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mav 09.2021

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01Maschinen Als CNC ist

01Maschinen Als CNC ist eine Siemens Sinumerik 840D-SL adaptiert. Bild: Weingärtner Dipl.-Ing. Günther Klammer, Vice President Plasticising Systems & Recycling, Klaus Geissler, Verkaufsleiter der Weingärtner Maschinenbau GmbH, und Gerhard Aigner, Produktionsleiter im Werk St. Valentin (v. l.). Bild: Weingärtner phie. Die zunehmende Variantenvielzahl hat dazu geführt, dass wir in unserer Großschneckenfertigung das Wirbeln zugunsten des deutlich flexibleren Fräsens immer weiter zurückfahren. Vor allem der hohe Umrüstaufwand beim Wirbeln forciert diesen Trend. Hinzu kommt, dass das Wirbeln nun einmal eine echte Nischentechnologie ist und mit dem hohen Innovationstempo beim Fräsen technologie- wie werkzeugseitig einfach nicht mithalten kann.“ Positive Erfahrungen mit einer Weingärtner mpmc 600 Hinzu kamen die durchweg positiven Erfahrungen mit dem Einsatz einer Weingärtner mpmc 600 innerhalb der Schneckenfertigung, die die Vorteile der Bearbeitung mit einem Dreh-/Fräszentrum verdeutlichten. Auf dieser Maschine könnten theoretisch zwar auch Schnecken bis zu einem Minimaldurchmesser von 18 mm bearbeitet werden, aber zum einen ist die mpmc mit der Herstellung größerer Schnecken schon mehr als ausgelastet und zum anderen ist dieses Zentrum für kleine Durchmesser schlichtweg überdimensioniert. Weingärtner-Ver- kaufsleiter Klaus Geissler erinnert sich: „2015 wurden in einem gemeinsamen Projektteam die Eckdaten für eine spezielle Maschine festgelegt. Sie sollte sich für die Komplettbearbeitung von Schnecken bis zu einem Maximaldurchmesser von 120 mm eignen. Eine derartige Maschine gab es bis dato in unserem Portfolio nicht, Weingärtner stand bis dahin für Großmaschinen. Wir haben aufgrund dieses Pflichtenheftes dann ein spezifisches Bearbeitungszentrum konstruiert, denn mit bloßem Skalieren war es dabei nicht getan. Wir haben es hier mit ganz anderen Geschwindigkeits- und Dynamikbereichen als bei den größeren Zentren zu tun. Zudem galt es, die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Peripherie mit einzubeziehen. Das war die Geburtsstunde unserer Pick Up 400.“ Dabei stellt sich die Frage: Warum suchten die Verantwortlichen bei Engel nicht bei anderen Maschinenherstellern, die bereits kleinere Maschinen für die Schneckenfertigung im Programm haben, nach einer Lösung? Gerhard Aigner erläutert: „Da gibt es verschiedene Gründe. Zum einen das Vertrauen zu dem Unternehmen, das auf einer Vielzahl von gemeinsamen Projekten beruht. Wir haben beispielsweise mit Weingärtner sehr positive Erfahrungen in Sachen Genauig- und Verfügbarkeit gesammelt und das auch über einen längeren Zeitraum. Vor Mit der Pick Up 300 können Schnecken bis zu einem maximalen Durchmesser von 120 mm und einer Länge von 3000 mm bearbeitet werden. Bild: Weingärtner 52 September 2021

allem aber bietet Weingärtner mit dem Programmiersystem Weincad ein auf die Schneckenherstellung maßgeschneidertes Werkzeug, das eine ganze Reihe von zusätzlichen Möglichkeiten bietet, die mit anderen CAD/ CAM-Systemen nicht oder nur sehr schwer zu realisieren sind.“ Programmiersystem ermöglicht komfortable Schneckenfertigung Dazu Günther Klammer, der sich selbst spaßeshalber als ,Schneckologe‘ bezeichnet: „Ich kenne das Weingärtner Programmiersystem nun schon fast 20 Jahre. Wenn man sich mit der Schneckenfertigung auseinandersetzt und sich nur einmal die zwei zylindrische Körper vorstellt, die in der Steigung außermittig verschnitten werden, dann hat man eine Flächenkontur, die sich alles andere als einfach berechnen lässt. Mit dieser Aufgabenstellung hat sich Weingärtner intensiv beschäftigt und Herausforderungen wie Gangtiefenänderungen oder Steigungswechsel bemerkenswert gut gelöst. Damit hat man nicht nur ein Programmier-, sondern auch ein echtes Designwerkzeug. Wir haben schon etliche Schnecken ohne Zeichnung nur mit dem Weincad ausgelegt, weil man in dem System eine Geometrie sehr gut beschreiben und analysieren kann. Man kann auch Volumina und Querschnitte berechnen. Kurzum: Weincad ist ein hervorragendes Werkzeug, um Design und Funktion zu visualisieren.“ Und weiter: „Wir konstruieren ja nicht nur auf Weincad, sondern hinterlegen dort die gesamte Fertigungsstrategie und im Postprozessor wird dann auch noch die benötigte Lünettensteuerung geregelt. Wir decken damit die Anforderungen an das eigentliche Produkt und dessen Funktion, an die werkstofflichen Voraussetzungen respektive Einschränkungen und die Fertigungsmethode ab.“ Klaus Geissler, Verkaufsleiter der Weingärtner Maschinenbau GmbH, erklärt: „Mit unserem Softwarepaket Weincad lassen sich alle bekannten Schneckengeometrien programmieren – auch solche, bei denen ein Barrieresteg die Schmelze vom Restgranulat trennt. Von der verfahrenstechnischen Entwicklung über die Geometrieauslegung bis hin zum automatisch generierten Programm für die Steuerung beherrscht Ein Kuka-Knickarmroboter versorgt ein Zwischenmagazin mit vier Speicherplätzen aus einem externen Werkzeugmagazin mit 160 Plätzen. Bild: Weingärtner Fließtext std Fotohinweis September 2021 53

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