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mav 01-02.2019

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06Anlagen, Verfahren

06Anlagen, Verfahren Hersteller für medizinischer Instrumente senkt die Kosten durch den Wechsel des Filtersystems Filter-Upgrade zahlt sich aus Nach dem Upgrade seines Filtersystems findet die Hipp Medical AG, ein deutscher Hersteller für medizinische Instrumente, die Ölnebelabsaugung jetzt deutlich verbessert. Die Filter laufen länger und müssen seltener ausgetauscht werden. Auch die Kosten wurden gesenkt. Fusion-Filter, installiert bei der Hipp Medical AG. Bild: Flitermist ■■■■■■ Die Hipp Medical AG im baden-württembergischen Kolbingen ist seit zehn Jahren ein Kunde von Filtermist. Das Unternehmen verwendet eine Reihe von Hawema-Maschinen, welche zum Schleifen von Bohrern und rotierenden Komponenten verwendet werden und die alle mit Filtermist-Ölnebelabscheidern und -Standard-Nachfiltern geliefert werden. Hipp berichtete, dass der Standard-Nachfilter bei dieser speziellen Maschine und der hohen Mengen an feinstem Ölnebel schnell verstopfte. Filtermist empfahl, stattdessen einen seiner Fusion- Filter zu testen, um zu sehen, ob dies einen Unterschied macht. S Fusion kombiniert große Mengen synthetischer High-Tech-Filtermedien mit der bewährten Zentrifugal-Technologie von Filtermist. Der Filter wurde für hohe Volumen an Ölnebelpartikeln im Mikrobereich konzipiert, die bei Anwendungen mit hohem Druck, hohen Spindelgeschwindigkeiten oder hohen Schnitttiefen entstehen. Diese Art der Anwendung kann reines Öl und lösliches Kühlmittel in Tausende Feinstpartikel zerstäuben. Herkömmliche Filterpatronen können schnell verstopfen und verursachen so unnötige Ausfallzeiten. Bis zu sechsmal längere Standzeit Anschließende Feldtests haben gezeigt, dass Fusion-Filter in einigen Anwendungen bis zu sechsmal länger als Standard-Nachfilter einsetzbar sind (ein Fusion-Filter und ein Standard-Nachfilter wurden beide auf einem Filtermist S400 in einer Anwendung unter Verwendung von reinem Öl bei 100 bar getestet). Dies bedeutet, dass die Filter weniger häufig ausgetauscht werden müssen, was die Wartungskosten für die Kunden reduziert. Der Filtermist-Vertreter inspizierte das Innere des Fusion-Filters, nachdem er einige Wochen im Einsatz war. Er berichtete, dass er immer noch brandneu aussah und keine sichtbaren Kühlmittelrückstände aufzeigte. Dominique Ullmann, Vertriebsleiter für Filtermist in Deutschland, kommentiert: „Das System läuft schon seit geraumer Zeit ohne Probleme, und der Kunde ist sehr zufrieden damit. Wir würden auf jeden Fall anderen Unternehmen im medizinischen Bereich empfehlen, die S-Fusion-Filter in Betracht zu ziehen.“ Die Tatsache, dass die Filtereinheiten direkt auf der Maschine montiert sind, bringe den Kunden zusätzliche Vorteile, da sie so keinen wertvollen Platz belegten. Fusion-Filter sind mit den Filtermist-Ölnebelabscheidern S400 und S800 kompatibel und können auch mit speziellen Adaptern an S200- und FX4002-Modellen montiert werden. ■ Filtermist http://filtermist.de Hipp Medical AG www.hipp-medical.com 96 Januar/Februar 2019

Glosse Irreal-Satire Okidoki – no! ■■■■■■ „Oh Gott, schon wieder „cybern“! Anton Hämmerle, Inhaber der gleichnamigen Werkzeugmaschinenfabrik in Tublingen (zwischen Tuttlingen und Tübingen) ist genervt. Gerne hätte er seine neueste Maschine vorgestellt – beim Zerspanen und 3D-Drucken von Bauteilen für Elektrofahrzeuge (Autos mit Verbrennungsmotor durften im Jahr 2084 in keiner Großstadt mehr fahren). Doch wer will schon mit einem E-Bike in die weit entfernte Messestadt fahren? Mit der trotz weitgehender Digitalisierung immer noch chronisch unpünktlichen Bahn reisen? Oder gar die Fahrt mit einem E-Auto wagen, das dann wegen Stromengpässen an den Elektrotankstellen stehen bleibt? Und wie sollte die Werkzeugmaschine just in time zur Messe kommen? Nicht zuletzt wegen dieses Verkehrsfiaskos und der „Web“isierung sterben erst die Bücherläden, Supermärkte, Reisebüros und schließlich auch die Messen. Das Messesterben beginnt im Jahr 2060: Cyber-Fair, den Gerüchten nach eine Google-Firma, stellt 2060 ein KI-Programm namens „Okidoki – now!“ vor, mit der sich ein Anwender selbst eine eigene virtuelle Messe zusammenstellen kann. „Okidoki – now!“ verknüpft die Inhalte der Homepages der unterschiedlichsten Hersteller. Dank der künstlichen Intelligenz können Maschinenkäufer mit Virtual-Reality (VR)-Brille und Datenhandschuh bequem Cyber-Messen besuchen. Die große virtuelle Stunde der Messe schlägt jedoch in Deutschland erst im Jahr 2080 mit der Einführung des (fast) flächendeckenden 5G-Mobilnetzes, das nun selbst kleinen Maschinenherstellern bezahlbare Messestände auf Cybermessen ermöglicht. Auch Hämmerle präsentiert seine Maschinen seitdem nur noch virtuell. Mit Blick auf Finanzen und Umwelt sind die virtuellen Messen zwar genial, trotzdem vermissen immer noch viele Messe-Aussteller und -Besucher etwas. „Klar, Cyber-Fair ist dank der neuen „Okidoki Now!“-App effektiv, umweltbewusst und preiswert“, sagt Hämmerle eines Tages zum Konkurrenten Kevin Pleidle. „Trotz alledem vermisse ich die Staus, den Lärm, die Hitze und das Drumherum einer echten Messe. Aber Gott sei Dank gibt es ja heute Abend wieder ein AOK-Treffen!“ Mit Krankenkasse hat AOK nichts zu tun: AOK ist das Kürzel des Anti-„Okidoki Now!“-Klubs. Die AOK-Mitglieder Hämmerle und Pleidle sind keine neuen Maschinenstürmer, sondern sie träumen von schönen, alten, „analogen“ Zeiten mit vollen Messehallen: Daher veranstaltet die schwäbische AOK heimlich in einer stillgelegten Fabrikhalle eine kleine, aber echte, analoge Werkzeugmaschinenmesse. Heimlich, denn in Europa sind seit einigen Jahren echte Messen wegen des EU-weiten Nachhaltigkeitsgebots GREEN-FOR-EVER verboten (exakt: Messen und andere Karikatur: Harold Hugenholtz „analogen“ Veranstaltungen sind zwar nicht verboten, benötigen aber ein Ökozertifikat, das sich nur unter Umgehen von Naturgesetzen erfüllen lässt). „Heute Abend atme ich wieder Messeluft“, freut sich Hämmerle. „Und dann erkunden Kunden genussvoll mit allen Sinnen – ohne 3D-Brille und Datenhandschuh – unsere real existierenden Maschinen.“ „Zwischendurch befragt uns dann vielleicht sogar ein echter Fachjournalist einer echten gedruckten Fachzeitschrift zu unseren Messeneuheiten“, ergänzt Freund und Konkurrent Pleidle. „Und danach gibt es einen richtig schönen analogen Stammtisch mit vielen Kollegen und viel Bier.“ Später am Abend – nach einem anstrengenden, aber erfolgreichen Messetag – diskutieren die beiden schwäbischen Werkzeugmaschinenhersteller mit Klubmitgliedern die heißeste Nachricht aus dem Darknet. Demnächst soll es wieder eine echte Messe mit Produkten zum Anfassen geben. Kunden und Aussteller hatten nämlich die Nase vom Cybern voll. Hämmerle: „Es sind die Anbieter von Hard- und Software, die in Hannover wieder eine Mini-Cebit veranstalten. Einer der ersten Aussteller ist – haltet euch fest – Google!“ „Und wie ist das mit dem Ökozertifikat?“, fragt erstaunt Pleidle. „Weiß ich nicht“, entgegnet Hämmerle. „Frag‘ „Okidoki Now!“. ■ Autor: Nikolaus Fecht, freier Fachjournalist und Technikautor aus Gelsenkirchen Januar/Februar 2019 97

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