Aufrufe
vor 1 Jahr

Industrieanzeiger 10.2022

  • Text
  • Enegieeffizienz
  • Brennstoffzellen
  • Antriebssystem
  • Greenproduction
  • Elektromobilitaet
  • Antriebsketten
  • Abrechnungsmodelle
  • Leichtbau
  • Qualitaetssicherung
  • Drohnen
  • Wasserstoff
  • Industrieanzeiger

» MANAGEMENT Laut

» MANAGEMENT Laut Professor Harry Wagner gewinnt die funktionale Sicherheit beim autonomen Fahren auf Level vier an Bedeutung. Es wird jedoch von vielen Seiten daran gearbeitet, diese Herausforderung zu bewältigen. Ein Ansatz, den etwa das Fraunhofer IKS verfolgt, ist die strukturierte Safety-Analyse. Dabei wird laut Jiru ein logisches Modell der Systemarchitektur erstellt, das Signalflüsse und deren Qualität sowie auch die Einschränkungen der Sensoren darstellt. Anschließend wird bewertet, wie kritisch die identifizierten Schwachstellen sind und welches Risiko von ihnen ausgeht. „Die Safety-Analyse untersucht dann, welche kritischen Situationen zu sicherheitsrelevanten Fehlern führen“, so Jiru. Bild: THI Business Development zuständig ist. Herkömmliche Software lässt sich durch Tests zuverlässig absichern. Bei einem KI-System ist dies jedoch nicht möglich. Ein solches kann zwar im Testfeld ein Bild immer korrekt analysieren. Im realen Einsatz kann es jedoch passieren, dass man ein anderes Ergebnis erhält – weil zum Beispiel nur ein kleines Rauschen in das Bild hineingekommen ist. Ein Problem bereitet dabei die viel diskutierte Black-Box-Eigenschaft der KI. Wie das System zu seiner Entscheidung gelangt ist, lässt sich dann nämlich nicht nachvollziehen. Und das erschwert die Absicherung der KI. Vergleich der Sensordaten Der Experte berichtet außerdem von einem weiteren Ansatz, bei dem es um die intelligente Cross-Validierung von Sensordaten geht. Dabei werden die Daten eines Sensors mit den Daten anderer Sensoren verglichen, die jeweils unterschiedliche Schwachstellen haben – beispielsweise Frontkamera und Lidar-System. Auf diese Weise könnten sich die Sensoren quasi gegenseitig plausibilisieren, erklärt Jiru. Auf technischer Seite steht also noch Arbeit an, um das autonome Fahren voranzubringen. Klawitter sieht daher Deutschland auf dem richtigen Weg. Der deutsche Gesetzgeber gehe Schritt für Schritt vor, um die möglichen Risiken zu minimieren. So ließe sich Vertrauen in die Technik aufbauen. „Die Verordnung schafft Rechtssicherheit“ Bild: Fraunhofer IKS Josef Jiru ist am Fraunhofer-Institut für Kognitive Systeme IKS für das Business Development zuständig. Herr Jiru, wie beurteilen Sie die Verordnung, die das Gesetz zum autonomen Fahren auf Level vier in definierten Betriebsbereichen ergänzt? Es ist sicherlich etwas, womit man gut arbeiten kann. Die Verordnung hat einige Punkte konkretisiert und schafft Rechtssicherheit. Vorher war unklar, was Hersteller sowie Halter genau tun müssen und wofür sie verantwortlich sind. Problematisch dürfte aber die Anforderung sein, dass alle 90 Tage eine Gesamtprüfung des Fahrzeugs notwendig ist. Für den Betreiber einer großen Flotte und für einen privaten Halter dürfte das sehr aufwendig und kostspielig werden. Aber da in einem autonomen Auto sehr viel Software – inklusive KI – eingesetzt wird, die ständig aktua - lisiert wird, ist eine regel mäßige Überprüfung doch angebracht. Ja, aber eine Prüfung von Updates muss ja ohnehin ständig erfolgen. Denn man kann nicht etwas aktualisieren und darauf hoffen, dass auch alle Komponenten, die darauf auf - bauen oder davon abhängig sind, so funktionieren wie gedacht. Das hört sich aber auch nach viel Aufwand an. Eigentlich müsste zum Beispiel ein KI-System wieder komplett von einer Zulassungsbehörde abgenommen werden, wenn ein Update für eine bestimmte Funktion eingespielt wurde. Doch es gibt Möglichkeiten, einen solchen Prozess zu vereinfachen und zu beschleunigen. Wir arbeiten dazu bereits an entsprechenden Konzepten in verschiedenen Forschungsprojekten. Im Kern geht es darum, einmal zu versichern, dass die Architektur und bestehende Funktionen sicher sind. Dann muss nur die neue Funktion überprüft werden. 32 Industrieanzeiger » 10 | 2022

Decarb-X-Po soll führende Messe für Power-to-X-Anwendungen werden Neue Messe adressiert Lösungen zur Dekarbonisierung der Industrie Die Expo for Decarbonised Industries bündelt Technologien und Dienstleistungen für die industrielle und gewerbliche Dekarbonisierung. Das neue Format findet vom 20. bis 22.9.2022 parallel zur Messe Glasstec auf dem Düsseldorfer Messegelände statt. » Nora Nuissl, stv. Chefredakteurin Industrieanzeiger Vom 20. bis 22.9.2022 beherbergt Halle 9 auf dem Düsseldorfer Messegelände die Expo for Decarbonised Industries (kurz: Decarb-X-Po). Damit baut der Veranstalter Messe Düsseldorf die ehemalige Fachmesse Energy Storage Europe zur passenden Plattform für die industrielle und gewerbliche Dekarbonisierung in Deutschland aus, wie es heißt. Die konsequente Weiterentwicklung der Fachmesse spiegele den Umbruch in Industrie, Politik sowie Gesellschaft wider. Neben einer Vielfalt an Speicherlösungen biete das neue Format der Industrie und dem Gewerbe eine bisher nie dagewesene Bandbreite an Produkten und Lösungen sowie Beratungsangeboten für die Dekarbonisierung. Damit greift der Veranstalter die zwei Industrie-Megatrends Klimaneutralität und Dekarbonisierung auf. Fachmesse für Klimaschutz und Energiewende Bild: Constanze Tillmann/Messe Düsseldorf Mit dem neuen Format Expo for Decarbonised Industries (Decarb-X-Po) erweitert die Messe Düsseldorf die ehemalige Fachmesse Energy Storage Europe um Dekarbonisierungsthemen. „Der Titel ‚Expo for Decarbonised Industries‘ spricht viele Industrien an, die bereits mit ihren Leitmessen bei uns zu Hause sind“, erläutert Gerrit Nawracala, Project Director der Messe, und führt aus: „Damit sind wir in der Lage, zielgerichtet die passenden Antworten auf die Herausforderungen und Fragen zu geben, die sich rund um Klimaschutz, Energiekosten und Versorgungssicherheit bei unseren Kunden ergeben.“ Die neue Fachmesse für Klimaschutz, Energiewende und Dekarbonisierung im Unternehmen soll Anwender aus Industrie und Gewerbe mit Anbietern von Technologien und Dienstleistungen zusammenbringen. Der Fokus liegt auf den Themen Dekarbonisierung, Energiespeicher und Wasserstoff. Auf der Fachmesse finden Besucher aus Industrie- und Gewerbebetrieben etwa Lösungen zur Reduktion von CO 2 -Emissionen. Auch die Spezialmesse für Energiespeicherung, ehemals Energy Storage Europe, wird von der Decarb-X-Po fortgeführt. Unternehmen zeigen hier Energiespeicher sowie Energiemanagementansätze und -systeme. Auch Wasserstoff spielt eine wichtige Rolle auf der Veranstaltung: Aussteller haben ihre Technologien und Dienstleistungen im Messegepäck und stellen beispielhafte Forschungs- und Entwicklungsprojekte vor. Neben der Vielfalt an technischen Lösungen Energiespeichersystemen gibt es auch ein hochwertiges Konferenz- und Forenprogramm zu den Themen Forschung, Wissenschaft und Industrie, die sowohl die Hersteller als auch die potenziellen Nutzer von Energiespeichersystemen aktuell bewegen. Die Fachmesse wird für die Themen - erweiterung vom Verband deutscher Maschinen und Anlagenbau (VDMA) sowie dem Bundesverband Energiespeicher Systeme e.V. (BVES), unterstützt. Industrieanzeiger » 10 | 2022 33

Industrieanzeiger