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Industrieanzeiger 11.2023

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Bild: EWM, Finsterle Die

Bild: EWM, Finsterle Die Roboter schweißen bei Finsterle mit gleichbleibender Präzision. Ein separater Drahtförderer versorgt sie sicher mit dem Zusatzwerkstoff. Automatisierte Stahlbearbeitung: Brenner in der Hand der Schweißroboter Finsterle lässt Fahrzeugteile vom Roboter schweißen Von handlich bis tonnenschwer: Finsterle fertigt unterschiedlichste Bauteile für den Fahrzeugbau. Bei der Produktion von zehn Baugruppen aus Stahl und Feinkornstahl setzt das Metallbauunternehmen aus Dürmentingen auf Automatisierung: Roboter-Schweißzellen von EWM verkürzen die Produktionszeit und entlasten die Mitarbeiter. » Anja Ehrmann, Journalistin bei Additiv PR in Montabaur Die Finsterle GmbH fertigt Schweißkonstruktionen und Baugruppen aus Stahl und Feinkornbaustahl an. Beliefert werden Kunden aus den Bereichen Sonderfahrzeug- und Kranbau sowie Maschinen- und Anlagenbau. Dabei sind die Bauteile zwischen 500 g und 20 t schwer, angefangen von Getriebekonsolen über Abstützböcke bis hin zu Auslegern. Die Komponenten werden im Fahrzeugbau dazu verwendet, um beispielsweise entstehende Vibrationen und Kräfte gezielt abzufangen. Finsterle beschäftigt an seinem Hauptsitz in Dürmentingen im Kreis Biberach über 100 Mitarbeiter. Als Lohnfertiger legt das Metallbauunternehmen großen Wert auf Flexibilität. „Die Anforderungen an die Produktion sind vielfältig“, sagt Markus Finsterle, technischer Geschäftsführer der Finsterle GmbH. „Verschiedene Bauteile mit unterschiedlichen Geometrien müssen innerhalb definierter, meist knapp bemessener Zeiträume entstehen. Und wir wollen natürlich stets zufriedenstellende Ergebnisse liefern.“ Dabei hat auch Finsterle mit dem allgemein vorherrschenden Fachkräftemangel zu kämpfen. Für das Vorwärmen von Feinkornbaustahl und das anschlie-

TECHNIK « ßende Schweißen setzt der Metallbauer daher künftig auf eine automatisierte Lösung. Zwei Roboterschweißzellen fertigen Fertig geschweißte Kabinenarme: Das manuelle Heften der Teile dauert 45 min, das anschließende Schweißen mit dem Roboter dauert 35 min. Bauteile aus Feinkornbaustahl müssen zunächst angewärmt werden, damit sie ohne Rissbildung geschweißt werden können. Das erfolgte bislang manuell. Doch Losgrößen von über 1.000 bewegten Finsterle zu einer Umstellung des Prozesses. Schweißgeräte der EWM GmbH aus Mündersbach sind bei dem Metallbauer schon seit längerer Zeit im Einsatz, daher beauftragten die Schwaben den erfahrenen Anbieter modernster Schweißtechnologie mit der Entwicklung einer Roboter-Schweißzelle. Das EWM Vertriebs- und Technologiezentrum in Neu-Ulm konzipierte zwei separate Schweißzellen. Bestandteil der einen Zelle ist ein Dreh-Kipp-Tisch mit einer Tragkraft von 500 kg, in den kleinere Bauteile eingespannt werden. In der anderen Zelle wurde ein Dreh-Kipp-Tisch mit einer Tragkraft von 1.100 kg installiert, um größere und schwerere Bauteile einzuspannen. Ein verschiebbares Gegenlager sorgt für maximale Flexibilität, da der Roboter damit auf unterschiedlich lange Bauteile eingestellt werden kann. Auch lange Teile, die schwerer als 1.100 kg sind, lassen sich so bearbeiten. Zum Vorwärmen führt der Roboter einen Autogenbrenner zum Bauteil. Dazu nimmt er den Brenner über eine pneumatische Kupplung auf und fährt über eine externe Zündstation. Der Gasfluss startet und die Brennerflamme kann zünden. Parallel zum Autogenbrenner ist ein Schutzrohr mit einem optischen Sensor montiert. Dieser überprüft, ob die Brennerflamme im Bedarfsfall zündet. Die Flamme bewegt sich über das Bauteil und erwärmt es auf 80 bis 120 °C. Nach dem Vorwärmen wird der Gaszufluss gestoppt und der Roboter setzt den Autogenbrenner an der Parkposition ab. Dann erfolgt der Werkzeugwechsel. Der Roboter bewegt sich zur gegenüberliegenden Seite der Zelle und nimmt über die druckluftbetriebene Kupplung den MIG/MAG-Schweißbrenner auf. Bild: EWM, Finsterle Finsterle fertigt für den Fahrzeugbau und setzt dabei auf eine Roboter-Schweißzelle von EWM. Bild: EWM, Finsterle

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