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Bock E-Paper 2024 KW11

2 Hintergrund

2 Hintergrund Bock | Dienstag, 12. März 2024 «Asllan Fussballgott» Eigentlich strebte er denselben Weg wie sein Bruder «Mimi» an, doch der Weg zum Fussballprofi wurde für Asllan Demhasaj zum unsäglichen «Spiessrutenlauf». Nun nach dreieinhalb Jahren beim SC Brühl wechselt er als Königstransfer zur Spielvi. PORTRÄT SCHAFFHAUSEN Ronny Bien Als in der Winterpause der ambitionierte St. Galler Stadtverein SC Brühl aus der Promotion League seine Transfermutationen für die Rückrunde bekanntgab, gab es auch einen Vermerk, dass mit Asllan Demhasaj der Vertrag aufgelöst wurde. Davon erfuhr auch der frühere Teamkollege Thomas Kargbo, der sofort handelte und Trainer Luca Tranquilli darüber informierte. Dieser wiederum meldete sich umgehend bei Asllan Demhasaj und lud ihn kurzerhand zum Probetraining ein. «Eigentlich sind wir für die Rückrunde gut positioniert, aber so eine Chance darfst du dir nicht entgehen lassen», freut sich Luca Tranquilli über seinen Königstransfer. «Schon als er zum ersten Mal die Kabine betrat, spürte man, dass das Team ihn schnell ins Herz geschlossen hat.» Das bestätigt auch Asllan Demhasaj: «Ich wusste ja, dass Thomas Kargbo das Ganze eingefädelt hatte, darum wollte ich ihn überraschen», erinnert er sich. «Doch auch das durchschaute Thomas», lacht der Neuzugang. Dennoch war der erste Kabinengang schon so vertraut, als wäre Demhasaj schon Jahre lang dabei. Einfache Dinge in Perfektion 43 Challenge League- und 63 Promotion League-Spiele, dazu vier Cupspiele liessen den Defensivakteur reifen. «Als Stammspieler beim SC Brühl in der Promotion League braucht es sehr viele Qualitäten, die Asllan allesamt besitzt.» Luca Tranquilli weiss um die Ruhe, die Demhasaj Spannende Begegnungen, aufregende Flirts oder die grosse Liebe – das Blinddate-Event «Bock Dates» lädt Singles am 12. April erstmals in den Meetingpoint in Schaffhausen ein. Noch bis am Sonntag, 17. März, kann man sich für einen der begehrten Blinddate-Plätze bewerben. Bis zu 40 Kandidat:innen, also 20 Paare, erhalten dann eine persönlich Einladung für ihr Freitagabend-Date. Gewiss braucht es auch ein bisschen Mut, sich auf das Abenteuer Blinddate einzulassen – doch auch wenn es nicht die grosse Liebe sein sollte: Ein unbeschwerter Abend mit neuen Begegnungen und spannenden Gesprächen ist vorprogrammiert. «Bock Dates» ist ein Format, das angelehnt ist an die erfolgreiche Dating- am Ball ausstrahlt, aber auch seine unberechenbaren Spielauslösungen, die dann im Erfolgsfall vor allem in der 1. Liga noch mehr Tragweite haben werden. «Er beherrscht die Kunst, gerade die einfachen Dinge in Perfektion zu gestalten», so der Trainer. Asllan ist zudem auf dem Platz ein Wadenbeisser, einer, bei dem die Gegenspieler gar nicht in Versuchung kommen, ihn zu mögen. Dafür gibt es genug Streicheleinheiten innerhalb der Mannschaft, denn Luca Tranquilli legt auch sehr viel Gewicht auf die persönliche Komponente. «Im Amateurfussball geht es nicht nur darum, die besten Spieler zusammenzubringen, sondern, dass das Team auch gerne zusammen Zeit verbringt und ebenso gerne gemeinsam in den Wettkampf zieht», legt er viel Wert auf diese Attribute. Bei Asllan Demhasaj sei das eigentlich selbsterklärend gewesen, erklärt der SVS-Coach. Gereift unter Smiljanic Doch wer steckt hinter der Personalie Asllan Demhasaj? Man hört sagen, dass er das Herz nicht nur auf der Zunge trage, sondern auch durch seine Gutmütigkeit auffalle, mit sich im Reinen. Einer, der den Fussballtraum versuchte zu leben. Kein Wunder, wenn die Gene durch seinen Vater Ahmet, während 15 Jahren Goalgetter des FC Beringen, dem kleinen Asllan in die Wiege gelegt worden sind. Auch sein 1,5 Jahre älterer Bruder, Shkelqim «Mimi» Demhasaj, der 2017 von Schaffhausen nach Luzern, später zu GC und Winterthur wechselte und nun wohl bis 2025 in Aarau kickt, wurde mit demselben Talent gesegnet. Just als «Mimi» den Wechsel in die Innerschweiz vollzog, Noch bis am Sonntag kann man sich im Rahmen des neuen Datingformats «Bock Dates» für ein Blinddate am 12. April bewerben. Bild: lg. Bock Dates: Anmelden und Verlieben Fernsehshow «First Dates», welche in der Schweiz, Österreich und Deutschland ausgestrahlt wird. Aufgebaut ist der Abend wie ein klassisches Date. Die Kandidat:innen treffen am Freitagabend zur festgelegten Zeit im Meetingpoint (Herrenacker Schaffhausen) ein und werden von den Organisatoren miteinander bekannt gemacht. Von einer Speisekarte des Gastronomiepartners Wirtschaft zum Frieden wird im Restaurant bestellt. Nichts wie los: Lasst euch von der Möglichkeit verführen, dass das Unbekannte neue Verbindungen oder sogar die grosse Liebe bringt. (lg.) Weitere Infos und die Anmeldung sind unter diesem QR-Code zu finden. schaffte Asllan nach lang ertragener Geduld den Sprung ins FCS-Fanionteam. In Neuhausen mit Bruder und Schwester aufgewachsen, absolvierte Asllan sämtliche Juniorenstufen beim FC Schaffhausen, mit einem zweijährigen Abstecher zu GC, wo er 2014 sogar die U18-Meisterschaft gewann. «Doch ich stagnierte und beschloss zurückzukehren», erinnert er sich. In der zweiten FCS-Mannschaft kam er regelmässig zum Einsatz und erhoffte sich dadurch, es zu den Profis zu schaffen. Einmal, am 15. Mai 2017, durfte er mit Murat Yakins Team mit nach Chiasso und sah von der Bank aus, wie «Mimi», Luca Tranquilli und Yassin Mikari mit einem Hattrick die Tessiner mit 6:0 abklatschten. «Ich solle die ganze Abwicklung am Spieltag mal erleben, meinte Yakin damals. Das imponierte mir natürlich.» Gegen Wil durfte er nochmals dabei sein. Für die Saison 2017/18 wurde Asllan dann ins Kader berufen, kam jedoch bis zur Winterpause lediglich auf vier Einsatzminuten. In der Rückrunde wendete sich das Blatt: «Nach dem Abschlusstraining kam er zu mir und fragte, ob ich bereit sei.» Und so genoss Asllan fortan das Vertrauen des Trainers, der mittlerweile Boris Smiljanic hiess. «Für mich gab es nur den FCS» «Ich bin Boris Smiljanic auch heute noch dankbar, dass er mir die Chance gab, in der Challenge League Fuss zu fassen», resümiert Demhasaj. «Ich war der glücklichste Mensch auf Erden.» Diese Spielzeit wurde schliesslich auch zu seiner goldenen Saison. «Wir waren so ein starkes Team, wurden gar Vizemeister. Hätte es 2018 die Barrage schon gegeben, ich glaube, wir wären imstande gewesen, GC zu besiegen», schwelgt der Schaffhauser. Auch in der Folgesaison waren die Dienste des Defensivakteurs gefragt. 46 Pflichtspiele zierten seine Vita, dazu eine mündliche Vereinbarung für eine weitere Spielzeit. «Es gab für mich nur den FCS. Hier wollte ich meine Karriere weiter lancieren», war für Demhasaj klar. Argumente dazu lieferte der damals 21-Jährige genug: Der Sprung von der 2. Liga in die Challenge League war riesig, doch er nahm die Herausforderung an, entwickelte sich, zeigte unglaublichen Willen, spielte mit Leidenschaft und wurde dadurch insbesondere für die FCS- Fans zur absoluten Identifikationsfigur. 5000 Fans wurden zudem Zeitzeugen, als Demhasaj auf der Schützenwiese bei der Saisondernière wieder gegen Winterthur aus rund 30 Metern eine Traumkiste reinhaute. «Asllan Fussballgott» war einer der meist skandierten Fanrufe. Zurück in der Munotstadt: Der 26-jährige Asllan Demhasaj hat sich der Spielvereinigung Schaffhausen angeschlossen. Bild: Lara Gansser «Zu alt für die Mannschaft» Doch bekanntlich stand es um die Zukunft des FCS im Frühjahr 2019 gar nicht gut. Die Insolvenz drohte, bis dann kurz vor Ladenschluss Roland Klein den Verein übernahm und Murat Yakin wieder zurückkehrte. «Auch wenn ich traurig war, dass die Ära Fontana vorüber war, dachte ich, was für ein Glück, denn zwei Jahre zuvor wurde ich ja noch gefördert und ins Team integriert», weiss Demhasaj zu berichten. Doch es kam alles anders. Der neue Präsident habe ihn weder gekannt noch gewusst, auf welcher Position er spielte. Anstatt die von allen Seiten erhoffte Vertragsunterzeichnung zu vollziehen, wurde er hingehalten und vertröstet. «Eine Woche vor Transferschluss sagte mir Murat Yakin allen Ernstes, dass ich als 21-Jähriger zu alt sei für die Mannschaft. Zudem hätte ich zu hohe Lohnansprüche, dabei reden wir von einem Gehalt, was ein Stift im zweiten oder dritten Lehrjahr üblicherweise verdient.» Der Traum platzte wie eine Seifenblase. «Ich wurde so erzogen, dass ich mein Wort halte, wenn ich etwas verspreche, und war vielleicht deswegen etwas zu gutgläubig mit meiner Hoffnung auf den neuen Vertrag», konstatiert Demhasaj. Er hätte hartnäckiger sein sollen, denn plötzlich stand er ohne Verein da. Er boxte sich zuerst alleine durch seine Einzeltrainings, war tief gekränkt und wollte vom «neuen» FCS nichts mehr wissen. «Doch ich realisierte, nachdem ich auf die Schnelle keinen anderen Verein fand, dass es ohne Mannschaftstraining nicht geht, sprang über meinen Schatten und durfte mich schliesslich mit dem FCS fithalten.» Kaum wieder im Herblingertal, wurden ihm bereits wieder Hoffnungen gemacht, eventuell doch einen Vertrag zu erhalten. Die Situation wurde dabei immer skurriler. Plötzlich in «Trainingsgruppe II» «Einmal sagte mir Murat Yakin, dass mein Spielerpass immer noch im Besitz des FCS sei und ich jederzeit eingesetzt werden könne, falls sich mal jemand verletze oder gesperrt sei. Natürlich gratis, ohne Vertrag, nicht versichert. Kaum auszudenken, wenn ich mich dabei verletzt hätte», erzählt Demhasaj weiter und fährt fort: «Ein weiteres Mal versprach er mir einen Vertrag, wenn ich mithelfe, Mimi zurück nach Schaffhausen zu holen. Er spielte in Luzern und wollte sich in der Super League etablieren, was ja legitim ist. Ich fand das ziemlich dreist.» Schon bald fand sich Demhasaj in der berüchtigten «Trainingsgruppe II» wieder, in der nebst den rekonvaleszenten Spielern auch degradierte Akteure teilnahmen. Der Gipfel der Demütigung war, als jeder Verein «sein» Tor der Saison 2018/19 nominieren sollte und die Wahl mit absoluter Mehrheit auf Demhasajs Sonntagsschuss gegen Winterthur fiel. «Die Führung entschied sich hingegen, ein Tor von Hélios Sessolo zu nominieren», erinnert sich der Fussballer. Demhasaj befand sich ausserhalb des FCS-Radars, abgeschoben, verdrängt. Ära Brühl Er brach mit dem FCS schliesslich ganz und durfte sich im Pandemiesommer 2020 dem SC Brühl anschliessen. Er arbeitete gleichzeitig als Logistiker in Wil SG und pendelte zwischen Schaffhausen und St. Gallen hin und her. Diese Phase war nicht minder hektisch, denn auch die Kronen befanden sich dazumal im Abstiegskampf, doch mithilfe des später ebenfalls verpflichteten André Luis Neitzke mauserte sich Brühl immer mehr zum Geheimfavoriten. Im September 2022 heiratete Asllan Demhasaj seine Vanessa, die in Erwartung der gemeinsamen Tochter war. Es folgten ein Jobwechsel zu einem Unternehmen in Frauenfeld, wo er als Telematiker Glasfaserkabel verlegt, und ein Umzug nach Amriswil, um an Fahrzeit zu sparen, ehe ihn eine Verletzung fast ein halbes Jahr ausser Gefecht setzte. «Da realisierte ich, dass ich mehr Zeit mit der Familie verbringen möchte. Zudem fehlte uns die Nähe der Verwandtschaft, derweil meine Frau weiterhin hier arbeitete.» Also kehrten sie wieder zurück. «Und es steht uns ein weiterer Umzug bevor, da wir ein zweites Kind erwarten», strahlt der 26-Jährige. Ein kleines Häuschen mit Garten mitten im schönen Chläggi soll im April bezogen werden. Am Samstag gegen Chur 97 Asllan Demhasaj lächelt, als er erzählt, dass er sich schon während des Entscheidungsprozesses mit dem Fussball aufzuhören, überlegte, sich dabei der Spielvi anzuschliessen. Es scheint, als hätten sich Demhasaj und der Verein gegenseitig gefunden. Mit der SVS wird der Aufstieg in die 1. Liga angestrebt, Demhasaj – ganz der Profi – mahnt: «Die Rückrunde muss erst gespielt werden. Doch so professionell wie Luca Tranquilli seinen Job als Trainer ausübt, bin ich überzeugt, dass das gut kommt.» Am besten schon am kommenden Samstag, wenn die Spielvi wieder in den Ligabetrieb einsteigt und Chur 97 um 16 Uhr auf dem Bühlplatz empfängt.

Bock | Dienstag, 12. März 2024 3 Nachrichten Zusammen für eine blühende zukunft Klimawandel stoppen, Biodiversität fördern und Städte kühlen: Dies sind nur einige positive Effekte von Bäumen. Aus diesem Grund sind das Anpflanzen und die Pflege in unseren Gärten umso wichtiger. Genau dazu wollen die Mitglieder von MYBLUEPLANET in Schaffhausen animieren und alle Teilnehmenden finanziell unterstützen. Startschuss der Aktion ist dabei am 25. März in Neuhausen. UMWELTPROJEKT SCHAFFHAUSEN Mevina Portner «Auch wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen», soll Martin Luther, Urheber der Reformation 1517, einst gesagt haben. Das Symbol des Baums steht für das Leben und die Hoffnung. Dies kommt nicht von ungefähr, denn Bäume spielen in unserem Leben eine wichtige Rolle. «Viele denken, dass man den Klimawandel nicht mehr stoppen kann», erzählt Peter Hartmeier, Mitglied von MYBLUEPLANET. «Doch mit dem Pflanzen von Bäumen kann jede und jeder in diesem Land etwas gegen die Folgen unternehmen.» Genau dazu will der ehemalige Chefredaktor des Tagesanzeigers zusammen mit den anderen Schaffhauser MYBLUEPLANET-Mitgliedern Hans-Jörg Graf, Barbara und Kurt Gehring sowie Silvia Huber animieren. Die Gründung geht auf das Jahr 2007 und den Swissair Pilot Daniel Lüscher zurück. Dieser flog regelmässig über die Arktis und bemerkte eine eindeutige Veränderung. «Ich sah das Packeis unter mir schmelzen wie ein Soft Ice in der Sommersonne. Und ich dachte, jemand sollte echt etwas dagegen tun.» – So wird Daniel Lüscher auf der Website der Organisation zitiert. Im Laufe der Jahre schlossen sich immer mehr Personen dem Verein an, mit dem Ziel, in der Schweiz eine entscheidende Rolle im Klimaschutz zu spielen. «Im Gegensatz zu den Klimaklebern versucht MYBLUEPLANET mit kleinen Aktionen wirklich etwas zu bewirken», so Peter Hartmeier. «Deshalb animieren wir nun im Kanton Schaffhausen Personen dazu, einen Baum in ihrem Garten zu pflanzen, wobei wir diese finanziell unterstützen.» Positiver Einfluss Die Vorteile von Pflanzen im Garten sind vielseitig. Dies weiss auch der Mediziner Hans-Jörg Graf, der sich schon immer sehr für Bäume interessierte: «Bäume intervenieren zum einen bei der Veränderung vom Klima. Ein 20 Meter grosser Baum produziert 10 000 Liter Sauerstoff im Jahr, was für 5 bis 10 Personen zum Leben reicht. Zudem speichert er in einem Kubikmeter Holz eine Tonne CO2. Zusätzlich sind Bäume Lebensraum für unzählige, zum Teil bedrohte Arten.» Auch bei der Abkühlung von Städten wirken Bäume Wunder, denn diese spenden Schatten und verdunsten Wasser. Dazu verweist der Medizinier auf eine niederländische Studie, welche beweist, dass man unter einem Baum die Temperatur 10 bis 15 Grad kühler empfindet als auf dem schattenlosen Rasen. Zudem filtert ein grosser Baum 100 Kilogramm Staub und Mikropartikel pro Jahr aus der Luft. «Auch auf das seelische Wohlbefinden hat er einen positiven Einfluss», führt der Mediziner weiter aus. «So beweist eine Studie aus Schweden, dass die Hospitalisation kürzer ausfällt, wenn die Patient:innen eine Aussicht auf Bäume geniessen.» Finanzielle Unterstützung Während man in den 1950er-Jahren in der Schweiz noch in fast jedem Garten grosse Bäume sah, findet man heute häufig nur noch Rasenfläche und kleine Sträucher. «Als ich in Amerika, genauer gesagt in Neuengland, unterwegs war, staunte ich über die grossen Bäume neben den Häusern», berichtet Hans-Jörg Graf. «In der Schweiz hingegen sah ich zuletzt nur in Ernen, einem Dorf im Wallis, grosse Bäume in den Gärten. Mit unserer Aktion wollen wir erreichen, dass auch die Bewohner:innen in der Region Schaffhausen wieder ein besseres Verhältnis zu Bäumen entwickeln.» Zum einen geht es bei der Aktion darum, dass neue Bäume gepflanzt werden. Zum anderen ist es aber genauso wichtig, dass alte Bäume gepflegt werden, denn bis ein junger Baum die volle Kraft entwickelt hat, dauert es Jahrzehnte. Alle, die sich für einen Baum im Garten entscheiden, werden dabei finanziell unterstützt. Dazu schlossen sich neben MYBLUEPLANET die Schaffhauser Kantonalbank, Carlos Klaiber und der Lotteriefonds des Kantons als Sponsoren dieser Aktion an. Dabei übernehmen sie 40 Prozent der Kosten und maximal 200 Franken. Startschuss des Projekts Am 25. März findet der Kick-off der Aktion in Neuhausen an der Schützenstrasse 47 statt. Dabei informiert das Team nochmals über die Aktion und die ersten Bäume werden gleich vor Ort gepflanzt. Hiermit hoffen die Initianten, so viele Gartenbesitzer:innen wie möglich im Kanton Schaffhausen zu erreichen und dazu zu bewegen, einen Baum zu pflanzen und so etwas Gutes für die Umwelt zu tun. «Wir haben erst mit wenigen darüber gesprochen», gibt Peter Hartmeier zu. «Trotzdem stossen wir auf unglaublich viel Sympathie». Dem ehemaligen Journalisten ist klar, dass man mit so einer Aktion nicht die Welt retten kann. Trotzdem ist er davon überzeugt, dass alle einen kleinen Beitrag für eine bessere Zukunft leisten können. Natürlich hoffen die Initianten, mit dieser Aktion auch die umliegenden Kantone zu erreichen. Doch zuerst lautet die Devise des Teams: «think global, act local.» In vielen Regionen der Schweiz findet man in Gärten kaum noch grosse Bäume. Nicht so in Ernen, einem Dorf im Wallis: Dort ragen sie noch bis über die Dächer hinaus. Bild: zVg. «Wir sichern Stars in Town langfristig ab» Das Stars in Town schliesst sich neu dem Festival-Verbund der Gadget abc Entertainment Group an. Für die Besucher:innen ändert sich nichts: Die Organisation des Festivals bleibt bei Adrian Brugger und seinem Team in Schaffhausen. FESTIVAL SCHAFFHAUSEN Lara Gansser Neue Wege für eine langfristige Sicherung des Festivals: Das Stars in Town schliesst sich dem Festival-Verbund der Gadget abc Entertainment Group an. An der Organisation und der Veranstaltungskultur ändert sich nichts. Synergien nutzen «Wir diskutierten immer wieder, wie es in diesem Markt weitergehen kann», so Christoph Huber, der nicht nur Director Festivals & Events der Gadget abc Entertainment Group ist, sondern auch Verwaltungsratsmitglied der Stars in Town AG. «Der Zusammenschluss war folgerichtig.» Seit nun mehr als zehn Jahren pflegt das Stars in Town eine intensive Partnerschaft mit Gadget, unter anderem war Christoph Huber in den vergangenen zehn Jahren mitverantwortlich für das Booking. Zum Festival-Verbund gehören weiter das OpenAir St.Gallen, das SummerDays Festival Arbon, das Seaside Festival in Spiez, Unique Moments im Landesmuseum Zürich und das Radar Festival in Zürich. 2020 schloss sich Gadget dem europäischen Branchenprimus CTS Eventim an. «Ein Festival ist ein Hochrisikogeschäft. Nach Corona hat sich dies verschärft», so Festivaldirektor Adrian Brugger zu den Beweggründen. «Zwangsläufig ging es darum zu entscheiden, mit wem wir in Zukunft weitergehen, um das Budget zu optimieren und vor allem um Synergien zu nutzen.» Durch die Aufnahme in die Gadget abc Entertainment Group erhält Stars in Town direkten Zugriff auf das umfassende Gadget-Netzwerk und profitiert vor allem bei Booking, Ticketing, Marketing und Sponsoring von den erweiterten Möglichkeiten. Umgekehrt stellt Stars in Town mit seiner regionalen Verwurzelung eine nachhaltige Verstärkung für die Gruppe dar. «Ein Netzwerk in diesem umdrängten Markt ist die richtige Richtung», meint auch Christoph Huber. «Mit Stars in Town haben wir eines der qualitativ besten Festivals der Schweiz gewonnen.» Das Stars in Town lockt jährlich rund 60 000 Besucher:innen in die Schaffhauser Altstadt. Neu gehört das Festival zum Verbund der Gadget abc Entertainment Group. Bild: Lara Gansser «Das Stars in Town steht auf soliden Beinen, es war kein Zwang, das Festival zu verkaufen», so Adrian Brugger weiter. Doch mit Blick auf die mittel- und vor allem langfriste Planung, sei es ein vernünftiger Schritt. «Einerseits hat die aktuelle Marktsituation seit Corona damit zu tun, andererseits geht es darum, eine neue Generation zu lancieren.» Damit spricht er das Thema Nachfolgeregelung an. «Wir sichern Stars in Town langfristig ab.» Für die Besucher ändert sich nichts Die unternehmerische Eigenständigkeit und das künstlerische Profil des Festivals bleiben auch in Zukunft intakt. Adrian Brugger behält seine Beteiligung als Minderheitsgesellschafter bei Stars in Town bei und setzt seine Arbeit in unveränderter Funktion fort. Der Verwaltungsrat der Stars in Town AG setzt sich neu zusammen aus: Adrian Brugger (VRP), Christof Huber (Gadget), Cyrill Stadler (Gadget) und Ferdinand Krämer (CTS Eventim). Die bisherigen Verwaltungsräte Urs Peter Naef, Markus Höfler und Bernhard Klauser, ergänzt durch Alex Blunschi, langjähriger Moderator und Begleiter des Festivals, werden neu als Advisory Board weiterhin beratend zur Seite stehen. Auch für Mitarbeitende, Crew, Besucher:innen und Partner:innen ändert sich nichts, wie die Verantwortlichen im Interview mit dem «Bock» nochmals betonen. Das Festival wird weiterhin von Schaffhausen aus vom Team um Festivaldirektor Adrian Brugger organisiert. «Es ist ein Schaffhauser Festival, das durch Schaffhauser realisiert wird.» Weiter sei es nicht die Intention, die Veranstaltung zu vergrössern. «Die Besucher:innen werden gar nichts spüren. Wenn, dann dass noch mehr Qualität auf den Platz kommt.» Denn eines sei klar: «Unser Konzept basiert auf dieser Altstadt, das ist unser USP.» Kandidaturen Dani Spitz, der für die GLP seit 2021 im Grossen Stadtrat politisiert, ist seit Beginn Mitglied der wichtigen Geschäftsprüfungskommission. Der Vorstand der GLP sieht in ihm den idealen Kandidat für den Regierungsrat und beschloss, ihn an der Mitgliederversammlung am 10. April als Spitzenkandidat zur Nomination zu empfehlen. Er ist Gründungsmitglied der GLP Schaffhausen. Als ehemaliger Lehrer an der HKV Schaffhausen und langjähriger Leiter der Dienststelle Sport, Familie und Jugend sowie als kantonaler Sportbeauftragter kennt der Politiker die Ansprüche der Privatwirtschaft sowie der öffentlichen Hand bestens. Er ist auf verschiedenen Ebenen sehr gut in unserem Kanton vernetzt. Im Grossen Stadtrat hat er sich als sachorientierter Politiker ohne ideologische Scheuklappen einen Namen gemacht und ist stets an zukunfts- und mehrheitsfähigen Lösungen interessiert. Auch Marco Planas kandidiert für die Stadtratswahlen vom 18. August. Nach zehn Jahren im städtischen Parlament, welches er 2021 präsidierte, möchte sich der parteilose Politiker nun als Stadtrat für eine lebenswerte Stadt Schaffhausen einsetzen. Dort will er in der Exekutive versuchen, Brücken zu schlagen und eine konstruktive, sachpolitische und vor allem ideologiefreie Zusammenarbeit über die Parteigrenzen hinaus zu pflegen. Wichtig ist für ihn dabei auch der Kontakt zur Bevölkerung. Aufgrund seiner Biografie liegt ihm das Bildungswesen sehr am Herzen. Auch das lokale Gewerbe und die Gastronomie sind weitere Steckenpferde seiner Politik. (shb.)

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