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Beschaffung aktuell 12.2022

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TITEL » Betrieb

TITEL » Betrieb Sebastian Wiese, CTO, (l.) und Michael Petri, CCO, über die Entwicklungen bei simple system. Bild: simple system E-Procurement-Plattform neu aufgesetzt Das Fundament für den Neubau Simple system bezeichnet sich als eine der ersten B2B-Plattformen in Deutschland und zählt sich zu den Vordenkern im indirekten Einkauf. Im folgenden Interview geben die beiden Geschäftsführer Michael Petri, CCO, und Sebastian Wiese, CTO, einen Überblick über die Fortentwicklung und Neuerungen der Plattform, woran sie aktuell arbeiten und was das Unternehmen umtreibt. 40 Beschaffung aktuell » 11-12 | 2022

Kaum ein Geschäftsbereich wandelt sich im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung so grundlegend und rasant wie das Procurement. Erst im Mai dieses Jahres meldete simple system den Launch seiner technologisch neu aufgesetzten eProcurement- Plattform NextGen. Jetzt geben Michael Petri und Sebastian Wiese tiefere Einblicke in den Rollout, bereits erreichte Meilensteine und die Vision für die weitere Entwicklung. Die beiden Geschäftsführer erklären, warum die Plattform vollständig neu entwickelt wird, wie der Neubau funktioniert, welche Herausforderungen bestehen und warum es die Zeit und Mühen am Ende hundertprozentig wert war. Simple system feiert dieses Jahr 22. Geburtstag. Können Sie kurz erklären, wie das Unternehmen entstanden ist? Michael Petri: Simple System wurde ursprünglich von Rexel (damals Fröschl, dann Hagemeyer), der Hoffmann Group, Kaiser + Kraft sowie Keller und Kalmbach als digitale Vertriebslösung aufgebaut. Die Entwicklungsressourcen waren stark begrenzt und die Pioniere hinter der Plattform von Anfang an angehalten, sich knallhart auf die Lösung der Kernprobleme im Vertrieb und Einkauf zu fokussieren. Wo stehen Sie heute? Petri: Heute steht simple system mit 700 Lieferanten, 1500 Einkäufern, 170 Mio. Euro GMV und einem international schnell wachsenden Team sehr erfolgreich da. Sie fragen sich vielleicht, warum die ein altgedientes, gut besuchtes Gebäude einreißen, um ein Neues zu errichten? Es stimmt, dass unsere Plattform seit mehr als 20 Jahren souverän den Großteil der Probleme und Anforderungen im indirekten Einkauf löst. Aber: Das Berufsbild des Einkäufers entwickelt sich ständig weiter, ebenso wie die Prozesse im Einkauf. Da muss unsere Plattform dynamisch Schritt halten. Gerade bei der Weiterentwicklung sind wir in Limitationen gelaufen. Plattform für Einkaufs- und Verkaufsprozesse rund um die indirekte Beschaffung aufgebaut haben. Was bedeutet das konkret? Petri: Wir entwickeln eine komplett neue simplesystem-Plattform parallel zum bestehenden Geschäft. Die derzeitige Plattform heißt „Classic“, die neue Plattform „NextGen“. Was ist an NextGen besser als an Classic? Sebastian Wiese: Grundlegend besser ist, dass NextGen 22 Jahre Erfahrung im indirekten Einkauf mit State-of-the-Art-Technologie kombiniert. Aufgrund unserer Markterfahrung und einem tiefen Verständnis der Einkaufs- und Verkaufsprozesse im Mittelstand haben wir bei simple system genau die Voraussetzungen, die die Komplexität des Neubaus einer solchen eProcurement-Plattform bewältigen lässt. Maßgeblich haben wir drei große Vorteile, die sich aus der neuen Plattform herauskristallisieren: • Geschäftsprozesse lassen sich präzise und flexibel abbilden und sind leicht einzurichten sowie anzupassen. Freigabeprozesse zum Beispiel können auch für größere Bereiche mit mehreren Hundert Mitarbeitern und mehreren Freigabestufen sowie übergeordneten Freigabeberechtigten, zum Beispiel für Gefahrstoffe, einfach eingerichtet werden. Viele der Funktionen waren bereits in der Plattform Classic enthalten, aber die Funktionsweise, Flexibilität und Erweiterbarkeit ist bei NextGen komplett neu gedacht und gestaltet. Basierend auf reellem Kunden- und Lieferanteninput werden die relevanten Funktionen schnell und Ebenso wie die Einkaufsprozesse selbst, entwickeln sich auch entsprechende Tools weiter. Um das zu gewährleisten, hat simple system seine Plattform neu aufgesetzt. Daher brauchte die Plattform ein ganz neues Fundament und einen robusten Neubau, um die Anforderungen der Zukunft vollständig erfüllen zu können. Um ein paar Beispiele dafür zu geben: Die Einführung sinnvoller und häufig nachgefragter Funktionen wie ein flexibel gestaltbares 1-Kreditoren-Modell wäre ohne diesen Neubau technologisch nahezu unmöglich gewesen. Hinzu kommt, dass sich die alte Plattform nur eingeschränkt internationalisieren ließ und auch die Nutzeroberfläche nicht mehr State-ofthe-Art war. Das sind nur einige der vielen Gründe, warum wir eine komplett neue, bedingungslos nutzerzentrierte und technologisch zukunftsfähige Bild: Josh Olalde/Unsplash Beschaffung aktuell » 11-12 | 2022 41

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