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Industrieanzeiger 11.2023

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» TECHNIK „Technik nutzen, Innovationen leben“ – unter diesem Leitsatz treibt Daniel Schüßler, Inhaber und Geschäftsführer von SMP Schüßler Modell- & Proto - typenbau, die Digitalisierung und Automatisierung voran. Bild: Hoffmann SE Kapazitäten und die Maschinen sind besser ausgelastet. Die Roboterzelle bestückt die Maschine nun mannlos, die Werkzeugwechsler bieten genügend Kapazität für verschiedene Werkzeuge. Connected Manufacturing unterstützt dabei, Werkzeuge, Werkzeugdaten und NC-Dateien fehlerfrei und rechtzeitig auf die Maschinen zu bringen. Die Mikrons sind mit den Heidenhain-Steuerungen TNC640 und iTNC530 ausgestattet und vollständig an Connected Manufacturing angebunden. Daniel Schüßler erinnert sich: „Früher waren die Maschinen mit einem Server vernetzt, auf dem wir die NC-Dateien ablegten. Die Mitarbeiter mussten die Dateien manuell vom Server auf die Maschinen kopieren und die Ordnerstruktur und Dateinamen pflegen.“ Marcus Feige ergänzt: „Mit Connected Manufacturing haben wir jetzt alles top strukturiert. Das System übergibt die Dateien und dokumentiert, was wann auf die Maschinen übertragen wurde. Datenpflege und Archivierung sind wunderbar gelöst.“ Jedes dritte Werkzeug erfasst Um schnell mit Connected Manufacturing arbeiten zu können, nimmt Schüßler Werkzeuge nur nach Bedarf in die Datenbank auf. Für jedes wird eine Nummer und ein eigener Standard definiert, der Länge und Durchmesser beschreibt. Die Toleranzen betragen stets 0 bis +3 mm. So ist das Werkzeug immer lang genug. Für die drei Maschinen hält SMP insge- samt 240 Werkzeuge vor. Aktuell sind 100 davon zusammengebaut, vermessen und in Connected Manufacturing hinterlegt. Da die Werkzeuge nun effizienter verwendet werden, war es möglich, Altwerkzeuge im Wert von rund 20.000 Euro auszumustern. „Mit Connected Manufacturing haben wir die Werkzeugnutzung um 25 Prozent optimiert“, betont Feige. Auch die Werkzeugausgabe erfolgt bei SMP automatisiert. Konnte sich früher jeder Mitarbeiter nach Belieben am Werkzeugschrank bedienen, muss er sich nun am Ausgabeautomaten Garant Tool24 persönlich anmelden. Dieser gibt Auskunft über den gesamten Werkzeugbestand und benachrichtigt den Einkäufer, wenn der Meldebestand erreicht wurde – dann wird automatisch nachbestellt. Dank einer Schnittstelle zu Connected Manufacturing lassen sich die Bestände von der Werkzeugverwaltung aus einsehen und Werkzeuge hin- und zurückbuchen. In Zukunft soll Connected Manufacturing zusätzlich mit dem ERP-System verknüpft werden, um eine nahtlose Übergabe der Aufträge an die Fertigung zu gewährleisten. Zuverlässige Nachproduktion Mit der 3D-Simulation im CAM-System, den Werkzeugwechslern, der Roboterzelle und der Einführung von Connected Manufacturing hat Schüßler den Grundstein für weiteres Wachstum gelegt. Dank der Neuerungen ist SMP heute in der Lage, nicht nur wiederholsicher exakte Kopien eines Prototyps zu erstellen, sondern auch die komplette Produktion einfach auf Kleinserienproduktion zu skalieren. Auftraggeber, die kurzentschlossen weitere Kopien wünschen, können somit rasch und sogar mit Losgrößen von bis zu 150 Stück bedient werden. Bei längerem Vorlauf sind sogar Kleinserien mit bis zu 300 Stück möglich. „Wir haben jetzt rund 20 Prozent weniger Stillstand und damit gut 60 Maschinenstunden mehr im Monat zur Verfügung. Wir rüsten schneller, haben extrem niedrige Fehlerquoten und können voll von der Automatisierung profitieren“, fasst Daniel Schüßler zusammen. „Für uns zahlt es sich aus, dass wir frühzeitig mit der Digitalisierung begonnen haben. Solange die Strukturen noch überschaubar sind, kann Connected Manufacturing in wenigen Tagen implementiert werden und einfach mitwachsen.“ Bei SMP Schüßler werden individuelle Prototypen in einer standardisierten, digitalisierten und automatisierten Fertigung produziert. Bild: Hoffmann SE 92 Industrieanzeiger » 11 | 2023

Prozesssicheres Bearbeiten schwer zerspanbarer Werkstoffe Diamantschichten nach Maß Extrem harte und verschleißbeständige Diamantschichten zum Zerspanen von Materialien wie CFK, Keramik, Graphit und Aluminiumlegierungen entwickelt Mapal nach Maß. Vor allem in anspruchsvollen Anwendungsfeldern sorgen die Schichtsysteme für höhere Standzeiten und mehr Prozesssicherheit. 41. Motek Internationale Fachmesse Bild: Mapal Innenansicht eines Reaktors während des HF-CVD-Beschichtungsprozesses. Werkzeughersteller Mapal verfügt über die Technologien, um Wendeschneidplatten und Vollhartmetallwerkzeuge mittels PVD- oder CVD-Verfahren zu beschichten. Die Auswahl des Verfahrens richtet sich nach den jeweiligen Anwendungsparametern. Für die Trockenbearbeitung und hohe Schnittgeschwindigkeiten wird in der Regel CVD gewählt, bei instabilen Bearbeitungssituationen oder schwierigen Zerspanungsbedingungen kommen die zäheren PVD-Schichten zum Einsatz. Kommt es beim Bearbeiten von Werkstoffen vermehrt zu adhäsiven Verschleißvorgängen, ist der Einsatz von diamantähnlichen Kohlenstoffschichten (DLC) sinnvoll. Sie werden ebenfalls mit PVD oder einem plasmaunterstützten CVD-Verfahren abgeschieden und von einer Mischung aus sp 2 -hybridisierten Kohlenstoffatombindungen (Graphit) und solchen mit sp 3 -Hybridisierung (Diamant) gebildet. Das Mischungsverhältnis bestimmt dabei die physikalisch-mechanischen Eigenschaften der Schichten. Zum Fräsen oder Bohren stark abrasiver Materialien sind reine Diamantschichten erforderlich. Das bei Mapal eingesetzte Verfahren zur Synthese von Diamantschichten ist eine Abwandlung des rein thermischen CVD und nennt sich Hot‐ Filament‐CVD, kurz HF-CVD. Für die Beschichtung von Schaftwerkzeugen sind herkömmliche CVD-Schichten ungeeignet, weil es aufgrund der Werkzeuglängen und der hohen Beschichtungstemperaturen meist zu einem Längenverzug kommt. Bei HF-CVD erhitzen Drähte aus Refraktärmetallen ein Gemisch aus Wasserstoff und Methan auf bis zu 2.500 Grad. Dabei bilden sich sehr reaktive Methylradikale, die sich nach und nach auf der bekeimten Hartmetalloberfläche als Diamantschicht abscheiden. Mapal hat sich in den vergangenen Jahren intensiv mit dem Diamantbeschichtungsprozesses beschäftigt und kann nun die komplette Werkzeugauslegung von der passenden Geometrie über die Wahl des geeigneten Hartmetalls bis zur idealen Beschichtung aus einer Hand liefern. Damit können Werkzeuge noch gezielter auf die Anforderungen der Kunden hin ausgelegt werden. Da der Beschichtungsprozess über eine chemische Reaktion in Kombination mit einer mechanischen Verklemmung funktioniert, sind bei der Vorbehandlung das definierte Ätzen der Hartmetalloberfläche und eine Bekeimung wichtig. Weil sich dafür nicht jedes Hartmetall eignet, evaluieren die Aalener passende Substrate. Ob bei der Beschichtung feinkörnige mikrokristalline oder nanokristalline Schichten entstehen, wird über Temperatur, Druck und Fluss der jeweiligen Reaktiv - gase während des Prozesses gesteuert. Obwohl theoretisch Schichtdicken bis 50 µm möglich sind, beschränkt sich Mapal derzeit Fürs Beschichten seiner Werkzeuge auf den Bereich zwischen 3 und 15 µm, abhängig der jeweiligen Anwendung. für Produktions- und Montageautomatisierung 16. Bondexpo D 10.– 13. Okt. 2023 a Stuttgart - Montageanlagen und Grundsysteme - Handhabungstechnik - Prozesstechnik zum Fügen, Bearbeiten, Prüfen und Kennzeichnen - Komponenten für den Sondermaschinenbau - Software und Dienstleistungen Sichern Sie jetzt Ihr $ kostenfreies Ticket: @ motek-messe.de @ bondexpo-messe.de ü?ägB Veranstalter: Registrierungsseite: www.schall-registrierung.de Ticket-Code: GSMB4-P8QHW SP. E . SCHALL GmbH & Co. KG T +49 (0) 7025 9206-0 motek@schall-messen.de bondexpo@schall-messen.de Industrieanzeiger » 11 | 2023 93

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