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DER BIEBRICHER, Nr. 328, März 2019

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Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich

Das Projekt

Das Projekt „Rheingold“ der Mittelstufenschule Dichterviertel ANJA BAUMGART-PIETSCH Spaß gehabt, viel dazu gelernt, ein tolles Projekt auf die Beine gestellt: So sollte Schule sein. Einer, der das immer wieder prima hinkriegt, ist Olli Back, Lehrer an der Mittelstufenschule Dichterviertel. Er betreut die Schulband und führt Kunstprojekte durch, die spartenübergreifend sind und nachhaltig wirken. Im aktuellen Projekt „Rheingold“ spielt zum zweiten Mal der Rhein eine Hauptrolle. Bereits im letzten Jahr gab es „Rheinromantik“, die Schüler und Schülerinnen hatten sich damals von Brahms‘ „Wiesbadener Sinfonie“ inspirieren lassen – die Band schrieb einen Song nach Brahms‘ musikalischen Motiven und es entstanden zahlreiche Bilder. In diesem Jahr war wieder eine Gruppe am Biebricher Rheinufer unterwegs und stieß dort auf die Wagner-Villa. Und auf jede Menge bizarre Treibholzstücke, die das künstlerische Interesse der Jungen und Mädchen der 9. und 10. Jahrgangsstufe weckten. „Wir haben angefangen zu sammeln und unheimlich viele Stücke gefunden“, erzählt Berfin, eine der Schülerinnen. Mehrmals war die Gruppe am Rhein und fand immer mehr Holz, dazu auch viele Muscheln. Schnell war die Idee geboren, daraus künstlerische Objekte herzustellen. Und zwar nach Inspirationen der Geschichte vom „Rheingold“, denn inzwischen hatte man sich auch über RIchard Wagners Werk informiert und herausgefunden, dass dieser einen Opernzyklus nach Motiven der Nibelungensage komponiert hatte. Das Thema war bislang allen unbekannt, doch sie stürzten sich in die Recherche zum „Ring der Nibelungen“. Die Schulband hörte sich die Musik an und sampelte ein Tonmotiv aus der Rheingold- Ouvertüre. Danach entstanden verschiedene Songversionen zum Thema „Who‘s got the ring?“, unter anderem auch eine tanzbare Funky-Version (https://soundcloud.com/mss-dichterviertel), mit der sich die Gruppe auch wieder beim Leonardo-Schul-Award bewerben will. Derweil waren im Laufe des heißen Sommers zahlreiche sehr gut getrocknete Treibholzstücke gefunden worden und in den Kunsträumen der Schule angekommen. Die Schüler und Schülerinnen experimentierten mit diversen Techniken, Farbaufträgen und Anordnungen und stießen schließlich auf eine besondere Goldfarbe, die sie auftrugen und mit Zeitungspapier wieder abschmirgelten. So sah das Treibholz tatsächlich wie „Rheingold“ aus. Die Skulpturen, die daraus entstanden, sollten dann auch an das zahlreiche Personal der Nibelungensage erinnern: Es gibt Götter, Zwerge, Wassernixen, einen „Baum des Lebens“, aber auch „Wotans Herz“ – rot bemalt und abgeschmirgelt sieht dieses Stück wirklich wie ein Körperteil aus. Es gibt einen Fisch, Drachen, Schwanenhälse und ein mysteriöses Goldgebirge mit Vollmond, das zum Plakatmotiv für das „Rheingold“-Projekt wurde. Auf ihren Exkursionen zum Holzsammeln ist den Jugendlichen auch aufgefallen, wie viel Müll am Schüler und Schülerinnen der Mittelstufenschule Dichterviertel, die sich mit dem Kunstprojekt „Rheingold“ beschäftigt haben (v.l.): Amina, Amer, Kevin-Marcel, Arturo, Laura, Ardahan und Lehrer Olli Back. Das „Rheingold“ – entstanden aus am Biebricher Rheinufer gesammeltem Treibholz. Rheinufer angeschwemmt wurde. Daher war es auch Ehrensache, sich als Gruppe an der „Rhine Clean Up“-Aktion im vergangenen Herbst zu beteiligen. „Dabei haben wir nochmal ganz viel Holz gefunden“, sagt Kevin, der vom Projekt total fasziniert ist. Er hat sich erkennbar ausführlich mit der ganzen Geschichte beschäftigt, kennt die Charaktere und hat gemeinsam mit seinen etwa 25 Mitschülern und -schülerinnen eine beeindruckende Vielfalt von Figuren geschaffen. Dabei sind nicht nur rein dekorative Skulpturen herausgekommen, sondern auch schöne Leuchter und Lampen. Die ganze Ausstellung inklusive Aufführung des Rheingold-Songs wird beim diesjährigen Biebricher Höfefest ein Programmpunkt sein. Denn die Gruppe fand, dass man die in Biebrich aufgefundenen Stücke dann auch am Rhein ausstellen sollte. Nach Anfragen bei der Keramikerin Manuela Casselmann und der Goldschmiedin Susanne Geiger, die beide restlos begeistert waren, entschied man sich dann für den Ort, der „dem Rhein am nächsten“ ist: Die Oranier-Gedächtnis-Kirche. Dort wird nun am 31. Mai um 17 Uhr das Gesamtkunstwerk „Rheingold“ zu sehen und zu hören sein. Die Jugendlichen überlegen auch noch, ob sie die Stücke zum Verkauf anbieten. „Manche können sich wohl aber nicht davon trennen“, schmunzelt Lehrer Olli Back. Aber einige sind bestimmt zum Kauf freigegeben. Ihre hohe ästhetische Qualität und die Verbindung zum Rhein und zu Wiesbaden wird ganz sicher sehr gut ankommen. Das ist auch dem Lehrer wichtig: „Wir machen immer gerne etwas, was auch mit unserer Heimatstadt zu tun hat.“ (art) ANJA BAUMGART-PIETSCH 18 DER BIEBRICHER / MÄRZ 2019

Wiesbadener Familienkarte jetzt auch für Bezieher von Wohngeld und Kinderzuschlag „Die Wiesbadener Familienkarte bietet eine breite Palette an Ermäßigungen für Freizeit-, Bildungs- und Kulturangebote in Wiesbaden. Es ist nur folgerichtig, dass sie ab sofort auch für die Empfänger von Wohngeld und Kinderzuschlag mit Kindern unter 18 Jahren erhältlich ist“, berichtet Sozialdezernent Christoph Manjura. Die Familienkarte richtet sich an Wiesbadener Familien mit mindestens drei Kindern. Aber auch für Alleinerziehende, für Empfänger von Arbeitslosengeld II, des Kinderzuschlags oder Wohngeld ist die Familienkarte erhältlich, wenn sie ein Kind unter 18 Jahren haben. Die Wiesbadener Familienkarte kostet einmal jährlich 25 Euro und enthält jede Menge Ermäßigungen. Jedes Familienmitglied erhält eine persönliche Karte und damit beispielsweise 50 Prozent Ermäßigung in den Wiesbadener Hallen- und Freibädern (mit Ausnahme des Opelbads), auf der Henkell Kunsteisbahn und in der Skatehalle. Gleiches gilt für die Angebote des Wiesbadener Ferienprogramms, der Elternund Familienbildung, der Volkshochschule Wiesbaden und den einzelnen Volkshochschulen und Volksbildungswerken vor Ort. Erwachsene erhalten den Bibliotheksausweis in der Mauritius Mediathek kostenfrei. Und auch auf den Eintritt im Galli Theater, bei den Kinder- KulturTagen und beim Puppenspielfestival gibt es 50 Prozent Ermäßigung. „Es ist uns in den letzten Jahren gelungen, den Empfängerkreis der Familienkarte kontinuierlich auszuweiten“, zeigt sich Christoph Manjura zufrieden. Die Familienkarte habe sich von einem reinen Angebot für kinderreiche Familien hin zu einer Teilhabekarte für einkommensschwache Familien – und zwar unabhängig ihrer Kinderzahl – weiterentwickelt. „Diese positive Entwicklung wollen wir in den nächsten Jahren, beispielsweise mit weiteren ermäßigten Angeboten, ganz im Sinne der Teilhabe- und Bildungschancen aller Wiesbadener Kinder gerne fortsetzen“, schließt der Sozialdezernent. Nähere Infos unter im Internet unter www.wiesbaden.de/familienkarte oder Telefon (0611) 312297. (red) ARCHIV FRANK HENNIG Sozialdezernent Christoph Manjura. Zur Osterzeit wieder frische Zieräste direkt vom Erzeuger ! Rathausstr. 29 u. Str. der Republik 17 · Tel. 0611-60 03 35 · www.bertsblumen.de DER BIEBRICHER / MÄRZ 2019 19

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