BOLD THE MAGAZINE No.14
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LEIDENSCHAFT
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ZEITGEIST | LIFESTYLE | KUNST | KULTUR | MODE | TREND
D 4.80 EUR | AT 5.50 EUR | CH 8.50 CHF BOLD THE MAGAZINE 14 | 2014 | 1
WWW.BOLD-MAGAZINE.EU
THE MAGAZINE
LEIDENSCHAFT
ERGREIFENDE EMOTION | SALZBURGER FESTSPIELE | C.A.R. | BACH IST MEIN HERO: DANIEL SCHMAHL
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2 | BOLD THE MAGAZINE
W
BOLD THE MAGAZINE | 3
ILD
4 | BOLD THE MAGAZINE REISE | MADRID | CORRIDAS UND FLAMENCO
REISE | MADRID | CORRIDAS UND FLAMENCO
BOLD THE MAGAZINE | 5
shop online: www.milestone-jackets.com
6 | BOLD THE MAGAZINE
INHALT
BOLD THE MAGAZINE
INHALT
EINSTIEG
REISE
Leidenschaft:
Ergreifende Emotion
10
Kanada:
Im Land der Superlative
60
MODE
Sublime Passion
Full of Emotion
Summer Breeze
12
22
98
Toronto:
Stadt der Gegensätze
Chicago:
Home of the Blues Brothers
68
76
KUNST & KULTUR
LIFESTYLE & TREND
Kultur als Leidenschaft:
Salzburger Festspiele
36
Ibiza:
Zeitreise
84
BOLD THE MAGAZINE 14 2014
Fotograf (Titel): D. Schaper
Model (Titel): D. Kaddatz (Modelfabrik)
Sehenswert:
Die innovative Kunstmesse C.A.R.
Planet Ocean
Time for the Planet
40
44
DIE LETZTE SEITE
Impressum
BOLD IM NETZ
106
Bluse: Michael Michalsky
Kette: Khawary Jewellery
(www.khawary.de)
Hörenswert:
Ultimativ ursprünglich
Track-by-Track:
Cats On Trees
Bach ist mein Hero
Daniel Schmahl
52
49
56
Blog:
www.boldmag.eu
App:
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8 | BOLD THE MAGAZINE
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10 | BOLD THE MAGAZINE EINSTIEG | LEIDENSCHAFT
ERGREIFENDE
EMOTION
LEIDENSCHAFT
AUTOR: H. G. TEINER
Einer so schillernden Angelegenheit
wie der Leidenschaft steht eine unbedingt
vielschichtige Betrachtungsweise
zu: „Keine andere literarische Form als
das Essay – der „Versuch“ – ist angemessen,
sich diesem Phänomen anzunähern,
dessen Wahrnehmung zudem
durch allerhöchste Subjektivität gekennzeichnet
ist. Der analytische Blick auf
dem Hintergrund mehrerer unterschiedlicher
Disziplinen wie der Literaturgeschichte,
der Bildenden Kunst, Theologie
und Philosophie sowie der aktuellen
psychologischen Fachliteratur bringt
zutage, dass die Leidenschaft keineswegs
nur eine helle, leichte Seite hat, sondern
auch eine dunkle, abgründige. Erst,
wenn beide Seiten zu ihrem Recht
kommen, kann Leidenschaft sich in ihrer
Ganzheit entfalten“, stellte die Autorin
C. Juliane Vieregge fest und schrieb das
Buch „Die Perle in der Auster“. Versuchen
wir also uns der Leidenschaft auf
verschiedenen Wegen anzunähern ...
„Wir designen keine Fahrzeuge – wir
kreieren Gefühle. Jedes Detail, das wir
gestalten, alles was wir tun, verfolgt nur
ein Ziel: Leidenschaft zu wecken.“ Das
emotional ausgerichtete Werben eines
großen deutschen Automobilherstellers
(BMW) verspricht dem empfangsbereiten
Käufer, dass sein Design nichts
weniger sei, als der Beginn einer langen
Leidenschaft – der Start in die Freiheit,
ins Abenteuer – voll faszinierender
Schönheit. Eine Begeisterung,
die Herzklopfen auslöst und Emotionen
weckt, und dass trifft auch genau
den Kern der Sache: Wir kaufen kein
einfaches Fortbewegungsmittel, sondern
erweitern und bereichern unsere persönlichen
Gefühls- und Erlebniswelt. Die
Krone der Sache, ist die Leidenschaft:
Sie überwindet die berechnende Rationalität,
um uns in die Höhen der überschwänglichen
Freude zu führen.
„Nehmt die Liebe weg, und es bleiben
keine Leidenschaften – setzt sie hinzu,
und sie werden alle wieder geboren.“ Der
Bischof Jacques Bénigne Bossuet zeigt
mit seinen Worten aus dem 17. Jahrhundert
einen unleugbaren Zusammenhang
unmissverständlich auf: Die
modernen Unternehmensabteilungen für
Human Resources suchen Bewerber und
EINSTIEG | LEIDENSCHAFT
BOLD BOLD THE THE MAGAZINE | 11
schließlich Mitarbeitende, die mit
Leidenschaft, und wohl auch mit Liebe in
irgendeiner Form, für das Unternehmen,
für das Produkt brennen. Der eingangs
beschriebene Autobauer (BMW) führt
indes auch das Ranking der beliebtesten
Arbeitgeber in Deutschland an
– das ist kein Zufall: So hat das Unternehmen
klare Anforderungen für seine
Mitarbeiter formuliert und die Personalleitung
kommuniziert eindeutig, dass
man Leidenschaft für sein Thema mitbringen
muss, um im Unternehmen
erfolgreich Karriere zu machen. Engagement,
Begeisterung und Leidenschaft
zählen heute zu den bevorzugten und
kaum erlernbaren Grundeigenschaften
des zukünftig Mitarbeitenden, fehlende
Detailkenntnisse können dagegen meist
in der beruflichen Praxis ergänzt werden.
Kurt Tucholsky hatte in den 30er Jahren
des letzten Jahrhunderts davon nichts
geahnt, er schrieb noch in Verkennung
der wirtschaftlichen Ernsthaftigkeit:
„Der Mensch hat neben dem Trieb der
Fortpflanzung und dem, zu essen und zu
trinken, zwei Leidenschaften: Krach zu
machen und nicht zuzuhören.“
„Leidenschaft ist eine Art Fieber des
Geistes, das uns schwächer verlässt, als
es uns vorgefunden hat.“, so schreibt
William Penn in „Früchte der Einsamkeit“.
Ein leidenschaftlicher Kuss ist
nicht zwangsweise, jedoch oft das Entrée
einer innigen Affäre oder Beziehung.
Sinnliche Körpercodes werden gesendet
und empfangen. Hormone werden ausgeschüttet,
welche die leidenschaftliche
Begierde noch mehr befeuern.
Nicht zuletzt der Hinweis: Innige Küsse
und der Austausch fremder Bakterienstämme
wirken sich insgesamt positiv
auf Körper und Seele aus, indem das
Immunsystem gestärkt, der Kreislauf
trainiert und die Zähne vor Karies
geschützt werden. Und schlank macht
es auch noch: Ein zwei Minuten langer
leidenschaftlicher Kuss verbraucht fünfzehn
Kalorien, so viel wie einhundert
Meter Joggen. Und aufgepasst, damit es
am Ende nicht doch stressig wird, sollte
man sich den Spruch des Dichters Franz
Grillparzer zu Herzen nehmen: „Eifersucht
ist eine Leidenschaft, die mit Eifer
sucht, was Leiden schafft.“
12 | BOLD THE MAGAZINE
BOLD BOLD THE THE MAGAZINE | 13
SUBLIME
PASSION
FASHION
FOTOGRAFIN: F. NETTEL
Outfit: Laurèl
Ohrringe: Swarovski
Link zur Fotografin:
www.franziska-nettel.de
Assistenz: M. Golembiewski (MBS) | Retusche: T. Csordas
Make-Up & Hair: S. Santalab (N Management using Bumble & Bumble and Chanel)
Styling: V. Uckermann, M. Geßler | Model: Patricia D. (Louisa Models)
Studio: MBS (www.mbs-team.de)
14 | BOLD THE MAGAZINE MODE | SUBLIME PASSION
linke Seite
Kette: Stilomio
Oberteil & Hose: Talbot Runhof
rechte Seite
Kleid: Guess By Marciano
Armreif: Vibe Harsløf
BOLD THE MAGAZINE | 15
16 | BOLD THE MAGAZINE
MODE | SUBLIME PASSION
BOLD BOLD THE THE MAGAZINE | 17
linke Seite
Kleid und Weste: Brunello Cucinelli
Schmuck: strawberry & cream
rechte Seite
 Top & Panty: La Perla
Overall : Nicole Stüber
Handschuhe: Roeckl
Kette: Stella & Dot
18 | BOLD THE MAGAZINE MODE | SUBLIME PASSION
linke Seite
Kragen: Laurèl
Kleid: GLAW
Gürtel Leder: Laurèl
Gürtel mit Steinen: B.Belt
Ring: Swarovski
rechte Seite
Jacke: Marcel Ostertag
Kleid: DIMITRI
Schmuck: Stilomio
BOLD THE MAGAZINE | 19
20 | BOLD THE MAGAZINE
MODE | SUBLIME PASSION
BOLD BOLD THE THE MAGAZINE | 21
linke Seite
Kleid: Baum und Pferdgarten
Kette: Nina Athanasiou
rechte Seite
Overall: GLAW
Schmuck: H&M Conscious
22 | BOLD THE MAGAZINE
BOLD BOLD THE THE MAGAZINE | 23
FULL OF
EMOTION
FASHION
FOTOGRAF: D. SCHAPER
Outfit: WORMLAND
www.wormland.de
Jacke: Pierre Balmain
Fahrzeuge:
Mit freundlicher Unterstützung von Jeep.
www.jeep.de
Link zum Fotografen:
www.dirk-schaper.de
Make-Up & Hair: L. Frohriep (Agentur Nina Klein)
Styling: Z. Khawary | Assistenz: T. Langenfeld
Models: O. Gonzales (Sight Management), D. Kaddatz (Modelfabrik)
Location: Station Berlin (www.station-berlin.de)
24 | BOLD THE MAGAZINE MODE | FULL OF EMOTION
Outfit: WORMLAND
Hemd: Scotch & Soda
Hose: DIESEL BLACK GOLD
Schuhe: DIESEL
Gürtel: THEO Wormland
Uhr: TAG Heuer
Ketten: Khawary Jewellery
Fahrzeug: Jeep Wrangler Unlimited
MODE | FULL OF EMOTION
BOLD BOLD THE THE MAGAZINE | 25
26 | BOLD THE MAGAZINE MODE | FULL OF EMOTION
MODE | FULL OF EMOTION
BOLD BOLD THE THE MAGAZINE | 27
Er
Outfit: WORMLAND
Hose: Pierre Balmain
Jacke: THEO Wormland
Schuhe: The Last Conspirary
Uhr: TAG Heuer
Ketten: Khawary Jewellery
Sie
Hose: Laurèl
Jeansjacke: DSQUARED2
Schuhe: Laurèl
Armband: Khawary Jewellery
Fahrzeuge: Jeep Renegade
und Willys MB (links)
28 | BOLD THE MAGAZINE MODE | FULL OF EMOTION
linke Seite
Outfit: WORMLAND
Hemd: Tiger of Sweden
Hose & Jacke: Atelier Scotch
Gürtel & Schuhe: HUGO BOSS
rechte Seite
Mantel & Schuhe: Laurèl
Fahrzeuge: Jeep
BOLD THE MAGAZINE | 29
30 | BOLD THE MAGAZINE MODE | FULL OF EMOTION
Er
Outfit: WORMLAND
Jacke, Hemd & Hose: DRYKORN
Gürtel & Schuhe: HUGO BOSS
Uhr: TAG Heuer
Sie
Outfit: MICHALSKY
Uhr: TAG Heuer
Armband: Khawary Jewellery
Fahrzeuge: Jeep Cherokee
(Limited & Trailhawk)
MODE | FULL OF EMOTION
BOLD BOLD THE THE MAGAZINE | 31
32 | BOLD THE MAGAZINE
MODE | FULL OF EMOTION
BOLD BOLD THE THE MAGAZINE | 33
linke Seite
Outfit: WORMLAND
Pullover: DIESEL BLACK GOLD
Hose: Pierre Balmain
rechte Seite
Rock & Schuhe: Laurèl
Uhr: TAG Heuer
Fahrzeuge: Jeep Cherokee Limited und
Jeep Renegade (rechts)
34 | BOLD THE MAGAZINE MODE | FULL OF EMOTION
MODE | FULL OF EMOTION
BOLD BOLD THE THE MAGAZINE | 35
Er
Outfit: WORMLAND
Hemd: Tiger of Sweden
Jeans: DSQUARED
Jacke: DIESEL BLACK GOLD
Schuhe: HUGO BOSS
Sie
Outfit: Laurèl
Fahrzeug: Jeep Grand Cherokee
Fotos: Salzburger Festspiele, M. Rittershaus („Der Rosenkavalier“ 2014)
36 | BOLD THE MAGAZINE
BOLD THE MAGAZINE | 37
SALZBURGER
FESTSPIELE
KULTUR ALS
LEIDENSCHAFT
AUTOR: J. M. BRAIN
Im allgemeinen wird der 22. August 1920 mit der erstmaligen Aufführung von Hofmannsthals
„Jedermann“, auf dem Salzburger Domplatz, als die Geburtsstunde der Salzburger
Festspiele genannt. Doch die Ursprünge reichen weiter zurück. Die erste Oper nördlich
der Alpen wurde vermutlich in Salzburg aufgeführt, denn am fürsterzbischöflichen Hof
zu Salzburg wurde seit jeher Musik und Theater gespielt.
In diese dichte künstlerische Atmosphäre wurde am 27. Januar 1756 Wolfgang Amadeus
Mozart hineingeboren. Seit 1842, als in Salzburg feierlich das Mozartdenkmal enthüllt
wurde, tauchte immer wieder der Gedanke auf, in Salzburg regelmäßig Mozart-Musikfeste
zu veranstalten. Bis dieser 1917, auf Initiative von Friedrich Gehmacher und Heinrich
Damisch, konkrete Formen annahm. Mit der „Jedermann“ Aufführung 1920 etablierten
sich die Salzburger Festspiele gänzlich und wurden, nicht zuletzt durch die Mitwirkung
des Bühnenbildners Alfred Roller, des Komponisten Richard Strauss und des Dirigenten
Franz Schalk, international bekannt.
Das die Salzburger Festpiele heute sind was sie sind oder vielmehr, wie sie sind –
liegt zum einen an Salzburg selbst, mit seiner festlich-berauschenden Atmosphäre,
der unprätentiösen Art in der man den internationalen Stars – im Cafe, Restaurant
oder in der Opernkantine – begegnen kann, frei nach dem Motto: total entspannt im
Emotionsgetümmel, und zum anderen an der Präsidentin der Salzburger Festspiele,
Dr. Helga Rabl-Stadler.
38 | BOLD THE MAGAZINE KUNST & KULTUR | SALZBURGER FESTSPIELE
BOLD traf die Grande Dame der Festspiele
zusammen mit Prof. Rupert
Stadler, Vorstandsvorsitzender der AUDI
AG, in Salzburg.
Welche Highlights hatte das 94. Jahr der
Salzburger Festspiele, aus Ihrer Sicht,
zu bieten?
Dr. Helga Rabl-Stadler: Das Filetstück
war in diesem Jahr die Premiere „Der
Rosenkavalier“ von Richard Strauss. Die
Komödie für Musik in drei Aufzügen von
Hugo von Hofmannsthal in der Regie von
Harry Kupfer und unter der musikalischen
Leitung von Franz Welser-Möst.
Das Oratorium „Isreal in Egypt“ von
Georg Friedrich Händel, das von unserem
langjährigen Freund Thomas Hengelbrock
dirigiert wurde, ist ebenfalls hervorzuheben.
Die Aufführung fand zunächst in
Ingolstadt, im Rahmen der AUDI Sommerkonzerte,
statt und war hier wie dort ein
großartiges musikalisches Erlebnis.
Die Parade-Oper der Wiener Philharmoniker
(„Der Rosenkavalier“) wurde
„unzensiert“ und in voller Länge – mit
noch mehr Schürzenjägertum, wie von
Strauss ursprünglich vorgesehen – aufgeführt.
Prof. Rupert Stadler: Im Strauss-Jubiläumsjahr,
bei den Salzburger Festspielen,
war die Premiere des „Rosenkavaliers“
auch für mich ein besonderes Erlebnis.
Die Audi Night im Anschluss an die
KUNST & KULTUR | SALZBURGER FESTSPIELE
BOLD BOLD THE THE MAGAZINE | 39
Aufführung war wiederum ein großer
Erfolg – seit 2006 laden wir jeden Sommer
zu diesem Get-together ein.
AUDI ist ein langjähriger Partner der
Festspiele. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit?
Dr. Helga Rabl-Stadler: Übergreifend, im
besten Sinne: seit 1994 gibt es regelmäßige
Gastspiele der Salzburger Festspiele
in Ingolstadt.
Prof. Rupert Stadler: Kreativität und
Innovation sind der Schlüssel zum Erfolg.
Für Kunst und Kultur gilt das ebenso wie
für uns.
Mit der Audi ArtExperience begeistern
wir seit mehr als 50 Jahren Menschen
international – auch mit eigenen Musikprojekten
wie der Audi Jugendchorakademie
oder den Audi Sommerkonzerten.
Unsere Kulturpartnerschaft mit
den Salzburger Festspielen leben wir seit
nunmehr 20 Jahren und freuen uns auf
die weitere Zusammenarbeit. Gemeinsam
haben wir in Salzburg ein Ziel: Kulturgenuss
auf Weltklasse-Niveau. Auch darin
sehen wir unsere gesellschaftliche Verantwortung.
Kultur als Leidenschaft – ist vielleicht
das Erfolgs-Geheimnis der Salzburger
Festspiele – locker, nah am Publikum
und auf höchstem Niveau (www.salzburgerfestspiele.at,
www.audi.de).
40 | BOLD THE MAGAZINE
KUNST & KULTUR | SEHENSWERT
C.A.R.
DIE INNOVATIVE
KUNSTMESSE
AUTOR: G. TEINER
Die Herbst-C.A.R. (Contemporary Art
Ruhr) findet an einem ebenso passenden
wie außergewöhnlichen Ort statt, der für
den strukturellen Wandel einer ganzen
Region steht und von vergangener, vieler
Hände Arbeit erzählt. Die Zeche Zollverein
in Essen steht sowohl für die millionenschweren
Stahlbarone des Ruhrgebiets
als auch für die schuftenden
Malocher, welche den vergangenen
Reichtum der Region ermöglichten. Die
Begegnung von Industrie-Architektur
und moderner Kunst öffnet einen weiten
Spannungsbogen, in dessen Raum die
Kunstwerke anfangen zu interagieren.
Zum Ausstellungskonzept der C.A.R.
gehört, dass sich Newcomer, Avantgarde
und etablierte Galerien gleichermaßen
präsentieren. Die Messe stellt großzügig
Raum zur Verfügung, in welchem neue
Werke in kommunikativer Atmosphäre
vorgestellt werden, und versteht sich als
ein Ort für Entdecker. Veranstalter und
Initiatoren sind Silvia Sonnenschmidt und
Thomas Volkmann (Galerie und Agentur
162). In diesem Spätsommer findet die
innovative Kunstmesse der C.A.R. in den
Hallen 5, 6, 8, 12 und 35 des SANAA-
Gebäudes, auf dem UNESCO-Welterbe
Zollverein, statt. Innovative Galerien für
zeitgenössische Kunst, Kunstprojekte,
Institutionen und ausgewählte C.A.R.-
Talente nehmen teil.
Das Rumänien-Special des Frühjahres
wird fortgesetzt. Galerien aus Seoul
(Südkorea) stellen erneut ihre Kunst vor.
Die Galerie White Birch aus Seoul, zum
zweiten Mal dabei, präsentiert eine vielseitige
Mischung koreanischer Künstler,
darunter Malerei von Young Jea Kim.
Die Galerien Jinsun, On, IconK und Neo
Edition kommen ebenfalls aus Seoul nach
Essen. Als Newcomer sind die Eka & Moor
Art Gallery aus Madrid (Spanien) und die
Gallery ISOLO 17 aus Verona (Italien), zum
ersten Mal dabei und präsentieren zeitgenössische
Malerei, Zeichnung, Skulptur
und Fotografie. Sonderausstellungen, die
C.A.R.-Video-Lounge und ein Rahmenprogramm
mit Performances und Workshops
runden das Programm ab. Die Folkwang
Universität der Künste ist mit einer
Präsentation von Werken ihrer Studierenden
und erstmals mit einer Studienberatung
vor Ort vertreten.
Erstmalig ist das CAMP der C.A.R. mit
einem innovativen Marktforum vertreten
und bietet der Kreativwirtschaft ein interdisziplinäres
Labor und eine entwicklungsfähige
Plattform. Die Veranstalter
der C.A.R. haben die Idee, die Kreativen
in der Ruhr-Region zu vernetzen und
ein verstärkendes Crossover von Kunst,
Musik, Film, Mode, Architektur, Medien,
Lifestyle und Wirtschaft anzustoßen.
CAMP möchte zu neuen Denkansätzen
und Problemlösungen ermutigen und
der heterogenen Szene der Region ein
Gesicht geben.
Zum zweiten Mal findet das von der
Alfred und Cläre Pott-Stiftung geförderte
Künstlerprogramm Ruhr statt, das junge
Talente der Ruhr-Region entdecken und
regional wie international vorstellen
möchte. Die BOLD Kunst- und Kulturredaktion
saß In diesem Jahr erstmals mit
in der Jury – zur Auswahl der in das Förderprogramm
aufzunehmenden Künstler.
C.A.R. – Contemporary Art Ruhr
24. bis 28. Oktober 2014
Zeche Zollverein
Gelsenkirchener Strasse 181, 45309 Essen
www.contemporaryartruhr.de
KUNST & KULTUR | SEHENSWERT
BOLD THE MAGAZINE | 41
Galerie Augarde
Aaron Vidal Martinez, „Jess und ich“
42 | BOLD THE MAGAZINE KUNST & KULTUR | SEHENSWERT
Gallerie Whitebirch
Young Jea Kim, Cautious 2014 (Acryl auf Leinwand, 72 cm x 91cm)
KUNST & KULTUR | SEHENSWERT
BOLD THE MAGAZINE | 43
Bild: K. Grosse
Foto: NONAM
Foto: www.visitmuve.it
Katharina Grosse zählt bereits seit Jahren
zu den international bedeutendsten
Künstlerinnen ihrer Generation. Seit
2010 ist sie Professorin für Malerei an
der Kunstakademie Düsseldorf, arbeitet
in Berlin und schafft Situationen, die
Farbe physisch spürbar machen. Aus
der Malerei kommend, weitet sie ihre
raumgreifenden Arbeiten seit den 90er-
Jahren als mächtige Farb-Vorstöße in den
körperlich erfahrbaren Raum aus. In ihren
raumfüllenden Arbeiten sind Grenzen
dazu da, betont und überschritten zu
werden. Böden werden zu Bildern, Farbe
zur Landschaft, Räume und Funktionsobjekte
zu Skulpturen. Im Kunsthaus
Graz beschäftigt sich Katharina Grosse
mit Reduziertem, Anspielungshaftem
und dem Theatralischen der Farbe. Der
Farbraum wird zum Bühnenraum, in
welchem auch dem Licht eine bedeutende
Rolle zuteil wird.
Das NONAM zeigt in seiner Dauerausstellung
spannende Einblicke in die Welt
der Indianer und Inuit. Die Besucher
begeben sich auf eine Entdeckungsreise
von der Arktis bis in den Südwesten
Nordamerikas. Dem Thema entsprechend
sind zeichnerische Landschaftsund
Portrait-Meisterwerke zu sehen: Der
deutsche Forscher Maximilian Prinz zu
Wied engagierte für seine Forschungsreise
nach Nordamerika den jungen
Schweizer Maler Karl Bodmer (1809 -
1893), der Land und Leute in eindrucksvollen
und detailgetreuen Arbeiten
festhielt. Diese Illustrationen gelten bis
heute als Höhepunkte der bildnerischen
Darstellung indigener Völker. Zusätzliche
Sonderausstellungen, wie zum Beispiel
„Land, Kunst, Horizonte - Land im Spiegel
zeitgenössischer indigener Kunst“ (bis
07.09.2014), erweitern das sehenswerte
Angebot.
In einer Ausstellung an Exponaten
riechen? Ein beachtenswertes Museum,
das vor kurzer Zeit mit neuem Ausstellungskonzept
wiedereröffnet wurde,
widmet sich der Welt der flüchtigen Duftstoffe:
Die einzigartige Dauerausstellung
ist im Palazzo Mocenigo in der Lagunenstadt
Venedig zu finden. Besucher
dürfen hier riechen und die Geschichte
der Essenzen, Parfüms und ihrer kunstvollen
Behältnisse aktiv erkunden. Das
gesamte Museum präsentiert auch sehr
eindrucksvoll die Geschichte alter Stoffe
und Kostüme. Der Lifestyle in all seinen
Wandlungen durch die Jahrhunderte
wird sinnlich erfahrbar. Das Museum
beherbergt eine Sammlung von mehr als
2.500 Parfüm-Flakons sowie handgefertigte
Destillations-Glasbehälter. Das erste
Buch über Kosmetik in der westlichen
Welt gehört ebenfalls zu den exklusiven
Exponaten.
Katharina Grosse – Wer, ich? Wen, Du?
Bis: 12. Oktober 2014
Land, Kunst, Horizonte
Bis: 7. September 2014
Museo Palazzo Mocenigo
Dauerausstellung
Kunsthaus Graz
Lendkai 1, 8020 Graz
www.museum-joanneum.at
Nordamerika Native Museum
Seefeldstrasse 317, 8008 Zürich
www.nonam.ch
Palazzo Mocenigo
Santa Croce 1992, 30135 Venezia
www.mocenigo.visitmuve.it
Fotos: OMEGA „Time for the Planet“ (Lighthouse Reef Atoll, Belize)
44 | BOLD THE MAGAZINE
BOLD THE MAGAZINE | 45
PLANET OCEAN
TIME FOR
THE PLANET
AUTOR: J. M. BRAIN
Im Einvernehmen aller Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen wurde 1992, auf dem
Weltgipfel in Rio de Janeiro, die Rettung der Weltmeere beschlossen. 22 Jahre später,
sind gerade einmal 1,4 Prozent der Meere als Schutzgebiete ausgewiesen. Mit Blick
auf die Zeitspanne und die Tatsache, dass die Ozeane 70 Prozent der Erdoberfläche
bedecken, ist das bisher erzielte Ergebnis des Beschlusses recht mager.
Im Zuge einer Partnerschaft hat OMEGA und die GoodPlanet Foundation seit 2011
mehrere Projekte initiiert, um auf die brisante Lage aufmerksam zu machen. In
diesem Jahr riefen beide Partner die Initiative „Time for the Planet“ ins Leben, die zwei
Projekte in Indonesien umfasst. Zum einen sollen die Mangroven und Seegraswiesen
in diesen Gebieten erhalten werden und zum anderen das Umwelt-Bewusstsein der
Bevölkerung auf den Inseln Bahoi und Tanakeke geschärft werden.
46 | BOLD THE MAGAZINE
KUNST & KULTUR | SEHENSWERT
Die Häuser der Kuna-Ureinwohner auf
Robeson Island sind direkt vom Anstieg
der Meeresspiegel bedroht.
KUNST & KULTUR | SEHENSWERT
BOLD THE MAGAZINE | 47
Für Stephen Urquhart (Präsident von
OMEGA) ist diese Partnerschaft ein
Beweis der Treue zum Geist der Marke:
„Unsere Firmengeschichte war zweifellos
durch die Erfindung der ersten wasserdichten
Armbanduhr geprägt, aber von
entscheidendem Einfluss waren darüber
hinaus die Beziehungen zu einigen der
renommiertesten Leitfiguren bei der
Erforschung des Meeresbodens und
beim Umweltschutz. Dieses Projekt, das
wir gemeinsam mit GoodPlanet leiten,
wird die Schönheit der Weltmeere in
das Bewusstsein der Öffentlichkeit
rücken und Möglichkeiten aufzeigen,
wie wir diese fantastischen natürlichen
Ressourcen, die so wichtig für die Welt
von morgen sind, bewahren können.“
OMEGA stellt einen Teil der Erlöse der
Seamaster Planet Ocean 600M Good-
Planet GMT für die Finanzierung der Initiative
„Time for the Planet“ zur Verfügung
und unterstützt das Projekt mit weiteren
Maßnahmen, Ausstellungen und Dokumentarfilm-Kooperationen.
PLANET OCEAN,
DER FILM
Das beeindruckende Dokumentarfilmund
Fotoausstellungs-Projekt der Regisseure
Yann Arthus-Bertrand und Michael
Pitiot, das zuletzt im Berliner KaDeWe
gezeigt wurde, ist ein Plädoyer an die
Menschheit: die Erde, die wir bewohnen,
zu schützen. Überwältigende Bilder, aus
der Luft von Yann Arthus-Bertrand und
unter Wasser von preisgekrönten Kameraleuten
aufgenommen, ermöglichen
eine einzigartige Reise. Vom Plankton zu
den Walen, von den Fischern in Papua-
Neuguinea zu den Containerschiffen, die
von China in die USA fahren, von Küstenstädten
zu Badestränden – und erinnert
daran, dass wir alle denselben blauen
Planeten bewohnen.
Der von Hope Production gemeinsam
mit OMEGA und Tara Expeditions produzierte
Film erhielt 2012 beim BLUE Ocean
Film Festival in Monterrey (Kalifornien,
USA) den Preis für die beste perspektivische
Darstellung und beim britischen
Green Film Festival 2014 den Publikumspreis.
Die Stiftung GoodPlanet Foundation
stellt den Film gerne Bildungsnetzwerken,
öffentlichen Einrichtungen
und nichtstaatlichen Organisationen zur
Verfügung.
Yann Arthus-Bertrand (Vorsitzender der
GoodPlanet-Stiftung) ergänzt abschließend:
„Ich schätze mich glücklich, dass
ich die Schönheit der Welt entdecken
durfte, und setze mich dafür ein, alles in
meiner Macht Stehende zu tun, um sie
zu schützen. Auch wenn der Planet sich
bereits verändert hat und vielen Bedrohungen
ausgesetzt ist, bleibt er großartig.
Über seine Schönheit zu sprechen
regt uns vielleicht dazu an, unseren
blauen Planeten – also unseren Planet
Ocean – zu retten.“
LINK ZUM FILM:
www.boldmag.eu/PlanetOcean
48 | BOLD THE MAGAZINE
KUNST & KULTUR | HÖRENSWERT | CD | TRACK-BY-TRACK
BOLD THE MAGAZINE | 49
TRACK-BY-TRACK
CATS ON TREES
AUTOR: F. REIP
In Frankreich sind Nina Groen und
Yohan Hennequin unlängst zur großen
Nummer geworden: Mit ihrem gemeinsamen
Projekt Cats On Trees haben sie
Gold-Status erreicht, und eine große
Frankreich-Tour ist gebucht.
BOLD hatte in diesem Zuge das Vergnügen,
das Duo beim Auftritt im
Rahmen des Festivals „Le Weekend Des
Curiosités“ im Umland ihrer Heimatstadt
Toulouse (Frankreich) zu erleben und am
darauf folgenden Tag im Zentrum der
Stadt zum Interview zu treffen.
Hier sprechen die beiden exklusiv über
die Songs ihres selbstbetitelten Debütalbums
„Cats On Trees“ ...
BURN
Yohan Hennequin: Dieses Stück haben
wir lange mit uns herumgetragen und
auch lange in einem anderen Arrangement
gespielt. Es ist eine dieser verrückten
Geschichten, die beweisen, dass Songs
immer dann entstehen, wenn man es am
wenigsten erwartet. Ich erinnere mich noch
genau: Wir arbeiteten im Studio – einem
wirklich schönen Haus in der Nähe von
Toulouse – an der Nummer, fanden aber
nicht die richtige Idee. Nachdem wir von
einer Mittagspause zurückkamen, hörten
wir unsere Produzenten auf unseren Instrumenten
spielen. Pierre Rougean, mit dem
wir seit 2010 zusammenarbeiten, fand
diesen Groove, fast so als gäbe er auf einem
Schiff den Ruderschlag an. Wir fanden das
witzig und fügten schließlich, für mehr
Profil, Orgel und Bass hinzu. Als wir den
Song aufnahmen, merkten wir, dass er zu
einem unserer stärksten geworden war.
SIRENS CALL
Yohan Hennequin: Im Grunde eine ähnliche
Geschichte: Lange dachten wir nicht
einmal, dass es dieses Stück aufs Album
schaffen würde. Wir mochten die Melodie,
aber etwas stimmte nicht – bis an einem
der letzten Tage im Studio plötzlich alles
ganz natürlich zusammenfand. In dem
Song geht es darum, sich wieder darauf
zu konzentrieren, was man mit seinem
Leben anstellen und was für eine Person
man sein möchte. Man braucht als Mensch
starke Wurzeln (Familie, Freunde, Partner),
und wenn man das vergisst, frisst einen
das Leben auf. Der Titel versteht sich also
als Warnung, als Alarmsignal. Manchmal
haben unsere Songs auch unterschiedliche
Bedeutungen. Für Nina geht es hier eher um
eine tragische Liebesgeschichte.
JIMMY
Yohan Hennequin: Ich las ein sehr abgefahrenes
Buch eines französischen Autors, in
dem die US-Regierung einen „neuen Jesus“
kreieren möchte, um die Menschen zu inspirieren.
Sie entscheiden sich für Jimmy. In
dem Song geht es letztlich um die Fragen,
wer wir sind und was wir tun können, um
bessere Menschen zu werden. Manchmal
trifft man ja auf jemanden, eine Art Mentor,
der einem voranhilft. Wir nahmen das
Video in Südafrika auf, kurz nach dem Tod
Mandelas – er war ganz sicher ein solcher
Mentor.
50 | BOLD THE MAGAZINE
KUNST & KULTUR | HÖRENSWERT | CD | TRACK-BY-TRACK
YOU WIN
Yohan Hennequin: Noch eine von Ninas
tragischen Liebesgeschichten! (lacht) Es
geht aber nicht nur um die negativen
Gefühle dabei – man muss stets zunächst
sich selbst vergeben.
FULL COLOURS
Yohan Hennequin: Hier geht es um meinen
Sohn. Er wurde an einem 25. Dezember
geboren und wir hatten an Heiligabend
noch alle gefeiert. Auf dem Heimweg am
nächsten Tag – meine Mutter saß am
Steuer – fuhren wir über einen Stopper,
und das löste die Wehen aus. Für einen
Wintertag war es sehr sonnig, alles war still,
die Straßen waren verlassen – es war wie in
einem Science-Fiction-Film. Und genau in
dem Moment sah ich einen großen Regenbogen.
Es war mein perfekter Tag. Wenn
man ein Kind bekommt, realisiert man,
dass man nie wieder allein sein wird. In dem
Song geht es ums Heranwachsen. Und es ist
nicht nur dein Kind, das wächst – du bist es
vor allem selbst.
TIKIBOY
Yohan Hennequin: Das ist ein wirklich
alter Song – und einer meiner liebsten. Wir
hatten ihn schon auf unserer zweiten EP,
die auch „Tikiboy“ hieß, und wollten ihn
eigentlich neu aufnehmen, doch irgendwie
konnten wir die Magie des Demos nicht
Foto: Tôt ou Tard (Label)
Nina Goern (links) und
Yohan Hennequin (rechts)
KUNST & KULTUR | HÖRENSWERT | CD | TRACK-BY-TRACK
BOLD THE MAGAZINE | 51
wiederfinden. Nun ist dieses also auch auf
dem Album und schafft eine Verbindung
zwischen den Personen und Künstlern, die
wir waren, und die wir jetzt sind. Es ist eine
große Freude, den Song zu spielen, weil er
die Leute so richtig zum Tanzen bringt.
WHO YOU ARE
Nina Groen: ... handelt von meinem Vater.
Als ich ein Kind war, lebten wir ganz in der
Nähe eines Waldes, und an manchen Nachmittagen
arbeitete ich gemeinsam mit
meinem Vater an einem Baumhaus. Als wir
den Song schrieben, fühlte ich mich wieder
in den Wald versetzt. Daran erinnere ich
mich gern, wenn es mir mal nicht so gut
geht. Wir sind alle komplexe Menschen, ins
Leben gesetzt von Menschen voller Liebe. Es
ist ein sehr friedlicher Song.
TOO MUCH
Yohan Hennequin: Ein sehr, sehr, sehr alter
Song, noch älter als „Tikiboy“. Um ehrlich
zu sein, sind wir mit dem Stück nicht ganz
glücklich – ein paar Elemente hätten wir
doch gern noch anders arrangiert. Inhaltlich
sind wir aber zufrieden damit. Es ist ein
Karma-Song. Alles fällt auf einen zurück.
Wenn man den Ärger, den man ja eigentlich
immer zuerst sich selbst gegenüber
verspürt, nicht loslassen kann und man
sich nur noch auf seine negativen Emotionen
konzentriert, vergisst man darüber all
die guten Dinge. Sich mit dem zu befassen,
was schön ist am Leben – Musik, Kinder –
ist manchmal das Beste, um wieder den
nötigen Abstand zu sich und seinen Problemen
zu gewinnen.
WALKING ON THE LINE
Nina Groen: Auch hier geht es um unsere
Kinder. Es ist wahnsinnig schwierig, wenn
man auf Tour sein Kind nicht sehen kann.
Daher verstehen wir den Song als eine
Art Flaschenpost. Er ist eine Nachricht an
unsere Kinder, und früher oder später wird
sie sie erreichen. Wir sind bei euch und wir
denken an euch – immer!
Yohan Hennequin: Das Stück geht immer
weiter, es endet einfach nicht. Manchmal
entstehen besondere Gefühle in einer Art
Trance, und wir lieben es, wenn die Emotionen
in unserer Musik im Lauf eines Songs
immer mächtiger werden. Das wollten wir
hier einfangen.
WICHITA
Yohan Hennequin: Es geht um einen Ort, an
dem alle das Recht haben, zu feiern und das
Leben zu genießen. Ich habe mal mit einem
früheren Projekt in Russland gespielt, und
nach der Show bat mich ein Besucher, seinen
Reisepass zu signieren. Ich war verwirrt
und sagte, hey, das ist doch ein wichtiges
Dokument, das dir erlaubt zu reisen. Er
sagte, er würde ohnehin nie die Gelegenheit
bekommen, sein Land zu verlassen.
Uns verband vieles – wir waren beide jung,
liebten Musik, verstanden uns gut, und ich
war geschockt. Ich konnte nicht begreifen,
dass das Leben so sehr dadurch bestimmt
wird, wo wir geboren werden und was für
Menschen dort regieren. Darüber musste
ich sprechen, und so erträumte ich diesen
Ort, an dem alle Menschen zueinander
finden können.
FLOWERS
Yohan Hennequin: Anfangs war das ein
richtiger Punksong, wir hämmerten ihn
geradezu herunter bei unseren Shows,
doch irgendwie passte das dann nicht
zum Album. Wir wollten die Melodie aber
unbedingt beibehalten, also suchten
und fanden wir neue Arrangements.
Viele unserer Stücke sind durch mehrere
Phasen gegangen! Auch „Wichita“ – zum
Beispiel – war eine Zeit lang eine stark
elektronische Nummer, und später dann
vor allem ein Groover. Letztlich geht es
uns aber immer und vor allem um die
Melodie. Dieses Stück haben wir gemeinsam
mit einem 12-köpfigen Orchester
eingespielt – wir hätten nie zu träumen
gewagt, so etwas auf unserem ersten
Album zu haben! Ein großer Moment für
uns!
LOVE YOU LIKE A LOVE SONG
Nina Groen: Ein Cover eines Songs von
Selina Gomez. Eine ungewöhnliche Wahl,
ich weiß, aber Tatsache ist, dass hinter
vielen dieser großen Produktionen auch
gigantische Songs stecken. Das Arrangement
macht letztlich den Unterschied. Die
Lyrics sind sehr schlicht, aber die Melodie ist
grandios! Und wir lieben den James Bond-
Touch, den unsere Version hat.
LINK ZUR BAND:
www.catsontrees.com
52 | BOLD THE MAGAZINE
KUNST & KULTUR | HÖRENSWERT | CD
HÖRENSWERT
ULTIMATIV
URSPRÜNGLICH
AUTOR: F. REIP
BON JOVI
NEW JERSEY – DELUXE EDITION
(Parlophone / Warner)
Selbst die größten Helden werden alt.
Oder zumindest älter. Auch die US-Rocker
Bon Jovi machen in diesem Jahr die 30
voll – Anlass genug, den Backkatalog als
„Deluxe Editions“ neu zu veröffentlichen.
Den Auftakt bildet das vierte Album
„New Jersey“ – wohl vor allem, weil hier
das Bonus-Material am spannendsten
ist: Ursprünglich als Doppelalbum mit
dem Namen „Sons Of Beaches“ geplant,
erschien „New Jersey“ letztlich doch nur
mit 12 Tracks (darunter fünf Top Ten-
Singles!), der Rest kursierte seitdem auf
Bootlegs durch die Szene – und erfährt
nun, professionell aufproduziert, sein
Re-Release. Unsere Empfehlung: die
„Super Deluxe Edition“, in deren Schuber
neben zwei CDs und Booklet auch die
fantastische, aufregende Tour-Doku
„Access All Areas! A Rock & Roll Odyssey“
untergebracht ist. Legendär!
Foto: Label
KUNST & KULTUR | HÖRENSWERT | CD
BOLD THE MAGAZINE | 53
BEATSTEAKS
BEATSTEAKS
(Warner)
SOUL CITY PHILADELPHIA
UND SOUL CITY NEW ORLEANS
(Fantastic Voyage / Rough Trade)
HERBERT VON KARAJAN
BEETHOVEN – THE SYMPHONIES
(Deutsche Grammophon)
Es ist schon verblüffend, wenn Rocker mit
den Jahren, wenn es vom vielen Herumturnen
auf den Bühnen der Welt eben
doch schon hier oder dort im Körper
zwickt und knackst, immer weiter an
Energie zu gewinnen scheinen. Die Beatsteaks
sind mittlerweile im 20. Jahr ihrer
Karriere, Sänger Arnim Teutoburg-Weiß
hat gerade die 40 voll gemacht – und nun
veröffentlichen die Berliner mit ihrem
schlicht „Beatsteaks“ getauften siebten
Album ihre beste Platte. Die eröffnet
extrem flott – keines der ersten drei
fast punkigen Stücke bringt es auf drei
Minuten – und zieht dann mit den hallbeladenen
U2-Gitarren des euphorischen
„Make A Wish“ gewaltig auf. Weitere
Highlights: Das luftige „Everything Went
Black“, das donnernde „Wicked Witch“, das
lässig abgehangene „Creep Magnet“ – ein
Album voller Hits!
Die „Soul City“-Reihe von Fantastic
Voyage führt uns weiter durch die Metropolen
der Vereinigten Staaten der Fünfziger
und frühen Sechziger. Nach Detroit,
New York, Chicago und L.A. stehen zum
voraussichtlichen Ende der Reise in
diesen Monaten gleich zwei Städte im
Fokus, deren Soul-Szene mit zwei jeweils
60 Tracks starken Compilations zum
Leben erweckt wird: New Orleans und
Philadelphia. Dabei lassen sich interessante
Unterschiede feststellen: hier die
Rhythmen im Mardi Gras-geprägten Big
Easy im Süden der USA, dort, in der City
of Brotherly Love, der schwer zu greifende
„Philly Sound“. Dabei wirkt der Soul
aus der umtriebigen Bankerstadt Philadelphia
überraschend entspannt und
sanftmütig, während das aufgekratzte
New Orleans den Hörer förmlich auf die
Bourbon Street treibt.
Ein Aufeinandertreffen der Schwergewichte
der Klassik: Die zwischen 1799
und 1813 entstandenen neun Symphonien
aus der Feder des Bonner Komponisten
Ludwig van Beethoven, interpretiert
vom Salzburger Dirigenten Herbert
von Karajan, eingespielt mit den Berliner
Philharmonikern – mehr geht nicht.
Zum 25. Todestag Karajans erscheint
nun bei der Deutschen Grammophon
die ultimative Veröffentlichung der im
Jahr 1963 in der Jesus-Christus-Kirche
in Berlin entstandenen, unter Kritikern
hochgeschätzen, Aufnahmen. Im edlen
Hardcover-Package finden sich fünf CDs
sowie eine Audio-Blu Ray mit sämtlichen
Symphonien in 24 bit / 96 kH-Qualität und
Rehearsal-Aufnahmen aus den Proben
zur 9. Symphonie sowie ein Booklet, das
diesen schier fantastischen Zyklus auch
optisch illustriert.
54 | BOLD THE MAGAZINE
DIE WELT DES LUXUS ERLEBEN:
ENDE DES JAHRES WIDMEN WIR UNS MIT ZWEI ZUSÄTZLICHEN AUSGABEN IM JAHR
DEM TOP-LEVEL AUS DER WELT DER AUTOMOBILE, MODE, REISE, UHREN, DES SCHMUCKS, DESIGNS UND DER ARCHITEKTUR.
ERFAHREN SIE ÜBER ALLE GRENZEN HINAUS, WAS DIE WELT DES GEHOBENEN LIFESTYLES BEWEGT.
BOLD THE MAGAZINE | 55
FASHION | DESIGN | MOTION | JEWELLERY | TRAVEL
DEU | ENG
WWW.BOLD-MAGAZINE.EU
BOLD FINEST EDITION | DEUTSCH & ENGLISCH
AB DEZEMBER 2014 ERHÄLTLICH
56 | BOLD THE MAGAZINE
KUNST & KULTUR | HÖRENSWERT | IM GESPRÄCH
BACH IST MEIN HERO
DANIEL SCHMAHL
IM GESPRÄCH
AUTOR: F. REIP
Die virtuose, feinstgesponnene Klassik
des Komponisten, Kapellmeisters und
Kantors Johann Sebastian Bach in den
Lesarten des Jazz – die musikalische
Herausforderung könnte kaum größer
sein, kaum reizvoller. Der Trompeter und
Flügelhornist Daniel Schmahl und der
Organist Johannes Gebhardt stellen sich
ihr immer wieder. Nach dem Debüt „Back
To Bach“ (2006) erschien im Jahr 2012
das Album „Chattin’ With Bach“. Im Juni
diesen Jahres erfuhr Schmahl dann den
Ritterschlag seiner Zunft: die Einladung
zum renommierten Bachfest in Leipzig.
Zwischen Konzerten in der kleinen Georgenkirche
in Waren an der Müritz und
dem gewaltigen Berliner Dom traf BOLD
THE MAGAZINE Daniel Schmahl zum
Interview in seiner Wahlheimat Neubrandenburg
...
Herr Schmahl, erzählen Sie uns doch
zunächst ein bisschen über Ihren musikalischen
Hintergrund.
Mein Vater war einer der bedeutenden Sologeiger
der Nachkriegszeit, und mir war
schon als kleiner Junge klar, dass auch ich
ein Instrument spielen wollte. Meinem Vater
war die Geige nicht recht – vielleicht um
zu vermeiden, dass der Sohn im Schatten
des großen Vaters steht. Doch irgendwann
gab er nach. Ich hatte eine fantastische
Lehrerin, an die ich mich noch heute erinnere,
doch als wir von Dresden nach
Wilhelmshorst zogen, einen kleinen Villenvorort
zehn Kilometer vor Potsdam, fand
sich dort leider Gottes kein Geigenlehrer,
der meinem Vater genügt hätte. Ich spielte
dann ein paar Jahre Klavier, ehe wir nach
Leipzig zogen.
... der zentralen Wirkungsstätte von
Johannes Sebastian Bach ...
Ich habe dort viel mitbekommen. Wir
hatten ein Abonnement im Gewandhaus,
so dass ich viel Brahms, Bruckner oder
Tschaikowski hörte, aber natürlich auch
die Kirchenmusik in der Thomaskirche. Dort
hörte ich auch mit 12 oder 13 den Trompeter
Ludwig Güttler – das war meins! In der
Musikhochschule, an der ich gerade Fagott
lernte, riet man mir ab, doch mit 16 hörte
ich Güttler erneut und beschloss: Ich muss
das machen. Ich nahm also Trompetenunterricht
– und fand mich ein halbes Jahr
später an der Hanns Eisler Musikhochschule
in Berlin wieder. Und dann ... kam eine lange
qualvolle Zeit auf mich zu! (lacht)
Was passte nicht?
Ich hatte einen schlechten Lehrer und spielte
jahrelang mit einer falschen Methode Trompete.
Natürlich dachte ich lange, dass es an
mir lag. Ich brach das Studium in Berlin
ab, stieg später in Weimar wieder ein –
und stellte meine Technik um. Jahre später
besuchte ich einen Workshop bei Professor
Malte Burba: Er konnte mir alles logisch
erklären und das Spiel neu beibringen. Mit
Mitte 30 baute ich also mein komplettes
System um und konnte so meine Technik
fast ohne Grenzen entwickeln. Ohne Burba,
der sich heute übrigens die Professur in
Dresden mit Till Brönner teilt, würde ich
heute wohl nicht mehr Trompete spielen. Er
ist mein musikalischer Lebensretter.
Wann kamen Sie zum ersten Mal mit
Bachs Musik in Kontakt?
Das kann ich genau sagen: Das war in der
Thomaskirche zu einer seiner Motetten. Ich
war 12 oder 13 und unglaublich fasziniert
von dieser Musik, ihrer Vielschichtigkeit und
Komplexität – herrliche, großartige Stücke,
die man auch ohne tiefgründige musikalische
Ausbildung genießen und in sich
aufnehmen kann.
KUNST & KULTUR | HÖRENSWERT | IM GESPRÄCH
BOLD THE MAGAZINE | 57
Fotos: A. Noack, O. Matthes, Chong
Daniel Schmahl konnte sich in wenigen
Jahren international etablieren.
58 | BOLD THE MAGAZINE KUNST & KULTUR | HÖRENSWERT | IM GESPRÄCH
Daniel Schmahl und Johannes Gebhardt
spielen Stücke aus „Back To Bach“.
KUNST & KULTUR | HÖRENSWERT | IM GESPRÄCH
BOLD THE MAGAZINE | 59
Mit dem Album „Back To Bach“ näherten
Sie sich Bach aus zeitgenössischer
Perspektive. Wie kam es dazu?
Ich hatte bereits während des Studiums
eine Zeit lang im Brass-Quintett gespielt.
Wir hatten ein Programm namens „Fünfmal
Blech von Bach bis Beatles“. (lacht) Als ich
mich dann auf meine Solokarriere konzentrierte,
suchte ich lange nach einem Organisten,
der mit mir auch jazzige Sachen
spielen konnte. Schließlich, im Jahr 2002,
wurde ich zu einem Festkonzert in der Hochschule
für Musik und Theater Felix Mendelssohn
in Leipzig eingeladen: „Organ meets
Jazz“! Mir verging Hören und Sehen – es
war einzigartig! Johannes Gebhardt wurde
an dem Abend verabschiedet, denn er ging
als Dozent nach Greifswald – und das lag
bei mir ums Eck! Ich dachte mir: „Den krallst
du dir!“ Gesagt, getan! (lacht)
Vom klassischen Trompeter zum Jazzer
– das geht sicher nicht ohne Weiteres?
Ich konnte ja nicht improvisieren! Ich nahm
also Stunden, stieg in den Jazz ein und
transkribierte viele der großen Improvisationen
– ein riesiger Aufwand, aber man lernt
wahnsinnig viel. Mein musikalischer Horizont
erweiterte sich enorm. Bei der Arbeit
für die CD fingen wir dann modern an und
gingen musikgeschichtlich und kompositorisch
„zurück zu Bach“. Ein Drittel war reine
Romantik, ein weiteres Barockmusik. Das
letzte Drittel bestand aus jazzigen Sachen,
von Miles Davis etwa, sowie eigenen
Stücken. Als wir diese aufnahmen, wurde
mir klar: Die nächste Platte muss voll von
eigenen Sachen sein!
Wo lagen die Zusammenhänge?
Zum einen ging es um Stimmung und
Emotionen, zum anderen um Bezüge in
der Biografie, in Kompositionsstil und
Technik. Miles Davis z. B. war die Musik
Bachs sehr gut bekannt, und er hat das in
seinen wenigen Interviews auch durchblicken
lassen. Und bei der Improvisation des
Stückes von Davis konnten wir Techniken
verwenden, die auch Bach eingesetzt hatte.
Was ist beim aktuellen Album „Chattin’
With Bach“ anders?
Es besteht fast ausschließlich aus Eigenkompositionen
von Johannes Gebhardt
oder David Timm. Sie beschäftigen sich
in jazziger Tonsprache mit Themen von
Johannes Sebastian Bach. Und die Besetzung
ist größer, neben Orgel und Trompete
sind nun auch Percussion und Bassgitarre
vertreten ... ich wollte schon immer meine
eigene Rockband haben! (lacht)
Wie ist das mit dem Improvisieren – wie
viel ist Ausprobieren, wie viel Geistesblitz?
Es ist jahrelange Arbeit. Mein Improvisationslehrer
Joachim Hesse, der selbst ein
hervorragender Trompeter ist, hat das
Improvisieren mit einem Werkzeugkoffer
verglichen: Am Anfang hat man vielleicht
Hammer, Schraubenzieher und Zange –
das langt zwar, klingt aber sehr einfach und
ist musikalisch auch irgendwann erschöpft.
Deshalb möchte man irgendwann 100.000
Teile in dem Koffer haben, auf die man dann
in Sekundenbruchteilen zugreifen kann.
Erzählen Sie uns etwas von den Stücken
auf „Chattin’ With Bach“.
Die „Toccata in 7“ bezieht sich auf die „Dorische
Toccata“, in der Bach einen sehr tanzbaren,
fast schon Balkan-Beat-ähnlichen
Rhythmus schuf. Das dritte Stück, „Base
Of Bach“, bezieht sich in seinem Motiv auf
den letzten Satz des Zweiten Brandenburgischen
Konzerts. Das Stück „Bist du bei mir“
von David Timm ist eine Jazzballade über
die herrliche gleichnamige Arie, was man
auch sofort erkennt. Und der „Jesus Groove“
bezieht sich auf die Motette „Jesu meine
Freude“ – ein bisschen versteckter vielleicht,
aber nach zweimal Hinhören weiß man,
worum es geht.
Wie hat sich Ihr Bild von Bach durch
die Arbeit verändert? Welche (neuen)
Facetten haben Sie entdeckt?
Man entdeckt jeden Tag neue Seiten an
diesem großartigen Komponisten. Ich
beschäftige mich ja immer wieder mal mit
neuen Stücken – es ist ein nicht endender
Prozess. Und jedes Mal bin ich wieder baff,
was und wie der Mann so komponiert hat.
Es ist unglaublich, nicht nachvollziehbar!
Du denkst, du hast alles gehört und kennst
alles, und dann guckst du einmal genauer
hin – und entdeckst doch wieder etwas
ganz Eigenes. Bach ist mein Hero.
LINK ZUM KÜNSTLER:
www.daniel-schmahl.de
60 | BOLD THE MAGAZINE
BOLD THE MAGAZINE | 61
IM LAND
DER SUPERLATIVE
KANADA
AUTORIN: H. SAMORAY
In Kanada ist alles ein wenig größer: Der zweitgrößte Staat der Erde – lockt mit seinen
Naturwundern, mit seinen vielen Seen, riesigen Wäldern und seinen pulsierenden
Metropolen sowie der faszinierenden Kultur der First Nations. Das Land mit einer
Fläche von 9.984.670 Quadratkilometern liegt zwischen dem Atlantik im Osten und
dem Pazifik im Westen und reicht nordwärts bis zum Arktischen Ozean. Die einzige
Landgrenze ist jene zu den USA im Süden und im Nordwesten.
62 | BOLD THE MAGAZINE
REISE | KANADA
Fotos: Canadian Tourism (Artwork: BOLD)
Das Weingut Inniskillin hat sich auf Eiswein
spezialisiert und produziert - wie sie selber
sagen - „flüssiges Gold“.
REISE | KANADA
BOLD THE MAGAZINE | 63
Für BOLD beginnt die Reise, auf dem
Weg in den Südosten Kanadas, in die
Provinz Ontario – zunächst in Toronto.
Die Provinz-Hauptstadt Ontarios ist
die größte und bevölkerungsreichste
Stadt Kanadas und wird der Start- und
Endpunkt unserer Reise sein und im
2. Teil noch näher vorgestellt (siehe auch
ab Seite 68).
Auf dem Highway vom Flughafen
bekommt man bereits einen ersten
Eindruck von Toronto: einer multikulturellen
Stadt, in der eine Vielzahl von
ethnischen Gruppen, mit 128 verschiedenen
Sprachen und Dialekten, lebt.
Hier kann man an einem Tag kulinarisch
durch die ganze Welt spazieren:
im griechischen Viertel einen großen
Teller Calamari genießen, im italienischen
Viertel einen Berg selbstgemachter
Pasta, um im portugiesischen Viertel das
Dessert Pasteis de Nata (eine portugiesische
Spezialität: Blätterteigtörtchen mit
Pudding) zu ordern.
Unsere Taxifahrt vom Flughafen führt
vorbei an Torontos Kulturzentren und
Sportarenen, an den Unterhaltungs- und
Geschäftsvierteln, und endet vor dem
imposanten Ritz-Carlton Hotel. Die Türen
werden geöffnet, und binnen Sekunden
verschwinden die tobenden Großstadtgeräusche
der lebendigen Wellington
Street. Man taucht ein in eine wohltuende
Ruhe: In perfekter Harmonie verbinden
sich hier urbanes Design und natürliche
Elemente, Dekorationen von opulenten
Blumensträußen und an den Wänden
eine Sammlung kanadischer Kunstwerke.
Neben dem beeindruckenden Ambiente
der Lobby fallen sofort die internationalen
Gäste auf: Anmutige Frauen in reich
bestickten Saris, mit wehenden Tüchern
schreiten an uns vorbei und Männer in
feinen Designeranzügen. „Es ist gerade
Hochzeitssaison“, erklärt Diane Helinski
von Ontario Tourism. Besonders das Ritz-
Carlton ist für Hochzeitsfeiern attraktiv,
mit seinem 7.400 Quadratmeter großen
Luxus-Ballsaal – dem größten in Toronto.
Zu den gastronomischen Einrichtungen
des Hotels zählt unter anderem das TOCA
Restaurant, das als eins der renommiertesten
Restaurants der Stadt gilt und
italienische Küche mit den besten saisonalen
Aromen und Zutaten der Region
bietet. Die Club Lounge im 20. Stock
des Hotels bietet neben einem kontinuierlichen
kulinarischen Angebot einen
imposanten Blick auf den weltbekannten
Canadian National Tower, kurz CN Tower
– das markanteste Wahrzeichen der
Stadt. 1995 wurde er als eines der Sieben
Weltwunder der modernen Welt eingestuft,
ein nationales Symbol und mit
553 Metern eins der höchsten Bauwerke
der Welt. Dort werden die Besucher im
gläsernen Aufzug in rasender Geschwindigkeit
in 58 Sekunden nach oben katapultiert.
Im edlen Drehrestaurant hat
man einen atemberaubenden Panoramablick
auf die Stadt und den Lake
Ontario. Wagemutige können noch einen
Schritt weitergehen und den Turm auf
einer zweiten Aussichtsplattform (Sky
Pod) unterhalb des Antennenmastes in
Höhe von 447 Metern umrunden – ohne
Geländer, aber mit einem Gurt gesichert.
Beim „Edge Walk“ erlebt man Nervenkitzel
pur. Ausgebildete Führer ermutigen
die Teilnehmer, an ihre persönlichen
Grenzen zu gehen und sich voll in
das Sicherheitsseil zu lehnen – mit nichts
als Luft zwischen sich und dem Abgrund.
Der Edge Walk ist der weltweit höchste
Rundgang außerhalb eines Gebäudes.
DONNERNDES WASSER
UND DIE GEHEIMNISSE VON
ONTARIO’S EISWEIN
Etwa 130 Kilometer von Toronto entfernt
wartet die spektakulärste Naturattraktion
Ontarios. Am Ende der letzten Eiszeit
schmolzen die großen Gletscher im Raum
der Great Lakes und brachten den Lake
Erie zum Überlaufen. Das Schmelzwasser
bildete den Fluss Niagara, der sich über
Klippen in den Lake Ontario ergoss. In
der Sprache der Ureinwohner bedeutet
Niagara „donnerndes Wasser“. An den
majestätischen Niagarafällen stürzen
auch heute noch 168.000 Kubikmeter
Wasser pro Minute aus einer Höhe von
13 Stockwerken in die Tiefe. Den besten
Blick auf die Wassermassen bekommt
man im Rahmen einer Bootstour mit der
Maid Of The Mist. Die Niagarafälle lassen
sich auch aus der Vogelperspektive bei
einem Helikopterflug erkunden, bei dem
man dem tosenden Herz der Fälle ganz
nahe kommt.
Nach etwa einer halben Stunde Autofahrt
erreicht man neben dem historischen
Städtchen Niagara-on-the-Lake
das Inniskillin Weingut. In den 1970er
Jahren vom kanadischen Winzer und
Geschäftsmann Donald Zirald und dem
64 | BOLD THE MAGAZINE REISE | KANADA
REISE | KANADA
BOLD THE MAGAZINE | 65
Niagarafälle: 168.000 Kubikmeter Wasser
stürzen pro Minute in die Tiefe
66 | BOLD THE MAGAZINE
REISE | KANADA
Kanutour entlang der
Uferlinie des Lake Rosseau
REISE | KANADA
BOLD THE MAGAZINE | 67
österreichischen Weinexperten Karl
Kaiser gegründet, verbreitete sich der
gute Ruf vom Inniskillin Wein schnell
weltweit. Begünstigt wurde der Erfolg
nicht zuletzt durch die einmaligen
klimatischen Bedingungen der Great
Lakes, wo die Trauben im Sommer reifen
können und im Winter bei extremer Kälte
gefrieren. Mit Kanada verbinden die
meisten Eis, schneebedeckte Berge und
Wintersport, doch tatsächlich liegt die
Region um Toronto auf dem 43. Breitengrad,
das heißt südlicher als Bordeaux
in Frankreich und etwa auf der gleichen
Höhe wie Nordkalifornien. Die Trauben
des Inniskillin werden erst in den Wintermonaten
gepflückt, wenn die Temperatur
über einen längeren Zeitraum unter
minus acht Grad Celsius beträgt. Dadurch
erhalten sie ihr konzentriertes, intensives
Aroma, das sich dann als exquisite Süße
entfaltet.
MUSKOKA
FLUCHT IN FRIEDLICHE STILLE
In Muskoka, etwa zwei Stunden nördlich
von Toronto, laden hunderte von
Seen, sanfte Hügellandschaften und tiefe
Wälder zu Erkundungen ein. Kanadas
„Cottage Country“ ist ein Ganzjahresreiseziel:
Im Winter lädt die Gegend zu
Skifahrten, Schneeschuhwanderungen
oder Schneemobilfahrten ein, und im
Herbst lockt das leuchtende Farbspektakel
des Indian Summer, das sich über
die üppigen Wälder legt. Im März/April
kündigen die ersten grünen Knospen
den nahenden Frühling an, und im
Sommer kann man an einem der
sonnigen Strände liegen, in einer schattigen
Hängematte am See dösen oder
über ruhige Seen paddeln. Muskoka
begrüßt seine Gäste bereits seit über
einem Jahrhundert. Es bekam seinen
Namen von Häuptling Mesqua Ukee,
welcher 1850 den Robinson-Vertrag
unterzeichnete. Darin verzichteten die
Anishinabe-Stämme auf ihr Land, damit
es für die Siedler und Holzunternehmen
geöffnet werden konnte. Im Gegenzug
wurden ihnen dauerhafte Jagd- und
Fischereirechte eingeräumt und Reservate
zugewiesen. 1875 eröffnete die
erste Eisenbahnverbindung von Toronto
nach Gravenhurst. Mit ihr kamen viele
Touristen und es entstand ein beliebtes
Naherholungsziel. Der Lake Rosseau
liegt etwa 200 Kilometer nördlich von
Toronto. Er ist umgeben von vielen
Cottages (einfache, nur aus einem
Erdgeschoss bestehende Häuser ohne
Unterkellerung), einige noch aus dem
späten 19. Jahrhundert. Heute verzaubert
das imponierende JW Marriott
The Rosseau Muskoka Resort & Spa mit
einer traumhaften Lage am See und
bietet einen idyllischen Rückzugsort
mit allerhand Komfort. Es zählt zu den
Top 20 der „must see“-Plätze weltweit.
Den familiären Flair erhält das Hotel
nicht zuletzt durch die herzliche Art von
Hotelmanagerin Kati Strickland. Bei einer
Wandertour in die unmittelbare Umgebung
sollte man sich nicht wundern,
wenn Schildkröten am Straßenrand ihre
Eier legen, Rehe auf dem Hotelparkplatz
verweilen oder Frösche ihr Abendkonzert
anstimmen. Tipp der Redaktion: Paddeln
Sie mit Dans Kanutouren an der Uferlinie
des Lake Rosseau entlang und halten
Sie nach Tieren Ausschau. Während über
Ihren Köpfen zehntausende Wanderfalken
und andere lautstarke Ufervögel
kreisen, erläutert Dan die Geheimnisse
und Geschichten des Sees. So hatte
beispielsweise US-Präsident Woodrow
Wilson hier ein Ferienhaus. Heutige
Stars wie Shania Twain und Goldie Hawn
führen die Tradition fort – zusammen mit
unzähligen Familien aus ganz Ontario,
die in dieser ruhigen, ursprünglichen
Natur entspannen wollen.
ANREISE:
Air Canada fliegt von Frankfurt
am Main oder München täglich
nonstop nach Toronto.
www.aircanada.com
WEITERE INFORMATIONEN:
www.ontariotourism.com
www.allabouttoronto.com
www.niagarahelicopters.com
www.niagaraonthelake.com
www.realmuskoka.com
www.inniskillin.com
HOTEL-EMPFEHLUNGEN:
www.ritzcarlton.com/toronto
www.jwrosseau.com
68 | BOLD THE MAGAZINE
BOLD THE MAGAZINE | 69
STADT DER
GEGENSÄTZE
TORONTO
AUTOR: H. G. TEINER
Toronto ist mit 2,6 Millionen Einwohnern die Hauptstadt der Provinz Ontario und
die größte Stadt Kanadas. Sie liegt im Golden Horseshoe, dem Goldenen Hufeisen,
einer Region mit über 8,1 Millionen Einwohnern, die sich halbkreisförmig um
das westliche Ende des Ontariosees, dem kleinsten der fünf Großen Seen, bis zu
den Niagarafällen erstreckt. Die spektakulären Wasserfälle liegen nur eine gute
Stunde von der City entfernt.
70 | BOLD THE MAGAZINE
REISE | KANADA
Toronto ist eine Stadt der Kontraste,
in der himmelhohe Wolkenkratzer nur
zehn Minuten von idyllischen Inseln auf
dem Lake Ontario entfernt liegen – ein
multikultureller Schmelztiegel, in dem
Chinatown, Little India, Little Italy, das
Portugiesenviertel und einige weitere
Viertel auch heute noch ihre kulturellen
Besonderheiten pflegen. Toronto ist
eine lebendige Stadt und Kanadas Wirtschaftszentrum
– international einer der
führenden Finanzplätze der Welt (die
Toronto Stock Exchange ist die achtgrößte
Börse der Welt) – mit einem warmherzigen
Touch: Alles ist in geschäftiger
Bewegung, aber mit einem guten Schuss
sympathischer Gelassenheit.
Vor etwa 11.000 Jahren, nach der letzten
Eiszeit, zogen bereits indigene Völker von
Süden hierher an das Nordufer des Ontariosees.
Die Gegend des heutigen Stadtgebietes
wurde von ihnen als Tarantua
bezeichnet, als eine Stelle, an der Bäume
am Wasser stehen, ein guter Platz des
Zusammentreffens.
DOWNTOWN:
KULTUR UND SHOPPING
Besonders in den Sommermonaten, von
Ende Mai bis September, zieht die weltoffene
Millionenstadt Touristen und
Einheimische mit vielen Events und Festivals
oder einfach zum Shopping an. Das
Worldpride Festival mit seinen bunten
Paraden im Juni oder das Fringe-Theater-
Festival im Juli sind wahrhafte Publikumsmagnete.
Eine große Kunst- und Galerieszene
mit internationalen Ausstellungen
und eine atemberaubende Architekturkulisse
prägen die vielseitigen Angebote
Torontos und machen sie zu einem spannenden
urban-kulturellen Erlebnis. Die
Old City ist der am dichtesten besiedelte
Teil, im Bereich der Bay Street und der
Yonge Street befindet sich das Geschäftsund
Bankenzentrum.
Als zentrale Basis für die Entdeckungstouren
in die verschiedenen Stadtteile
bietet sich insbesondere das Eaton
Chelsea in Downtown, in der Gerrard
Street West, an. Es ist im Herzen der City
gelegen und dazu noch Kanadas größtes
Hotel, es bietet neben umfangreichem
Komfort eine freundlich-offene Atmosphäre
und ein umfangreiches Frühstücksbuffet,
welches den Start in den
Tag beflügelt. Das bekannte Einkaufszentrum
Eaton Centre, in der Yonge
Street, ist ganz nah und einen ersten
Shopping-Ausflug wert. Immerhin ist
diese Premium-Mall mit etwa 230 Shops
und Restaurants die größte der Stadt:
Urban Shopping at its best.
Die Art Gallery of Ontario (AGO) gehört
zu den bedeutendsten Kunstmuseen
Nordamerikas und liegt im Bereich des
chinesischen Viertels, in der Dundas
Street West. Eine sehenswerte Sammlung
zeigt Originale der zeitgenössischen
Kunst von Edgar Degas über Chuck Close
bis zu Gerhard Richter. Die Malcolmson-
Sammlung hält überraschende Klassiker
der Fotokunst seit den Anfängen um
1845, wie William Henry Fox Talbot, bis
zu denen des 20 Jahrhunderts bereit:
von Man Ray, Edward Weston, Aleksandr
Rodchenko, Bill Brandt und Andre
Kertész. Wenn es dann noch etwas zu
wünschen gibt: „Wish“ ist der Restaurant-
Tipp für ein außergewöhnliches kulinarisches
Erlebnis in der Charles Street East.
Kurz gesagt: Eatertainment, best Brunch
in the City. Die international-mediterrane
Kochkunst der Betreiberin, Renda
Abdo, hat mitten in das Herz der City, in
die kühle Umgebung der Younge-Street,
ein Flair von heißer und lockerer Strandatmosphäre
gezaubert.
HISTORISCHE VIERTEL
UND MÄRKTE
Etwa zwei Kilometer östlich von Downtown
liegt der Distillery District, ein
historisch bedeutsamer Industrie- und
Wohnbezirk, geprägt von denkmalgeschützten
Backsteingebäuden aus der
viktorianischen Zeit. Heute reihen sich
hier Cafés, Restaurants, Antiquitätenläden
und Bekleidungsshops aneinander.
„Soma“ ist ein besonderes Highlight
für die Liebhaber guter Schokolade:
Im Laden gibt es die besten Schoko-
Produkte Nordamerikas. Ein Glas mit flüssiger,
warmer Schokolade, mit einem
Schuss Chili – bedeutet hier eine neue
Erfahrung und ungeahnte Geschmacks-
Explosionen.
Der 1803 gegründete St. Lawrence
Market in der Front Street East ist eine
historische Halle, ebenfalls mit einer
Fassade aus rotem Backstein, und setzt
allem Kulinarischen die Krone auf:
Mit über fünfzig Spezialitäten-Verkaufsständen,
von frischem Fisch bis hin zu
REISE | KANADA
BOLD THE MAGAZINE | 71
Fotos: Ontario Tourism Marketing Partnership Corporation (Artwork: BOLD)
Lebensqualität pur: Distillery District
mit Gebäuden aus viktorianischer Zeit
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REISE | KANADA
Yonge-Dundas Square und Eaton
Center im Zentrum Torontos.
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REISE | KANADA
Multikultureller Schmelztiegel: Beim
Worldpride Festival feiert die ganze Stadt.
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hausgemachten Teigwaren und feinsten
Antipasti. Für ihre Qualität bekannt,
wurde die Markthalle bereits als bester
Lebensmittelmarkt der Welt ausgezeichnet.
Kensington Market ist ein legendäres
Viertel, an der Spadina Avenue
gelegen – hier ist Multikulti Trumpf. Eine
belebte und gemütliche Öko-Oase mit
bunten Häuschen entlang der schmalen
Straße. Neben Alt-Hippie-Klamotten gibt
es moderne vegane und laktosefreie
Backwaren. Die kleinen Cafés und Imbissstuben,
mit ein paar Stühlen und Tischen
davor, laden zum Entspannen ein. Von
der Wasserseite aus gibt es einen sensationellen
Blick auf die Skyline der Stadt:
das Finanz-Viertel mit seinen imposanten
Bürotürmen, und alles überragend: der
Canadian National Tower, kurz: CN-Tower
(siehe auch Seite 63). Direkt nebenan
befindet sich Ripley`s Aquarium und
lädt zum Besuch der abwechslungsreichen
Unterwasserwelt ein. Wer noch
mehr Unterhaltung braucht, kann schräg
gegenüber das Railway Museum besuchen
oder gleich in der Steam Whistle
Brewery ein wirklich gutes Bier genießen.
Das nahe Harbourfront Centre, eine
Kultureinrichtung am Queens Quay West,
bietet inspirierende aktuelle Kunstausstellungen,
Theater, Cafés und Handwerk,
– alles unter einem Dach. Allein hier kann
man ohne Probleme einen ganzen Tag
verbringen.
grüne Oase, die ideale Ergänzung zum
geschäftigen Treiben der Innenstadt.
Um Toronto per Flug zu erreichen, gibt
es verschiedene Angebote. Wer es
etwas komfortabler mag, für den ist die
Verbindung mit Finnair erste Wahl: An
Bord gibt es Gelegenheit, den Komfort
und Service der neuen Business Class
kennenzulernen und die empfehlenswerten
Signature Menüs der finnischen
Spitzenköche Pekka Terävä und Tomi
Björck zu probieren.
ANREISE:
Finnair fliegt von Juni bis September
bis zu drei mal täglich von Helsinki
nach Toronto.
www.finnair.com
WEITERE INFORMATIONEN:
www.toronto.ca
www.torontotours.com
www.ago.net
www.harbourfrontcentre.com
www.fringetoronto.com
www.worldpridetoronto.com
www.wishintoronto.com
Die nahe Marina mit ihren verschiedene
Wassersportmöglichkeiten bietet sich
für weitere Aktivitäten an. Mit seinen
Stränden und Parks bildet das der City
gegenüberliegende Centre Island, als
HOTEL-EMPFEHLUNGEN:
www.chelsea.eatonhotels.com
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BOLD THE MAGAZINE | 77
HOME OF THE
BLUES BROTHERS
CHICAGO
AUTOR: K. SPECHT
Chicago – die drittgrößte Stadt der USA – liegt am windigen Südwestufer des Lake
Michigan, einem der fünf großen Binnenseen, die als Great Lakes bekannt sind. Chicago
ist seit Mitte des 19. Jahrhunderts ein wichtiger Handelsort. Die verkehrsgünstige Lage
an der transkontinentalen Route von der Ostküste zur Westküste führte dazu, dass
hier bereits frühzeitig ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt entstand. Außerdem gilt
die Stadt als Geburtsstätte moderner Architektur – hier entstanden die ersten Wolkenkratzer
in Stahlskelettbauweise, welche auch heute noch das Stadtbild prägen.
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REISE | CHICAGO
Europäer kamen erstmals im 17. Jahrhundert
in das Gebiet von Chicago, das von
Indianerstämmen bewohnt war. So wird
der Name auch vom indianischen Wort
Checagou abgeleitet. Damit bezeichneten
die Potawatomi-Indianer jenes
Marschland, auf dem später die Stadt
gegründet wurde. Heute ist Chicago
auch als „Windy City“ bekannt, was sich
einerseits auf die klimatischen Bedingungen
zurückführen lässt – die Stadt ist
durch das Fehlen von Bergen und Hügeln
und aufgrund der tiefen Wolkenkratzerschluchten
starkem Wind und Stürmen
ausgesetzt. Andererseits wird die
Bezeichnung auch zurückgeführt auf die
Korruption und die historisch bedingte
Verbreitung von organisierter Schmugglerkriminalität,
insbesondere während
der Zeit der Prohibition (in den USA von
1919 bis 1933). Der wohl berühmteste
Verbrecher aus dieser Zeit ist Al Capone,
welcher als Boss des „Chicago Outfit “ die
Chicagoer Unterwelt kontrollierte und
seine Geschäfte vor allem mit illegalem
Alkoholhandel machte.
Das Große Feuer von 1871 formte das
heutige Erscheinungsbild der Stadt und
führte zu einer umfangreichen Umgestaltung
des Stadtzentrums mit vielen
spektakulären Gebäuden. Heute verfügt
Chicago über eine beeindruckende
Skyline. Das Home Insurance Building ist
einer der ersten Wolkenkratzer; der Willis
Tower (vormals Sears Tower) war von
1974 bis 2013 das höchste Gebäude der
USA und ist nach wie vor das höchste der
Stadt. Zu den bedeutenden architektonischen
Werken gehören auch der Millennium
Park, der Jay Pritzker Pavillion und
das Hancock Observatorium in unfassbarer
Höhe – mit einem unvergesslichen
Ausblick.
ARCHITEKTUR,
KUNST UND KULTUR
Chicago bietet eine Vielzahl an Attraktionen,
Museen, Galerien und geschichtsträchtigen
Orten. Die meisten davon
befinden sich im historischen Stadtzentrum,
das vom Loop, einem höher
gelegten Bahnsystem, eingeschlossen
wird. „The Loop“ wird auch spezifisch nur
der kleinere Teil des Viertels genannt,
der von der erhöhten Rundstrecke der
Chicago „EL“ eingeschlossen wird. Die
erste Trasse des legendären L-Train wurde
bereits 1892 gebaut – er ist charakteristisch
für Chicago und hat das Stadtbild
entscheidend mitgeprägt. Einen wunderbaren
Gesamteindruck der Metropole
bietet eine Bootsfahrt auf dem Chicago
River: Beeindruckende Häuserschluchten,
verschiedene Stadtviertel und architektonische
Bauwunder lassen sich so in
aller Ruhe bestaunen. Vom Boot aus kann
man viel besser erahnen, wie groß das
Wasserstraßennetz in Chicago ist. Einige
Touren führen auf den Lake Michigan,
von wo aus sich eine herrliche Sicht auf
die Skyline bietet. Auch das Nachtleben
von Chicago hat einiges zu bieten: Im
Blue Chicago kann man beispielsweise
die Abende bei Live-Musik ausklingen
lassen. In einer warmen und freundlichen
Atmosphäre präsentiert die weltbekannte
Bar seit 1985 das Beste, was authentischer
Chicago Blues zu bieten hat. Hier treffen
sich Chicagoans und Blues Fan aus der
ganzen Welt und zelebrieren die großartige
Musik, die ein wichtiger Bestandteil
der Geschichte der Stadt ist. So hat
die Musikszene Chicagos die Charakteristik
US-amerikanischer Musikstile wie
Blues, Jazz und Soul entscheidend mitgestaltet.
Nicht umsonst entstand hier auch
der Filmklassiker „Blues Brothers“, und
bedeutende Musiker wie Louis Armstrong,
King Oliver und Jelly Roll Morton
haben sich hier einen Namen gemacht.
In der Southside, dem Schwarzenviertel
der Stadt, entstand ein reges Jazzleben.
Es entwickelte sich der so genannte
Chicago Jazz und der Chicago Blues.
Der von Gitarre und Mundharmonika
geprägte, ländliche Delta-Blues – wurde
in Chicago elektrifiziert. In den 1960er
Jahren entwickelte sich der Chicago Soul,
und auch die House Music findet ihre
Ursprünge in dieser Stadt.
CHICAGO
FÜR FEINSCHMECKER
Bei einer kulinarischen Fahrradtour kann
man Chicago als Feinschmeckerparadies
erleben. In der Stadt, die sich rühmt, das
Hauptquartier von McDonald‘s zu beherbergen,
bieten preisgekrönte Gourmet-
Restaurants und Kneipen alles von
günstigen Gerichten bis zur Avantgarde-
Küche.
Die kulturelle und kulinarische Vielfalt
der Bewohner sorgt für eine erstklassige
Restaurantszene. Chicago war und
ist ein Sammelbecken von Menschen
unterschiedlicher Abstammung.
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Fotos: T. Kessler; Choose Chicago
Charakteristisch für Chicago:
Die 1892 erbaute, legendäre L-Train
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REISE | CHICAGO
Die beeindruckende Skyline der
Stadt Chicago, vom Wasser aus gesehen
REISE | CHICAGO
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REISE | CHICAGO
Historic Water Tower auf der Michigan
Avenue und der Magnificent Mile, mit
dem Park Hyatt Chicago
REISE | CHICAGO
BOLD THE MAGAZINE | 83
Daraus bildeten sich 77 Viertel mit verschiedenen
Bevölkerungsgruppen: unter
anderem gilt Chicago nach Warschau
als größte polnische Stadt. Auch im
Zentrum gibt es jede Menge Restaurants
mit internationaler Küche. Das bekannteste
Gericht aus Chicago ist jedoch die
Pizza, insbesondere die dicke Chicago
Style Pizza. Der Chicago Style Hot Dog,
ein Frankfurter Würstchen im Brötchen,
wurde 1929 im Fluky’s, einem Imbissstand
Ecke Maxwell und Halsted Street,
kreiert – gemäß der historisch überlieferten
Rezeptur: im Mohnbrötchen, mit
gelbem Senf, gehackten weißen Zwiebeln,
süßem Gurkenrelish in Neongrün,
einer in Dill eingelegten Gurkenscheibe,
Tomatenecken, scharfen Chilis und einer
Prise Selleriesalz.
entfernt einen unvergleichlichen Luxus.
Erstklassige Einkaufsmöglichkeiten, das
Museum of Contemporary Art und die
berühmten Theater von Chicago, sind in
nur wenigen Schritten zu erreichen. Das
geräumige Foyer des Park Hyatt Chicago
erzeugt eine gedämpfte und edle Atmosphäre
und ist der ideale Ausgangspunkt
für ausgedehnte Touren durch die Stadt.
Im preisgekrönten Restaurant NoMI, mit
europäisch inspirierter und amerikanischer
Küche und der NoMI Lounge, mit
besonderen Cocktails und Martinis, lässt
man vorzüglich den erlebnisreichen
Tag ausklingen, um später in einem der
198 luxuriösen Gästezimmer oder einer
der 13 Suiten Ruhe und Kraft für den
nächsten Tag zu finden.
ERHOLSAM
UND LUXURIÖS
ANREISE:
Eine der weltweit größten Superior-
Luxus 5-Sterne Hotelketten hat nicht nur
zwei Häuser, sondern auch ihren Firmensitz
in Chicago.
Das Park Hyatt Chicago gehört zu den
aufregendsten Häusern der Gruppe und
befindet sich 67 Stockwerke über der
Magnificent Mile, im Chicago Park
Tower, der vom Architekturbüro Lucien
Lagrange entworfen wurde und zu
den elf höchsten Gebäuden Chicagos
zählt (257,3 m). Die Magnificent Mile
der Michigan Avenue liegt im Herzen
der Innenstadt am Water Tower Square
und bietet nur wenige Minuten von
den beliebtesten Attraktionen der Stadt
Mit LOT Polish Airlines, einer der
jüngsten Flotten Europas, direkt
nach Chicago.
www.lot.com
WEITERE INFORMATIONEN:
www.choosechicago.com
www.getyourguide.de
HOTEL-EMPFEHLUNGEN:
www.hyatt.com
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Model: Vero J. (Most Wanted Models)
100 | BOLD THE MAGAZINE MODE | SUMMER BREEZE
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Armreif: Vintage
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Ring: Swarovski
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102 | BOLD THE MAGAZINE MODE | SUMMER BREEZE
Oberteil & Rock: Callisti
Schmuck: Charlotte Simon
MODE | SUMMER BREEZE
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MODE | SUMMER BREEZE
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linke Seite
Kleid: Irene Luft
Kette: Jasmina Jovy
rechte Seite
Kleid: Irene Luft (Spitze rosé)
Ohringe: Charlotte Simon
106 | BOLD THE MAGAZINE
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Renault Twingo: Gesamt verbrauch kombiniert (l/100 km): 4,5 – 4,2; CO 2-Emissionen kombiniert (g/km): 105 – 95 (Werte nach Mess verfahren
VO [EG] 715/2007).
* Abbildung zeigt Renault Twingo Luxe mit Sonderausstattung. Bei allen teilnehmenden Renault Partnern. Renault Deutschland AG, Postfach, 50319 Brühl.