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Maschinen & Technik | September 2020

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Themen der Ausgabe: - Erdbewegung | Straßenbau | Kanalbau / Tiefbau | Garten- & Landschaftsbau | Bau- & Nutzfahrzeuge - Abbruch / Rückbau | Aufbereitungsmaschinen & -technik | Recycling & Entsorgung - Forst- & Kommunaltechnik | Höhenzugangstechnik / Krane Betonverarbeitung

ÜBERZEUGENDE

ÜBERZEUGENDE DETAILVERÄNDERUNGEN – ALLES VOLLAUTOMATISCH Für die neue Recyclinganlage wurde von der Bohrservice Rhein-Main eine Zentrifuge mit einer maximalen Leistung von 550l/min sowie das passende Siebdeck erworben. Herzstück der Anlage ist eine vollautomatische Steuerung und Überwachung des kompletten Systems, welche zusätzlich mittels Tablet / Laptop von der Bohranlage aus zu bedienen ist. Ferner ist eine Anmischung von Bohrspülung mit einem auf der Recyclinganlage installierten Venturi System möglich. Dies können derzeit am Markt erhältliche Seriengeräte nicht leisten, was zusätzlich für den von den Tüftlern aus Bodenheim gewählten Ansatz spricht, eine Recyclinganlage im Haus selbst zu entwerfen und aufzubauen. Um den sich verändernden Ansprüchen der Auftraggeber von vorneherein Rechnung zu tragen, wurde darüber hinaus als Zusatz eine Flockstation fest verbaut. Dies diente dem Ziel der angestrebten Komplettlösung, mit der Recyclinganlage die verbleibende Bohrspülung vollständig wiederaufzubereiten. Ebenso außergewöhnlich ist die Überwachung der Pufferbehälter, in diesem Fall die Tanks eines am Markt üblichen Misch-LKWs. Hierzu wurde, um Datenverluste zu vermeiden, eine Kabelverbindung zwischen der Recyclinganlage und dem Misch-LKW aufgebaut. Die elektronischen Füllhöhenanzeigen können sowohl im Regelbetrieb mit kleineren Bohranlagen und ohne Recyclinganlage verwendet werden als auch, wie hier beschrieben, in Verbindung mit der Recyclinganlage. Der Bediener der Bohranlage hat somit einen kompletten Überblick über das System. Ebenso hat der Mitarbeiter, der sich auf der Recyclinganlage befindet, Überblick über die Füllhöhen der Tanks im separaten Misch-LKW oder Pufferbehälter. Dies erspart die bislang häufig nötigen Wege des Mitarbeiters zwischen Recyclinganlage und Pufferbehälter zur Füllstandskontrolle. FLEXIBILITÄT IST DAS ZIEL Nach ausgiebigen Tests mit verschiedenen Systemen als Anhängerversion und Abroll- bzw. Absetzversion entschied man sich bewusst für einen Aufbau in einem separaten LKW. Dies stellt ein höchstmögliches Maß an Flexibilität sicher, um zum Einsatzort zu gelangen oder die Anlage vor Ort schnell und sicher umzusetzen. Auch das hohe Eigengewicht der Recyclinganlage sprach für einen Festaufbau in einem Auch in Bacharach konnte die Anlage wiederum auf ganzer Linie überzeugen. Die Felsbohrungen wurden mit einer Ditch Witch AT30 im Schieferfels durchgeführt. / © L-Team Baumaschinen GmbH Fahrzeug. Ebenso ungewöhnlich und nicht bei Serienmodellen zu finden, ist ein am Heck des LKW fest installiertes schwenkbares Förderband, mit dem die im Recyclingprozess abgeschiedenen Feststoffe direkt in Container, auf LKW, in eine Radladerschaufel o.ä. gefördert oder als Haufwerk hinter dem Recycling- LKW abgelagert werden können. Diese Idee wurde bei einem der ersten Einsätze mit einer gemieteten Recyclinganlage eher zufällig entwickelt. Hierzu kam ein Förderband aus der Landwirtschaft erfolgreich zum Einsatz. Diese Lösung hielt dann auch bei der Entwicklung und Planung des nun fertigen Recycling-LKW Einzug und hat sich wie erwartet vom ersten Tag an bewährt. Das Förderband ist im fahrbereiten Zustand eingeklappt und wird mit Hilfe der am LKW vorhandenen Hebebühne positioniert und vor Ort auf- bzw. abgebaut. Die in Frankfurt am Main berechnete Menge von knapp 80m³ an anfallenden Feststoffen aus dem Recyclingprozess wurde exakt erzielt. Aufgrund beengter Platzverhältnisse musste das Material als Haufwerk aufgeschüttet werden. Mit Hilfe eines Minibaggers wurde das Recyclinggut seitlich abgelagert / umgesetzt und später ordnungsgemäß beprobt und deponiert. Vier ungewöhnliche technische Neuerungen haben die Leistungsfähigkeit der Recyclinganlage nachhaltig verbessert: • Vollautomatische Steuerung und Überwachung sowohl von der Recyclinganlage aus als auch aus der Kabine des Bohrgerätes. • Förderband zum Verladen der abgeschiedenen Recycling-Feststoffe. • Möglichkeit der Beimischung von Bentonit und/ oder Polymeren direkt auf der Recyclinganlage. • Bei Bedarf Verwendung einer fest installierten Flockstation. • Autarke Stromversorgung durch fest installierten Stromgenerator. Piloteinsatz für neue Recyclinganlage: Um Horizontalbohrungen zukünftig weiterhin wirtschaftlich und auf technisch höchstem Niveau anbieten zu können, hat die Bohrservice Rhein-Main Gesellschaft für Horizontalbohrungen mbH, Bodenheim, ein innovatives Konzept für eine neue Recyclinganlage umgesetzt. / © L-Team Baumaschinen GmbH 66 SEPTEMBER 2020 » KANALBAU / TIEFBAU

Die Arbeiten zur Herstellung der Gesamtbaugrube werden in nur 24 Wochen abgewickelt. © Bauer NEUBAU DER MESSEHALLE 5 BAUER Spezialtiefbau GmbH an Neubau der Messehalle 5 in Frankfurt beteiligt BAUER >> DIE TRADITION DER HANDELSMESSEN REICHT IN FRANKFURT BIS INS MITTELALTER ZURÜCK. BEREITS IM JAHR 1240 WURDE DAS MESSEPRIVILEG DURCH KAISER FRIEDRICH II. ERTEILT, SEITDEM IST DIE MAINMETROPOLE ALS MESSESTANDORT WELTWEIT ETABLIERT. Aktuell durchläuft die Messe Frankfurt mit dem Neubau der Messehalle 5 einen weiteren Wandel. Zu diesem Zweck wurde die Arge Baugrube Messehalle 5, bestehend aus der Bauer Spezialtiefbau GmbH und der Weimer GmbH, mit der Ausführung einer schlüsselfertigen Baugrube für die neue Messehalle beauftragt. Die Leistungen von Bauer umfassen dabei die Herstellung einer Dichtwand mit eingestellten Stahlbetonfertigteilen, von Mikropfählen bis in 30 m Tiefe sowie die Ausführung von Großbohrpfählen mit Durchmessern zwischen 900 mm und 1.500 mm bis in 36 m Tiefe. Darüber hinaus realisiert Bauer die zweilagige Rückverankerung der Dichtwand und ist für die Wasserhaltung, die Umsetzung des Messkonzepts und die Ausführungsstatik verantwortlich. „Die Arbeiten zur Herstellung der Gesamtbaugrube werden in einer sehr kurzen Ausführungszeit von nur 24 Wochen abgewickelt“, so Michael Moser, Oberbauleiter der Bauer Spezialtiefbau. „Voraussichtlich Ende August werden wir unsere Arbeiten abschließen.“ Bei den Arbeiten kommen eine Klemm KR 806-3GS sowie eine Bauer BG 46 zum Einsatz. Besondere Herausforderungen stellen bei diesem Projekt – neben der kurzen Ausführungszeit – auch die hohe Aushubleistung im Erdbau sowie die Koordination der vielen unterschiedlichen Gewerke dar. „Zu Beginn des Projekts war eine detaillierte Abstimmung mit den Gewerken der Abbrucharbeiten der alten Messehalle erforderlich. Am Ende unserer Arbeiten muss wiederum eine gute Koordination mit den bereits beginnenden Rohbau-Gewerken erfolgen“, so Michael Moser weiter. Trotz der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden behördlichen Auflagen sowie Einschränkungen läuft das Projekt aktuell zur vollsten Zufriedenheit aller Beteiligten. KANALBAU / TIEFBAU 67

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