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architektur FACHMAGAZIN Ausgabe 5 2022

Wenn es in den Medien um die Klassifizierung nachhaltiger Architektur geht, wird immer gerne von CO2-Fußabdruck, Energieeffizienz, ökologischen Baustoffen und zuletzt auch vermehrt von Klima-Resilienz gesprochen. Ein Aspekt, dem dabei oft zu wenig Beachtung geschenkt wird, ist jedoch viel elementarer. Nämlich die langfristige Nutzbarkeit eines Gebäudes und dessen Wert für zukünftige Generationen. Denn auch ein Gebäude, das alle oben genannten Kriterien erfüllt, kann nur nachhaltig sein, wenn es in wenigen Jahrzehnten nicht schon wieder obsolet oder unbrauchbar geworden ist. Und auch heute muss es schon mehr sein als eine Ansammlung von Holzbauteilen mit Solarpaneelen am Dach. Moderne nachhaltige Architektur bereichert ihre Umgebung, fügt sich in den städtebaulichen Kontext ein, ist flexibel, bietet Mehrwert und muss vor allem auch von den Menschen, die mit ihr leben, akzeptiert, vielleicht sogar ein bisschen geliebt werden. Denn nur dann kann eine heutige und hoffentlich auch zukünftige Nutzung gewährleistet werden. Bei der Projektauswahl für diese Ausgabe haben wir versucht, alle diese Aspekte unter einen Hut zu bekommen.

Wenn es in den Medien um die Klassifizierung nachhaltiger Architektur geht, wird immer gerne von CO2-Fußabdruck, Energieeffizienz, ökologischen Baustoffen und zuletzt auch vermehrt von Klima-Resilienz gesprochen. Ein Aspekt, dem dabei oft zu wenig Beachtung geschenkt wird, ist jedoch viel elementarer. Nämlich die langfristige Nutzbarkeit eines Gebäudes und dessen Wert für zukünftige Generationen. Denn auch ein Gebäude, das alle oben genannten Kriterien erfüllt, kann nur nachhaltig sein, wenn es in wenigen Jahrzehnten nicht schon wieder obsolet oder unbrauchbar geworden ist.

Und auch heute muss es schon mehr sein als eine Ansammlung von Holzbauteilen mit Solarpaneelen am Dach. Moderne nachhaltige Architektur bereichert ihre Umgebung, fügt sich in den städtebaulichen Kontext ein, ist flexibel, bietet Mehrwert und muss vor allem auch von den Menschen, die mit ihr leben, akzeptiert, vielleicht sogar ein bisschen geliebt werden. Denn nur dann kann eine heutige und hoffentlich auch zukünftige Nutzung gewährleistet werden.
Bei der Projektauswahl für diese Ausgabe haben wir versucht, alle diese Aspekte unter einen Hut zu bekommen.

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<strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

WISSEN, BILDUNG, INFORMATION FÜR DIE BAUWIRTSCHAFT<br />

Erscheinungsort Vösendorf, Verlagspostamt 2331 Vösendorf. P.b.b. 02Z033056; ISSN: 1606-4550<br />

05<br />

www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Juli/Aug. <strong>2022</strong><br />

Nachhaltig<br />

bauen


LAUFEN.CO.AT


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Nachhaltig bauen<br />

3<br />

Wenn es in den Medien um die Klassifizierung nachhaltiger Architektur geht, wird<br />

immer gerne von CO 2 -Fußabdruck, Energieeffizienz, ökologischen Baustoffen und<br />

zuletzt auch vermehrt von Klima-Resilienz gesprochen. Ein Aspekt, dem dabei<br />

oft zu wenig Beachtung geschenkt wird, ist jedoch viel elementarer. Nämlich die<br />

langfristige Nutzbarkeit eines Gebäudes und dessen Wert für zukünftige Generationen.<br />

Denn auch ein Gebäude, das alle oben genannten Kriterien erfüllt, kann<br />

nur nachhaltig sein, wenn es in wenigen Jahrzehnten nicht schon wieder obsolet<br />

oder unbrauchbar geworden ist.<br />

Und auch heute muss es schon mehr sein<br />

als eine Ansammlung von Holzbauteilen<br />

mit Solarpaneelen am Dach. Moderne<br />

nachhaltige Architektur bereichert ihre<br />

Umgebung, fügt sich in den städtebaulichen<br />

Kontext ein, ist flexibel, bietet Mehrwert<br />

und muss vor allem auch von den<br />

Menschen, die mit ihr leben, akzeptiert,<br />

vielleicht sogar ein bisschen geliebt werden.<br />

Denn nur dann kann eine heutige und<br />

hoffentlich auch zukünftige Nutzung gewährleistet<br />

werden.<br />

Bei der Projektauswahl für diese <strong>Ausgabe</strong><br />

haben wir versucht, alle diese Aspekte<br />

unter einen Hut zu bekommen. Das<br />

SCION Timber Research Institute von<br />

Editorial<br />

RTA Studio und Irving Smith Architects<br />

widmet sich auch in seiner Funktion ganz<br />

dem Holzbau und eröffnet passenderweise<br />

eine Serie von vier außergewöhnlichen<br />

Holzbauprojekten, die wir näher vorstellen.<br />

HAZ Arquitectura und Porta Trinitat<br />

schufen mit ihrem multifunktionalen Gebäudekomplex<br />

am Rande von Barcelona<br />

einen Ort der Zusammenkunft in angenehmer<br />

Atmosphäre. Den Folgen des Klimawandels<br />

trotzt das Floating Office von<br />

Powerhouse Company in Rotterdam. Das<br />

nachhaltige Büroschiff aus Holz ist als<br />

autarkes Plusenergiegebäude ausgeführt<br />

und CO 2 -negativ. Mit The Plus wurde im<br />

Juni die umweltfreundlichste Möbelfabrik<br />

der Welt eröffnet. Der Entwurf für den<br />

innovativen Industriebau stammt von der<br />

Bjarke Ingels Group (BIG) und bildet den<br />

Abschluss des Holzbau-Schwerpunktes.<br />

Und auch mit anderen Baustoffen kann<br />

nachhaltige Architektur entstehen. In einem<br />

ehemaligen Hafen- und Industriegelände<br />

in Helsinki realisierten Lahdelma &<br />

Mahlamäki architects das Urban Environment<br />

House – ein Vorbild für kompakte,<br />

nachhaltige Architektur in der finnischen<br />

Hauptstadt. Ein guter Nachbar wiederum<br />

möchte der neue autofreie IKEA von<br />

querkraft architekten am Wiener Westbahnhof<br />

sein. Mit frei zugänglicher Dachterrasse<br />

und 160 Bäumen auf und rund um<br />

das Gebäude kommt so mehr Grün in das<br />

dicht bebaute Areal. Von hier aus spannt<br />

sich der Bogen zu unserem Schwerpunktthema<br />

Gebäudebegrünung.<br />

Die Fachartikel zum Thema Brandschutz<br />

im Holzbau und Öko-Baustoffdatenbanken<br />

sowie zahlreiche Produktneuheiten<br />

runden die Inhalte dieser <strong>Ausgabe</strong> ab.<br />

Andreas Laser<br />

Solargründach<br />

System-Symbiose für nachhaltige Städte<br />

Solargründächer verbinden viele Vorteile:<br />

Effizienzsteigerung der Photovoltaikanlage<br />

Erhalt des natürlichen Wasserhaushaltes<br />

Biodiversitätssteigerung<br />

Erfüllung von Einleitbeschränkungen<br />

OPTIGRÜN-SOLAR<br />

ist eine auflastgehaltende Solaraufständerung.<br />

Standsicherheitsnachweis nach Eurocode 1 und 9.<br />

Optigrün international AG | optigruen.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

4<br />

Inhalt<br />

Editorial 03<br />

Architekturszene 06<br />

Die Nachhaltigkeit von morgen<br />

Magazin 14<br />

Brandschutz im Holzbau 30<br />

Waldspaziergang 40<br />

SCION Timber Innovation Hub /<br />

Rotorua, Neuseeland /<br />

RTA Studio und Irving Smith Architects<br />

Smartes Klimasystem 48<br />

Zentrum für soziale Dienste Trinitat Vella /<br />

Barcelona / HAZ Arquitectura<br />

Alle im selben Boot 54<br />

Floating Office Rotterdam /<br />

Powerhouse Company<br />

Ein Blick hinter die Kulissen 62<br />

The Plus / Magnor, Norwegen / BIG<br />

Nachhaltiges Bauen 68<br />

im urbanen Kontext<br />

Urban Environment House / Helsinki /<br />

Lahdelma & Mahlamäki architects<br />

Mehr Baum als Raum 76<br />

IKEA wien westbahnhof / Wien /<br />

querkraft architekten<br />

Gebäudebegrünung 70<br />

Mehr als Zierde<br />

Produkt News 78<br />

Öko-Baustoffdatenbanken 112<br />

Mit der Natur bauen<br />

32 38<br />

44 50<br />

58 64<br />

MEDIENINHABER UND HERAUSGEBER Laser Verlag GmbH; Ortsstraße 212/2/5, 2331 Vösendorf, Österreich<br />

CHEFREDAKTION Andreas Laser (andreas.laser@laserverlag.at)<br />

REDAKTION DI Linda Pezzei, Edina Obermoser, Dolores Stuttner, DI Marian Behaneck, Mag. Matthias Nödl, Mag. Christopher Bakier<br />

LTG. PRODUKTREDAKTION Nicolas Paga (nicolas.paga@laserverlag.at) Tel.: +43-1-869 5829-14 n MEDIASERVICE Manuel Katsikopoulos<br />

GRAFISCHE GESTALTUNG & WEB Andreas Laser n LEKTORAT Mag. Heidrun Schwinger n DRUCK Bauer Medien & Handels GmbH<br />

GESCHÄFTSLEITUNG Silvia Laser (silvia.laser@laserverlag.at)<br />

ABONNEMENTS Abonnement (jeweils 8 <strong>Ausgabe</strong>n/Jahr): € 94,- / Ausland: € 115,-, bei Vorauszahlung direkt ab Verlag n Studentenabonnement (geg. Vorlage einer gültigen Inskriptionsbestätigung):<br />

€ 64,- / Ausland: € 91,- (Das Abonnement verlängert sich automatisch, sofern nicht mind. 6 Wochen vor Erscheinen der letzten <strong>Ausgabe</strong> eine schriftliche Kündigung bei uns einlangt.)<br />

EINZELHEFTPREIS € 14,- / Ausland € 18,-<br />

BANKVERBINDUNG BAWAG Mödling, Konto Nr. 22610710917, BLZ 14000, IBAN AT 87 1400022610710917, BIC BAWAATWW n Bank Austria, Konto Nr. 51524477801, BLZ 12000<br />

IBAN AT 231200051524477801, BIC BKAUTWW; UID-Nr. ATU52668304; DVR 0947 270; FN 199813 v; n ISSN: 1606-4550<br />

Mit ++ gekennzeichnete Beiträge und Fotos sind entgeltliche Einschaltungen. Die Redaktion haftet nicht für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos. Berichte, die nicht von einem Mitglied<br />

der Redaktion gekennzeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Das Magazin und alle in ihm enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.


Da haben<br />

Drachen nichts<br />

zu lachen<br />

Brandschutz von Peneder<br />

High-End-Performance in<br />

höchster Liefergeschwindigkeit<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

6<br />

Architekturszene<br />

Christchurch Cardboard Cathedral von Shigeru Ban<br />

© Tony Hisgett<br />

Die Nachhaltigkeit<br />

von morgen<br />

Ist von der Erreichung der Klimaziele die Rede, liegt das Augenmerk mit auf der Architektur.<br />

Die Bauplanung ist in Bezug auf die Nachhaltigkeit immerhin eine wichtige<br />

Säule, die in diesem Punkt viel bewirken kann. Klimaschonende Bauten sind heute<br />

jedoch nicht durch den Einsatz komplexer Technologien, sondern vielmehr durch<br />

kreative Planungsansätze gekennzeichnet.<br />

Text: Dolores Stuttner<br />

Dabei stellt sich die Frage, wodurch sich<br />

die sogenannte „nachhaltige Architektur“<br />

überhaupt auszeichnet. Der eher allgemeine<br />

Begriff bezieht sich auf Bauten, deren<br />

Planung und Realisierung die Auswirkungen<br />

auf die Umwelt und den Menschen begrenzt.<br />

Klimafreundliche Planungsansätze<br />

umfassen dabei immer sämtliche Phasen<br />

des Entwurfs- und Bauprozesses. Besonderes<br />

Augenmerk legen Architekten heute auf<br />

die Wahl der Baumaterialien sowie die Integration<br />

ressourcenschonender Heizungs-,<br />

Lüftungs-, Kühl- und Sanitärsysteme.<br />

Minimalismus statt Technologie<br />

Bis vor Kurzem nahm man an, dass moderne<br />

Gebäude moderner Technik und eines<br />

hohen Energieaufwands bedürfen, um ihre<br />

Bewohner vor Hitze und Kälte zu bewahren.<br />

Soll ein Bau tatsächlich nachhaltig und<br />

klimaneutral sein, empfehlen Experten aber<br />

vielmehr intelligente, minimalistische Herangehensweisen.<br />

Ein hoher Wohnkomfort<br />

lässt sich nämlich durchaus mit elementaren<br />

Mitteln der Baukunst erreichen. Mittlerweile<br />

gibt es Bauten, die heutigen Wohnstandards<br />

entsprechen, aber trotzdem ohne Geräte zur<br />

Lüftung, Heizung und Kühlung auskommen.<br />

Junge Projekte zeigen, dass klimagerechte<br />

Architektur nicht teuer sein muss – ganz im<br />

Gegenteil: Intelligente Planung setzt nicht<br />

etwa auf aufwändige Technologien, sondern<br />

sie spielt mit den Elementen und existierenden<br />

Rahmenbedingungen. Gebäude lassen<br />

sich beispielsweise durch gezielte Beschattung,<br />

Grünelemente und den Einsatz temperaturresistenter<br />

Materialen kühlen.<br />

Auch recycelte Bausubstanzen bergen für<br />

die nachhaltige Architektur ein großes Potenzial.<br />

So baute der japanische Architekt<br />

Shigeru Ban Notunterkünfte aus Pappröhren.<br />

Diesen Baustoff setzte er außerdem für<br />

die 2013 errichtete Transitional Cathedral in<br />

Christchurch ein. Letztgenanntes Projekt<br />

glänzt zusätzlich mit einem hitzeabweisenden<br />

Dach aus Polycarbonat.<br />

u


7<br />

Architekturszene


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

8<br />

Architekturszene<br />

Ein Pionierprojekt als<br />

Investition in die Zukunft<br />

Geht es um die nachhaltige Bauweise, so<br />

gilt das Projekt 2226 von Baumschlager<br />

Eberle Architekten als wegweisend. Das<br />

Konzept wurde bereits mehrfach adaptiert<br />

und in unterschiedlicher Form umgesetzt.<br />

Konkret handelt es sich hierbei um ein Gebäude,<br />

in dessen Innenräumen konstant<br />

eine Temperatur zwischen 22 und 26 °C<br />

vorherrscht – und das ganz ohne den Einsatz<br />

von Klimaanlage und Heizung. Die<br />

Architekten erzielten diese ausgeglichene<br />

Wärmeentwicklung alleine mithilfe intelligenter<br />

Bauplanung. So wurden die Anlage<br />

und Größe der Fenster auf den Einfallswinkel<br />

der Sonne abgestimmt – da die Fensterscheiben<br />

leicht zurückversetzt sind, trifft<br />

die Sonnenstrahlung niemals direkt auf sie<br />

auf. Steigt der CO 2 -Anteil in den Räumen,<br />

öffnen sich automatisch die sensorisch<br />

gesteuerten Lüftungsflügel der Fenster. In<br />

den Sommermonaten sind diese flexiblen<br />

Bestandteile während der Nacht geöffnet –<br />

so wird das Gebäude gekühlt, wodurch es<br />

am Tag seine angenehme Temperatur beibehält.<br />

Im Winter wärmen sich die Räume durch deren<br />

aktive Nutzung auf. Dafür sorgen einerseits<br />

die Menschen – deren Körper eine Wärmeabstrahlung<br />

von 80 Watt aufweist – und<br />

andererseits Geräte wie Kaffeemaschinen,<br />

Rechner und Drucker sowie die Beleuchtung.<br />

Die namensgebende Temperaturstabilität<br />

im 2226-Gebäude ist dem Einsatz thermischer<br />

Masse zu verdanken. Baumschlager<br />

Eberle Architekten setzten bei ihrem Projekt<br />

auf Außenwände aus 38 Zentimeter<br />

statischem und 38 Zentimeter isolierendem<br />

Ziegelmauerwerk. Auf der Innen- und<br />

auf der Außenseite wurden die Wände mit<br />

einem glatten Kalkputz versehen. Dieser<br />

verhärtet sich mit der Zeit unter direkter<br />

Sonneneinstrahlung und wird so schmutzabweisend.<br />

Auch die Fenster mit Dreifachverglasung<br />

schützen die Nutzer des Gebäudes<br />

vor äußeren Einflüssen.<br />

Die Architekten schätzen die Lebensdauer<br />

des Baus auf 200 Jahre ein. Entwickelt<br />

wurde das Bauwerk übrigens nicht für eine<br />

spezielle Zielgruppe – es dient vielmehr als<br />

Kommunikationsinstrument eines nachhaltigen<br />

Konzepts. Bereits heute ist es vielerorts<br />

ein Beispiel für eine neue Denkweise in<br />

der Bauplanung.<br />

u<br />

2226 von Baumschlager Eberle Architekten<br />

© Eduard Hueber


Max Exterior Nature Dekore:<br />

• inspiriert von der Natur<br />

• von warmen Holztönen bis cooler Urbanität<br />

• Fassadengestaltung, Balkonbekleidungen<br />

und Outdoor-Möbel<br />

9<br />

Magazin<br />

Fundermax GmbH<br />

office@fundermax.at<br />

www.fundermax.at<br />

„Bleib’<br />

authentisch,<br />

das ist<br />

originell.“<br />

(Jonas G., Verarbeiter)


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

10<br />

Architekturszene<br />

Mjøstårnet von Voll Arkitekter<br />

© Voll Arkitekter/Ricardo Foto<br />

Nachhaltigkeit als alte Bautradition<br />

Überraschenderweise haben etliche Praktiken<br />

und Grundsätze der nachhaltigen<br />

Architektur ihren Ursprung in alten Bautechniken.<br />

Letztere rückten mit dem Aufkommen<br />

der Industriellen Revolution in den<br />

Hintergrund und gerieten dadurch fast in<br />

Vergessenheit. Viele Planer, die nach Alternativen<br />

zu ressourcenintensiven Techniken<br />

suchten, wurden letzten Endes also in der<br />

Architekturgeschichte fündig.<br />

So erlebt in der Bauplanung derzeit das<br />

Holz eine Wiedergeburt. Es handelt sich<br />

hierbei wahrhaftig um ein uraltes Baumaterial,<br />

das heute nicht nur beim Bau von Einfamilienhäusern,<br />

sondern vielerorts sogar<br />

zur Konstruktion von Hochhäusern zum<br />

Einsatz kommt. Die Wahrscheinlichkeit ist<br />

groß, dass in Zukunft Wolkenkratzer aus<br />

Brettsperrholz, wie das Hochhaus Mjøstårnet<br />

von Voll Arkitekter im norwegischen<br />

Brumunddal, das Stadtbild prägen werden.<br />

Der Holzbau fungiert im Osloer Vorort mit<br />

seinen 10.000 Einwohnern als Leuchtturmprojekt<br />

für grüne Architektur. Bei einer<br />

Höhe von 85,4 Metern beherbergt der Turm<br />

18 Geschosse. Kennzeichnend für den Bau<br />

ist dessen vielseitige Nutzung. So ist das<br />

Erdgeschoss für die Öffentlichkeit zugänglich,<br />

indem es Lobby, Rezeption, Restaurant<br />

und den Eingang zu einem Schwimmbad<br />

beinhaltet. Im zweiten Stockwerk stehen<br />

Nutzern Meeting-Räume zur Verfügung<br />

und auch die technische Infrastruktur des<br />

Gebäudes ist hier vorzufinden. Die übrigen<br />

Geschosse beinhalten eine Mischung<br />

aus Hotelzimmern, Wohnungen und Büros,<br />

wobei eine Penthouse-Wohnung den Abschluss<br />

bildet. Im Übrigens bestehen nicht<br />

Mjøstårnet von Voll Arkitekter<br />

© Voll Arkitekter/Ricardo Foto<br />

nur die Innenräume aus Holz, sondern auch<br />

die Fassade erstrahlt in dem natürlichen<br />

Material. Mit diesem außergewöhnlichen<br />

Wolkenkratzer beweisen Voll Arkitekter,<br />

dass sich auch Holzbauten für die urbane<br />

Nutzungsvielfalt eignen und die Stadt von<br />

morgen bereichern können.<br />

u


Fokus<br />

11<br />

Qualität &<br />

Innovation<br />

Magazin<br />

Design: UPPERCUT.at | Photos: © cetus Baudevelopment u kito at , Adobe Stock<br />

Führender Lieferant<br />

von Systemlösungen für<br />

den modernen Holzbau<br />

hasslacher.com


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

12<br />

Architekturszene<br />

CopenHill von BIG<br />

© Dragoer Luftfoto<br />

In den Großstädten ist heute das Einbeziehen<br />

der Natur wichtiger denn je. Durch<br />

lebende Wände, begrünte Dächer und<br />

Wohntürme mit Baumwuchs lässt sich die<br />

Bepflanzung in die Stadt bringen. Dies dient<br />

einerseits dem Erhalt der Artenvielfalt und<br />

andererseits ist es dadurch möglich, im<br />

Sommer der Überhitzung von Fassaden und<br />

Straßen entgegenzuwirken. Nicht zuletzt<br />

können Bewohner sich damit auch in urbanen<br />

Gegenden in der Natur entspannen.<br />

In Bezug auf die umweltbewusste Bauplanung<br />

hat sich auch die Stadt Kopenhagen<br />

mit dem „saubersten Abfall-Energie-Kraftwerk<br />

der Welt”, CopenHill, einen Namen<br />

gemacht. Es ist mit einem begrünten Dach<br />

zum Wandern, einer Skipiste und einer<br />

Kletterwand ausgestattet. Kopenhagens<br />

„erstes Skigebiet“ wurde im Jahr 2017 errichtet<br />

und eröffnet. In der sonst flachen<br />

Stadt ist es dank der originellen Müllverbrennungsanlage<br />

nun möglich, sich auf<br />

Ski- oder Wandertouren zu begeben. Das<br />

innovative Kraftwerk fungiert architektonisch<br />

durchaus als Leuchtturmprojekt, wobei<br />

es in der Hauptstadt von fast jedem Ort<br />

aus zu sehen ist. Einen völlig neuen Ansatz<br />

für den Umgang mit städtischen Ressourcen<br />

zeigt das Design mit dem begrünten<br />

Dach auf. Hiermit wird deutlich, dass sich<br />

(Natur)Räume nicht nur ebenerdig, sondern<br />

gleichermaßen auf gebauter Infrastruktur<br />

schaffen lassen.<br />

Ein weiter Weg<br />

Obwohl Nachhaltigkeit in die Bauplanung<br />

längst Einzug gefunden hat, macht sie<br />

noch einen (zu) geringen Teil der Architektur<br />

aus. Einige Experten sind sogar der<br />

Meinung, dass umweltfreundliche Baupraktiken<br />

eines regenerativen Ansatzes bedürfen.<br />

Bauwerke müssen sich demnach nicht<br />

nur ressourcenschonend umsetzen lassen,<br />

sondern sie sollen die Umwelt gleichzeitig<br />

in puncto Regeneration unterstützen. In<br />

diesem Kontext spielt auch der sogenannte<br />

„Netto-Null-Effekt“ eine wichtige Rolle. Um<br />

diesem Konzept gerecht zu werden, müssen<br />

Bauwerke mindestens so viel Energie<br />

erzeugen, wie sie verbrauchen.<br />

Erstrebenswert ist in puncto Nachhaltigkeit<br />

des Weiteren eine anpassungsfähige<br />

Architektur. Sowohl Wohnbauten als auch<br />

öffentliche Gebäude sind unter diesem Gesichtspunkt<br />

modular zu gestalten, wobei<br />

auf natürliche Materialien zu setzen ist.<br />

Somit lassen sich die Baustoffe nach dem<br />

Ende des Nutzungszyklus recyceln und<br />

wiederverwenden. Auch ist das Abbauen<br />

dieser Materialien leicht möglich.<br />

Geht es um die Implementierung nachhaltiger<br />

Konzepte in der Architektur, so<br />

gibt es in der Baubranche diesbezüglich<br />

durchaus Luft nach oben. Positiv ist,<br />

dass sich klimagerechte Bauplanung auf<br />

vielfältige und kreative Weise realisieren<br />

lässt. Sowohl einzelne Gebäude als auch<br />

ganze Stadtteile können einen Beitrag zu<br />

Umweltschutz und Lebensqualität leisten.<br />

Hohe finanzielle Investitionen sind dafür<br />

übrigens nicht erforderlich – die Bauplanung<br />

des 21. Jahrhunderts steht ganz im<br />

Zeichen des Minimalismus.<br />


13<br />

Magazin<br />

WIR<br />

VERWANDELN<br />

DEINEN<br />

RAUM<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

14<br />

Magazin<br />

Zurück in Wien<br />

Die exklusive Ausstellung ARCHITECT@WORK lädt am 12. und 13. Oktober<br />

<strong>2022</strong> wieder mit vollem Elan in die österreichische Hauptstadt ein. Und die<br />

Besucher dürfen gespannt sein, denn die Jury wird mit gewohnt strengem<br />

Blick neue und innovative Produkte ausgewählt haben, die zu einer spannenden<br />

Entdeckungsreise einladen. Trotz aller Neuheiten: Die hohe Qualität, die<br />

vertraute Art der Präsentation und die geschätzten Annehmlichkeiten bleiben<br />

als gewohnte Standards bestehen.<br />

Ganz nach dem Motto „never change a<br />

winning team“ setzt die ARCHITECT@<br />

WORK auch dieses Jahr wieder ganz bewusst<br />

auf vertraute Formate. Unter dem<br />

Titel „GESUNDE.MATERIALIEN“ fokussiert<br />

raumprobe – langjähriger Partner der Messe<br />

– in seiner bereits fünften Sonderschau<br />

für die ARCHITECT@WORK auf gesundheitsrelevante,<br />

nachhaltige und ökologische<br />

Materialien.<br />

Mit an Bord ist auch wieder die Präsentation<br />

herausragender Projekte von Architekten,<br />

Innenarchitekten, Lichtplanern und<br />

Landschaftsarchitekten, ausgewählt von<br />

der Plattform World-Architects. Die 40 an<br />

der ARCHITECT@WORK Projektwand gezeigten<br />

international und breit gefächerten<br />

Entwürfe sämtlicher Kategorien werden<br />

erstmals von Interviews mit Architekturschaffenden<br />

begleitet.<br />

Die Besucher dürfen zudem auch wieder<br />

hochkarätig besetzte Vortragsreihen rund<br />

um das Schwerpunktthema Gesunde.Materialien<br />

erwarten.<br />

Freier und schneller Eintritt mit dem<br />

Code AL25 unter www.architectatwork.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

27 15<br />

Magazin


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

16<br />

Magazin<br />

Concrete Design Competition<br />

Der alle zwei Jahre stattfindende Studenten-Wettbewerb<br />

Concrete Design<br />

Competition (CDC) fand heuer zum 10.<br />

Mal statt und basiert auf einer Initiative<br />

der europäischen Zement- und Betonhersteller.<br />

Österreich hat 2021/22 erstmals<br />

am internationalen Bewerb teilgenommen.<br />

Eine MasterClass, heuer in<br />

Kassel, bildet den krönenden Abschluss.<br />

Der Wettbewerb richtet sich an Studierende<br />

der Fachrichtungen Architektur, Bauingenieurwesen,<br />

Umweltingenieurwissenschaften,<br />

Kulturtechnik und Wasserwirtschaft, Raumplanung,<br />

Landschaftsplanung, Design und<br />

verwandter Disziplinen an den Universitäten<br />

und Fachhochschulen aus Belgien, Deutschland,<br />

Irland, Niederlande und Österreich.<br />

In der gemeinsamen Auslobung des Preises<br />

sieht Claudia Dankl, Geschäftsführerin<br />

der Zement + Beton Handels- und Werbeges.m.b.H.,<br />

eine zukunftsweisende Weiterentwicklung<br />

der Bemühungen, Innovationen<br />

mit und rund um den Baustoff Beton<br />

voranzutreiben. Das diesjährige Thema der<br />

CDC lautete Reimagine. Als Juryvorsitzende<br />

konnte Architektin Marta Schreieck ge-<br />

CONCRETE<br />

DESIGN<br />

COMPETITION<br />

2015/2016<br />

wonnen werden. Die interdisziplinäre Jury<br />

bestand aus weiteren hochkarätigen Experten:<br />

Stefan Schleicher, Wegener Center<br />

for Climate and Global Change, TU Graz,<br />

Architekturjournalist Wojciech Czaja, Renate<br />

Hammer, Institute of Building Research<br />

& Innovation ZT GmbH, Katja Kindelmann,<br />

Marketingexpertin bei Wopfinger Transportbeton<br />

Ges.m.b.H., Simone Oberndorfer,<br />

Geschäftsführerin Franz Oberndorfer<br />

GmbH & Co KG, Markus Querner, iC consulenten<br />

und Gernot Tritthart, Leiter von Marketing<br />

und Vertrieb bei Lafarge Österreich.<br />

Es gab neun Einreichungen, mit sehr spannenden<br />

Inhalten und speziellen Themen,<br />

und starkem Fokus auf Materialkunde. Die<br />

Qualität der Beiträge war zugleich auch die<br />

Herausforderung bei der anonymen Bewertung<br />

durch die Jury. Nach einer intensiven<br />

Auseinandersetzung mit allen Einreichungen<br />

wurde entschieden, keine Reihung der<br />

Projekte vorzunehmen. Das Preisgeld wurde<br />

infolge auf alle Einreichungen aufgeteilt.<br />

www.zement.at<br />

Neues Caritas-Wohnheim in Laa an der Thaya<br />

Direkt im Stadtzentrum in Laa an der<br />

Thaya wird ein neues Wohnheim der Caritas<br />

für junge Menschen mit Behinderung<br />

errichtet. Für den Bau der 713 m 2 großen<br />

Einrichtung stellt Wienerberger alle Wandund<br />

Dachziegel kostenlos zur Verfügung<br />

und unterstützt damit die Errichtung von<br />

sicherem Wohnraum für sozial Bedürftige.<br />

Das Projekt soll zum neuen Zuhause von<br />

13 jungen Erwachsenen mit Behinderung<br />

werden, die ein selbstständigeres Leben<br />

führen möchten. Neben 13 Einzelzimmern<br />

mit einer Größe von jeweils 18 m 2 stehen ein<br />

Gemeinschaftsraum mit Küchennische, ein<br />

Wohnzimmer und verschiedene Gartenflächen<br />

für gemeinsame Unternehmungen zur<br />

Verfügung. Die Fertigstellung des Baus soll<br />

im Herbst 2023 erfolgen.<br />

www.wienerberger.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

17<br />

Magazin<br />

ARCHITECT MEETS<br />

INNOVATIONS<br />

Wiener Stadthalle<br />

12. & 13. Oktober <strong>2022</strong><br />

Rahmenprogramm <strong>2022</strong>:<br />

GESUNDE.MATERIALIEN<br />

ARCHITECTATWORK.AT<br />

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KOSTENLOS<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

18<br />

Magazin<br />

Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil<br />

Saint-Gobain Austria hat in den letzten<br />

25 Jahren große Anstrengungen unternommen,<br />

um sämtliche Unternehmensbereiche<br />

und -ebenen nachhaltiger zu<br />

gestalten.<br />

Mit einer Vielzahl an Projekten wurde der<br />

Einsatz von CO 2 -intensiven Rohstoffen<br />

reduziert bzw. ersetzt. „Regionaler Vorreiter<br />

ist der WEBER-Produktionsstandort in<br />

Wien, wo schon ab Jahresende CO 2 -neutral<br />

produziert werden soll“, gibt Peter Giffinger,<br />

CEO Austria bei Saint-Gobain, bekannt und<br />

kündigt ein strategisches Investment im<br />

Bereich Kreislaufwirtschaft an.<br />

Im Jahr 2021 sind in Österreich 65 Millionen<br />

Tonnen Abfall angefallen. Ungefähr 18 % davon<br />

sind Bau- und Abbruchabfälle. Saint-Gobain<br />

möchte sich aktiv dafür einsetzten, dass<br />

ein Teil dieser 12 Millionen Tonnen kreislaufwirtschaftlich<br />

sinnvoll behandelt wird. Dafür<br />

soll gemeinsam mit zwei renommierten<br />

Unternehmen aus dem Entsorgungssektor,<br />

PORR Umwelttechnik und Saubermacher,<br />

zukünftig Gipskarton Abbruchabfälle gesammelt<br />

und recycelt werden.<br />

© DI Katharina Schiffl<br />

Mineralwolle-Gütezeichen für rechtssichere Vergaben<br />

Da in Österreich auch Dämmstoffe aus<br />

„nichtfreigezeichneter Mineralwolle“<br />

verwendet werden, deren Eigenschaften<br />

nicht regelmäßig kontrolliert und<br />

umfassend getestet werden, hat die<br />

Fachvereinigung Mineralwolleindustrie<br />

(FMI) eine rechtliche Stellungnahme<br />

über die Heranziehung „freigezeichneter“<br />

Mineralwolle in öffentlichen<br />

Ausschreibungen beauftragt.<br />

„Diesem Rechtsgutachten zufolge unterliegen<br />

öffentliche Auftraggeber bei Vergaben<br />

arbeitsschutzrechtlichen, umweltrechtlichen<br />

und auch verfassungsrechtlichen<br />

Verpflichtungen für eine Heranziehung<br />

zertifizierter und freigezeichneter Mineralwolleprodukte“,<br />

sagt FMI-Geschäftsführer<br />

DI Dr. techn. Clemens Hecht zum Ergebnis<br />

des Gutachtens.<br />

Für die öffentliche Hand bedeutet das: Sie<br />

hat im Ermessensfall, also wenn sie als Auftraggeber<br />

eine Wahlmöglichkeit hat, immer<br />

jener Maßnahme den Vorzug zu geben, die<br />

dem Schutz der menschlichen Gesundheit<br />

und/oder jenem der Umwelt förderlich ist<br />

– im gegenständlichen Fall durch die Beschaffung<br />

von freigezeichneter Mineralwolle.<br />

Damit bestätigt das Gutachten die<br />

Einschätzung des jüngst verabschiedeten<br />

© Fachvereinigung Mineralwolleindustrie/Franz Pflügl<br />

„ÖWAV Arbeitsbehelf 70 Ökologische Beschaffung“,<br />

der für Vergaben in Zusammenhang<br />

mit Mineralwolleprodukten ebenfalls<br />

explizit das RAL-Gütezeichen und das<br />

EUCEB-Markenzeichen nennt.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

19<br />

© Franziska Trebut<br />

Magazin<br />

klimaaktiv Sanierungsfahrplan:<br />

Schritt für Schritt zur Klimaneutralität<br />

Gebäudesanierungen und der Umstieg<br />

auf Erneuerbare sind zentral<br />

für die Klimaziele 2040.<br />

Zuerst wird die Fassade gedämmt, Jahre<br />

später dann die Fenster getauscht:<br />

Ob aus wirtschaftlichen oder rechtlichen<br />

Gründen, in der Realität sind Komplett-Sanierungen<br />

oft nicht in einem Zug<br />

umsetzbar. So werden über Jahre hinweg<br />

Einzelmaßnahem gesetzt, die nicht<br />

immer aufeinander abgestimmt sind.<br />

Der klimaaktiv Sanierungsfahrplan<br />

erleichtert jetzt die schrittweise Sanierung<br />

hin zur Klimaneutralität. Damit<br />

kann eine ökonomisch und ökologisch<br />

sinnvolle Sanierung für Gebäude jeder<br />

Alterskategorie geplant und umgesetzt<br />

werden – und zwar in allen für die<br />

Energiebilanz wesentlichen Aspekten<br />

(Gebäudehülle, Fenster, Geschoßdecke,<br />

Heizung). Der Sanierungsfahrplan<br />

hilft, einzelne Schritte aufeinander<br />

abzustimmen, berücksichtigt die<br />

Kosten im Lebenszyklus des Gebäudes<br />

und vermeidet widersprüchliche<br />

Einzelmaßnahmen. Energetische<br />

Verbesserungen und notwendige Instandhaltungsarbeiten<br />

sind dabei gut<br />

kombinierbar. Das neue Instrument<br />

von klimaaktiv, der Initiative des Klimaschutzministeriums,<br />

ist sowohl für<br />

Einzelobjekte als auch für Unternehmen<br />

mit großen Immobilien-Portfolios<br />

eine wertvolle Hilfe.<br />

Hier geht’s zum Fahrplan:<br />

klimaaktiv.at/sanierungsfahrplan<br />

Entgeltliche Einschaltung des BMK<br />

WELCHER BAUSTOFF<br />

BAUT BRÜCKEN IN<br />

EINE CO2-NEUTRALE<br />

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NATÜRLICH BETON<br />

Beton aus Österreich ist bereits heute Spitzenreiter, was die Reduktion von<br />

CO2 in der Herstellung betrifft. Nirgendwo sonst auf der Welt wird Beton so<br />

CO2-sparend produziert wie bei uns. Doch wir haben große Ziele: null CO2<br />

bis 2050! Dank innovativer Technologien kommen wir unserem Ziel Schritt<br />

für Schritt näher – und schlagen heute die Brücke in unsere Klimazukunft.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

20<br />

Magazin<br />

Aus Lehm<br />

wird Bildung<br />

Das Projekt mudLIBRARY ist ein gemeinnütziges, nachhaltiges Bauprojekt in<br />

Westafrika, im Süden Ghanas, das von ArchiFair, einem 2016 gegründeten gemeinnützigen<br />

Verein unterstützt wird. Ziel dieses Wiener Vereins ist die Entwicklung<br />

und Förderung von umweltfreundlichen Lehmbaumethoden und Anstöße für<br />

nachhaltige, leistbare und soziale Projekte schaffen.<br />

Bilder: ArchiFair<br />

Über die Partnerorganisation Hive Earth, eine Lehmbaufirma<br />

in Accra, stieß ArchiFair auf eine Ausschreibung<br />

des Chiefs von Nsutem, einem kleinen Ort in<br />

Süd-Ghana, wo der Ausbau von Bildungsangeboten<br />

und die Alphabetisierung der Bewohner durch den<br />

Aufbau einer Bibliothek erfolgen soll. Von diesem Plan<br />

erfuhr Sylvia Arthur, die Gründerin der lokalen NGO<br />

„Bookdrop Ghana“, die auf der Suche nach einem<br />

passenden Ort für ihre gesammelten Bücher und Alphabetisierungs-Workshops<br />

war. Sie kontaktierte ihre<br />

Freunde von der Baufirma Hive Earth, die wiederum<br />

ArchiFair – so entstand das gemeinnützige Projekt<br />

mudLIBRARY.


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21<br />

Magazin<br />

DÜSSELDORF | GERMANY<br />

Das Ziel der Projektpartner ist nun, in einem dreimonatigen<br />

Bauworkshop eine Bibliothek in Lehmbauweise<br />

zu errichten – mit der Unterstützung von<br />

Menschen vor Ort, StudentInnen und internationalen<br />

Freiwilligen, denen während der Realisierungsphase<br />

eine systematisierte und nachhaltige Bauweise nähergebracht<br />

wird. Durch die enge Kooperation mit<br />

Universitäten, Partnern und internationalen ExpertenInnen<br />

und der Bevölkerung vor Ort kommt es zu<br />

einem intensiven interkulturellen Austausch, wodurch<br />

alle Beteiligten voneinander lernen und profitieren.<br />

Die Bibliothek wird in Nachbarschaft einer bestehenden,<br />

öffentlichen Schule errichtet und von zwei weiteren<br />

Schulen im Umkreis von 5 km genutzt werden. Sie<br />

wird über Leseräume, Computerarbeitsplätze, einen<br />

Konferenz-/Projektraum und großzügige Freiflächen<br />

verfügen, die auch für soziale Aktivitäten genutzt<br />

werden können. Ein modernes Design, eine kindergerechte<br />

Möblierung und offene Freibereiche sollen für<br />

die Bewohner des Ortes und Bewohner umliegender<br />

Gegenden einen Ort des Austauschs bieten.<br />

Entstehen wird die Bibliothek in 12 Wochen Bauzeit,<br />

die Fertigstellung ist für Oktober <strong>2022</strong> geplant. Die<br />

Baukosten von etwa 35.000 € werden über Spenden<br />

und Sponsoring finanziert.<br />

Weitere Informationen zum Projekt mit der Möglichkeit<br />

zu spenden unter: www.archifair.org<br />

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Endlich wieder den kreativen Spirit der Weltleitmesse<br />

spüren. Sich persönlich mit international<br />

führenden Architekten und Architektinnen<br />

zu wegweisenden Glas<strong>architektur</strong>projekten<br />

austauschen. Neue Impulse für einzigartige,<br />

lichtdurchlässige, energetisch optimierte<br />

Gebäudekonzepte mit dem Hightech-Material<br />

Glas entdecken. Ob Wellbeing durch natürliches<br />

Tages- und Sonnenlicht, ressourcenschonend,<br />

energiesparend oder -erzeugend – als Lösung<br />

für die zunehmende Urbanisierung. Alle<br />

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Gesell GmbH & Co. KG<br />

Sieveringer Str. 153 _ 1190 Wien<br />

Tel. +43 (01)320 50 37 _ Fax +43 (01)320 63 44<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

22<br />

Magazin<br />

Tradition trifft<br />

Innovation<br />

Für das italienische Traditionsunternehmen Furla kombinierte GEZA Architettura<br />

Industrie- und Büroflächen in einem nachhaltigen Neubau. Die Architekten integrierten<br />

den Firmensitz auf dem 42.000 m 2 großen Grundstück harmonisch in die<br />

toskanische Landschaft, schufen ein angenehmes Arbeitsumfeld und rundeten<br />

den Entwurf mit einem effizienten Energiekonzept ab.<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Fernando Guerra<br />

Die südlich von Florenz gelegene Gemeinde Tavarnelle<br />

Val di Pesa ist nicht nur als Chianti-Region, sondern<br />

auch als Herz der italienischen Lederindustrie bekannt.<br />

Vor der Kulisse der hügeligen Weinberge und<br />

von Zypressen und Olivenbäumen gesäumten Straßen<br />

der Toskana bettete das Planerteam den neuen<br />

Furla-Hauptsitz in Kooperation mit den Landschaftsarchitekten<br />

LAND in die Natur ein. Der Entwurf setzt<br />

sich aus drei Volumen zusammen – einem Bürogebäude<br />

sowie zwei Trakten für Forschung und Logistik.<br />

Leicht terrassiert entwickelt sich der flache Komplex<br />

mit durchdacht gestalteten Außenflächen über mehrere<br />

Ebenen und passt sich dem Gelände an.<br />

Die Ansichten sind in schlichtem Schwarz und Weiß<br />

gehalten und werden von vertikalen Sonnenschutzlamellen<br />

verschattet. Diese greifen den Rhythmus<br />

der charakteristischen, von Bäumen gesäumten Al-


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23<br />

Magazin<br />

Innovative<br />

Bandtechnik zwischen<br />

Tür und Zarge<br />

leen auf und regulieren je nach Ausrichtung<br />

und Jahreszeit den Lichteinfall in<br />

die Arbeitsbereiche. Die neue Piazza Furla<br />

wird zum zentralen Treffpunkt auf dem<br />

Firmengelände. Von ihr aus gelangt man<br />

zum Haupteingang des Verwaltungstraktes<br />

sowie zur Produktionsabteilung. Der<br />

Bezug zur Natur spielt im gesamten Bau<br />

eine wichtige Rolle: Begrünte Dächer und<br />

Patios lassen Innen und Außen fließend<br />

ineinander übergehen und bieten Platz<br />

für eine Pause im Freien. Um eine angenehme<br />

Atmosphäre für die Mitarbeiter<br />

zu schaffen, verfügen alle Büros zudem<br />

über direkte Ausblicke in die Landschaft.<br />

Bei den Office-Bereichen achteten die<br />

Architekten auf maximale Flexibilität.<br />

Sämtliche Büros, Konferenzräume und<br />

Showrooms lassen sich bei Bedarf künftig<br />

an veränderte Anforderungen anpassen.<br />

Nachhaltigkeit und grüne Energie standen<br />

bei der Planung des Firmensitzes im<br />

Vordergrund: Während eine Photovoltaikanlage<br />

die Warmwasserversorgung des<br />

gesamten Komplexes sichert, setzt das<br />

LED-basierte Beleuchtungssystem auf<br />

erneuerbare Energiequellen. Zusätzlich<br />

verfügt der Produktionstrakt über eine<br />

mineralische, lichtreaktive Beschichtung.<br />

Sie reduziert Schadstoffe in der Luft und<br />

schützt die Fassaden dank hoher Reflexion<br />

gleichzeitig vor Überhitzung. Für die<br />

Bewässerung der Grünflächen wird auf<br />

dem Areal gesammeltes Regenwasser<br />

genutzt und so das nachhaltige Projekt<br />

stimmig abgerundet.<br />

Ihr Kontakt<br />

Alexander Moser<br />

+43 664 / 167 2514<br />

www.simonswerk.com


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

24<br />

Magazin<br />

Minimalistischer<br />

Wohn(t)raum<br />

Mit dem Low Energy House zeigen die britischen Planer Architecture for London,<br />

wie kostengünstige, energetische Sanierung im Bestand funktionieren kann. Für<br />

den Bauherrn – und gleichzeitig Gründer des Architekturbüros – renovierten<br />

und erweiterten sie ein Reihenhaus im Norden von London. Das Ergebnis ist ein<br />

Niedrigenergiehaus, das nicht nur mit seiner Effizienz, sondern auch mit seinem<br />

minimalistischen Charme überzeugt.<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Christian Brailey, Lorenzo Zandri<br />

Den Vorort Muswell Hill prägen Wohnsiedlungen<br />

im edwardianischen Stil. Auch das Reihenhäuschen<br />

ist eindeutig der Epoche zuzuordnen. Im Zuge des<br />

Umbaus legten die Architekten die bestehende,<br />

historische Struktur frei, ergänzten sie um schlichte<br />

Elemente und verhalfen ihr so zu neuem Glanz.<br />

Neben dem Verbrauch des fertigen Hauses berücksichtigten<br />

Ben Ridley und sein Team mit Herstellung,<br />

Transport und Entsorgung auch die graue Energie<br />

der verwendeten Materialien und wählten deshalb<br />

nachhaltige Produkte.<br />

Dank Innendämmung bleibt die Straßenansicht mit<br />

ihrem charakteristischen Erker erhalten. Die übrige<br />

Gebäudehülle isolierte man außen mit Holzfaserplatten<br />

und optimierte so in Kombination mit dreifachverglasten<br />

Fenstern den Energiebedarf. Zusätzlichen<br />

Wohnraum schafft nicht nur der ausgebaute Dachboden,<br />

sondern auch ein rückseitiger Anbau. Dieser<br />

ist in Sandwichplatten ausgeführt und beinhaltet den<br />

Essbereich mit Blick in den Garten. Das einstöckige<br />

Volumen schließt direkt an das offene Wohnzimmer<br />

und die zentrale Küche im Erdgeschoss des Haupthauses<br />

an. Wie der Rest des Low Energy House erreicht<br />

es einen Passivhausstandard.


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25<br />

Magazin<br />

Im Inneren temperiert und reinigt ein Belüftungssystem<br />

mit Wärmerückgewinnung die Luft und garantiert<br />

den Bewohnern ganzjährig ein angenehmes<br />

Raumklima. Anstatt zu Stahl und Zement zu greifen,<br />

entschied man sich hier für Holz, Stein und Kalkputz.<br />

Während die Holzbalken des Originaldachs<br />

unverkleidet für Gemütlichkeit sorgen, wurde das<br />

Mauerwerk gestrichen und in das neue Design integriert.<br />

Helle Eicheneinbauten in der Küche sowie<br />

Douglasienmöbel im Schlafzimmer und mineralische<br />

Oberflächen verleihen dem Haus einen minimalistischen<br />

Touch. Trotz des begrenzten Budgets lässt die<br />

reduzierte Materialpalette sämtliche Räume des Reihenhauses<br />

hochwertig und elegant wirken. Mit jeder<br />

Menge Liebe zum Detail vereinte das Planerteam Alt<br />

und Neu und verwandelte das Low Energy House am<br />

Rande Londons gleichzeitig in ein Paradebeispiel für<br />

ressourcenschonendes, energieeffizientes Wohnen.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

26<br />

Magazin<br />

Bindeglied<br />

zur Natur<br />

Als Herausforderung, aber auch als Chance erwies sich für LAGAR<br />

Arquitectos die Planung und Umsetzung des Keepex Corporate Buildings.<br />

Der Bau im chilenischen Puerto Varas liegt immerhin an einem Fluss, der<br />

für seine hohe Biodiversität bekannt ist. In dessen Umgebung fungiert das<br />

Gebäude als Bindeglied zwischen dem biologischen Korridor und dem Unternehmen,<br />

welches es beherbergt. Den Architekten war es ein Anliegen, mit<br />

ihrem Projekt eine positive Verbindung zur Natur zu schaffen.<br />

Text: Dolores Stuttner Fotos: Nico Saieh


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Bei der Planung und der Konstruktion setzte man auf<br />

umweltfreundliche Baumaterialien und Maßnahmen.<br />

Das Ziel war es, Büros in einem nachhaltigen Umfeld<br />

unterzubringen. Diese Herangehensweise entspricht<br />

auch der Unternehmensphilosophie von Keepex –<br />

die Firma entwickelt immerhin Technologien für die<br />

Gas-Diffusion und zur Unterstützung von Wasserkreisläufen.<br />

Gezielt entschieden sich die Architekten<br />

für Baustoffe, die nur minimale Effekte auf den Untergrund<br />

und einen möglichst niedrigen CO 2 -Ausstoß<br />

bei der Produktion vorweisen können.<br />

Nicht nur das Gebäude, sondern auch dessen Umfeld<br />

sehen die Planer als Bestandteil des Projekts an. Ihr<br />

Bestreben bestand darin, dass beide Elemente harmonisch<br />

neben- und miteinander existieren. Umgeben<br />

ist der Bau von Wäldern sowie einem Flussufer.<br />

Große Fensterflächen gewähren Ausblicke auf die<br />

Landschaft, sodass die Natur zum fixen Bestandteil<br />

der Kulisse wird. Das scheunenartige Gebäude ist zudem<br />

so platziert, dass es von der Straße aus nicht zu<br />

sehen ist. Diese Positionierung sorgt im Innen- und<br />

Außenbereich für Intimität.<br />

u<br />

27<br />

| BA12-20G |<br />

Einfach konfigurierbar:<br />

TwinCAT 3 Lighting<br />

Solution für DALI-2<br />

Magazin<br />

Mit TwinCAT 3 Lighting Solution stellt Beckhoff eine Lichtlösung<br />

vor, die vom Engineering bis zur Wartung auf die Vereinfachung<br />

aller Arbeitsschritte setzt. Alle typischen Lichtregelungen sind integriert,<br />

die Anzahl der DALI-Linien ist unbegrenzt. TwinCAT 3 Lighting<br />

Solution ist auch für Betreiber leicht über Excel konfigurierbar und<br />

zugleich voll HTML- und webfähig, dezentral skalierbar sowie direkt<br />

über Panel bedienbar. Schnelle Funktionsänderungen, Adressierungen<br />

und Erweiterungen sind direkt im Betrieb möglich, ebenso wie<br />

von DALI-Linien unabhängige Gruppierungen.<br />

Scannen und<br />

alles über die<br />

Vorteile der<br />

Lighting Solution<br />

erfahren<br />

Direkt vom Panel aus bedienbar: TwinCAT 3<br />

Lighting Solution vereinfacht die Umsetzung<br />

individueller Lichtlösungen.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

28<br />

Magazin<br />

Naturnahe Materialien als Dominante<br />

In den Innenräumen des 12 x 50 Meter großen Baus dominiert<br />

Holz. Sowohl das Tragwerk als auch das Mobiliar<br />

bestehen aus dem natürlichen, erneuerbaren Material.<br />

Der Baustoff überzeugt aber nicht nur in puncto Nachhaltigkeit<br />

– er strahlt nämlich auch Wärme aus und sorgt in<br />

Kombination mit der großzügig gestalteten Fensterfront<br />

für eine einladende Atmosphäre.<br />

Abgesehen davon fällt das Innenraumdesign nüchtern<br />

aus – eine Maßnahme, für die sich die Architekten bewusst<br />

entschieden haben. Auf diese Weise kommen<br />

die großzügig gestalteten Flächen optimal zur Geltung.<br />

Auch erlaubt diese Gestaltung den Benutzern ein hohes<br />

Maß an Flexibilität. Sie können die Räume nicht<br />

nur ihrem Geschmack, sondern gleichermaßen der gewünschten<br />

Nutzung anpassen – laut den Planern sind<br />

im Inneren unendlich viele Konfigurationen und Raumaufteilungen<br />

möglich.<br />

Geht es um die Innenraumgestaltung, so setzten die<br />

Architekten auf Transparenz. Glaswände trennen die<br />

einzelnen Bereiche voneinander ab – dank ihnen ist ein<br />

störfreies Arbeiten möglich, während Sichtbezüge zu<br />

anderen Räumen trotzdem erhalten bleiben. Zu erwähnen<br />

ist in diesem Kontext das Casino. Dieses fungiert als<br />

Konferenzraum und als interner Hof – vorgesehen ist in<br />

dem abgeschiedenen Areal des Weiteren die Abhaltung<br />

von betriebsexternen Aktivitäten. Die Innenräume und<br />

die Möbelstücke wurden gemeinsam mit @surdeco entworfen.<br />

Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Designstudio<br />

war es möglich, die Gestaltung der gesamten<br />

Einrichtungselemente aufeinander abzustimmen, um<br />

so ein stimmiges Gesamtbild zu erzielen. Das Ergebnis<br />

dieser gut durchdachten Herangehensweise ist ein<br />

harmonischer und nachhaltiger Bau, der sich obendrein<br />

nahtlos in seine Umgebung einfügt.<br />


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29<br />

Magazin<br />

Design zum Wohlfühlen<br />

- bei Tag und Nacht.<br />

Die neue Zetra Lamelle für Raff storen<br />

Der SonnenLicht Manager


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

30<br />

Brandschutz<br />

im Holzbau<br />

Brandschutz<br />

Die Eigenschaften von Holz machen es seit jeher zu einem vielseitigen Baustoff der<br />

sich – besonders in Anbetracht der derzeitigen Nachhaltigkeitsbemühungen – größter<br />

Beliebtheit erfreut. Längst wird damit auch in die Höhe gebaut, wie beispielsweise beim<br />

HoHo in der Seestadt Aspern. Die Verwendung eines brennbaren Materials wirft hier Fragen,<br />

oft sogar Skepsis, bezüglich des Brandschutzes auf. Das jedoch zu Unrecht, denn<br />

die Sicherheit ist hier im Brandfall oft sogar höher – denn Holzbauteile sind berechenbar<br />

und versagen nicht unvorhergesehen. Um diesbezüglich einen Überblick zu verschaffen,<br />

finden Sie hier eine gekürzte Abhandlung von Dipl.-Ing. Dr. techn. Martin Teibinger,<br />

allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger, Lehrer am Camillo<br />

Sitte Bautechnikum in Wien und Lektor an diversen Fachhochschulen und Universitäten.<br />

Text: Dipl.-Ing. Dr. techn. Martin Teibinger<br />

Abbrand von Holz<br />

Beim natürlichen Baustoff Holz handelt es<br />

sich bekanntlich um einen brennbaren Baustoff.<br />

Im Brandfall bilden sich eine Kohle- und<br />

eine Pyrolyseschicht aus, welche isolierend<br />

wirken und für einen kontrollierten Abbrand<br />

des Holzes sorgen. Die Temperatur nimmt<br />

nach innen über die ersten paar Millimeter<br />

sehr rasch ab. Dahinter liegen keine verringerten<br />

Festigkeits- und Steifigkeitseigenschaften<br />

vor. Die Abbrandraten und die geringfügigen<br />

Festigkeitminderungen können<br />

der ÖNORM EN 1995-1-2 entnommen werden.<br />

Die Entzündungstemperatur ist neben der<br />

Rohdichte und der Holzfeuchtigkeit unter<br />

anderem von der Erwärmungsdauer abhängig.<br />

So kann es bei einem über Stunden<br />

andauernden Hitzestau am Holz zu einer<br />

Entzündung ab ca. 120 °C kommen.<br />

Diese Tatsache wird unter anderem beim<br />

Einbau von Öfen in Holzhäusern berücksichtigt.<br />

Der ÖNORM B 2331 können in diesem<br />

Zusammenhang erforderliche Randabstände<br />

und Hinterlüftungsquerschnitte<br />

entnommen werden.<br />

Für die Berechnung des Restholzquerschnittes<br />

zur statischen Dimensionierung<br />

nach einer erforderlichen Zeitdauer wird in<br />

ÖNORM EN 1995-1-2 zwischen der eindimensionalen<br />

und der ideellen Abbrandrate<br />

unterschieden. Die eindimensionale Abbrandrate<br />

β 0 liegt bei Voll- und Brettschichtholz<br />

aus Nadelholz bei 0,65 mm/min. Dies<br />

bedeutet, dass ca. 2 cm Holz in 30 Minuten<br />

Brandbeanspruchung abbrennen.<br />

Bei einem mehrseitigen Abbrand, beispielsweise<br />

bei Stützen, wird aufgrund der Eckausrundung<br />

die sogenannte ideelle Abbrandrate<br />

β n verwendet, welche höhere Werte aufweist.<br />

Damit ergibt sich für die Berechnung wieder<br />

ein rechteckiger Restholzquerschnitt. Für<br />

Brettschichtholz liegt β n bei 0,7 mm/min und<br />

für Vollholz bei 0,8 mm/min.<br />

Für Brettsperrholzelemente, welche mit<br />

PUR verklebt sind, ergeben sich, entsprechend<br />

umfangreicher internationaler Untersuchungen,<br />

erhöhte Abbrandraten der<br />

inneren Brettlagen. Aufgrund des Abfalls<br />

der Kohleschicht der ersten Lage und der<br />

höheren Temperaturen sowie der geringeren<br />

Holzfeuchtigkeit an der nächsten Lage,<br />

erhöht sich bis zur Ausbildung einer Kohleschicht<br />

von 25 mm deren Abbrandrate. Bei<br />

Decken- und Dachelementen ist mit einer<br />

Verdoppelung zu rechnen.<br />

Werden Holzkonstruktionen mit Gipskartonplatten<br />

bekleidet, so sind der Beginn des<br />

Abbrandes hinter der Bekleidung gemäß<br />

ÖNORM EN 1995-1-2 und die Versagenszeit<br />

gemäß ÖNORM B 1995-1-2 zu berechnen.<br />

Brandverlauf<br />

Ein Brand kann in zwei Phasen eingeteilt<br />

werden, wobei die Entstehungsbrandphase<br />

durch einen langsamen und geringen Temperaturanstieg<br />

gekennzeichnet ist. Die Phase<br />

kann in Zünd- und Schwelbrandphase<br />

unterteilt werden. In der Entstehungsbrandphase<br />

ist das Baustoffverhalten (Brandverhalten)<br />

der eingesetzten Bekleidungen und<br />

Beläge entscheidend. Zum Zeitpunkt des<br />

sogenannten Flashover kommt es zu einem<br />

sprunghaften Temperaturanstieg. Sämtliche<br />

brennbaren Stoffe und Gase im Brandraum<br />

entzünden sich schlagartig. In dieser Phase<br />

ist das Bauteilverhalten (Feuerwiderstand<br />

der Bauteile) entscheidend.<br />

Brandverhalten von Baustoffen<br />

Wesentliche Eigenschaften zur Beurteilung<br />

von Baustoffen hinsichtlich des Brandverhaltens<br />

stellen die Entzündbarkeit, die<br />

Brennbarkeit, die Flammenausbreitung, die<br />

Rauchentwicklung sowie die Abbrandgeschwindigkeit<br />

dar. Da diese Eigenschaften<br />

von unzähligen Faktoren abhängen, werden<br />

zur Vergleichbarkeit des Brandverhaltens<br />

der einzelnen Baustoffe standardisierte<br />

Prüfungen durchgeführt. Die Einteilung von<br />

Baustoffen mit Ausnahme von Bodenbelägen<br />

erfolgt nach ÖNORM EN 13501-1.<br />

Bei der Nutzung von Klassifizierungsberichten<br />

nach ÖNORM EN 13501-1 ist zu<br />

beachten, dass immer die Einbausituation<br />

(z.B. mit/ohne Luftschicht) berücksichtigt<br />

werden muss. Um den erforderlichen Prüfund<br />

Klassifizierungsaufwand zu reduzieren,<br />

besteht seitens der Europäischen Kommission<br />

die Möglichkeit, für Baustoffe mit bekanntem<br />

Brandverhalten und definierten<br />

Materialeigenschaften Klassifizierungen<br />

ohne zusätzliche Prüfungen (CWFT - classification<br />

without further testing) durchzuführen.<br />

In Übereinstimmung mit der Entscheidung<br />

der Europäischen Kommission<br />

2003/43/EC ist Konstruktionsholz mit einer<br />

Mindestdichte von 350 kg/m³ und einer<br />

Mindestdicke von 22 mm zur Verwendung<br />

als Wand-, Decken-, Dach- oder Sonderbauteile<br />

der Euroklasse D-s2, d0 nach ÖNORM<br />

EN 13501-1 zuzuordnen.<br />

Feuerwiderstand von Bauteilen<br />

Die Anforderungen an den Feuerwiderstand<br />

werden immer an den gesamten Bauteil<br />

gestellt. Bei den Feuerwiderstandsklassen<br />

REI kann, im Gegensatz zu den früheren


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31<br />

Brandschutz<br />

Brandwiderständen (F-Klassen), zwischen<br />

tragenden und/oder brandabschnittsbildenden<br />

Bauteilen unterschieden werden.<br />

• R tragend, nicht abschließend<br />

• EI abschließend<br />

• REI tragend & abschließend<br />

Bei tragenden Innenwänden innerhalb einer<br />

Nutzungseinheit muss mit einer beidseitigen<br />

Brandbeanspruchung gerechnet werden.<br />

Dies bedeutet, im Gegensatz zu einer<br />

Trennwand zwischen unterschiedlichen<br />

Nutzungseinheiten (Anforderung EI bzw.<br />

REI), bei der nur eine einseitige Brandbeanspruchung<br />

vorliegt, dass die Bekleidungen<br />

gleichzeitig versagen. Im Gegensatz<br />

dazu kann bei einer einseitigen Brandbeanspruchung<br />

eine aussteifende Wirkung<br />

der brandabgekehrten Holzwerkstoff- und/<br />

oder Gipsplatten vorliegen. Die vorhandenen<br />

Klassifizierungsberichte führen in der<br />

Regel (lediglich) das REI-Kriterium an, also<br />

berücksichtigen ausschließlich eine einseitige<br />

Brandbeanspruchung.<br />

Bei Gebäuden der Gebäudeklasse 1 werden<br />

grundsätzlich keine Anforderungen an<br />

den Feuerwiderstand der Bauteile gestellt.<br />

Ausgenommen ist die Brandwand an der<br />

Grundgrenze, die einen Feuerwiderstand<br />

von REI 60 erfüllen muss.<br />

Bei Objekten in der GK 3 bzw. GK 4 mit<br />

brandabschnittbildenden Wänden innerhalb<br />

der Gebäude kann es ebenfalls zu unterschiedlichen<br />

Anforderungen der Wände mit<br />

60 bzw. 90 Minuten Feuerwiderstand kommen.<br />

Sofern es sich um tragende Wände<br />

handelt und die Deckenspannrichtung quer<br />

zur brandabschnittsbildenden Wand läuft,<br />

sind konstruktive Überlegungen erforderlich.<br />

Weiterführende Informationen sind im Bauteilkatalog<br />

www.dataholz.eu zu finden.<br />

Detailknotenausbildung<br />

Die Auswahl klassifizierter Bauteile und die<br />

Einhaltung der geforderten Baustoffe zur<br />

Erzielung des geforderten Feuerwiderstandes<br />

ist das Eine – die richtige Montage und<br />

Verbindung der Elemente vor Ort sind natürlich<br />

mindestens genauso wichtig für ein<br />

brandschutztechnisch sicheres Gebäude.<br />

Die Elementkoppelungen müssen so ausgebildet<br />

sein, dass sie denselben Feuerwiderstand<br />

erfüllen wie die flächigen Bauteile<br />

selbst. Um dies gewährleisten zu können,<br />

sind nachfolgend angeführte Maßnahmen<br />

erforderlich. Diese gelten grundsätzlich für<br />

jede Bauweise, auch für mineralische:<br />

• Vermeiden unkontrollierter Hohlräume:<br />

Bei zweischaligen Trennwänden sind die<br />

Hohlräume zwischen den beiden Wandscheiben<br />

mit einem nichtbrennbaren<br />

Dämmstoff auszudämmen. Der Dämmstoff<br />

verhindert nicht nur eine unkontrollierte<br />

Brandausbreitung über den Hohlraum, sondern<br />

auch eine nichtgeplante Koppelung<br />

der beiden Wände. Diese würde zu einer unerwünschten<br />

Schallübertragung zwischen<br />

den beiden Nutzungseinheiten führen.<br />

• passgenaue Verarbeitung der Elemente:<br />

Die passgenaue Verarbeitung der Elemente<br />

ist grundsätzlich im Holzbau aufgrund des<br />

hohen Vorfertigungsgrades gegeben. Sollte<br />

trotzdem vor Ort etwas nachgeschnitten<br />

werden bzw. Unebenheiten zwischen den<br />

Kontaktflächen vorliegen, so sind diese<br />

brandschutztechnisch zu verschließen.<br />

• kraftschlüssige Verschraubungen der<br />

Elemente untereinander: Aus statischen<br />

Gründen werden die einzelnen Wand- und<br />

Deckenscheiben immer kraftschlüssig miteinander<br />

verbunden.<br />

Installationen<br />

Der beste brandabschnittsbildende Bauteil<br />

versagt, wenn durch diesen nichtabgeschottete<br />

Installationen eingebaut wurden. Aus<br />

diesem Grund ist bei jeder Bauweise das Zusammenspiel<br />

der unterschiedlichen Professionisten<br />

entscheidend. Gebäudetechnikplaner,<br />

Installateure und Elektriker müssen hier<br />

die spezifischen Besonderheiten des Holzbaus<br />

kennen. Wenn Installationsleitungen,<br />

Schächte und Kanäle in Trennbauteilen liegen<br />

und/oder diese durchdringen, ist durch<br />

brandschutztechnische Maßnahmen sicherzustellen,<br />

dass die Feuerwiderstandsklasse<br />

des Bauteils eingehalten wird.<br />

Die Ausbildung von Installationsebenen<br />

wird im Holzbau aus unterschiedlichsten<br />

bauphysikalischen Gründen grundsätzlich<br />

empfohlen. Sofern E-Installationen trotzdem<br />

im Gefach liegen und diese durchdringen,<br />

sind bei Trennbauteilen brandschutztechnische<br />

Zusatzmaßnahmen auszuführen.<br />

ÖNORM B 2330 führt auf Basis von Untersuchungen<br />

konstruktive Regeln für nachweisfreie<br />

Ausbildungen von Schächten in<br />

Holzbauten an. Schachtbegrenzende Wände<br />

müssen von beiden Seiten den Feuerwiderstand<br />

aufweisen, der von der Schachtwand<br />

gefordert ist und sind schachtinnenseitig<br />

nichtbrennbar zu bekleiden. Alternativ zu den<br />

angeführten Konstruktionsempfehlungen<br />

können geprüfte und klassifizierte Systemlösungen<br />

für den Holzbau eingesetzt werden.<br />

Fassaden aus Holz<br />

Brände an Fassaden können aufgrund einer<br />

konvektiven Wärmeübertragung und Wärmestrahlung<br />

infolge eines Brandes bei einem<br />

Nachbargebäude, durch Vandalismus,<br />

Unfälle sowie aufgrund eines Flammenaus-<br />

tritts im Zuge eines Vollbrandes im Gebäude<br />

selbst entstehen. Die letzte Variante stellt<br />

die häufigste Brandursache an Fassaden<br />

dar. Die Flammen reichen bei einem Ausbrand<br />

einer Wohnung bis zur Fensterunterkante<br />

des 2. darüberliegenden Geschosses.<br />

Würde die Feuerwehr nicht eingreifen, käme<br />

es in dem darüberliegenden Geschoss zu<br />

einem Einbrand und in weiterer Folge ebenfalls<br />

zu einem Flashover. Der Brand würde,<br />

unabhängig von der Bauweise und der Fassade,<br />

von Fenster zu Fenster über die gesamte<br />

Gebäudehöhe geleitet werden.<br />

Zu den Auswirkungen der Brandlast einer<br />

Holzfassade wurden national und international<br />

umfangreiche Untersuchungen durchgeführt.<br />

An der Stelle sei darauf hingewiesen,<br />

dass in Österreich im Gegensatz zu Deutschland<br />

und der Schweiz ein strengeres Schutzziel<br />

vorherrscht. Aus diesem Grund sind die<br />

konstruktiven Lösungen unserer Nachbarn<br />

in Österreich nicht umsetzbar.<br />

In Österreich sind Holzfassaden bei Objekten<br />

in der Gebäudeklasse 5 bis zu maximal<br />

sechs oberirdischen Geschossen zulässig.<br />

Ab der Gebäudeklasse 4 sind brandschutztechnische<br />

Vorkehrungen erforderlich.<br />

Dies bedeutet auch, dass die Bekleidung<br />

innerhalb der Hinterlüftungsebene nichtbrennbar<br />

sein muss. Eine im Holzbau gerne<br />

verwendete diffusionsoffene Holzwerkstoffplatte<br />

ist in diesem Fall durch eine<br />

Gipsfaserplatte zu ersetzen. Das brennbare<br />

Windpapier hat keinen relevanten Einfluss<br />

auf die Brandweiterleitung. In der OIB Richtlinie<br />

2 gibt es für Objekte der Gebäudeklasse<br />

4 eine Ausnahme zu den erforderlichen<br />

Brandschutzsperren, wenn das Gebäude<br />

freistehend und von mindestens drei Seiten<br />

für die Brandbekämpfung zugänglich ist,<br />

die Dämmung im Bereich des Fassadensystems<br />

bzw. die Bekleidung des Gefachs<br />

mind. A2 sind, die Befestigungsmittel einen<br />

Schmelzpunkt ≥ 1.000 °C haben und der<br />

Hinterlüftungsquerschnitt ≤ 6 cm ist.<br />

Fazit<br />

Für die brandschutztechnische Sicherheit eines<br />

Gebäudes sind nicht das Brandverhalten<br />

der Bauteile, sondern viel mehr das richtige<br />

Konstruieren und der richtige Materialeinsatz<br />

entscheidend. In jeder Hinsicht robuste Konstruktionen<br />

garantieren eine lange Lebensdauer.<br />

Auf Basis umfangreicher nationaler<br />

und internationaler Untersuchungen liegen<br />

sichere Detaillösungen für den Holzbau vor.<br />

Die gesamte ungekürzte Abhandlung inklusive<br />

Berechnungsgrundlagen, Quellenverzeichnis<br />

und zahlreichen Abbildungen<br />

finden Sie unter:<br />

www.derteibinger.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

32<br />

Nachhaltig bauen<br />

Waldspaziergang<br />

SCION Timber Innovation Hub / Rotorua, Neuseeland<br />

RTA Studio und Irving Smith Architects<br />

Text: Linda Pezzei Fotos: Patrick Reynolds


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

33<br />

RTA Studio und Irving Smith Architects<br />

Das SCION Timber Research Institute, das in Kollaboration<br />

von RTA Studio und Irving Smith Architects<br />

entstanden ist, lädt seine Besucher zu „einem Spaziergang<br />

durch den Wald“ ein, bei dem sich neue und<br />

nachhaltige Wege der Beschaffung und des Bauens mit<br />

Holz kennenlernen lassen. Die Struktur des Diagrid<br />

zeigt dabei deutlich, dass Holzbauten nicht wie Stahlund<br />

Betonbauten konstruiert werden müssen, sondern<br />

eher wie Bäume wirken können, deren Festigkeit der<br />

kontinuierlichen Maserung des Holzes folgt.<br />

„Te Whare Nui o Tuteata“ – so lautet der maorische<br />

Name des hochmodernen Vorzeigeprojekts für<br />

Holzwerkstoffe, SCION Timber Innovation Hub, von<br />

RTA Studio und Irving Smith Architects in Rotorua in<br />

Neuseeland. Das Projekt entstand in enger Zusammenarbeit<br />

mit den Māori-Stammesgruppen der Iwi<br />

und war letztlich ein Geschenk der Ngā Hapū e Toru,<br />

die die Interessen der Mana Whenua, also der indigenen<br />

Bevölkerung Aucklands, vertreten und deren<br />

historischen und territorialen Rechte über das Land<br />

in Tāmaki Makaurau verwalten.<br />

Der Wald und die Natur haben für die Ureinwohner<br />

Neuseelands bis heute eine große wirtschaftliche<br />

und spirituelle Bedeutung. Die Neugestaltung des<br />

Hauptsitzes von SCION, einem Crown Research Institute,<br />

das sich auf die Entwicklung von Technologien<br />

für die Forstindustrie spezialisiert hat, darf also<br />

durchaus auch symbolisch verstanden werden. Der<br />

maorische Name des direkt am Rande des Redwood-<br />

Waldes im Whakarewarewa Forest Park gelegenen<br />

Solitärs würdigt den Unterstamm des Urahnen Tuteata,<br />

von dem die Ngā Hapū e Toru abstammen. Die<br />

Maori-Muster, die die Überdachung des Eingangs<br />

und verschiedene Glaselemente im Gebäude zieren,<br />

stammen – dem Respekt zollend – aus der Feder des<br />

ortsansässigen Designers Grant Marunui.<br />

Bei ihrer Ankunft werden die Besucher von einem<br />

Dreigestirn an „Gipfeln“ empfangen, welche die<br />

drei Hapū der Region symbolisieren. An das Portal<br />

schließt ein dreifach überhöhter Atriumraum mit<br />

sichtbarem Tragwerksskelett aus hochleistungsfähigem<br />

Furnierschichtholz an, der eine Ausstellung über<br />

die Holzfasertechnologie sowie ein öffentliches Café<br />

und den organisch geformten Empfangstresen aus<br />

CNC-gefrästes Kiefer-Sperrholzplatten beherbergt.<br />

Daran angeschlossen befindet sich auf drei Ebenen<br />

ein zentrales Innovationszentrum mit Großraumbüros<br />

und Besprechungsräumen für die Mitarbeiter, die<br />

zuvor in kleineren, über den Campus verteilten Gebäuden<br />

untergebracht waren. Das Ensemble umfasst<br />

auch wissenschaftliche Labors, Werkstätten und einen<br />

Kindergarten.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

34<br />

Nachhaltig bauen<br />

Das gesamte Gebäude wurde nicht nur technisch<br />

ausgeklügelt, sondern vor allem ästhetisch spirituell<br />

gedacht, wobei die Details an keiner Stelle dominieren,<br />

sondern sich zu einem großen Ganzen fügen.<br />

Das Briefing des Bauherren: die Einbindung in den<br />

Wald, die Würdigung der kulturellen Bedeutung der<br />

Region und das Anliegen, die Öffentlichkeit für die<br />

Thematik zu begeistern und die Besucher zu sensibilisieren,<br />

Holz nachhaltig und im Einklang mit der Natur<br />

zu nutzen. „Te Whare Nui o Tuteata“ darf als Einladung<br />

verstanden werden, gemeinsam „durch den<br />

Wald“ zu spazieren. Wer sich auf diese Gedankenreise<br />

einlässt, der erblickt hoch oben im „Blätterdach“<br />

eine speziell angefertigte Holzdecke, die von der<br />

Struktur des Genoms einer Radiata-Kiefer inspiriert<br />

ist und deren Beleuchtung den Nachthimmel von Matariki<br />

widerspiegelt. Holzlatten und Sperrholzplatten<br />

interpretieren in dezenten Farbtönen den Strichcode<br />

der Pflanzen-DNA.<br />

Nachhaltigkeit bedeutet nicht mehr,<br />

sondern weniger<br />

Da die Holzforschung im Timber Innovation Hub<br />

sichtbar stattfindet, spielen Material und Konstruktion<br />

auch im Gebäude selbst eine tragende Rolle: In<br />

den oberen Stockwerken und innerhalb einer dreigeschossigen<br />

Holzbau-Diagridstruktur werden die Stereotypen<br />

über Holzbauten in Frage gestellt. Ob Holz-,<br />

Stahl- oder Betonbauweise: Ein Diagrid löst Flächen<br />

auf und stellt eine besonders materialsparende Bauweise<br />

dar. Dieses Beispiel zeigt, dass Holz sich nicht<br />

an anderen Baumaterialien orientieren muss, sondern<br />

entsprechend seines Ursprungs eher baumhaft wirken<br />

kann. Ein innovativer Holzbauknoten trägt die<br />

Lasten ab und hält zudem eine seismische Sicherung,<br />

die infolge eines Erdbebens nachgibt und ersetzt<br />

werden kann. Durch dieses einfache Umdenken ließen<br />

sich die Strukturgrößen um etwa drei Viertel verringern.<br />

In Kombination mit dem negativen CO 2 -Wert<br />

des verbauten Holzes ergibt sich eine äußerst positive<br />

Bewertung des CO 2 -Fußabdrucks des Gebäudes.<br />

Holz lässt sich an vielen Stellen des Forschungszentrums<br />

in verschiedenen Formen finden: als leichtes<br />

CLT- und LVL-Verbundbodensystem, als auskragende<br />

CLT-Treppenelemente, als Overlay-Akustikböden<br />

sowie als doppellagige CLT-Akustik-Trennwände.<br />

Dabei stets sichtbar und haptisch ausgeführt – eine<br />

regelrechte Einladung, mit dem Bauwerk physisch in<br />

Kontakt zu treten. Der natürliche Aspekt des Materials<br />

sorgt zudem für eine warme und einladende Atmosphäre,<br />

der praktische Nutzen liegt in einer hohen<br />

Flexibilität. Der enorme Vorfertigungsgrad sowie die<br />

Standardisierung der einzelnen Holzkomponenten<br />

bedeutete den Schlüssel zur Realisierung dieses Projekts,<br />

da die Montage vor Ort auf diese Weise erheblich<br />

erleichtert werden konnte. Das Innovationszentrum<br />

ist aber auch Zeichen von mehr als zehn Jahren<br />

Fortschritt und Raffinesse betreffend der Art und Weise,<br />

wie Holzbauwerke nicht nur zusammengesetzt,<br />

sondern auch konzipiert werden können. Im Sinne<br />

einer nachhaltig gestalteten gebauten Umwelt. u<br />

Die filigrane und skulptural<br />

anmutende Tragstruktur<br />

prägt das äußere<br />

wie das innere Erscheinungsbild<br />

des gesamten<br />

Gebäudes.


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35<br />

RTA Studio und Irving Smith Architects


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

36<br />

Nachhaltig bauen<br />

Die durchdachte Verwendung von Materialien gepaart<br />

mit einer intelligenten Haustechnik machen<br />

das Timber Innovation Hub zum smarten Vorbild. Die<br />

doppelschalige, nach Osten ausgerichtete Glasfassade<br />

holt nicht nur viel Tageslicht ins Innere, sondern<br />

dient auch im Sinne der Strategie der Mischlüftung<br />

der solaren Vorwärmung im Winter sowie als thermische<br />

Pufferzone im Sommer. Ein Lamellenmuster erinnert<br />

an das weiche, diffuse Licht eines Laubwaldes<br />

und zeichnet in Verbindung mit Low-E-Glas für die<br />

Wärmestrategie des Gebäudes entscheidend verantwortlich.<br />

Eine Niedrigenergie-Beleuchtung und<br />

Sanitärarmaturen mit geringem Wasserverbrauch<br />

tragen zusätzlich zur Verringerung der betrieblichen<br />

Auswirkungen bei.<br />

Dementsprechend erreicht das Gebäude am Ende der<br />

Bauphase – nach der Gewinnung der Rohstoffe, der<br />

Herstellung, dem Transport und der Installation (und<br />

ohne Ausgleich von CO 2 -Gutschriften) – eine CO 2 -Bilanz<br />

von Null. Der Gesamtkohlenstoffverbrauch über<br />

die nächsten 60 Jahre beträgt etwa 2/3 der aktuell<br />

geforderten RIBA-Referenzgebäudeziele für 2020. In<br />

Zahlen ausgedrückt bindet das Gebäude 530.488 kg<br />

oder etwa 300 kg CO 2 pro Quadratmeter und speichert<br />

allein in seiner primären Holzstruktur während<br />

der Lebensdauer des Gebäudes etwa 415 Tonnen<br />

Kohlenstoff, was in etwa den Emissionen von 160 Flügen<br />

um die Welt entspricht.<br />


GRAPHIC SCALE: 1:100<br />

0 1 2 3 4 5 10<br />

GRAPHIC SCALE: 1:100<br />

0 1 2 3 4 5 10<br />

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37<br />

Rotorua, Waikato, New Zealand<br />

SCION Innovation Hub<br />

RTA Studio und Irving Smith Architects<br />

FOR ALL KEYNOTES, LEGENDS<br />

& FINISHES REFER TO A00<br />

SERIES<br />

NOTES<br />

SECTION A<br />

Schnitt SECTION C-CC<br />

SCION Inno<br />

Rotorua, Waikato,<br />

SECTION B<br />

Schnitt SECTION A-AA<br />

SCION Innovation Hub<br />

Rotorua, Waikato, New Zealand<br />

„Ich denke, dass nach der UN-Klimakonferenz<br />

COP 26 die Anerkennung dieses Gebäudes<br />

und der Innovation, die es für Nachhaltigkeit<br />

und CO 2 -Neutralität im Gebäudesektor anstrebt,<br />

nicht wichtiger sein könnte. Wir sind<br />

stolz darauf, einen globalen Beitrag zum Klimanotstand<br />

leisten zu können.” SECTION C<br />

Rich Naish, RTA Studio<br />

C<br />

FOR ALL KEYNOTES, LEGENDS<br />

& FINISHES REFER TO A00<br />

SERIES<br />

NOTES<br />

13 14<br />

FOR ALL KEYNOTES, LEGENDS<br />

& FINISHES REFER TO A00<br />

SERIES<br />

NOTES<br />

N<br />

12<br />

LEGEND<br />

EAST ELEVATION<br />

A<br />

B<br />

1<br />

2<br />

3<br />

10 11<br />

8<br />

9<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

SECTION B<br />

1. Cafe Seating<br />

2. Cafe Service<br />

3. Lift<br />

4. Reception Desk<br />

5. Meeting Room A<br />

6. Meeting Room B<br />

7. L0 Link to Block L<br />

8. Atrium<br />

9. Entrance<br />

10. Stair A<br />

11. Stair B<br />

12. Staff Kitchen<br />

13. Commercial Kitchen<br />

14. Toilets<br />

SECTIONS & FRONT<br />

ELEVATION<br />

SCALE 1:200<br />

EG<br />

© Tom Howard<br />

20<br />

0 4<br />

8 12<br />

16<br />

GRAPHIC SCALE: 1:200<br />

SCION Timber Innovation Hub<br />

Rotorua, Neuseeland<br />

Bauherr: SCION, New Zealand Forest Research Institute<br />

Planung: RTA STUDIO & IRVING SMITH ARCHITECTS<br />

Statik:<br />

Dunning Thornton<br />

Nutzfläche: 1.800 m 2<br />

Fertigstellung: 2021<br />

www.rtastudio.co.nz<br />

www.isarchitects.nz<br />

20<br />

EAST ELEVATION<br />

LEVEL 0 PLAN<br />

SCALE 1:100<br />

A3<br />

„Die Bewältigung des Klimawandels erfordert<br />

Zusammenarbeit und dieses Gebäude ist<br />

eine Einladung zu einem ›Spaziergang durch<br />

PROJECT NO<br />

unseren SCALE Wald‹, um zu sehen, wie wir alle besser<br />

mit der Umwelt umgehen können. Dieses<br />

STATUS<br />

CO 2 -neutrale Holzbauwerk fördert einen Ansatz,<br />

bei dem die Menge des verbauten Holzes<br />

erheblich reduziert werden konnte, damit<br />

unsere Bäume letztlich zu mehr Gebäuden<br />

werden können – eine Antwort, die – wie die<br />

Forschung des SCION im Inneren – nach außen<br />

wirkt, um allen Gemeinschaften zu helfen,<br />

seien sie groß oder klein, in warmen oder<br />

kalten Regionen, nah oder fern verortet.”<br />

Jeremy Smith, Irving Smith Architects


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

38<br />

Nachhaltig bauen<br />

Smartes<br />

Klimasystem<br />

Zentrum für soziale Dienste Trinitat Vella / Barcelona / HAZ Arquitectura<br />

Text: Linda Pezzei Fotos: José Hevia, Adrià Goula


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39<br />

HAZ Arquitectura<br />

Am Rande von Barcelona<br />

und in der Nähe des Nudo<br />

de la Trinitat haben HAZ<br />

Arquitectura mit Porta<br />

Trinitat einen multifunktionalen<br />

Gebäudekomplex<br />

fertiggestellt, dessen<br />

äußere Erscheinung<br />

mit Blick auf die noch<br />

entstehenden Bauteile<br />

des Komplexes absichtlich<br />

abstrakt und einfach<br />

gehalten wurde. Ziel des<br />

durch das Material Holz<br />

dominierten Bauwerks<br />

war es, einen Ort der<br />

Zusammenkunft in angenehmer<br />

Atmosphäre zu<br />

schaffen.<br />

Das Zentrum zur Förderung des gemeinschaftlichen<br />

Lebens im Stadtteil Trinitat Vella im spanischen Barcelona<br />

stellt ein Leuchtturmprojekt der Verwaltung<br />

der lokalen Sozialpolitik dar. Um den ökologischen<br />

Fußabdruck möglichst gering zu halten und eine angenehme<br />

Atmosphäre zu schaffen, setzte das katalanische<br />

Büro HAZ Arquitectura auf die Errichtung<br />

in Holzbauweise. Mit der Fertigstellung beherbergt<br />

der erste von drei Teilen des Gesamtkomplexes verschiedene<br />

soziale Dienste und Einrichtungen – darunter<br />

eine Informations- und Beratungsstelle für<br />

Frauen – und soll mit kulturellen Angeboten auch ein<br />

Treffpunkt für die Nachbarschaft werden.<br />

Am Rande der Großstadt und in der Nähe der Stadtteile<br />

Sant Andreu und Nou Barris gelegen, verkörpert das<br />

multifunktionale Ensemble den Gemeinschaftsgedanken<br />

und soll den Menschen vor Ort und den sozialen<br />

Akteuren des Viertels die Möglichkeit geben, sich zu<br />

verwirklichen. In diesem Zusammenhang sollen in Folge<br />

auch Gemeinschaftswohnungen und Unterkünfte<br />

für Jugendliche und ältere Menschen entstehen. Für<br />

den ersten verwirklichten Gebäudeteil entschieden<br />

sich die Architekten für ein einfaches, abstraktes Erscheinungsbild<br />

und eine zurückhaltende Formensprache<br />

um einen allzu starken Kontrast zu den in Folge<br />

entstehenden Projekten zu vermeiden.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

40<br />

Nachhaltig bauen<br />

Das helle und lebhaft<br />

strukturierte Holz soll als<br />

sinnlich wahrnehmbares<br />

Naturmaterial einen Kontrastpunkt<br />

zum urbanen<br />

Umfeld setzen.<br />

Die planerische Qualität des Gebäudes erschließt<br />

sich somit erst auf den zweiten Blick. Die Nutzflächen<br />

sind um zwei überdachte Höfe angeordnet, die<br />

sich zu beiden Seiten des Erschließungsschachts<br />

befinden und für Licht und Belüftung im gesamten<br />

Haus sorgen. „In diesem intimen Blockinneren wollten<br />

wir einen gemütlichen Ort am Rande des Platzes<br />

schaffen. Ein Gasthaus, ein casal, das Menschen aus<br />

Sant Andreu und Nou Barris mit unterschiedlichen<br />

Bedürfnissen aufnimmt. Ein Holzgebäude, in dem<br />

sich die Menschen zu Hause fühlen“, so die Architekten.<br />

Im Erdgeschoss befinden sich die Rezeption,<br />

die Kantine und ein großer Eingangsbereich, der als<br />

Foyer für die Aula dient und in dem Ausstellungen<br />

und andere Aktivitäten stattfinden können. Im ersten<br />

Stock gibt es eine Informations- und Anlaufstelle für<br />

Frauen und andere soziale Dienste. Auf den übrigen<br />

Ebenen der insgesamt vier Etagen sind Büros und<br />

Räume für lokale Einrichtungen und Verbände um<br />

einen zentralen Kern herum angeordnet.<br />

Die Konstruktion wurde komplett in Trockenbauweise<br />

ausgeführt. Aus Trägern und Pfeilern wurde<br />

eine Unterkonstruktion aus Metall errichtet, die mit<br />

einem tragenden System aus kreuzweise verleimten<br />

Elementen und Decken aus Kiefernholz kombiniert<br />

wurde, um das Ganze auszusteifen und dem Gebäude<br />

Stabilität zu verleihen. Die Verkleidungen im Innenraum<br />

beschränken sich auf einige Bereiche mit<br />

Sockeln aus Sperrholz, welche den Durchlass von<br />

Elektro- und Datenanschlüssen ermöglichen. Abgesehen<br />

davon bestehen die Oberflächen aus der<br />

nackten CLT-Struktur sowie dem Metallgerüst mit<br />

feuerfestem Anstrich.<br />

Bei der Gestaltung setzten die Architekten als Kontrast<br />

zum urbanen Umfeld auf das Naturmaterial<br />

Holz, das auch mit seiner positiven CO 2 -Bilanz und<br />

aufgrund des geringen Eigengewichts bei den Gestaltern<br />

punkten konnte. Um der mangelnden thermischen<br />

Trägheit entgegenzuwirken, nutzten die<br />

Planer den durch den Aushub am Hang frei gewordene<br />

Boden, um dort Rohre zu vergraben, durch die<br />

frische Luft zirkulieren kann. Über die Erde wird die<br />

Außenluft temperiert und in die beiden überdachten<br />

Höfe geleitet, die als Verteiler fungieren. Im Sinne<br />

des mediterranen Bauens verfügen die Nutzer<br />

so ganz ohne aufwändige Technik im Sommer über<br />

kühle und im Winter über warme Zuluft in allen Bereichen.<br />

Lediglich ein Gebläsekonvektor hilft unterstützend<br />

bei der Steuerung, um die Temperatur und<br />

die Luftfeuchtigkeit je nach Bedarf leicht zu erhöhen<br />

oder zu senken. Da die Luft das ganze Jahr über eine<br />

angenehme Temperatur von 17 oder 18ºC aufweist,<br />

hält sich der Energieaufwand für die Klimatisierung<br />

allerdings in Grenzen.<br />

u


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41<br />

HAZ Arquitectura


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

42<br />

Nachhaltig bauen<br />

Die Erschließungszonen<br />

dienen nicht nur der effizienten<br />

Bewegung durch<br />

das Gebäude, sondern<br />

auch der natürlichen Klimatisierung<br />

der Räume.<br />

Ergänzend dazu wurden alle Wände und Türen der<br />

Korridore so konstruiert, dass die Luft über den<br />

Technikraum zu den zentral positionierten Abluftschächten<br />

und auf das Dach geleitet wird. Die Luft<br />

wird dabei direkt an den Geräten vorbeigeführt, wodurch<br />

diese ohne weiteren Aufwand gekühlt werden.<br />

Auf dem Dach selbst werden mit Hilfe von Photovoltaik-Paneelen<br />

60.000 W Strom pro Jahr erzeugt, so<br />

dass der Fremdverbrauch gegen Null geht.<br />

Das Projekt Casal Porta Trinitat besticht in seiner<br />

Klarheit und Zurückhaltung durch seine inneren Werte,<br />

ein smartes Haustechnikkonzept und durchdachte<br />

Details. So wirkt diese „Box“ keinesfalls monoton<br />

oder langweilig. Bei der Fassade spielten die Architekten<br />

mit unterschiedlichen Abständen zwischen<br />

den Holzlamellen, sodass in Kombination mit der<br />

Sockelebene ein Gesamtbild entstanden ist, welches<br />

das Auge zum Verweilen einlädt. Im Inneren sorgt ein<br />

Spiel aus Licht und Schatten in Verbindung mit den<br />

warmen Holztönen für eine behagliche, gedämpfte<br />

Atmosphäre. Kleine Farbtupfer wie die roten Türrahmen<br />

im Treppenhauskern oder die filigranen Metallgeländer<br />

in Weiß setzen Akzente und verliehen dem<br />

Gebäude Charakter.<br />


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43<br />

HAZ Arquitectura<br />

Querschnitt<br />

OG 3<br />

SECCIÓN TRANSVERSAL<br />

0 1 5 10<br />

LANTA TERCERA<br />

0 1 5 10<br />

Längsschnitt<br />

SECCIÓN LONGITUDINAL<br />

0 1 5 10<br />

EG<br />

PLANTA BAJA 0 1 5 10<br />

LANTA BAJA 0 1 5 10<br />

Zentrum für soziale Dienste TRINITAT VELLA<br />

Barcelona, Spanien<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Mitarbeiter:<br />

Statik:<br />

Haustechnik:<br />

BIMSA, Ajuntament Barcelona<br />

HAZ Arquitectura<br />

Manuel Sánchez-Villanueva, Carol Beuter<br />

BAC Engineering<br />

Proisotec SLP<br />

Bebaute Fläche: 2.300 m 2<br />

Nutzfläche: 1.987 m 2<br />

Planungsbeginn: 12/2017<br />

Bauzeit: 03/2020 - 12/2021<br />

Fertigstellung: 2021<br />

Baukosten: 6.7 Mio. Euro<br />

www.hazarquitectura.com<br />

„Exzellenz und ökologische Nachhaltigkeit<br />

sind unsere wichtigsten Verpflichtungen.“<br />

HAZ Arquitectura


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

44<br />

Nachhaltig bauen<br />

Mit dem Floating Office realisiert das holländische<br />

Architekturbüro Powerhouse Company seine Vision<br />

vom Arbeitsplatz der Zukunft. Das nachhaltige Büroschiff<br />

aus Holz ist als autarkes Plusenergiegebäude<br />

ausgeführt und CO 2 -negativ. Damit verkörpert es im<br />

Rotterdamer Hafenbecken schwimmend nicht nur die<br />

Werte seiner Nutzer, sondern trotzt auch den Folgen<br />

des Klimawandels.


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45<br />

Powerhouse Company<br />

Alle im<br />

selben Boot<br />

Floating Office Rotterdam / Rotterdam / Powerhouse Company<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Sebastian Van Damme, Marcel IJzerman, Mark Seelen


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

46<br />

Nachhaltig bauen<br />

Ein 08/15-Büro kam für das Global Center on Adaptation<br />

nicht infrage. Die internationale NGO mit Sitz in<br />

den Niederlanden beschäftigt sich unter anderem<br />

mit Lösungen zur Eindämmung des Klimawandels<br />

und wünschte sich für ihr Headquarter ein Gebäude,<br />

welches diese Philosophie widerspiegelt. Diese<br />

Herausforderung nahm das Planerteam ernst: Nach<br />

dem Motto „Leinen los!“ verlegte es das Projekt aufs<br />

Wasser und entwarf ein dreigeschossiges Büroboot.<br />

Im Rijnhaven, einem der ältesten Häfen der Nieuwe<br />

Maas, liegt dieses nun in Rotterdam vor Anker. Dort<br />

wird es völlig energieautark zum Paradebeispiel für<br />

resilientes, klimaresistentes Bauen und trägt zudem<br />

zur Wiederbelebung des Gebiets um den ehemaligen<br />

Industriehafen bei.<br />

Als Skelettbau ist die Firmenzentrale zur Gänze in<br />

Holz gefertigt. Lediglich die Unterkonstruktion aus 15<br />

Pontons besteht aus Beton. Die Leimbinder sowie die<br />

vorgefertigten Brettsperrholzelemente beruhen auf<br />

einem regelmäßigen Raster von 6 x 6 m. Heiz- und<br />

Kühldecken garantieren das ganze Jahr über ein angenehmes<br />

Raumklima auf allen Ebenen und verdecken<br />

die technischen Installationen im Inneren. Der<br />

Bauprozess stellte für alle Beteiligten eine spannende<br />

Herausforderung dar und hatte gleichzeitig Einfluss<br />

auf den Entwurf: Da man die Pontons auf dem Wasserweg<br />

in Position bringen musste, bestimmte eine<br />

Brücke am Eingang des Rijnhaven die maximalen Dimensionen<br />

des Gebäudes. Die übrigen, vorfabrizierten<br />

Gebäudeteile brachte man ebenfalls per Boot zum<br />

Hafen und montierte diese anschließend dank modularer<br />

Bauweise in kürzester Zeit. All das trug weiter<br />

zur positiven Energiebilanz des Projektes bei.


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47<br />

Powerhouse Company<br />

Durch die Materialwahl senkte man nicht nur den<br />

CO 2 -Fußabdruck auf ein Minimum, sondern berücksichtigte<br />

im Sinne einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft<br />

den gesamten Lebenszyklus der Struktur. Bei<br />

Bedarf lässt sich das Gebäude einfach demontieren<br />

und an anderer Stelle wieder aufbauen oder recyceln.<br />

Das energetische Konzept macht sich die natürlichen<br />

Ressourcen des unkonventionellen Bauplatzes<br />

zunutze und verwandelt den Bürobau in ein Plusenergiehaus:<br />

870 m 2 Photovoltaikpaneele kleiden die<br />

gesamte Südseite des Dachs und decken 109 % des<br />

Energiebedarfs im Inneren. Die zweite Dachfläche ist<br />

begrünt und fördert die Biodiversität. Ein hauseigenes<br />

Wärmetauschsystem wird mit Wasser aus dem<br />

Hafenbecken gespeist. In den Betonpontons, die das<br />

schwimmende Fundament der Floating Offices bilden,<br />

verbergen sich über 40 km Rohrleitungen. Während<br />

sie im Sommer kühlen, nehmen sie im Winter<br />

durch das Wasser auf natürliche Weise Wärme auf.<br />

Die effiziente Planung brachte dem selbstversorgenden<br />

Gebäude die höchste Zertifizierungsstufe auf<br />

der BREEAM-Skala ein.<br />

u<br />

Informelle Treffpunkte lockern die<br />

Arbeitsbereiche auf dem Boot auf.<br />

Während umlaufende Holzstege<br />

die Büros nach draußen erweitern,<br />

trifft man sich im Inneren auf offenen<br />

Treppen mit Sitzstufen.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

48<br />

Nachhaltig bauen<br />

Edle Materialien prägen<br />

die Innenräume des Büroboots:<br />

Mitten im dunkel<br />

gestalteten Restaurant<br />

wird die Onyx-Bar zum besonderen<br />

Hingucker und<br />

lädt nach getaner Arbeit<br />

zu einem Absacker ein.<br />

Ein symmetrischer Aufbau war essenziell, um die<br />

Stabilität der schwimmenden Konstruktion zu gewährleisten.<br />

Über einen zentralen Steg dockt das<br />

rechteckige Büroschiff an Land an. Umlaufende Balkone<br />

kragen – ebenso wie das Satteldach – weit aus<br />

und fungieren als passiver Sonnenschutz für die Arbeitsbereiche.<br />

Großzügige Außenflächen und Decks<br />

erweitern die Büros nach außen und bieten den Mitarbeitern<br />

Platz für eine Pause an der frischen Luft<br />

oder einen After-Work-Drink. Die einzelnen Geschosse<br />

sind mit 6 x 3 m großen Fensterflächen rundum<br />

raumhoch verglast. Sie geben aus sämtlichen Bereichen<br />

des Baus den Blick aufs Wasser frei und lassen<br />

reichlich Tageslicht hinein. Die Holzkonstruktion<br />

bleibt an vielen Stellen unverkleidet und sorgt für ein<br />

ruhiges Ambiente. Auch die übrigen Komponenten<br />

der dezenten Materialpalette sind möglichst langlebig<br />

und wiederverwertbar.<br />

Eine repräsentative Wendeltreppe verbindet die drei<br />

Geschosse miteinander und zieht mit ihrem skulpturalen<br />

Design mitten im Bau sämtliche Blicke auf sich.<br />

Auf den einzelnen Büroetagen kombinieren die holländischen<br />

Planer Open-Space-Bereiche mit Workstations<br />

und abgetrennten Räumen. Eingesetzte<br />

Boxen ermöglichen ungestörte Produktivität. Neben<br />

den großzügigen Arbeitsflächen des Auftraggebers<br />

verlegten auch die Architekten selbst ihre Büros in<br />

den Neubau. Auf 1.600 m 2 gestalteten sie dafür einen<br />

Mix aus formellen und informellen Zonen, Konferenzräumen<br />

und Workshopbereichen, der unterschiedlichsten<br />

Anforderungen gerecht wird. Mobile, magnetische<br />

Trennwände erlauben eine flexible Anpassung<br />

der Räume und bieten Raum für Kreativität. Öffentliche<br />

Funktionen im untersten Niveau komplettieren<br />

das Programm des Floating Office: Ein Restaurant<br />

mit Panoramaterrasse lädt hier zu kulinarischen Erlebnissen<br />

vor besonderer Kulisse. Im vorgelagerten<br />

Naturpool können sich Mitarbeiter und Besucher in<br />

den warmen Monaten direkt in der Maas abkühlen.


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49<br />

Powerhouse Company<br />

Laut den Architekten machen das effiziente Energiekonzept,<br />

die modulare Bauweise und die emissionsfreundliche<br />

Materialwahl das Floating Office Rotterdam<br />

nicht nur zum größten Arbeitsplatz auf dem<br />

Wasser, sondern auch zu einem der nachhaltigsten<br />

Bürogebäude der Welt. Die Powerhouse Company<br />

vereint mehrere, zukunftsweisende Lösungen unter<br />

einem Dach, gibt den Anstoß für eine komplett<br />

neue Typologie und schafft gleichzeitig ein angenehmes<br />

Arbeitsumfeld. Bei steigendem Meeresspiegel<br />

durch den Klimawandel sitzen auf dem schwimmenden<br />

Büro alle im selben Boot und könnten dank des<br />

autarken Designs kurzerhand zu neuen Ufern aufbrechen.<br />

Bleibt zu hoffen, dass sich innovative Lösungen<br />

wie diese in der Architektur und anderen Sektoren<br />

vorher im größeren Maßstab durchsetzen und verheerenden<br />

Folgen zumindest entgegensteuern. •<br />

Floating Office Rotterdam<br />

Rotterdam, Niederlande<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Statik:<br />

Holzbau:<br />

TGA:<br />

Bebaute Fläche: 2.200 m 2<br />

Nutzfläche: 4.500 m 2<br />

Planungsbeginn: 2018<br />

Baubeginn: Feb. 2020<br />

Fertigstellung: Apr. 2021<br />

www.powerhouse-company.com<br />

Global Center on Adaptation (GCA), Stadt Rotterdam<br />

Powerhouse Company<br />

Bartels & Vedder<br />

Solid Timber<br />

DWA<br />

„FOR – Floating Office Rotterdam –<br />

zeigt, wie schwimmende Gebäude<br />

den Klimawandel eindämmen und<br />

wirtschaftlich sinnvoll sein können,<br />

indem sie künftige klimaangepasste<br />

Bedürfnisse vorwegnehmen. Es ist ein<br />

kraftvolles Symbol, das die Mission<br />

seines Hauptnutzers (GCA) widerspiegelt<br />

und andere dazu inspiriert,<br />

seinem Beispiel zu folgen.“<br />

Nanne de Ru, Powerhouse Company


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

50<br />

Nachhaltig bauen<br />

Ein Blick hinter<br />

die Kulissen<br />

The Plus / Magnor, Norwegen / BIG<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Einar Aslaksen


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

51<br />

BIG<br />

Mit The Plus wurde im Juni die umweltfreundlichste<br />

Möbelfabrik der Welt eröffnet. Der Entwurf für den<br />

7.000 m 2 großen, innovativen Industriebau stammt von<br />

der Bjarke Ingels Group (BIG). Umgeben von norwegischen<br />

Wäldern stellt er eine völlig neue Bautypologie<br />

vor: Das neue Produktionsgebäude für den Traditionsbetrieb<br />

Vestre vereint Herstellung und Besucherzentrum<br />

unter einem Dach.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

52<br />

Nachhaltig bauen<br />

Das Unternehmen Vestre liefert seit über 70 Jahren<br />

urbanes, nordisches Outdoor-Design in die ganze<br />

Welt. Vom Times Square bis hin zum Grazer Kunsthaus<br />

begegnet man den Bänken und Tischen dieser<br />

Marke. Neben der hohen Qualität zeichnen sich die<br />

Kreationen der Firma vor allem durch ihre auf Nachhaltigkeit<br />

bedachte Herstellung aus. Anstatt einfacher<br />

Produkte bekommen Kunden vielmehr ganzheitliche,<br />

klimaneutrale Lösungen. Als logische Schlussfolgerung<br />

standen auch bei der Realisierung des Neubaus<br />

Umweltaspekte und Transparenz im Mittelpunkt.<br />

Das neue Fabrikgebäude steht östlich von Oslo inmitten<br />

eines 30 Hektar großen Waldparks. Spazierwege<br />

und liebevoll gestaltete Plätze laden Besucher<br />

hier ein, Zeit im Freien zu verbringen und sich gleichzeitig<br />

ein Bild von Vestre und seinen Produkten zu<br />

machen. Eine plakative Plus-Form verleiht dem Projekt<br />

nicht nur seinen Namen, sondern optimiert zudem<br />

die Organisation im Inneren. Die Dachflächen<br />

des plusförmigen Baukörpers sind zur Mitte hin<br />

leicht geneigt und werden an zwei Seiten von langen<br />

Außentreppen sowie einer Rampe für den barrierefreien<br />

Zugang begleitet. Sie führen bis auf das Dach<br />

und geben von dort den Blick in die Natur und hinein<br />

in die Produktionsflächen frei. Eine Rutsche von der<br />

Dachterrasse wird an der Außenseite des Baukörpers<br />

zur besonderen Attraktion und sorgt dafür, dass der<br />

Besuch des Betriebs bei Klein und Groß einen bleibenden<br />

Eindruck hinterlässt. Künftig soll das flache<br />

Volumen von Sträuchern und Pflanzen bewachsen<br />

werden, um die dunklen Lärchenholzfassaden noch<br />

harmonischer in den Kiefernwald einzubetten. u


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53<br />

BIG


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

54<br />

Nachhaltig bauen<br />

Vorbei an verglasten<br />

Büroflächen gelangen Besucher<br />

vom Dach aus über<br />

eine gelbe Wendeltreppe<br />

in den zentralen Innenhof.<br />

Rund um einen Ahornbaum<br />

werden hier künftig<br />

die neuesten Möbeltrends<br />

präsentiert.<br />

Bei den Materialien setzten die dänischen Planer auf<br />

eine Kombination aus lokalem Holz, CO 2 -armem Beton<br />

und recyceltem Stahl und erreichten damit eine<br />

Bauzeit von nur 18 Monaten. Sämtliche Bäume, die<br />

im Zuge des Projekts auf dem Grundstück gefällt<br />

werden mussten, verwendete man später für dessen<br />

Errichtung. Im Vergleich zu herkömmlichen Fabriken<br />

ist der Energieverbrauch von The Plus um 60 %<br />

geringer. Auch die Treibhausgasemissionen konnte<br />

man um 55 % reduzieren. Während 900 Solarpaneele<br />

auf dem begrünten Dach den Neubau jährlich mit<br />

250.000 kWh hauseigenem Strom versorgen, werden<br />

über 90 % des für die Möbelherstellung verwendeten<br />

Wassers anschließend wiederverwendet. Überschüssige<br />

Holzabfälle kommen in ein Biomassekraftwerk,<br />

wo man sie in neue Energie umwandelt. Das hocheffiziente<br />

Heiz- und Kühlsystem beruht auf Wärmepumpen<br />

sowie der Rückgewinnung überschüssiger<br />

Wärme aus den Produktionsbereichen.<br />

Der Grundriss ermöglicht sowohl effiziente Arbeitsabläufe<br />

als auch einen Blick hinter die Kulissen der<br />

Fertigungsprozesse: Die vier Produktionshallen, in<br />

denen die Möbel entstehen, sind als separate Flügel<br />

radial angeordnet und beinhalten jeweils eine der Abteilungen.<br />

Neben der Holzwerkstatt gibt es einen Bereich<br />

für den Zusammenbau, einen Trakt zur Färbung<br />

der Möbelstücke und ein Lager. Die Hallen werden<br />

von 21 m langen Leimbindern überspannt, die im Inneren<br />

– ebenso wie das verwendete Brettschichtholz<br />

– sichtbar bleiben. Aus der Skelettkonstruktion ergeben<br />

sich stützenfreie Räume und bei Bedarf flexible<br />

Nutzungsanpassungen. Großflächige Verglasungen<br />

und Holzoberflächen schaffen ein helles, angenehmes<br />

Arbeitsumfeld. Die Mitarbeiter sollen mit Aussicht auf<br />

Bäume und Natur das Gefühl haben, mitten im Wald<br />

zu arbeiten. Jeder der Produktionsbereiche folgt zudem<br />

einem eigenen Farbcode, der sich mit kräftigen<br />

Gelb-, Grün-, Blau- und Rottönen in Böden und Maschinen<br />

widerspiegelt. Farbige Streifen und Verläufe<br />

veranschaulichen die Wege der Produkte durch den<br />

Bau: Sie zeichnen am Boden die Stationen nach, die<br />

die Möbelstücke bis zur Fertigstellung durchlaufen. u


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55<br />

BIG


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

56<br />

Nachhaltig bauen<br />

Helles Holz, Glas und Farbe prägen das<br />

Innere der vier Produktionshallen: Farbige<br />

Maschinen und Bodenmarkierungen helfen<br />

Besuchern, den Herstellungsprozess<br />

der Möbel nachzuvollziehen.<br />

Zum Herzstück des Industriebaus wird der Schnittpunkt<br />

des Plus. Er verbindet die unterschiedlichen<br />

Funktionen und bietet Platz für Büros und ein Besucherzentrum.<br />

Der gesamte Bereich organisiert sich<br />

rund um einen kreisförmigen, verglasten Innenhof.<br />

Er ist nach oben hin offen und wird über eine geschwungene<br />

Treppe erschlossen. Entlang der Glasfassade<br />

führen die Stufen von der Dachterrasse bis<br />

in den kleinen Patio hinunter, in dem Produktneuheiten<br />

präsentiert werden. Im Inneren fasst den Hof im<br />

Erdgeschoss eine Art Kreisverkehr ein. Er dient dem<br />

Transport der Möbelstücke von einem Fertigungsschritt<br />

zum nächsten. Das Obergeschoss der grünen<br />

Fabrik empfängt Schulklassen, Studierende, Firmen<br />

und andere Gäste mit Ausstellungsflächen und einem<br />

bunten Wissensangebot.<br />

Das Thema Transparenz spielt im gesamten Gebäude<br />

eine zentrale Rolle. Anstatt vertraulicher oder<br />

geschlossener Räume sind sämtliche Bereiche offen<br />

gestaltet. Besucher sollen nicht nur einen Einblick in<br />

die einzelnen Schritte der Möbelherstellung, sondern<br />

auch in die Funktionsweise des Baus erhalten: Neben<br />

Details zu Energieerzeugung und -rückgewinnung<br />

gibt es nähere Informationen zu Themen wie Wasser,<br />

Materialien und Kreislaufwirtschaft. Damit will Vestre<br />

das Interesse an neuen Technologien und nachhaltigen,<br />

innovativen Alternativen, genauso wie generell<br />

an der Möbelindustrie wecken.<br />

Als weltweit erster Industriebau erhält The Plus für<br />

seine Nachhaltigkeit voraussichtlich die höchste<br />

BREEAM-Zertifizierung und will damit völlig neue<br />

Standards in der Branche setzen. Außerdem soll er<br />

die gesamte Region rund um Magnor als attraktiven<br />

skandinavischen Unternehmensstandort bewerben<br />

und mehr Projekte dieser Art anziehen. BIG macht<br />

den Bau zur grünen Landmarke der Möbelindustrie<br />

und gleichzeitig zum Prototyp für Produktionsstätten<br />

der Zukunft. Er zeigt eindrucksvoll, dass sich<br />

Nachhaltigkeit, soziales Engagement sowie Regionalität<br />

und Wirtschaftlichkeit nicht ausschließen, sondern<br />

vielmehr perfekt ergänzen. All das macht Lust<br />

auf mehr grüne Architektur.<br />


1 : 200<br />

1 : 200<br />

Indgang<br />

Ovenlys<br />

Sol celler<br />

Grønt tag<br />

Kote<br />

www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

57<br />

BIG<br />

1<br />

Snit AA - Nord / Syd<br />

2<br />

1 1<br />

2<br />

2<br />

Snit BB - Øst / West<br />

1:200<br />

Dach<br />

SIGNATURFORKLARING:<br />

EG<br />

1:200<br />

The Plus<br />

Magnor, Norwegen<br />

Bauherr: Vestre<br />

Planung: BIG | Bjarke Ingels Group<br />

Team:<br />

David Zahle, Viktoria Millentrup, Marcel Götz,<br />

Ole Elkjær-Larsen, Tommy Bjørnstrup<br />

Partneringenieure: Bollinger+Grohmann<br />

Akustik: Gade & Mortensen<br />

Bauökologie: Asplan Viak<br />

Bauphysik: Norconsult<br />

Geotechnik: Multiconsult<br />

Holzbau: Woodcon<br />

Grundstücksfläche: 30 Hektar<br />

Nutzfläche: 7.100 m 2<br />

Planungsbeginn: Juni 2019<br />

Bauzeit:<br />

18 Monate<br />

Fertigstellung: Feb. <strong>2022</strong><br />

Baukosten:<br />

300 Mio. NOK<br />

www.big.dk<br />

„Eine nachhaltige, zugängliche, farbenfrohe Produktionsstätte<br />

mit einem öffentlichen Park zu schaffen,<br />

fühlte sich wie der Entwurf einer völlig neuen Typologie<br />

an. Produktionsanlagen werden immer noch als<br />

eingezäunte Gebäude betrachtet, die die Umwelt verschmutzen.<br />

The Plus ist ein Prototyp für den grünen<br />

Wandel, der beweist, dass die Produktion gleichzeitig<br />

nachhaltig, sozial, lokal und profitabel sein kann.“<br />

Bjarke Ingels Group


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58<br />

Nachhaltig bauen<br />

Nachhaltiges Bauen<br />

im urbanen Kontext<br />

Urban Environment House / Helsinki / Lahdelma & Mahlamäki architects<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Kuvatoimisto Kuvio, Marc Goodwin, Hannakaisa Pekkala


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

59<br />

Lahdelma & Mahlamäki architects<br />

Verkkosaari ist eines der bedeutendsten<br />

Wachstumsgebiete in<br />

Helsinki. Das ehemalige Hafen-<br />

und Industriegelände wird<br />

sukzessive revitalisiert und durch<br />

Geschäftsflächen, öffentliche<br />

Bauten und Wohnungen mit neuem<br />

Leben gefüllt. Mit dem Urban<br />

Environment House realisierten<br />

Lahdelma & Mahlamäki architects<br />

einen der Neubauten und<br />

machten diesen zum Vorbild für<br />

kompakte, nachhaltige Architektur<br />

in der finnischen Hauptstadt.<br />

Das Projekt führt sämtliche Abteilungen des städtischen<br />

Bauamtes – welches für die Bereiche Stadtplanung,<br />

Bau und Umwelt in und um Helsinki zuständig<br />

ist – an einem Ort zusammen. Mit seinen fast 41.000 m 2<br />

nimmt der Komplex eine zentrale Rolle auf dem urbanen<br />

Areal ein und soll zugleich die hohen Baustandards<br />

der Stadt zeigen. Das Planerteam entwickelte<br />

dafür ein Gebäude mit L-förmigem Grundriss. Dieses<br />

fasst mit dem angrenzenden Bestand blockrandartig<br />

einen gemeinsamen Innenhof ein. Programmatisch<br />

und technisch besteht das Urban Environment<br />

House aus drei separaten Trakten, die von außen<br />

durch Einschnitte in der Kubatur und Dachterrassen<br />

klar erkennbar sind.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

60<br />

Nachhaltig bauen<br />

Die Gestaltung des Baukörpers ist von der Vergangenheit<br />

des Viertels inspiriert: Dunkelbraune Ziegel<br />

wechseln sich mit raumhohen Verglasungen ab und<br />

fügen sich zu markanten Lochfassaden zusammen.<br />

Die Fenster sitzen tief in den Ansichten und unterscheiden<br />

sich je nach Funktion im Inneren in ihrer<br />

Größe. Während sie in manchen Bereichen quadratisch<br />

ausgeführt sind, bleiben an anderen Stellen<br />

nur schmale Streifen übrig. Dazu kombinieren die<br />

Architekten glänzende Kupferbleche und Holzakzente<br />

sowie verschiedene Fugenarten und runden<br />

den industriellen Charakter des Baus so harmonisch<br />

ab. In der Sockelzone öffnet sich das Urban Environment<br />

House über Backsteinbögen zum Stadtraum.<br />

Diese erstrecken sich an den Außenecken über bis<br />

zu zwei Geschosse. Mit ihren vorgelagerten Arkaden<br />

leiten sie Passanten und Bürger für Behördengänge<br />

ins Innere und weisen auf die vorwiegend öffentliche<br />

Nutzung der unteren beiden Stockwerke hin. Man<br />

findet hier neben der repräsentativen Eingangshalle<br />

mit Platz für Ausstellungen und Auskünfte auch ein<br />

Auditorium, ein Café und ein Restaurant.<br />

Auf den Dachterrassen gibt es unterschiedlich<br />

gestaltete Pavillons. Sie bieten<br />

den Nutzern wahlweise Platz zum Arbeiten<br />

oder für eine Mittagspause im Freien.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

61<br />

Lahdelma & Mahlamäki architects<br />

In den darüberliegenden Etagen sind die Arbeitsplätze<br />

von insgesamt 1.500 Mitarbeitern untergebracht.<br />

Dank der großen Fenster und mehr als 4 m Raumhöhe<br />

wirken die Bürogeschosse trotz tiefer Grundrisse<br />

hell und großzügig. Die raue Materialpalette setzt<br />

sich auch in den Innenräumen fort. Mit Ziegel, Beton,<br />

Holz und unverkleideten Installationen wollten<br />

die finnischen Planer ein sowohl modernes als auch<br />

archaisches Ambiente und damit ein ganz besonderes<br />

Arbeitsumfeld schaffen. Rund um eine zentrale<br />

Zone mit Treppenhauskernen und versorgenden<br />

Räumen ordnen sich im gesamten Komplex zunächst<br />

Erschließungsflächen und schließlich die nach außen<br />

orientierten Büros an. Um die Zusammenarbeit<br />

der unterschiedlichen Abteilungen zu erleichtern,<br />

bezog man die zukünftigen Nutzer in den Entwurfsprozess<br />

mit ein und rückte das gelebte Miteinander<br />

in den Mittelpunkt. Das Ergebnis ist ein bunter Mix<br />

aus Open-Space-Flächen und ruhigen Arbeitsbereichen.<br />

Dazu kommen Konferenzzimmer und diverse<br />

Räume für Besprechungen. Als Sitzstufen ausgeführte<br />

Holztreppen und Lufträume durchbrechen<br />

die Geschossplatten immer wieder und verbinden<br />

die einzelnen Niveaus. Pausenräume und Sportmöglichkeiten<br />

runden das Raumprogramm ab und bieten<br />

den Angestellten einen Ausgleich zum Arbeitsalltag.<br />

Zu einer Auszeit an der frischen Luft laden mehrere<br />

Dachterrassen ein. Sie sind mit kompakten Pavillons<br />

ausgestattet und warten mit verschiedenen Materialien,<br />

Formen und Bepflanzung auf.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

62<br />

Nachhaltig bauen<br />

In Sachen Nachhaltigkeit macht das Urban Environment<br />

House seinem Namen alle Ehre. Sämtliche Entscheidungen<br />

wurden unter der Prämisse der Langlebigkeit<br />

getroffen. Dabei konzentrierte man sich nicht<br />

nur auf einzelne Bauteile, sondern auf den gesamten<br />

Lebenszyklus des Gebäudes. Nach dem Prinzip der<br />

Kreislaufwirtschaft wählte man nach Möglichkeit<br />

Cradle to Cradle-zertifizierte Werkstoffe. Darüber hinaus<br />

soll maximale Flexibilität eine möglichst lange<br />

Nutzung garantieren. Bereits mit kleinen Änderungen<br />

kann künftig auf neue Anforderungen reagiert werden.<br />

Die Klimatisierung der Innenräume beruht auf<br />

einem System, welches die Temperatur des Meerwassers<br />

zur Kühlung nutzt. Intelligente Lüftungsanlagen<br />

passen sich automatisch der Auslastung der Bereiche<br />

an und optimieren so den Energiebedarf. Ein mobiler,<br />

textiler Sonnenschutz verschattet die Fenster an der<br />

Südfassade je nach Einstrahlung und verhindert, dass<br />

sich das Gebäude aufheizt. Als Niedrigstenergiehaus<br />

produziert das Gebäude einen Teil seiner benötigten<br />

Energie mittels Solarpaneelen auf dem Dach selbst.<br />

Neben der Photovoltaik-Anlage befinden sich ganz<br />

oben auf dem Komplex zusätzlich über 20.000 Pflanzen.<br />

Das 5.000 m 2 große Gründach wird inmitten der<br />

Stadt mit Sträuchern, Kräutern, Insekten und mehr<br />

zu einer kleinen Oase der Biodiversität. Neben natürlichem<br />

Lebensraum für Fauna und Flora stellt der<br />

Dachgarten eine wertvolle Versickerungsfläche dar.<br />

Auch die Benützer sollen das Ihre zur Umweltbilanz<br />

des Baus beitragen: Im Gegensatz zu nur 75 Autostellplätzen<br />

motivieren 600 Fahrradparkplätze dazu,<br />

auf nachhaltigem Wege in die Arbeit zu kommen.


28.<br />

28.<br />

110.<br />

5.<br />

1. 1.<br />

C 1129<br />

PROJEKTITYÖTILAT<br />

64,5 m²<br />

1. 1.<br />

52. 52. 52. 52. 52.<br />

39. 39.<br />

C 1306<br />

PROJEKTITYÖTILAT<br />

45,5 m²<br />

5.<br />

5.<br />

2983B1<br />

52.<br />

5.<br />

2983TC<br />

5.<br />

31.<br />

2983CR<br />

M<br />

M<br />

AV<br />

M<br />

5.<br />

M<br />

5.<br />

39.<br />

2983B1<br />

52.<br />

39.<br />

39.<br />

AV<br />

M<br />

2983TC<br />

39.<br />

31.<br />

M<br />

39.<br />

2983CR<br />

39.<br />

M<br />

39.<br />

M<br />

52. 52.<br />

R<br />

+3,800<br />

M<br />

2983B1<br />

52.<br />

141.<br />

M<br />

98. 98.<br />

93.<br />

2983TC<br />

31.<br />

S1<br />

2983CR<br />

C 1128<br />

PROJEKTITYÖTILAT<br />

80,0 m²<br />

M<br />

1372<br />

C 1130<br />

KÄYTÄVÄ<br />

15,5 m²<br />

52.<br />

39.<br />

52.<br />

39.<br />

39.<br />

39.<br />

56.<br />

1785<br />

M<br />

39.<br />

M<br />

M<br />

93.<br />

93.<br />

M<br />

C 1129<br />

KÄYTÄVÄ<br />

12,5 m²<br />

C 1131<br />

KÄYTÄVÄ<br />

61,0 m²<br />

M<br />

M<br />

111.<br />

111.<br />

39.<br />

C 1473<br />

MUUNTAMO<br />

9,5 m²<br />

C 1325<br />

VAR.<br />

5,5 m²<br />

C 1331<br />

PROJEKTITYÖTILAT<br />

82,0 m²<br />

BC 1122<br />

TK<br />

8,0 m²<br />

B 1121<br />

TK<br />

15,0 m²<br />

C 1026<br />

PORRASH. C1<br />

19,5 m²<br />

98. 98.<br />

R<br />

M<br />

110.<br />

56.<br />

BC 1125<br />

KÄYTÄVÄ<br />

19,5 m²<br />

C 1319<br />

NEUV. 15-20<br />

30,5 m²<br />

C 1472<br />

JÄÄHDYTYS<br />

6,5 m²<br />

141.<br />

C 1123<br />

ELÄINTUTK<br />

12,5 m²<br />

C 1326<br />

VAR.<br />

5,5 m²<br />

VK 68<br />

M<br />

59.<br />

141.<br />

C 1470<br />

KOJEISTOHUONE<br />

24,0 m²<br />

59.<br />

59.<br />

39. 39. 39. 39.<br />

VK 23VK 23VK 23VK 23VK 23VK 23VK 23VK 23VK 23<br />

VK105VK105VK105VK105VK105VK105VK105<br />

59.<br />

5.<br />

C 1471<br />

MUUNTAMO<br />

9,0 m²<br />

C 1318<br />

PROJEKTITYÖTILAT<br />

51,0 m²<br />

59.<br />

59.<br />

59.<br />

59.<br />

B 1124<br />

MYYNTINÄYTTELYTILA<br />

17,0 m²<br />

2396<br />

59.<br />

59.<br />

6000<br />

C 1468<br />

WC<br />

2,5 m²<br />

138.<br />

123.<br />

59.<br />

55.<br />

122.<br />

122.<br />

123.<br />

59.<br />

C 1463<br />

SÄHKÖ<br />

1,0 m²<br />

57.<br />

57.<br />

Info<br />

59.<br />

55.<br />

59.<br />

93.<br />

M<br />

C 1321<br />

TULOSTUS<br />

17,5 m²<br />

C 1467<br />

WC<br />

2,0 m²<br />

B 1307<br />

AS.NEUV.<br />

6,5 m²<br />

B<br />

59.<br />

55.<br />

59.<br />

7.<br />

C 1462<br />

SÄHKÖ<br />

4,0 m²<br />

55.<br />

7.<br />

B 1309<br />

AS.NEUV.<br />

6,5 m²<br />

Heijastuspinta<br />

varaus<br />

B 1308<br />

AS.NEUV.<br />

6,5 m²<br />

C 1466<br />

WC<br />

2,0 m²<br />

7.<br />

B 1310<br />

AS.NEUV.<br />

6,5 m²<br />

5.<br />

VK101 VK101 VK101 VK101 VK101<br />

5.<br />

C 1327<br />

VET 1-2<br />

6,0 m²<br />

R<br />

C 1330<br />

VAR.<br />

32,0 m²<br />

7.<br />

S2<br />

1.<br />

S2<br />

5.<br />

43.<br />

39.<br />

VK101<br />

S2<br />

C 1317<br />

PROJEKTITYÖTILAT<br />

75,0 m²<br />

sähköläpiviennit<br />

tarkentuu,<br />

alueen käytön<br />

varmistuessa<br />

A<br />

C 1465<br />

WC<br />

2,0 m²<br />

M<br />

+4,100<br />

B 1017<br />

KUILU B3<br />

9,0 m²<br />

A<br />

5.<br />

141.<br />

141.<br />

5.<br />

C 1328<br />

VET 2-4<br />

R 9,5 m²<br />

C 1316<br />

PROJEKTITYÖTILAT<br />

30,0 m²<br />

C 1126<br />

KÄYTÄVÄ<br />

13,5 m²<br />

C 1461<br />

TELE<br />

7,5 m²<br />

S1<br />

S1<br />

55.<br />

C 1464<br />

WC<br />

2,5 m²<br />

BC 1019<br />

HISSIAULA<br />

22,0 m²<br />

55.<br />

74.<br />

R<br />

74.<br />

35.<br />

74.<br />

74.<br />

Näyttö<br />

Näyttö<br />

Näyttö<br />

Näyttö<br />

B 1311<br />

AS.NEUV.<br />

7,5 m²<br />

B 1318<br />

AS.NEUV.<br />

22,5 m²<br />

Kone + näy tö Arska<br />

B 1459<br />

SÄHKÖ<br />

1,0 m²<br />

B 1018<br />

PORRASH. B3<br />

20,0 m²<br />

164.<br />

184.<br />

Irtotyynyt<br />

Pe9<br />

R<br />

55. 55. 55. 55.<br />

M<br />

34. 34.<br />

49.<br />

67.<br />

55.<br />

M<br />

67.<br />

60.<br />

55.<br />

B 1458<br />

TELE<br />

8,0 m²<br />

R<br />

R<br />

35.<br />

174.<br />

C 1469<br />

67. TAUKOTILA<br />

53,5 m²<br />

5.<br />

C 1460<br />

SÄHKÖ<br />

1,0 m²<br />

127.<br />

67.<br />

C 1322<br />

VET 1-2<br />

4,5 m²<br />

60.<br />

67.<br />

S1 S1<br />

37.<br />

M<br />

Näy tö<br />

M<br />

R<br />

55.<br />

55.<br />

93.<br />

123.<br />

VK 37 c.<br />

123.<br />

C 1127<br />

KÄYTÄVÄ<br />

47,5 m²<br />

A<br />

R<br />

55.<br />

R<br />

VK 37 c.<br />

60.<br />

93.<br />

B 1312<br />

AS.NEUV.<br />

7,5 m²<br />

67.<br />

5.<br />

123.<br />

VK 1<br />

MFK MFK MFK MFK MFK<br />

E4- E4- E4- E4-<br />

E16 E16 E16 E16<br />

E4-<br />

E16<br />

55.<br />

M<br />

C 1323<br />

VET 1-2<br />

4,5 m²<br />

VK 37 a.<br />

7.<br />

VK 37 c.<br />

S2<br />

67.<br />

127.<br />

VK 1<br />

VK 1<br />

60.<br />

67.<br />

5.<br />

67.<br />

VK 37 c.<br />

S1<br />

VK 37 a.<br />

VK 37 a.<br />

Kone + näyttö Arska<br />

MFK MFK MFK MFK MFK MFK MFK<br />

E4- E4- E4- E4- E4- E4- E4-<br />

E16 E16 E16 E16 E16 E16 E16<br />

B 1118<br />

ASIAKASPALVELU<br />

162,5 m²<br />

1700<br />

B<br />

C<br />

5.<br />

VK 1<br />

E4-<br />

E16<br />

78.<br />

5.<br />

VK 1<br />

5. 5.<br />

MFK MFK MFK MFK MFK MFK<br />

P1- P1- P1- P1- P1-<br />

P14 P14 P14 P14 P14<br />

P1-<br />

P14<br />

S1<br />

VK 37 c.<br />

B 1313<br />

VAR.<br />

9,0 m²<br />

VK 37 a. VK 37 a.<br />

S1<br />

MFK<br />

7.<br />

121.<br />

11. 11. 11. 11.<br />

VK 1<br />

60.<br />

5.<br />

S1<br />

VK 37 c.<br />

R<br />

VK 37 a. VK 37 a.<br />

S1<br />

VK 37 a.<br />

seinähylly korkea<br />

165.<br />

B 1457<br />

SÄHKÖ<br />

4,0 m²<br />

C 1324<br />

VET 1-2<br />

4,5 m²<br />

22.<br />

B 1456<br />

SÄHKÖ<br />

1,0 m²<br />

121.<br />

121.<br />

MFK MFK MFK MFK MFK<br />

P1- P1- P1- P1- P1-<br />

P14 P14 P14 P14 P14<br />

121.<br />

VK 1<br />

S1<br />

5.<br />

C<br />

78.<br />

VK 37 c.<br />

VK 1 VK 1<br />

22.<br />

22.<br />

122.<br />

5.<br />

R<br />

R<br />

VK 37 c.<br />

VK 37 a.<br />

5.<br />

60.<br />

S2<br />

VK 1 VK 1<br />

22.<br />

7.<br />

S2<br />

5.<br />

5.<br />

170.<br />

59.<br />

VK 37 c.<br />

22.<br />

M<br />

60.<br />

5.<br />

R<br />

82.<br />

S2<br />

VK 1 VK 1<br />

82.<br />

S2<br />

5.<br />

5.<br />

22.<br />

82.<br />

7.<br />

R<br />

82.<br />

60.<br />

5.<br />

B 1305<br />

BACK-OFFICE<br />

259,0 m²<br />

5.<br />

141.<br />

7.<br />

60.<br />

141.<br />

78.<br />

R<br />

R<br />

11.<br />

60.<br />

121.<br />

11.<br />

7.<br />

121.<br />

121.<br />

R<br />

60.<br />

VK 37 b.<br />

VK 37 a.<br />

VK 37 b.<br />

121.<br />

VK 37 a.<br />

VK 37 b.<br />

VK 37 a.<br />

VK 37 b.<br />

AUKKO YLÖS<br />

78.<br />

R<br />

VK 37 b.<br />

VK 37 a.<br />

VK 37 b.<br />

VK 37 a.<br />

VK 37 b.<br />

VK 37 a.<br />

VK 37 b.<br />

VK 37 b.<br />

VK 37 a.<br />

VK 37 b.<br />

B 1314<br />

VET 2-4<br />

VK 37 a.<br />

VK 37 b.<br />

8,5 m²<br />

VK 68<br />

VK 37 a.<br />

VK 37 b.<br />

5.<br />

AVAINK A PI<br />

VK 37 b.<br />

VK 37 a.<br />

VK 37 b.<br />

VK 37 a.<br />

VK 37 b.<br />

VK 37 a.<br />

VK 37 b.<br />

5.<br />

S1<br />

R<br />

VK57<br />

B 1117<br />

VAHTIMESTARIT<br />

27,5 m²<br />

7.<br />

5.<br />

92.<br />

S2<br />

S2<br />

27.<br />

VK57<br />

7.<br />

27.<br />

B 1315<br />

VET 2-4<br />

9,0 m²<br />

5.<br />

27.<br />

5.<br />

S1<br />

27.<br />

27.<br />

78.<br />

R<br />

27.<br />

S2<br />

B 1455<br />

SÄHKÖ<br />

5,0 m²<br />

121.<br />

5.<br />

B 1108<br />

PORRASH. B2<br />

11,5 m²<br />

B 1316<br />

POSTIN LAJITTELU<br />

8,5 m²<br />

121.<br />

121.<br />

121.<br />

78.<br />

B 1320<br />

VAR.<br />

6,0 m²<br />

R<br />

seinä sä<br />

B 1319<br />

POSTIN HAKU<br />

7,0 m²<br />

Näyttö<br />

Valkokangas<br />

Valkokangas<br />

181.<br />

141.<br />

122. 122.<br />

B 1303<br />

AUDITORIO<br />

92,0 m²<br />

115.<br />

115.<br />

115.<br />

B 1304<br />

VAR.<br />

12,0 m²<br />

115.<br />

115.<br />

115.<br />

Valkokangas<br />

115.<br />

B 1302<br />

AUDITORIO<br />

112,0 m²<br />

M<br />

M<br />

B 1114<br />

YLEISÖAULA/NÄYTTELYTILA<br />

703,5 m²<br />

M<br />

Valkokangas<br />

M<br />

Näyttely-alue<br />

M<br />

141.<br />

M<br />

B 1301<br />

VAR.<br />

18,5 m²<br />

143.<br />

R<br />

B 1444<br />

TYÖPAJA<br />

54,0 m²<br />

M<br />

Näyttö<br />

B 1449<br />

WC<br />

1,5 m²<br />

64.<br />

122.<br />

M<br />

133.<br />

64.<br />

122.<br />

64.<br />

R<br />

B 1450<br />

WC<br />

9,5 m²<br />

133.<br />

B 1110<br />

KÄYTÄVÄ<br />

7,5 m²<br />

B 1448<br />

WC<br />

1,5 m²<br />

122.<br />

122.<br />

64.<br />

B 1452<br />

WC<br />

122.<br />

M<br />

11,5 m²<br />

B 1454<br />

WC<br />

1,5 m²<br />

B 1447<br />

WC<br />

1,5 m²<br />

B 1109<br />

KÄYTÄVÄ<br />

41,0 m²<br />

B 1453<br />

WC<br />

1,5 m²<br />

122.<br />

131.<br />

B 1441<br />

BIOJÄTE<br />

7,5 m²<br />

B 1446<br />

WC<br />

1,5 m² B 1445<br />

131.<br />

122.<br />

WC<br />

1,5 m²<br />

B 1112<br />

VAATETILA<br />

11,5 m²<br />

Näyttö Näyttö Näyttö<br />

131.<br />

131.<br />

B 1451<br />

LE-WC<br />

5,5 m²<br />

B 1440<br />

JÄTEHUONE<br />

22,0 m²<br />

PPP+KS pysty<br />

122.<br />

131.<br />

131.<br />

B 1442<br />

TAVARAN VASTAANOTTO<br />

16,5 m²<br />

122.<br />

131.<br />

131.<br />

B 1113<br />

KAHVILA<br />

117,0 m²<br />

122.<br />

122.<br />

64.<br />

133.<br />

64.<br />

64.<br />

133.<br />

122.<br />

64.<br />

Näyttö<br />

122.<br />

122.<br />

64.<br />

133.<br />

64.<br />

122.<br />

64.<br />

AB 1007<br />

HISSIAULA<br />

21,5 m²<br />

133.<br />

122.<br />

64.<br />

122.<br />

Näyttö<br />

Näyttö<br />

Näyttö<br />

Ö-Ö<br />

Å-Å<br />

Ä-Ä<br />

Z-Z<br />

A 1006<br />

PORRASH. A2<br />

20,0 m²<br />

Y-Y<br />

Näyttö varaus<br />

A 1107<br />

KAHVILAN TAKAT.<br />

12,5 m²<br />

AB 1439<br />

LASTAUS<br />

98,5 m²<br />

+4,100<br />

+3,400<br />

A 1106<br />

TARJOILU<br />

11,0 m²<br />

A 1437<br />

SÄHKÖ<br />

5,5 m²<br />

600<br />

AB 1438<br />

LASTAUSLAITURI<br />

53,0 m²<br />

A 1435<br />

TELE<br />

4,0 m²<br />

A 1436<br />

SÄHKÖ<br />

2,0 m²<br />

Ö-Ö<br />

Ä-Ä<br />

2114<br />

Z-Z<br />

A 1104<br />

TK<br />

10,5 m²<br />

T-T<br />

A 1430<br />

WC<br />

1,5 m²<br />

A-A<br />

O-O<br />

P-P<br />

2500<br />

Kassa<br />

A 1419<br />

PAK.-18<br />

3,5 m²<br />

A 1428<br />

WC<br />

1,5 m²<br />

Å-Å<br />

A 1418 A 1417<br />

TAV. VAST.OTTO SÄILYKEV.<br />

5,5 m²<br />

ASTIANPESU<br />

A 1424<br />

ASTIANPALAUTUS PALAUTUS<br />

JÄTEKALUSTEET NO. 90 SIS.ARK.SUUNN. MUKAAN<br />

15,5 m²<br />

A 1425<br />

WC<br />

10,5 m²<br />

1000<br />

KUILU<br />

A2<br />

A 1434<br />

WC<br />

1,5 m²<br />

A 1426<br />

WC<br />

1,5 m²<br />

A 1433<br />

WC<br />

1,5 m²<br />

U-U<br />

V-V<br />

Näyttö<br />

Q-Q<br />

A 1416<br />

JUURESK.+3<br />

Q-Q<br />

L-L<br />

W-W<br />

W-W<br />

S-S<br />

R-R<br />

R-R<br />

A 1415<br />

VIH.K.+6<br />

B-B<br />

LAUTASET<br />

LAUTASET<br />

KAHVI, KUPIT<br />

O-O<br />

P-P<br />

M-M<br />

N-N<br />

SALAATTI<br />

SALAATTI<br />

C-C<br />

C-C<br />

SALAATIN VALMISTUS<br />

4,5 m²<br />

4,0 m²<br />

5,0 m² A 1414<br />

MAITOK.+6<br />

A 1420<br />

PAK.-18<br />

3,5 m²<br />

A 1432<br />

WC<br />

11,0 m²<br />

A 1421<br />

PAK.-18<br />

3,5 m²<br />

A 1422<br />

SIIVOUS PESUAINE<br />

5,0 m²<br />

D-D<br />

D-D<br />

A 1423<br />

ASTIAVAR.<br />

4,0 m²<br />

Näyttö varaus rulon X-X<br />

yläpuolella<br />

KEITTO<br />

KEITTO<br />

A 1103<br />

TARJOILULINJASTO<br />

154,0 m²<br />

LEIVONTA<br />

LÄMMIN RUOKA<br />

LÄMMIN RUOKA<br />

HUOM. DROP-IN -KYLMÄ- JA LÄMPÖALTAISSA RST-KAULUKSET EIVÄT<br />

OLE NÄKYVISSÄ. HUOMIOITAVA KALUSTESUUNNITTELUSSA.<br />

JÄLKIRUOKA KULHOT<br />

KAHVI, KUPIT LASIT, JUOMAT TYHJÄT<br />

PURKIT<br />

X-X<br />

E-E<br />

E-E<br />

S-S<br />

F-F<br />

F-F<br />

H-H<br />

G-G<br />

L-L<br />

A 1409<br />

KEITTIÖ<br />

H-H G-G<br />

KYLMÄ<br />

LISÄKE<br />

KYLMÄ<br />

LISÄKE<br />

JUOMAT, LASIT<br />

I-I<br />

I-I<br />

T-T<br />

U-U<br />

J-J<br />

LEIPÄ, RASVAT<br />

K-K<br />

K-K<br />

MAUSTEET LEIPÄ, RASVAT<br />

Näyttö varaus Näyttö varaus<br />

Näyttö varaus Näyttö varaus<br />

202,5 m²<br />

5,5 m²<br />

A 1413<br />

LIHAK.+6<br />

5,5 m²<br />

A 1412<br />

KUIVA-AINEV.<br />

6,0 m²<br />

A 1102<br />

RAVINTOLA<br />

397,5 m²<br />

B-B<br />

A-A<br />

M-M<br />

N-N<br />

A 1002<br />

KÄYTÄVÄ<br />

41,5 m²<br />

V-V<br />

A 1411<br />

TOIMISTO<br />

9,0 m²<br />

A 1404<br />

WC<br />

1,5 m²<br />

A 1405<br />

SOS.TILA<br />

12,0 m²<br />

A 1001<br />

PORRASH. A1<br />

20,0 m²<br />

A 1410<br />

VAR.<br />

5,5 m²<br />

A 1403<br />

SUIHKU<br />

2,5 m²<br />

Pe8<br />

A 1406<br />

SOS.TILA<br />

10,5 m²<br />

A 1101<br />

KABINETTI /NEUVOTTELUTILA<br />

52,5 m²<br />

A 1407<br />

SUIHKU<br />

2,5 m²<br />

A 1408<br />

WC<br />

1,5 m²<br />

A 1005<br />

KÄYTÄVÄ<br />

8,0 m²<br />

A 1401<br />

KAUP.LAITETILA<br />

3,0 m²<br />

A 1402<br />

SPOK<br />

1,5 m²<br />

Näyttö varaus<br />

Näyttö varaus<br />

Näyttö varaus<br />

Näyttö varaus<br />

S1 = yksiosainen sähköpilari, 1 työpisteen käyttöön<br />

S2 = kaksiosainen sähköpilari, 2 työpisteen käyttöön<br />

(tarvittaessa johdotus sermin alta)<br />

+3,400<br />

M = lattiamansetti (josta liitosjohto lattian alla sijaitsevaan rasiaan<br />

tai jatkojohdon päähän)<br />

R = kalusteen sisään jäävä läpivientireikä (josta liitosjohto<br />

lattian alla sijaitsevaan rasiaan tai jatkojohdon päähän)<br />

R2= Lattiareikä 35mm (josta liitosjohto lattian alla sijaitsevaan<br />

rasiaan tai jatkojohdon päähän)<br />

Sijoitus pohjakuvan mukaan. Mitoituksessa sallitaan pientä<br />

variaatiota, jos se ei vaikuta kalusteen lopulliseen sijoitukseen.<br />

Kalusteiden jalkarakenteet otettava huomioon.<br />

116<br />

115<br />

113<br />

111<br />

104<br />

971<br />

959<br />

931<br />

908<br />

887<br />

822<br />

808<br />

687<br />

K.OS<br />

10<br />

RAK<br />

UU<br />

RAK<br />

TY<br />

FI-0<br />

TASO<br />

ETR<br />

SUU<br />

ILM<br />

YHTE<br />

TE<br />

Ark<br />

www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

63<br />

Lahdelma & Mahlamäki architects<br />

39 dB<br />

Näy tö varaus<br />

110.<br />

39 dB<br />

Verhokisko Sähkö ?<br />

52. 52. 52. 52. 52.<br />

39. 39. 39.<br />

2550 1848<br />

3380<br />

VK10<br />

VK 1<br />

VK 1<br />

VK 1<br />

VK 1<br />

VK 1<br />

VAHVISTETTU KULKUREITTI<br />

52. 52.<br />

Verhokisko Sähkö<br />

Näy tö varaus<br />

VK10<br />

VK10<br />

Verhokisko Sähkö<br />

M M<br />

1160<br />

1. 1.<br />

1160<br />

M M<br />

1. 1.<br />

VK10<br />

S1 S1<br />

98. 98.<br />

123.<br />

123.<br />

VAHVISTETTU KULKUREITTI<br />

98. 98.<br />

VK101 VK101<br />

VK101<br />

111.<br />

111.<br />

111.<br />

VK101<br />

VK101<br />

VK101<br />

VK101 VK101<br />

VK80VK80<br />

VK101<br />

VK80VK80<br />

VK101<br />

VK101<br />

VK101<br />

VK101<br />

VK101<br />

VK126<br />

VK126VK126<br />

52. 52.<br />

52. 52.<br />

52. 52.<br />

52. 52.<br />

52. 52.<br />

52. 52.<br />

39. 39. 39. 39.<br />

M M<br />

67.<br />

52. 52. 52. 52. 52.<br />

52. 52. 52. 52. 52.<br />

39. 39. 39.<br />

39. 39. 39.<br />

98. 98.<br />

123.<br />

123.<br />

VK 23<br />

VK 23<br />

VK 23 VK 23<br />

S1 S1 S1<br />

VK 1<br />

123.<br />

123.<br />

VK 23 VK 23<br />

VK 23 VK 23<br />

VK 23 VK 23 VK 23<br />

VK 23 VK 23 VK 23<br />

VK 23<br />

VK 23 VK 23<br />

VK 23 VK 23<br />

VK 1<br />

VK 37 b.<br />

VK 37 a.<br />

VK 37 a.<br />

VK 37 b.<br />

VK 37 a.<br />

VK 37 b.<br />

VK 37 b.<br />

VK 37 a.<br />

VK 37 a.<br />

VK 37 b.<br />

VK 37 a.<br />

VK 37 b.<br />

VK 37 a.<br />

VK 37 a.<br />

VK 37 b.<br />

VK 37 b.<br />

VK 37 a.<br />

VK 37 b.<br />

VK 37 a.<br />

VK 37 a.<br />

VK 37 b.<br />

B<br />

A<br />

VAHVISTETTU KULKUREITTI<br />

VK 37 b.<br />

52. 52.<br />

VK 37 a.<br />

VK 37 b.<br />

C<br />

B<br />

52. 52. 52. 52. 52. 52. 52.<br />

52. 52.<br />

52. 52.<br />

VK57<br />

52. 52.<br />

39. 39. 39.<br />

39. 39. 39.<br />

56. 56.<br />

52. 52. 52. 52. 52. 52. 52.<br />

98. 98.<br />

123.<br />

123.<br />

VK 1 VK 1<br />

VK 1 VK 1<br />

VK 1 VK 1<br />

VK 3 VK 3<br />

VK 3 VK 3<br />

VK 3<br />

VK 3 VK 3<br />

VK 3<br />

172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172<br />

172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172<br />

172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172<br />

172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172<br />

172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172<br />

172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172<br />

VK131<br />

VK131<br />

VK13<br />

VK13<br />

11. 11.<br />

121.<br />

5. 5.<br />

172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172<br />

172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172<br />

172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172<br />

172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172<br />

172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172<br />

172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172<br />

172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172 172<br />

VK101VK101 VK101 VK101VK101VK101<br />

VK 41 VK 41 VK 41<br />

VK 41<br />

MFK<br />

P1-<br />

P14<br />

MFK<br />

E4-<br />

E16<br />

MFK<br />

E4-<br />

E16<br />

VK 37 b.<br />

VK 37 a.<br />

VK 37 a.<br />

VK 37 b.<br />

VK 37 a.<br />

VK 37 b.<br />

VK 37 b.<br />

VK 37 a.<br />

VK 37 b.<br />

VK 37 a.<br />

VK 37 a.<br />

VK 37 b.<br />

VK10<br />

VK10<br />

VK10<br />

S2 S2<br />

VK 37 c.<br />

VK80<br />

VK 37 c.<br />

VK80<br />

VK 37 c.<br />

S1 S1<br />

S1 S1<br />

VK 37 c.<br />

VK80<br />

VK80<br />

VK 37 c.<br />

5. 5.<br />

S1 S1<br />

97.<br />

VK 2<br />

26. 26.<br />

VK 41<br />

VK 41<br />

VK 40<br />

27. 27.<br />

VK 37 c. VK 37 c. VK 37 c. VK 37 c. VK 37 c.<br />

26. 26.<br />

26. 26.<br />

26. 26.<br />

141.<br />

PPP+KS pysty<br />

KASVIT KASVIT<br />

C<br />

B<br />

M M M M<br />

M M<br />

M M M M<br />

VK101VK101VK101VK101VK101VK101<br />

VK101VK101VK101VK101VK101VK101<br />

VK 41 VK 41<br />

41<br />

VK 41 VK 41 VK 41<br />

M M<br />

VK101VK101VK101VK101VK101VK101<br />

KUILU<br />

B2<br />

1320<br />

200 2250 200<br />

1000<br />

2220<br />

1350<br />

1100<br />

8050<br />

1330<br />

1370<br />

1610<br />

1810<br />

1240<br />

PPP+KS pysty<br />

Verho<br />

Verho Verho<br />

Näy tö varaus<br />

Verho<br />

Verhokisko Sähkö<br />

seinähy ly<br />

Verho Verho Verho<br />

1:10<br />

Näy tö varaus<br />

Verhokisko Sähkö<br />

Näy tö varaus<br />

Verho Verho<br />

seinähy ly korkea<br />

1200<br />

4800<br />

Verho Verho<br />

Postilokeroita<br />

p ä lek äin 7 kpl,<br />

viere käin 13= 91<br />

Verhokisko<br />

Sähkö<br />

Postin haku,<br />

läpiantoreikä<br />

S apun et<br />

paketit + loput<br />

60 kpl<br />

postilokeroa<br />

Verhokisko<br />

Sähkö<br />

1044<br />

Näy tö varaus Näy tö varaus<br />

57. 57.<br />

Taso k.1 0 m<br />

110.<br />

141.<br />

110.<br />

Näy tö varaus<br />

110.<br />

110.<br />

110.<br />

VK131<br />

VK131<br />

VK131<br />

VK131<br />

VK 2<br />

VK 6<br />

VK 6<br />

VK 31<br />

VK131<br />

7. 7.<br />

VK 3 VK 3<br />

VK 31<br />

VK13 VK13<br />

VK 2<br />

VK 2<br />

VK 2<br />

VK 2<br />

VK 2<br />

Verho<br />

S i re tävien vaunujen koko?<br />

2000<br />

141.<br />

KOPIOKONEET<br />

183.<br />

144.<br />

182. 182.<br />

182. 182.<br />

115.<br />

115.<br />

115.<br />

115. 115.<br />

KATSOMOPORRAS P-B1<br />

64.<br />

64.<br />

64.<br />

64.<br />

174 174<br />

174 174<br />

174 174<br />

Näy tö varaus<br />

1020<br />

174 174 174 174<br />

174 174<br />

174 174<br />

174 174<br />

64.<br />

64.<br />

Näy tö varaus<br />

64.<br />

64.<br />

64.<br />

64.<br />

64.<br />

64.<br />

183.<br />

115.<br />

Näy tö varaus Näy tö varaus<br />

59. 59.<br />

59. 59. 59.<br />

59. 59. 59.<br />

59. 59. 59.<br />

59. 59. 59.<br />

59. 59. 59.<br />

59. 59. 59.<br />

59. 59. 59.<br />

173. 173.<br />

173.<br />

173.<br />

173. 173.<br />

173. 173.<br />

173. 173.<br />

173.<br />

173.<br />

Näy tö varaus<br />

B<br />

A<br />

1044<br />

KA<br />

Helsinki will bis 2035 komplett CO 2 -neutral sein und<br />

scheint mit öffentlichen Gebäuden dieser Art auf<br />

dem besten Wege dorthin zu sein. Für sein ganzheitliches<br />

Konzept erhielt das Projekt eine herausragende<br />

BREAAM- Zertifizierung. Zudem wurde der gesamte<br />

Planungs- und Ausführungsprozess mittels modernster<br />

BIM-Technologie abgewickelt und dafür auch mit<br />

dem finnisch-baltischen Tekla BIM Award 2020 ausge-<br />

zeichnet. Damit wird das Urban Environment House zu<br />

einem wegweisenden Büroneubau, der positive Impulse<br />

für andere urbane Bauvorhaben auf der ganzen Welt<br />

gibt und dabei zeigt, wie der Stadtraum nachhaltiger<br />

werden kann. Doch auch auf den klimatischen Extremfall<br />

bereiteten Lahdelma & Mahlamäki architects den<br />

Bau vor: Das Fundament ist bis auf einen Anstieg des<br />

Meeresspiegels von drei Metern ausgelegt. •<br />

Urban Environment House<br />

Helsinki, Finnland<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Team:<br />

Stadt Helsinki<br />

Lahdelma & Mahlamäki architects<br />

Illmari Lahdelma (Entwurf)<br />

Teemu Seppälä (Projektarchitekt)<br />

Minja Hildén (Innen<strong>architektur</strong>)<br />

Statik:<br />

TGA:<br />

Landschaftsplanung:<br />

Akustik:<br />

BIM-Koordination:<br />

Innenraumdesign:<br />

Ramboll Finland<br />

Rejlers<br />

LOCI Landscape Architects<br />

Akukon<br />

Tietoa Finland<br />

Eskola Interio & Salla Kantokorpi<br />

Bebaute Fläche: 6.000 m 2<br />

Nutzfläche: 40.900 m 2<br />

Planungsbeginn: 09/2016<br />

Bauzeit: 12/2017 – 07/2020<br />

www.lma.fi<br />

„Anstatt uns auf Standardlösungen zu verlassen,<br />

schaffen wir einzigartige Gebäude, die nicht nur als<br />

solitäre Objekte existieren, sondern zu organischen<br />

Elementen ihrer Umgebung werden. Wir arbeiten<br />

daran, nicht nur den Ort zu verstehen, für den wir<br />

entwerfen, sondern auch die Menschen, die mit den<br />

Gebäuden zusammenleben werden.“<br />

Ilmari Lahdelma, Rainer Mahlamäki


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

64<br />

Nachhaltig bauen


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

65<br />

querkraft architekten<br />

Mehr Baum<br />

als Raum<br />

IKEA wien westbahnhof / Wien / querkraft architekten<br />

Text: Linda Pezzei Fotos: Hertha Hurnaus, Christina Häusler<br />

Das Klima in Stadt und Grätzl bringt die Bewohner<br />

zunehmend zum Schwitzen. Die Antwort der Wiener<br />

Umweltschutzabteilung: der Urban Heat Island-Strategieplan<br />

(UHI STRAT). Das gemeinsam mit Wissenschaftlern<br />

und mehreren Fachabteilungen der Stadt<br />

entwickelte Maßnahmenpaket zeigt Möglichkeiten<br />

auf, wie städtische Hitzeinseln zukünftig abgekühlt<br />

werden können – nämlich durch strategisch eingesetzte<br />

Beschattung und Belüftung, adäquate Materialwahl<br />

sowie Regenwassermanagement oder Gebäudebegrünung.<br />

Der neue IKEA am Westbahnhof<br />

macht vor, wie dies konkret funktionieren kann.<br />

Urban, autofrei, lebendiger Stadtbaustein – so präsentiert<br />

sich die 2021 eröffnete IKEA-Filiale in Wien<br />

und geht dabei weg vom gewohnten geschlossenen<br />

Kasten in blau und gelb weit draußen auf der grünen<br />

Wiese. Der Entwurf der ortsansässigen querkraft<br />

architekten zollt damit dem vom Bauherren im Vorfeld<br />

eines dreistufigen Wettbewerbs ausgegebenen<br />

Slogans „We want to be a good neighbour“ Respekt<br />

und wurde in mehreren intensiven Workshops partizipativ<br />

erarbeitet. Im Sinne einer lebendigen und<br />

ökologischen Stadt und dank der ausgezeichneten<br />

Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz wurden<br />

Parkplätze gestrichen – dafür laden eine öffentliche<br />

Dachterrasse und eine vorgelagerte, begrünte<br />

durchlässige Pufferzone zwischen Innen- und Außenraum<br />

zum entspannten Verweilen ohne Konsumzwang<br />

ein. Falls doch Shopping-Laune aufkommen<br />

sollte: Im Wiener Raum ist eine Lieferung des Einkaufs<br />

mittels – noch zum Teil – elektrisch angetriebener<br />

Flotte möglich.<br />

u<br />

„Der gute Nachbar“ – das<br />

von querkraft architekten<br />

konzipierte urbane, autofreie<br />

IKEA Einrichtungshaus<br />

und Hostel setzt<br />

ein Zeichen im Herzen<br />

von Wien. Die öffentliche<br />

Dachterrasse sowie 160<br />

Bäume auf und rund um<br />

das Gebäude sind eine<br />

Reaktion auf den „Urban<br />

Heat Island-Strategieplan“<br />

der österreichischen<br />

Hauptstadt – und zeigen,<br />

was möglich ist, wenn<br />

ein offener Bauherr und<br />

ein innovativ agierendes<br />

Architekturbüro zueinander<br />

finden.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

66<br />

Nachhaltig bauen<br />

Die vorgelagerte Pufferzone<br />

tut nicht nur dem<br />

Raum- und Stadtklima<br />

gut, sie löst auch die<br />

Grenze zwischen öffentlichem<br />

und privatem Raum<br />

auf ermöglicht soziale<br />

Interaktionen.<br />

Die Infrastruktur im und um das Gebäude ist bewusst<br />

sichtbar belassen, um den Raum aktiv erlebbar zu<br />

gestalten. Diese Offenheit ermöglicht zudem ganz<br />

natürlich Interaktionen und wirkt barrierefrei auf die<br />

Nachbarschaft. Folglich wurde die Eingangsebene<br />

als belebter Ort konzipiert, der über einen großzügigen<br />

Luftraum mit der vorgelagerten Verkaufszone<br />

entlang der Mariahilferstraße verbunden ist. Im Inneren<br />

des Gebäudes ermöglicht ein durchgehender<br />

Luftraum Blickbeziehungen zwischen den Ebenen.<br />

Entstanden ist ein luftiger, naturnaher Baukörper,<br />

der einem bunt gefüllten Regal gleicht, aus dem jeder<br />

wählen kann, wonach ihm gerade ist: Konsum,<br />

Freizeit, Auszeit, Urlaub. Die Auszeichnung mit dem<br />

Greenpass® Platinum Zertifikat kommt also nicht von<br />

ungefähr, denn der markante Solitär ist auf mehreren<br />

Ebenen nachhaltig gedacht:<br />

Struktur: Die Grundrisse und die Tragkonstruktion<br />

aus vorgefertigten Stahlbetonstützen mit einem Raster<br />

von zehn auf zehn Metern sind bewusst offen und<br />

flexibel gestaltet, sodass eine Umstrukturierung jederzeit<br />

problemlos möglich ist – wie die hybride Nutzung<br />

als Verkaufsfläche und Hostel bereits jetzt beweist.<br />

Positiver Nebeneffekt: ein Haus, das 24/7 lebt.<br />

Material: Bei der Auswahl der verwendeten Materialien<br />

wurde generell großer Wert auf Aspekte der<br />

Nachhaltigkeit und Ökologie gelegt, was mit dem<br />

Zertifizierungsgrad BREEAM Excellent gewürdigt<br />

wurde. Neben der Trittschalldämmplatte, dem Bodenbelag<br />

und den Dämmstoffen setzten die Architekten<br />

auch im Innenausbau auf den Einsatz von<br />

emissionsarmen Baustoffen.<br />

Grün: 160 Bäume sind auf und rund um das Gebäude<br />

verteilt. Das bringt nicht nur Natur in die Stadt, sondern<br />

spendet auch Schatten und sorgt durch die Verdunstungskälte<br />

für ein angenehmeres Mikroklima.<br />

Bienenstöcke, Insektenhotels und Nistplätze fördern<br />

außerdem die Biodiversität.<br />

Haustechnik: Lifte, Fluchttreppen und technische<br />

Elemente wurden aus dem Gebäude heraus nach<br />

außen verlagert. Um eine effiziente Versorgung des<br />

Gebäudes sicherzustellen, liegt der Haustechnik ein<br />

einfaches Prinzip zugrunde – kurze Distanzen und<br />

direkter Zugriff. Auf dem Dach wurden zudem auf einer<br />

Fläche von 500 m 2 280 Solar-Paneele installiert,<br />

die einer Gesamtleistung von 88 kWp entsprechen.<br />

Die Idee des dreidimensionalen Parks in der Stadt<br />

– einer Naherholungsfläche und Begegnungszone<br />

von Nachbarn und Besuchern – passt zu IKEA im<br />

21. Jahrhundert und scheint laut zu rufen: entdecke<br />

die Möglichkeiten!<br />

u


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67<br />

querkraft architekten


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

68<br />

Nachhaltig bauen<br />

3 Fragen an querkraft<br />

Was macht diesen IKEA anders als andere und<br />

was verleiht dem Projekt eine Vorbildfunktion?<br />

Der größte und augenscheinlichste Unterschied ist<br />

die Lage des IKEA im Stadtzentrum. Durch diesen<br />

besonderen Standort an einem Knotenpunkt der öffentlichen<br />

Verkehrsmittel wurden Parkplätze obsolet<br />

und das Konzept des Einrichtungshauses konnte neu<br />

formuliert werden. Durch die intensive Begrünung<br />

rund um und auf dem Gebäude konnten mehr Bäume<br />

gepflanzt werden, als dies bei einem herkömmlichen<br />

Park auf dem Bauplatz möglich gewesen wäre.<br />

Dieser dreidimensionale Park wirkt sich spürbar auf<br />

das Stadtklima aus, er kühlt und wirkt positiv auf die<br />

emotionale Gesundheit seiner Nachbarschaft.<br />

Wie wichtig ist eine qualitativ hochwertige<br />

Architektur auch für etablierte Marken – sehen<br />

wir hier einen neuen Trend?<br />

Für uns hängt Qualität stark mit Nachhaltigkeit zusammen.<br />

Wir wollen Gebäude planen, die von ihren<br />

Nutzer:innen geliebt und wertgeschätzt werden, nur<br />

so kann emotionale Nachhaltigkeit erreicht werden.<br />

Wir beobachten in bestimmten Teilbereichen ein<br />

Umdenken in diese Richtung, es geht nicht mehr bei<br />

allen Betrieben ausschließlich um Gewinnmaximierung.<br />

Mit Auftraggeber:innen, die diese Werte teilen,<br />

arbeiten wir gerne zusammen. Und was so eine<br />

kooperative Zusammenarbeit mit dem gleichen Ziel<br />

– ein Gebäude für die Nutzer:innen und deren Umgebung<br />

zu gestalten – erreichen kann, sehen wir bei<br />

dem IKEA am Westbahnhof.<br />

Wie smart ist das Gebäude hinsichtlich seiner<br />

Funktionalität, Haustechnik und Nachhaltigkeit?<br />

Das Gebäude ist höchst effizient gestaltet, die gesamte<br />

Haustechnik wurde an den Rand, in die rund<br />

4,5 Meter tiefe umlaufende Außenzone gelegt. Das<br />

und der flexible Grundriss, der gänzlich ohne Schächte<br />

auskommt, ermöglichte eine offene Grundrissgestaltung,<br />

welche rasche Anpassungen an diverse<br />

Nutzungen erleichtert. Auch der Energieeintrag<br />

konnte aufgrund der umlaufenden Beschattungszone<br />

massiv reduziert werden. Durch die hybride<br />

Bauweise (Stahlträger mit Betondecken) wiederum<br />

wurde der Bedarf an Baustoffen minimiert, die Erdbebenaussteifung<br />

wird mittels diagonaler Stahlrohre<br />

statt der üblichen massiven Betonkerne erreicht. Die<br />

Kühlung des IKEA erfolgt über die Betonkernaktivierung<br />

in den monolithischen Deckenplatten, die ohne<br />

weiteren Fußbodenaufbau auskommen. Alles effiziente<br />

und ressourcensparende Maßnahmen. •


844.5.85.0<br />

ublisherVersion 844.5.85.0<br />

844.5.85.0<br />

GSPublisherVersion 844.5.85.0<br />

GSPublisherVersion 844.5.85.0<br />

www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

retail hostel<br />

69<br />

section<br />

querkraft<br />

querkraft<br />

querkraft architekten<br />

rooftop terrace<br />

hostel<br />

hostel<br />

hostel<br />

retail & restaurant<br />

retail<br />

retail<br />

retail<br />

retail<br />

external retail<br />

warehouse<br />

rooftop terrace<br />

subway station<br />

hostel<br />

Retail<br />

querkraft<br />

0 10m e03<br />

0 10m e06<br />

ikea wien west<br />

1:300 31.08.2021<br />

ikea wien west<br />

1:300 31.08.2021<br />

technical area<br />

10m<br />

ikea wien west<br />

sectio<br />

1:300 31.08.202<br />

courtyard<br />

hostel<br />

rooftop terrace<br />

courtyard<br />

courtyard<br />

Dachterrasse<br />

0 10m e<br />

ikea wien west<br />

1:300<br />

31.08.20<br />

Hostel<br />

0 10m e06<br />

ikea wien west<br />

1:300 31.08.2021<br />

IKEA wien westbahnhof<br />

Wien, Österreich<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Mitarbeiter:<br />

IKEA Einrichtungen Handels-GesmbH<br />

querkraft architekten<br />

Carmen Hottinger, Veronika Felber, Stefanie Klocke,<br />

Ursula Konzett, Sonja Mitsch, Faiban Partoll,<br />

Maximilian Quick, Margarita Shileva, Johanna Sieberer,<br />

Michael Voit<br />

Statik:<br />

Bauphysik:<br />

Haustechnik:<br />

Kostenmanagement:<br />

Elektrotechnik:<br />

Brandschutz:<br />

Grünraum:<br />

Nutzfläche: 26.200 m 2<br />

Planungsbeginn: 01/2018<br />

Bauzeit: 10/2019-08/2021<br />

www.querkraft.at<br />

Thomas Lorenz ZT GmbH,<br />

(Wettbewerb: Werkraum Wien)<br />

Ingenieurbüro P. Jung<br />

RHM GmbH<br />

Werner Consult ZTGmbH<br />

TB Eipeldauer + Partner GmbH<br />

FSE Ruhrhofer & Schweitzer GmbH<br />

Kräftner Landschafts<strong>architektur</strong>, Green4Cities<br />

„Als Leitmotiv definiert querkraft ›den Menschen<br />

Raum geben‹ und formuliert damit das permanente<br />

Streben nach Großzügigkeit in der räumlichen Gestaltung<br />

sowie nach Freiheit zur Entfaltung für die<br />

Nutzer:innen. Freundschaft, Respekt und Freude an<br />

der Arbeit sind das Credo.“<br />

Gerd Erhartt, Peter Sapp, Jakob Dunkl


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

70<br />

Gebäudebegrünung<br />

Mehr als Zierde<br />

In Zeiten des Klimawandels, von Extremwetterereignissen, steigenden Bodenpreisen<br />

und der zunehmenden sozialen Entfremdung im urbanen Raum gewinnt die<br />

Gebäudebegrünung mehr und mehr an Bedeutung. Positive Effekte sind in diesem<br />

Zuge allerdings auf lange Sicht nur dann zu erwarten, wenn Stadtgrün weit mehr<br />

ist als reine Zierde: ein echter Bestandteil des Architekturkonzepts und der städtebaulichen<br />

Planung.<br />

Text: Linda Pezzei<br />

© Michael Denancé


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

71<br />

Gebäudebegrünung<br />

Wenn es nach Klimaforschern und Umweltschützern<br />

geht, dann grünt und sprießt, summt und brummt es<br />

in unseren Städten von morgen. Dabei geht es keinesfalls<br />

nur darum, öde Betonwüsten optisch ein wenig<br />

aufzuhübschen, hier und da ein paar Blumenkästen<br />

aufzustellen und Rankgitter vor der Einheitsfassade<br />

zu montieren. Vielmehr gilt es, die Möglichkeiten der<br />

Begrünung von Gebäuden ganzheitlich zu denken –<br />

im Sinne der Ästhetik wie des Klimaschutzes. Denn<br />

schon heute bedrohen Extremwetterereignisse, Klimawandel,<br />

urbane Hitzeinseln und Luftverschmutzung<br />

auf lange Sicht die Stadtentwicklung und die<br />

Gesundheit der Stadtbevölkerung.<br />

Das Grün in unseren Städten wirkt hingegen gleich<br />

einer „natürlichen Klimaanlage“, welche die Temperaturspitzen<br />

regulieren und die Luftqualität verbessern<br />

kann. Gerade begrünte Dächer und Innenhöfe<br />

helfen mit ihren Sicker- und Rückhalteflächen außerdem<br />

dabei, das Regenwassermanagement positiv<br />

zu beeinflussen und vor Überflutungen zu schützen.<br />

Eine intensive Begrünung fördert nebenbei die Biodiversität<br />

und schafft ganz ohne zusätzlichen Landverbrauch<br />

Nutzflächen zum Anbau von Kräutern und<br />

Gemüse sowie für die Freizeit und Erholung. Das<br />

wiederum stärkt das menschliche Wohlbefinden und<br />

steigert den Wert und die Lebensqualität unserer urbanen<br />

Räume.<br />

Das alles kann die „grüne Stadt“ leisten:<br />

• Regenwasserrückhaltung<br />

• Verschattung/Kühlung<br />

• CO 2 -Reduktion durch Energieeinsparung<br />

(Dämmwirkung)<br />

• sozialintegrative und gesellschaftsstabilisierende<br />

Effekte<br />

• Lärmreduktion<br />

Ob begrünte Fassaden, Dächer, Innenräume, Balkone<br />

oder Grünflächen über Tiefgaragen – jedes Gebäude<br />

und Umfeld weist sein ortsspezifisches Mikroklima<br />

auf. Dazu kommen die architektonischen und städtebaulichen<br />

Gegebenheiten, sodass die passende<br />

Antwort betreffend der Wahl des Systems und der<br />

Pflanzen stets eine individuelle Sicht erfordert. Eine<br />

Einheitslösung gibt es also nicht, gerade das tut dem<br />

Auge und der Umwelt gut. Dabei ist die Idee – wie<br />

so oft – keine neue: bereits 2.600 vor Christus gab<br />

es wohl erste begrünte Fassaden in Ägypten und die<br />

erste überlieferte Dachbegrünung war bereits 900<br />

vor Christus im Vorderen Orient zu finden. In unseren<br />

Breitengraden begann man sich erst ab etwa der<br />

Mitte des 19. Jahrhunderts als Antwort auf die stark<br />

verdichteten Gründerbauten mit der Begrünung der<br />

Städte zu beschäftigen. Damals war der kleine Garten<br />

die Lösung. Heute stehen neben architektonischen<br />

und stadtplanerischen Überlegungen allen voran die<br />

gesundheitsfördernden sowie die ökologischen und<br />

sozialen Effekte im Blickpunkt der Entwicklung. u<br />

3 Fragen an Jakob Fina<br />

Ingenieurkonsulent für Landschaftsplanung<br />

und seit 37 Jahren in der Branche als Planer tätig<br />

Wo liegen Chancen und Herausforderungen<br />

der Gebäudebegrünung?<br />

Wenn man von erhöhten Schotterterrassen<br />

auf unsere Städte schaut<br />

und erkennt, dass den handelnden<br />

Personen nichts anderes einfällt,<br />

als Asphalt und Beton in die Landschaftsbecken<br />

zu gießen, dann<br />

möchte mandurch das Bepflanzen<br />

all dieser menschlichen Bauwerke<br />

große Chancen fürs Grün erkennen.<br />

Doch die Herausforderung ist<br />

enorm groß, da dem Grün der Boden<br />

streitig gemacht wird und man<br />

dem „Zug der Zeit“ somit hinten<br />

nachläuft. Man kann sich dem „Ruf<br />

der Wildnis“ nicht erwehren. Doch<br />

dieser lautet: „Es ist zu spät, die Sache<br />

ist gelaufen!“<br />

Grüne Fassaden und Dachgärten –<br />

reine Dekoration oder effektive Klimamaßnahme?<br />

Reine Dekoration war es in den Anfängen<br />

vor 50 Jahren – ich denke da<br />

an den Franz-Josefs-Bahnhof oder<br />

diverse Versicherungsgebäude mit<br />

Blick auf die noch rasch vorbeifließende<br />

Donau. Ob es heute eine effektive<br />

Klimamaßnahme ist, kann<br />

man mit einer Reihe von Methoden<br />

messen, siehe GREEN PASS-Katalog.<br />

In überschaubaren Kleinbereichen<br />

ergibt sich sicher ein Kleinklimaeffekt,<br />

im großen Überblick sind solche<br />

Maßnahmen aber kein Ersatz für die<br />

großen städtebaulichen Strukturen,<br />

die alle unter Siedlungs- und Verkehrsdruck<br />

stehen. Denken wir nur<br />

einmal an die großen Wiener Stadteinfahrten:<br />

kein Baum, keine Allee,<br />

auch nur wenig und überfordertes<br />

Fassadengrün. Es fehlt einfach an allem,<br />

der Verkehr hat sich alles geholt.<br />

Ebenso mit Blick auf die Wiener Bauten<br />

entlang der Donau, was war hier<br />

dereinst? Alles Auwald … und heute?<br />

Nur Beton und Asphalt, eine vergrabene<br />

Autobahn, eine „Donauplatte“<br />

mit lauter Beton-Glas-Türmen darauf<br />

– oder lassen Sie sich etwa von der<br />

Donauinsel ablenken? Fassadengrün<br />

und Dachgrün, alles recht und schön,<br />

aber der Zug rast schon sehr schnell<br />

von Hitzeinsel zu Hitzeinsel!<br />

Was kann Gebäudebegrünung bei<br />

sachgerechter Planung und Umsetzung<br />

leisten?<br />

Gebäudebegrünung kann eine Menge<br />

leisten, alles ist bekannt und unbestritten.<br />

Von der CO 2 -Bindung bis zur<br />

Kleinklimaverbesserung, vom Kühleffekt<br />

und thermischen Komfort bis<br />

zur Retentionsleistung bei intensiven<br />

Aufbauhöhen, aber die Bodenversiegelung<br />

kann es nicht ausgleichen<br />

und versprechen wir uns nicht zu viel!<br />

Was soll ein Veitchii, eine Clematis,<br />

eine Dachwurz im Vergleich zu einem<br />

baumbestandenen, nicht unterbauten<br />

Hof ausrichten? Soll nicht heißen,<br />

daß Fassaden-, Dach- und Terrassengrün<br />

nicht viel zum höchstpersönlichen<br />

Wohlbefinden auf den höhergelegenen<br />

Gebäudeteilen beitragen.<br />

Also: nichts gegen Grün an Fassade<br />

und Dach, aber alles gegen die Propaganda<br />

und das Greenwashing der<br />

verunsicherten Verkaufsabteilungen<br />

der Immobilienbranche. Man soll uns<br />

nicht eine grüne Wand als nutzbaren,<br />

bodengebundenen Freiraum verkaufen!<br />

Wie heißt es doch so treffend:<br />

„Besser den Spatz in der Hand als<br />

eine Taube am Dach“!


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

72<br />

Gebäudebegrünung<br />

© Michael Denancé<br />

VILLA M | Paris, Frankreich<br />

Die vom französisch-brasilianischen Architekturbüro<br />

Triptyque Architecture entworfene und von Philippe<br />

Starck gestaltete Villa M ist Symbol einer neuen Einheit<br />

aus Stadt, Natur und Gesundheit – ein naturalistisches<br />

Manifest. Der gemischt genutzte Komplex<br />

auf dem Boulevard Pasteur im Pariser Stadtteil Montparnasse<br />

umfasst ein Hotel, ein Restaurant, eine Bar,<br />

einen Konferenzbereich und einen Coworking Space<br />

sowie ein Gesundheitszentrum und einen Showroom<br />

für Start-ups, die im Bereich des Gesundheitswesens<br />

tätig sind.<br />

Die Erscheinung des „lebenden“ Bauwerks ist geprägt<br />

durch ein aus vorgefertigten Teilen zusammengefügtes<br />

Exoskelett bestehend aus Metallträgern, in denen<br />

Heilpflanzen, Obstbäume und Staudengewächse<br />

verwurzelt sind. „Das Gebäude selbst ist der Träger<br />

dieses vertikalen Gartens, der wachsen und die gesamte<br />

Fassade einnehmen wird, so dass das Gebäude<br />

zu einem vertikalen medizinischen Wald wird und die<br />

Haupt<strong>architektur</strong> bildet“, erklärt Olivier Raffaëlli, Partner<br />

von Triptyque. Die minimalistisch gestaltete und<br />

in ihrer Anmutung leicht konzipierte Konstruktion bildet<br />

einen gelungenen Rahmen für das üppige Grün.<br />

Neben der architektonischen Renaturierung der Stadt<br />

bietet das Gebäude im Sinne der Nachhaltigkeit thermischen<br />

Komfort und Energieeffizienz.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

73<br />

Gebäudebegrünung<br />

NATÜRLICH<br />

DÄMMEN MIT HANF<br />

• Gute Dämmeigenschaften<br />

• Diffusionsoffen<br />

• Ausgezeichneter Schallschutz<br />

• Nachwachsend<br />

• Öko-Förderung<br />

• Höchste Widerstandskraft<br />

und Hagelsicherheit<br />

„Wir haben alle verfügbaren Flächen ausgelotet, um<br />

die Begrünung zu optimieren und den Energie- und<br />

Kohlenstoffverbrauch zu minimieren“, erklärt Gui<br />

Sibaud, Partner von Triptyque. Dieser Ansatz spiegelt<br />

sich auch in der Wahl der einfachen und natürlichen<br />

Materialien im Sinne einer Low-Tech-Architektur wider.<br />

„Atmen, Sonnenbaden und die Verbindung zur<br />

Natur sind lebenswichtige Bedürfnisse, die der urbane<br />

Lebensstil nicht mehr gewährleisten kann“, sagt auch<br />

Olivier Rafaëlli. „Um der von Natur aus unhaltbaren<br />

Ausdehnung der Städte entgegenzuwirken, muss die<br />

Stadt diese Erfahrungen ermöglichen und die Wechselbeziehung<br />

zwischen Außen- und Innenräumen in<br />

bebauten Gebieten fördern.“<br />

u<br />

Die ökologische Alternative<br />

bei der Fassadendämmung<br />

Erzeugt in Österreich<br />

CAPATECT Hanffaser-Dämmplatte<br />

www.capatect.at<br />

www.hanfdaemmung.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

74<br />

Gebäudebegrünung<br />

© LIKO-S<br />

LEBENDE WÄNDE<br />

Auch (temporäre) urbane Zwischennutzungen – wie<br />

beispielsweise das Konzept des Manifesto Market –<br />

setzen auf verschiedene Arten der Begrünung, die<br />

von Installationen über multifunktionale Stadtmöbel<br />

bis hin zu zonierenden Konstruktionselementen reichen.<br />

Am Standort Anděl im tschechischen Prag kamen<br />

von Liko-S hergestellte und installierte „vertikale<br />

Gärten“ mit verschiedenen Kräutern und Blumen zum<br />

Einsatz: PlantBox®, ein System aus selbstbewässernden<br />

Modulen, lässt das Grün auch im städtischen Kontext<br />

gedeihen. Die Wände absorbieren zudem Staub<br />

und Lärm, erhöhen die Luftfeuchtigkeit und spenden<br />

den Gästen Schatten.<br />

Auch LIKO-Noe®, das im tschechischen Slavkov u<br />

Brna gelegene Entwicklungszentrum von LIKO-S aus<br />

der Feder von Fránek Architects, demonstriert die<br />

Funktionalität und den Nutzen von grünen Fassaden<br />

und zeigt, wie Gebäude in Zukunft aussehen können.<br />

Das Gebäude gleicht in seiner Funktion einem Wald,<br />

es senkt die Umgebungstemperatur um mehr als<br />

10 °C ab und fördert die Biodiversität.<br />

© Tomáš Loutocky<br />

© Tomáš Loutocky


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

75<br />

Gebäudebegrünung<br />

HOTEL GILBERT | Wien<br />

Im Rahmen der Renovierung des Hotel Gilbert im Herzen<br />

des Museumsquartiers setzten BMW Architekten<br />

ganz auf Grün: Neben dem Dach, dem öffentlich<br />

zugänglichen Innenhof und den Innenräumen wurde<br />

auch die repräsentative Fassade großzügig mit<br />

Pflanzwerk bestückt. Die Gestaltung der Außenfassade<br />

dieses Pionierprojekts im Bereich des nachhaltigen<br />

Bauens stammt aus der Feder von Green4Cities, die<br />

– abgestimmt auf das Wiener Klima – auf einen Mix<br />

an mehrjährigen immergrünen winterharten Stauden<br />

setzten. Die Pflege der Gewächse erfolgt mittels des<br />

Sempergreen Plant Care Systems, das über eine App<br />

die Wasser- und Nährstoffversorgung vollautomatisch<br />

aus der Ferne überwacht.<br />

© Wolf Dieter Grabner<br />

© RATAPLAN<br />

BÜROHAUS ANDREASGASSE | Wien<br />

Im Zuge der Erweiterung der Firmenzentrale der Sozialbau<br />

AG nahe der Mariahilfer Straße in Wien realisierten<br />

RATAPLAN ein innovatives Bürogebäude mit<br />

Fokus auf diverse soziale und gestalterische Interaktionen.<br />

Besonders ins Auge fällt von außen betrachtet<br />

das Dachgeschoss, das durch ein „grünes Pflanzregal“<br />

konstruktiv vor Überhitzung geschützt wird.<br />

WIENER WASSERWERKE MA 31 | Wien<br />

Das Briefing der Wiener Wasserwerke: eine Kombination<br />

aus thermischer Sanierung der Süd/West-Fassade<br />

aus den 1960er-Jahren und ergänzender „grüner“<br />

Funktion und Struktur. Die Lösung von RATAPLAN:<br />

eine Tragkonstruktion auf eigenem Fundament, angelehnt<br />

an die bestehende Fassade und ausgestattet<br />

mit Pflanztrögen und Rankgerüsten, die der strengen<br />

vertikalen Gliederung der Fassade folgen und gleichzeitig<br />

als Sonnenschutz fungieren.<br />

u<br />

© RATAPLAN<br />

© RATAPLAN


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

76<br />

Gebäudebegrünung<br />

„Die Planung war von<br />

Anfang an dahingehend<br />

ausgerichtet, dass auch<br />

die Innenraumbereiche<br />

großzügig an die Loggien<br />

angrenzen sollten.<br />

Daraus ergibt sich ein<br />

Wohnen nach außen hin,<br />

was einen entsprechenden<br />

Blickschutz und eine<br />

Klimatisierung erforderlich<br />

machte. Die umlaufenden<br />

Balkone dienen<br />

als Pufferzonen zur Kühlung,<br />

als Rückzugsbereiche<br />

und Erweiterung des<br />

Außenraums.“<br />

© Paul Sebesta<br />

Martin Mostböck<br />

Living Garden | J3B Seestadt Aspern<br />

Das grün und nachhaltig konzipierte Wohn- und<br />

Apartmenthaus mit gewerblicher Nutzung LIVING<br />

GARDEN in der Seestadt Aspern wurde gemeinsam<br />

mit dem Projektentwickler VI-Engineers und dem<br />

Eigentümer Fair Finance in Kooperation von Martin<br />

Mostböck und Pesendorfer & Machalek Architekten<br />

realisiert. Es befindet sich im nordöstlichen Teil von<br />

Wien, einem der größten Stadtentwicklungsprojekte<br />

Europas. Mehrere Architekturpreise sowie 959 von<br />

1.000 möglichen Punkten im ÖGUT klimaaktiv-Fertigstellungszertifikat<br />

bescherten dem Leuchtturmprojekt<br />

nicht nur den „klimaaktiv Gold-Standard“,<br />

sondern zeugen auch von der hohen architektonischen<br />

und strukturellen Qualität.<br />

„Lebensräume benötigen immer den dazu passenden<br />

Freibereich. Balkone, Loggien und Terrassen in<br />

entsprechender Größe erlauben dem Nutzer eine individuelle<br />

Gestaltung mit Pflanzen. Diese erste Ebene<br />

einer Gebäudebegrünung funktioniert dann ganz<br />

von selbst. Wir als Architekten können noch weitere<br />

Strukturen anbieten wie beispielsweise fix installierte<br />

und in die Fassade integrierte Pflanztröge“, legt<br />

Machalek seine Idee einer ganzheitlich gedachten<br />

Gebäudebegrünung dar. Grünbereiche im Arbeitsund<br />

Wohnumfeld bedeuten auch für Mostböck mehr<br />

als reine Dekoration – sie dienen dem sozialen Austausch<br />

und fördern die Kommunikation in der Nachbarschaft.<br />

„Die interdisziplinäre Zusammenarbeit im<br />

Planungsteam ist in diesem Zusammenhang sehr<br />

wichtig, auch die Auswahl der Pflanzen ist schon<br />

allein aufgrund der Brandlast nicht zu vernachlässigen“,<br />

ergänzt Mostböck.<br />

Das spannende an LIVING GARDEN ist die Verzahnung<br />

der horizontal und vertikal konzipierten Gartenlandschaften,<br />

die als „grüne Lunge“ das Mikroklima<br />

positiv beeinflussen und die Umgebungstemperatur<br />

senken sollen. Den konzeptuellen Kern bilden der<br />

Wald – ein Freibereich im Hof –, die Blätter in Form<br />

von großzügigen Terrassen und die begrünte Haut<br />

der Fassade des Gebäudes. Aus dem Innenhof mit<br />

Spielplatz windet sich die grüne Ader als an der Fassade<br />

entlang ansteigende Rampe über die begrünten<br />

Terrassen bis hinauf zum intensiv begrünten Dach.<br />

Unterwegs lohnt sich das Verweilen – beim Urban<br />

Gardening oder mit Blick auf den See der Seestadt.<br />

Rückzugsorte vermischen sich mit Begegnungszonen,<br />

wobei die Pflanzenvielfalt am und rund um das<br />

Gebäude stets die passende Bühne vorgibt.<br />

„LIVING GARDEN ist nur<br />

deshalb ein so gelungenes<br />

Vorzeigeprojekt,<br />

weil vor allem der Bauträger<br />

bereit war, diesen<br />

Weg zu finanzieren, mit<br />

DnD Landschaftplanung<br />

die richtigen Fachplaner<br />

hinzugezogen wurden<br />

und der GU Strabag die<br />

Ausführung professionell<br />

durchgeführt hat.“<br />

Andreas Machalek,<br />

pumar<br />

© Paul Sebesta


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77<br />

Gebäudebegrünung<br />

© ZinCo<br />

Weinkellerei Bodegas Ramón Bilbao |<br />

Haro, Spanien<br />

Der Entwurf von AnRe Arquitectos für die traditionsreiche<br />

Weinkellerei Ramón Bilbao ist geprägt von einem<br />

rund 2.000 m² großen und bis zu 35° gewölbten<br />

begrünten Tonnendach. Drei verschiedene Systeme<br />

von ZinCo ermöglichen eine dauerhafte mediterrane<br />

Bepflanzung, die das Bauwerk optisch in die umgebende<br />

Landschaft übergehen lassen. Das geringe<br />

Eigenvolumen der Elemente der Unterkonstruktion<br />

der Bepflanzung ermöglicht einen vergleichsweise<br />

großen durchwurzelbaren Raum, was einer späteren<br />

Erosionsgefahr vorbeugt.<br />

© ZinCo<br />

FUNKTIONALES RAUMWUNDER<br />

Inspiriert vom Pflanzenreich bietet das modulare<br />

System PIN von mmcité nicht nur Schutz für Passanten<br />

und Fahrräder bei Wind und Wetter, es kann<br />

auch als „Sonnenschirm“ oder Informationskiosk<br />

fungieren und einzeln sowie in Gruppen zum Einsatz<br />

kommen. Integriert sind eine LED-Beleuchtung und<br />

Entwässerung – dazu besteht die Möglichkeit, die<br />

Dachflächen mit Photovoltaikpaneelen oder Pflanzen<br />

zu bestücken. Als überdachte Verbindung zwischen<br />

freistehenden Gebäuden kann sich PIN an bestehende<br />

Architekturen andocken, ohne dabei Raum<br />

zu konsumieren.<br />

•<br />

© mmcité


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

78<br />

Produkt News<br />

Perfektes Paket für volle Flexibilität<br />

Stromschienensysteme ermöglichen die bedarfsgerechte Positionierung von<br />

Leuchten zur Akzentuierung besonderer Bereiche. BEGA bietet dafür ein leistungsfähiges<br />

Sortiment an betriebsfertigen Anstrahlgeräten zur Integration in<br />

3-Phasen-Eurostandard-Plus®-Stromschienensysteme an.<br />

Das breite und vielseitige Spektrum von<br />

Lichtleistungen und Lichtstärkeverteilungen<br />

der BEGA Stromschienenstrahler ermöglicht<br />

überzeugende Lichtlösungen, schnelle Veränderungsmöglichkeiten<br />

und damit volle<br />

Flexibilität bei der Inszenierung von Räumen.<br />

Dadurch sind die Leuchten besonders für<br />

den Einsatz in Shops, Museen oder Empfangsräumen<br />

wie Lobbys geeignet.<br />

Mit den Standards setzenden BEGA Technologien<br />

decken die Stromschienenstrahler<br />

nahezu alle Anforderungen an die Beleuchtung<br />

von Räumen ab: Bündelnde Lichtstärkeverteilung<br />

akzentuiert einzelne Objekte.<br />

Mit streuender Lichtstärkeverteilung werden<br />

wichtige Zonen in den Fokus gerückt.<br />

Mit breitstreuender Lichtstärkeverteilung<br />

wird die gleichmäßige Beleuchtung von<br />

Räumen ermöglicht – die Aufhellung von<br />

Wandflächen lässt Räume größer erscheinen.<br />

Besondere Flexibilität bieten dabei die<br />

BEGA Zoom-Strahler, die durch die stufenlose<br />

Einstellbarkeit der Halbstreuwinkel<br />

zwischen 15° und 50° überzeugen. Mit einer<br />

drehbaren Linseneinheit kann die für die<br />

jeweilige Anforderung notwendige Einstellung<br />

komfortabel gewählt und jederzeit angepasst<br />

werden.<br />

Als Erweiterung bieten die BEGA Systempendelleuchten<br />

ein umfangreiches Programm<br />

zur Integration in Stromschienensysteme.<br />

So gelingen Inszenierungen aus einer<br />

Hand, die die jeweilige Beleuchtungsaufgabe,<br />

die architektonischen Gegebenheiten<br />

und das Leistungsspektrum der einzusetzenden<br />

Leuchten schon bei der Lichtplanung<br />

gleichermaßen berücksichtigen.<br />

BEGA Leuchten GmbH<br />

T +43 (0)512 343150<br />

info-austria@bega.com<br />

www.bega.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

79<br />

Produkt News<br />

Paradiesische Lichtstimmung<br />

Das lockere, jugendliche Design der aktuellen Leuchtenfamilie EEDEN aus<br />

dem Hause Molto Luce stammt aus der Feder des belgischen Designers Serge<br />

Cornelissen. Dabei handelt es sich um eine tragbare Design-Leuchte mit leistungsstarkem<br />

Akkubetrieb, die sowohl Outdoor als auch Indoor für die richtige<br />

Lichtstimmung sorgt: Einfaches Aufladen mittels USB-Ladekabel, Möglichkeiten<br />

zur Dimmung durch spielerische Touch-Funktion und maximale Bewegungsfreiheit<br />

sind die Kern-Features dieser Lichtlösung.<br />

Das Spannende an EEDEN ergibt sich durch ihren modularen<br />

Aufbau, denn die Leuchte besteht aus zwei<br />

getrennten Komponenten: dem Leuchtenkopf, in dem<br />

alle technischen und funktionalen Bauteile integriert<br />

sind und der tragenden Struktur.<br />

Bei EEDEN M kombiniert man den Leuchtenkopf im<br />

Durchmesser von 210 mm wahlweise mit einem klassischen<br />

Standfuß, einer Tischklemme, einem Erdspieß<br />

oder einem Seil zum Abhängen. Durch diese Vielfalt<br />

ergibt sich die Möglichkeit, die Leuchte sowohl auf<br />

befestigtem Grund, in der Wiese, in einem Pflanzentopf<br />

oder gar hängend auf einem Baum zu platzieren.<br />

EEDEN S, ist das kleine Pendant. Der Leuchten kopf<br />

hat einen Durchmesser von 126 mm und ist ausschließlich<br />

als Tischleuchte erhältlich. Dabei kann<br />

farblich zwischen Schwarz, Anthrazit, Rostbraun und<br />

Grün gewählt werden. Selbstverständlich ist auch<br />

EEDEN S dimmbar, gleichzeitig kann auch die Lichtfarbe<br />

mittels Dimm2Warm verändert werden.<br />

Molto Luce GmbH<br />

T +43 (0)7242 698-0<br />

office@moltoluce.com<br />

www.moltoluce.com


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

80<br />

Produkt News<br />

Eleganz, Charakter und Stil<br />

Im Interior Design setzt man verstärkt auf wirkungsvolle Akzente in Schwarz, um<br />

einem Raum Eleganz, Charakter und Stil zu verleihen. Dies gilt auch immer mehr<br />

für die Bädergestaltung. Hier erweitert der Komplettbadanbieter LAUFEN sein<br />

Sortiment um zahlreiche Produkte in schwarzer Ausführung. Einrichter, die Trends<br />

setzen und im Interieur ein extravagantes sowie außergewöhnliches Design bevorzugen,<br />

sollten sich die LAUFEN-Neuheit des Jahres <strong>2022</strong> nicht entgehen lassen.<br />

Ab sofort sind freistehende Badewannen der Kollektionen<br />

LUA, ALESSI und LAUFEN PRO auch außen<br />

schwarz und innen weiß wählbar. Ergänzend zur Keramik<br />

bietet LAUFEN Armaturen, die perfekt auf das<br />

Designkonzept der verschiedenen Badkollektionen<br />

abgestimmt sind. Zusätzlich zur klassischen Ausführung<br />

in Chrom sind die Armaturen der Serien LAURIN,<br />

PURE und Kartell • LAUFEN ab sofort in Titanschwarz<br />

erhältlich. Ihre Oberflächen sind sanft mattiert, verfügen<br />

aber über einen feinen Glanz, womit sie besondere<br />

Akzente in der Badezimmereinrichtung setzen.<br />

Die Waschtische und WCs der beliebten Kartell •<br />

LAUFEN - Kollektion sind in einer Bandbreite an Ausführungen<br />

verfügbar, darunter in Grau matt, Graphit<br />

matt sowie in stylischem Schwarz glänzend und matt.<br />

Mit ihrem modularen Konzept ermöglicht die Kollektion<br />

viel individuelle Kompositionsfreiheit, die für farbliche<br />

Abwechslung in der Badgestaltung sorgt.<br />

Mit CLEANET RIVA hat LAUFEN ein Dusch-WC entwickelt,<br />

das Design, Komfort und Hygiene erstmals<br />

ganzheitlich definiert. Die elegante, pure Form des<br />

Deluxe-Dusch-WCs unterscheidet sich äußerlich<br />

kaum von einer klassischen Toilette. Nur ein seitlicher<br />

Drehknopf deutet darauf hin, dass sich eine komplexe<br />

Technik im Inneren verbirgt. Als einziges Dusch-WC<br />

auf dem Markt, ist es nun auch in Schwarz - sowohl<br />

in einem glänzenden als auch einem matten Oberflächen-Finish<br />

- verfügbar.<br />

LAUFEN Austria AG<br />

T +43 (0)2746 6060-0<br />

office@at.laufen.com<br />

www.laufen.co.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Wohlfühlen im<br />

neuen Zuhause<br />

Eine vierköpfige Familie fieberte dem Einzug<br />

ins neue Eigenheim und dem neuen<br />

Wohlfühlbad entgegen, für das für die Kinder<br />

eine Infrarotkabine ein Must-Have war.<br />

Die Dame des Hauses, eine leidenschaftliche<br />

Vielbaderin, wiederum bestand auf<br />

eine Badewanne mit Massageoptionen im<br />

Rückenbereich, in der auch bequem zwei<br />

Personen Platz finden. Für den praktisch<br />

veranlagten Bauherren lag der Fokus auf<br />

einer bodenebenen Dusche ohne Fugen<br />

aus einem langlebigen, widerstandsfähigen<br />

Material. Bei Waschtisch und Badmöbel war<br />

sich die Familie aber sofort einig: Klare Linien,<br />

moderne aber gleichzeitig zeitlose Produkte<br />

waren ihre Vorgaben.<br />

Die Planung des Traumbads führte die Familie<br />

zu Repabad: So entstand durch die<br />

Beratung und die Produkte des Badausstatters<br />

ein Badezimmer zum Wohlfühlen,<br />

in dem jedes Familienmitglied die individuellen<br />

Wünsche verwirklicht sieht.<br />

81<br />

repaBAD GmbH<br />

T +43 (0)800 29 35 18<br />

info@repabad.com<br />

www.repabad.com<br />

Produkt News


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

82<br />

Produkt News<br />

Nachhaltiges Design für Generationen<br />

VOLA steht für perfekte und nachhaltige skandinavische Handwerkskunst aus<br />

hochwertigsten Materialien und setzt vor allem auch auf die Langlebigkeit seiner<br />

Produkte. Um diese Langlebigkeit zu garantieren, ist jede Armatur so konstruiert,<br />

dass unabhängig vom Alter der Armatur die Innenteile repariert und ersetzt<br />

werden können.<br />

Bei den Armaturen und Mischbatterien lassen sich<br />

etwa die Durchflussregler leicht austauschen, um<br />

die Wassermenge zu begrenzen. Alle VOLA Armaturen<br />

bestehen zudem aus massivem hochwertigen<br />

Messing oder Edelstahl: Nur durch den Einsatz von<br />

ausschließlich reinstem Edelstahl oder Messing ist es<br />

möglich, dass 100 % der anfallenden Produktionsabfälle<br />

recycelt werden können.<br />

Ein perfektes Beispiel dafür ist die 060-Rundkopfbrause.<br />

Für sie wird eine massive 600-kg-Messingstange<br />

in 43 Scheiben geschnitten. Das Innere<br />

wird dann herausgearbeitet, in die Gießerei zurückgebracht<br />

und zu neuen Stäben recycelt, wodurch<br />

ein vollständiger Lebenszyklus von Rohmaterialien<br />

entsteht. VOLA gibt 100 % aller recycelten Abfälle an<br />

seine Lieferanten zurück. Und auch seinen Produktionsprozess<br />

hat der Armaturenhersteller umgestellt<br />

– VOLA bezieht seinen Strom seit 2020 nur noch von<br />

regenerativen Energiequellen und hat sich das Ziel<br />

gesetzt, bis zum Jahr 2030 CO 2 -neutral zu sein.<br />

VOLA Vertriebs GmbH<br />

T +43 (0)1 526 39 71-0<br />

info@vola.at<br />

www.vola.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Hygienische<br />

Entwässerung<br />

Eine bittere Pille für einen Süßwarenhersteller:<br />

Salmonellen, die zu Rückrufaktionen und<br />

Werksschließungen führen und zudem den<br />

Ruf auf Jahre hinaus schädigen. Ein paar<br />

Tropfen kontaminiertes Wasser reichen<br />

schon, um gefährliche Salmonellen entstehen<br />

zu lassen. Das Risiko eines solchen<br />

Schadens lässt sich allerdings bereits bei<br />

der Planung minimieren. Denn die richtige<br />

Entwässerung ist in der lebensmittelverarbeitenden<br />

Industrie wesentlicher Teil eines<br />

funktionierenden Hygienekonzepts. Die<br />

hygienischen ACO Entwässerungssysteme<br />

entsprechen strengen Hygienevorschriften,<br />

um einer Verunreinigung durch schädliche<br />

Bakterien vorzubeugen. Der Marktführer<br />

arbeitet nach den geltenden Hygiene-Richtlinien<br />

für Oberflächen, die mit Lebensmitteln<br />

in Kontakt kommen, gemäß EN 1672 und EN<br />

ISO 14159. Zudem werden die Entwässerungssysteme<br />

nach den Best-Practice-Design-Prinzipien<br />

der European Hygienic<br />

83<br />

Engineering and Design Group (EHEDG)<br />

entworfen und hergestellt und sind aus besonders<br />

hygienischen Materialien wie Edelstahl<br />

gefertigt.<br />

ACO GmbH<br />

T +43 (0)2252 22420-0<br />

info@aco.at<br />

www.aco.at/lebensmittelindustrie<br />

Produkt News<br />

Planung in<br />

einer neuen<br />

Dimension.<br />

Die Uponor<br />

BIM-Plattform.<br />

Jetzt QR Code scannen und<br />

mit der Uponor BIM-Plattform<br />

durchstarten:<br />

www.uponor.at/bim-plattform<br />

Optimierter Datenaustausch<br />

Mehr Effizienz dank Automatisierungen<br />

Gebündelte Daten aus einer Quelle<br />

Sichere Planung mit aktuellen BIM-Lösungen


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

84<br />

Produkt News<br />

Frischer Wind in Sachen Lüftung<br />

Komfortabel zu bedienen, effizient und dabei im Alltag kaum wahrnehmbar – mit<br />

diesen Ansprüchen an ihre neue Lüftungsklappe setzt die RAICO Bautechnik<br />

GmbH essenzielle Kundenbedürfnisse in den Fokus. In Kooperation mit D+H<br />

Mechatronic AG entwickelte der Spezialist für anspruchsvolle Gebäudehüllen mit<br />

FRAME + 75 LF eine intelligente Art der natürlichen Innenraumbelüftung, die innovative<br />

Technik mit architektonischer Eleganz verbindet.<br />

Das unsichtbare Herzstück der neuen, automatisch<br />

steuerbaren Lüftungsklappe ist eine einzige Motoreinheit,<br />

die sowohl Öffnung als auch Verriegelung<br />

übernimmt. Diese komplett integrierte Lösung überzeugt<br />

durch ihre architektonische Eleganz, da weder<br />

der übliche Kettenantrieb noch sichtbare Bänder<br />

oder ein externes Bedienelement das geradlinige<br />

Design stören. So fügt sich das innovative Element<br />

nahtlos in die etablierten RAICO Fenster- und Fassadensysteme<br />

FRAME + und THERM + ein.<br />

Für noch mehr Nutzerkomfort lässt sich FRAME+ 75 LF<br />

über eine optionale ModBus Schnittstelle in die Gebäudeautomation<br />

integrieren. Über die komfortable<br />

D+H-App ist die Lüftungsklappe automatisch steuerbar,<br />

zum einen per Zeitintervall, zum anderen per<br />

CO 2 -Ampel, die die Lüftung bedarfsgemäß regelt.<br />

Mit 109 mm definierter Öffnungsbreite ist die Lüftungsklappe<br />

dank Absturzsicherheit raumhoch einsetzbar.<br />

Die elektronische Rutschkupplung bietet<br />

Schutz vor Einbruch oder Vandalismus und ist prädestiniert<br />

zur Energieeinsparung durch automatische<br />

Nachtabkühlung. Mit nur einem zusätzlichen<br />

optischen Sensor wird sogar die Schutzklasse 4 für<br />

kraftbetätigte Fenster erreicht – ideal für Schulen,<br />

Kindergärten und öffentliche Gebäude. Durchdacht<br />

ist auch die Entkopplung von Innen- und Außenschale<br />

der Klappe, dadurch ist eine verzugshemmende<br />

Ausführung bei Hitze und Kälte gewährleistet. Zudem<br />

ist eine zusätzliche Wärme- oder Schallschutzdämmung<br />

auch nachträglich ergänzbar.<br />

RAICO<br />

Bautechnik GmbH<br />

T +49 (0)8265 911-0<br />

info@raico.com<br />

www.raico.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Neue BIM-Plattform<br />

BIM (Building Information Modeling) ist die wichtigste<br />

Methode zur Digitalisierung in der Baubranche und<br />

ein hochkomplexer Ansatz, der viele verschiedene<br />

Dimensionen und Aspekte des Bauens sowie viele Experten<br />

aus allen wichtigen Gewerken in ein umfassendes<br />

virtuelles Modell einbezieht. Was Planer und alle<br />

anderen Projektbeteiligten dabei brauchen, ist eine<br />

zuverlässige und leistungsfähige Software, die eine<br />

gewerkeübergreifende Zusammenarbeit ermöglicht.<br />

Um Planer bei komplexen BIM-Projekten bestmöglich<br />

zu unterstützen, hat Uponor eine umfassende<br />

BIM-Plattform mit Werkzeugen und Services auf den<br />

Weg gebracht. Das Ergebnis ist ein umfassendes,<br />

datengetriebenes System für Bau- und Infrastrukturprojekte,<br />

das auf Zuverlässigkeit, Individualisierung<br />

sowie Automatisierung setzt und seine Nutzer bestmöglich<br />

unterstützt. Die Plattform ist eine All-in-One-<br />

Lösung mit zwei Hauptkomponenten: der Bibliothek<br />

und den Werkzeugen. In der Bibliothek ist das gesamte<br />

Uponor Produktportfolio in verschiedenen CADund<br />

BIM-Formaten wie Revit, IFC und DWG verfügbar,<br />

sodass Planer es in verschiedenen Softwarelösungen<br />

verwenden können. Die Plattform ist in ganz Europa<br />

verfügbar, die Inhalte variieren jedoch je nach Region.<br />

85<br />

Produkt News<br />

Uponor Vertriebs GmbH<br />

T +43 (0)2236 23003-0<br />

info.at@uponor.com<br />

www.uponor.at<br />

NEUE FENSTER.<br />

FÜR EINE NEUE ZEIT.<br />

Kunststoffprofilsystem Elegant –<br />

das ist zukunftsorientiertes Bauen:<br />

▪ Maximale Größe & Wärmedämmung<br />

durch Glasfasertechnologie<br />

▪ Einzigartig schlanker Überschlag<br />

▪ Charakter-Designs für alle Stile<br />

▪ Ausgewählte Profile<br />

aus 100 % Recycling-Material<br />

deceuninck-elegant.de


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

86<br />

Produkt News<br />

Neues Design-Holzfenster<br />

Die neue Fenster-Kreation STYRIALINE von Gaulhofer zeichnet sich durch vollkommene<br />

Flächenbündigkeit und ausgewogene Proportionen aus. Dieser harmonische<br />

Ausdruck manifestiert sich sowohl in der Fassadengestaltung als auch im<br />

Interior. Zusätzlich setzt der Hersteller auf nachhaltige Fenster-Zutaten: primär<br />

heimisches Holz aus lokaler Produktion.<br />

Gaulhofer-CEO Thomas Braschel erklärt das Konzept:<br />

„Mit der STYRIALINE haben wir ein Fenster aus einem<br />

Guss geschaffen. Es schafft es wie kaum ein anderes<br />

Holzfenster, mit der Umgebung quasi zu verschmelzen.<br />

Diese Anpassungsfähigkeit durch viele Holzarten<br />

und Ausführungen eröffnet ungeahnte architektonische<br />

Möglichkeiten.“<br />

In der Produktion der STYRIALINE nutzt Gaulhofer<br />

primär regionale Hölzer, um Transportemissionen so<br />

gering wie möglich zu halten und fokussiert sich bei<br />

der Veredelungen der Oberflächen auf umweltschonende<br />

Lasuren oder Öle.<br />

Erhältlich als ein- oder zweiflügelige Fenster und<br />

Balkontüre sowie als Fixverglasung – inklusive passendem<br />

Sonnen- und Insektenschutz – sind die neuen<br />

Holzfenster auch mit den Holz-Alu-Fenstern von<br />

INLINE kombinierbar.<br />

Gaulhofer Industrie-Holding GmbH<br />

T +43 (0)3125 2822-0<br />

welcome@gaulhofer.com<br />

www.gaulhofer.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Produkt News<br />

Atrium-Gefühl<br />

Mit der Erweiterung des Portfolios der 2021 eingeführten Fenstergeneration<br />

um drei weitere Größen, Solarantrieb und Insektenschutz<br />

eröffnet Velux neue Dimensionen für die natürliche<br />

Belichtung und Belüftung von Innenräumen unter dem Flachdach.<br />

Ab Herbst <strong>2022</strong> werden die Flachdach-Fenster Konvexund<br />

Flach-Glas in den drei neuen Größen 150 x 100 cm, 150 x<br />

150 cm und 200 x 100 cm erhältlich sein. Alle drei Varianten<br />

sind als fest verglaste und elektrisch öffenbare Ausführungen<br />

erhältlich. Die Basiselemente sind jeweils mit 2-fach- oder<br />

3-fach-Isolierverglasung mit Verbundsicherheitsglas (VSG) erhältlich.<br />

Die Variante Konvex-Glas eignet sich für den Einbau<br />

auf Dächern mit 0 - 15 Grad Neigung; das Flachglas-Modell<br />

kann bei 2 - 15 Grad zum Einsatz kommen. Ebenfalls im Herbst<br />

werden alle Velux-Flachdach-Fenster auch in einer solarbetriebenen<br />

Ausführung und neben Hitze- und Sonnenschutz auch<br />

mit passendem Insektenschutz erhältlich sein.<br />

Intelligent<br />

gesteuert<br />

VELUX Österreich GmbH<br />

T +43 (0)2245 3235-0<br />

tageslicht@velux.com<br />

www.velux.at<br />

Nachhaltig bauen und<br />

Energie sparen mit den<br />

intelligenten Steuerungen<br />

und hochwertigen<br />

Sonnenschutzlösungen<br />

von Griesser.<br />

www.griesser.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

88<br />

Produkt News<br />

Nachhaltiger Sonnenschutz<br />

Um Wohnräume nachhaltig kühl zu halten, sind Sonnenschutzprodukte gegenüber<br />

Klimaanlagen klar im Vorteil. Letztere verbrauchen nicht nur Energie, sondern tragen<br />

durch die warme Abluft auch direkt zur Erwärmung des urbanen Raumes bei.<br />

Die nachhaltigste Lösung für ein angenehmes Raumklima<br />

und gegen drückende Hitze ist die automatisierte<br />

Außenbeschattung. Am Fenster angebrachte<br />

Außenjalousien, Raffstores oder Rollläden reflektieren<br />

die Sonne und sorgen dafür, dass die Hitze erst<br />

gar nicht in die Wohnräume dringt.<br />

Die digitale und automatische Steuerung von Sonnenschutz<br />

ist dabei besonders effizient und energiesparend.<br />

Das HELLA-eigene Steuerungssystem<br />

ONYX, das mit allen gängigen Smart Home Systemen<br />

verbunden werden kann, hat den Energieeintrag<br />

für Architektur in jeder Größe unter Kontrolle:<br />

Jalousien, Raffstores, Rollläden oder Terrassenüberdachungen<br />

werden bequem per Smartphone, Tablet,<br />

Sprachsteuerung oder vollautomatisch gesteuert.<br />

Darüber hinaus helfen mit Wettersensoren ausgestattete<br />

Beschattungssysteme mit, den Energieverbrauch<br />

noch stärker zu reduzieren.<br />

Intelligenter Sonnenschutz bei Gebäuden ist nicht<br />

nur essenziell für den Energieverbrauch, auch für<br />

eine bessere Lebensqualität ist er von großer Bedeutung.<br />

Denn immer mehr Menschen leiden unter<br />

den hohen Raumtemperaturen im Sommer. Sonnenschutzsysteme<br />

können dem entgegenwirken und<br />

sorgen für eine bessere Lebensqualität und für ein<br />

besonderes Wohlfühlambiente – sei es in den eigenen<br />

vier Wänden oder am Arbeitsplatz.<br />

HELLA Sonnen- und<br />

Wetterschutztechnik GmbH<br />

T +43 (0)4846 6555-0<br />

office@hella.info<br />

www.hella.info


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Kunststoff-Fenster<br />

der Zukunft<br />

AGC Glass Europe bietet mit „Fineo“ ein in Europa<br />

produziertes, langlebiges und schlankes Vakuumglas<br />

mit energetischen Spitzenwerten. Salamander<br />

ist einer der Vorreiter für Fenster und Türen aus<br />

nachhaltig recycelbarem Kunststoff: Eine strategische<br />

Partnerschaft der beiden Unternehmen in der<br />

DACH-Region, Polen und Italien soll jetzt die Expertisen<br />

der Unternehmen bündeln und Fineo in maßgeschneiderte<br />

Salamander-Fenster bringen. Das<br />

Ziel der Zusammenarbeit sind leichte und ressourcenschonende<br />

„Fenster der Zukunft“ mit optimierter<br />

Tageslichttransmission und einem Wärmedämmwert<br />

unter 0,5 W/(m 2 K), der herkömmliche Dreifach-Isoliergläser<br />

bei vielen Leistungswerten übertrifft.<br />

Das Vakuumglas Fineo bietet zahlreiche konstruktionsbedingte<br />

Vorteile gegenüber dicken Dreifachverglasungen:<br />

Schon im monolithischen und nur sechs<br />

Millimeter dünnen Aufbau erreicht es einen Wärmedämmwert<br />

von 0,7 W/(m 2 K), im Isolierglasaufbau<br />

„Fineo Hybrid“ sogar unter 0,5 W/(m 2 K).<br />

FINEO<br />

www.fineoglass.eu<br />

info@fineoglass.eu<br />

89<br />

Produkt News<br />

BUILD<br />

BEYOND<br />

TOMORROW<br />

Den CO 2<br />

-Fußabdruck eines Gebäudes zu reduzieren, bedeutet für uns,<br />

alle Emissionen zu berücksichtigen, die während des Lebenszyklus<br />

eines Gebäudes entstehen. Um die Emissionen im Vorfeld als auch in<br />

der Nutzungsphase zu reduzieren, bieten wir leistungsstarke, zirkuläre<br />

Lösungen für Fenster, Türen und Fassaden für Gebäude in Städten und<br />

urbanen Gebieten. Wir übernehmen Verantwortung für eine nachhaltigere<br />

Zukunft.<br />

Erfahren Sie mehr auf www.wicona.at<br />

BUILD BEYOND TOMORROW.<br />

Erfahren Sie mehr:


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

90<br />

Produkt News<br />

Faltschiebeläden für<br />

individuelle Fassaden<br />

Mit Faltschiebeläden bietet Griesser eine attraktive Sonnenschutzlösung, welche<br />

die Gestaltung von einzigartigen Gebäudehüllen ermöglicht. Dank ihrer Vielfältigkeit<br />

und Individualität setzen sie einzigartige Akzente und ermöglichen eine innovative<br />

Fassadengestaltung. Die einzelnen Flügel sind in unterschiedlichsten Modellen und<br />

allen Farben verfügbar. Je nach Wunsch heben sich die Faltschiebeläden optisch<br />

markant von der Gebäudehülle ab oder fügen sich dezent ins Fassadenbild ein.<br />

Im geschlossenen Zustand kann der Sonnenschutz<br />

die Fassade optisch als eine einzige bündige Fläche<br />

erscheinen lassen. In geöffneter Position steht der<br />

Faltschiebeladen an der Fassade vor und wird auch<br />

so zum Blickfang oder er lässt sich wie eine Ziehharmonika<br />

unauffällig in der Fensterlaibung zusammenfalten.<br />

Die Flügel sind wahlweise links, rechts oder<br />

auf beide Seiten faltbar, was weiteren gestalterischen<br />

Spielraum erlaubt.<br />

Die Faltschiebeläden von Griesser sind mit einem<br />

Verschlussriegel ausgestattet und wirken dadurch<br />

einbruchshemmend. Sie zeichnen sich zudem durch<br />

ihre hohe Robustheit aus. Das System bestand sämtliche<br />

Tests für eine EG-Konformitätserklärung nach<br />

dem neuen Normenstand EN13659 und widersteht<br />

je nach Ausführung sogar Windgeschwindigkeiten<br />

von 105 km/h. Die neu integrierte Überdrehsicherung<br />

sorgt für zusätzliche Stabilität. Diese beinahe<br />

unsichtbare und zum Patent angemeldete Lösung<br />

verhindert ein Überdrehen in der Parkposition und<br />

garantiert sicherer Halt.<br />

Griesser AST GmbH<br />

T +43 (0)5525 64222-0<br />

info@griesser.at<br />

www.griesser.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

91<br />

Produkt News<br />

Klares Design<br />

Die Sonnensegel von Warema machen jeden<br />

Outdoor-Bereich zu einem schattigen<br />

Lieblingsplatz und lassen sich sowohl freistehend<br />

als auch an der Hauswand montieren.<br />

Für kleinere Flächen eignet sich<br />

das Modell Sonea S40, das sich mit seinem<br />

puristischen Design der Pfosten und des<br />

Sonnensegels elegant in die Architektur<br />

einfügt. Das größere Sonea S50 kann individuell<br />

an die örtlichen Gegebenheiten<br />

angepasst werden und ermöglicht unterschiedliche<br />

symmetrische und asymmetrische<br />

Tuchformen wie Trapez oder Quadrat.<br />

Das elektrisch betriebene Sonnensegel<br />

Sonea S70 verbindet modernes technisches<br />

Know-how mit hochwertigem Design,<br />

ist mit vielfältigen Tuchformen erhältlich<br />

und verschattet Flächen bis zu 56 m 2 .<br />

WAREMA Austria GmbH<br />

T +43 (0)662 853015-0<br />

info@warema.at<br />

www.warema.at<br />

WIE VIEL WAND BRAUCHST DU?<br />

Unsere Systeme verschieben die Grenze zwischen Innen und Außen.<br />

Unser Service begleitet die architektonische Wertschöpfungskette –<br />

persönlich und individuell. Wir sind die Pioniere der Solar<strong>architektur</strong>.<br />

NEU Glas-Faltwand Megaline<br />

Bis 4,5 m Höhe oder 1,5 m Breite<br />

Bis 150 kg pro Faltelement<br />

Glas-Faltwände · Schiebefenster · Fassadenkonzepte · Terrassendächer · Wintergärten<br />

wievielwand.com/<strong>architektur</strong>


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

92<br />

Produkt News<br />

Fotos: Michael Moser Images<br />

Zeitgenössischer Baustein<br />

Mit einem Erweiterungsbau in charakteristischer Ziegel<strong>architektur</strong> fügten Knoche<br />

Architekten einen neuen Baustein in das historisch gewachsene Gebäudeensemble<br />

des Finanzamtes Zwickau ein. Bereits bis 2010 war das Leipziger Büro mit der Neuordnung<br />

und Sanierung der ehemaligen Hochschulgebäude betraut. In der jüngsten<br />

Ergänzung nehmen GIMA-Klinkerziegel Bezug zur historischen Bebauung der Umgebung<br />

und interpretieren aufgrund gestalterischer Kniffe diese gleichzeitig neu.<br />

Die Ziegelfassade setzt sich aus hellockerfarbenen<br />

Klinkersteinen zusammen, die in ihrer Farbigkeit dezenten<br />

Bezug zu den hellen Fassaden der gebauten<br />

Umgebung nehmen. Die durchgängig im flämischen<br />

Verband ausgeführte Gebäudehülle bietet unerwartet<br />

abwechslungsreiche Variationen. Während die<br />

Läufersteine immer gleich gesetzt sind und mit flächigen<br />

Fassadenteilen korrespondieren, springen die<br />

Bindersteine in den Bereichen der Brüstung entlang<br />

der Längsseite des Gebäudes reliefartig hervor. Versetzt<br />

und komplementär ziehen sich an den Stirnseiten<br />

in Fensterhöhe rückspringende Binder entlang<br />

der Geschosse. Dieses dezente aber prägnante<br />

Fassadenmuster stellt einen Bezug zur detailreichen<br />

Fassadengestaltung der historischen Umgebung her,<br />

während es gleichzeitig ihre zeitgenössische Eigenständigkeit<br />

bewahrt.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

93<br />

Produkt News<br />

Bei den verwendeten Fassadensteinen handelt es<br />

sich um Strangpressklinker mit Wasserstrichoberfläche.<br />

Durch ein spezielles Produktionsverfahren<br />

erreichen die Steine eine sehr hohe Klinkerqualität<br />

mit dem Charakter eines im Wasserstrichverfahren<br />

hergestellten Ziegels. Für Teilbereiche der Fassade<br />

wurden spezielle Klinker mit Scheinfuge produziert,<br />

sodass die Verarbeitung erleichtert wurde.<br />

GIMA Girnghuber GmbH<br />

T +49 (0)8732 24-0<br />

info@gima-ziegel.de<br />

www.gima-ziegel.de<br />

Erleben Sie FRAME + 75 LF:<br />

Die erste Lüftungsklappe mit integrierter Verriegelungseinheit<br />

ohne sichtbare Kette oder Bedienelement!<br />

Scannen Sie<br />

den QR-Code<br />

und erfahren<br />

Sie mehr in<br />

unserem Video.<br />

Mit nur einem unsichtbar integrierten Antrieb kann sowohl<br />

die Öffnung als auch die Verriegelung durchgeführt werden.<br />

Als raumhohes Element (max. Flügelhöhe bis zu 3.000 mm/<br />

Sondergrößen auf Anfrage) sorgt sie für eine optimale<br />

Be- und Entlüftung von Schulen, Krankenhäusern, etc.<br />

Ansichtsbreite von 170 mm und 300 mm serienmäßig<br />

(weitere Ansichtsbreiten ausführbar).<br />

www.raico.com


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

94<br />

Produkt News<br />

© BUWOG<br />

Schwammstadt ist nachhaltig und smart<br />

Im Südosten Berlins entwickelt die Buwog auf einem sanierten Industriegelände<br />

am Fluß das „Quartier 52° Nord“. Bis 2024 entstehen auf 10 Hektar 1.000 Wohnungen<br />

für 2.000 Bewohner. 2021 wurde mit „The View“ der architektonisch auffälligste<br />

Bau fertiggestellt. Breite „schwebende“ Stege dienen der Erschließung der<br />

Wohnungen, aber auch Freizeit und Kommunikation – mit Wasserblick.<br />

Eine Besonderheit ist das Zutrittssystem des Aufzugherstellers<br />

KONE, der viele Lifte im Quartier installiert<br />

hat: Dafür wurde die Videogegensprechanlage<br />

auf die Smartphones der Bewohner verlegt: Sie<br />

öffnen via App den Besuchern die Haustür und schicken<br />

den Aufzug ins Erdgeschoss. Betreten die Bewohner<br />

selbst das Haus, wird der Aufzug ins Erdgeschoss<br />

gerufen und die Zieletage eingestellt – alles<br />

berührungslos und automatisch. Zum System gehört<br />

ein digitales Schwarzes Brett, über das die Eigentümerverwaltung<br />

Mitteilungen direkt auf die Smartphones<br />

der Bewohner und auf Bildschirme in Aufzügen<br />

und Fluren spielt. Das System ermöglicht auch<br />

die <strong>Ausgabe</strong> der digitalen Schlüssel, die bei Auszug<br />

von Bewohnern bequem gesperrt werden können.<br />

Der Einsatz der Buwog für Nachhaltigkeit und gestalterische<br />

Qualität des neuen Quartiers brachte<br />

ihr unter anderem den Preis „Ausgezeichneter Wohnungsbau“<br />

ein. Knapp zwei Drittel der Wohnungen<br />

sind Eigentum, ein Drittel Mietobjekte. Die Gebäude,<br />

teilweise in Holz-Hybrid-Bauweise, entsprechen vielfach<br />

dem deutschen KfW-40-Standard und erhalten<br />

Wärme aus dem mit Biogas betriebenen Blockheizkraftwerk<br />

des Quartiers, das als Schwammstadt konzipiert<br />

ist: Ein Wasserbecken sammelt einen Großteil<br />

des Regenwassers der Gebäude ringsum und lässt es<br />

kontrolliert verdunsten. Der Rest versickert in Rigolen<br />

und Mulden. Nur bei Starkregen fließt Regenwasser<br />

in die Kanalisation oder den Fluß Dahme.<br />

KONE AG<br />

T +43 (0)59 24 7000<br />

austria@kone.com<br />

www.kone.at<br />

© KONE/Dirk Lässig


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

95<br />

Produkt News<br />

Nichtbrennbare<br />

Putzträgerplatte<br />

Mit der „Coverrock X-2“ präsentiert ROCKWOOL eine neue<br />

nichtbrennbare Steinwolle-Putzträgerplatte für WDVS. Diese<br />

Weiterentwicklung zeichnet sich durch eine erhöhte Abreißfestigkeit<br />

von 10 kPA (TR10) aus und bietet mit dem Bemessungswert<br />

der Wärmeleitfähigkeit von λ = 0,034 W/(m∙K)<br />

einen hervorragenden Wärmeschutz.<br />

Coverrock X-2 ist beidseitig mit einer Haftbrücke beschichtet.<br />

In einen maschinell aufgebrachten Klebemörtel kann sie<br />

daher besonders leicht eingeschwommen werden. Der Putz<br />

kann ebenfalls maschinell und ohne Pressspachtelung aufgetragen<br />

werden. Die Verdübelung erfolgt meist oberflächenbündig.<br />

Lieferbar ist die neue Steinwolle-Putzträgerplatte<br />

in Dicken von 80 bis 200 mm und wird mit dem WDVS des<br />

Systemgebers geliefert.<br />

FUNKTIONSFÄHIGE<br />

DACHABDICH-<br />

TUNGEN:<br />

SCHNELL, SICHER,<br />

FACHGERECHT.<br />

ROCKWOOL HandelsgmbH<br />

T +43 (0)1 79726-0<br />

info@rockwool.at<br />

www.rockwool.at<br />

Unsere Abdichtungssysteme aus Flüssigkunststoff<br />

bieten nachhaltige Lösungen.<br />

Sie haben ein geringes Flächengewicht, haften auf fast allen<br />

Untergründen und sind auf Wurzel- und Rhizomfestigkeit<br />

zertifiziert (FLL-Verfahren und DIN EN 13948). Selbst<br />

komplizierte Details und Geometrien werden nahtlos<br />

abgedichtet. Durch Einhaltung der anerkannten Regeln der<br />

Technik bilden wir die beste Abdichtungsgrundlage für ein<br />

dauerhaft sicheres Gründach. Projekte realisieren wir dabei<br />

immer im erfolgreichen Zusammenspiel aus Planern, geschulten<br />

Verarbeitungsbetrieben und unseren hochwertigen Produkten.<br />

Das heißt für uns: Gemeinsam gelöst.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

96<br />

Produkt News<br />

© Markus Bühler-Rasom<br />

Hybrid-Konstruktion aus Lehm und Beton<br />

Geplant vom renommierten Architekturbüro Herzog & de Meuron entstand für den<br />

Kräuter-Bonbon-Hersteller RICOLA in Basel eines der größten Lehmgebäude Europas:<br />

Aus Erde, Kies und Mergel, traditionellen Rohstoffen und Baumaterialien aus<br />

dem Umkreis von unter 10 km, wurden innerhalb von fünf Monaten 666 Stampflehm-Blöcke<br />

vorgefertigt und montiert. Die 45 Zentimeter starken, selbsttragenden<br />

Außenwände sind an ein Tragwerk aus Betonfertigteilen angehängt.<br />

In dieser Hybrid-Konstruktion wird jedes Material<br />

nach seinen Stärken eingesetzt: Für höchste Qualitätsanforderungen<br />

an die Kräuter soll im Inneren<br />

des Lagergebäudes eine konstante Luftfeuchtigkeit<br />

von 50 Prozent eingehalten werden. Der Baustoff<br />

Lehm macht dies fast ohne zusätzlichen Energiebedarf<br />

möglich. Durch die Betonfertigteil-Konstruktion<br />

werden ein Kippen der Stampflehm-Außenwände<br />

verhindert und Windkräfte aufgenommen. Jede der<br />

70 Stützen wurde im Elementwerk produziert. Die Errichtung<br />

der Betonfertigteile auf der Baustelle führte<br />

das Montageteam dann in nur 10 Tagen aus. Bis zu 17<br />

Stützen inklusive Verguss konnten durch den Einsatz<br />

der Peikko Stützenschuhe an einem Tag aufgestellt<br />

werden, mit denen eine Stütze in rund 30 Minuten<br />

montiert und gerichtet werden kann.<br />

Peikko Austria GmbH<br />

T +43 (0)5523 521 210<br />

austria@peikko.com<br />

www.peikko.at<br />

© Iwan Baan


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

97<br />

Produkt News<br />

System-Symbiose<br />

für nachhaltige Städte<br />

Die negativen Auswirkungen der Klimaveränderung und die Abhängigkeit der<br />

Energieversorgung von politischen Systemen erfordern rasches Handeln. Welche<br />

Möglichkeiten das Solargründach in diesem Zusammenhang bietet, zeigen vielfältige<br />

Überlegungen, Vorschriften und Förderungsmöglichkeiten der Bundesländer<br />

und Kommunen.<br />

Die von OPTIGRÜN entwickelte Systemlösung<br />

Optigrün-Solar bietet eine interessante Systemsymbiose<br />

für nachhaltige Städte. Dabei handelt es sich<br />

um die Kombination von Photovoltaik-Aufständerung<br />

und Dachbegrünung – eine auflastgehaltene<br />

Solaraufständerung, die durch den Gründachaufbau<br />

lage- und windsogsicher fixiert wird. Somit ist keine<br />

Durchdringung des Daches notwendig, was wiederum<br />

Schäden an der Dachhaut vermeidet.<br />

Der Gründachaufbau mit extensiver Begrünung mit<br />

niedrigwachsenden Pflanzen bietet Flora und Fauna<br />

ein zusätzliches Habitat, ohne die Photovoltaik-Module<br />

zu verschatten. Dadurch wird gleichzeitig die<br />

Biodiversität gesteigert. Durch die Verdunstung über<br />

die Pflanzen wird die Temperatur rund um die Module<br />

etwas abgekühlt, was die Effizienz der Photovoltaik-Anlage<br />

erhöht. Darüber hinaus wird die Umgebungstemperatur<br />

am Gebäude durch Verdunstung<br />

ebenfalls gesenkt, was gerade in heißen Sommern<br />

angenehm zu spüren ist. Urbane Hitzeinseln und<br />

urbane Überflutungen können so deutlich reduziert<br />

werden. Optigrün erstellt für die gesamte Anlage<br />

einen prüffähigen statischen Nachweis der Standsicherheit,<br />

basierend auf einem Windgutachten nach<br />

Eurocode 1 und 9.<br />

Optigrün international AG<br />

T +43 (0)1 71728-417<br />

info@optigruen.at<br />

www.optigruen.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

98<br />

Produkt News<br />

Das Dach im Wandel<br />

Wurde ein Flachdach vor wenigen Jahren noch als zweckmäßige und preisgünstige<br />

Lösung gewählt, so schafft man heute damit ein Plus an Wohn- und Lebensraum.<br />

Begrünt tragen Flachdächer nicht nur zur Minderung städtischer Wärmeinseln<br />

und der Speicherung von Wasser bei, sie werden vor allem in urbanen<br />

Ballungsgebieten als zusätzlicher Lebensraum wahrgenommen.<br />

Mit diesem Wandel vom bloßen Schutz vor Wasser<br />

hin zum begrünten Lebensraum finden sich Planer<br />

und Verarbeiter gleichermaßen mit besonderen<br />

Konstruktionsarten konfrontiert, die erhöhte Anforderungen<br />

an ihre Abdichtung stellen. Besonders<br />

bewährt haben sich dabei Flüssigabdichtungen auf<br />

Basis von Polymethylmethacrylat (PMMA), die eine<br />

homogene Oberfläche ohne Nähte bilden und die<br />

sich selbst um komplexe Geometrien wie eine zweite<br />

Haut legen. Damit ist auch die Abdichtung von Entwässerungselementen<br />

und anderen Anschlüssen, sowie<br />

senkrechten Flächen möglich.


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99<br />

Produkt News<br />

Aber auch auf der Fläche rentierten sich PMMA-Systeme:<br />

Das mechanisch belastbare und hoch hydrolysebeständige<br />

Material lässt sich unter Fremdbelägen,<br />

beispielsweise Grünflächen, Sand oder<br />

Kies, auftragen. Etablierte Flüssigabdichtungen aus<br />

PMMA verfügen zudem über FFL-geprüfte Wurzel-<br />

und Rhizomenfestigkeit. Auch Triflex stellt sich der<br />

Herausforderung, die Zukunft des Daches aktiv an<br />

vorderster Stelle mitzugestalten und den Wandel<br />

sicher umzusetzen. Die PMMA-Systeme des Abdichtungsspezialisten<br />

sind bereits jetzt fit für den Einsatz<br />

unter dem Gründach.<br />

Triflex GesmbH<br />

T +43 (0)7667 21505<br />

info@triflex.at<br />

www.triflex.at<br />

Wir schließen die letzte<br />

große Wärmebrücke.<br />

SCONNEX® REDUZIERT DEN<br />

ENERGIEVERLUST AN WAND UND STÜTZE.<br />

Das innovative Produktprogramm meistert<br />

bisher ungelöste Herausforderungen beim<br />

energieeffizienten Bauen. Schöck Sconnex®<br />

setzt auf bewährte Technologie, reduziert<br />

vertikale Wärmebrücken und erhöht gleichzeitig<br />

den Gestaltungsfreiraum sowie die<br />

Wirtschaftlichkeit. www.schoeck.com


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

100<br />

Produkt News<br />

© HASSLACHER group | cetus Baudevelopment<br />

© HASSLACHER group | KiTO Michael Baumgartner<br />

Die HASSLACHER Gruppe lieferte 365 m³ Brettschichtholz der Holzart Fichte,<br />

blockverklebt, 1.600 m³ Brettsperrholz-Wandelemente mit Exzellentoberfläche<br />

in Fichte und 2-facher Beschichtung auf Wasserbasis für das 24-stöckige, 84 m<br />

hohe Holzhochhaus „HoHo Wien“.<br />

Oberflächenveredelungszentrum<br />

für Brettschichtholz und Brettsperrholz<br />

Holzoberflächen werden im modernen Holzbau immer häufiger mit Anstrichsystemen<br />

versehen. Diese erst auf der Baustelle aufzutragen, gestaltet sich aufwändig, da die<br />

Flächen zuerst gereinigt und vorbehandelt oder geschliffen werden müssen. Aus diesem<br />

Grund hat die HASSLACHER Gruppe vollautomatische Oberflächenveredelungsanlagen<br />

in den Produktionsprozess sowohl für Brettschichtholz als auch Brettsperrholz integriert.<br />

Vor dem eigentlichen Beschichtungsprozess sorgen<br />

Feinschliffanlagen für einen gleichmäßig feinen<br />

Schliff und bereiten die Bauteile damit optimal für<br />

die nachfolgende Beschichtung vor. Sogar gebürstete<br />

und strukturierte Oberflächen sind mit derartigen<br />

Anlagen umsetzbar. Die gewünschte Oberflächenveredelung<br />

des jeweiligen Bauteils wird aus den kundenseitig<br />

bereitgestellten Daten direkt übernommen<br />

und für die Anlage digital bereitgestellt. In der Anlage<br />

angekommen erkennen Scanner das jeweilige Bauteil<br />

und übernehmen die Daten vollautomatisiert aus<br />

der Arbeitsvorbereitung. CNC-gesteuerte Roboterarme<br />

sorgen für die Beschichtung der Oberfläche. Die<br />

nachfolgende Trocknung erfolgt warmluftunterstützt.<br />

Eine Zwischenschliffanlage glättet aufstehende Fasern<br />

und bereitet die Oberfläche für den zweiten<br />

Schichtaufbau vor. Verarbeitet werden ausschließlich<br />

wasserbasierende Oberflächenveredelungsprodukte,<br />

wie Allzweck- und Wohnraumlasuren, farblose Beschichtungen<br />

zum Schutz vor Bläue, Zwischen- und<br />

Schlussbeschichtungen für geölte Optik, volltransparenter<br />

oder weiß lasierender Vergilbungsschutz,<br />

temporärer und transparenter, feuchtigkeits- und<br />

schmutzabweisender Baustellen- und Montageschutz<br />

sowie Hirnholzschutz zur Verhinderung der<br />

Feuchtigkeitsaufnahme.<br />

HASSLACHER Gruppe<br />

info@hasslacher.com<br />

hasslacher.com<br />

Oberflächenveredelungszentrum der HASSLACHER Gruppe<br />

für Brettschichtholz und Brettsperrholz<br />

© HASSLACHER group | TINEFOTO.com


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101<br />

Produkt News<br />

DELTABEAM ®<br />

VERBESSERT DIE<br />

CO 2<br />

-BILANZ IHRES<br />

GEBÄUDES<br />

Ausgezeichnetes<br />

Wärmedämm-Verbundsystem<br />

Seit 2021 gibt es die neue Umweltzeichen-Richtlinie<br />

für Wärmedämmverbund-Systeme (UZ 79). Sie prüft<br />

und bewertet WDV-Systeme hinsichtlich der verwendeten<br />

Baustoffe bzw. Materialien, deren Beständigkeit<br />

sowie Aussagen zur Ökobilanz. Die Anforderungen<br />

beziehen sich sowohl auf die Herstellung der einzelnen<br />

Komponenten, die eingesetzten Werkstoffe und<br />

Materialien, als auch auf die Ausführungsqualität<br />

der Montage und die Recyclingfähigkeit im Zuge des<br />

Rückbaus. Eine hohe Zufriedenheit in der Nutzungsphase<br />

soll ebenso sichergestellt werden, wie ein ambitionierter<br />

Klimaschutz und eine überdurchschnittlich<br />

hohe ökologische Qualität.<br />

Für die hochwertige Qualität und die Erfüllung höchster<br />

Ansprüche an Ökologie und Ökonomie erhielt<br />

nun StoTherm Wood das Österreichische Umweltzeichen<br />

– die erste und bisher einzige Auszeichnung<br />

für ein Komplettsystem. StoTherm Wood als Wärmedämm-Verbundsystem<br />

mit einer Holzweichfaser-Dämmplatte<br />

weist ein vielseitiges Einsatzgebiet<br />

auf: Das Produkt eignet sich im Bereich Neubau und<br />

Sanierung zur Anwendung auf unterschiedlichsten<br />

Untergründen. Sowohl im Holzbau als auch im<br />

Massivbau kann das System problemlos verwendet<br />

werden. Dazu gehören im Holzbau Außenwände in<br />

Holzriegelbauweise mit und ohne äußerer Beplankung<br />

sowie Außenwände in Massivholzbauweise. Im<br />

Massivbau kann es problemlos auf mineralischen Untergründen<br />

wie Mauerwerk, Beton oder Porenbeton<br />

angewendet werden.<br />

Sto Ges.m.b.H.<br />

T +43 (0)4242 33 133-0<br />

info.at@sto.com<br />

www.sto.at<br />

Eine unabhängige Studie hat<br />

gezeigt: Bei Verwendung von<br />

DELTABEAM ® wird der CO 2<br />

Ausstoß eines Gebäudes* über<br />

die gesamte Nutzungsdauer<br />

um 5% reduziert!<br />

*) untersucht an einem typischen<br />

englischen Schulgebäude<br />

Erfahren Sie mehr über<br />

Bauen mit DELTABEAM ® auf<br />

www.peikko.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

102<br />

Produkt News<br />

Design der Fünfziger<br />

Ein prominent platzierter Wiener Gemeindebau, erbaut in den Jahren 1953 bis<br />

1957, benötigt eine Rundum-Erneuerung. Das gesamte Sanierungsprojekt des<br />

Georg-Emmerling-Hof am Donaukanal umfasst rund 13.000 m 2 Fassade, dazu<br />

Wärme- und Schallschutzfenster sowie brand- und einbruchshemmende Wohnungseingangstüren.<br />

Im ausgebauten Dachgeschoss entstehen auf 775 m 2 neun<br />

zusätzliche Wohnungen.<br />

Eine der Herausforderungen dieses Projekts betraf<br />

die Sanierung der denkmalgeschützten Fassade, die<br />

optisch stimmig und gemäß den ursprünglichen Proportionen<br />

wiederhergestellt wurde. Sanierung und<br />

Rekonstruktion hatten in enger Zusammenarbeit mit<br />

der Denkmalbehörde zu erfolgen. Gefordert wurde,<br />

dass die neuen Fassadenelemente genau denselben<br />

Stil wie die alten aufweisen.<br />

Insgesamt umfasst das Projekt 36 Einzelfassaden,<br />

deren Fassadenelemente mit der Behörde abzustimmen<br />

waren. Bestehende Fensterprofile und<br />

Gesimse in verschiedensten Varianten wurden mit<br />

Austrotherm Fassadenrahmungen verkleidet, sodass<br />

die Proportionen jetzt wieder genau zur gedämmten<br />

Fassade passen. Alle Maßnahmen der Sanierung<br />

und die Dachgeschoß-Ausbauten werden<br />

bis zum Herbst abgeschlossen.<br />

Austrotherm GmbH<br />

T +43 (0)2633 401-0<br />

info@austrotherm.at<br />

www.austrotherm.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

103<br />

Produkt News<br />

Klimafitte Parkplätze<br />

Im Kampf gegen sommerliche Hitzeinseln<br />

in Städten hilft eine kluge Kombination<br />

aus Verschattung durch Bäume einerseits<br />

und versickerungsfähigen Betonpflastern<br />

andererseits. So eignen sich laut neuesten<br />

Studien der Wohnbauforschung Rasengittersteine<br />

oder Rasenfugenpflaster aus Beton<br />

sowie Betonsteine mit Drainfuge insbesondere<br />

für die Gestaltung von klimafitten<br />

Parkplätzen sowie anderen urbanen Plätzen<br />

und Straßenzügen. Die Entsiegelung<br />

hilft dabei, das anfallende Regenwasser<br />

lokal zu speichern – die Verdunstung kühlt<br />

dann die Umgebung und versorgt Pflanzen<br />

mit Wasser. Wie klimafitte Stadtquartiere<br />

funktionieren können, zeigt die aktuelle<br />

Außenanlagengestaltung im Bereich der<br />

Smart City in Graz.<br />

Im öffentlichen Straßenraum wurden hier<br />

in Graz alle Baumpflanzungen nach dem<br />

Schwammstadt-Prinzip durchgeführt. Unter<br />

den gepflasterten Straßen und Plätzen wurden<br />

großflächige Sickerkörper verbaut, welche<br />

ausreichend Regenwasser vor Ort aufnehmen<br />

und die nachhaltige Entwicklung der<br />

Bäume sicherstellen. Die Betonpflastersteine<br />

sind 18 Zentimeter dick und halten hohen<br />

Lasten schwerer LKWs oder Stapler stand.<br />

Verband Österreichischer<br />

Beton- und Fertigteilwerke<br />

www.voeb.com<br />

EIN FLAMMENDER<br />

APPELL<br />

FÜR STEINWOLLE<br />

Vertrauen Sie bereits bei der Planung auf den vorbeugenden Brandschutz von<br />

ROCKWOOL Steinwolle. Bauen Sie auf die Sicherheit, die Ihnen unsere nichtbrennbaren<br />

Dämmstoffe bieten: Euroklasse A1, Schmelzpunkt > 1000 °C. Entscheiden Sie sich für das<br />

gute Gefühl, im Ernstfall alles zum Schutz von Menschen und Werten getan zu haben.<br />

Übernehmen Sie beim Brandschutz die 1000 °C-Verantwortung!<br />

www.rockwool.at<br />

> 1000 °C


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

104<br />

Produkt News<br />

Geometrie der Nachhaltigkeit<br />

An einem neuen Bürogebäude in Aachen zeigten nbp architekten (Roetgen), wie<br />

zeitlose Architektur mit vorausschauenden Konzepten für Arbeitswelt und Nachhaltigkeit<br />

bravourös kombiniert wird. Das Ergebnis: ein charaktervolles Gebäude<br />

mit möglichst langer Lebensdauer und optimalen Voraussetzungen für die Mitarbeitenden<br />

eines Gießereitechnologie Unternehmens.<br />

Mit der Fassade aus hellen Glasfaserbetonplatten<br />

und den passenden geformten Elementen von Rieder<br />

gelang den Planenden die spannende Balance<br />

zwischen charmanter Zurückhaltung und stilsicherem<br />

Design. Gleichbleibende Formate und multiplizierbare<br />

Details machen einen Großteil der eleganten<br />

Architektur aus, spielen aber auch in Sachen<br />

Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit eine tragende<br />

Rolle. Die concrete skin Platten und die formparts<br />

von Rieder in der Farbe sahara kamen am Kernstück<br />

des Gebäudes zum Einsatz. Insgesamt lieferte das<br />

österreichische Unternehmen 1.700 Quadratmeter<br />

Glasfaserbeton in Form von großformatigen Platten<br />

und geformten Elementen in U-Form.<br />

Durch seine Verformbarkeit lässt sich Glasfaserbeton<br />

geschmeidig über Ecken und Kanten führen. Die neuen<br />

formparts22 sind nur 13 mm dünn und in verschiedenen<br />

Ausprägungen erhältlich. Die witterungsunabhängige<br />

Vormontage im Werk gewährleistet einen hohen<br />

Qualitätsstandard und eine rasche Montage bauseits.<br />

Die maßgeschneiderten, robusten Elemente mit einer<br />

filigran anmutenden Erscheinung werden je nach Anforderung<br />

konfektioniert und ermöglichen ein fugenloses<br />

Erscheinungsbild. Das einfache Einhängesystem<br />

plug & play ermöglicht eine Justierung vor Ort, eine exakte<br />

Passgenauigkeit sowie eine verdeckte Montage.<br />

Rieder Group<br />

T +43 (0)6542 690-844<br />

office@rieder.cc<br />

www.rieder.cc


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Produkt News<br />

Geoschüttung aus Blähton<br />

Absenkungen der Fahrbahnfläche und Verdrückungen in der<br />

Asphaltschicht – diese Schadensbilder zeigte die B 294 im Sommer<br />

2021 bei Alpirsbach südlich von Freudenstadt. Aus diesem<br />

Grund wurde neben den Sanierungs- und Absicherungsmaßnahmen,<br />

wie der Errichtung einer 3,5 Meter hohen Spritzbetonschale,<br />

mit der Erneuerung des gesamten Straßenkörpers<br />

begonnen. Ziel war hierbei, den Auflastdruck durch die Verwendung<br />

eines besonders leichten Materials als Unterbau zu<br />

verringern. Zum Einsatz kamen deshalb rund 640 Kubikmeter<br />

einer Liapor-Blähtonschüttung in Form eines 100 Meter langen<br />

und einen Meter mächtigen Schüttungskörpers. Das Blähton-Granulat<br />

ist mit einer Schüttdichte von circa 275 kg/m³<br />

deutlich leichter als die vorhandenen Auffüllungen mit einer<br />

geschätzten Dichte von etwa 2.000 kg/m³. Rein rechnerisch<br />

entlastet die Blähtonschüttung damit den Auflastdruck durch<br />

den Straßenkörper auf den Untergrund um über 75 Prozent.<br />

Der Schüttungskörper ist dabei äußerst stabil und standfest.<br />

Dafür sorgt die relativ hohe Festigkeit der Tonkörnung, die<br />

aus der gleichmäßigen, feinen Porenstruktur im Inneren der<br />

Blähtonkugeln resultiert.<br />

Hier markieren wir<br />

unser nächstes Ziel:<br />

Vorreiter für Klimaschutz<br />

beim Dämmen.<br />

Lias Österreich GesmbH<br />

T +43 (0)3155 2368-0<br />

info@liapor.at<br />

www.liapor.at<br />

Mehr Infos über unseren neuen Weg unter steinbacher.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

106<br />

Produkt News<br />

Höchste Sichtbetonqualität<br />

Die neue Konzernzentrale des Baustoffherstellers HeidelbergCement besticht<br />

durch ihre hellen, lichtdurchfluteten Räumlichkeiten sowie die strahlenartig geformten<br />

Elemente aus Weißbeton. In rund 16 Monaten Bauzeit kamen hier knapp<br />

97.500 m 2 Schalungsmaterial sowie digitale Lösungen zum Einsatz – darunter<br />

auch maßgeschneiderte PERI Sonderschalungselemente und das PERI InSite<br />

Construction Drucküberwachungs-Set.<br />

Das Architekturbüro AS+P Albert Speer + Partner mit<br />

Sitz in Frankfurt am Main war als Generalplaner für<br />

das Projekt verantwortlich und übernahm die Ausführung<br />

in Kooperation mit der W+ Architektur- und<br />

Ingenieurgesellschaft mbH, die als beratendes Büro<br />

des Projektleiters vom Bauherrn agierten. Die komplexe<br />

Bauausführung übernahm das Bauunternehmen<br />

Diringer & Scheidel.<br />

Die neue Hauptverwaltung stellt dabei eindrucksvoll<br />

unter Beweis, was mit Beton alles möglich ist. In<br />

höchster Sichtbetonqualität der Klasse SB 4 und unter<br />

Verwendung von feinstem Weißbeton finden sich<br />

hier zahlreiche architektonische Highlights. Spektakulär<br />

verdrehte Baumstützen, schwunghaft gemusterte<br />

Fassaden-Betonfertigteile und scharfkantige<br />

Unterzüge in strahlenförmigem Verlauf machen das<br />

Bauwerk in Heidelberg zu einem besonderen Blickfang.<br />

Insgesamt 31.500 m 3 Beton wurden für den Bau<br />

des Gebäudes eingesetzt, das aus drei miteinander<br />

verbundenen Teilen unterschiedlicher Höhe besteht.


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Produkt News<br />

Energie aus<br />

der Fassade<br />

StoVentec Photovoltaics Inlay:<br />

das ästhetisch anspruchsvolle<br />

System für regenerative<br />

Fassadenlösungen.<br />

Aus Liebe zum Bauen.<br />

Bewusst bauen.<br />

PERI und der Baustoffhersteller HeidelbergCement<br />

bündelten bei diesem Projekt ihre Sichtbetonkompetenz<br />

bei der Ausführung. Dabei wurden bestehende<br />

Grenzen ausgeweitet und die Möglichkeiten, die der<br />

Baustoff Beton und die PERI Produktwelt bietet, ausgereizt.<br />

Die architektonischen Highlights wurden unter<br />

Einsatz spezieller PERI Sonderschalungselemente<br />

erfolgreich umgesetzt. Zusätzlich in die Schalung integrierte<br />

Sensoren des PERI InSite Construction (ISC)<br />

Drucküberwachungs-Sets ermöglichten es, während<br />

des Betoniervorgangs den Frischbetondruck in Echtzeit<br />

zu messen und per ISC Webapplikation auf dem<br />

Handy zu überwachen. Die ermittelten Kenndaten für<br />

den Schalungsdruck lieferten ein präzises Bild des<br />

Betoniervorgangs der Stützenbündel.<br />

PERI Ges. mbh<br />

Schalung Gerüst Engineering<br />

T +43 (0)2783.4119-0<br />

office@peri.at<br />

www.peri.at<br />

NEU!<br />

ab 04/<strong>2022</strong><br />

Die vorgehängte, hinterlüftete Fassade<br />

mit gerahmten Photovoltaikmodulen.<br />

Vorgehängte hinterlüftete Fassadensysteme verbinden<br />

anspruchsvolle Architektur mit den Anforderungen der<br />

Bauphysik. Mit der Integration von Photovoltaik ist es<br />

Sto gelungen, eine funktionale Fassade zu entwickeln.<br />

Sto unterstützt mit diesem System, im Sinne des Europäischen<br />

Green Deals, den Übergang zu modernen,<br />

ressourcenschonenden und wirtschaftlichen Gebäuden.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

108<br />

Produkt News<br />

© RAYBOUNCE® GMBH<br />

Neue Wohnflächen<br />

Wie aus einem Bürokomplex ein Wohn- und Geschäftshaus entstehen kann, zeigt<br />

das Projekt View 180 in Frankfurt-Sachsenhausen. Zusätzlichen Wohnraum und<br />

einen unvergleichlichen Blick auf die Frankfurter Skyline bieten die nachgerüsteten<br />

Balkone, die 1,50 Meter weit auskragen und lediglich in der Länge je nach<br />

Wohnungsgröße zwischen drei und neun Metern variieren.<br />

Bei der Befestigung der Balkone am Bestandsgebäude<br />

kam das tragende Wärmedämmelement Schöck<br />

Isokorb T Typ S zum Einsatz, das sich perfekt für den<br />

Anschluss von frei auskragenden Stahlträgern an<br />

Stahlkonstruktionen eignet.<br />

Das Gebäude wurde als Skelettkonstruktion mit<br />

tragender Brüstung konzipiert. Wo Balkone vorgesehen<br />

waren, wurde die Brüstung entfernt, was die<br />

Tragfunktion des Bauteils aufhob. Hierbei wurde die<br />

Bewehrung mittels Presslufthammer freigelegt und<br />

auch Teile der Decke mussten abgebrochen werden,<br />

wobei der Bewehrungsstahl in der Decke erhalten<br />

bliebt. Durch neu eingefügten Stahlbeton wurde eine<br />

tragende Konstruktion zwischen Bestandsdecke und<br />

Balkon wiederhergestellt.<br />

Schöck Bauteile Ges.m.b.H.<br />

T +43 (0)1 786 5760<br />

office-at@schoeck.com<br />

www.schoeck.com<br />

© Schöck Bauteile GmbH


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Produkt News<br />

Zum papierlosen<br />

Rechnungswesen<br />

Mit dem ABK-Rechnungswesen bietet das Bausoftwareunternehmen<br />

eine branchenneutrale Lösung für eine schnelle, professionelle<br />

und papierlose Rechnungsverwaltung. Aufträge,<br />

Rechnungen u.ä. werden Kunden und Lieferanten unverzüglich<br />

per E-Mail übermittelt. Zu allen Belegen können Originalbelege<br />

eingescannt oder direkt übernommen und weiterverarbeitet<br />

werden. Schnittstellen zur Finanzbuchhaltung liefern<br />

wichtige Zahlen und erhöhen nochmals die Effizienz. Die neue<br />

ABK-Schnittstelle zu FINMATICS ist vor allem für Unternehmen<br />

interessant, die eine Vielzahl an Belegen erfassen und<br />

bearbeiten müssen. Mittels Künstlicher Intelligenz werden<br />

wesentliche Schritte in der Belegverarbeitung automatisiert,<br />

die manuelle Dateneinpflege und Dokumentenablage entfällt.<br />

Und für SEPA-Zahlungen werden standardisierte XML-Dateien<br />

ausgetauscht. Die SEPA-Zahlungsanweisung wird in ABK<br />

ausgegeben und beim entsprechenden Konto auf dem Onlineportal,<br />

wie beispielsweise ELBA, manuell eingelesen und<br />

weiterverarbeitet.<br />

ib-data GmbH | ABK Bausoftware<br />

T +43 (0)1 492 5570-0<br />

abkinfo@abk.at<br />

www.abk.at<br />

Selbstverdichtend<br />

Dämmend.<br />

Korngröße1-16m m -<br />

rundundgebrochengemischt<br />

Liapor-Groundeignetsichaufgrundihrer<br />

einzigartigenphysikalischenEigenschaften<br />

hervoragendzurBaugrubenhinterfülung.<br />

DieSchü tung istdabeiform stabilund<br />

selbstverdichtend.Siestauchtsich nachträglich<br />

nichtzusam m en,ein Kubikm eter<br />

Liapor-Ground fü ltdam itdauerhafteinen<br />

Hohlraum vongenaueinem Kubikmeter<br />

aus.DerEintrag kann auch in schm alste<br />

Spaltenerfolgen,zusätzlicheRü tleroder<br />

Verdichtersind nichterforderlich.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

CAD und AVA<br />

aus einer Hand<br />

ABIS bietet mit seiner CAD3D Anwendung ein Modellierungswerkzeug,<br />

dass neben den Geometriedaten<br />

auch zusätzliche Informationen in das Gebäudemodell<br />

einbindet. Die Verknüpfung der Bauteilinformationen<br />

mit den Leistungsbeschreibungen ermöglicht<br />

bereits in einer frühen Planungsphase eine gesicherte<br />

Kostenschätzung. Mit der bauteilgestützten Mengenermittlung<br />

werden die für die detaillierte Ausschreibung<br />

benötigten Informationen direkt mit den<br />

zugehörigen Einheiten der Leistungsbeschreibung<br />

verknüpft. Die für die Einreichung und Ausführung<br />

benötigten Plandokumente werden aus dem 3D Modell<br />

generiert. ABIS 2D dient als einfach handhabbares<br />

Architekturprogramm zur grafisch-technischen<br />

Aufbereitung der Planinhalte. Im 3D und 2D Modul<br />

besteht jederzeit die Einbindung bzw. Referenzierung<br />

von Dokumenten der Planungsbeteiligten, so<br />

dass das kollaborative Arbeiten direkt aus der Autorensoftware<br />

heraus ermöglicht wird. Wertvoll sind<br />

zudem die in die Anwendung integrierten Visualisierungsbausteine,<br />

die eine fotorealistische Abbildung<br />

der Planungsaufgabe erlauben.<br />

ABIS Softwareentwicklungs GesmbH<br />

T +43 (0)316 83 13 61<br />

reichhart@abis-software.com<br />

www.abis.at<br />

110<br />

Produkt News<br />

Bildaufmaß für jedermann<br />

On-Site Photo ist eine Software zur Ermittlung von<br />

Maßen aus digitalen Bildern. Sie ermöglicht die Nutzung<br />

der Vorteile photogrammetrischer Verfahren<br />

für jedermann und ist ein universelles Werkzeug für<br />

Planer, Gutachter, Bauleiter und Handwerker. Das<br />

Programm erzeugt fertig gelayoutete Auswertun-<br />

gen zu Längen, Umfängen, Flächen und Volumen, die<br />

bei Bedarf zu MS-Excel exportiert werden. Für den<br />

CAD-Export stehen leistungsfähige Direkt-Schnittstellen<br />

zu Allplan und AutoCAD zur Verfügung. Zusätzlich<br />

bietet On-Site Photo eine DXF-Schnittstelle<br />

und eine ISBCAD-Schnittstelle. On-Site Photo entzerrt<br />

Bilder oder Bildausschnitte und speichert diese<br />

mit wählbaren Auflösungen ab. Erhältlich ist die<br />

Anwendung auch in einer Basic-Version - ideal für<br />

alle, die in Fotos messen, zeichnen und Ergebnisse<br />

exportieren wollen. Die Basic-Version bietet zu einem<br />

reduzierten Preis alle Funktionen jedoch ohne die Arbeitsbereiche<br />

Hüllflächen, 3D-Bauteile, Solarmodule,<br />

Gestalten Farben, Gestalten Texturen.<br />

DI Kraus & CO GmbH<br />

T +43 (0)2622 89497-13<br />

office@dikraus.at<br />

www.dikraus.at<br />

www.arcon-cad.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Neustart nach<br />

Zwangspause<br />

Die digitalBAU in Köln vom 31.5. bis 2.6. <strong>2022</strong> war die<br />

erste Branchenmesse, die nach zwei Jahren Pandemie<br />

den Fachbesucherinnen und Fachbesuchern sowie<br />

Austellern ein Stück Normalität im Arbeitsalltag<br />

zurückbrachte. Graphisoft mit seiner BIM-Planungslösung<br />

Archicad war einer der renommierten Softwareanbieter<br />

vor Ort. Nach Abschluss der Messe<br />

zieht das Unternehmen ein positives Fazit.<br />

Der Graphisoft-Stand in Halle 1 war durchgehend gut<br />

besucht. Für Holger Kreienbrink, leitender Produktmanager<br />

Graphisoft Deutschland/Österreich, bleibt<br />

die digitalBAU wichtiger Branchentreff – obwohl die<br />

Besucherresonanz in diesem Jahr, Corona geschuldet,<br />

etwas zurückhaltend war: „Wir sind zufrieden mit<br />

der ersten Messe nach über zwei Jahren Pandemie,<br />

hätten uns aber über mehr Fachbesucher auf dem<br />

Stand gefreut. Vor allem der Nachwuchs, die Studierenden,<br />

fehlten. Die geführten Gespräche waren<br />

dennoch gut.“<br />

Ein ähnliches Resümee zieht Graphisoft Geschäftsführer<br />

Eberhard Stegner, der die Fachmesse als<br />

Gradmesser einer sich digitalisierenden Baubranche<br />

schätzt: „Die digitalBAU war nach langer Zeit wieder<br />

die erste Live-Messe und ein großes Wiedersehen<br />

der Branche mit den Anwendern, unseren Kunden<br />

und dem Wettbewerb.“<br />

Neben Graphisoft mit seiner BIM-Planungslösung<br />

Archicad stellten in der Halle 1 der Messe Köln weitere<br />

zehn Unternehmen der Nemetschek Group aus.<br />

Graphisoft ist seit 2007 Teil der Nemetschek Group,<br />

zuverlässiger Partner für ArchitektInnen sowie Planer-<br />

Innen und weltweit in mehr als 100 Ländern vertreten.<br />

111<br />

GRAPHISOFT Deutschland GmbH<br />

Vertrieb Österreich<br />

mail@graphisoft.at<br />

www.archicad.at<br />

Produkt News<br />

BAUMANAGEMENTSOFTWARE | AVA | BAUDATEN<br />

ABK. Software, die begeistert.<br />

Wagen Sie den Sprung<br />

und steigen Sie um!<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

112<br />

Öko-Baustoffdatenbanken<br />

Öko-Baustoffdatenbanken<br />

Mit der Natur bauen<br />

Natürliche Baustoffe liegen im Trend. Planer, die umweltbewusste Bauherren<br />

richtig beraten und nachhaltig planen wollen, sollten Öko-Baustoff- und Bauproduktdatenbanken<br />

sowie entsprechende Siegel kennen. Wer bietet was?<br />

Text: Marian Behaneck<br />

Bio und Öko haben Hochkonjunktur. Bei den<br />

Bio-Lebensmitteln hat sich der Umsatz binnen<br />

weniger Jahre vervielfacht. Ein ähnlicher<br />

Trend ist auch bei den Öko-Baustoffen<br />

zu beobachten: Für viele hat eine gesunde<br />

Lebensweise nicht nur mit der Ernährung<br />

zu tun, sondern auch mit den Dingen, mit<br />

denen man sich täglich umgibt. Berücksichtigt<br />

man, dass Menschen in Industrieländern<br />

einen großen Teil ihrer Lebenszeit in<br />

geschlossenen Räumen verbringen – nicht<br />

nur in Pandemiezeiten – wird deutlich, wie<br />

wichtig eine bewusste Auswahl von Wand-,<br />

Boden- oder Deckenmaterialien, Belägen<br />

oder Farben für die Gesundheit und das<br />

Wohlbefinden der Bewohner ist. Nicht nur<br />

Bewohner oder Nutzer haben etwas davon,<br />

wenn bei der Auswahl von Baustoffen Umweltaspekte<br />

ebenso berücksichtigt werden<br />

wie die Herkunft und Produktion, Transport-,<br />

Bau- und Montageabläufe, Lebenszyklusaspekte,<br />

ethische und soziale Faktoren<br />

und so weiter. Auch das Klima, die Umwelt,<br />

Tiere und Pflanzen profitieren – beispielsweise<br />

durch eine nachhaltigere Rohstoffgewinnung,<br />

weniger Giftstoffeinträge, durch<br />

die Einsparung von Energie, Ressourcen<br />

oder einen geringeren CO 2 -Ausstoß. Da der<br />

Bausektor hierzulande für rund ein Drittel<br />

des Energieverbrauchs und der CO 2 -Emissionen<br />

verantwortlich ist, könnte eine umweltbewusste<br />

Baustoffauswahl zu einer<br />

Reduktion beitragen. Ökobaustoff-Datenbanken<br />

und Ökosiegel geben erste Hilfen<br />

bei der umweltbewussten Baustoff- und<br />

Bauproduktauswahl.<br />

Hilfen bei der Baustoffwahl<br />

Eine fundierte Beurteilung und Auswahl<br />

von Bauprodukten ist für das nachhaltige<br />

Planen, Bauen und Betreiben von Gebäuden<br />

eine Kernaufgabe, der sich Architekten,<br />

Baubiologen, Gebäudeenergieberater<br />

Wer „grün“ Planen und Bauen will, sollte sich mit ökologischen und nachhaltigen<br />

Bauprodukten auskennen. (Symbolfoto: Verwaltungsgebäude der JLU Gießen)<br />

© JLU / Franz Möller<br />

oder Facility Manager zunehmend widmen<br />

müssen. Energie- und umweltbewusste<br />

Bauherren wollen schließlich nicht nur eine<br />

effiziente Haustechnik oder eine thermisch<br />

optimierte Gebäudehülle, sondern auch<br />

Baustoffe, die möglichst natürlich, nachhaltig<br />

und baubiologisch unbedenklich sind,<br />

bei der Herstellung wenig Energie verbrauchen,<br />

geringe Emissionen verursachen und<br />

gut wiederverwertbar sind. Deshalb sollten<br />

sich Planer mit nachhaltigen Baustoffen<br />

auskennen – was angesichts des unüberschaubaren<br />

Baustoff- und Bauproduktangebots<br />

nicht einfach ist. Umfassende,<br />

strukturiert aufbereitete, herstellerneutrale<br />

und herstellerspezifische Informationen zu<br />

ökologischen und nachhaltigen Bauprodukten<br />

bieten folgende Datenbanken (ohne<br />

Anspruch auf Vollständigkeit). Der DGNB<br />

Navigator ist eine von der Deutschen Gesellschaft<br />

für Nachhaltiges Bauen e.V. für<br />

Architekten, Planer, Investoren, Handwerker<br />

und DGNB-Auditoren kostenlos bereitgestellte<br />

Produktdatenbank. Standardisierte,<br />

auf das DGNB-System abgestimmte<br />

Datenabfragen ermöglichen eine schnelle<br />

Suche. Aufgelistet werden allgemeine Informationen,<br />

Produktkennwerte, Herstellerinformationen,<br />

Prüfprotokolle etc. (www.<br />

dgnb-navigator.de). Natureplus Database<br />

listet von Natureplus zertifizierte Produkte<br />

auf und enthält produktspezifische Daten<br />

und Prüfergebnisse für die Bewertung und<br />

den Vergleich wohngesunder und nachhaltiger<br />

Baustoffe. Zu den Produktdaten<br />

gehören Einsatzbereiche, Produktbeschreibungen<br />

oder Fotos, ferner technische Eigenschaften<br />

wie Maße oder bauphysikali-


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

113<br />

Öko-Baustoffdatenbanken<br />

Rund 90 Prozent ihrer Lebenszeit verbringen Menschen in<br />

geschlossenen Räumen – eine bewusste Auswahl von Wand-,<br />

Boden- oder Deckenmaterialien, Belägen oder Farben ist deshalb<br />

besonders wichtig. © Velux<br />

Ökologisch orientierte Baustoffdatenbanken haben ihren Fokus auf<br />

nachhaltigen Materialien und Produkten. © Natureplus e.V.<br />

sche Kennwerte, ökologische Eigenschaften<br />

und Emissionswerte. Alle Daten können als<br />

PDF-Datei heruntergeladen werden (www.<br />

natureplus-database.org). ÖKOBAUDAT<br />

enthält rund 900 DIN EN 15804-konforme<br />

Ökobilanz-Datensätze zu Baumaterialien,<br />

Bau-, Transport-, Energie- und Entsorgungsprozessen.<br />

Mit Hilfe von Ökobilanzierungstools<br />

kann der gesamte Lebenszyklus<br />

von Gebäuden ermittelt werden,<br />

Produkt-Ökobilanzen lassen sich aber nicht<br />

erstellen. Enthalten sind sowohl generische<br />

als auch firmen- oder verbandsspezifische<br />

Datensätze aus Umweltproduktdeklarationen<br />

(www.oekobaudat.de). Die Baustoffdatenbank<br />

WECOBIS schließlich enthält zu allen<br />

Lebenszyklusphasen von Rohbau- und<br />

Ausbauprodukten Informationen zu Rohstoffen,<br />

Herstellung, Verarbeitung, Nutzung<br />

und Wiederverwertbarkeit. Enthalten sind<br />

keine spezifischen Bauprodukte, lediglich<br />

allgemeine Produktgruppen. Die Inhalte basieren<br />

auf Auswertungen der Fachliteratur,<br />

Informationen von Herstellerverbänden,<br />

Herstellern, wissenschaftlichen Instituten<br />

und Behörden (www.wecobis.de).<br />

Ressourcen. Zu den ältesten gehört der<br />

1993 begründete FSC-Standard, der nachhaltig<br />

produziertes Holz von Holzprodukten<br />

zertifiziert. FSC-Vergabekriterien sind unter<br />

anderem eine an der Balance zwischen<br />

Abholzung und Wiederaufforstung orientierte<br />

Forstwirtschaft, ökologisch vertretbare<br />

Produktionsmethoden sowie humane<br />

Arbeitsbedingungen. Mit Material-Siegeln<br />

ausgezeichnete Produkte sind allerdings<br />

nicht zwangsläufig ökologisch oder gesundheitlich<br />

unbedenklich. Es wird lediglich die<br />

Herkunft und Produktkette zur Rohstoffgewinnung<br />

überprüft und zertifiziert. Produkt-Siegel<br />

prüfen und zertifizieren auch<br />

alle für die Produktion eines Produktes erforderlichen<br />

Materialien auf Herkunft und<br />

Nachhaltigkeit. Darüber hinaus untersuchen<br />

sie auch die Qualität und die biologischen<br />

oder chemischen Eigenschaften des kom-<br />

pletten Produktes, das häufig aus mehreren<br />

Komponenten besteht. Zu den Vertretern<br />

von Produkt-Siegeln zählen beispielsweise<br />

das Kork-Logo. Gebäude-Siegel prüfen das<br />

gesamte Bauwerk auf seine Nachhaltigkeit<br />

– und damit auch alle darin verbauten Baumaterialien<br />

und -produkte. Auch bei deren<br />

Herstellung anfallende Emissionen oder<br />

Energieverbräuche sowie Lebenszykluskosten,<br />

die sich aus Betriebs-, Inspektions-,<br />

Wartungs- oder Reinigungskosten zusammensetzen,<br />

werden berücksichtigt. Beispiele<br />

sind das Bewertungssystem DGNB von<br />

der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges<br />

Bauen, respektive der Österreichischen<br />

Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft<br />

(ÖGNI). Diese beziehen auch den<br />

Gebäude-Lebenszyklus, Lebenszykluskosten,<br />

die Prozess- und Standortqualität oder<br />

soziokulturelle Faktoren mit ein.<br />

Welche Siegel gibt es?<br />

Die Vielzahl von ökologisch orientierten Siegeln<br />

oder „Labels“ ist inzwischen unüberschaubar.<br />

Ganz grob kann man das Angebot<br />

an Umwelt- und Öko-Siegeln in drei Kategorien<br />

einteilen: Siegel, die der Bewertung von<br />

Materialien in Bezug auf eine nachhaltige<br />

Herkunft und Produktion dienen, Siegel, die<br />

zusätzlich auch bestimmte Produkteigenschaften<br />

zertifizieren oder Siegel, die für<br />

komplette Gebäude einen Nachhaltigkeitsnachweis<br />

liefern. Material-Siegel werden<br />

für nachhaltig produzierte Rohstoffe und<br />

Materialien vergeben und bürgen für eine<br />

an der Bewahrung der natürlichen Regenerationsfähigkeit<br />

orientierte Nutzung von<br />

Material- und Produktprüfungen setzen umfangreiche Prüfungen voraus – so wird beispielsweise<br />

in klimatisierten Prüfkammern untersucht, welche Schadstoffe von Materialien an die Raumluft<br />

abgegeben werden. © JTÜV Rheinland


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

114<br />

Öko-Baustoffdatenbanken<br />

Wofür stehen wichtige Öko-Siegel?<br />

Öko- oder Nachhaltigkeitssiegel gibt es<br />

fast wie Sand am Meer. Allein im Baubereich<br />

reicht die Palette von staatlichen<br />

Siegeln mit unabhängigen Prüfern, über<br />

Siegel von Interessensverbänden mit einer<br />

freiwilligen Selbstkontrolle, bis hin zu<br />

marketing- oder werbeorientierten Siegeln<br />

der Baustoff industrie (Beispiele): Das DG-<br />

NB-Gebäudesiegel der Deutschen Gesellschaft<br />

für Nachhaltiges Bauen e.V. untersucht<br />

Gebäude auf ökologische Faktoren<br />

von Bauprodukten, wie etwa Außenwandbekleidungen,<br />

Bodenbelägen, Dämmstoffen,<br />

Bauplatten, Beschichtungen, Türen und<br />

Toren sowie Wasser- und Abwasseranlagen<br />

(www.dgnb.de). Auch die ÖGNI zertifiziert<br />

nachhaltige Gebäude und Quartiere nach<br />

dem DGNB-Qualitätszertifikat (www.ogni.<br />

at). Dagegen orientiert sich das von der<br />

Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltiges<br />

Bauen (ÖGNB) verwendete Bewertungssystem<br />

TQB 2010 an den Erfahrungen<br />

bestehender Bewertungssysteme und bezieht<br />

dabei auch neue Entwicklungen und<br />

Erkenntnisse der Gebäudebewertung aus<br />

dem In- und Ausland mit ein (www.oegnb.<br />

net). Das von der Europäischen Kommission<br />

initiierte EU Ecolabel prüft Produkte,<br />

darunter auch Bau- und Ausbauprodukte.<br />

Geprüft werden die Herkunft, chemische<br />

und biologische Eigenschaften, Güte und<br />

Qualitätskriterien, Zusammensetzung oder<br />

Fragen zum Recycling und zur Entsorgung.<br />

Geprüft werden auch Inhaltsstoffe und<br />

Emissionen gefährlicher oder gesundheitsgefährdender<br />

Stoffe, wie etwa Weichmacher<br />

(www.umweltzeichen.at). Das internationale<br />

Siegel PEFC des PEFC-Council<br />

(Programme for the Endorsment of Forest<br />

Certification Schemes) garantiert, dass verwendetes<br />

Holz überwiegend aus nachhaltig<br />

bewirtschafteten Wäldern kommt. Die<br />

PEFC-Variante „regional“ enthält zudem<br />

100 Prozent zertifiziertes Material aus der<br />

auf dem Label genannten Region (www.<br />

Nachhaltige Bauprodukte sind gut, die direkte oder stoffliche<br />

Wiederverwertung von Abbruchmaterial ist besser. © BRV<br />

pefc.de). Der Kriterienkatalog des international<br />

geltenden US-amerikanischen Gebäude-Zertifizierungssystems<br />

LEED (Leadership<br />

in Energy and Environmental Design)<br />

berücksichtigt unter anderem den Standort,<br />

eine effiziente Nutzung von Wasser,<br />

Energie, Materialien und Ressourcen, ferner<br />

die Innenraumqualität sowie Innovation,<br />

Design und Regionalität. Das Siegel ermöglicht<br />

einen globalen Vergleich von Immobilien<br />

(www.usgbc.org/leed).<br />

Fazit: Erst informieren, dann wählen<br />

Angesichts des Überangebots und Überflusses<br />

an Baumaterialien und Bauprodukten<br />

wollen Bauproduktdatenbanken und<br />

Öko-Siegel Ordnung, Übersicht und Vertrauen<br />

schaffen und das jeweilige Material<br />

und Produkt vom Mitbewerb abheben. Allerdings<br />

herrscht unter den Gütezeichen,<br />

Labels, Siegeln und Zertifikaten inzwischen<br />

auch ein Wildwuchs, der eher zur Verwirrung<br />

beiträgt. Außerdem sind einige Bauprodukte-Siegel<br />

in den vergangenen Jahren in die<br />

Kritik geraten, weil beispielsweise Prüfkriterien<br />

nicht streng genug waren oder sind, diese<br />

sich an überholten Standards orientieren,<br />

weil Zulieferer von Rohstoffen, nicht aber<br />

deren Subunternehmen geprüft werden<br />

oder die Prüftermine zu selten, zu lax und<br />

vorher angekündigt sind. Teilweise dienen<br />

Siegel auch schlicht der Verbrauchermanipulation.<br />

Dringend nötig sind deshalb einheitliche<br />

EU- oder internationale Standards.<br />

Solange sind Planer und Bauherren gezwungen,<br />

sich das hinter einem Label steckende<br />

Konzept, die Auswahl-, Prüf- und Zertifizierungskriterien<br />

genau anzuschauen. Sinnvoll<br />

ist es auch, sich anhand von seriösen,<br />

unabhängig recherchierten und ökologisch<br />

orientierten Datenbanken wie Natureplus<br />

Database, ÖKOBAUDAT oder WECOBIS vorher<br />

über nachhaltige Bauproduktkategorien<br />

zu informieren und danach das geeignete<br />

Produkt eines Herstellers auszuwählen. Hat<br />

es dann noch ein vertrauenswürdiges Siegel<br />

– umso besser! Achten sollte man aber nicht<br />

nur auf das Produkt, sondern auch auf seine<br />

Verpackung. Besteht sie aus Kunststofffolien<br />

und Styropor oder gar einem nicht mehr<br />

trennbaren Materialmix, wird der Nachhaltigkeitsanspruch<br />

des damit verpackten<br />

Produktes ad absurdum geführt. Klar ist<br />

auch: Umweltschonende, nachhaltig hergestellte<br />

Bauprodukte sind gut. Besser ist die<br />

direkte oder stoffliche Wiederverwertung<br />

von Abbruchmaterial. Obwohl Bau- und Abbruchabfälle<br />

hierzulande einen großen Teil<br />

am gesamten Brutto-Abfallaufkommen pro<br />

Jahr ausmachen, werden aus Recyclingmaterialien<br />

hergestellte Bauprodukte oder<br />

komplette Bauelemente wie alte, aber noch<br />

intakte Fenster oder Türen noch viel zu wenig<br />

genutzt.<br />

Diverse Online-Portale wie das Bauteilnetz<br />

oder Restado ermöglichen die direkte Wiederverwendung<br />

von altem Baumaterial.<br />

© Bauteilnetz, Restado


„SHA SCHEFFLER HELBICH ARCHITEKTEN, DORTMUND<br />

ARCHICAD IST<br />

PERFEKT FÜR NEU-<br />

UND UMBAUTEN.<br />

WIR-<br />

STEIGEN-<br />

UM.AT<br />

„<br />

Büros wie SHA wechseln zu Archicad. Die Dortmunder<br />

haben mit der BIM-Software ein zukunftsweisendes Büroensemble<br />

inmitten eines alten Stahlwerksgeländes geplant.<br />

Marc Horstmeier, Architekt und Prokurist: „Wir sind alle sehr<br />

glücklich über diesen Schritt, weil es das Arbeiten deutlich<br />

einfacher macht.“<br />

Sehen Sie den Film auf<br />

wir-steigen-um.at


CRONA LIGHT + BASIC<br />

Für den Alltag,<br />

aber nicht alltäglich.<br />

selmer.at<br />

Exklusiver Partner der Brunner Group

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