen Reinheit und Frische signalisieren.<br />

Über ein Brückenbauteil, das gleichzeitig den Startpunkt<br />

des gläsernen Besucherrundgangs markiert,<br />

gelangt man in den tieferliegenden Produktionsbereich.<br />

Auf einer schwebenden Passage befinden sich<br />

Konferenz- und Seminarräume. Das dritte Obergeschoss<br />

umfasst eine weitläufige Aussichtsplattform<br />

mit begrünter Panoramadachterrasse und Blick auf<br />

die steirische Hügellandschaft. Der Reinraumbereich<br />

ist indessen über eine erdgeschossig verortete<br />

Schleuse zu erreichen. Die Produktionshalle mit einer<br />

Außenabmessung von rund 120 x 48 Metern verfügt<br />

über zehn Produktionslinien und wird flankiert von<br />

den Abteilungen für Forschung, Entwicklung und<br />

Qualitätsmanagement. In der daran anschließenden<br />

Logistikhalle garantieren automatisierte Hochregallager<br />

den reibungslosen Abtransport der Frischekosmetik,<br />

die aufgrund des Verzichts auf Konservierungsstoffe<br />

und begrenzter Haltbarkeit schnell zu<br />

den Kunden gelangen muss.<br />

u


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52<br />

Bauen & Energie<br />

Open-Space-Bereiche mit<br />

Kommunikationsinseln<br />

laden zum kreativen<br />

Austausch ein, während<br />

Telefon- und Fokus-Boxen<br />

ein konzentriertes Arbeiten<br />

ermöglichen.<br />

Die Energie<br />

Entsprechend des hohen Anspruchs an die Natürlichkeit<br />

der eigenen Produkte, plante ATP für<br />

RINGANA ein alternatives Energiesystem als integralen<br />

Bestandteil des Campus, dessen Wirtschaftlichkeit<br />

bereits im Vorfeld über den gesamten Lebenszyklus<br />

des Gebäudes berechnet wurde. Anhand einer<br />

detaillierten Leistungsaufstellung und den dazugehörigen<br />

Lastprofilen ergab sich für den Betrieb ein<br />

Heizbedarf von 5.830 MWh/a und ein Kühlbedarf von<br />

5.710 MWh/a pro Jahr.<br />

Die Entscheidung der Planer bezüglich des Systems<br />

zur Energieversorgung fiel auf das der Erdwärmenutzung.<br />

Zu diesem Zweck wurden 161 Bohrungen<br />

mit einer Tiefe von 120 Metern vorgenommen, um<br />

ein entsprechend großes Sondenfeld zu schaffen.<br />

Dessen Energiebilanz wird mittels Rückkühler ausgeglichen:<br />

Überschüssige Wärme kann so abgeführt<br />

und das Sondenfeld zu Spitzenlastzeiten regeneriert<br />

sowie während der Übergangszeit als zusätzliche,<br />

kostengünstige Energiequelle genutzt werden. Um<br />

sicherzugehen, wurde das Sondenfeld mittels Enhanced<br />

Thermal Response Test energieoptimiert<br />

konfiguriert, eine Sondenfeldsimulation und Grundwassermodellierung<br />

ermittelten bereits im Vorfeld<br />

den maximalen Energieertrag.<br />

Da beim Wärmepumpenprozess gleichzeitig Kälte- und<br />

Wärmeenergie erzeugt wird und die Herstellung der<br />

Kosmetikprodukte sowohl Heiz- als auch Kühlleistung<br />

benötigt, fungieren Wärmepumpen auf dem RINGANA<br />

campus als Wärmerückgewinnung. Das Energiekonzept<br />

von ATP generiert über die Wärmepumpen eine<br />

effiziente und kostengünstige Energieverschiebung<br />

im Gebäude selbst, ohne übermäßige Fremdenergie<br />

zuführen zu müssen, während überschüssige Energie<br />

über das Sondenfeld abgeführt wird.<br />

Eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von<br />

850.000 kWh/a auf den Dachflächen minimiert den<br />

Stromverbrauch zudem erheblich. Zusätzlich dazu<br />

wurden im Zuge der Umstellung des internen Fuhrparks<br />

auf Elektro-Autos 20 E-Ladestationen samt<br />

einer Schnell-Charger-Station mit 150 kW Ladeleistung<br />

auf dem Areal errichtet. Im Ergebnis wurde das<br />

besonders nachhaltige und energieeffiziente Gebäude<br />

mit dem Iconic Award 2022 in der Kategorie „Innovative<br />

Architecture“ ausgezeichnet.<br />


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

53<br />

ATP architekten ingenieure<br />

OG 1<br />

RINGANA campus<br />

St. Johann in der Haide, Österreich<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Statik:<br />

Nutzfläche: 25.521 m 2<br />

Planungsbeginn: 05/2019<br />

Baubeginn: 11/2019<br />

Fertigstellung: 05/2021<br />

www.atp.ag/integrale-planung/<br />

RINGANA GmbH<br />

ATP architekten ingenieure<br />

ATP architekten ingenieure<br />

„Der RINGANA campus ist dank Integraler Planung mit<br />

BIM ein Best Practice für ressourcenschonendes, nachhaltiges<br />

Planen. Mit 160 Tiefenbohrungen zählt das hochmoderne<br />

Headquarter zu Österreichs größten Geothermieprojekten.“<br />

Horst Reiner, ATP-Partner und Geschäftsführer in Wien<br />

© ATP/Becker Lacour


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

54<br />

Bauen & Energie


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

55<br />

Studio Burkhardt<br />

Ökologischer<br />

Musterschüler<br />

Schulhaus Allmend / Zürich / Studio Burkhardt<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Matthias Vollmer / Federico Farinatti<br />

Wo einst die Produktionshallen<br />

der Sihl-Papierfabrik<br />

waren, entsteht im<br />

Süden von Zürich unter<br />

dem Titel Greencity ein<br />

zukunftsweisendes Quartier.<br />

Der ehemalige Industriestandort<br />

verwandelt<br />

sich seit 2015 sukzessive<br />

in ein bunt gemischtes<br />

Stadtviertel mit Platz zum<br />

Wohnen und Arbeiten. Mit<br />

dem Schulhaus Allmend<br />

gewann der Schweizer<br />

Architekt Manuel Burkhardt<br />

hier seinen ersten<br />

Wettbewerb und erweiterte<br />

das Areal um einen<br />

rundum nachhaltigen und<br />

zugleich identitätsstiftenden<br />

Bildungsbau für Klein<br />

und Groß.<br />

Greencity – das Viertel der Zukunft?<br />

Mit ihrer Vision der 2000-Watt-Gesellschaft möchte<br />

die Schweiz die Energiewende bewältigen und den Primärenergiebedarf<br />

senken. Dieser Strategie entsprechend<br />

handelt es sich bei der Zürcher Greencity um<br />

das erste zertifizierte 2000-Watt-Areal des europäischen<br />

Landes. Die Energieversorgung wird zu 100 %<br />

mit erneuerbaren Quellen gedeckt. Ein eigenes,<br />

hocheffizientes Stromnetz sowie ein umweltfreundliches<br />

Mobilitätskonzept komplettieren die Energieinfrastruktur<br />

des acht Hektar großen, urbanen Entwicklungsgebiets.<br />

Neben Büro- und Wohnbauten für<br />

insgesamt rund 6.000 Personen sollte auf dem Areal<br />

als einziges öffentliches Gebäude auch eine Schule<br />

realisiert werden. Den offenen Wettbewerb für das<br />

Schulhaus Allmend konnte der junge Architekt Manuel<br />

Burkhardt 2016 für sich entscheiden und gründete<br />

daraufhin mit dem Studio Burkhardt sein eigenes<br />

Büro. Der Entwurf erfüllte nicht nur die Vorgaben<br />

der Stadt Zürich einer fassadenintegrierten Photovoltaikanlage,<br />

sondern setzt innerhalb des Viertels<br />

auch ein sichtbares, ökologisches Statement. u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

56<br />

Bauen & Energie<br />

Bildungsbau mit sozialem Mehrwert<br />

Die Schule ist als schlichter, länglicher Gebäuderiegel<br />

mit drei Stockwerken konzipiert. Sie vereint<br />

Volksschulklassen und Kindergartengruppen sowie<br />

Betreuungsflächen für bis zu 250 Kinder unter einem<br />

Dach. Mensa, heilpädagogische Räumlichkeiten,<br />

Mehrzwecksaal, Gymnastikraum und Einfeldturnhalle<br />

vervollständigen das Programm des Bildungskomplexes<br />

für den Nachwuchs der ökologischen<br />

Siedlungsbewohner. In Südrichtung schließt der<br />

Neubau an den Maneggplatz an und nimmt damit<br />

eine städtebaulich interessante Position ein. Parallel<br />

zur Bahnlinie und der Maneggstrasse positioniert,<br />

entsteht entlang der westlichen Längsseite des Baukörpers<br />

ein großzügiger Schulhof, der sowohl zum lebendigen<br />

Pausen- als auch zum gemeinschaftlichen<br />

Außenraum für das ganze Quartier wird. Das Untergeschoss<br />

und die massiven Erschließungskerne des<br />

rechteckigen Baukörpers bestehen – dem Nachhaltigkeitsgedanken<br />

folgend – aus Recyclingbeton. Ansonsten<br />

basiert das Haus auf einer Holzkonstruktion<br />

und konnte mithilfe von vorgefertigten Modulen in<br />

Systembauweise innerhalb kürzester Zeit errichtet<br />

werden. Dank der regelmäßigen Grundstruktur lassen<br />

sich auch zukünftige Änderungen einfach umsetzen<br />

und so eine möglichst lange Nutzung des Gebäudes<br />

garantieren.


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57<br />

Studio Burkhardt<br />

Ökologisches Design, kindgerechter Touch<br />

Während das Naturmaterial außen in funktionalem<br />

Weiß gehalten ist, bleibt das Tragwerk im Inneren<br />

weitgehend unverkleidet. In den als Cluster organisierten<br />

Klassenzimmern und Gruppenräumen schafft<br />

es in Kombination mit Holzdecken eine warme, angenehme<br />

Atmosphäre. Stiegenhäuser und Zirkulationsflächen<br />

werden hingegen von funktionalem<br />

Sichtbeton geprägt. Auch Leitungen und Installationen<br />

bleiben sichtbar und geben den kleinen Nutzern<br />

Einblick in die Funktionsweise des Schulgebäudes.<br />

Neben umlaufenden Fensterbändern verleihen weiße,<br />

halbkreisförmige Elemente den Fassaden des<br />

Neubaus ihr charakteristisches Äußeres. Als Stahlrahmen<br />

ausgeführt und mit Textil bespannt, legen<br />

sie sich vor die Verglasungen im Erdgeschoss und<br />

schützen vor direkter Sonneneinstrahlung. In den<br />

Innenräumen kreieren farbenfrohe Akzente ein kindgerechtes<br />

Umfeld. So gibt es im hohen Sockelbereich<br />

bunte Vorhänge, welche das Ambiente individuell<br />

verändern und bei Bedarf einzelne Bereiche abgrenzen<br />

können. Darüber hinaus findet sich mit Bullaugen<br />

ein verspieltes Motiv im gesamten Schulhaus wieder.<br />

Runde Ausschnitte und Fenster durchbrechen sowohl<br />

Wände als auch Türen und ermöglichen Blickbeziehungen<br />

zwischen den einzelnen Bereichen. u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

58<br />

Bauen & Energie<br />

Geschützt durch die<br />

Photovoltaik- Pergola<br />

wird das öffentlich<br />

zugängliche Schuldach<br />

zum Begegnungsort mit<br />

Platz für Spiel und Sport:<br />

Neben dem Sportplatz<br />

befindet sich hier ein<br />

bepflanzter Pausen- und<br />

Aufenthaltsbereich.<br />

Gemeinschaftsraum mit intelligentem Dach<br />

Den krönenden Abschluss des Schulhauses Allmend<br />

bildet die als Allwetterplatz bezeichnete Dachterrasse.<br />

Als Lieblingsort des Architekten Manuel<br />

Burkhardt stellt sie gleichzeitig das Herzstück des<br />

energetischen Konzepts dar. Die Terrasse wird über<br />

zwei gewendelte Stahltreppen erschlossen, die außen<br />

an das Haus andocken, und umfasst Sportplätze<br />

sowie ein Waldzimmer – ein von heimischen Pflanzen<br />

gesäumter Aufenthaltsbereich mit Blick in die<br />

Nachbarschaft. Öffentlich zugänglich, lädt das Dach<br />

nicht nur Schüler, sondern auch Bewohner des Viertels<br />

ein und sorgt dafür, dass dieses auch abseits<br />

der Unterrichtszeiten mit Leben gefüllt wird. Es fungiert<br />

aber nicht nur als identitätsstiftende Freifläche:<br />

Den Altwetterplatz überspannt ein baldachinartiges<br />

Stahlgerüst, das als Unterkonstruktion für die entwurfsbestimmende<br />

Photovoltaikanlage dient. Diese<br />

beruht auf 500 semitransparenten Glasmodulen mit<br />

integrierter Photovoltaik und hat eine Fläche von<br />

1.300 m 2 . Die Paneele wurden eigens für das Projekt<br />

angefertigt und machen den Außenraum als Witterungsschutz<br />

ganzjährig nutzbar.<br />

Nachhaltige Energielieferanten der Greencity<br />

Mit den innovativen PV-Modulen reagiert man zum<br />

einen auf die Anforderungen der Bauherrin und nutzt<br />

zugleich die begrenzte Grundfläche optimal aus.<br />

Zum anderen verleiht die intelligente Dachpergola<br />

dem Gebäude im urbanen Kontext mehr Sichtbarkeit.<br />

Die hauseigene Anlage deckt den Großteil des<br />

Strombedarfs der Schule ab. Zusätzlich benötigte<br />

Energie für Heizung bzw. Kühlung, Warmwasserversorgung<br />

und Lüftung wird – wie im gesamten Quartier<br />

– mittels Grundwasser und Erdwärmesonden<br />

gänzlich aus erneuerbaren Quellen bereitgestellt und<br />

stützt sich auf zwei separate Systeme. Diese beruhen<br />

auf je einem Grundwasser-basierten Wärme- und einem<br />

Kälte-Kreislauf. Wärme und Kälte werden über<br />

ein Fernwärme- sowie ein Fernkältenetz an die Verbraucher<br />

des Areals verteilt. Erdwärme kommt dabei<br />

als sekundärer Energielieferant lediglich unterstützend<br />

zur Regeneration der Erdsonden zum Einsatz.<br />

Im Sommer produziert das kleine Solarkraftwerk auf<br />

dem Dach des Bildungsbaus sogar mehr, als benötigt<br />

wird. Der Überschuss fließt in das Greencity-Stromnetz<br />

und leistet somit einen noch größeren Mehrwert<br />

für das gesamte Viertel im Süden von Zürich. •


GSPublisherVersion 0.0.100.10<br />

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Vorhang<br />

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-1.24<br />

-1.24<br />

www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

L1<br />

Längsschnitt KLS 1:200<br />

59<br />

Studio Burkhardt<br />

L2<br />

Längsschnitt mit Steigzonen 1:200<br />

Q1<br />

Schnitt KDG 1:200<br />

Q2<br />

Schnitt MZR/MEN 1:200<br />

0<br />

2<br />

4<br />

10 20<br />

M 1:200<br />

Q1<br />

Schnitt KDG 1:200<br />

Q2<br />

Schnitt MZR/MEN 1:200<br />

DG<br />

Q3<br />

Schnitt SPO 1:200<br />

0<br />

2<br />

4<br />

10 20<br />

M 1:200<br />

Q3<br />

Schnitt SPO 1:200<br />

0<br />

2<br />

4<br />

10 20<br />

M 1:200<br />

0<br />

2<br />

4<br />

10 20<br />

M 1:200<br />

OG 1<br />

0<br />

2<br />

4<br />

10 20<br />

M 1:200<br />

EG<br />

0<br />

2<br />

4<br />

10 20<br />

M 1:200<br />

Schulhaus Allmend<br />

Zürich<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Statik:<br />

Landschaftsplanung:<br />

Grundstücksfläche: 4.500 m 2<br />

Bebaute Fläche: 1.572 m 2<br />

Nutzfläche: 3.800 m 2<br />

Planungsbeginn: 2017<br />

Baubeginn: 2020<br />

Fertigstellung: <strong>2023</strong><br />

Baukosten:<br />

39.5 Mio. CHF<br />

www.studioburkhardt.com<br />

Stadt Zürich<br />

Studio Burkhardt<br />

Pirmin Jung + Schnetzer Puskas Ingenieure<br />

Ganz Landschaftsarchitekt*innen<br />

„Mein Lieblingsort am Schulhaus<br />

Allmend ist die Dachterrasse: Die<br />

Sportplätze und das Waldzimmer<br />

in luftiger Höhe, bekrönt von der<br />

Photovoltaikpergola – ein wahres<br />

Kraftwerk – sind außergewöhnlich.<br />

Dieser Ort hat das Potential<br />

identitätsstiftend für das Quartier<br />

zu sein. Die öffentliche Zugänglichkeit<br />

für die Bevölkerung auch<br />

außerhalb des Schulbetriebes ist<br />

daher sehr wertvoll.“<br />

Manuel Burkhardt


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

60<br />

Bauen & Energie<br />

Effizientes Wohnen<br />

am Wasser<br />

Sluishuis / IJburg, Amsterdam / Barcode Architects, Bjarke Ingels Group<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Hans Wilschut / Ossip van Duivenbode<br />

Mit dem Sluishuis – dem Schleusenhaus – interpretierten<br />

Barcode Architects in Zusammenarbeit mit der<br />

Bjarke Ingels Group (BIG) in Amsterdam die traditionelle<br />

Typologie des Wohnblocks mit Innenhof neu<br />

und verliehen ihr ein energieeffizientes Make-over.<br />

Das holländisch-dänische Planerduo entwickelte den<br />

nachhaltigen Bau mit 442 Wohnungen direkt auf dem<br />

Wasser und schuf mit ihm eine plakative Landmarke im<br />

Plusenergiestandard.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

61<br />

Barcode Architects, Bjarke Ingels Group<br />

IJburg ist ein künstlich angelegter Stadtteil im Osten<br />

der niederländischen Hauptstadt. Er befindet sich<br />

auf den – um die Jahrtausendwende aufgeschütteten<br />

– Inseln Steigereiland, Haveneiland und Rieteilanden.<br />

Mit dem Projekt Sluishuis sollte das junge<br />

Viertel um vielseitigen bzw. leistbaren Wohnraum erweitert<br />

werden und gleichzeitig ein neuer, repräsentativer<br />

Eingang am Westrand des Areals entstehen.<br />

Im Fokus stand dabei nicht nur das Wohlbefinden der<br />

Bewohner, sondern vor allem das Thema Nachhaltigkeit.<br />

Um diese beiden Punkte optimal zu vereinen, fiel<br />

die Wahl der beiden Architekturbüros auf eine auffällige<br />

Kubatur: einen quadratischen Block mit zwei<br />

fehlenden Ecken. Während das Gebäude in südlicher<br />

Richtung von abgetreppten Terrassenflächen aufgelockert<br />

wird, kragt der Bau auf der anderen Seite weit<br />

aus (und bildet vom Wasser her eine Art Schleuse,<br />

die dem Projekt wohl auch ihren Namen verleiht).<br />

Die besondere Form ermöglicht auch im Inneren des<br />

Neubaus eine optimale Belichtung aller Einheiten<br />

und lässt das Sluishuis trotz seiner Größe dynamisch<br />

erscheinen. So schafft das Schleusenhaus zum einen<br />

eine einladende Geste für Passanten und Bewohner<br />

des Quartiers und wirkt zum IJmeer hin fast so, als<br />

würde es jeden Moment in See stechen.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

62<br />

Bauen & Energie<br />

Bei der Umsetzung des Projektes fiel die Wahl auf<br />

– weitgehend zirkuläre – Naturmaterialien. Das<br />

Sluishuis ist rundum in unbehandelte, matte Aluminiumpaneele<br />

gehüllt, in denen sich je nach Witterung<br />

sowohl die mehr oder weniger bewegte Oberfläche<br />

des IJmeers als auch der Himmel spiegeln. Für einen<br />

warmen Kontrast zu den sonst funktionalen Ansichten<br />

sorgen die beiden kaskadenartigen Gebäudeflügel,<br />

die in einer vertikalen Schalung aus imprägnierter<br />

Douglasie ausgeführt sind. Zwischen den privaten<br />

Terrassen führen an den geneigten Fassaden zwei<br />

lange Treppen bis auf das begrünte Dach. Dieses bietet<br />

mit einem Rundweg Ausblick auf die umliegende<br />

Nachbarschaft bis hin zur Amsterdamer Altstadt. Einer<br />

der abgetreppten Trakte ist leicht verkürzt und<br />

lässt Platz für den Durchgang in den öffentlich zugänglichen<br />

Innenhof am Wasser. Der L-förmige Außenraum<br />

ist mit Treppen und Stegen ebenfalls zum<br />

IJmeer orientiert und fungiert als Anlegestelle für<br />

kleine Boote. Außerdem wird er von einer Segelschule,<br />

einem Wassersportzentrum und einem Restaurant<br />

im Erdgeschoss des Blocks eingefasst.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

63<br />

Barcode Architects, Bjarke Ingels Group<br />

Bei einer Gebäudetiefe von 23 m werden die<br />

Grundrisse zentral über einen Mittelgang erschlossen.<br />

Dessen massive Wandscheiben bilden<br />

auch das Grundgerüst der Tragstruktur aus Beton.<br />

Unter dem Meeresspiegel verstecken sich<br />

nicht nur die bis zu 60 m tiefen Pfähle des Fundaments,<br />

sondern auch eine zweigeschossige<br />

Tiefgarage. Darüber erstreckt sich der Neubau<br />

mit seinen rund 42.000 m 2 über elf Stockwerke<br />

und verfügt dabei neben Gewerbe- und Gastronomieflächen<br />

über 442 Parteien. Diese setzen<br />

sich aus Eigentums- sowie Mietwohnungen zusammen<br />

und umfassen Apartments unterschiedlicher<br />

Größe. Von kompakten Einzimmer-Studios<br />

und großzügigen Terrassenwohnungen bis hin<br />

zu Maisonette-Penthouses in den oberen Etagen<br />

will man mit diversen Typologien eine möglichst<br />

bunte Zielgruppe unterschiedlicher Altersklassen<br />

und Einkommensschichten ansprechen und für<br />

ein durchmischtes Nutzungsprofil sorgen. Sowohl<br />

außen als auch im Hof prägen hohe Fenstertüren<br />

und vorgelagerte Balkone das streng gerasterte<br />

Fassadenbild. An der abgeschrägten, zum Wasser<br />

gewandten Gebäudeecke geben die Wohneinheiten<br />

mit nach unten orientierten Fenstern einen<br />

spektakulären Blick auf das Gewässer und die<br />

vorbeifahrenden Boote frei. Rund um das Projekt<br />

wurden entlang der Stege zusätzlich Anlegestellen<br />

für bis zu 34 Hausboote eingeplant. Mit vielfältigen<br />

Außenflächen legte man darüber hinaus<br />

den Grundstein für mehr Austausch und sozialen<br />

Zusammenhalt. In den öffentlichen und halböffentlichen<br />

Freibereichen sollen Stadtraum und<br />

Neubau fließend ineinander übergehen, Bewohner<br />

und Besucher aufeinandertreffen und so das<br />

Gemeinschaftsgefühl gefördert werden. u<br />

Flankiert von den privaten<br />

Terrassen und dem – hoffentlich<br />

bald – üppigen Grün der integrierten<br />

Beete laden an der zum<br />

Quartier gewandten Seite des<br />

Blocks zwei Treppen dazu ein,<br />

das Dach zu erklimmen.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

64<br />

Bauen & Energie<br />

In Hinblick auf die Nachhaltigkeit des Sluishuis im<br />

täglichen Betrieb spielte das ökologische Energiekonzept<br />

eine zentrale Rolle, welches BIG und Barcode<br />

Architects in Kooperation mit den Experten von<br />

Klimaatgarant entwickelten. Hocheffiziente Dämmung<br />

und Dreifachverglasung minimieren den Heizbedarf<br />

des Gebäudes auf passive Weise. Dazu kombinierte<br />

man ein System zur Wärmerückgewinnung<br />

aus Lüftung und Abwasser. Dieses wird mit Sensoren<br />

kombiniert, die in den Wohn- und Schlafräumen das<br />

CO 2 -Niveau und in den Bädern die Luftfeuchtigkeit<br />

messen. Um die Energiebilanz des Gebäudes weiter<br />

zu optimieren, wurden außerdem Sole-Wasser-Wärmepumpen<br />

integriert, die das Erdreich als<br />

unterirdischen Wärme- bzw. Kältespeicher nutzen.<br />

Lediglich zu Spitzenzeiten kommt ergänzend Fernwärme<br />

zum Einsatz. Der übrige Stromverbrauch von<br />

Heizung, Wärmepumpen, Belüftung und Beleuchtung<br />

wird durch eine hauseigene Photovoltaikanlage mit<br />

einer Gesamtfläche von ca. 2.200 m 2 ausschließlich<br />

durch erneuerbare Quellen gedeckt. Die einzelnen<br />

Module befinden sich nicht nur auf dem Dach des<br />

Wohnblocks, sondern auch auf einer schwimmenden<br />

Insel, die an einen der Stege andockt. Während<br />

lokale Grünpflanzen im Innenhof eine angenehme<br />

Atmosphäre vermitteln, zieht sich die Vegetation<br />

über die Terrassenflächen bis hin zu integrierten<br />

Pflanzkübeln aufs Dach. Neben der – künftig üppigen<br />

– Bepflanzung, runden eigens angelegte Flächen<br />

für Vögel sowie Wasseraufbereitung und Regenwasserkollektoren<br />

das energieneutrale Konzept stimmig<br />

ab und verleihen ihm einen EPC-Wert von 0. Dieses<br />

niederländische Energy Performance Certificate besagt,<br />

dass das nachhaltige Projekt am bzw. im Wasser<br />

mehr Energie produziert als es verbraucht. •


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65<br />

Barcode Architects, Bjarke Ingels Group<br />

OG 8<br />

EG<br />

Sluishuis<br />

IJburg, Amsterdam<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Statik:<br />

TGA-Planung:<br />

Gebäude- & Klimatechnik:<br />

Bauphysik:<br />

BESIX Real Estate Development, VORM<br />

Barcode Architects, Bjarke Ingels Group (BIG)<br />

Van Rossum Raadgevende Ingenieurs<br />

DWA<br />

Klimaatgarant<br />

Buro Bouwfysica<br />

Bebaute Fläche: 3.590 m 2<br />

Nutzfläche: 41.895 m 2<br />

Planungsbeginn: 2016<br />

Bauzeit:<br />

3,5 Jahre<br />

Fertigstellung: Juli 2022<br />

Baukosten: € 105.000.000<br />

www.barcodearchitects.com<br />

„Mit ikonischer Architektur, neuen<br />

Wohntypologien, hochwertigen Außenbereichen<br />

und einem atemberaubenden<br />

Blick auf das IJmeer ist das<br />

Sluishuis sowohl für IJburg als auch für<br />

Amsterdam ein neues Wahrzeichen.“<br />

Dirk Peters, Barcode Architects


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

66<br />

Bauen & Energie<br />

Gesamtkunstwerk<br />

Steirereck am Pogusch / Turnau / PPAG architects<br />

Text: Linda Pezzei Fotos: Hertha Hurnaus


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67<br />

PPAG architects<br />

Als Teil des Forschungsprogramms<br />

„Stadt der Zukunft“ des Bundesministeriums<br />

für Klimaschutz, Umwelt, Energie,<br />

Mobilität, Innovation und Technologie<br />

nahmen die Bauherren der Steirereck<br />

Stadtpark GmbH gemeinsam mit den<br />

Architekten von PPAG die Herausforderung<br />

an, eine vom Naturerlebnis geprägte<br />

Situation und einen anspruchsvollen,<br />

zeitgemäßen Gastronomiebetrieb innerhalb<br />

einer harmonischen Gesamtlösung<br />

architektonisch wie konzeptionell in die<br />

Zukunft zu führen.<br />

Zwischen den Gemeinden Turnau und Sankt Lorenzen<br />

im Mürztal lädt idyllisch gelegen auf dem 1.059<br />

Meter hohen Alpenpass das gleichnamige Wirtshaus<br />

„Steirereck am Pogusch“ zur Einkehr ein. Während<br />

das Wiener Pendant seit vielen Jahrzehnten einen<br />

Fixpunkt der gastronomischen Spitze Österreichs repräsentiert,<br />

wollte die Familie Reitbauer mit dem Zuund<br />

Umbau der steirischen Liegenschaft zeigen, wie<br />

innovativ und naturnah ein gastronomischer Betrieb<br />

gerade in der heutigen Zeit geführt werden kann.<br />

Bis ins kleinste Detail<br />

Dass die Planer:innen von PPAG mit dem Steirereck<br />

am Pogusch ihr zweites Projekt nach dem Umbau<br />

des Restaurants Steirereck im Wiener Stadtpark in<br />

einer extrem ausgeprägten Detailtiefe bis hin zu den<br />

Möbeln realisieren konnten, liegt zum einen an der<br />

sorgfältigen Auswahl hinsichtlich der Zusammenarbeit<br />

mit motivierten und talentierten Handwerksbetrieben<br />

und zum anderen wohl an dem (Selbst)Verständnis<br />

der Bauherrschaft. Der Komplex umfasst<br />

nun eine Landwirtschaft, ein Biomassekraftwerk<br />

sowie ein gehobenes Hotellerie- und Gastronomieangebot.<br />

Details wie eigens entworfene, organomorphe<br />

Türgriffe, 3D-gedruckte Waschbecken und<br />

raumwirksame Holzlamellenvorhänge verleihen dem<br />

Projekt die Dimension einer Art hochmodernen Gesamtkunstwerkes,<br />

das dennoch fest in der Region<br />

und Naturlandschaft verwurzelt ist.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

68<br />

Bauen & Energie<br />

Hightech trifft Landwirtschaft<br />

Indem das Wirtshaus und Haubenrestaurant Haute<br />

Cuisine und Bodenständigkeit nonchalant vereint,<br />

beweist das Projekt, dass nachhaltige Landwirtschaft<br />

und Luxushotellerie sich nicht ausschließen<br />

müssen, sondern sogar gegenseitig befruchten können.<br />

Dabei sticht das neu Ergänzte nur bei genauem<br />

Hinsehen ins Auge: Zurückhaltend und dezent wurden<br />

das bestehende Steinhaus und Holzhaus durch<br />

Zubauten wie das Salettl, die Schankküche und zwei<br />

teilweise in den Hang eingegrabene Glashäuser ergänzt.<br />

Die über Jahre und Generationen gewachsene<br />

Landwirtschaft mit angeschlossener Gastronomie<br />

stand laut der Bauherrschaft weniger am Punkt einer<br />

inhaltlichen Neuorientierung, vielmehr sollte die<br />

schon gelebte achtsame Lebensweise im Gebauten<br />

manifestiert, für die Betreiber selbst und für die Gäste<br />

nutz-, spür- und sichtbar werden.<br />

Die Glashäuser<br />

Dieses Ansinnen zeigt sich am eindrucksvollsten bei<br />

genauerer Betrachtung der Glashäuser. Die Höhenlage<br />

stellte in der Ausführung eine besondere Herausforderung<br />

dar. Schließlich entschieden sich die Architekt:innen,<br />

entsprechend der späteren Nutzung,<br />

eines der Objekte „kalt“ und eines „warm“ zu konzipieren.<br />

So wird das größere, kalte Glashaus mit einer<br />

Mindesttemperatur um den Gefrierpunkt ganzjährig<br />

zur Pflanzenzucht verwendet. Unkonventionelle<br />

Gäste erwarten hier zudem ebenso unkonventionelle<br />

Übernachtungsmöglichkeiten samt spezieller Badelandschaft.<br />

Im warmen Glashaus herrschen hingegen<br />

rund 22 °C. Hier befinden sich – sozusagen der Backstagebereich<br />

der Küche – ein Kräutergarten und das<br />

gastronomische Ideenlabor. Beide Glashäuser sind<br />

über Atrien mit dem darunterliegenden Küchen-Hinterland<br />

verbunden und bieten den Mitarbeiter:innen<br />

mit direktem Tageslicht belichtete Arbeitsplätze von<br />

hoher räumlicher Qualität.<br />

u<br />

Das große, kalte Glashaus<br />

wird bei einer Mindesttemperatur<br />

um den<br />

Gefrierpunkt ganzjährig<br />

für die Pflanzenzucht<br />

verwendet, umfasst<br />

Übernachtungsmöglichkeiten<br />

und eine spezielle<br />

Badelandschaft.


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69<br />

PPAG architects


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

70<br />

Bauen & Energie


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71<br />

PPAG architects<br />

Fresh Up<br />

Der Bestand, Teile der Küche, das Steinhaus aus dem<br />

17. Jahrhundert und das Holzhaus wurden gezielt<br />

von altem Ballast befreit und durch individuelle Einbauten<br />

und Möbel ergänzt. Eine neue Schank- und<br />

Feuerküche mit großem Grill bilden sozusagen das<br />

atmosphärische Herz des Hauses. Die alternierende<br />

Verlegerichtung der Kielstegdecke lässt die dünnen,<br />

gebogenen Sperrholzplatten, die Ober- mit Untergurt<br />

verbinden, bewusst sichtbar und sorgt für eine<br />

stimmungsvolle, indirekte Beleuchtung des Raumes.<br />

Gemeinsam mit dem bestehenden Steinhaus und<br />

Holzhaus schafft das neue Salettl ein differenziertes<br />

und flexibel nutzbares Gastraumangebot mit Ausblick<br />

auf die umgebende Natur. Individuell adaptierbare<br />

Holzlammellenvorhänge sorgen auf einfache<br />

Weise, rasch und unkompliziert für unterschiedliche<br />

Szenarien räumlicher Behaglichkeit.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

72<br />

Bauen & Energie<br />

Schank- und Feuerküche<br />

mit großem<br />

Grill sind als Raum im<br />

Herzen des Hauses<br />

tagesabhängig hell<br />

und transparent oder<br />

atmosphärisch und<br />

dunkel gestaltet.<br />

Das Nachhaltigkeitskonzept<br />

Zusätzlich zur Zusammenarbeit mit regionalen Handwerksbetrieben<br />

legten PPAG einen weiteren Schwerpunkt<br />

auf die Versorgung mit erneuerbaren Energien.<br />

So konnte für den gesamten Standort dank einer innovativen<br />

Systemlösung ein Plus-Energie-Standard<br />

erreicht werden. Die bereits bestehenden Versorgungssysteme<br />

(150 kW Holzhackschnitzelanlage,<br />

100m 2 Solarthermieanlage und eine 5 kWp Photovoltaikanlage)<br />

bilden die Basis. Die Neubauten wurden<br />

im Niedrigenergiestandard unter teilweiser Verwendung<br />

von Passivhauskomponenten konzipiert. Eine<br />

kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung ist<br />

überall Standard. Die Wärmeabgabe erfolgt über<br />

Niedertemperatursysteme (Fußboden- und Wandheizung).<br />

Die Gewächshäuser wurden nach einem<br />

hohen Wärmestandard konzipiert. Die bereits bestehenden<br />

Gebäude, die sich in einem sehr guten thermischen<br />

Zustand (50 kWh/m 2 a) befinden, sind mit<br />

einer kontrollierten Lüftung und Wärmerückgewinnung<br />

ausgestattet.<br />

Im Sinne der Verringerung des Ressourcenverbrauchs<br />

setzt das Steirereck am Pogusch auf eine<br />

Lebensmittelproduktion vor Ort, die auf dem Prinzip<br />

der Kreislaufwirtschaft basiert und Aspekte wie<br />

die Kompostierung umfasst. Bei der Auswahl der<br />

Baumaterialien zogen die Architekten ökologische<br />

Varianten herkömmlichen Materialien vor. Das neue<br />

Konzept führe laut PPAG trotz der isolierten Lage in<br />

den Bergen zu einem nahezu energieautarken, ressourcenschonenden<br />

Hospitality-Projekt.<br />

Gastronomie der Zukunft?<br />

Als Teil des Forschungsprogramms „Stadt der Zukunft“<br />

des Bundesministeriums für Klimaschutz,<br />

Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie<br />

will das Projekt einen Beitrag zur Entwicklung<br />

resilienter Strukturen leisten. Dabei stehen neben<br />

einer hohen Ressourcen- und Energieeffizienz die<br />

verstärkte Nutzung erneuerbarer Energieträger<br />

sowie eine hohe Lebensqualität im Fokus. Ziel des<br />

Programms ist es aber auch, die internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />

österreichischer Unternehmen<br />

zu stärken. Das Steirereck am Pogusch scheint in<br />

diesem Sinne ein Vorzeigemodell und Ansporn für<br />

Nachahmer:innen zu sein.<br />


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

73<br />

PPAG architects<br />

Grundriss EG<br />

0 5 10 20<br />

Steirereck am Pogusch<br />

Turnau, Österreich<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Projektteam:<br />

Statik:<br />

Brandschutzplanung:<br />

Steirereck Stadtpark GmbH<br />

PPAG architects ztgmbh<br />

Anna Popelka, Georg Poduschka, Paul Fürst,<br />

Lukas Ortner, Christian Wegerer, Jakub Dvorak,<br />

Billie Murphy, Jonas Steinmetz, Maximilian Keil<br />

Werkraum Ingenieure<br />

kunz DIE INNOVATIVEN BRANDSCHUTZPLANER<br />

Vegetationskonzept Glashäuser:<br />

Landschafts<strong>architektur</strong>:<br />

Dämmung:<br />

Green4Cities<br />

Bauherr:in und Viereck Architekten<br />

Austrotherm XPS®<br />

Grundstücksfläche: 11.762 m 2<br />

BGF Bestand: 756 m 2<br />

BGF Neubau: 2.957 m 2<br />

Planung: Mai 2018 – März 2022<br />

Baubzeit: März 2020 – Juni 2022<br />

www.ppag.at<br />

„Aktuell befindet sich das Bauen im Umbruch:<br />

Planung wird einen wesentlichen Beitrag zu einer<br />

lebenswerten Zukunft für uns alle leisten!”<br />

Anna Popelka und Georg Poduschka,<br />

geschäftsführende Gesellschafter:innen


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

74<br />

Hotel<strong>architektur</strong><br />

Historische<br />

Transformation<br />

Inmitten der prachtvollen Kulisse Wiens, zwischen Petersplatz und Peterskirche,<br />

erstrahlt das Rosewood Vienna als architektonisches Juwel und luxuriöses 5-Sterne-Hotel.<br />

Das renommierte Architekturbüro BEHF Architects hat mit beeindruckendem<br />

Geschick vier historische Bestandsgebäude, darunter das im Jahr 1839 von<br />

Alois Pichl erbaute Sparkassengebäude, zu einem einzigartigen Ensemble vereint.<br />

Fotos: Rosewood, Bruno Klomfar<br />

Die Ursprünge dieser architektonischen Metamorphose<br />

liegen in der Entscheidung der Erste Bank,<br />

ihren Hauptsitz zu verlagern und die bestehenden<br />

Gebäude einem neuen Zweck zuzuführen. BEHF Architects<br />

erhielt den Auftrag, die Flächen zu einem<br />

exquisiten 5-Sterne-Hotel umzugestalten, wobei die<br />

Authentizität der historischen Struktur bewahrt und<br />

gleichzeitig eine zeitgemäße Präsenz in der Wiener<br />

Altstadt geschaffen wurde.<br />

Besondere Herausforderungen ergaben sich durch<br />

die Lage des Ensembles in einer Schutzzone, wobei<br />

einige Fassaden unter Denkmalschutz standen. In<br />

enger Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt<br />

und der MA 19 wurde eine sensibel abgestimmte Sanierung<br />

durchgeführt. Dabei wurden die Fassaden<br />

der Hauptgeschosse zeitgemäß restauriert, wobei<br />

die Originalität soweit wie möglich bewahrt oder wiederhergestellt<br />

wurde.<br />

Der Haupteingang und die elegante Hotelvorfahrt<br />

am Petersplatz sowie ein weiterer Zugang in der Fußgängerzone<br />

Tuchlauben zeugen von der raffinierten<br />

Integration des Hotels in das städtische Umfeld.<br />

Eine neue Passerelle durch den Block verbindet den<br />

Kirchplatz und die Tuchlauben, wodurch hier eine<br />

völlig neue Verbindung geschaffen wird.<br />

Beim Betreten des Hotels werden die Gäste von<br />

einem zentralen, mit Glas überdachten Atriumhof<br />

empfangen. Die Gästelifte oder die Bestandstreppen<br />

führen in den Lobbybereich im ersten Obergeschoss.<br />

Hier findet sich nicht nur der Empfang, sondern auch<br />

ein öffentlich zugänglicher Konferenzbereich mit drei<br />

Tagungs- sowie Entspannungs- bzw. Pausenräumen.<br />

Die Zimmergeschosse sowie der exquisite Wellnessbereich<br />

erstrecken sich über die oberen Etagen, während<br />

das attraktivierte Dachgeschoss das öffentlich<br />

zugängliche Restaurant „Neue Hoheit“ beherbergt.<br />

Die Dachlandschaft wird durch eine Rooftop-Bar<br />

gekrönt, die über eine Treppe mit einem begrünten<br />

Dachgarten verbunden ist. Dieser nicht nur ästhetisch<br />

ansprechende, sondern auch das Mikroklima<br />

verbessernde Garten erweitert das Restaurant ins<br />

Freie und bietet den Gästen spektakuläre Ausblicke<br />

über die Dächer der Innenstadt.<br />

Mit insgesamt 99 Zimmern, darunter 28 Suiten, und<br />

einer beeindruckenden Bruttogeschossfläche von<br />

62.745 m² setzt das Rosewood Vienna neue Maßstäbe<br />

in der Kategorie Hospitality und Heritage.


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75<br />

Hotel<strong>architektur</strong>


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

76<br />

Hotel<strong>architektur</strong><br />

Von Land und<br />

Geschichte inspiriert<br />

Inmitten der atemberaubenden Kulisse des Ötztals hat das Architekturbüro<br />

SNOW ARCHITEKTUR mit dem Apartmenthaus Lebe‘oetz ein ganz besonderes<br />

Hideaway geschaffen. Das Projekt vereint moderne Architektur,<br />

Storytelling und Luxus mit den Werten von Tradition und Beständigkeit.<br />

Fotos: Aria Sadr-Salek<br />

Auf einem bescheidenen Grundstück im Ortskern<br />

integriert sich das Gebäude harmonisch in die Umgebung.<br />

Dank eines intelligenten Raumkonzepts<br />

wird die begrenzte Fläche optimal genutzt, und das<br />

schlichte, moderne Design verleiht dem Gebäude visuelle<br />

Größe. Die puristische Holzfassade erstreckt<br />

sich über einen Großteil des Gebäudes und schafft<br />

eine dezente Ästhetik. Überdachte Terrassen treten<br />

von außen betrachtet in den Hintergrund, während<br />

sie im Inneren ihre starke Wirkung entfalten. Das<br />

Wechselspiel von Innen- und Außenraum wird durch<br />

großzügige Glasfronten betont, die für lichtdurchflutete<br />

Räume sorgen.<br />

Storytelling als Herzstück<br />

„Storytelling is not something we do. Storytelling is<br />

who we are.“ Unter diesem Motto wurde eine ganzheitliche<br />

Corporate Identity für Lebe‘oetz entwickelt.<br />

Der Bau begann mit dem Abriss einer alten Scheune,<br />

um Platz für den Neubau zu schaffen. Ein Teil der<br />

ötztaler Geschichte, deren Teil auch die alte Scheune<br />

war, sollte im neuen Haus bewahrt werden. So entstand<br />

die Idee, es durch Storytelling mit Erzählungen<br />

der Ötztaler Vergangenheit und der von den Bergen<br />

geprägten Landschaft zu füllen. Jedes der fünf<br />

Apartments erhielt einen urigen, Ötztaler Namen und<br />

zu jeder dieser Figuren wurde eine eigene Geschichte<br />

ersonnen, die als Grundlage für das Aufenthaltserlebnis<br />

der Besucher:innen dient. Jedes Apartment ist<br />

bis ins kleinste Detail liebevoll gestaltet und spiegelt<br />

die Persönlichkeit der namensgebenden Figur wider.<br />

Diese finden sich nicht nur auf Papier, sondern auch<br />

in den Apartments in Form von kunstvollen Wandoder<br />

Glasbeklebungen ihre Fortsetzung. Ergänzend<br />

dazu wurden passende Rezepte entwickelt, die sorgfältig<br />

auf die Charaktere abgestimmt sind und den<br />

Gästen ein besonderes kulinarisches Erlebnis bieten.


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77<br />

Hotel<strong>architektur</strong><br />

Die Apartments sind darüber hinaus mit Annehmlichkeiten<br />

wie Infrarotkabinen, privaten Außensaunen<br />

und Terrassen mit herrlichen Ausblicken ausgestattet.<br />

SNOW ARCHITEKTUR legte in der Raumplanung<br />

großen Wert auf sinnvolle Abläufe und den Mehrnutzen<br />

von Räumen. Die Apartments, von ca. 30 bis 65<br />

Quadratmetern, können miteinander verbunden werden,<br />

um Platz für bis zu sieben Gäste zu schaffen. Das<br />

Augenmerk liegt darauf, den Gästen einen unkomplizierten<br />

und komfortablen Aufenthalt zu ermöglichen.<br />

Für Winter- und Sommersportler:innen gibt es<br />

einen Ski- und Bikeraum, überdachte Parkplätze mit<br />

E-Auto-Ladesäulen und eine Bike-Waschstation. Im<br />

Untergeschoss lädt ein Hofladen mit regionalen Produkten<br />

zu kulinarischen Entdeckungen ein.<br />

„Das Lebe’oetz zeichnet sich durch eine zurückhaltende<br />

Architektursprache aus, welche durch<br />

verspielte Raumaufteilungen auf die individuellen<br />

Bedürfnisse der Gäste eingeht und so eine Wohlfühloase<br />

schafft,“ bringt Projektleiterin Dipl. Ing.In<br />

Linda Neuweiler, BA das architektonische Konzept<br />

auf den Punkt.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

78<br />

Hotel<strong>architektur</strong>


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RETAIL<strong>architektur</strong><br />

Zeitloses<br />

Schmuckstück<br />

In der malerischen mittelfränkischen Stadt<br />

Dinkelsbühl erstrahlt die Goldene Rose als ein<br />

Juwel architektonischer Fusion. Das Fünf-Sterne-Hotel,<br />

dessen Ursprünge bis ins 15. Jahrhundert<br />

reichen, hat seine bewegte Baugeschichte<br />

genutzt, um eine einzigartige Symbiose aus<br />

Geschichte und modernem Design zu schaffen.<br />

Fotos: Alex Filz<br />

Die Herausforderung bestand darin, fünf angrenzende<br />

Gebäude mit unterschiedlichen historischen<br />

Funktionen zu einem harmonischen Ensemble zu<br />

verschmelzen. Die renommierten Innenarchitekten<br />

von NOA übernahmen diese anspruchsvolle Aufgabe<br />

und setzten dabei auf ihre langjährige Erfahrung im<br />

Umgang mit denkmalgeschützten Gebäuden.<br />

Die Lobby des Hotels, benannt nach der einstigen Besucherin<br />

Queen Victoria, spiegelt bereits den durchgängigen<br />

gestalterischen Ansatz wider. Kombinationen<br />

aus körnig verputzten Wänden, weiß gekälkten<br />

Eichenböden und historischen Gilden-Zeichen schaffen<br />

eine einladende Atmosphäre, die die Vergangenheit<br />

des Gebäudes in die Gegenwart übersetzt.<br />

Ein besonderes Highlight ist der einstige Tanzsaal<br />

von 1870, der heute als multifunktionaler Veranstaltungsraum<br />

dient. Die originalen Bezugsmuster der<br />

damaligen Kinoausstattung wurden kunstvoll wieder<br />

eingeführt, und eine schwebende „Kino Suite“ bietet<br />

einen einzigartigen Blick auf die Leinwand.<br />

Die Gästezimmer, aufgeteilt in drei Kategorien, folgen<br />

einem durchdachten Designleitgedanken. Hängende<br />

Sofas, mittelalterlich inspirierte Wandteppiche und<br />

offene Bäder mit verspiegelten, mosaikartigen Flächen<br />

verleihen jedem Raum eine individuelle Note.<br />

Der Wellnessbereich auf dem Dach erstreckt sich<br />

über die gesamte Dachlandschaft der fünf Gebäude.<br />

Hier überrascht ein zehn Meter langer Infinity-Außenpool<br />

mit einem einzigartigen Blick auf das Münster.<br />

Die innovative Überdachung lässt den Pool in der<br />

Draufsicht wie ein integraler Bestandteil der Dachlandschaft<br />

erscheinen.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

80<br />

Licht<br />

Vom Richtigen<br />

gerade genug<br />

Georg Bechter im Interview<br />

Interview: Linda Pezzei Fotos: GEORG BECHTER LICHT<br />

„Wir brauchen im Allgemeinen nicht mehr Licht, sondern<br />

vielmehr das Richtige“, sagt Georg Bechter, Geschäftsführer<br />

von GEORG BECHTER LICHT. Der Architekt und Lichtdesigner<br />

findet seinen Antrieb in der Verbindung zur Architektur<br />

und in seiner Sensibilität für die räumliche Gestaltung. „Im<br />

gesamten Raum liegen die Perspektiven, die von Lichtquellen<br />

ausgehen, offenbar. Deshalb gehören <strong>architektur</strong>affine<br />

Ansätze zur Suche nach Lösungen in der Beleuchtungsplanung<br />

für uns immer dazu.“<br />

Tischler, Architekt, Lichtdesigner<br />

– wenn Georg Bechter über Licht<br />

spricht, fallen Schlagworte wie Atmosphäre,<br />

Funktion, Wohlfühlfaktor.<br />

Das technische Leuchtobjekt<br />

ist für Bechter dabei nur Mittel zum<br />

Zweck, „gutes Licht“ ohnehin selten<br />

sicht-, sondern vielmehr nur unterbewusst<br />

wahrnehmbar. Auch wenn<br />

Bechter bereits zahlreiche Projekte<br />

aus Design, künstlerischen Installationen<br />

und Möbeln bis hin zu avantgardistischer<br />

Architektur realisiert<br />

hat, der größte atmosphärische Effekt<br />

entsteht für den Lichtdesigner<br />

erst durch die Beleuchtungssituation.<br />

2010 gründete der erfinderische<br />

Geist daher GEORG BECHTER<br />

LICHT in seiner Heimat, dem Bregenzerwald,<br />

Tür an Tür mit seinem<br />

Architekturbüro. Beide Unternehmen<br />

wurden seither für ihre ideenreichen<br />

Entwürfe mehrfach ausgezeichnet.<br />

Im Interview spricht Georg Bechter<br />

über die Beziehung von Architektur<br />

und Licht und deren wachsende Relevanz<br />

für Bauherren und Nutzer.


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81<br />

Licht<br />

Denkwerkstätte Hittisau: Aus einem Kuhstall wurde eine moderne Manufaktur und Denkwerkstatt, die von innen heraus leuchtet.<br />

Wie beeinflusst Licht in Ihren Augen<br />

die Wahrnehmung von Architektur?<br />

Als Architekt steht für mich das natürliche<br />

Licht am Anfang allen Planens.<br />

Dabei geht es um eine gewisse<br />

Tageslichtführung und die Frage, auf<br />

welche Weise das Licht in den Raum<br />

tritt, wie sich die Beziehung zwischen<br />

dem Innen und Außen gestaltet, welche<br />

räumliche Interaktion zustande<br />

kommt. Was das künstliche, beziehungsweise<br />

mit Leuchtkörpern produzierte,<br />

Licht anbelangt, lerne auch<br />

ich jeden Tag noch dazu. In meinen<br />

Augen ist künstliches Licht nur eine<br />

weitere Möglichkeit, einen Raum im<br />

Detail zu modellieren, ihn in seinem<br />

Wesen zu schärfen. Dabei geht es<br />

nicht nur um die Helligkeit, sondern<br />

neben Licht und Leuchtquellen auch<br />

um die Lichtplanung und -gestaltung.<br />

Licht kann die Intention eines<br />

Raumes unterstützen und eine Atmosphäre<br />

schaffen, welche Räume<br />

aufwerten kann.<br />

ein, in denen ich merke, dass Licht<br />

einfach extrem wichtig ist. Gerade,<br />

wenn es um die Beherbergung oder<br />

Gastronomie geht, ist man da sehr<br />

sensibel geworden. Die Bauherren<br />

möchten eine bestimmte Atmosphäre<br />

kreieren, beispielsweise mit einer<br />

gezielt über dem Esstisch platzierten<br />

Leuchte. Das Erlebnis steht dabei im<br />

Vordergrund: wie sich der Raum zurücknimmt,<br />

das Licht mein Gegenüber<br />

schmeichelhaft inszeniert, das<br />

Weinglas brillieren und den Salat<br />

besonders knackig erscheinen lässt.<br />

Dabei geht es auch um Intimität. Was<br />

so entsteht, ist eine sehr komplexe<br />

Situation, die man durch das richtige<br />

Licht, die Positionierung einer<br />

Leuchte, den Abstrahlwinkel oder<br />

die Nichtblendung gezielt beeinflussen<br />

kann. So klärt sich oft recht<br />

schnell, ob wir noch eine zweite<br />

Flasche Wein trinken oder den Ort<br />

lieber verlassen möchten. Vom Restaurant<br />

abgesehen, hat man diese<br />

Art von Situation natürlich in jedem<br />

Raum – auch wenn man ein Buch im<br />

Wohnzimmer lesen will, möchte man<br />

die Buchstaben erkennen können,<br />

selbst wenn die Umgebung nicht wie<br />

untertags voll ausgeleuchtet ist. Es<br />

braucht eben immer ein ausgewogenes<br />

Verhältnis und wir müssen das<br />

Licht in den Raum integrieren. Das<br />

sind die Dinge, auf die wir in der Planung<br />

achten.<br />

u<br />

Die minimalistische Lösung für punktgenaue Beleuchtung SFERE 28 ist drehbar<br />

und schwenkbar und kam auch in der Denkwerkstätte Hittisau zum Einsatz.<br />

Können Sie einige Beispiele nennen,<br />

wo Licht in der Architektur auf innovative<br />

Weise inszeniert wird?<br />

Das erste Bild, das mir da vor Augen<br />

kommt, ist die Kapelle Notre-<br />

Dame-du-Haut de Ronchamp von<br />

Le Corbusier – bei dessen Werken<br />

die Lichtführung generell eine große<br />

Rolle spielt. Mehr als konkrete<br />

Projekte fallen mir aber Situationen


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

82<br />

Licht<br />

Ein Lichttrichter inszeniert nicht nur den Blick in den Himmel,<br />

sondern bringt auch reichlich Licht in den Raum.<br />

Wie können verschiedene Arten von<br />

Licht (wie Tageslicht und Kunstlicht)<br />

in einem Gebäude integriert<br />

werden, um eine bestimmte Atmosphäre<br />

zu schaffen?<br />

Dafür habe ich kein Patentrezept.<br />

Generell sollten wir unsere Räume<br />

aber zuallererst nach außen hin<br />

öffnen. Dann stellt sich die Frage:<br />

kommt das Licht gefiltert, diffus, direkt<br />

und aus welcher Richtung ins<br />

Innere. So ergeben sich in Räumen<br />

auf der Nord- und Südseite bereits<br />

komplett unterschiedliche Wahrnehmungen.<br />

Die Architektur und die<br />

Funktionen beeinflussen unseren<br />

Bedarf an Licht – das diffuse Nordlicht<br />

eignet sich beispielsweise hervorragend<br />

zum Arbeiten. Wie künstliches<br />

Licht in den Raum integriert<br />

wird, hängt also auch von der Nutzung<br />

ab. Während es in Büroräumen<br />

einer gewissen Helligkeit bedarf, um<br />

unsere Augen nicht zu ermüden,<br />

gelten im Wohnbereich ganz andere<br />

Anforderungen. Wir möchten in diesem<br />

Sinne über das Licht die Funktionen,<br />

die an dieses gestellt werden,<br />

abbilden. Lichtkörper sind dabei<br />

auch Objekte im Raum, die neben<br />

ihrer Funktionalität als Gestaltungselemente<br />

fungieren. Für mich als<br />

Experten ist es aber schwierig, alle<br />

Funktionen in einem Objekt zu vereinen<br />

– daher ist unser Ansatz eher<br />

der, Räume durch integrierte, möglichst<br />

nicht sichtbare Leuchtkörper<br />

sozusagen mit Licht zu fluten. Dekorative<br />

Objekte sorgen in Ergänzung<br />

für die entsprechende Stimmung.<br />

Wie selbstverständlich werden Licht<br />

und Beleuchtung heute in der Architektur<br />

berücksichtigt?<br />

Grundsätzlich nehme ich den Wunsch<br />

nach gutem Licht als zunehmend<br />

wachsend wahr. Die Wichtigkeit des<br />

Gestaltungselementes und der Wille,<br />

es richtig einzusetzen, machen das<br />

Thema Licht mehr und mehr zur Profession.<br />

Ich vergleiche das gerne mit<br />

der Wahl der geeigneten Materialien<br />

oder der Definition einer Fuge oder<br />

ähnlichen Elementen in der Architektur.<br />

Wenn es um die Lichtplanung<br />

geht, herrscht häufig noch die landläufige<br />

Meinung vor: Das kann ich<br />

auch. Gerade für den Endkunden ist<br />

das schwer zu bewerten. Es ist aber<br />

zum Glück so, dass sich immer mehr<br />

Kund:innen und Architekt:innen mit<br />

dem Thema beschäftigen und letzt-


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

83<br />

Licht<br />

lich die richtigen Schlüsse ziehen.<br />

Konkret gibt uns die Architektur<br />

vor, wie wir mit Licht für Atmosphäre,<br />

den Wohlfühlfaktor oder tägliche<br />

Inspiration sorgen können. Der Wissensdurst<br />

rund um das Thema Licht<br />

ist definitiv gestiegen. Man möchte<br />

verstehen, warum etwas funktioniert<br />

– oder eben nicht. Licht bewusst einsetzen<br />

zu wollen, wird mehr und mehr<br />

als Qualität wahrgenommen.<br />

Welche Herausforderungen sind mit<br />

der Gestaltung von Licht in öffentlichen<br />

Räumen verbunden?<br />

Wie überall gibt es auch im öffentlichen<br />

Raum an erster Stelle eine<br />

Nutzung und Funktionsweise, dann<br />

kommt das Sinnliche dazu. Wir alle<br />

wissen, dass man sich auf einem<br />

dunklen Platz unwohl fühlt. Der<br />

Lichtplaner hat daher die Aufgabe,<br />

Emotion und Funktion in Einklang zu<br />

bringen. Gerade in der heutigen Zeit<br />

sind öffentliche Plätze stark frequentiert.<br />

Deren Wahrnehmung und Bedeutung<br />

hat in den vergangenen 20<br />

Jahren möglicherweise sogar noch<br />

an Geltung gewonnen. Eine gute Gestaltung<br />

wird explizit nachgefragt,<br />

wobei das Licht ein sehr entscheidender<br />

Faktor ist. Dazu gehören<br />

intensive Überlegungen und es gilt,<br />

die Herausforderung zu meistern,<br />

wie mit der Natur, Insekten, Blendungen,<br />

Frost, Anwohner:innen und<br />

vielem mehr umzugehen ist. Dafür<br />

braucht es also Professionisten, welche<br />

die zahlreichen Funktionen auf<br />

ein paar Lichtpunkte konzentrieren<br />

können. Für eine Ausleuchtung oder<br />

ein gutes Gefühl, darf es an manchen<br />

Stellen auch Nacht bleiben – es muss<br />

nicht überall blendend hell sein, solange<br />

zu erkennen ist, dass ein eigener<br />

Raum geschaffen wurde.<br />

Wie kann Licht in der Architektur<br />

dazu beitragen, das Wohlbefinden<br />

und die Gesundheit der Menschen<br />

zu fördern?<br />

Technische Aspekte wie die Farbwiedergabe,<br />

die Mischung der Lichtanteile,<br />

die Wahl des Leuchtmittels<br />

oder die Kelvin-Anzahl sind für mich<br />

gesetzte Parameter, die heute weitgehend<br />

definiert sind. Viel wichtiger<br />

ist die sinnliche Wahrnehmung: Wie<br />

bei der Wahl und Kombination von<br />

Materialien muss sich alles im Raum<br />

zu einer Einheit fügen, damit wir uns<br />

wohlfühlen können. Das bedeutet<br />

im Einzelnen individuelle Lösungen.<br />

Für mich gehört es zur Funktion,<br />

dass sich ein Mensch im Raum gut<br />

fühlt. Ganz allgemein erleben wir<br />

das dort, wo Räume stimmig gestaltet<br />

sind – davon kann man alles<br />

ableiten. Ist beispielsweise die Blendung<br />

schlecht ausbalanciert, fühlen<br />

wir uns unsicher, müssen wir uns auf<br />

das Licht konzentrieren, strengt uns<br />

das an, ist keine Brillanz vorhanden,<br />

wirken Oberflächen stumpf und platt<br />

– wenn ich aber meine Lieblingsecke<br />

im Raum inszeniert genießen kann,<br />

kann ich entspannen. Das Wohlbefinden<br />

ist also eine der grundlegendsten<br />

Funktionen. Ergänzend sorgen<br />

lichttechnische Inszenierungen und<br />

Akzente für Atmosphäre.<br />

Welche Trends sehen Sie in Bezug<br />

auf Licht und Architektur für die<br />

Zukunft?<br />

Ich nehme wahr, dass es eine zunehmende<br />

Tendenz gibt, den Raum<br />

nicht allzu hell zu beleuchten. Denn<br />

viel Licht allein gestaltet noch keine<br />

Umgebung. Diese Sensibilität ist<br />

spürbar da und wachsend, gerade<br />

in der Hotellerie, Gastronomie und<br />

im Bereich Living. Relativ neu ist,<br />

dass man nun auch die Arbeitswelten<br />

nicht nur technisch und an das<br />

Tageslicht angepasst optimal ausleuchten<br />

möchte, sondern hier auch<br />

der wohnliche Aspekt mehr und<br />

mehr zum Tragen kommt. Die Atmosphäre<br />

gewinnt neben der Funktion<br />

an Wichtigkeit und die Kund:innen<br />

wollen und schätzen diese Qualität.<br />

Ich denke – und wünsche – mir, dass<br />

Licht in Zukunft zunehmend analog<br />

zum Material behandelt und ein<br />

wichtiger Aspekt in der Planung wird.<br />

Dabei wird unser Licht nicht heller<br />

oder anders, sondern differenzierter<br />

und vernünftiger werden. Denn was<br />

wir brauchen, ist nicht mehr Licht,<br />

sondern das richtige.<br />

•<br />

www.georgbechterlicht.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

84<br />

Produkt News<br />

++<br />

Mehr Komfort an der Tür<br />

Seit fast 100 Jahren arbeitet ABUS aus Leidenschaft daran, das Leben ein Stück<br />

sicherer zu machen. Was 1924 mit einem Vorhangschloss in der Kellerschmiede in<br />

Volmarstein begann, hat sich jeden Tag stetig weiterentwickelt. Heute ist ABUS<br />

ein globales Unternehmen, das den Blick in Richtung Zukunft richtet.<br />

Die Haustür ist der Zutritt in die ganz private Welt,<br />

die sich mit FaceXess noch komfortabler und smarter<br />

öffnen lässt. Die Video-Türstation mit Gesichtserkennung<br />

öffnet Türen ganz ohne Schlüssel, einfach<br />

nur mit einem Lächeln. Ob man mit vollen Einkaufstaschen<br />

nach Hause kommt, zum Joggen möchte,<br />

mal eben den Müll nach draußen bringt oder Gartenarbeiten<br />

anstehen. Das alles ist jetzt ganz einfach<br />

ohne Schlüssel möglich.<br />

Selbstverständlich kann FaceXess auch als Videosprechanlage<br />

genutzt werden. Wenn die Klingeltaste<br />

des Terminals betätigt wird, sieht man sowohl<br />

auf dem Innenmonitor als auch optional über<br />

die ABUS-Handy-App das Livebild und kann über<br />

die Gegensprechfunktion kommunizieren. Eine anschließende<br />

Öffnung der Türe ist ebenfalls (auch<br />

von unterwegs) möglich.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

85<br />

Produkt News<br />

Schlüssel vergessen, verloren<br />

oder ausgesperrt?<br />

Wenn ein Haustürschlüssel verloren geht, ist das<br />

nicht nur ärgerlich, sondern meist auch mit hohen<br />

Kosten verbunden. Oft muss das ganze Schloss ausgetauscht<br />

werden. Tut man das nicht, bleibt immer<br />

ein Restrisiko, dass sich ungebetene Gäste Zutritt<br />

verschaffen können. Gerade Kinder verlieren häufig<br />

einen Schlüssel. Auf dem Weg zur Schule, im Bus,<br />

beim Spielen auf dem Spielplatz oder bei Freunden.<br />

Das ist mit FaceXess Vergangenheit. Damit kann der<br />

Schlüssel einfach zu Hause gelassen werden.<br />

Produktvideo: https://youtu.be/hdCFakC_CJU<br />

ABUS Austria GmbH<br />

T +43 (0)2236 630 660-66<br />

info@abus.at oder<br />

www.abus.at


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86<br />

Produkt News<br />

© Busch-Jaeger Elektro GmbH<br />

Design trifft Nachhaltigkeit<br />

Die neue Schalterserie Busch-art linear® von Busch-Jaeger setzt durch das perfekte<br />

Gleichgewicht aus Design und Natur neue Maßstäbe. Einzigartiges Design,<br />

haptisches Erleben sowie nachhaltige Materialien: Die neue Serie zeichnet sich<br />

durch die Präzision seiner Konturen aus, die Klarheit und Eleganz spiegeln.<br />

Schlichte Oberflächen, die über dem Rahmen schweben,<br />

verleihen der neuen Schalterserie eine einzigartige<br />

Leichtigkeit. Sie bietet vielseitige Variationen an<br />

Materialien und Farben. Zusätzlich sorgen Glas, Metall<br />

und edler Kunststoff für ein haptisches Erleben.<br />

In Schwarz, Weiß und mit Farbakzenten bedient die<br />

Schalterserie verschiedenste Wünsche und fügt sich<br />

so individuell in die Umgebung ein. Von der Steuerung<br />

von Jalousie und Licht über Steckdosen und<br />

Dimmer bis hin zu Sonderfunktionen der Smart Home-Lösungen<br />

KNX oder Busch-free@home® stellt<br />

die Schalterlinie das volle Sortiment für alle Anwendungen<br />

bereit.<br />

Die gesamte Serie setzt aber auch auf Nachhaltigkeit<br />

bei Material und Produktion und besteht aus<br />

recycelten und recycelbaren Materialien. Allein 82<br />

Prozent CO 2 Reduktion wird durch den Einsatz von<br />

recyceltem Polycarbonat erzielt.<br />

Busch-art linear® folgt damit der Philosophie des<br />

Cradle-to-Cradle (C2C). Dies ist ein geschlossener<br />

Rohstoffkreislauf nach dem Vorbild der Natur, bei<br />

dem alle Rohstoffe eines Produkts nach dem Nutzungszeitraum<br />

zu 100 Prozent im Kreislauf bleiben<br />

und wiederverwendet werden können.<br />

ABB AG<br />

Electrification<br />

T +43 (0)1 60109-6530<br />

at-lpkc@abb.com<br />

www.busch-jaeger.at<br />

www.abb.at/lowvoltage


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Innovative<br />

Oberfläche<br />

Die Materialdesigner von KAINDL haben mit der<br />

Entwicklung der hochresistenten Anti-Fingerprint-Oberfläche<br />

OPTIMATT ein äußerst praktisches<br />

und ansprechendes Merkmal geschaffen.<br />

Die Kollektion von 14 Uni-Dekoren, die diese<br />

innovative Oberfläche aufweisen, überzeugt nicht<br />

nur durch ihre weiche Haptik und matte Optik,<br />

sondern auch durch ihre revolutionäre Anti-Fingerprint-Technologie.<br />

Damit lässt sich die Sichtbarkeit von Fingerabdrücken<br />

auf Möbeln und Fronten minimieren: Ganz gleich ob in<br />

der Küche, im gehobenen Restaurant oder im erstklassigen<br />

Hotel - Hygiene und Sauberkeit sind in allen Lebensbereichen<br />

von großer Bedeutung.<br />

Die überzeugenden Eigenschaften der Anti-Fingerprint<br />

Produkte sind zahlreich und machen sie zur ersten Wahl.<br />

Die matte Oberfläche gewährleistet zuverlässig, dass<br />

Rückstände von Fingerabdrücken nicht sichtbar sind.<br />

Sie zeichnet sich zudem durch eine bemerkenswerte<br />

mechanische und chemische Beständigkeit aus und ist<br />

sogar bei Kontakt mit Lebensmitteln absolut hygienisch<br />

und unbedenklich.<br />

M. KAINDL GmbH<br />

T +43 (0)662 85 88-0<br />

<strong>architektur</strong>@kaindl.com<br />

www.kaindl.com<br />

87<br />

Produkt News


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

88<br />

Produkt News<br />

Exklusives<br />

Farbenspiel<br />

Neben farbigen Fliesen werden in modernen Bädern gerne auch farbige<br />

Armaturen eingesetzt. Mit seinen 15 verschiedenen pulverbeschichteten<br />

Farben und seinen acht PVD-Oberflächen ermöglicht es das<br />

VOLA-Produktangebot, sich auf auf jedes Farbspiel einzulassen.<br />

Wer es kraftvoll liebt, lässt sich von den<br />

Farben Rot, Gelb, Braun oder Orange inspirieren,<br />

für Entspannung sorgen Blau<br />

und Grau, für Frische Gelb und Grün und<br />

für das Außergewöhnliche Pink. Der Einsatz<br />

schwarzer und weißer Elemente im<br />

Badezimmer gilt weiterhin als ein klares<br />

Statement von Individualität. Besonders<br />

das puristische, klassische VOLA-Design<br />

kommt in diesen Farben oft am besten zur<br />

Geltung und erzeugt eine außergewöhnliche<br />

Raumatmosphäre.<br />

Das besondere Beschichtungsverfahren der<br />

acht PVD-Oberflächen wieder lässt jede<br />

Armatur zum Unikat werden und steht für<br />

individuellen Luxus. Es gibt unterschiedliche<br />

Oberflächen in Schwarz, Kupfer und<br />

Goldtöne und sogar eine in Nickel. Als Basis<br />

dafür setzt VOLA Armaturen aus massivem<br />

gebürstetem Edelstahl ein: Das Ergebnis<br />

sind PVD-Produkte, die ein noch edleres<br />

Aussehen und eine hohe Widerstandsfähigkeit<br />

besitzen.<br />

Und auch der Einsatz von Messing wird in<br />

den Badezimmern immer beliebter. In Verbindung<br />

mit Holz, Beton und dunklen Fliesen<br />

führt der Einsatz von Messingarmaturen<br />

zu außergewöhnlichen Kontrasten. Sein<br />

warmer Goldton verleiht jedem Raum eine<br />

einladende Gemütlichkeit und die Patinabildung<br />

ist für alle wichtig, die eine antike<br />

Optik mögen.<br />

VOLA Vertriebs GmbH<br />

T +43 (0)1 5263971-0<br />

info@vola.at<br />

www.vola.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

89<br />

Produkt News<br />

Edelstahl richtig reinigen<br />

Edelstahl ist pflegeleicht, dauerhaft widerstandsfähig und deshalb ein ideales<br />

Material für alle öffentlichen Einrichtungen und den Gesundheitsbereich. Aus<br />

diesem Grund bietet DELABIE eine große Bandbreite an Edelstahl-Produkten, wie<br />

Waschtische, WCs, Urinale, Handwaschbecken, Haltegriffe, Abfallbehälter oder<br />

Wandhaken aus dem bakteriostatischen Edelstahl Werkstoff 1.4301 an: Die nach<br />

der Reinigung verbleibenden Bakterienrückstände sind bei diesem Material bis zu<br />

20-mal geringer als bei anderen Materialien wie Glas oder Kunststoff.<br />

In Kontakt mit Wasser oder Sauerstoff bildet<br />

Edelstahl dauerhaft eine unsichtbare<br />

Schutzschicht (natürliche Passivierung).<br />

Diese baut sich selbst im Fall einer mechanischen<br />

Beschädigung wieder auf und<br />

schützt die Edelstahloberfläche vor Korrosion.<br />

Zur Wahrung der Korrosionsbeständigkeit<br />

sollte die Oberfläche stets sauber<br />

gehalten werden. Für die tägliche Reinigung<br />

empfiehlt sich die Verwendung eines<br />

Schwamms mit milder, warmer Seifenlauge.<br />

Danach gründlich mit klarem Wasser nachspülen<br />

und mit einem weichen, sauberen<br />

Tuch trockenreiben.<br />

Edelstahl rostet auch nicht – wenn er jedoch<br />

in Kontakt mit ungeeigneten Chemikalien<br />

oder Reinigern kommt, können<br />

Flecken oder Korrosionsnarben entstehen.<br />

Dabei handelt es sich genau betrachtet<br />

um eine Oxidation auf der Oberfläche. Die<br />

Flecken oder Korrosionsnarben sollten<br />

schnellstmöglich mit einem milden Reinigungsmittel<br />

oder einem milden chemischen<br />

Tuch entfernt werden. Anschließend sollte<br />

gründlich mit klarem Wasser nachgespült<br />

und die Oberfläche dann mit einem weichen<br />

Tuch trockengerieben werden. Aber<br />

Vorsicht: Edelstahlprodukte dürfen nicht<br />

mit Zementmilch oder Zementschleierentfernern<br />

in Berührung kommen, da diese das<br />

Material beschädigen können.<br />

DELABIE GmbH<br />

+49 (0)231 496634-0<br />

www.delabie.de<br />

© Delabie


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

90<br />

Produkt News<br />

Neue Ausstellung in Wien<br />

Gemeinsam mit Snøhetta hat LAUFEN ein neues Gestaltungskonzept entwickelt,<br />

das Besucherinnen und Besucher die Marke LAUFEN und ihre Produkte an<br />

verschiedenen Orten neu und individuell erleben lässt. Materialien wie Messing,<br />

Lehm oder Keramik prägen allgemeine Bereiche, etwa die so genannten Greeting<br />

Spaces, und repräsentieren die Marke LAUFEN. Kuratierte und interaktive Produktpräsentationen<br />

ergänzen das Markenerlebnis.<br />

Im LAUFEN space Wien manifestiert sich das neue<br />

Konzept erstmals. Eine Messing-Wand und ein Tresen,<br />

der mit handgefertigten Keramik-Unikaten<br />

verkleidet ist, begrüßen im Eingangsbereich. In kuratierten<br />

„Produkt-Nischen“, die mit natürlichen<br />

Lehmputzen und -farben gestaltet sind, kann der<br />

vielfältige Lebensraum Bad mit unterschiedlichen<br />

Keramiken, Möbeln, Armaturen und Accessoires erfahren<br />

und haptisch erlebt werden.<br />

Im Zentrum der neu kuratierten Bereiche stehen<br />

die Neuheiten der Kollektion ILBAGNOALESSI von<br />

LAUFEN. Gemeinsam mit Designer Stefano Giovannoni<br />

hat LAUFEN seine ikonische Kollektion<br />

ILBAGNOALESSI weiterentwickelt und ihr mithilfe<br />

der Saphirkeramik eine moderne, leichte Formensprache<br />

verliehen.<br />

Die Keramiken und Badewannen der Kollektion sind<br />

nicht nur in klassischem Weiß glänzend erhältlich,<br />

sondern auch in Weiß matt, Schwarz matt und einer<br />

komplett neuen Farbkreation von LAUFEN in trendigem<br />

Café matt. Der große Relaunch brachte auch<br />

eine Reihe neuer Badmöbel, deren Holzvarianten und<br />

warme erdige Töne Farbeffekte von großer Raffinesse<br />

erzeugen.<br />

LAUFEN space Wien<br />

Salzgries 21, 1010 Wien<br />

T +43 1 (0)890 1343<br />

showroorm@at.laufen.com<br />

Öffnungszeiten: Di. – Fr., 12.00 – 18.00 Uhr<br />

Individuelle Termine für Architekt:innen nach Vereinbarung


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Infrarot für zu Hause<br />

Die sanfte Wärme von Infrarotstrahlen kann helfen,<br />

Schmerzen zu lindern und die Regeneration nach<br />

sportlichen Aktivitäten zu beschleunigen. Studien<br />

belegen die gesundheitlichen Vorteile dieser Technologie<br />

und durch den geringen Platzbedarf von Infrarotpaneelen<br />

eignen sich diese auch besonders für<br />

kleinere Wohnungen oder Häuser, in denen der Platz<br />

begrenzt ist. Denn sie können im Wohnzimmer, im<br />

Büro oder im Badezimmer installiert werden. Dort verstecken<br />

sie sich in der Dusche oder im Dampfbad und<br />

zeigen erst nach dem Einschalten ihre wahre Stärke.<br />

Auch für trockene Wohnräume gibt es spezielle Modelle,<br />

die einfach an eine normale Steckdose angeschlossen<br />

werden.<br />

Die Kombination aus gesundheitlichen Vorteilen, einfacher<br />

Installation und platzsparender Anwendung<br />

macht Infrarotpaneele zu einer attraktiven Option für<br />

alle, die ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden auf innovative<br />

Weise fördern möchten.<br />

repaBAD GmbH<br />

T +43 (0)800 29 35 18<br />

info@repabad.com<br />

www.repabad.com<br />

91<br />

Produkt News<br />

Drai<br />

DIE DOPPELTE 3NAGE DER SECURIN<br />

IST DAS PRODUKT AUS INNOVATION<br />

UND ÜBERLEGENHEIT.<br />

Rechnen Sie mit dem Besten. Die SECURIN ® von ASCHL ® . Punkt.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

92<br />

Produkt News<br />

Wellness mit stilvollen<br />

Entwässerungslösungen<br />

Am malerischen Schwarzsee liegt das Alpenhotel Kitzbühel. Das neu gebaute und<br />

großzügig erweiterte Hotel präsentiert sich als harmonische Verschmelzung von<br />

traditionell-alpinem Flair und modernem Lifestyle.<br />

Beim Bau des Hotels wurde sehr auf Regionalität<br />

geachtet: So wurden vorzugsweise natürliche Materialien<br />

und edle heimische Hölzer verwendet. Die<br />

Fassade besteht aus unbehandeltem Lärchenholz,<br />

während begrünte Dächer zur Förderung der Artenvielfalt<br />

und zur Verbesserung der Energieeffizienz<br />

beitragen. Für eine nachhaltige Energieversorgung<br />

sorgen Erdwärme und Biomasse aus Hackschnitzeln<br />

aus örtlichen Waldressourcen. Dank der Erdwärme<br />

kann das Hotel im Sommer auch umweltschonend<br />

gekühlt werden.<br />

Die Gäste erwartet dort nun nicht nur eine einzigartige<br />

Wohlfühl-Atmosphäre, sondern auch eine 1.300<br />

m² große Wellness-Oase mit Infinity Pool, Saunalandschaft<br />

und mehr. Dabei sorgt die Edelstahl-Entwässerungstechnik<br />

von Aschl (1A Edelstahl GmbH), die<br />

komplett aus Edelstahl gefertigt und somit korrosionsfrei<br />

und chlorbeständig ist, für ein trockenes, sauberes<br />

und stilvolles Ambiente.<br />

Für den Wellnessbereich war ein Rinnensystem mit<br />

dezenter Optik gesucht, das anfallendes Oberflächenwasser<br />

sicher und barfußbegehbar abführt. Die<br />

Wahl fiel auf die patentierte Badrinne SPArin, die<br />

trotz der schmalen Einlaufbreite von nur 8 mm das<br />

Oberflächenwasser schnell ableitet. In Kombination<br />

mit dem Sanitärablauf SINKclear Mini sind die Böden<br />

so im Nu trocken und rutschfest.<br />

Insgesamt wurden in den Flurbereichen ca. 15 Lfm.<br />

SPArin sowie vier Sanitärabläufe SINKclear Mini, zwei<br />

davon mit jeweils zwei Rinnenanschlüssen über Eck,<br />

installiert. Der einteilige Bodenablauf SINKclear Mini<br />

wurde ausgewählt, da er sich aufgrund der niedrigen<br />

Einbauhöhe von nur 100 mm einfach im Sanierungsbereich<br />

einbauen lässt.<br />

1A Edelstahl GmbH<br />

T +43 (0)7247 8778-0<br />

office@aschl-edelstahl.com<br />

www.aschl-edelstahl.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

93<br />

Produkt News<br />

Mein Dampfbad,<br />

mein Wohlfühl-Refugium!<br />

Design-Upgrade<br />

Die neu designten Waschtische der EXOS. Systemlinie<br />

von KWC Professional lösen räumliche Herausforderungen<br />

ideal: Ob in Bürogebäuden, Einkaufszentren, Wellnessbereichen<br />

oder Museen, hochwertige Einzel- oder<br />

maßgefertigte Reihenwaschtische – auch barrierefrei –<br />

bieten abwechslungsreiche Ausstattungsoptionen.<br />

Die Waschtische aus Mineralgranit (MIRANIT) überzeugen<br />

durch Flexibilität, Qualität und mit moderner<br />

Formgebung, wobei das stabile Waschtischmaterial<br />

schlag- und bruchfester als Sanitärkeramik ist. Die glatte,<br />

porenfreie Gelcoatoberfläche bietet eindeutige Hygiene-<br />

und Reinigungsvorteile, da Schmutz und Keime<br />

kaum Halt finden.<br />

Die Auswahl bei den EXOS. Waschtischen reicht von<br />

gängigen Standardgrößen bis hin zu variablen Maßen.<br />

Dem erhöhten Komfort, der Sicherheit und der Ergonomie<br />

wurde bei der Gestaltung, den Ablageflächen und<br />

der Konzeption der Griffbereiche bei den barrierefreien<br />

Varianten Rechnung getragen.<br />

KWC Aquarotter GmbH<br />

T+49 (0)3378 818 0<br />

kwc-info.de@kwc.com<br />

www.kwc.com/de<br />

Duschen & Dampfbaden<br />

bei optimaler Raumausnutz<br />

ung – unsere<br />

Dampfbäder passen<br />

dank individueller<br />

Gestaltungs möglichkei<br />

ten auch in Ihr Bad.<br />

Zusätzlich vereint Infrarot die entspannende<br />

Wirkung von Was ser dampf mit heilsamer<br />

Tiefenwärme.<br />

Jetzt Dampfbad-Konfigurator testen:<br />

www.repabad.com /dampfbad<br />

www.repabad.com<br />

SEIT<br />

1963


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

Auszeichnung für<br />

Designserie<br />

Im Jubiläumsjahr der größten Publikumsmesse<br />

West österreichs – 100 Jahre Messe Innsbruck und<br />

50 Jahre Congress Innsbruck – gewann der Tiroler<br />

Badmöbelhersteller CONFORM mit der neu lancierten,<br />

multifunktionalen Designserie Metrixx by<br />

Conform den prestigeträchtigen Award in der Kategorie<br />

„Industrial Design“. Nach den Prämierungen<br />

für den multifunktionellen Spiegelschrank Intelio im<br />

Jahre 2017, der Designserie Xanadu (2018) und dem<br />

Massivholzprogramm Soulid (2022) konnte das in<br />

Imst ansässige Unternehmen nun für das neue Badmöbel-Konzept<br />

bereits zum vierten Mal die begehrte<br />

Design-Auszeichnung entgegennehmen.<br />

Metrixx by Conform begeisterte sowohl Fachjury<br />

als auch Publikum nicht nur mit ästhetischen Qualitäten,<br />

sondern vielmehr auch mit einer Vielzahl<br />

innovativer Features, smarten Hilfsfunktionen, weitreichender<br />

Konnektivität und last but not least mit<br />

einer schier grenzenlosen Planungsflexibilität sowie<br />

Ausstattungsvariabilität. „Metrixx verschiebt<br />

die Grenzen zwischen individuellen Einbaumöbeln<br />

und seriell gefertigten Möbelelementen“, so Herbert<br />

Schwingenschuh (GF Conform Badmöbel GmbH)<br />

anlässlich der Präsentation.<br />

94<br />

CONform Badmöbel GmbH<br />

T +43 (0)5412 63493<br />

office@conformbad.at<br />

www.conformbad.at<br />

www.conform-partnersystem.com<br />

Produkt News<br />

Neue Systemplattform<br />

Die Verbindung einzelner Gewerke und Systeme in<br />

Gebäuden bedeutet für Planer und Anlagenbauer einen<br />

enormen Aufwand. Die neue Plattform TROX Ox<br />

führt nun unterschiedliche Anwendungen in einer<br />

einheitlichen Systemwelt zusammen und vereinfacht<br />

zukünftig die Arbeit mit Lüftungs-, Brandschutz- und<br />

Entrauchungsanlagen erheblich.<br />

Dadurch werden Schnittstellen zwischen den unterschiedlichen<br />

Anwendungen und Gewerken reduziert<br />

und die Installation sowie die Inbetriebnahme deutlich<br />

vereinfacht. Alle Komponenten können via Plug &<br />

Play schnell und ohne Aufwand eingebunden werden.<br />

TROX Ox ist abwärts- wie aufwärtskompatibel und als<br />

skalierbares System sowohl für Neubau als auch für<br />

Sanierungen geeignet. Die System-Plattform TROX<br />

bringt erhebliche Kostenvorteile und bietet eine hohe<br />

Zuverlässigkeit, Planungs- und Terminsicherheit.<br />

TROX Austria GmbH<br />

T +43 (0)1 25043-0<br />

trox-at@troxgroup.com<br />

www.trox.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

95<br />

Produkt News<br />

Innovativer<br />

Designbelagsklebstoff<br />

Der einkomponentige Murexin Spezial Designbelagsklebstoff<br />

X-Bond MS-K 499 ist ein<br />

innovativer Kleber für eine Vielzahl an Belägen<br />

und Anwendungsgebieten. Sogar bei<br />

erhöhter thermischer und mechanischer Belastung<br />

sowie Feuchtigkeitseinwirkung ist er<br />

der Designbelagsklebstoff der ersten Wahl.<br />

Seine Einsatzgebiete sind Untergründe im Innen-<br />

und Außenbereich und er eignet sich zur<br />

Verklebung von LVT-Designbelägen, homogenen<br />

und heterogenen PVC-Belägen in Fliesen<br />

und Bahnen, CV-Belägen, Kautschukbelägen,<br />

Schmutzschleusen oder Kunstrasenbelägen<br />

sowohl auf saugenden als auch auf nicht saugenden<br />

Untergründen. Seine Formstabilität<br />

ermöglicht auch die Verklebung von schweren<br />

Belägen wie z.B. Gummimatten. Der Designbelagsklebstoff<br />

ist sehr emissionsarm, enthält keine<br />

migrationsfähigen Bestandteile und reagiert<br />

auch selbst nicht auf weichmachende Stoffe.<br />

Murexin GmbH<br />

T +43 (0)2622 27401-0<br />

info@murexin.com<br />

www.murexin.com<br />

Andreas Jäger<br />

Klimaexperte<br />

Dämmen! Und<br />

sich von hohen<br />

Kosten trennen.<br />

Zeit, sich von hohen Heizkosten zu verabschieden.<br />

Mit der Austrotherm Wärmedämmung sparen Sie<br />

jede Menge Heiz - und Kühlkosten ein sowie auch<br />

noch unnötige CO 2<br />

-Emissionen. Das freut nicht nur<br />

Ihr Haushaltsbudget, sondern auch das Klima, auf<br />

das sich übrigens jedes Gründach positiv auswirkt.<br />

Dieses begrünte Umkehrdach wurde mit<br />

Austrotherm XPS ® sicher gedämmt.<br />

austrotherm.com


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

96<br />

Produkt News<br />

Brandschutztüren für historischen Umbau<br />

Inmitten der malerischen Bezirksstadt Feldbach in der Steiermark steht die Villa<br />

Hold – ein architektonisch beeindruckendes Gebäude mit einer über 100-jährigen<br />

Geschichte. Dieses historische Objekt wurde vom Architekturbüro planwerk.stadt<br />

mit größter Sorgfalt und Liebe zum Detail renoviert.<br />

Die Revitalisierung der Villa begann im Oktober 2020.<br />

Im Rahmen dieses Projekts wurden innerhalb einer<br />

Montagezeit von nur drei Wochen Holz-, Stahl- und<br />

Alu-Glas-Türen vom Brandschutztürenspezialisten<br />

Peneder verbaut. Besonders bemerkenswert ist dabei<br />

die Integration einer Holzzarge in Form eines Rundbogens.<br />

Ebenso beeindruckend sind die sehr hohe<br />

Oberlichte und die beidseitige Flächenbündigkeit der<br />

Elemente. Die Türen fügen sich so harmonisch in das<br />

Gesamtdesign des Objektes ein und erfüllen für jeden<br />

Raumabschluss den baulichen Brandschutz.<br />

Im Juni <strong>2023</strong> wurde die erfolgreiche Fertigstellung<br />

und Eröffnung der Villa als neues Ratshaus gefeiert.<br />

Dieses Projekt symbolisiert Innovation und die Fähigkeit,<br />

Tradition und Moderne zu vereinen.<br />

Peneder Bau-Elemente GmbH<br />

T +43 (0)50 5603-0<br />

brandschutz@peneder.com<br />

www.peneder.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

97<br />

Produkt News<br />

Innovative<br />

Bandtechnik zwischen<br />

Tür und Zarge<br />

Für umfassenden Raumkomfort<br />

Die bekannten Deckensegel Lindner<br />

Plafotherm® verbinden Heiz-/Kühltechnik<br />

mit optimierter Raumakustik dank perforierter<br />

Oberflächen. Mit Plafotherm® All<br />

in One kommen nun zu diesen Produkteigenschaften<br />

integrierte Lichtlösungen<br />

bzw. Bandrasterleuchten und nicht sichtbare<br />

Lüftungssysteme hinzu.<br />

Die vorgefertigte Komplettlösung mit<br />

ihren abgestimmten Komponenten ist<br />

mit der schalt- und optional dimmbaren<br />

Leuchte QZI mit einer Lichtleistung von<br />

2.700 Lumen ausgestattet und auch die<br />

Segelmaße von 4.000 x 1.100 mm, die<br />

Oberfläche in COLOURline RAL 9016 und<br />

eine Perforation von Rv 1,8 - 20 sind als<br />

Grundlage definiert. Auf Wunsch sind<br />

ebenso projektbezogene Lösungen in<br />

verschiedenen Abmessungen, Farben<br />

und Perforationen verfügbar.<br />

Als Lüftungssystem stehen die Lindner<br />

Zuluftelemente AirBox oder AirHybrid<br />

Lüftungselemente (mit Induktionsdüsen)<br />

in verschiedenen Ausführungen zur Wahl.<br />

Verdeckt an der Rückseite sorgen sie für<br />

angenehme Frischluftzufuhr und Luftverteilung<br />

im Raum. Bei der Nenn-Heiz-/Kühlleistung<br />

überzeugen die Deckensegel mit<br />

einer Leistung bis zu 545 W/Stück im Kühlfall<br />

und bis zu 660 W/Stück im Heizfall.<br />

Lindner GmbH<br />

T +43 (0)2252 86160-0<br />

austria@lindner-group.com<br />

www.lindner-group.com<br />

Ihr Kontakt<br />

Alexander Moser<br />

☎ +43 664 / 167 2514<br />

www.simonswerk.de


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

98<br />

Produkt News<br />

Fotos: Hamacher Hotels & Resorts<br />

Von der Finca zum Exklusiv-Hotel<br />

Im Nordosten Mallorcas ist das 5-Sterne Carrossa Hotel auf einem herrschaftlichen<br />

Anwesen mit einem weitläufigen, offenen Raumkonzept entstanden. Das luxuriöse<br />

Domizil nahe Artà besticht seit dem Um- und Erweiterungsbau mit einer ausbalancierten<br />

Mischung aus Bestand und Neubau, aus Tradition, Moderne und Individualität.<br />

Im Zentrum steht das 500 Jahre alte, behutsam<br />

sanierte und modernisierte Herrenhaus. Darin und<br />

in den drei Neubauten auf den Fundamenten alter<br />

Schafställe sind nach Plänen des süddeutschen Innenarchitekten<br />

Florian Keck über 75 Zimmer, Suiten<br />

und Konferenzräume für Tagungen und Incentives<br />

umgesetzt worden.<br />

Die Suiten und die Hotelzimmer gestaltete der Innenarchitekt<br />

mit Werkstoffen wie dem mallorquinischen<br />

„Marés“, einheimischen Hölzern, Edelstahl und edlen<br />

Stoffen mit lokalen Dekormotiven. Bei den Türen<br />

setzte er auf Produkte der Tischlerei Kilzer GmbH<br />

& Co. KG aus Osttirol und auf das komplett verdeckt<br />

liegende Bandsystem TECTUS von SIMONSWERK<br />

für ungefälzte Objekt- und Funktionstüren. Mit ihrer<br />

Oberfläche aus hochwertig poliertem Edelstahl wirken<br />

TECTUS-Bänder elegant und zugleich sehr zurückhaltend<br />

und fügen sich perfekt in die Geradlinigkeit der Architektur<br />

ein. Zum Einsatz kamen Systeme TECTUS TE<br />

240 3D und TE 540 3D, wobei letztere Variante durch<br />

Belastungswerte bis zu 120 kg maximale Gestaltungsfreiheiten<br />

selbst mit massiven Türblättern erlaubt.<br />

SIMONSWERK GmbH<br />

T +49 (0)5242 413-0<br />

info@simonswerk.de<br />

www.simonswerk.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

99<br />

Produkt News<br />

Elegant und innovtiv<br />

Das Schiebe-Dreh-System Proline T von Solarlux<br />

ist die neue Generation von Balkonfassaden, die die<br />

bewährten Systemlösungen des Produzenten technisch<br />

und gestalterisch auf das nächste Level heben.<br />

Als modularer Baukasten konzipiert, mit dessen<br />

Komponenten die Produkteigenschaften gezielt auf<br />

die jeweilige Bauaufgabe zugeschnitten werden können,<br />

ist das Anwendungsspektrum breit gefächert.<br />

Von Fassaden über Balkone und Loggien bis hin zu<br />

Laubengängen eignet sich die bewegliche Glasfassade<br />

sowohl im Neubau als auch in Bestandsgebäuden.<br />

Wahlweise können die bis zu 3 m hohen und 1 m breiten<br />

Schiebe-Dreh-Elemente raumhoch ausgeführt<br />

oder auf neue bzw. bestehende Balkonbrüstungen<br />

montiert werden. Darüber hinaus sind sie als transparente<br />

Raumteiler in Innenräumen eine elegante<br />

und funktionale Lösung. Dank des innovativen Profils<br />

sind dabei erstmals Glasstärken bis 18 mm erlaubt,<br />

zusätzlich konnten die Profilansichten reduziert werden.<br />

In Kombination mit einem Rw-Wert von 30 dB ist<br />

das Schiebe-Dreh-System einzigartig auf dem Markt.<br />

Mit reduzierten Profilansichten und hohem Schallschutz wurde Proline T von Solarlux<br />

als „Winner“ des ICONIC AWARDS <strong>2023</strong>: Innovative Architecture ausgezeichnet.<br />

Solarlux Austria GmbH<br />

T +43 (0)512 209023<br />

info.at@solarlux.com<br />

www.solarlux.com<br />

Nutzerkomfort steigern. Klima schützen:<br />

Mit innovativem<br />

Sonnenschutz!<br />

Entdecken Sie die Brancheninnovationen<br />

hautnah. Erfahren Sie, wie Sie mit innovativem<br />

Sonnenschutz nachhaltig Energie sparen,<br />

CO 2<br />

-Emissionen reduzieren und den<br />

Nutzerkomfort steigern. Für begeisterte<br />

Kunden und echten Klimaschutz!<br />

Gemeinsam mehr erreichen — togetheR+T!<br />

19. — 23.2.2024<br />

Messe Stuttgart<br />

www.rt-expo.de


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

100<br />

Produkt News<br />

Schlank und klassisch<br />

Aus einem anfänglichen Trend ist mit dem New Classic Stil ein beliebter Wohnstil<br />

geworden, der längst in moderne Wohnwelten eingezogen ist. Josko hat diesem<br />

Trend nach minimalistischem, reduziertem Design bereits mit neuen Innentürund<br />

Haustürmodellen Rechnung getragen und erweitert nun sein entsprechendes<br />

Angebot auf den Bereich der Holz/Alu-Fenster.<br />

Amber – wie Bernstein – nennt der Produzent seine<br />

jüngste Produktneuheit, ein Fenster im New Classic<br />

Stil mit besonderen Details, die es von allen herkömmlichen<br />

Fenstern unterscheidet. Seine besonders<br />

schlanken Rahmen ermöglichen bis zu 17 %* mehr<br />

Glasfläche, was wiederum mehr Tageslicht und mehr<br />

solare Energiegewinne bedeutet. Mit einer serienmäßigen<br />

Dreifach-Verglasung hilft es, Energie zu sparen<br />

und glänzt auch im Design: Mit und ohne Sprossen,<br />

besonders schlank und proportional ausgewogen, innen<br />

glasleistenlos und wahlweise mit abgeschrägten<br />

oder profilierten Rahmen und mit einem serienmäßig<br />

verdeckten Beschlag setzt es ein Statement in zeitgemäßer<br />

Ästhetik. Zum Stil passende klassische bis<br />

moderne Griffe, verschiedene Holzarten und Farbtöne<br />

kombiniert mit unterschiedlichen Füllungen für<br />

Terrassentüren machen Amber zur Spielfläche für<br />

den persönlichen Stil.<br />

Verfügbar ist Amber aber nicht nur als Fenster, sondern<br />

auch als Ganzglassystem Amber Blue. Hebeschiebetüren<br />

und Terrassentüren lassen sich mit Fixteilen<br />

zu atemberaubenden Glasflächen kombinieren,<br />

die durch die extrem schlanken Rahmen ein Maximum<br />

an Tageslicht ins Innere lassen.<br />

Josko Fenster & Türen GmbH<br />

T +43 (0)7763 2241-0<br />

office@josko.at<br />

www.josko.at<br />

* bei 2-flg Stulpfenster 1,0 x 1,2 m


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Intelligenter Sonnenschutz<br />

Das flexible Smart Home System homee bündelt<br />

zahlreiche Anwendungen wie Licht, Heizung oder<br />

Sicherheit verschiedener Funkstandards. Diese<br />

kann der Nutzer komfortabel per Sprachsteuerung,<br />

Handsender oder App steuern.<br />

Das modulare homee Konzept bringt mit seinem<br />

Würfelprinzip Ordnung in die Smart Home Welt. Die<br />

Basis bildet der weiße Brain Cube, der alle Daten<br />

verschlüsselt und lokal speichert. Durch zusätzliche<br />

Würfel für die Funkstandards Z-Wave, ZigBee und<br />

EnOcean lässt er sich beliebig erweitern. Neu hinzu<br />

kommt der rote Warema Würfel für das Funksystem<br />

WMS, der alle intelligenten Sonnenschutzprodukte<br />

von Warema steuern kann. Mögliche Anwendungen<br />

sind beispielsweise Außenjalousien, Rollläden, Lamellendächer,<br />

sowie Markisen mit Heizstrahler und<br />

LED-Lichtleisten.<br />

WAREMA Austria GmbH<br />

T +43 (0)662 853015-0<br />

info@warema.at<br />

www.warema.at<br />

101<br />

Die Freiheit,<br />

wirklich<br />

gestalten<br />

zu können.<br />

Fassadenlösungen von<br />

Sto setzen Maßstäbe bei<br />

Systemsicherheit und<br />

Individualität.<br />

Hier geht´s zu den<br />

Fassadenlösungen<br />

von Sto!<br />

Produkt News<br />

VTA Innovationstower, Rottenbach, A | Architekt: Grießer & Schneebauer Zt GmbH, Wels, A | Produkte: StoVentec R, StoColor Lotusan® | Foto: Christian Schellander


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

102<br />

Produkt News<br />

Authentisch, vielseitig und nachhaltig<br />

Mit dem neuen WICLINE 75 Industrial Design (ID) erweitert WICONA ab sofort<br />

seine erfolgreiche WICLINE Serie um ein neues Fenstersystem. Für maximale<br />

Planungsfreiheit ist das elegante und minimalistische Fenstersystem in zwei<br />

Designoptionen als ein- und zweiflügeliges Fenster verfügbar.<br />

Dank der geringen Rahmenbreite von nur 41 mm ist<br />

eine hohe Transparenz und somit eine optimale Tageslichtnutzung<br />

im Gebäude sichergestellt. Ein weiteres<br />

Plus ist die sehr gute technische Performance.<br />

Hochwertige Wärmedämmstege aus recyceltem<br />

Polyamid gewährleisten eine optimale thermische<br />

Trennung. Ausgestattet mit einer leistungsfähigen<br />

Dreifachverglasung, erreicht das System UwWerte<br />

von ≥ 1,3 W/(m²K). Zudem ist es schlagregendicht bei<br />

Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 km/h (E1950)<br />

und einem Windwiderstand von bis zu C5 (einflügelige<br />

Fenster). Dadurch eignet es sich ideal auch für<br />

den Einsatz in hohen Gebäuden. Mit einer Schalldämmung<br />

von bis zu 40 dB erfüllt WICLINE 75 ID hohe<br />

Anforderungen in puncto Akustik und ist sowohl in<br />

der einflügeligen als auch in der zweiflügeligen Variante<br />

als einbruchhemmend (RC2) eingestuft.<br />

Erhältlich ist das Fenstersystem mit dem neuen<br />

WICTOUCH Griff-Sortiment sowie in verschiedenen<br />

Oberflächen-Varianten. Neben einer Eloxal-Beschichtung<br />

sind pulverbeschichtete Oberflächen in<br />

zahlreichen Farbtönen sowie auch hoch kratzfeste<br />

und hitzereflektierende Beschichtungen realisierbar.<br />

Das mit dem Cradle to Cradle Certified® in „Silber“<br />

ausgezeichnete WICLINE 75 ID wird aus Hydro<br />

CIRCAL 75R gefertigt. Diese besonders nachhaltige<br />

Aluminiumlegierung besteht zu mindestens 75 % aus<br />

End-of-Life-Material und verfügt über einen CO 2 -Fußabdruck<br />

von nur 2,3 kg CO 2 pro Kilo Aluminium.<br />

Hydro Building Systems Austria GmbH<br />

T +43 (0)6212 20000<br />

info@wicona.at<br />

www.wicona.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Produkt News<br />

Nachhaltiger Beton<br />

Beton ist zu 100 Prozent für die Kreislaufwirtschaft geeignet.<br />

Derzeit werden in Österreich bereits mehr als 90 Prozent des<br />

Altbetonaufkommens recycelt, zerkleinert und hauptsächlich<br />

als Schüttgut in ungebundenen Anwendungen verwertet.<br />

Wopfinger Transportbeton arbeitet bereits seit 10 Jahren an<br />

der Weiterentwicklung von Betonen mit Anteilen an rezyklierten<br />

Gesteinskörnungen und bereitet Baurestmassen inklusive<br />

Ziegel und andere mineralische Baustoffe, die beim Abbruch<br />

alter Gebäude anfallen, in einem speziellen Verfahren auf. Mit<br />

dem selbst entwickelten Verfahren zur Wiederaufbereitung<br />

von Gesteinskörnungen können dadurch der Recyclinganteil<br />

im Transportbeton erhöht und natürliche Ressourcen und<br />

Deponieflächen geschont werden. Hinzu kommt, dass die<br />

CO 2 -Aufnahmefähigkeit von Betonbruch beachtlich ist und bis<br />

zu 41 Prozent des CO 2 betragen kann, die bei der Zementherstellung<br />

durch die Entsäuerung des Kalksteins entsteht.<br />

Durch den Einsatz modernster Technik ist es nun möglich,<br />

beide Umweltziele besser zu erreichen: den Einsatz von Recyclingmaterial<br />

im Transportbeton weiter zu erhöhen, Zement<br />

und Zusatzstoffe selektiv zu mischen und exakt an die betontechnologischen<br />

Anforderungen auszurichten und somit eine<br />

möglichst hohe CO 2 -Reduktion zu erreichen.<br />

Mit der Errichtung der beiden technologisch fortschrittlichsten<br />

ÖKOBETON-Werke Österreichs hat die Wopfinger Transportbeton<br />

in Seibersdorf und Bergland die technischen Möglichkeiten<br />

dafür geschaffen. Die nachhaltige Produktlinie ÖKOBETON<br />

mit rezyklierten Gesteinskörnungsanteil und CO 2 -reduzierten<br />

Beton-Rezepturen wird in den neuen ÖKOBETON-Werken<br />

ständig weiterentwickelt und auf alle anderen Transportbetonwerke<br />

der Wopfinger Transportbeton ausgerollt.<br />

Wopfinger Transportbeton Ges.m.b.H.<br />

T +43 (0)2253 6551-0<br />

office@wopfinger.com<br />

www.wopfinger.com<br />

Schiebe-Dreh-System Proline T<br />

· Bei höchsten Windlasten und Lärmemissionen<br />

· Minimale Profile für puristische Ganzglas-Konzepte<br />

· Systembaukasten für jegliche Anforderungen<br />

· Alle Glasqualitäten und -stärken bis 18 mm<br />

· Elemente bis 3 m Höhe und 1 m Breite


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

104<br />

Produkt News<br />

Architektur: Vibe Design Group Fotos: Jack Lovel<br />

Mit Glas neu interpretiert<br />

Die vielschichtige Geschichte eines ländlichen Anwesens in einer Küstenstadt<br />

auf der Halbinsel Mornington in Melbourne begann mit einer Pionierfamilie, nach<br />

der der Ort auch in Moat‘s Corner benannt wurde. Eine knorrige, von Zypressen<br />

gesäumte Auffahrt ist ein historischer Hinweis auf die ersten Siedler und die fast<br />

70-jährigen Aktivitäten von Gärtnern, die das weitläufige Areal mit vielfältiger<br />

Flora kultivierten.<br />

Neue Eigentümer stellten sich nun der Aufgabe, dort<br />

auf der bestehenden Grundfläche ein neues Haus zu<br />

schaffen, das sich in dieses Umfeld integriert und darauf<br />

reagiert. Entstanden ist ein Hausdesign, in dem das<br />

Wohnen im Haus mit dem umgebenden Garten in vielschichtige<br />

Beziehungen tritt. Der modernistisch inspirierte<br />

Baukörper öffnet sich bei jeder Gelegenheit dem<br />

Garten und es gibt keinen Raum innerhalb des Gebäudes,<br />

der nicht die Stimmungen der Natur widerspiegelt.<br />

So bietet etwa das erhöhte Hauptgeschoss mit seinen<br />

großflächig verglasten Wänden auf mittlerer Blätterdachhöhe<br />

einen direkten Blick in die Gartenlandschaft.<br />

Auch bei der Westwand und der Eingangsfassade<br />

setzten die Bauherren auf das Material Glas – die<br />

dort verbauten schwarzen Isolierpaneele sind als Wetterschutz<br />

mit einer Doppelglas-Verkleidung versehen,<br />

die die Silhouette der Gärten reflektiert und sich somit<br />

auch wieder in die Gesamtkomposition einfügt.<br />

Partner in Ihrer Nähe:<br />

Livingglas GmbH<br />

T +43 (0)2253 22300<br />

office@livingglas.at<br />

www.livingglas.at<br />

Keller minimal windows s.a.<br />

Route de Wilwerdange 38-40<br />

L-9911 Troisvierges<br />

www.minimal-windows.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Mehr Grün für den<br />

urbanen Lebensraum<br />

Bauwerksbegrünungen gewinnen in Zeiten des Klimawandels<br />

immer mehr an Bedeutung. Eine Lösung für<br />

die nachträgliche Fassadenbegrünung bietet Capatect<br />

(SynthesaGruppe) mit seinem vielfältig anwendbaren<br />

Rank-System, das die Begrünung aller Typen von Fassaden<br />

und Wänden ermöglich. Die Rankseile können horizontal,<br />

vertikal, diagonal, parallel oder auch über Kreuz<br />

durch die Rank-Montagesockel (Distanzhalter) geführt<br />

werden und erlauben, grüne Muster an Fassaden zu zaubern.<br />

Die Rankhilfe für Kletterpflanzen verbindet Technik<br />

und Einfachheit für die Fassadenbegrünung nach individuellen<br />

Wünschen. Ein Beispiel, wie es gemacht wird,<br />

zeigt die Wohnanlage A1, Wartberg an der Krems (OÖ),<br />

geplant und errichtet vom Büro Archionic Architektur und<br />

Immobilien mit Sitz in Steyr.<br />

Unterlagen zur Montage und zur einfachen Auswahl der<br />

richtigen Pflanze unter:<br />

www.synthesa.at/fassadenbegruenung<br />

Capatect Baustoffindustrie GmbH<br />

T +43 (0)7262 560-0<br />

info@capatect.at<br />

www.hanfdaemmung.at<br />

105<br />

Innerhalb weniger Monate<br />

klettert das Grün mithilfe<br />

ausgewählter Rankhilfen die<br />

Fassaden hinauf, wie hier am<br />

Beispiel einer neu errichteten<br />

Wohnanlage in Wartberg an<br />

der Krems.<br />

Produkt News<br />

rooom.rigips.at<br />

SYSTEMATISCH<br />

ÜBERLEGEN<br />

- -<br />

Raumsysteme sind mehr als die simple<br />

Aneinanderreihung von Wänden und Decken.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

106<br />

Produkt News<br />

Heizen mit der Sonne<br />

Sonnenschutz muss in nachhaltig geplanten Städten integraler Bestandteil von<br />

klimaeffizienten Gebäuden werden. Die Automatisierung von Jalousien, Raffstores,<br />

Rollläden und textilen Beschattungen bringt nicht nur jede Menge Komfort in<br />

Räume, sondern senkt darüber hinaus deutlich den Energieverbrauch für Kühlen,<br />

Heizen und Beleuchten. Automatisch gesteuerter Sonnenschutz beugt dem Aufheizen<br />

und Auskühlen der Räume durch rechtzeitiges Schließen und Öffnen vor,<br />

wodurch Energieeinsparungen bis zu 30 Prozent möglich sind.<br />

Um eine optimale Gebäudeenergiebilanz zu erreichen,<br />

muss sich der Sonnenschutz immer zum richtigen<br />

Zeitpunkt in der richtigen Position befinden. Dafür<br />

sorgt die HELLA-eigene Sonnenschutzsteuerung<br />

ONYX. In der kostenlosen App sind alle Beschattungselemente<br />

grafisch dargestellt – so sieht der<br />

Nutzer, in welcher Position sich der Sonnenschutz<br />

gerade befindet. Um den Sonnen- und Hitzeschutz<br />

immer optimal an die Bedingungen anzupassen,<br />

kann das System auch auf das Wetter reagieren. Der<br />

Wettersensor ONYX.WEATHER erfasst Einflüsse wie<br />

Windgeschwindigkeit, Sonnenintensität und Temperatur<br />

an der Fassade und nutzt die gewonnenen<br />

Daten, um die Produkte genau dem Empfinden der<br />

Nutzer anzupassen. ONYX kann mit allen gängigen<br />

Smart Home Systemen im gesamten Gebäude verbunden<br />

werden.<br />

HELLA Sonnen- und<br />

Wetterschutztechnik GmbH<br />

T +43 (0)4846 6555-0<br />

office@hella.info<br />

www.hella.info


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

107<br />

Produkt News<br />

SCHUTZ MIT PUTZ<br />

Für jede Anforderung der richtige Deckputz!<br />

In nur zwei Jahren Bauzeit wurde das ehemalige, abrissfällige<br />

Landeskrankenhaus generalsaniert und zum Mehrgenerationen<br />

Wohnprojekt „Traunhaus“ Bad Aussee umgebaut.<br />

Revitalisierung eines<br />

Spitals zum „Traunhaus“<br />

Das „Traunhaus“ im steirischen Bad Aussee verdeutlicht das<br />

Potenzial einer gelungenen baulichen Revitalisierung. In nur<br />

zwei Jahren Bauzeit wurde das ehemalige Spital generalsaniert<br />

und zum barrierefreien Mehrgenerationen-Wohnhaus<br />

umgebaut. Eine Aufwertung erfährt der fast 70 Jahre alte<br />

Komplex auch durch die nachträglich angebrachten Balkone,<br />

die abwechslungsreich über die Fassade verteilt, dem großvolumigen<br />

Gebäude nun eine markante Struktur verleihen.<br />

Die Befestigungsmöglichkeiten der Balkone im Altbestand<br />

waren dabei aber alles andere als optimal. Die ideale Lösung,<br />

um die Balkone zuverlässig und wärmebrückenfrei an<br />

die Stahlbetondecken anzuschließen, wurde schließlich im<br />

Schöck Isokorb RT Typ SKP gefunden. Das tragende Wärmedämmelement<br />

sorgt für eine optimale thermische Trennung<br />

der Bauteile durch Minimierung der Wärmebrücke sowohl bei<br />

frei auskragenden wie auch bei gestützten Balkonkonstruktionen.<br />

Der Isokorb RT ist als „Energiesparkomponente“ Passivhaus<br />

zertifiziert und bietet somit die optimale Lösung für die<br />

energetische Balkonsanierung.<br />

Schöck Bauteile Ges.m.b.H.<br />

T +43 (0)1 786 5760<br />

office-at@schoeck.com<br />

www.schoeck.com/at<br />

Fotos: ROSA Architektur Bad Mitterndorf<br />

Bewährte österreichische Putzqualitäten von<br />

Capatect:<br />

Þ<br />

Þ<br />

Þ<br />

Þ<br />

Þ<br />

CarboPor<br />

Der Innovative<br />

PrimaPor<br />

Der Vielseitige<br />

NaturePor<br />

Der Biozidfreie<br />

LithoPor<br />

Der Traditionelle<br />

VivaPor<br />

Der Farbintensive<br />

u. v. m.<br />

SH-Putz<br />

SI-Putz<br />

KD-Putz<br />

Capatect: Alles andere ist nur Fassade.<br />

www.capatect.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

108<br />

Produkt News<br />

Zu den historischen Wurzeln<br />

Dem als „Alte Apotheke“ bekannten Haus in Ferlach in Kärnten wurde ein frisches<br />

Erscheinungsbild verliehen. Gelb und Braun im Wechsel prägten das Fassadenbild<br />

des historischen Bauwerks und der Putz und das Fachwerk hatten zunehmend unter<br />

den Witterungseinflüssen gelitten. Mit einer umfassenden Renovierung sollte<br />

die Fassade den Charme der eigenen Historie wiedererlangen.<br />

Den Auftrag dafür erhielt die Klagenfurter<br />

MALmir OG. Nicht nur die gestalterischen<br />

Ideen überzeugten die Auftraggeber,<br />

sondern auch das mit Brillux entwickelte<br />

Produktkonzept mit einem maßgeschneiderten<br />

Systemaufbau gab den Ausschlag<br />

für die Entscheidung. Denn für die denkmalgeschützte<br />

Fassade empfahl es sich,<br />

zum Schutz der Bausubstanz Silikatfarben<br />

als hoch wasserdampfdiffusionsfähige Beschichtung<br />

zu verwenden. Extrasil, eine einkomponentige<br />

Fassadenfarbe auf Silikatbasis,<br />

war als zentrales Produkt gesetzt. Auch<br />

die Holzbauteile bezog das MALmir-Team<br />

in die Erneuerungsmaßnahmen ein. Die Elemente<br />

an Dachuntersichten, Fachwerk und<br />

Balkonen akzentuierte man mit dem moosgrünen<br />

RAL-Ton 6005.<br />

Noch heute ist das Objekt in Ferlach die Visitenkarte<br />

für den Malerbetrieb. Das Projekt<br />

brachte dem Unternehmen einen Auftragsschub<br />

und zusammen mit Brillux realisierte<br />

es seitdem zahlreiche weitere Projekte.<br />

Brillux Farben GmbH<br />

T +43 (0)732 370740-0<br />

info@brillux.at<br />

www.brillux.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Perfekt saniert<br />

& gedämmt<br />

Die Volksschule Hörtendorf in Klagenfurt<br />

wurde umfassend saniert und eröffnete<br />

pünktlich zum Schulstart im September<br />

ihre frisch renovierten Pforten. Über 4,3<br />

Millionen Euro wurden investiert, um das<br />

mehr als 50 Jahre alte Schulgebäude nach<br />

neuesten Energie-, Sicherheits- und Brandschutzstandards<br />

zu modernisieren.<br />

Im Steildach des Gebäudes wurden dafür<br />

rund 1.024 m 2 des Polyurethan-Aufdachdämmelements<br />

steinothan® 125 DO von<br />

Steinbacher verarbeitet. Mit diesem diffusionsfähigen<br />

Dämmelement entwickelte der<br />

Tiroler Dämmstoffprofi eine Lösung speziell<br />

für Dachsanierungen, bei denen bereits<br />

eine Dämmung zwischen den Sparren vorhanden<br />

ist. „steinothan® 125 garantiert mit<br />

einer Wärmeleitfähigkeit von 0,025 W/(mK)<br />

eine Top-Dämmleistung, sehr hohe Druckfestigkeit<br />

und erhöhte Regensicherheit, die<br />

durch die Holzforschung Austria geprüft<br />

ist“, erläutert Mag. Roland Hebbel, Geschäftsführer<br />

bei Steinbacher.<br />

109<br />

Steinbacher Dämmstoff GmbH<br />

T +43 (0)5352 700-0<br />

office@steinbacher.at<br />

www.steinbacher.at<br />

Produkt News<br />

© StadtKommunikation<br />

By<br />

0.5<br />

kg CO 2<br />

e pro kg Aluminium<br />

CO2<br />

BILANZ<br />

Der neue Maßstab für Nachhaltigkeit!<br />

Wir treiben unser Engagement für das nachhaltige Bauen konsequent weiter voran und führen<br />

als erstes Aluminiumsystemhaus hochwertige Tür-, Fenster- und Fassadenprofile aus 100 %<br />

recyceltem End-of-Life-Aluminium im Markt ein. Der CO 2<br />

-Fußabdruck der Aluminiumlegierung<br />

Hydro CIRCAL 100R gehört mit durchschnittlich 0,5 kg CO 2<br />

e pro kg Aluminium zu den geringsten<br />

weltweit. Ein entscheidender Schritt in Richtung einer echten Kreislaufwirtschaft.<br />

www.wicona.de


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

110<br />

Produkt News<br />

Schichten der Stadtgeschichte<br />

Das Viertel Grand Canal Dock im Osten von Dublin gehört zu den größten Entwicklungsgebieten<br />

der irischen Hauptstadt. Rund um denkmalgeschützte Gebäude der<br />

historischen Mühlenanlage Boland’s Mill aus dem 19. Jahrhundert bilden drei Hochhäuser<br />

nach Plänen von BKD Architects Burke-Kennedy Doyle eine neue Zeitschicht<br />

innerhalb des aufstrebenden Quartiers.<br />

Hier soll ein lebendiges Wohn- und Geschäftsviertel<br />

entstehen, in dem Alt- und Neubauten miteinander<br />

verweben. Durch den Zuzug großer Tech-Konzerne<br />

ist die Gegend heute auch als Silicon Docks bekannt.<br />

Deren Gesicht prägen nun drei markante Hochhäuser,<br />

die die sanierten Lagerhäuser der Mühle wirkungsvoll<br />

überragen.<br />

Der heterogene Charakter des Areals überträgt sich<br />

auch auf die Gestaltung der jüngsten Bebauung.<br />

Leicht divergierende Formen und Fassadenbilder<br />

resultieren dabei aus einem einheitlichen Gestaltungsprinzip.<br />

Auf kleinteiligerer Ebene wechselt das<br />

Fassadenbild je nach Gebäude und Ausrichtung. So<br />

reichen die Varianten von versetzt angeordneter Verglasung<br />

über vollflächig mit Keramikplatten bekleidete<br />

Wandpartien bis hin zu vorgesetzten Lamellen.<br />

Die ausgewählten Keramikfassaden von MOEDING<br />

schreiben dabei die Gestaltung der umgebenden Bebauung<br />

eindrücklich fort: Vier verschiedene Typen<br />

sowie fünf Glasurfarben bilden die Grundlage für das<br />

wohlkomponierte Spiel. Zum Einsatz kamen Fassadenplatten<br />

des Systems Longoton® im Hochformat,<br />

die bis zu 1.300 Millimeter lang sind. Dazu gehören<br />

flach ausgebildete Platten mit 40 Millimetern Stärke<br />

und 350 Millimetern Breite, die als Lamellen Verwendung<br />

fanden, sowie Varianten gleichen Typs, die 363<br />

Millimeter breit sind und als bündige Fassadenbekleidung<br />

in Erscheinung treten. Die Gestaltungspalette<br />

ergänzen fünf Glasurfarben, die in enger Abstimmung<br />

mit den Architekten individuell für das Bauvorhaben<br />

entwickelt wurden. Dazu zählen ein helles, ein mittleres<br />

und ein dunkles Rot sowie Grau und Cremegrau.<br />

Moeding<br />

Keramikfassaden GmbH<br />

T +49 (0)8732 2460-0<br />

info@moeding.de<br />

www.moeding.de<br />

© Enda Cavanagh


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Geprüfter Brandschutz<br />

auf Holzbau-Untergrund<br />

Nach dem positiv absolvierten Großbrandversuch auf Massivbau-Untergrund<br />

wurde StoTherm Wood <strong>2023</strong> als erstes<br />

WDVS auf Holzbau-Untergrund einem Fassadengroßbrandversuch<br />

gemäß ÖNORM B 3800-5 unterzogen. Durch<br />

den positiven Prüfbericht ist die Sto Ges.m.b.H. der erste<br />

Systemanbieter am Markt, welcher die Zusatzanforderungen<br />

an WDVS-Fassaden gemäß OIB-Richtlinie 2 mit einem<br />

Holzweichfaser-WDVS im Holzbau nachweislich erfüllt. Dies<br />

gilt sowohl für die Holzrahmen- als auch für die Holzmassivbauweise.<br />

StoTherm Wood kann damit als erstes WDVS seiner<br />

Art in den Gebäudeklassen 1 bis inkl. 5 im mineralischen<br />

Massivbau und Holzbau angewandt werden.<br />

Das Herzstück von StoTherm Wood ist die Holzweichfaser-Dämmplatte,<br />

welche bis zu 95 % aus dem natürlichen<br />

Rohstoff Holz besteht. Die Dämmplatten werden im Trockenverfahren<br />

aus Nadelholz aus der Durchforstung gefertigt. Bei<br />

der Herstellung werden ausschließlich emissionsfreie Bindemittel<br />

verwendet, womit die ökologisch unbedenkliche Entsorgung<br />

am Ende der langen Nutzungsdauer sichergestellt<br />

wird. Die CO 2 -Ökobilanz der Weichfaserplatte ist während<br />

ihres Produktionszyklus (A1 - A3) nicht nur neutral, sondern<br />

sogar negativ. Somit spart die Dämmplatte in ihrer Produktion<br />

mehr CO 2 ein, als sie verbraucht.<br />

111<br />

Sto Ges.m.b.H.<br />

T +43 (0)4242 33 133-0<br />

info.at@sto.com<br />

www.sto.at<br />

Produkt News


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

112<br />

edv<br />

Bauthermografie-Praxis<br />

Mehr als bunte Bilder<br />

Gebäude und Fassaden sind schwierige Thermografie-“Motive“ – quasi an<br />

jeder Gebäudeecke lauern potenzielle Fehlerquellen. Die Aufnahme, Auswertung<br />

und Interpretation von Wärmebildern setzt deshalb Fachwissen und<br />

Erfahrung voraus.<br />

Text: Marian Behaneck<br />

Mit der Infrarot-(IR-)Kamera aufgenommene<br />

Wärmebilder, auch Thermogramme<br />

genannt, decken Wärmebrücken in Heizkörpernischen,<br />

an Rolladenkästen, im Dachbereich<br />

oder potenzielle Schimmelstellen<br />

an Fensterlaibungen, Fensterstürzen oder<br />

in Raumecken auf. Die Einsatzmöglichkeiten<br />

der Thermografie sind sehr vielseitig.<br />

Doch „rote“ oder „blaue“ Bereiche auf<br />

dem Kamera-Display müssen nicht immer<br />

„schlecht“ sein, deshalb setzt jeder Einsatzbereich<br />

spezialisiertes Wissen voraus. Sollen<br />

Objekte thermografisch korrekt erfasst<br />

werden, spielen gleich mehrere Faktoren<br />

eine Rolle: die Randbedingungen, die Kamera,<br />

das Messpersonal, das jeweilige Messobjekt,<br />

die Aufnahme sowie die Auswertung<br />

und Interpretation der Thermogramme.<br />

Die Randbedingungen<br />

Zu den Grundvoraussetzungen korrekter<br />

bauthermografischer Aufnahmen zählt bei<br />

der passiven Gebäudethermografie eine<br />

Temperaturdifferenz zwischen innen und<br />

außen von etwa 15 Kelvin über einen Zeitraum<br />

von 12 bis 24 Stunden. Der Messzeitpunkt<br />

sollte so gewählt werden, dass eine<br />

vorhergehende Sonneneinstrahlung auf das<br />

Messobjekt keinen Einfluss mehr auf das<br />

Messergebnis hat. Thermografische Untersuchungen<br />

sollten am besten in den Wintermonaten<br />

November bis März in den frühen<br />

Morgenstunden durchgeführt werden. Diese<br />

Zeit ist optimal, da noch keine störende<br />

Sonneneinwirkung das Messergebnis verfälschen,<br />

respektive sich die Fassade über<br />

Nacht abkühlen kann. Eine dichte Wolkendecke<br />

verhindert einen zu starken Kontrast<br />

zwischen dem Messobjekt und dem eiskalten<br />

Nachthimmel sowie ein Auskühlen von<br />

Oberflächen, die umso stärker auskühlen,<br />

Die Aufnahme und Interpretation von Thermogrammen<br />

setzt Expertenwissen und Erfahrung voraus. © Testo<br />

je mehr sie dem Himmel zugeneigt sind.<br />

Abgeschirmte Bereiche wie Fensterlaibungen,<br />

Balkon- oder Dachüberstände etc.<br />

kühlen vergleichsweise weniger aus und<br />

werden dadurch wärmer dargestellt, was<br />

zu Fehlinterpretationen führen kann, weil<br />

dort vermeintliche Wärmeverluste vermutet<br />

werden. Die Messung sollte ferner nicht<br />

durch Umwelteinflüsse wie Wind, Regen,<br />

Schnee, Nebel etc. beeinträchtigt werden.<br />

Bei Wind kühlt sich die Objektoberfläche<br />

stark ab, stärkerer Regen, Schneefall oder<br />

Nebel senken den Transmissionsfaktor der<br />

Luft, weshalb die am Kameradisplay angezeigte<br />

Temperatur nicht der tatsächlichen<br />

Oberflächentemperatur des Messobjekts<br />

entspricht. Sollten die Messaufgabe, Termine<br />

oder andere Umstände es erfordern,<br />

von obigen Regeln abzuweichen, muss dies<br />

bei der Auswertung berücksichtigt und dokumentiert<br />

werden. Andere Randbedingungen,<br />

wie besondere Bauweisen des Objekts<br />

– etwa hinterlüftete Wand- oder Dachkonstruktionen<br />

– eine Fassadenbegrünung<br />

oder eine enge Straßenflucht können korrekte<br />

Messungen erschweren oder gänzlich<br />

vereiteln. In solchen Fällen sollte man Außen-<br />

durch Innenaufnahmen ergänzen oder<br />

gegenüberliegende Gebäude als erhöhten<br />

Aufnahmestandpunkt nutzen. Alle Räume<br />

des Gebäudes sollten, je nach Bauart, über<br />

mehrere Stunden gleichmäßig beheizt werden,<br />

um möglichst homogene Messbedingungen<br />

zu schaffen.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

113<br />

edv<br />

Die Kamera<br />

Thermografiekameras (siehe <strong>architektur</strong><br />

1/2022: Highend-Thermografie: Profis sehen<br />

mehr) sollten für Gebäudeanalysen<br />

geeignet sein, d.h. über einen Temperaturmessbereich<br />

zwischen - 20°C und + 100°C<br />

sowie einen Spektralbereich von 8 bis<br />

14 µm verfügen. Der Detektor sollte eine<br />

IR-Bildauflösung von mindestens 320 x 240<br />

oder besser 640 x 480 Messpunkten oder<br />

mehr haben. Die thermische Auflösung<br />

(NETD) sollte mindestens 0,06 Kelvin (bei<br />

30°C) betragen, bei einer Messgenauigkeit<br />

von +/- 2 %. Präzisere Messergebnisse ermöglichen<br />

Kameras mit einem kleineren<br />

NETD-Wert, z.B. 0,03 Kelvin und weniger.<br />

Auch die geometrische Auflösung (IFOV)<br />

entscheidet über die Bildqualität und<br />

Messgenauigkeit. Sie ist abhängig vom Kameraobjektiv,<br />

definiert die kleinstmögliche<br />

„Messfleckgröße“ und sollte 3,3 mrad und<br />

weniger betragen. Die Messfleckgröße ist<br />

jene Fläche auf dem Messobjekt, die aus einem<br />

Meter Entfernung einer einzelnen Detektorzelle<br />

in einem Wärmebild zugeordnet<br />

werden kann. Zu den Einstellmöglichkeiten<br />

einer IR-Kamera sollten mindestens eine<br />

Eingabe des materialspezifischen Wärmeabstrahl-Kennwerts<br />

(Emissionsgrad)<br />

und der reflektierten Temperatur gehören.<br />

Personen, die thermografische Messungen<br />

und Auswertungen selbstständig und im<br />

Auftrag eines Kunden durchführen, müssen<br />

potenzielle Fehlerquellen und Grenzen<br />

der Thermografie kennen sowie Messergebnisse<br />

korrekt interpretieren können.<br />

Sie sollten zudem nach IR-ÖNORM EN ISO<br />

9712 in den Stufen 2 oder 3 zertifiziert sein<br />

Hinterlüftete Fassaden oder Dachkonstruktionen führen zu Messfehlern –<br />

deshalb sollten Außenthermografien stets mit Innenthermografien ergänzt werden.<br />

© Verband Privater Bauherren, Regionalbüro Emsland, Deeters<br />

(siehe auch www.thermografie.co.at, Menü<br />

„Zertifizierungen“).<br />

Das Messobjekt<br />

Vor der Aufnahme sollte man möglichst<br />

viele Informationen über das Messobjekt<br />

in Erfahrung bringen. Kenntnisse etwa über<br />

die verwendeten Materialien und den konstruktiven<br />

Aufbau unterstützen eine korrekte<br />

Deutung thermischer Auffälligkeiten.<br />

Auch möglichen Fehlerquellen wie Mess-,<br />

Auswertungs- oder Interpretationsfehler<br />

kann man durch eine genaue Kenntnis des<br />

konstruktiven Objektaufbaus und baulicher<br />

Besonderheiten vorbeugen. Verfügt<br />

ein Gebäude etwa über eine Vorhangfassade,<br />

Holz-Vorsatzschale, ein mehrschaliges<br />

Mauerwerk oder über einen hinterlüfteten<br />

Dachaubau, sind von außen keine thermografischen<br />

Analysen möglich, weil die Hinterlüftung<br />

mit Kaltluft einen konstanten<br />

Wärmetransport nach außen unterbindet.<br />

Auch Informationen über die Gebäudeausrichtung,<br />

Hauptwindrichtung, die umgebende<br />

Bebauung oder das Nutzungsprofil<br />

können bei der Bewertung und Interpretation<br />

nützlich sein. Es ist deshalb sehr hilfreich,<br />

wenn der Eigentümer für Fragen zur<br />

Verfügung steht und aktuelle Bestandsgrundrisse,<br />

Schnitte, Detailpläne und Baubeschreibungen<br />

eingesehen und für eine<br />

Verwendung im Thermografie-Bericht kopiert<br />

werden können. Dann kann man Faktoren<br />

des Messobjekts, die das Messergebnis<br />

beeinflussen, besser einschätzen und bei<br />

der Auswertung und Interpretation berücksichtigen.<br />

Luftundichtigkeiten im Gebäude<br />

lassen sich am besten mit einer kombinierten<br />

Differenzdruck- (Blower-Door) und<br />

Thermografie-Messung lokalisieren und<br />

dokumentieren (siehe <strong>architektur</strong> 08/2018:<br />

Differenzdruck-Thermografie: Leckagen lokalisieren<br />

und dokumentieren).<br />

Die Aufnahme<br />

Thermische Schwachstellen werden in der<br />

Regel nur durch eine Kombination aus Außen-<br />

und Innenthermografie zweifelsfrei<br />

sichtbar. Während Außenaufnahmen eher<br />

eine erste Orientierung und Einschätzung<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

114<br />

edv<br />

Über die Bildqualität und Messgenauigkeit entscheiden technische Kameraparameter, wie die IR-Auflösung des Detektors sowie die geometrische und<br />

thermische Auflösung. (NETD 80, 50, 30 mK, v.l.n.r.) © InfraTec<br />

ermöglichen, lassen sich viele bauphysikalische<br />

Probleme nur durch eine Innenthermografie<br />

aufdecken. Zu den wichtigsten, nicht<br />

korrigierbaren Faktoren bei der Aufnahme<br />

zählen der richtige Bildausschnitt und Objektabstand:<br />

Die Aufnahmeposition sollte<br />

so gewählt werden, dass eventuelle Reflexionen<br />

der Umgebungsstrahlung vermieden<br />

werden. Das Messobjekt und eventuell interessante<br />

umgebende Details sollten gut<br />

sichtbar und nicht verdeckt sein. Bei der<br />

Temperaturmessung kleiner Objekte oder<br />

Details sollte man darauf achten, dass der<br />

oben genannte „Messfleck“ eines einzelnen<br />

Detektors der IR-Kamera vom Messobjekt<br />

vollständig ausgefüllt ist. Ansonsten ist<br />

keine korrekte Temperaturmessung möglich.<br />

Da die Messfleckgröße von der Entfernung<br />

zum Objekt und der Optik abhängt,<br />

muss gegebenenfalls der Objektabstand<br />

verringert oder ein Teleobjektiv gewählt<br />

werden. Ganz wichtig – und nachträglich<br />

ebenfalls nicht korrigierbar – ist eine korrekte<br />

Fokussierung. Auf unscharfen Wärmebildern<br />

erkennt man Messobjekte oder<br />

Problemsstellen schlechter und man macht<br />

zwangsläufig Messfehler, die umso gravierender<br />

sind, je kleiner das Messobjekt ist.<br />

Bei einfachen IR-Kameras ohne Fokussierung<br />

bleibt nur die Option, den Aufnahmeabstand<br />

zu verändern – sofern das möglich<br />

ist. Alle weiteren Parameter, wie die Einstellung<br />

des Emissionsgrads, der reflektierten<br />

Temperatur, des Temperatur-Messbereichs<br />

oder des Temperaturintervalls (Level und<br />

Span), lassen sich auch nachträglich korrigieren<br />

(siehe auch „Auswertung“). Zu jeder<br />

Thermografie-Aufnahme sollte man mit<br />

der integrierten Tageslicht-Kamera oder<br />

mit einer separaten Digitalkamera ein Tageslicht-Foto<br />

anfertigen, um lokalisierte<br />

Schwachstellen und Leckagen besser zuordnen<br />

und interpretieren zu können.<br />

Die Auswertung<br />

Schon während der Aufnahme sollten die<br />

Thermogramme in der Bildvorschau betrachtet<br />

werden, um einen ersten Eindruck<br />

vom Messobjekt zu erhalten oder Messwerte<br />

auf Plausibilität und Vollständigkeit zu prüfen.<br />

Je nach Kamera, werden die Temperaturskalierung,<br />

die Position und der Wert der<br />

Min-/Max-Temperatur, die Temperatur an<br />

der aktuellen Cursor-Position oder an individuell<br />

definierten Punkten, eine Isothermendarstellung<br />

etc. angezeigt. Die eigentliche<br />

Auswertung mit Hilfe der zum Lieferumfang<br />

gehörenden Auswertesoftware oder einer<br />

optionalen, speziell für die Gebäudeanalyse<br />

konzipierten Software (z.B. FORNAX von InfraTec),<br />

erfolgt in der Regel im Büro. Diese<br />

kann Thermogramme anzeigen, modifizieren,<br />

optimieren, organisieren, analysieren,<br />

Digitalfotos gegenüberstellen bzw. mit diesen<br />

überlagern, zu einem nachvollziehbaren<br />

Thermografie-Bericht zusammenstellen<br />

und als DOC- oder PDF-Datei exportieren.<br />

Zu den wichtigsten Parametereinstellungen<br />

gehört ein passender Temperatur-Messbereich,<br />

der der im Thermogramm erfassten<br />

IR-Strahlungsmenge entspricht. Wird er zu<br />

niedrig gewählt, wirkt das Bild „überbelichtet“,<br />

umgekehrt erscheint es „unterbelichtet“.<br />

Ein optimales Ergebnis erhält man mit<br />

einem möglichst kleinen Temperatur-Messbereich,<br />

der allerdings auch die niedrigsten,<br />

bzw. höchsten Temperaturen im Thermogramm<br />

abdecken sollte. Eine Feinjustierung<br />

von Kontrast und Helligkeit im Wärmebild<br />

ermöglicht die Einstellung des Temperaturintervalls<br />

(Level und Span). Während im<br />

Neben dem richtigen Bildausschnitt und einer korrekten Fokussierung ist bei kleinen<br />

Objekten oder Details die geometrische Detektorauflösung wichtig, sonst sind Messfehler<br />

vorprogrammiert. © InfraTec<br />

Zu den wichtigsten Bildeinstellungen zählen passende<br />

Temperatur-Messbereiche und intervalle – andernfalls<br />

werden schlecht gedämmte Altbauten zu gut gedämmten<br />

Neubauten (oben) und umgekehrt (unten). © Dr. Georg Dittié


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

115<br />

edv<br />

Automatikmodus die kälteste und wärmste<br />

Temperatur im Thermogramm als untere<br />

und obere Grenze des Temperaturintervalls<br />

gewählt wird, lassen sich im manuellen<br />

Modus die in der Palette verfügbaren<br />

Falschfarben gezielt auf die Temperaturen<br />

des Objektes verteilen. Das verbessert den<br />

Kontrast und zeigt Problemstellen deutlicher.<br />

Auch die Wahl der Farbpalette kann<br />

die Bildaussage und Sichtbarkeit von Problemstellen<br />

verbessern. Häufig verwendet<br />

werden die Eisen-, Regenbogen- und Graupalette.<br />

Zu den vielen Auswertefunktionen<br />

der Software gehören beispielsweise so genannte<br />

ROIs (Regions of Interest). Das sind<br />

im Thermogramm mit Hilfe von Punkten,<br />

Linien oder Flächen definierte Messbereiche,<br />

die in Form von Messreihen und Diagrammen<br />

ausgewertet werden können. 2Doder<br />

3D-Profildiagramme geben dabei den<br />

Temperaturverlauf entlang einer Linie oder<br />

einer Fläche an, Histogramme zeigen die<br />

Häufigkeitsverteilung von Temperaturwerten<br />

etc. Sind bauphysikalische Kenngrößen,<br />

Material- und Klimadaten bekannt, können<br />

Kondensationspunkte und damit schimmelgefährdete<br />

Stellen lokalisiert werden.<br />

Die Interpretation<br />

Die Interpretation von Thermogrammen<br />

ist wohl der heikelste Teil der Bauthermografie,<br />

da sie Wissen, Erfahrung und<br />

eine Verknüpfung des Know-hows aller<br />

oben genannten Disziplinen erfordert.<br />

Thermogramme liefern nur jeweils eine<br />

Momentaufnahme der Oberflächentemperaturverteilung<br />

eines Gebäudes, die von<br />

einer Vielzahl unterschiedlicher Faktoren<br />

beeinflusst wird. So kann sich das Thermogramm<br />

einer scheinbar schlecht gedämmten<br />

Außenfassade bei näherer Betrachtung<br />

der äußeren Umstände schnell als eine Momentaufnahme<br />

einer von der Sonne aufgeheizten<br />

Südfassade erweisen und rote<br />

Bereiche nur ihr Abstrahlverhalten wiedergeben.<br />

Ebenso können dunkelblaue Fensteröffnungen<br />

in den Obergeschossen nicht<br />

etwa auf gut gedämmte Fenster hinweisen,<br />

sondern lediglich die Reflexion des kalten<br />

Nachthimmels im Fensterglas wiedergeben.<br />

Deshalb müssen bei der Interpretation<br />

alle verfügbaren Informationen wie Baupläne<br />

und Baubeschreibungen, Digitalfotos,<br />

aber auch die Gebäudeausrichtung,<br />

Sonneneinstrahlung, Hauptwindrichtung,<br />

die umgebende Bebauung, das Nutzungsprofil<br />

und andere Faktoren berücksichtigt<br />

werden. In kniffeligen Fällen ist nicht selten<br />

ein nahezu „kriminalistischer“ Spürsinn erforderlich.<br />

Selbst Profis können danebenliegen,<br />

wenn nicht alle relevanten Eckdaten<br />

bekannt sind, respektive nicht ausreichend<br />

berücksichtigt werden. Erst nach einer<br />

gründlichen Analyse aller Messergebnisse,<br />

der bauphysikalischen Verhältnisse<br />

und der Gebäudekonstruktion sollten Vorschläge<br />

zur Problembeseitigung gemacht<br />

und für das jeweilige Gebäude sinnvolle<br />

Maßnahmen beschlossen werden. Temperaturunterschiede<br />

im Wärmebild korrekt zu<br />

interpretieren, setzt Erfahrung, Fachwissen<br />

und fundierte Thermografie-Kenntnisse<br />

voraus, die man sich am besten mit Hilfe<br />

von Fachliteratur und mehrtägigen Schulungen<br />

aneignen sollte (siehe Infokasten<br />

und <strong>architektur</strong> 08/2019: Thermografie-Schulungen:<br />

Mehr sehen lernen). Andernfalls<br />

sind Thermogramme nur bunte<br />

Bilder und damit wertlos.<br />

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das Organisations- und Führungstool<br />

der Architekten und Ingenieure<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

Planen mit<br />

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116<br />

edv<br />

Graphisoft, Hersteller der international genutzten<br />

BIM-Planungssoftware Archicad,<br />

stellt seine Programmversion Archicad 27<br />

vor. Hinzu kommen Funktions-Erweiterungen<br />

für die BIMcloud, BIMx und die Einführung<br />

der TGA-Fachplanungs-Software DDScad<br />

19, die ebenfalls zu Graphisoft gehört.<br />

Vor allem das Werkzeug zum Variantenvergleich<br />

findet großen Anklang bei den Archicad-Kundinnen<br />

und Kunden: Mit ihm ist es<br />

nun möglich, schnell und effizient die beste<br />

Planungsvariante zu finden, zu bewerten<br />

und im gesamten Projektteam zu nutzen.<br />

Ergänzt wird Archicad darüber hinaus um<br />

eine optimierte Anbindung an professionelle<br />

Visualisierungstools, ein verbessertes sowie<br />

ergänztes Attributemanagement sowie<br />

die umfangreiche Unterstützung für eine<br />

offene und interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

in Entwurf und Planung. Archicad 27 ist<br />

seit dem 4. Oktober <strong>2023</strong> verfügbar.<br />

GRAPHISOFT Deutschland GmbH<br />

Vertrieb Österreich<br />

mail@graphisoft.at<br />

www.archicad.at<br />

© Anton Adielsson<br />

Das schwedische Büro Reflex Arkitekter hat das „Kineum“ geplant. Das Hochhaus ist als Landmark<br />

in der Stadtsilhouette von Göteborg weithin sichtbar. Der 28-Geschosser mit Mischnutzung,<br />

unter anderem Büros und Konferenzräume, ein Hotel, ein Spa sowie Fitnessstudio, wurde<br />

mit Archicad geplant.<br />

Zuverlässige Kalkulationssoftware<br />

In der Schnelligkeit und Präzision der<br />

ABK-Kalkulationssoftware, mit der die<br />

Preise eines Angebots detailliert gemäß<br />

ÖNORM B 2061 berechnet werden, sieht<br />

die Pauzenberger GmbH, Spezialist für<br />

Turn- und Sportgerätebau, einen großen<br />

Wettbewerbsvorteil. Seit 1999 setzt das<br />

Unternehmen bereits auf die ABK-Software:<br />

Besonders in den Bereichen Kostenschätzungen,<br />

Angebotskalkulation, Bauabrechnung<br />

sowie Nachkalkulation ist es den<br />

Verantwortlichen dort wichtig, eine zuverlässige<br />

Software im Einsatz zu haben: „Eine<br />

gute Kalkulation ist das Um und Auf eines<br />

seriös geführten Unternehmens, um mögliche<br />

Fehlentwicklungen im Unternehmen<br />

frühzeitig zu erkennen.“<br />

Neben der Angebotslegung nach Listenpreisen<br />

steht mit ABK eine echte Berechnung<br />

mit Kalkulationsansätzen zur Verfügung.<br />

Aus Lohn-, Material-, Geräte- und<br />

Fremdleistungskosten werden über Zuschlagssätze<br />

und Umlagen Preise ermittelt.<br />

Zudem sind der Artikelstamm und die Standardkalkulationen<br />

wirkliche Stammdaten,<br />

die zentral gewartet und allen Mitarbeitern<br />

zur Verfügung gestellt werden. So minimiert<br />

das Unternehmen neben der Bearbeitungszeit<br />

auch die Fehlerquellen und sichert einen<br />

durchgehenden Qualitätsstandard. Und<br />

über eine konsequente Nachkalkulation in<br />

der ABK-Software bildet der Spezialist für<br />

Turn- und Sportgerätebau die Grundlagen<br />

für einen langfristigen Unternehmenserfolg.<br />

ib-data GmbH | ABK Bausoftware<br />

T +43 (0)1 492 5570-0<br />

abkinfo@abk.at<br />

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„SABRINA MEHLAN, STEFANIE WÖGRATH, ILLIZ ARCHITEKTUR, WIEN/ZÜRICH<br />

SPEZIALBAUTEN MIT<br />

ARCHICAD – LÄUFT.<br />

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WIR-<br />

STEIGEN-<br />

UM.AT<br />

Feuerwehr, Bildungsbau, Umspannwerk: illiz Architektur hat sich<br />

ein breites Spektrum erarbeitet. Der Wechsel zur BIM-Software<br />

Archicad half dem Büro, noch effi zienter zu planen. Wie, das zeigt uns<br />

das Wiener Team anhand eines spannenden Schwimmbad-Projektes.<br />

Sehen Sie den Film auf wir-steigen-um.at


MUDRA<br />

Formal ikonisch.<br />

Ökologisch<br />

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Exklusiver Partner der Brunner Group

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