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KEM Konstruktion 10.2021

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WERKSTOFFE & VERFAHREN

WERKSTOFFE & VERFAHREN » Verbindungstechnik IM ÜBERBLICK Kleben ist eine der viel - seitigsten Verbindungstechniken und nimmt an Bedeutung zu. Hier ein Überblick zu den Klebstoffarten. Stärken verschiedener Klebstoffarten und ihre Anwendungsmöglichkeiten Für jede Anwendung den richtigen Klebstoff wählen Aufgrund unterschiedlicher Materialien, die geklebt werden und aufgrund dessen, dass teilweise mehrere Belastungen auf eine Klebung wirken, wurden im Laufe der Zeit verschiedenste Klebstofftechnologien entwickelt. Auch die Art und Weise wie ein Klebstoff verarbeitet werden soll, spielt eine Rolle bei der Auswahl der Klebstoffart. Ein Experte im Bereich Kleben ist Ruderer Klebetechnik. Neben seinem breiten Klebstoffsortiment namhafter Hersteller kann das Unternehmen auch auf seine eigene Klebstoffmarke Technicoll zurückgreifen. Dipl. Ing. (FH) Jens Ruderer, Geschäftsführender Gesellschafter, Ruderer Klebetechnik GmbH Klebstofftechnologien werden unterschieden in physikalisch abbindende (nicht reaktive) Klebstoffe und in chemisch-härtende (reaktive) Klebstoffe. Zu den nicht reaktiven Klebstoffen zählen die Kontaktklebstoffe, Schmelzklebstoffe, Dispersionen und anlösende Klebstoffe (auch Klebelacke genannt). Unter den reaktiven Klebstoffen werden 1-Komponenten- und 2-Kompontenen-Reaktionsklebstoffe wie Cyanacrylate, 2-K-Epoxidharzkleber, 2-K-MMA und 2-K-PUR-Klebstoffe sowie 1-K- und 2-K-Klebe-/Dichtmassen zusammengefasst. Kontaktklebstoffe: Universelle Multitalente Kontaktklebstoffe üben ihre Klebkraft bei Kontakt aus. Die üblichen Kontaktkleber gibt es auf Lösemittel- oder Wasserbasis. Mit Kontaktklebern können großflächige Materialien effizient miteinander verbunden werden. Kontaktkleber müssen auf beide Fügepartner aufgebracht werden. Der Klebstoff muss vor dem Fügen ablüften. Da die Kleber erst ablüften, können Kontaktklebstoffe auch für dampfdichte Materialien verwendet werden. Beim Fügen von ausschließlich passgenauen Fügepartnern entsteht eine sofortige Anfangshaftung. Durch kurzen möglichst hohen Druck härten Kontaktklebstoffe weitestgehend aus. Deshalb eignen sich Kontaktkleber auch hervorragend für das Kleben an Stellen, an denen die Fügepartner nur schwer fixiert werden können und wenn eine sofortige Anfangsfestigkeit benötigt wird. So unterschiedlich die Anwendungsgebiete und zu verklebenden Materialien, so unterschiedlich die verschiedenen Klebstoff-Technologien. Technicoll 8053 etwa ist ein vielseitiger lösemittel - haltiger Kontaktklebstoff, der besonders für Flächenklebungen von Kunststoffplatten und Gummi mit Metallen und Holzwerkstoffen geeignet ist. Kontaktklebstoffe sind für sehr viele Anwendungsbereiche geeignet. Mögliche Branchen sind der Karosseriebau, Fahrzeugbau, Kunststofftechnik, Geräte- und Apparatebau, Möbelbau, Polstereien, Containerbau, Klima- und Lüftungstechnik, Formenbau und viele mehr. Sehr erfolgreich wird zum Beispiel der Kontaktkleber Technicoll 9145 inkl. Vernetzer im Fahrzeugbau eingesetzt. Im Bereich der Weichschaumklebung ist der spritzfähige Kontaktkleber Technicoll 9129 ein gängiges Produkt. Hotmelts: Schmelzklebstoffe für den anspruchsvollen industriellen Einsatz Schmelzklebstoffe, auch Hotmelts genannt, werden unter Temperatureinfluss flüssig. Ein Klebstoff muss flüssig sein, damit eine Benetzung mit der Oberfläche des zu klebenden Materials erfolgen kann. Schmelzklebstoffe sind in unterschiedlichen Varianten verfügbar. Die Lieferform der Hotmelts können Sticks, Granulat, Pillows oder Blöcke sein. Verarbeitet werden die Schmelzklebstoffe mit Schmelzpistolen oder Schmelzanlagen. Da Hotmelts durch das Abkühlen aushärten, sind sehr kurze Taktzeiten möglich. Eingesetzt werden Schmelzkleber oft in der Automobilindustrie, der Elektroindustrie, Verpackungsindustrie, Filterindustrie, Möbelindustrie, Bauindustrie sowie der Etikettierung. Technicoll 9310 ist gut geeignet, wenn schwer zu klebende Kunststoffe wie PE und PP dauerhaft geklebt werden sollen. Ein typischer Anwendungsfall ist z. B. Bild: Ruderer Klebetechnik 60 KEM Konstruktion » 10 | 2021

»Im Technikum können wir für Kunden Testverklebungen durchführen, um den richtigen Klebstoff zu ermitteln. Dies ist vor allem immer dann hilfreich und sinnvoll, wenn der Kunde die genauen Eigenschaften der zu klebenden Werkstoffe nicht kennt.« das Kleben der Umverpackung von Lebensmitteln oder auch das Kleben von Bootsfendern. Anlösende Klebstoffe für die Verbindung von Kunststoffen Anlösende Klebstoffe eignen sich, um Materialien über einen Quellvorgang miteinander zu verbinden und sind nur für thermoplastische Kunststoffe wie PC, PMMA, PVC u.a. geeignet. Die Kaltschweißmittel lösen die Oberfläche an, diese quillt an und wird weich. Dadurch verbinden sich die Materialien miteinander und es entsteht aus zwei Materialien eines, das sozusagen verschweißt wurde. Nach dem Abdunsten der Lösemittel ist der Kleber ausgehärtet. Kaltschweißmittel sind nur für passgenaue und kleine Klebflächen geeignet. Ein anlösender Klebstoff ist Technicoll 8002. Damit lassen sich u.a. sehr gut Weich-PVC-Teile mitein ander verkleben. Ein Anwendungsbeispiel ist die Poolreparatur, die mit diesem Klebstoff sogar unter Wasser erfolgen kann. Weitere Anwendungsbereiche für anlösende Klebstoffe sind allgemein in der Kunststoffverklebung zu finden, etwa bei Kunststoffscheiben von Vitrinen. Umweltfreundlich: Dispersionsklebstoffe für sensible Verklebungen Dispersionen, oft auch Leim genannt, sind wasserbasierte Klebstoffe. Die klebrige Substanz wird in Wasser dispergiert (fein verteilt). Die Aushärtung der Dispersionen geschieht durch das Verdunsten des Wassers. Damit das Wasser verdunsten kann, muss mindestens ein Klebepartner wasserdampfdurchlässig sein. Dispersionen können bei großen und kleinen Flächen eingesetzt werden. Die Aushärtezeit unterscheidet sich stark zwischen den verschiedenen Produkten und kann von wenigen Minuten bis zu mehreren Stunden reichen. Vorteile von Dispersionen sind u.a., dass sie lösemittelfrei und kein Gefahrgut sind. Dispersionen wie Technicoll 9222-1 werden oft eingesetzt in der Innenauskleidung im Fahrzeugbau und beim Formenbau bzw. bei Dämmstoffen, die anfällig für Lösemittel sind. Kleben statt Schweißen: Reaktionsklebstoffe Reaktionsklebstoffe gibt es als 2-Komponenten- oder als 1-Komponenten-Klebstoffe. Bei 2-Komponenten-Klebstoffen liegen beide Komponenten vor, z.B. in Doppelkammerkartuschen, Dosen oder Eimern. EJOT Qualität verbindet ® EJOT ALtracs ® Plus Die ALtracs ® Plus Schraube ist ein spezielles Verbindungselement für die Direktverschraubung in Leichtmetalle. • Verschraubung direkt im gegossenen Loch • Einsparung von Arbeitsschritten • Mindestens metrische Verbindungsfestigkeiten • Mutterngewinde metrisch kompatibel Klebstoffe kommen heute in nahezu allen Produkten und Branchen vor, von der Medizintechnik bis hin zum Aufzugsbau. Bild: Ruderer Klebetechnik INFO Weitere Details speziell den Technicoll-Klebstoffen: hier.pro/7jAPM www.ejot.de/industrie KEM Konstruktion » 10 | 2021 61

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