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BOLD THE MAGAZINE No.14

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56 | BOLD THE MAGAZINE KUNST & KULTUR | HÖRENSWERT | IM GESPRÄCH BACH IST MEIN HERO DANIEL SCHMAHL IM GESPRÄCH AUTOR: F. REIP Die virtuose, feinstgesponnene Klassik des Komponisten, Kapellmeisters und Kantors Johann Sebastian Bach in den Lesarten des Jazz – die musikalische Herausforderung könnte kaum größer sein, kaum reizvoller. Der Trompeter und Flügelhornist Daniel Schmahl und der Organist Johannes Gebhardt stellen sich ihr immer wieder. Nach dem Debüt „Back To Bach“ (2006) erschien im Jahr 2012 das Album „Chattin’ With Bach“. Im Juni diesen Jahres erfuhr Schmahl dann den Ritterschlag seiner Zunft: die Einladung zum renommierten Bachfest in Leipzig. Zwischen Konzerten in der kleinen Georgenkirche in Waren an der Müritz und dem gewaltigen Berliner Dom traf BOLD THE MAGAZINE Daniel Schmahl zum Interview in seiner Wahlheimat Neubrandenburg ... Herr Schmahl, erzählen Sie uns doch zunächst ein bisschen über Ihren musikalischen Hintergrund. Mein Vater war einer der bedeutenden Sologeiger der Nachkriegszeit, und mir war schon als kleiner Junge klar, dass auch ich ein Instrument spielen wollte. Meinem Vater war die Geige nicht recht – vielleicht um zu vermeiden, dass der Sohn im Schatten des großen Vaters steht. Doch irgendwann gab er nach. Ich hatte eine fantastische Lehrerin, an die ich mich noch heute erinnere, doch als wir von Dresden nach Wilhelmshorst zogen, einen kleinen Villenvorort zehn Kilometer vor Potsdam, fand sich dort leider Gottes kein Geigenlehrer, der meinem Vater genügt hätte. Ich spielte dann ein paar Jahre Klavier, ehe wir nach Leipzig zogen. ... der zentralen Wirkungsstätte von Johannes Sebastian Bach ... Ich habe dort viel mitbekommen. Wir hatten ein Abonnement im Gewandhaus, so dass ich viel Brahms, Bruckner oder Tschaikowski hörte, aber natürlich auch die Kirchenmusik in der Thomaskirche. Dort hörte ich auch mit 12 oder 13 den Trompeter Ludwig Güttler – das war meins! In der Musikhochschule, an der ich gerade Fagott lernte, riet man mir ab, doch mit 16 hörte ich Güttler erneut und beschloss: Ich muss das machen. Ich nahm also Trompetenunterricht – und fand mich ein halbes Jahr später an der Hanns Eisler Musikhochschule in Berlin wieder. Und dann ... kam eine lange qualvolle Zeit auf mich zu! (lacht) Was passte nicht? Ich hatte einen schlechten Lehrer und spielte jahrelang mit einer falschen Methode Trompete. Natürlich dachte ich lange, dass es an mir lag. Ich brach das Studium in Berlin ab, stieg später in Weimar wieder ein – und stellte meine Technik um. Jahre später besuchte ich einen Workshop bei Professor Malte Burba: Er konnte mir alles logisch erklären und das Spiel neu beibringen. Mit Mitte 30 baute ich also mein komplettes System um und konnte so meine Technik fast ohne Grenzen entwickeln. Ohne Burba, der sich heute übrigens die Professur in Dresden mit Till Brönner teilt, würde ich heute wohl nicht mehr Trompete spielen. Er ist mein musikalischer Lebensretter. Wann kamen Sie zum ersten Mal mit Bachs Musik in Kontakt? Das kann ich genau sagen: Das war in der Thomaskirche zu einer seiner Motetten. Ich war 12 oder 13 und unglaublich fasziniert von dieser Musik, ihrer Vielschichtigkeit und Komplexität – herrliche, großartige Stücke, die man auch ohne tiefgründige musikalische Ausbildung genießen und in sich aufnehmen kann.

KUNST & KULTUR | HÖRENSWERT | IM GESPRÄCH BOLD THE MAGAZINE | 57 Fotos: A. Noack, O. Matthes, Chong Daniel Schmahl konnte sich in wenigen Jahren international etablieren.

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