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Bock E-Paper 2023 KW33

10 sport

10 sport Bock | Dienstag, 15. August 2023 Jubiläumsausgabe des Triathlons Schwimmen, Velofahren, Laufen: Vergangenen Sonntag lockte der Schaffhauser Triathlon die Sportbegeisterten ans Rheinufer. 770 Athletinnen und Athleten wagten sich zum 40-Jahre-Jubiläum an die Startlinie des beliebten Traditionsanlasses. TRIATHLON SCHAFFHAUSEN Lara Gansser In der regionalen Sportagenda ist der Schaffhauser Triathlon seit vielen Jahren ein fixer Termin. Genauer gesagt, feierte der Traditionsanlass am Sonntag das 40-Jahre-Jubiläum. Sportliche Höchstleistungen standen ebenso weit oben wie das Erlebnis, mit einem Team dabei zu sein und die Disziplinen aufzuteilen. OK-Präsidentin Britta Slanzi zieht eine positive Bilanz. «Ich bin zufrieden, erleichtert und gleichzeitig auch erschöpft», sagt sie. «Das Wetter war toll und wir hatten deutlich mehr Anmeldungen als im Vorjahr, 820 an der Zahl.» Was die OK-Präsidentin sehr freut: Das Teilnehmerfeld sei auch dieses Jahr sehr durchmischt gewesen – von der Anfängerin bis zum Triathloncrack. Optimierungspotential sieht Britta Slanzi unter anderem in der stark frequentierten Wechselzone, wo am Sonntag ein leicht chaotisches Treiben zu beobachten war. «Einerseits hatten wir deutlich mehr Anmeldungen als erwartet, andererseits war der Zeitplan der neuen Kategorie nicht optimal», so Britta Slanzi. Sportliche Erfolge 756 Athlet:innen, darunter 210 im Team, beendeten den Wettkampf in ihrer Kategorie erfolgreich. Den Tagessieg in der Lang- distanz sicherten sich Lukas Stahl und Michelle Menzi, beide vom Team Duxsports. Auf der Kurzdistanz waren Patrick Benz aus Islikon sowie Corin Hengartner (Team Duxsports) die Schnellsten. Rund 100 Teilnehmende wagten sich an die zum Jubiläum lancierte Quickdistanz. «Es ist sehr erfreulich, dass die neue Kategorie auf so grossen Anklang gestossen ist», so Britta Slanzi. «Es zeigt sich, dass die Quickdistanz sehr attraktiv ist – für Einsteiger:inen oder solche, die einen Sprint suchen.» Die Schnellsten über die 560 Meter im Wasser, 17,4 Kilometer auf dem Velo und 3 Kilometer auf der Laufstrecke waren der Schaffhauser Yannick Vögele sowie Tamara Rüeger aus Winterthur. Anders als im Vorjahr hatte der Rhein wieder mehr Strömung. Malin Rahm (l.) in der Eisbox mit ihrer Nati-Kollegin Sabella Tesfaye und im Einsatz während eines Rennens an der U20-EM in Jerusalem. Bilder: zVg. ab in die usa nach toller em LEICHTATHLETIK SCHAFFHAUSEN LCS, Ernst A. Müller Mit den Europameisterschaften der U20 schliesst Malin Rahm ihre erfolgreiche Leichtathletiksaison ab. Das nächste Rennen bestreitet die LCS-Athletin am 2. September in den USA. Zwei Lauftalente An Schweizer Nachwuchsmeisterschaften hat Malin Rahm vom LC Schaffhausen bereits drei Medaillen gewonnen und sogar an zwei Europameisterschaften beim Nachwuchs teilgenommen. Die 18-Jährige Malin Rahm kann auch schon bei den aktiven Frauen mithalten, sie lief in diesem Jahr mit ihren 9:45,66 über 3000 Meter die sechstschnellste Zeit aller Schweizerinnen. Zum Kantonalrekord der Frauen fehlt ihr damit nur noch eine winzige Sekunde. Aufgestellt wurde dieser im Jahr 1991 im schwedischen Helsingborg von ihrer Mutter Christine Rahm, die dreimal für die Schweizer Nationalmannschaft startete. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm Das Talent hat Malin Rahm offensichtlich von ihrer Mutter Christine geerbt. Auch die jüngere Schwester Amaja hat schon SM- Medaillen gewonnen und durfte in diesem Jahr an den Europäischen Jugendspielen teilnehmen. Malin erreichte an den U20- Europameisterschaften über 3000 Meter kürzlich den guten 11. Rang. Gleich zwei internationale Höhepunkt konnte die sportbegeisterte Familie Rahm in diesem Jahr feiern. In zwei Tagen fliegt Malin Rahm in die USA und beginnt ihr Biologiestudium an der University of Connecticut. Dank einem Stipendium kann sie diese einmalige Gelegenheit wahrnehmen. An der Uni profitiert sie von einer starken Läufergruppe, kompetenten Trainern und ausgezeichneter Infrastruktur. Trainer Daniel Rahm ist überzeugt, dass sich Malin Rahm dort noch stark weiter entwickeln wird. Sie freut sich darauf, neue Leute und das Unileben kennenzulernen. Am 2. September geht es los mit den Wettkämpfen. Dann startet sie mit der Uni-Mannschaft in der obersten Division an einem Crosslauf. Noch eine Kurve bis zur Wechselzone auf der Schauwerk’schen Wiese. Giger Sämi (oben) gegen Vollenweider Jeremy im Schlussgang. vollenweider trotz schockmoment top Beim Schaffhauser Kantonal Schwingfest 2023 in Ramsen triumphierte einmal mehr der Thurgauer Favorit Giger Samuel. Er bezwang Dändliker Shane im direkten Duell mit der Höchstnote 10 und gewann souverän mit 49.50 Punkten den Schlussgang gegen Vollenweider Jeremy. Erstmals einen Kranz erkämpften sich Graf Nicola aus Schaffhausen und der Thurgauer Schild Cornel und gehören zu den sechs Eidgenossen, die je einen solchen Kranz abstaubten. Lokalmatador Vollenweider Jeremy stand beim eigenen Kantonal Schwingfest aufgrund einer Verletzung kurz vor der Aufgabe, nachdem er während des ersten Bilder: lg. Bild: zVg. Gangs hart mit dem Genick aufschlug, er biss jedoch auf die Zähne und belohnte sich dank seinen überzeugenden Auftritten – unter anderem gegen den Zürcher Teilverbandskranzer Schnurrenberger Roman mit der Höchstnote 10 – mit dem erneuten Einzug in den Schlussgang. Am Ende resultierte der fünfte Schlussrang. Allgemein zeigten die Schaffhauser Schwinger starke Leistungen. Graf Nicola durfte sich mit vier siegen und zwei Niederlagen ls Neukranzer feiern lassen. Die beiden Schaffhauser Bürgler Patrick und Steuble Janik schieden hingegen verletzt aus. (shb./rob.) FCS kratzt an historischem Negativrekord Der FC Schaffhausen befindet sich im freien Fall. Mit der vierten Pleite in Folge durchleben die Munotstädter aktuell den schlechtesten Saisonstart seit 45 Jahren. FUSSBALL SCHAFFHAUSEN Ronny Bien Eigentlich gehört der FC Schaffhausen zu den Schweizer Fussballteams, die mehrheitlich mit positiven Saisonstarts aufhorchen lassen. In 112 Startspielen gestaltete der FCS diese 51-mal siegreich, bei lediglich 33 Auftaktniederlagen und 28 Unentschieden. Besonders erfolgreich war der Traditionsverein 1921, 1933, 1949 und – bei vielen Fans noch in Erinnerung – 2017 mit sechs Startsiegen in Folge. Noch erfolgreicher ist der FCS generell, wenn die Rückrunde beginnt. So legte das Team um Trainer Hans Brückner in der Saison 1933/34 eine Serie von nicht weniger als zehn Startsiegen auf den Rasenteppich. 1939/40 und 1940/41 gab es immerhin sieben Siege zum Auftakt in die Rückrunde, 1971/72 gar deren acht. Statistik prophezeit Horror-Saison Doch heuer hat die aktuelle Mannschaft grösste Mühe, sich in der Liga zu behaupten. Zwar vermochten einzelne Spielaktionen Hoffnung aufkeimen zu lassen, doch vier teils klare Niederlagen sprechen schliesslich Bände. Wie zuletzt beim Gastspiel bei Stade Nyonnais, als Mark Marleku zwar den FCS in Führung brachte, danach das Team jedoch dem Druck des Aufsteigers erlag und binnen einer Minute den Doppelschlag zur 1:2-Pleite hinnehmen musste. Diese vierte Niederlage am Stück lässt aufhorchen, denn seit der Saison 1978/79 hat der FCS nie mehr einen solch kapitalen Fehlstart produziert. Im besagten Jahr vor 45 Jahren kam die grosse Wende eine Runde später beim 5:2-Auswärtssieg gegen den FC Unterstrass, worauf der damalige Erstligist eine siebenfache Siegesserie hinlegte und nur während dieser Spielzeit noch zweimal besiegt wurde. Belohnung war der dritte Schlussrang. Alle Positivität in Ehren, doch es müsste sehr viel passieren, dass ein ähnlich freudiges Szenario ab übernächstem Freitag mit der Partie gegen Aarau eintrifft. Der Stadtclub muss aber zumindest bemüht sein, den Allzeitrekord aus der Saison 1947/48 mit fünf Startpleiten in Folge nicht zu egalisieren. Logische Folge: Abstieg Blickt man auf die Allzeitstatistik der Rückrundenstarts, liegt der Negativrekord bei vier Auftaktniederlagen. So geschehen in den Saisons 2006/07, 2010/11 – jeweils mit dem Abstieg als logische Folge - und 2017/18, als das damalige Team mit Trainer Boris Smiljanic dennoch Vizemeister in der Challenge League wurde. 19 Partien ohne Sieg Nur in den Jahren 1941 und 1947 mussten sich die Schaffhauser 13 Spiele lang gedulden, ehe der erste Meisterschaftssieg im Trockenen war. In der NLA 1956/57 benötigte es gar 18 Partien für den ersten Saisonsieg, was als Negativrekord in der Historie manifestiert ist. Saisonübergreifend blieb der FCS damals über 19 Partien sieglos. Nie sonst in der Geschichte warteten die Gelb-Schwarzen so lange auf einen Sieg. In allen Fällen war die Konsequenz mit dem jeweiligen Abstieg schon fast selbsterklärend. Sportkommission muss handeln Statistisch gesehen muss sich der FC Schaffhausen nach diesem historisch-kapitalen Fehlstart mit dem realistischen Szenario, dem Abstieg, befassen. Denn es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Mannschaft mit aktuell nur vier erfahrenen Spielern, wie Bujar Lika, Jetmir Krasniqi, Jean-Pierre Rhyner und Simon Enzler, in der Challenge League nicht bestehen kann. Ebenso weisen viele Neuzuzüge wenig bis gar keine Spielpraxis vor. So können auch die Dienste des Top-Transfers Eren Derdiyok (noch) nicht dazu beitragen, hat dieser nach vier Partien doch gerade mal 13 von möglichen 360 Minuten Spielzeit, drei geschlagene Pässe und zwei gewonnene Zweikämpfe von insgesamt sechs vorzuweisen. Augenscheinlich sei der sportlichen Kommission geraten, sofort auf dem Transfermarkt nochmals aktiv zu werden, wenn die aktuelle Saison nicht gänzlich zu einem Himmelfahrtskommando werden soll. Präsident Roland Klein will, wie er gegenüber Radio Munot sagte, das Cupspiel vom kommenden Sonntag beim SC Cham abwarten, ehe mit dem Staff erste Schlüsse für mögliche weitere Kaderverstärkungen gezogen werden.

Bock | Dienstag, 15. August 2023 11 stars in town Den krönenden Abschluss des Stars in Town 2023 bildete der Mundartrapper Bligg. Der Herrenacker beim Auftritt von Michael Patrick Kelly – eingehüllt von Luftschlangen. Bilder: Salome Zulauf, Patrick Baljak und Lara Gansser «Legändä und Heldä» Fotografischer Rückblick auf die zweite Festivalwoche des Stars in Town 2023. STARS IN TOWN SCHAFFHAUSEN Salome Zulauf, Patrick Baljak, Lara Gansser Das Stars in Town 2023 ist passé: Mit vier von sieben ausverkauften Festivalabenden und einem Programm, das mit Weltstars auf dem Herrenacker sowie vielversprechenden Newcomern auf dem Fronwagplatz auftrumpfte, lockte das Festival etwas mehr als 60 000 Besucher:innen in die Schaffhauser Altstadt. Die Veranstalter heben das besondere Ambiente mit Lichtinstallationen und die Crew aus rund 700 Freiwilligen hervor. Stimmungsvolle Abende Eingeleitet wurde die zweite Festivalwoche von der deutschen Newcomerin Loi aus Mannheim, dem britischen Singer-Songwriter Sam Ryder sowie der britischen Kultband Simply Red. Und was Mick Hucknall mit seinen 63-Jahren auf der Bühne bot, war einmal mehr Weltklasse. Eine Achterbahn der Gefühle erlebte das Publikum am Freitagabend. Nach der deutschen Popsängerin Leony übernahm LEA das Zepter und sorgte mit sentimentalen Liedern für den einen oder anderen Gänsehautmoment. Zum Abschluss servierte Michael Patrick Kelly eine fulminante Perfor- mance mit einer ebenso beeindruckenden Bühnenshow, welche die Massen mitriss und den Abend perfekt ausklingen liess. «Ein letztes Mal Energie rauslassen», hiess es am Samstagabend. Den Abschlusstag eröffnete der 32-jährige Pop-Sänger Bastian Baker, der bereits zum vierten Mal in Schaffhausen auftrat. Weiter ging es mit Adel Tawil, der seine bekannten Klassiker wie «Lieder», «Tu m’appelles» sowie Songs aus seinem neuen Album «Spiegelbild» zum Besten gab. Den krönenden Abschluss bildete der Mundartrapper Bligg, der mit seiner Band die Stimmung noch einmal richtig anheizte. Selten erlebte das Stars in Town eine so phänomenale Bühnenshow wie die von Michael Patrick Kelly – oder wie die Fans ihn liebevoll nennen «Paddy» Kelly. Ob tiefgründige Texte oder arabische Melodien – Adel Tawil präsentierte ein breitgefächertes Programm. Im neongrünen-Strickoutfit rockte der britische Showman Sam Ryder die Bühne. Old but gold – Simply Red (hier Frontsänger Mick Hucknall) trumpften mit altbekannten Hits auf. Eines der Plakate, welche am Konzert von Bastian Baker in die Höhe gehalten wurden. LEA sang sich mit sentimentalen Liedern in die Herzen der Menschen und führte so zum einen oder anderen Gänsehautmoment. 32 Nachwuchskünstler:innen (hier Para Para) performten auf der Talentstage auf dem Fronwagplatz.

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