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Automationspraxis 02.2021

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_Robotik

_Robotik Bewegungsplanung in Echtzeit Roboter lernen Kollisionsvermeidung Über eine Kooperation mit Realtime Robotics vereinfacht Mitsubishi Electric die Roboterautomatisierung in dynamischen Umgebungen – die Echtzeit-Kollisionsvermeidung hilft gerade auch bei der Mensch-Roboter- Kollaboration. Mit eingebetteter Technologie von Realtime Robotics können Industrieroboter von Mitsubishi Electric in einer dynamischen Umgebung sicher und kollisionsfrei arbeiten. Roboter und auch Cobots folgen meist vorprogrammierten Bewegungen, deren Einrichtung eines erheblichen Programmieraufwands bedarf. „Eine kollisionsfreie Umgebung mit konventionellen Technologien zu schaffen, würde daher eine gigantische Programmierleistung erfordern“, sagt Oliver Giertz, Produktmanager für Servo/Motion und Robotik bei Mitsubishi Electric. Gerade in kollaborativen Robotersituationen ist ja der menschliche Bediener eine unbekannte Variable. Die herkömmliche Lösung: Kommt der Mensch dem Roboter zu nahe oder wird gar eine Kollision detektiert, bleibt der Roboter stehen. Das geht zu Lasten der Produktivität. Um hier für mehr Dynamik zu sorgen, kombiniert Mitsubishi Electric nun seine kollaborativen Roboter mit den Steuerungs- und Programmiertechnologien von Realtime Robotics. Die Technologie basiert auf einer Chip-Hardware, die die Echtzeit-Bewegungsplanung für den Roboter beschleunigt sowie der Software Rapidplan. Die Software ermöglicht es Robotern, Millionen alternativer Bewegungspfade zu evaluieren, um eine Kollision zu vermeiden und die optimale Route zu wählen, noch bevor sie eine Bewegung ausführen – und das alles in Millisekunden. Ergänzend wird die Rapidsense-Technologie von Realtime Robotics genutzt, um mit bis zu acht 3D-Kameras eine 3D-Punktwolke des Roboterarbeiterraums zu generieren. Während sich der Cobot bewegt, nimmt Rapidsense unbekannte Objekte wahr und generiert dann mit Rapidplan Roboter-Pfade, die jeglichen Kontakt vermeiden. So lässt sich eine bis zu 10-fache Reduzierung der Programmier- und Implementierungszeit erreichen, sind die Kooperationspartner überzeugt. Darüber hinaus ebnet die Partnerschaft zwischen Mitsubishi Electric und Realtime Robotics den Weg für Multi-Roboter-Arbeitszellen, die sowohl Industrieroboter als auch speziell für die Zusammenarbeit mit Menschen konzipierte Roboter kombinieren. Giertz: „Ziel ist es, Roboter in Umgebungen mit ungeplanten Hindernissen zusammenarbeiten zu lassen, wobei die Roboter eigenständig und dynamisch um die Hindernisse in ihrem Arbeitsbereich herum planen.“ ↓ Mitsubishi Electric Europe B.V. Industrial Automation de3a.mitsubishielectric.com/fa Bild: Mitsubishi Electric 46 April 2021

_Produkte Schwere Güter palettieren Der elektrische Vakuumgreifer VGP20 von Onrobot hebt bis zu 20 kg und findet auch auf porösen Oberflächen Halt. Gleichzeitig sorgt er für einen effizienteren Materialumschlag. Der Greifer ist mit Roboterarmen aller führenden Hersteller kompatibel. Während pneumatische Greifer mit Druckluft funktionieren, läuft der VGP20 vollelektrisch und ist direkt nach dem Auspacken einsatzbereit. Er benötigt keine externen, verschleißanfälligen Schläuche, was die Wartungs- und Betriebskosten um bis zu 90 % im Vergleich zu denen pneumatischer Modelle senkt. Saugnäpfe und Luftzufuhr lassen sich an das jeweilige Werkstück und die entsprechende Aufgabe anpassen. Zudem verfügt der Greifer über eine Mehrkanalfunktionalität, sodass er Objekte unterschiedlicher Form und Größe fassen kann. Damit wird seine Flexibilität den Ansprüchen schnelllebiger Produktions- und Logistikumgebungen gerecht. www.onrobot.com Bild: Onrobot A/S Mechatronik-Baukasten für Laborautomation Um die Ecke mit der 8. Achse für den Roboter Mit Quicklab hat Jung Antriebstechnik und Automation (JA 2 ) einen Mechatronik-Baukasten für die Laborautomation entwickelt. Er besteht aus miniaturisierten Linearmotor-Modulen und -Achsen, mit denen sich Ein- und Mehrachsensysteme für IP20-Umgebungsbedingungen realisieren lassen. Mit den Linearmotor-Modulen QM02 und den schlanken Linearmotor-Achsen QA01 lassen sich dynamische, präzise und gefühlvoll agierende Kurzhub-Anwendungen gestalten. Abgesehen von ihrer schlanken Bauweise und ihrer verdrehsteifen Konstruktion besitzen die Module einen direkten, aber auch steckbaren Kabelabgang der Quickshaft-Motoren auf schlepptaugliche und bis zu 30 m lange Anschlusskabel. Zudem werden Präzisionsführungen mit zwei Kugelumlaufwagen verwendet. Es ergeben sich trotz leichter Konstruktion und geringer Massen eine hohe Steifigkeit und eine Positionierwiederholgenauigkeit von +/-50 μm. www.ja2-gmbh.de Bild: Jung Antriebstechnik und Automation GmbH Bild: Expert-Tünkers Mit einer zusätzlichen Verfahrachse (der 7. Achse) kann die Flexibilität eines Roboters gesteigert werden. Expert- Tünkers geht jetzt noch einen Schritt weiter: Die 7. Achse von Expert-Tünkers kann nun durch eine Drehstation mit integriertem Drehtisch um eine 8. Achse erweitert und damit um die Ecke geführt werden. Das erweitert die Reichweite und Beweglichkeit von Robotern. Mehrere Achsen können modular bis 30 m maßgerecht nach Kundenwunsch kombiniert werden. Die Anlage kann je nach Konfiguration mittels einer Adapterplatte die gängigen Robotersysteme, Schweißzangen oder andere Handling-Geräte mit einem Gewicht von bis zu 4 t aufnehmen und transportieren. Dies erfolgt mit einer Beschleunigung von 1,5 bis 3,8 m/s2 und einer Geschwindigkeit von 1,5 bis 2,5 m/s. Eine speziell für diese Anwendung entwickelte Energiekette gewährleistet die zuverlässige Energieversorgung auf der gesamten Strecke, auch bei Integration von Drehstationen. www.expert-tuenkers.de April 2021 47

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