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Beschaffung Aktuell 07-08.2018

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Themen C-Teile-Management, Energie, E-Procurement, Management und Einkauf, Zulieferung

BME AKTUELL Global

BME AKTUELL Global Sourcing Einkaufsinitiative Westbalkan: Rekordzahl an B2B-Gesprächen Im Rahmen der 4. Einkaufsinitiative Westbalkan fanden mehr als 500 B2B-Gespräche zwischen deutschen Einkäufern und potenziellen Lieferanten statt. „Das ist die größte Anzahl von B2B- Meetings, die der BME und das deutsche Kammernetzwerk auf dem Westbalkan jemals organisiert haben“, erläuterte BME- Hauptgeschäftsführer Dr. Silvius Grobosch in Frankfurt. Ein klassischer Ansatz zur Stärkung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den Ländern sei oft der Versuch gewesen, Direktinvestitionen anzuregen. Wenn es funktioniere, habe das eine relativ große Wirkung. Der Nachteil sei allerdings, dass dafür eine lange Vorbereitungszeit erforderlich ist und erhebliche Hürden zu überwinden sind. Ein viel schnellerer Weg sei dagegen, leistungsfähige Lieferanten direkt mit industriellen Einkäufern zusammenzubringen. Grobosch: „Genau das ist das Anliegen der 4. Einkaufsinitiative Westbalkan.“ „Die Einkaufsinitiative Westbalkan bringt sowohl den Ländern dieser Region als auch der deutschen Wirtschaft viele Wettbewerbsvorteile. Sie ermöglichte in den vergangenen drei Jahren mehr als 1.500 B2B-Gespräche zwischen rund 100 deutschen Einkaufsexperten und 250 Unternehmen aus der Westbalkan-Region“, blickte der BME-Hauptgeschäftsführer zurück. In diesem Jahr können die Organisatoren der eintägigen Fachveranstaltung erstmals Lieferanten aus allen Ländern des Westbalkans begrüßen. Unternehmen aus Kroatien, Slowenien, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Albanien, Kosovo, Montenegro und Mazedonien wurden von den deutschen Einkäufern ausgewählt, bewertet und zu B2B-Gesprächen in die IHK Frankfurt eingeladen. Während 2016 bereits 125 Betriebe die Anforderungen deutscher Einkäufer erfüllten, seien es im vergangenen Jahr schon 135 Firmen gewesen. In diesem Jahr wurden sogar 156 Unternehmen aus der Westbalkan-Region für Matchmakings zugelassen. Das sei laut Grobosch „ein Beleg für deren wachsende Leistungsfähigkeit“. Der BME-Hauptgeschäftsführer betonte, dass die deutsche und die europäische Wirtschaft in den nächsten Jahren vor großen Herausforderungen stehen. Dazu gehörten unter anderem der Brexit, die digitale Transformation sowie das Wiedererstarken des Protektionismus. Grobosch: „Die Regeln der Weltwirtschaft ändern sich. Gerade deshalb brauchen wir ein starkes und geeintes Europa.“ Der BME trete seit jeher für Freihandel, offene Grenzen und verlässliche internationale Geschäftsregeln ein und werde dies auch künftig tun. Grobosch verwies darauf, dass die Märkte heterogener werden. Bisherige Universalkonzepte funk - tionierten nicht mehr. Stattdessen forderten die Märkte zunehmend spezialisierte Produkte und Dienstleistungen, die auf die lokalen Bedürfnisse zugeschnitten seien. Die Produktlebenszyklen würden gleichzeitig immer kürzer. Dies wiederum führe zu einem erhöhten Innovationsbedarf. „Um diese Trends zu erkennen und für sich zu nutzen, arbei- Matchmaking: Deutsche Einkäufer im B2B-Gespräch mit Lieferanten aus der Westbalkan-Region. Bild: Frank Rösch/BME ten viele Unternehmen mit anderen Wettbewerbern enger zusammen. Die Vertiefung der Kooperation zwischen den Firmen ist auch für unsere Mitglieder eine wichtige Aufgabe, bei der wir sie nach Kräften unterstützen“, betonte Grobosch. Er lud in diesem Zusammenhang auch Betriebe des Westbalkans ein, dem Einkäuferverband beizutreten. Die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens hänge heute und in Zukunft nicht mehr allein von dessen eigenen Fähigkeiten ab. Es komme vielmehr darauf an, die bestmöglichen Partner zu identifizieren, für sich zu gewinnen und an die eigene Firma zu binden. Das gelte für eine einzelne Firma ebenso wie für die mittelfristige Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie und Wirtschaft. Nach München (2015), Dortmund (2016) und Belgrad (2017) fand die 4. Einkaufsinitiative Westbalkan 2018 wieder in Deutschland statt. Sie wurde vom BME im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und dem DIHK gemeinsam organisiert. Mit dem diesjährigen Veranstaltungsort Frankfurt am Main kam die Einkaufsinitiative Westbalkan erstmals nach Hessen. Das Projekt war 2014 im Rahmen der Westbalkan-Konferenz der Wirtschaftsminister von BMWi, DIHK und BME ins Leben gerufen worden. Weitere Infos: olaf.holzgrefe@bme.de BME intern BME bezieht Geschäftsräume in Eschborn Der BME hat seinen bisherigen Standort in Frankfurt-Höchst verlassen und neue Geschäftsräume in Eschborn bezogen. „Dort haben wir zwei Etagen eines Büroturms in der Frankfurter Straße 27 angemietet. Damit schlägt unser Verband ein neues Kapitel in seiner mehr als 60-jährigen Geschichte auf“, teilte BME-Hauptgeschäftsführer Dr. Silvius Grobosch in Eschborn mit. Die neue Postanschrift lautet: Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME), Frankfurter Straße 27, 65760 Eschborn. Der BME ist ab sofort unter folgender zentraler Telefonnummer zu erreichen: 06196 5828–0. Impressum: Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e. V. (BME) Frankfurter Straße 27, 65760 Eschborn, Tel. 06196 5828-0, Fax –299, E-Mail: info@bme.de, Internet: www.bme.de Verantwortlich für den Inhalt: Frank Rösch (Presse/Kommunikation) 72 Beschaffung aktuell 2018 7-8

BME AKTUELL Global Sourcing Politik und Wirtschaft: Einkaufsinitiative Russland nimmt Fahrt auf Die vom Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (OA), dem BME und der AHK in Moskau initiierte Einkaufsinitiative Russland gewinnt an Schwung. Gemeinsam mit einem Vertreter des Russischen Exportzentrums wurde auf dem St. Petersburger Wirtschaftsforum (SPIEF) eine Absichtserklärung unterzeichnet. Damit beabsichtigen die Unterzeichner des Memorandum of Understanding, Dr. Silvius Grobosch (BME-Hauptgeschäftsführer), Michael Harms (OA-Geschäftsführer), Andrey Slepnev (Generaldirektor des Russischen Exportzentrums) und Matthias Schepp (Vorstandsvorsitzender der AHK Russland), russische Lieferanten für Waren und Dienstleistungen mit deutscher Hilfe fit zu machen und sie Teil der internationalen Lieferkette werden zu lassen. Bereits auf dem 52. Symposium Einkauf und Logistik in Berlin hatten OA, Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) und die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer (AHK) am 8. November 2017 eine erste Absichtserklärung zur Durchführung einer Einkaufsinitiative Russland für die deutsche Wirtschaft unterzeichnet. „Gemeinsames Ziel der drei Verbände, zu denen jetzt das Russische Exportzentrum stößt, ist es, deutsche Unternehmen, einschließlich ih- Wollen die Einkaufsinitiative Russland gemeinsam voranbringen (v.l.n.r.): Dr. Silvius Grobosch (BME-Hauptgeschäftsführer), Michael Harms (OA-Geschäftsführer), Andrey Slepnev (Generaldirektor des Russischen Exportzentrums) und Matthias Schepp, Vorstandsvorsitzender der AHK Russland. Bild: Ost-Ausschuss rer Beschaffungsinteressen, mit ausgesuchten und qualifizierten russischen Lieferanten zusammenzubringen“, betonte BME- Hauptgeschäftsführer Dr. Silvius Grobosch. Weitere Infos: olaf.holzgrefe@bme.de BME-Value Day bei Airbus Value Management: Innovationen stehen im Fokus Über 200 Teilnehmer begrüßte Michael Nießen, Mitglied des geschäftsführenden Bundesvorstands des BME, zum Auftakt des Events im Airbus Conference Center in Hamburg – eine Bestätigung für das etablierte Veranstaltungsformat des BME-Value Days, der in diesem Jahr in Kooperation mit Airbus stattfindet. „Die Unternehmen sind zum Austausch bereit“, so Nießen. Innovationsprojekte mit Lieferanten und kostenoptimierte Produkte seien der Schlüssel zum Erfolg eines Unternehmens. Digitalisierung und Industrie 4.0 ergänzten dabei die bewährten Instrumente der Wert- und Kostenanalyse. Digitale Cost Engine Der Einsatz ist bei Airbus bereits weit vorangeschritten. Produktkostenmanagement ist bei dem Flugzeughersteller eine enorme Herausforderung, wenn man bedenkt, dass in einer Maschine mehrere Millionen Teile verbaut sind. Eine digitale Cost Engine führt sämtliche Daten aus Stücklisten und PLM-Datenbanken zusammen und simuliert die detaillierten Produktentstehungskosten. Kostentreiber werden so schnell erkannt, Optimierungspotenziale aufgezeigt und Effizienz-Empfehlungen generiert. „Wir unterstützen unsere internen Airbus-Kunden wie Einkauf, Programm und Entwicklung, indem wir in der frühen Produktentstehungsphase darauf hinweisen, wie man effizienter vorgehen kann“, so Ralf Putz, Leiter Cost Engineering bei der Airbus Operations GmbH. Auch Sache des Einkaufs Mittels Erfahrung und Geschick des Einkäufers bessere Verhandlungsergebnisse bei Lieferanten zu erreichen, reicht nicht mehr. „Es geht nicht immer nur um Kosten, sondern auch den Wert des Produkts“, sagte Thomas Reddig, Leiter Cost Engineering bei KraussMaffei Technologies. „Man muss parallel an Design, Kunden- nutzen und Kosten arbeite.“ Value Engineering wurde deshalb von der Einkaufsleitung ins Unternehmen gebracht, um Transparenz in eine entwicklungsbegleitende Produktkalkulation zu bekommen. Das erlaubt faktenbasierte Gespräche mit dem Lieferanten, der seine Mehrkosten im Detail begründen muss. Das funktioniere auch, berichtet Reddig: „Die Lieferanten lernen, mit uns Kosten zu kalkulieren.“ IHS Markit/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI) EMI: Industrie schaltet Gang zurück Das niedrigste Auftragsplus seit über zwei Jahren hat im Juni das Wachstum der deutschen Industrie weiter abgebremst. Während sich die Produktionssteigerungsrate allerdings nur minimal abschwächte, fielen die Geschäftsaussichten dagegen binnen Jahresfrist noch weniger Im Mittelpunkt der Tagung standen außerdem Themen wie integriertes Value Management, vernetztes Cost Engineering und die Zusammenarbeit zwischen Einkauf und Entwicklung. Wie Innovation in der Praxis funktioniert, konnten die Teilnehmer bei Werksführungen auf dem Gelände von Airbus in Finkenwerder erleben. Weitere Infos: bianca.bruder@bme.de optimistisch aus als zuletzt. Das signalisiert der finale saison - bereinigte IHS Markit/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI), der binnen vier Wochen um 0,7 Punkte auf 55,9 nachgab und damit den tiefsten Wert seit anderthalb Jahren erreichte. Beschaffung aktuell 2018 7-8 73

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