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Projektreise 01/2023

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Magazin der Auslandshilfe

Projektreise

Diözese St. Pölten „Safe Spaces zu errichten bedeutet Räume zu schaffen, in denen sich Kinder und Jugendliche spielerisch entfalten können.“ Melissa Ofoedu Projektreferentin für Bildung und Safeguarding Caritas St. Pölten Nr. 09 Februar 2023 Magazin der Caritas-Auslandshilfe mit aktuellen Informationen aus unseren Schwerpunktländern Albanien, Pakistan und Senegal Caritas St. Pölten Aktuell Erscheinungsort St. Pölten Die tiefsten Wunden sind die unsichtbaren. Ein Recht auf Sicherheit Eine Kindheit in Armut prägt die Entwicklung von Mädchen und Buben – und ihre Zukunft. Dabei ist Armut mehr als das Einkommen der Eltern. Kinderarmut bedeutet, dass Kindern und Jugendlichen wichtige Ressourcen verwehrt bleiben. Dazu gehören materielle Dinge sowie Gesundheit, Bildung, Ernährung oder ein sicheres Zuhause. Es gibt auch emotionale Armut, die sich etwa durch Vernachlässigung und fehlende Unterstützung, Zuneigung und Liebe im Elternhaus zeigt. Eine glückliche Kindheit ist nirgendwo eine Selbstverständlichkeit. Weltweit leben mehr Kinder als Erwachsene in extremer Armut. Fast ein Fünftel der Kinder in Entwicklungsländern wächst in Haushalten auf, die pro Tag und Person mit rund 1,70 Euro auskommen müssen. Insgesamt leben rund 385 Millionen Kinder in extremer Armut. Diese Entbehrungen wirken sich auf ihre körperliche und geistige Entwicklung aus. Im schlimmsten Fall haben Kinder nicht einmal ein Dach über dem Kopf. Die UNESCO schätzt, dass rund 100 Millionen Kinder auf der Straße leben und somit besonders verwundbar sind. Kriege sind eine erhebliche psychische Belastung für Heranwachsende. Ein Leben zwischen Trümmern, Flucht und Angst beeinträchtigt die mentale Gesundheit von flüchtenden Kindern langfristig und hinterlässt Traumata. Die Auswirkungen sind gravierend und machen sich oft erst im Erwachsenenalter bemerkbar. Depressionen und Angstzustände sind nur wenige der langfristigen Auswirkungen auf die mentale Gesundheit von geflüchteten Kindern und Kindern, die einen Krieg erlebt haben. Bildung ist der Grundstein für ein selbstbestimmtes Leben. Doch rund 263 Millionen Kinder weltweit besuchen keine Schule. Das entspricht einem Viertel der Bevölkerung Europas. Viele Kinder, die zwar eine Grundschulbildung beginnen, brechen die Schule frühzeitig wieder ab. Ein Grund dafür ist oft die Armut im Elternhaus. Sie zwingt Kinder dazu, selbst etwas zum Lebensunterhalt beizutragen und arbeiten zu gehen. Weltweit muss besser für Kinder gesorgt werden. Wo ein Kind geboren wird, welche Herkunft es hat, ob es in einem Entwicklungsland oder in Österreich groß wird, schwarz oder weiß, gesund oder krank ist, aus wohlhabender oder aus armer Familie kommt: Das entscheidet viel zu oft darüber, welche Chancen das Kind in der Welt hat. Die UN-Kinderrechtskonvention erinnert daran: Jedes Kind hat ein Recht auf eine Kindheit, auf Sicherheit und Fürsorge! Autor: Lukas Steinwendtner Am Wort „Heile, heile Gänschen. Es wird bald wieder gut.“ So beginnt ein bekannter, tröstender Kinderreim, den Eltern ihren Kindern bei schmerzhaften, körperlichen Verletzungen aufsagen. Und sind die ersten Tränen getrocknet und die kleine Verletzung mit einem Pflaster „unsichtbar“ gemacht, dann geht es meistens auch schon wieder besser. Ganz anders ist das oft bei Verletzungen der Kinderseele. Erlebnisse in der Kindheit wie etwa Armut, Flucht, Vertreibung und Krieg hinterlassen tiefe und prägende Verletzungen. Genau auf diese, auf den ersten Blick unsichtbaren Wunden, möchten wir als Caritas mit unserer aktuellen Kampagne aufmerksam machen. Hunger und Durst können gestillt, Verletzungen verbunden werden. Doch traumatische Erlebnisse brauchen oft Jahre, um aufgearbeitet werden zu können. Niemand hätte wohl damit gerechnet, dass wir seit einem Jahr einen Angriffskrieg in unserer Nachbarschaft miterleben müssen. Ein Krieg, bei dem die Christoph Riedl Generalsekretär Caritas der Diözese St. Pölten Zivilbevölkerung massiv leidet – darunter auch Millionen von Kindern und Jugendlichen. Aber nicht nur in der Ukraine sind Kinder die Leidtragenden: Weltweit sind 420 Millionen Kinder von gewaltsamen Konflikten betroffen, 27 Millionen davon können nicht in die Schule gehen. Dabei ist Bildung ein so wichtiges Instrument zur Bekämpfung von Armut und Hunger. Als Caritas tun wir das, was wir am besten können: Wir helfen. In der Ukraine hilft die Caritas mit lebensnotwendigen Gütern sowie psychologischer Versorgung. Im Senegal stärken wir Kinder mit nahrhaften Lebensmitteln und Bildung. Diese beiden Zutaten sind eine wichtige Grundlage für ein gutes Großwerden. In Albanien kümmert sich die Caritas unter anderem um Kinder, die als Waisen auf der Flucht sind. Und in Pakistan kümmern wir uns um Kinder, die als Folgen des verheerenden Hochwassers im Vorjahr noch immer unter- und mangelernährt sind.

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