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architektur FACHMAGAZIN Ausgabe 5 2022

Wenn es in den Medien um die Klassifizierung nachhaltiger Architektur geht, wird immer gerne von CO2-Fußabdruck, Energieeffizienz, ökologischen Baustoffen und zuletzt auch vermehrt von Klima-Resilienz gesprochen. Ein Aspekt, dem dabei oft zu wenig Beachtung geschenkt wird, ist jedoch viel elementarer. Nämlich die langfristige Nutzbarkeit eines Gebäudes und dessen Wert für zukünftige Generationen. Denn auch ein Gebäude, das alle oben genannten Kriterien erfüllt, kann nur nachhaltig sein, wenn es in wenigen Jahrzehnten nicht schon wieder obsolet oder unbrauchbar geworden ist. Und auch heute muss es schon mehr sein als eine Ansammlung von Holzbauteilen mit Solarpaneelen am Dach. Moderne nachhaltige Architektur bereichert ihre Umgebung, fügt sich in den städtebaulichen Kontext ein, ist flexibel, bietet Mehrwert und muss vor allem auch von den Menschen, die mit ihr leben, akzeptiert, vielleicht sogar ein bisschen geliebt werden. Denn nur dann kann eine heutige und hoffentlich auch zukünftige Nutzung gewährleistet werden. Bei der Projektauswahl für diese Ausgabe haben wir versucht, alle diese Aspekte unter einen Hut zu bekommen.

Wenn es in den Medien um die Klassifizierung nachhaltiger Architektur geht, wird immer gerne von CO2-Fußabdruck, Energieeffizienz, ökologischen Baustoffen und zuletzt auch vermehrt von Klima-Resilienz gesprochen. Ein Aspekt, dem dabei oft zu wenig Beachtung geschenkt wird, ist jedoch viel elementarer. Nämlich die langfristige Nutzbarkeit eines Gebäudes und dessen Wert für zukünftige Generationen. Denn auch ein Gebäude, das alle oben genannten Kriterien erfüllt, kann nur nachhaltig sein, wenn es in wenigen Jahrzehnten nicht schon wieder obsolet oder unbrauchbar geworden ist.

Und auch heute muss es schon mehr sein als eine Ansammlung von Holzbauteilen mit Solarpaneelen am Dach. Moderne nachhaltige Architektur bereichert ihre Umgebung, fügt sich in den städtebaulichen Kontext ein, ist flexibel, bietet Mehrwert und muss vor allem auch von den Menschen, die mit ihr leben, akzeptiert, vielleicht sogar ein bisschen geliebt werden. Denn nur dann kann eine heutige und hoffentlich auch zukünftige Nutzung gewährleistet werden.
Bei der Projektauswahl für diese Ausgabe haben wir versucht, alle diese Aspekte unter einen Hut zu bekommen.

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

36<br />

Nachhaltig bauen<br />

Die durchdachte Verwendung von Materialien gepaart<br />

mit einer intelligenten Haustechnik machen<br />

das Timber Innovation Hub zum smarten Vorbild. Die<br />

doppelschalige, nach Osten ausgerichtete Glasfassade<br />

holt nicht nur viel Tageslicht ins Innere, sondern<br />

dient auch im Sinne der Strategie der Mischlüftung<br />

der solaren Vorwärmung im Winter sowie als thermische<br />

Pufferzone im Sommer. Ein Lamellenmuster erinnert<br />

an das weiche, diffuse Licht eines Laubwaldes<br />

und zeichnet in Verbindung mit Low-E-Glas für die<br />

Wärmestrategie des Gebäudes entscheidend verantwortlich.<br />

Eine Niedrigenergie-Beleuchtung und<br />

Sanitärarmaturen mit geringem Wasserverbrauch<br />

tragen zusätzlich zur Verringerung der betrieblichen<br />

Auswirkungen bei.<br />

Dementsprechend erreicht das Gebäude am Ende der<br />

Bauphase – nach der Gewinnung der Rohstoffe, der<br />

Herstellung, dem Transport und der Installation (und<br />

ohne Ausgleich von CO 2 -Gutschriften) – eine CO 2 -Bilanz<br />

von Null. Der Gesamtkohlenstoffverbrauch über<br />

die nächsten 60 Jahre beträgt etwa 2/3 der aktuell<br />

geforderten RIBA-Referenzgebäudeziele für 2020. In<br />

Zahlen ausgedrückt bindet das Gebäude 530.488 kg<br />

oder etwa 300 kg CO 2 pro Quadratmeter und speichert<br />

allein in seiner primären Holzstruktur während<br />

der Lebensdauer des Gebäudes etwa 415 Tonnen<br />

Kohlenstoff, was in etwa den Emissionen von 160 Flügen<br />

um die Welt entspricht.<br />

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