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mav 09.2021

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TRENDSmarte Automation

TRENDSmarte Automation Kollaborativer Roboter CRX beim Beladen eines Robodrill-Bearbeitungszentrums. Bild: Fanuc mav: Wie läuft bei Fanuc aktuell das Geschäft? Zieht es wieder an? Winkelmann: Ja. Unser Auftragseingang in Deutschland hat sich seit Jahresanfang sehr gut entwickelt – über alle Produktlinien hinweg. Denn durch die Corona-Lockdowns sind viele Projekte liegen geblieben und es gibt aktuell einen großen Nachholbedarf. Daher werden gerade viele Bestellungen getätigt. Die große Frage ist aber: Wie geht es weiter? Das hängt auch davon ab, ob die Industrie Themen wie ihre Logistikketten samt fehlender Produktionskapazitäten sowie den Rohstoffmangel in den Griff bekommt. Wenn ja, werden wir einen nachhaltigen Aufschwung bekommen. Aber wenn nicht, dann besteht die Gefahr, dass sich der gerade abzeichnende Aufschwung wieder umkehrt. Ganz abgesehen davon: Wir befinden uns weiter mitten in einer Pandemie, deren Ende nicht wirklich abzusehen ist. mav: Fanuc investiert in Neuhausen in ein neues Technikum; kürzlich war Spatenstich. Müssen Sie bei Fanuc in der Krise nicht sparen? Winkelmann: Wir müssen uns nicht kaputtsparen, sondern effizient sein. Dank unserer finanziellen Stärke können wir auch in Krisenzeiten antizyklisch investieren, um dann gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Das stellen wir mit dem Neubau unter Beweis. wollen wir die Nutzung des Roboters an der Werkzeugmaschine vereinfachen. Mit QSSR – das steht für Quick & Simple Start-up of Robotization – kann der Bediener den Roboter aus seiner bekannten CNC-Welt heraus bedienen und programmieren. Das reicht von der einfachen Parametrierung bis hin zur Bewegungsprogrammierung mit G-Code. Weitere Funktionen haben wir im Remote Motion Interface zusammengefasst, damit der Maschinenbediener den Roboter aus der Maschine heraus steuern kann, ohne sich auf die Roboter-Ebene bewegen zu müssen. mav: Gilt das nur für Fanuc-Steuerungen? Winkelmann: Nein. Wir sind grundsätzlich sehr offen. Über das PLC Motion Interface kann man unseren Roboter beispielsweise auch aus der Beckhoff- oder Siemens-SPS ansteuern. Das werden wir weiter ausbauen. mav: Wollen Sie dann künftig ganz auf die Robotersteuerung verzichten? Wird der Roboter dann direkt aus der CNC heraus gesteuert? Winkelmann: Man muss das differenziert sehen. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Robotersteuerung nicht verschwinden wird. Es geht ja auch um die Modularität und Funktionalität des Gesamtsystems. Wenn man alle komplexen Funktionen auf ein System reduziert, wird die Komplexität zu groß. Wichtig ist meines Erachtens vor allem, dass der Robotereinsatz keine spezielle Fachkenntnis beim Maschinenbediener voraussetzt. Auch die Flexibilität ist ein Thema, wenn man den Roboter einmal anderswo als an der CNC-Maschine einsetzen will. mav: Welche Rolle spielt für Maschinenhersteller die Roboterintegration bei der Auswahl ihres Steuerungslieferanten? Können Sie auch mit Ihrer CNC-Steuerung punkten? Winkelmann: Ja. Gerade angesichts der Erfahrungen mit der Pandemie fällt es Maschinenbauern leichter, eine Maschine zu verkaufen, wenn man das Thema Automation gleich mit abdecken kann. Wenn ein Maschinenbauer eine Fanuc-CNC nutzt, kann er das Thema Robotik sehr gut mit abdecken und die Maschine mittels Plug & Play samt integrierter Automatisierungslösung anbieten. mav: Und warum investiert Fanuc so massiv in Europa? Winkelmann: Wir sind hier in Neuhausen einfach sehr nah am Puls der Zeit – denn Deutschland ist und bleibt der Innovationsmotor im Herzen Europas. Um diesen Puls der Zeit und die Anforderungen und Wünsche der Kunden noch besser aufzunehmen, bauen wir unsere technische Support-Organisation für Europa und unser europäisches Entwicklungszentrum (EDC) aus. Wir wollen die Wünsche der europäischen Kunden aufnehmen und so schnell wie möglich umsetzen. Und das geht am besten, wenn wir bei Fanuc Europe alle Zentralfunktionen in Sachen Technik in Neuhausen bündeln. mav: Was genau soll im EDC passieren? Winkelmann: Der Markt verändert sich immer schneller – und damit auch die Anforderungen der Kunden. Um den Kreislauf aus „den Kunden zuhören und dafür die passenden Lösungen entwickeln“ klein und schnell zu halten, haben wir hier vor Ort bereits 2017 das EDC gegründet. Das EDC ist Teil unserer Hauptentwicklungsabteilung in Japan, wo unsere Kernentwicklungen stattfinden. In Neuhausen arbeiten wir darüber hinaus gemeinsam mit den Kunden an weiteren Anpassungen, um konkrete Lösungen voranzubringen. ■ Fanuc Deutschland GmbH www.fanuc.de EMO Halle 7 Stand E02 22 September 2021

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