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TITEL » BETRIEB Bild: Würth Industrie Service Mit seinen Ausgabesystemen kümmert sich Würth Industrie Service von der Belieferung über die Lagerung und Bevorratung bis hin zur vollautomatischen Nachbestückung von Hilfsund Betriebsstoffen, Werkzeugen und PSA. 10 Jahre Orsymat-Ausgabeautomaten Sicherheit in der Materialwirtschaft Die Ausgabeautomaten der Würth Industrie Service sorgen seit über 10 Jahren für eine effiziente Bevorratung, eine automatische Nachschubsteuerung, eine transparente Bestandskontrolle – und damit schlichtweg für eine produktivere Materialwirtschaft. Welches Konzept dahintersteckt, welche Potenziale sich erschließen und wie die Entwicklungen weitergehen, darüber sprechen Stefan Reuss, Thomas Boss und Dietmar Reuter von Würth Industrie Service im Interview. 40 Beschaffung aktuell » 06 | 2023

Beschaffung aktuell: Würth verbinden viele insbesondere mit Montage- und Befestigungsmaterial. Was bieten Sie darüber hinaus und wie profitieren Ihre Kunden davon? Stefan Reuss: Als Würth Industrie Service stehen wir unseren produzierenden Industriekunden mit einer Produktausrichtung aus über 1.400.000 Artikeln als kompletter C-Teile-Anbieter zur Seite. In erster Linie bringt man uns sicherlich mit unserer Kernkompetenz im Bereich der Verbindungs- und Befestigungstechnik wie Schrauben, Scheiben und Muttern in Verbindung. Doch unser Produktspektrum umfasst weitaus mehr. Mit einer Sortimentsvielfalt an Werkzeugen, chemisch-technischen Produkten und persönlicher Schutzausrüstung (PSA) sind wir auch im Bereich der produktionsnahen Materialien breit aufgestellt. Thomas Boss: Hilfs- und Betriebsstoffe erweisen sich als wichtige Stellhebel für den laufenden Betrieb, um sicher und störungsfrei produzieren zu können. Industrieunternehmen haben häufig keine klare Transparenz über ihre Bedarfsmengen; dazu kommt eine enorme Artikelvielfalt und teilweise sehr genaue Qualitätsvorgaben an die eingesetzten Materialien. Somit haben sie hohe Anforderungen an die Beschaffung und können durch das Fehlen ganze Produktionen lahmlegen. Daher hat sich unser Fokus von direktem Produktionsmaterial um indirekte Verbrauchsmaterialien erweitert. Auch innerhalb der produzierenden Industrie ist eine Relevanzsteigerung zu verzeichnen. Wie sieht das Handling dieser Teilegruppen heute noch in vielen Fällen in der Praxis aus? Boss: Häufig finden wir eine herkömmliche, manuelle Beschaffungsabwicklung vor, beispielsweise durch eine persönliche Ausgabe über ein klassisches Ausgabe-Magazin. Hierbei kommen Excel-Tabellen, handgeschriebene Bedarfsscheine, Listen und Zettel zum Einsatz, was sich als höchst unproduktiv und fehleranfällig erweist. Schnellschüsse führen zu Intransparenz in puncto Verbrauch, Entnahme und Bestellung der Materialien. Eine unzureichend strukturierte Lagerhaltung und Beschaffung führen immer wieder dazu, dass Bedarfe bei einer Vielzahl an Lieferanten ohne eine dahinterliegende Strategie gedeckt »Manuelle Beschaffungsvorgänge sind schlichtweg nicht mehr leistbar.« Bild: Würth Industrie Service Thomas Boss, Leiter Digitale Versorgungssysteme, Würth Industrie Service werden. Kein Wunder, dass Maverick Buying bei vielen Industrieunternehmen als Problem identifiziert wird. Doch eines steht fest: Durch den sich verschärfenden Fachkräftemangel müssen sich Unternehmen zunehmend auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren. Manuelle Beschaffungsvorgänge sind deshalb schlichtweg nicht mehr leistbar. Mit welchen Herausforderungen werden die Beschaffung sowie das Handling von indirekten Materialien konfrontiert? Reuss: Unternehmen stehen angesichts von Industrie 4.0 und Digitalisierung vor sich verändernden Märkten. Kürzer werdende Produktlebenszyklen, Kosten-, Zeit- und Wettbewerbsdruck, zunehmende Volatilitäten sowie steigende Kundenanforderungen betreffen auch die Beschaffung von indirekten Materialien. Aufgrund der fragilen Situation auf dem Beschaffungsmarkt steht die Notwendigkeit der Warenverfügbarkeit im Mittelpunkt aller Aktivitäten. Mit einer Servicequote von über 99 Prozent zeigen wir, dass unser Sicherheitsversprechen auch in Ausnahmezeiten Gültigkeit hat. Abgesehen davon gilt es, die speziellen Anforderungen der Artikelgruppen zu berücksichtigen, so auch im Bereich von chemisch-technischen Produkten, für die Verordnungen und Richtlinien geltend sind. Auch die Emotionalität der Produkte, vor allem im Bereich PSA und Werkzeuge, ist durch die damit verbundenen Ansprüche von Bedeutung. Wie kann dieser Prozess vereinfacht und wirtschaftlicher werden? Dietmar Reuter: Um bei fünf Prozent Einkaufsvolumen und 80 Prozent Beschaffungsaufwand Effizienz zu erzielen, kommen unsere Versorgungskonzepte ins Spiel. Neben den Full-Service-Lösungen für Produktionsmaterial bieten wir mit den Ausgabe - automaten Orsymat auch für produktionsnahe Verbrauchsmaterialien eine optimale Lösung. Der Name ist Programm: ORSY steht für „Ordnung mit System“. Mit den Ausgabesystemen kümmern wir uns von der Belieferung über die Lagerung und Bevorratung bis hin zur vollautomatischen Nachbestückung von Hilfs- und Betriebsstoffen, Werkzeugen und weiteren Produktgruppen wie PSA. Die Steuerung kommuniziert dabei direkt mit unserem Warenwirtschaftssystem und ermöglicht eine echtzeitfähige Bestands- Beschaffung aktuell » 06 | 2023 41

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