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Projektreise 01/2024

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Magazin der Auslandshilfe

Projektreise

Diözese St. Pölten „Mich bei der Frauenorganisation ‚Today for the Future‘ freiwillig zu engagieren hat mich sehr bereichert. Ich habe Freundschaften geknüpft, Selbstvertrauen aufgebaut und erhielt so eine Vision für meine Zukunft.“ Besalba Kopani Studentin der Sozialen Arbeit Puke, Albanien Nr. 13 März 2024 Magazin der Caritas-Auslandshilfe mit aktuellen Informationen aus unseren Schwerpunktländern Albanien, Pakistan und Senegal Caritas St. Pölten Aktuell Erscheinungsort St. Pölten Empower her! Wie die Stärkung von Mädchen zu einem positiven Wandel führt. Armut reduzieren 20% der Mädchen im globalen Süden werden vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet, nur 39% der Mädchen in ländlichen Gebieten besuchen eine Sekundarschule – das sind nur einige Beispiele zur Situation von Frauen und Mädchen aus dem aktuellen Bericht zur Nachhaltigen Entwicklung (SDG Report 2023). Zur Erreichung des 5. Globalen Nachhaltigkeitsziels „Geschlechtergleichheit“ bleibt daher noch viel zu tun. Die Caritas legt in ihren Ernährungssicherheits- und Bildungsprojekten einen Schwerpunkt auf die Stärkung von Frauen und Mädchen. Es sind vor allem die Frauen, die in den Familien die größte Last zu tragen haben. Sie sind letztendlich dafür verantwortlich, dass die tägliche Mahlzeit auf den Tisch kommt, sie kümmern sich um die Kinder, pflegen die Alten, holen Wasser, sammeln Holz, bereiten das Essen zu und arbeiten auf dem Feld. Im Kampf gegen den Hunger in den Familien sind sie die entscheidenden Akteurinnen. In der Projektarbeit unterstützt die Caritas Frauen dabei, selbst Zugang zu Land zu bekommen, es werden als Starthilfe Saatgut und Geräte ausgegeben, und die Verarbeitung und Vermarktung von Obst und Gemüse unterstützt. Das Einkommen kommt direkt der gesamten Familie zugute und es führt zu einer viel höheren Selbstbestimmung und Sichtbarkeit der Frauen. Auch in der Schulbildung müssen Mädchen gezielt gefördert werden. Gerade das ist eine Lebensphase, in der – oft diskriminierende – Geschlechternormen erlernt und verfestigt werden. Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen der Bildung von Mädchen und ihren Perspektiven: So kann ein zusätzliches Schuljahr den Verdienst einer Frau um bis zu 20% erhöhen und jedes Jahr Sekundarschulbildung verringert die Wahrscheinlichkeit einer oft risikoreichen Schwangerschaft von Minderjährigen. In den Bildungsprojekten der Caritas wird daher besonders darauf geachtet, dass die Mädchen eine Sekundarschule abschließen können – durch die Finanzierung von Schulgebühren, durch laufende Gespräche mit den Eltern oder einfach durch die Verteilung von Menstruationsprodukten. Vor allem geht es auch darum, Mädchen, die besonders engagiert sind, gezielt zur fördern. Als selbstbewusste Rollenvorbilder können sie die Bedeutung von Bildung am besten transportieren. Autorin: Helene Unterguggenberger Am Wort Geht die weiße Farbe vielleicht ab? Vorsichtig berühren die kleinen Kinder im Waisenheim in Burundis Hauptstadt Gitega meine Hand. Nein, die „Mzungu“, die Menschen aus Europa, haben tatsächlich eine so helle Haut. Meine erste Reise nach Burundi eröffnete mir viele schöne Momente, aber auch persönliche Erfahrungen, die mir das Thema Geschlechtergerechtigkeit unter neuem Blickwinkel gezeigt haben. Warum es notwendig ist, Frauen bei unserer Tätigkeit international besonders im Fokus zu behalten, bestätigten mir Begegnungen wie die mit Marie-Grâce. Die junge Burunderin lernt, Stoffbinden zu nähen. Ein Stück Stoff, das Leben verändert – ihr eigenes, da sie ein eigenes Einkommen erzielt. Und das von anderen Mädchen und jungen Frauen: Die leistbaren Stoffbinden ermöglichen ihnen den Schulbesuch ohne Unterbrechung. Mädchen bleiben sonst während ihrer Menstruation zu Hause. So verpassen sie jährlich bis zu 12 Wochen Schule. Das Nähprojekt hilft, den Zugang zu Bildung für Frauen ohne Unterbrechung zu Nora Tödtling-Musenbichler Präsidentin Caritas Österreich gewährleisten. Eine weitere Geschichte ist die von Alisa im Südsudan. Ein Haushaltstraining gibt ihr das nötige Wissen, um den Ertrag ihres kleinen Grundes zu steigern. Sie kann jetzt nicht nur sich selbst und ihre Familie erhalten, sondern die Kinder in die Schule schicken. In Ägypten, bei den „Müllmenschen von Kairo“, werden Mädchen heute später verheiratet. Dazu hat die Caritas gemeinsam mit dem Hilfswerk Schwester Emmanuelle beigetragen. Auch Bildung spielt jetzt eine Rolle in der Gemeinschaft. Zveta lernt im Kindergarten Bulgarisch. Mit ihren Eltern spricht sie nur Romanes. Dass sie früh die Landessprache lernt, hilft ihr, in der Schule nicht vom ersten Tag an abgehängt zu werden. All diese Geschichten bestätigen: Kleine Schritte sind möglich. Und sie sind nötig, um langfristig Veränderungen zu bewirken. Die Schritte sehen in jedem der Partnerländer anders aus. Aber sie bringen überall jeden Tag ein Kind, eine Jugendliche, eine Frau ein Stück weiter Richtung Gerechtigkeit.

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