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Beschaffung aktuell 12.2022

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» MANAGEMENT Bild: shouldcosting Bild: shouldcosting Data-Driven Procurement im Einkauf mit der Software PSI – predictive saving identifier. Data-Driven Costing für die Produktentwicklung delle und 2D-Zeichnungen zur Verfügung. Innerhalb weniger Wochen lagen bereits Ergebnisse vor. Die Analyse zeigte unter anderem, welche Lieferanten Potenziale für Einsparungen bieten und bei welchen Artikeln nachverhandelt werden sollte. Stefan Zimpelmann: „Wir wissen jetzt, dass ein Zulieferer bei 80 Prozent der gelieferten Produkte – gemessen an der technischen Wertigkeit der Artikel – zu hohe Preise verrechnet. Zudem wurde klar, welche Artikel Lemken verlagern sollte, da Lieferanten für die Herstellung spezifischer Artikel eher nicht geeignet sind. Stefan Zimpelmann: „Dank der Fakten verfügen wir jetzt über eine Transparenz, die im Einkauf eine neue Qualität der Lieferantengespräche ermöglicht.“ Schon wenige Wochen nach der Analyse konnte Lemken Einsparungen realisieren. Und das nächste Daten-Projekt ist bereits angelaufen … der Fokus ist die Automatisierung im Warengruppenmanagement. Verlässliche Daten reduzieren die Kosten Lemken ist nicht das einzige Beispiel für eine erfolgreiche Datennutzung. In einer anderen Unternehmensgruppe haben die Staufen AG und die Shouldcosting GmbH die Software in der Entwicklung und Konstruktion eingesetzt, um die Variantenanzahl und Teilekomplexität automatisiert zu analysieren. Das führte zu einer deutlichen Reduzierung der Teilevielfalt innerhalb weniger Wochen. Die Erfahrungen der Staufen AG zeigen, dass durch konsequentes Data-Driven Costing zwischen 12 und 20 Prozent an Einsparungen identifiziert und realisiert werden können. Diese neue Datentransparenz nutzen Unternehmen nicht nur in der Beschaffung. Auch in der Produktentwicklung und im Sales- Aftersales-Prozess sind diese Daten von hohem Nutzen. Die systematische Auswertung von Unternehmensdaten ermöglicht es, komplexe Prozesse vollkommen zu automatisieren. Zum Beispiel können Unternehmen, die Herstellungs- und Prozesskosten schon in einem frühen Stadium automatisiert berechnen und genau abschätzen, ob die Gewinnmarge erreicht und ein neues Produkt gewinnbringend am Markt platziert werden kann. Der hohe Automatisierungsgrad in der Kostenberechnung ermöglicht eine noch nie dagewesene Kostensicherheit und Kostentransparenz. Neben der klassischen Bottom-Up Kalkulationsmethode ermöglicht Data-Driven Costing, mehr als 80 Prozent der Artikel und Baugruppen im Unternehmen zu berechnen. Die Konsequenz ist eine Kostensicherheit, die ihresgleichen sucht. Und nicht zuletzt hilft mehr Transparenz dabei, verlässliche Make-or-Buy-Entscheidungen zu treffen und sogar im Hinblick auf den CO 2 -Footprint die Unternehmensstrategie auszurichten. Die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, korreliert stark mit der Datenqualität in den Unternehmen. Ein weiterer Grund, warum immer mehr Unternehmen auf „Data-Driven“ und die „Macht der Unternehmensdaten“ setzen. Bild: Staufen Frank Gröner Partner bei der Unternehmensberatung Staufen AG 28 Beschaffung aktuell » 11-12 | 2022

BME-Symposium Einkauf und Logistik 2022 in Berlin Prämiert: „CPO of the Year“ Bild: Tanja Marotzke/Peter-Paul Weiler, BME Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) zeichnet während des 57. BME-Symposiums in Berlin eine CPO und drei Unternehmen aus. Thematischer Schwerpunkt des diesjährigen Events war Sustainability. Der BME hat Anna Spinelli (r.), Deutsche Post, als „CPO/CSCO of the Year“ prämiert . Weitere Gewinner: ME Mobil Elektronik, Dräxlmaier und Robert Bosch. Am 12. Oktober trafen sich – endlich wieder live – knapp 1200 Einkaufsexperten beim großen BME-Symposium in der Berliner Station, wo sie von Gundula Ullah, Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes BME, begrüßt wurden: „Es sind großartige Zeiten für den Einkauf. [...] gerade jetzt, in diesen Krisenzeiten, sehe ich hervorragende Chancen für den Einkauf, seine Rolle als Taktgeber im Unternehmen zu stärken.“ Besonders herausragende Leistungen würdigt der BME mit den Business Awards. Dabei werden Großunternehmen und KMU separat betrachtet. Ein weiterer Preis zeichnet die beste Nachhaltigkeitsleistung in der Lieferkette aus. Zum ersten Mal vergab der BME den Award „CPO/CSCO of the Year “. Anna Spinelli , CPO Deutsche Post DHL Group, erhielt von der BME-Hauptgeschäftsführerin Dr. Helena Melnikov diese Auszeichnungen mit den Worten: „Ich freue mich auch ganz besonders, dass der BME Anna Spinelli als Persönlichkeit auszeichnen darf, die für zukunftsgerichteten und nachhaltigen Einkauf steht.“ CPO of the Year Anna Spinelli leitet seit Juni 2020 die Beschaffungsorganisation des Unternehmens und hat seitdem eine umfangreiche Transformation und Re-Positionierung des Einkaufs im Konzern Deutsche Post DHL in die Wege geleitet. In ihrer Funktion als CPO hat die gebürtige Italienerin unter anderem die Entwicklung des Konzerneinkaufs hin zu einem strategisch positionierten Kompetenzzentrum angestoßen. Die damit verbundene erfolgreiche Umsetzung von Projekten hat den Einfluss des Procurements im Konzern er- heblich gesteigert und besitzt Vorbild - charakter für andere Unternehmen, heißt es in der Presseerklärung des BME. Den Procurement Excellence Award – KMU erhielt die ME Mobil Elektronik GmbH, der Procurement Excellence Award – Großunternehmen ging an die Dräxlmaier Group. Mehr zum prämierten Gewinnerprojekt der Dräxlmaier Group erfahren Sie in dieser Ausgabe ab der Seite 18 . Mit dem Sustainable Supply Award, der dieses Jahr ebenfalls zum aller ersten Mal vergeben wurde, zeichnete der BME die Robert Bosch GmbH aus. Siegerkonzepte Das Familienunternehmen ME Mobil Elektronik aus Langenbrettach erhält den Procurement Excellence Award KMU für sein innovatives Konzept zur Optimierung der Beschaffungsprozesse. Der Einkauf hat ein Tool für die Prozessdigitalisierung eingeführt, dass sich an den Bedarf der ME-Einkäufer anpasst und nicht vorgibt, welche Prozesse abgebildet werden können und welche nicht. So konnten relevante strategische Einkaufsprozesse innerhalb weniger Wochen ohne großen Aufwand digitalisiert werden. Die Robert Bosch GmbH erhält den Sustainable Supply Award für ein innovatives Konzept zur messbaren Optimierung der Nachhaltigkeit im Beschaffungsprozess. Die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie erfolgte mit einem flexiblen und bereichsübergreifenden Ansatz, der eine Fehlerkultur zulässt und es ermöglicht, Veränderungen in einer komplexen Organisation schnell umzusetzen. Als Schwerpunktthemen wurden Menschenrechte/ soziale Verantwortung der Unternehmen (CSR) und Klimaschutz/CO 2 -Reduktion identifiziert. Um die Lieferanten ins Boot zu holen, werden webbasierte Schulungen angeboten. Außerdem ist Nachhaltigkeit ein Topthema auf allen Lieferantenveranstaltungen. (sas) Beschaffung aktuell » 11-12 | 2022 29

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