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cav chemie anlagen verfahren 06.2016

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TRENDTHEMA: AUF DEM WEG

TRENDTHEMA: AUF DEM WEG ZU INDUSTRIE 4.0 se und Condition Monitoring aus dem Feld. Wichtig ist es, diese Datenmengen zu entscheidungsrelevanten Informationen aufzubereiten, etwa mit der Operations Intelligence Software XHQ, mit der durch entsprechende Auswertungen und Ansichten Handlungsalternativen aufgezeigt werden können, oder Preactor für Auftragsplanung und Änderungen von Produktionsabläufen auf Basis aktueller Informationen. Damit werden Big Data zu Smart Data. Mehr Effizienz durch Digitalisierung – Digitaler Zwilling cav: Wie sieht das in der Praxis aus? „Wir sind bereit, gemeinsam mit unseren Kunden den Weg in Richtung Industrie 4.0 zu gehen und eine Roadmap zur Digitalisierung zu erarbeiten.“ Eberle: Nehmen wir beispielsweise die Reliability Center großer Chemieunternehmen. Hier werden Pumpen überwacht, um zustandsbezogene, digital geplante Wartung in Verbindung mit virtuellen Trainings unter Augmented-Reality-Bedingungen durchführen zu können. Gleichzeitig liefert die Software eine Auswertung der Key-Performance- Indicators zu den wichtigsten Komponenten, die niemals ausfallen oder ungeplant stillstehen dürfen. Das hat Auswirkungen auf die Ersatzteilversorgung und letztendlich auf die gesamte Leistungsfähigkeit der Anlagen. Bei Batch-Prozessen spielt Digitalisierung eine ebenso große Rolle, z. B. bei der Online-Qualitätskontrolle und Online-Prozessoptimierung zur Durchsatzverbesserung besonders in der Fein- und Spezialchemie. Der integrierte bidirektionale Informationsfluss zwischen der Produktion und Online-Prozesskontroll- bzw. Analysesystemen ermöglicht schnelles Feedback nicht nur zwischen Labor und Prozess, sondern überprüft die Qualität gemäß der originären Spezifikation. In der Pharmaindustrie nennt man das Quality by Design und PAT. Das Resultat sind bessere Erträge, weniger Ausschuss und kürzere Time-to-Market. cav: Wie werden die Datenströme gelenkt? Eberle: Die Verfügbarkeit und Transparenz der Daten ist ein Kernstück der Digitalisierung. Die Grundvoraussetzung ist daher eine stabile und vor allem sichere Kommunikation auch für Ex-Zonen. Die vielen Informationen fließen vertikal von den Prozessinstrumenten im Feld bis in die Unternehmensleitebene, horizontal über den Wertefluss und werden langfristig auch die Kommunikation mit Lieferanten sowie Kunden miteinbeziehen. Produkte für die Kommunikation reichen von Profibus, Profinet, Industrial Ethernet über Scalance, RFID oder Wireless bis hin zur IT- oder Netzwerktechnik. Bereits heute findet ein Großteil dieser Kommunikation im Web oder in der Cloud statt und die dafür notwendige Infrastruktur ist ebenfalls in unserem Portfolio enthalten. Neben dem flexiblen Datenaustausch für sichere Prozessführung und schnellere Reaktionen ist der Schutz der Daten das A und O einer digitalen Anlage. Unsere Chemiekunden nutzen das mehrstufige Sicherheitskonzept von der Anlagen- über die Netzwerksicherheit bis zum Schutz der Automatisierungssysteme durch Integritätsprüfungen wie Passwort, Logbuch oder Virenschutz. cav: Was geschieht mit den gesammelten Daten? Eberle: Bereits heute muss eine Vielzahl von Daten verarbeitet werden – denken wir an Zustandsinformationen von elektrischen als auch mechanischen Komponenten oder Archivdaten von Teilanlagen. Im Zuge der Digitalisierung wird die Vernetzung und Datenflut weiter steigen. Einerseits ist in viele Softwareprodukte Intelligenz bereits eingebaut, andererseits ermitteln unsere Digitalisierungsservices auf Basis der Technologieplattform Sinalytics Optimierungsmöglichkeiten der Assets, wie Energiedaten der Antriebsstränge. Darüber hinaus liefern Plant Data Services regelkreisbasierte Analysen über das Leitsystem zur Leistungsverbesserung oder Steigerung der Transparenz und Effizienz. Sie ermöglichen eine Anpassung der Produktionsprozesse an Rahmenbedingungen, wie Energiekosten oder Marktpreise. Auch werden immer mehr Services und Reports über Web oder Cloud angeboten. Dafür gibt es mit Mindsphere – Siemens Cloud for Industry eine umfassende, kostengünstige Data- Hosting- Plattform. Dass die chemische Industrie bei einer Anlagenlebensdauer von bis zu 40 Jahren die Zukunftssicherheit über Life cycle Service Contracts absichert, versteht sich von selbst, und auch auf diesem Gebiet sind unsere Services bei Weitem nicht ausgereizt. cav: Welche Schritte sind noch zu gehen, um eine vollständige Digitalisierung in den Unternehmen zu erreichen? Eberle: Der Trend zur Digitalisierung in der chemischen Industrie wird weiter gehen. Die nächste Anwendergeneration zeichnet sich durch „digital natives“ aus, die auch im Geschäftsleben extrem vernetzt und mit Tools arbeiten möchten, wie wir sie derzeit als Apps von den Smartphones kennen. Zusätzlich werden die Bestrebungen in Richtung Standardisierung, Modularisierung bei der Leittechnik und „plug and produce“ bei Feldgeräten vorangetrieben, wie auch an den Diskussionen diverser Gremien und Arbeitskreise zu erkennen ist. Die Konsequenzen einer digitalen Transformation im Hinblick auf innovative Geschäftsmodelle mit stärkerer Kunden orientierung auch für neue Märkte und die Veränderungen der Unternehmensstrukturen sind noch lange nicht abzusehen und konkret umgesetzt. Wir sind bereit, gemeinsam mit unseren Kunden den Weg in Richtung Industrie 4.0 zu gehen und eine Roadmap zur Digitalisierung zu erarbeiten. » www.prozesstechnik-online.de Suchwort: cav0616siemens Autorin Daniela Held Redakteurin, cav chemie anlagen verfahren 22 cav 6-2016

Da darf ruhig mal was hängenbleiben! Mit 80 GHz in die Zukunft: Die neue Generation in der Radar-Füllstandmessung Auch wenn es staubig wird: Der VEGAPULS 69 für die Füllstand - messung von Schüttgütern liefert exakte Messwerte. Dabei lässt er sich von Staub im Silo oder Anhaftungen an seiner Antenne nicht irritieren. Der Radarsensor überzeugt außerdem durch seine einzigartige Fokussierung mit einer Frequenz von 80 GHz. Einfach Weltklasse! www.vega.com/radar cav 6-2016 23

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