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Projektreise 01/2023

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Magazin der Auslandshilfe

Christina Peter

Christina Peter Executive Director AWARD Faisalabad, Pakistan „Kinder sind von der Flut am meisten betroffen. Da wiederum sind es die Mädchen, die besonderen Schutz benötigen. Diese sind bei unserer Hilfe die wichtigste Zielgruppe.“ Nach der Flut: Kinder in Pakistan Die Zahlen sind besorgniserregend. Ein halbes Jahr nach dem Höhepunkt der Flutkatastrophe ist die humanitäre Lage angespannt. Besonders betroffen: Kinder. Ein Drittel des Staatsgebiets Pakistans war im August 2022 überschwemmt. Das Hochwasser hat sich mittlerweile zwar weitgehend zurückgezogen – die Not ist aber geblieben. Nicht zuletzt deshalb, weil die Dimensionen der Zerstörung so groß waren, die eigenen Kapazitäten eine derartige Katastrophe zu bewältigen im Land ohnedies sehr begrenzt sind, und internationale Hilfe in nur kleinem Maße stattgefunden hat. Mehr und mehr wird nun das Ausmaß der Folgen deutlich, unter anderem, was die Situation für Kinder betrifft. So hat nun UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, Alarm geschlagen. Demnach haben mindestens vier Millionen Kinder keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Was das bedeutet, ist klar: lebensbedrohliche Durchfallerkrankungen, Hautkrankheiten und Mangelernährung. Tatsächlich – so eine Erhebung von UNICEF – ist jedes neunte Kind in den von der Flut betroffenen Gebieten lebensbedrohlich mangelernährt. In manchen Landesteilen spielen noch die winterlichen Temperaturen übel mit. Soviel zu den Zahlen. Hinter den Zahlen stehen ebenso viele Schicksale. Schicksale, die es nur selten schaffen, in europäische Medien durchzudringen. Wie sehr die Flutkatastrophe das Leben einer ganzen Generation prägt, ist nicht zuletzt beim Thema Schule erkennbar. An die 27.000 Schulgebäude wurden bei der Überschwemmung beschädigt oder sogar gänzlich zerstört, was zur Folge hat, dass zwei Millionen Kinder für längere Zeit nun keine Schule besuchen können. Bildung gilt als Schlüssel für das Überwinden der Armut. Es ist der berühmte Tropfen auf den heißen Stein, um den sich die Caritas mit ihren Projekten in Pakistan bemüht. Humanitäre Hilfe für Flutopfer, Schulbildung für die Kleinen – alles zusammen: bei weitem nicht genug. Die großen Probleme werden damit zweifellos nicht gelöst. Aber – wie gesagt – hinter Zahlen stehen Schicksale, und wenn es „nur“ einige Tausend Schicksale sind, die in eine andere Richtung gelenkt werden können, so ist das für diese Kinder jeweils eine Welt. Autor: Andreas Zinggl Jedes 9. Kind in den von der Flut betroffenen Gebieten ist lebensbedrohlich mangelernährt. An die 27.000 Schulgebäude wurden von der Flut beschädigt oder sogar gänzlich zerstört. Die Caritas leistet in Pakistan humanitäre Hilfe für Flutopfer und ermöglicht Schulbildung für Kinder. Ein Drittel des pakistanischen Staatsgebiets war im August 2022 überschwemmt. Nun, da sich das Hochwasser weitgehend zurückgezogen hat, wird das Ausmaß mehr und mehr deutlich. Mindestens vier Millionen Kinder haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Jedes neunte Kind ist lebensbedrohlich mangelernährt. Kinderschutz in der Realität www.caritas.at/ueber-uns/ueber-die-caritas/kinderschutz Die Caritas Auslandshilfe setzt sich seit 2018 intensiv mit dem Schutz von Kindern auseinander, um Kinder vor seelischen und körperlichen Verletzungen zu schützen. Ein zentrales Dokument ist die Kinderschutzrichtlinie, die von allen Caritas Direktor*innen Österreichs verabschiedet wurde. In Dezember 2022 kündigte der US-amerikanische Technologiegigant Apple an, seine „CSAM“-Technology einzustellen. Eine Software, die es möglich gemacht hätte, Material im Zusammenhang mit Kindesmissbrauch auf den Cloud-Systemen von Apple-Endgeräten ausfindig zu machen. Einige Wochen später wurden die Anschuldigungen um einen vielbeschäftigten österreichischen Schauspieler bekannt. Hätte eine Technologie wie jene von Apple diesen Missbrauch verhindern können? Wie schützen wir Kinder vor seelischem und körperlichem Verletzungen – ob im digitalen Raum, auf Spielplätzen, in Flüchtlingslagern, nach einer Flutkatastrophe oder in unseren Partnerländern? Das ist eine Frage, die sich die Caritas Auslandshilfe seit 2018 intensiv stellt und mit einer Kinderschutzrichtlinie beantwortet hat. Der Quick Guide zum Caritas Kinderschutz: Ansprechpersonen In jeder Caritas-Diözese in Österreich und im Ausland gibt es eine Ansprechperson für Kinderschutz und zur Aufarbeitung von Beschwerden. Schulungen und Bildung Mitarbeiter*innen der Caritas und der Partnerorganisationen – ob Freiwillige, Dienstleister*innen oder Mitarbeiter*innen – bekommen eine Schulung zum Thema Kinderschutz. Wie verhalte ich mich in schwierigen Situationen? An wen kann ich mich bei Fragen wenden? Welche Vorsichtsmaßnahmen kann ich treffen? Handlungssicherheit Durch die bestehenden Richtlinien, die alle in der Organisation unterschreiben müssen, hat die Caritas einen klaren Handlungsspielraum, wenn es zu Verdachtsfällen kommen sollte. Sichtbarkeit Richtlinien sollen auch sichtbar sein, deshalb wird in Caritas-Büros weltweit und auf digitalen Plattformen auf das Thema aufmerksam gemacht. Autorin: Melissa Ofoedu

„Unsere Arbeit in der Gemeinde hat einen großen Einfluss auf die Menschen. Ein großer Teil der Menschen, die unsere Dienste in Anspruch genommen haben, gründen ihre Unternehmen und Arbeitsplätze in Puke.“ Enea Laçi Youth Coordinator Puke, Albanien Hilfe für Kinder auf der Flucht Erst kürzlich musste das britische Innenministerium öffentlich zugeben, dass 200 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge unter der Aufsicht des britischen Staates „verloren gegangen“ sind. Die Kinder wurden in Unterkünften, die vom Staat bereitgestellt wurden, von Unbekannten entführt. Von den 200 fehlenden Kindern sind 88 Prozent albanische Kinder. Regierungen und humanitäre Organisationen stellen sich daher die Frage, wie man verletzlichen Gruppen wie minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen eine sichere Umgebung bieten kann, wieso Kinder fliehen und wie sich die Flucht für Kinder gestaltet. Besonders minderjährige Flüchtlinge brauchen Unterstützung. Denn Erlebnisse zwischen Krieg, Armut und Flucht hinterlassen oftmals Traumata. Die Caritas Albanien ermöglicht neben lebensnotwendiger Hilfe wie Lebensmitteln und einer Unterkunft auch psychosoziale Betreuung, um Fluchterfahrungen zu verarbeiten. Sonderformat 210x105mm Die Gründe, weshalb Kinder migrieren, sind vielfältig. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Kinder auf unterschiedliche Weise von Migration betroffen sind: Kinder werden von migrierenden Eltern zurückgelassen; sie werden von ihren migrierenden Eltern mitgenommen; und sie migrieren alleine, unabhängig von Eltern und erwachsenen Betreuer*innen. Einige Kinder sind Rückwanderer oder wurden zurückgeschickt, wie es oftmals mit albanischen Kindern und Jugendlichen passiert. „Die Gründe, weshalb Kinder migrieren, sind vielfältig: Kinder werden etwa von migrierenden Eltern zurückgelassen; sie werden von ihren migrierenden Eltern mitgenommen; und sie migrieren alleine, unabhängig von Eltern und erwachsenen Betreuer*innen.” Melissa Ofoedu, Projektreferentin für Bildung und Safeguarding, Caritas der Diözese St. Pölten Kinder, die unabhängig von ihren Eltern oder erwachsenen Betreuer*innen migrieren, sind in vielerlei Hinsicht wie erwachsenen Migranten auf der Suche nach neuen sozialen Kontakten und Bildungsmöglichkeiten. Diese Kinder, die als „unbegleitete minderjährige“ Flüchtlinge bezeichnet werden, können aufgrund vieler Faktoren aktiv nach Migrationsmöglichkeiten suchen. Wie sich die Migration auf Kinder auswirkt, zeigt das Beispiel von Dayyan mitten in den albanischen Bergen: Dayyan ist 12 Jahre alt und musste seine Heimat in Syrien aufgrund von einem seit Jahren wütenden Krieg verlassen. Seine Eltern trafen die schwere Entscheidung, ihn ins Ausland zu schicken, da es für ihn in Syrien zu gefährlich wurde. Dayyan erreichte alleine die Türkei, wo er längere Zeit in einem türkischen Flüchtlingslager verbrachte. Laut seinen Angaben war die Situation im türkischen Lager sehr schlecht und mit vielen Schwierigkeiten verbunden. Dann entschied er sich, zu Fuß nach Griechenland zu gehen, um dann mit der Hilfe von Schleppern nach Albanien zu kommen. Dort wurde die kleine Gruppe von afghanischen und syrischen Flüchtlingen von der albanischen Polizei aufgegriffen. Nach der Festnahme durch die Polizeibehörden wurde Dayyan von Mitarbeiter*innen der Caritas Albanien mit einer warmen Mahlzeit, einer Unterkunft, Hygienematerial und frischer Kleidung versorgt. Die Caritas unterstützte die Polizei, den Fall an die Kinderschutzeinheit weiterzuleiten, um ein ordnungsgemäßes Gerichtsverfahren durchzuführen und dabei das höchste Interesse des Kindes zu ermitteln. Die Unterstützung für minderjährige Flüchtlinge der Caritas Albanien ist unentbehrlich. Neben unmittelbaren Bedürfnissen stellt die Caritas Albanien unter anderem psychosoziale Betreuung bereit, um Kinder bei der Verarbeitung ihrer Fluchterfahrungen zu unterstützen. Autorin: Melissa Ofoedu Caritas der Diözese St. Pölten Hasnerstraße 4, 3100 St. Pölten www.caritas-stpoelten.at Information: 02742 844 455 spendenservice@caritas-stpoelten.at www.caritas-stpoelten.at Spenden: Raiffeisenbank St. Pölten IBAN: AT28 3258 5000 0007 6000 BIC: RLNWATWWOBG www.caritas-stpoelten.at Impressum: Medieninhaberin und Herausgeberin: Caritas St. Pölten | Für den Inhalt verantwortlich: Christoph Riedl | Redaktion: Andreas Zinggl, Lukas Steinwendtner, Christiane Gaar, Melissa Ofoedu, Michael Tanzer Grafik: Sigrid Brandl | Hersteller: gugler Fotos: Caritas, Adobe Stock, Renuar Locaj / Caritas Albanien, Jork Weismann Kommunikationshaus | Verlagspostamt: Melk | Erscheinungsort: 3100 St. Pölten, Hasnerstraße 4 Zurück bleibt nur ein gutes Gefühl. Cradle to Cradle ist der höchste Standard für ökologisch und gesund produzierte Druckprodukte. gugler* DruckSinn die einzige Druckerei in der EU, die ihn mit GOLD-Zertifikat erfüllt. Cradle to Cradle produzierte Druckprodukte von gugler* enthalten nur gesunde Substanzen und können daher – anders als herkömmliche Druckprodukte – zu 100 % wiederverwertet werden. Alle beim Druck anfallenden CO2-Emissionen werden zu 110 % kompensiert. Bei der Produktion kommt ausschließlich Ökostrom zum Einsatz. Unser Cradle to Cradle GOLD-Zertifikat bestätigt das. Anzeige

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