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Beschaffung aktuell 04.2024

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» ZULIEFERUNG Rückkauf

» ZULIEFERUNG Rückkauf und Recycling von Brennstoffzellen-Stacks Rückgewinnung von Platin fast vollständig möglich Das Brennstoffzellen-Antriebssystem von Bosch ist seit letztem Jahr in Serie. Damit ist auch der Startschuss für den Recycling-Plan des Unternehmens gefallen. Ein Vertragsmodell zwischen Bosch und dem Mobilitätsanbieter Hylane ermöglicht dabei den Rückkauf von Stacks. Das zurückgewonnene Platin soll in neuen Stacks eingesetzt werden. Fertigung des Fuel-Cell-Power-Moduls (FCPM) im Bosch-Werk Feuerbach. Das Brennstoffzellen- Antriebssystem besteht aus mehreren hundert Einzelteilen und wiegt über 500 Kilogramm. Bild: Bosch In Brennstoffzellen sind sogenannte Platingruppenmetalle (PGM, dazu gehören: Platin, Palladium, Rhodium, Ruthenium, Osmium und Iridium) verarbeitet – wertvolle Rohstoffe, für deren Rückgewinnung sich Bosch zufolge Kreislaufwirtschaftsmodelle besonders lohnen. Demnach lässt sich beispielsweise Platin fast vollständig, zu mindestens 95 Prozent, aus Brennstoffzellen-Stacks zurückgewinnen. Daher verfolgt das Unternehmen das Ziel, Stacks am Laufzeitende zurückzukaufen. „Mit Recycling machen wir die Stacks wirtschaftlicher und reduzieren zugleich die beim Abbau von Platin entstehenden CO 2 -Emissionen“, sagt Thomas Pauer, Vorsitzender des Bosch-Geschäftsbereichs Powertrain Solutions. „Wir schaffen bereits jetzt die Voraussetzungen, um seltene Rohstoffe wie Platin zurückzubekommen. Unseren Schätzungen nach müssen spätestens 2030 relevante Mengen an Brennstoffzellen recycelt werden“, erklärt Pauer. Platin fungiert in der Brennstoffzelle als Katalysator und beschleunigt die Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff. Durch das Recycling von Platin sollen mehr als 95 Prozent der von Platinförderung verursachten CO 2 -Emissionen eingespart werden können. Vertrag mit Rückkaufoption von Stacks Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist ein Vertrag mit dem Mobilitätsanbieter Hylane, der den möglichen Rückkauf von Brennstoffzellen-Stacks durch Bosch am Laufzeitende regelt. Das Start-up aus Köln vermietet Wasserstoff-Lkw unter anderem mit Brennstoffzellen-Antriebssystemen von Bosch. „Damit schaffen wir planbare, stabile Lieferketten und eine bessere Ressourcenverfügbarkeit. Wir reduzieren die CO 2 -Emissionen von Stacks mit recyceltem Platin deutlich, da diejenigen Kohlendioxid-Emissionen entfallen, die beim Abbau des Metalls entstehen“, sagt Thomas Wintrich, Produktbereichsleiter mobile Brennstoffzelle bei Bosch. Das Vertragsmodell mit Hylane sichert Bosch eine Rückkaufoption der Stacks für mobile Anwendungen zu. Die Stacks werden bei einem Drittanbieter recycelt. Zurückgewonnenes Platin verwendet Bosch für neue Stacks. „Wir sind stolz, gemeinsam mit Bosch dieses innovative Vertragsmodell mit Rückkaufoption ausgedienter Brennstoffzellen-Stacks vereinbart zu haben. Um die Mobilität nachhaltig zu transformieren ist es wichtig, dass wir nicht nur den Einsatz der Fahrzeuge auf der Straße betrachten, sondern den gesamten Lebenszyklus von Fahrzeugen“, sagt Sara Schiffer, Geschäftsführerin von Hylane. Im Automobilsektor findet Platin nicht nur in Brennstoffzellen-Stacks Verwendung, sondern auch in Abgasreinigungssystemen von Verbrennungsmotoren oder Lambdasonden. Einer Studie der Deutschen Rohstoffagentur von 2021 zufolge könnte der weltweite Platinbedarf bis 2040 um rund 20 Prozent gegenüber der Produktion von 2018 steigen. Bei Brennstoffzellen-Stacks in mobilen Anwendungen macht laut Bosch allein der Einsatz von Platin über 80 Prozent des CO 2 -Fußabdrucks der Stacks aus. (ys) 58 Beschaffung aktuell » 04 | 2024

Online-Shop für einen einfachen Kaufprozess Schneller zum passenden Gleitlager Maße eingeben, Anwendungsparameter bestimmen, Gleitlager finden – so einfach soll der neue Online-Shop für Polymergleitlager von Igus funktionieren. Egal ob Katalogteil oder Sonderlager , der Kunde erhält eine transparente Übersicht aller Gleitlager, die sich für seine Anwendung eignen. Filter für Preis, Lieferzeit und Lebensdauer helfen bei der Auswahl. Mit dem „iglidur bearing hub“ stellt Igus einen Webshop für Gleitlager mit einer einfach bedienbaren Oberfläche und neuen Funktionen vor. Ähnlich wie beim B2C-Online-Handel sollen Kunden mithilfe der neuen Benutzeroberfläche schnell die passenden Gleitlager für ihre Anwendung finden können. Der Kunststoffspezialist ergänzt stetig seine Online-Tools. Dazu gehört die Berechnung der Lebensdauer der Bauteile, um die Werkstoffauswahl zu erleichtern, oder die Ermittlung der günstigsten bzw. schnellsten Herstellungsmöglichkeit für Sonderanfertigungen mit Preis und Lieferzeit. Der neue Shop kombiniert den Unternehmen zufolge Katalog, Webshop und Berechnungsprogramm in Einem. So soll der Kunde in Kürze das günstigste funktionierende Gleitlager für seine Anwendung finden, heißt es vonseiten Igus. Statt sich durch die über 50 verschiedenen Iglidur-Werkstoffe zu klicken, kann der Nutzer die bekannten Maße und Einsatzbedingungen seines Wunschgleitlagers eingeben. Daraufhin zeigt der Shop alle passenden Produkte inklusive Lebensdauer, Preis und Lieferzeit an. Je mehr Anforderungen das Gleitlager erfüllen muss, wie zum Beispiel FDA-Konformität, Einsatztemperaturen oder Lasten, desto selektierter wird die Auswahl. Passen die Eingaben nicht zum bestehenden Abmessungsprogramm, werden in Echtzeit Preise und Lieferzeiten für Sonderanfertigungen im Wunschmaterial berechnet. „Mit dem neuen Webshop für Iglidur-Gleitlager setzen wir einen weiteren Meilenstein in der Digitalisierung unserer Services“, so Lars Butenschön, Product Marketing Manager Iglidur bei der Igus GmbH. „Unser Ziel ist es, den Beschaffungsprozess für Bild: Igus unsere Kunden so einfach und effizient wie möglich zu gestalten.“ Gemeinsame Entwicklung Über ein Jahr entwickelte ein vierköpfiges IT-Team mit Mitarbeitern aus anderen Abteilungen den Webshop. Von Anfang an wurden dabei die Kunden beteiligt: „Die Workshops mit Kunden und unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass Konstrukteure und Anwendungsentwickler in erster Linie nach bereits vorhandenen Standards suchen. Dabei sind die Kernanforderungen für jeden Fall unterschiedlich. Manchmal ist ein einziges Maß wie der Innendurchmesser fix und der Rest optional, in anderen Fällen ist der Anforderungskatalog derart spezifisch, dass kein Standardgleitlager passt, sondern eine Sonderanfertigung gefragt ist”, erklärt Butenschön. Daher sind auch Sonderformen direkt über den Webshop bestellbar. Hier kann es sich um Sonderteile aus dem „FastLine“-Spritzgussservice, gedrehte Teile aus Halbzeug oder auch Sonderteile aus dem 3D-Druck handeln. Seit Ende vergangenen Jahres ist der Online-Shop live. „Das Feedback unserer Kunden und Kollegen zeigt uns, dass die Bedienoberfläche überzeugt und die Auswahl sowie der Bestellprozess sich deutlich beschleunigt“, so Butenschön. Als zusätzlichen Service stellt der Webshop technische Zeichnungen und CAD-Daten bereit. Dies soll der Entwicklung und dem Einkauf die Auswahl des passenden Lagers für ihre individuellen Anforderungen erleichtern. (ys) Igus hat einen neuen Online-Shop für den vereinfachten Kaufprozess von Kunststoffgleitlagern auf seiner Website integriert. Beschaffung aktuell » 04 | 2024 59

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