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Motocross Enduro Ausgabe 03/2017

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Und zack! Schon wieder ist ein Monat rum! Obwohl gerade einmal wenige Wochen des neuen Jahres hinter uns liegen, gab es bereits die ersten Jahreshighlights und die dazugehörigen Sieger zu feiern. So ging beispielsweise der ADAC SX-Cup zu Ende und brachte neben zahlreichen Neuerungen auch einen unerwarteten Gesamtsieger hervor. Das Finale des SX-Cup war gleichzeitig die 34. Auflage der traditionsreichen Supercossveranstaltung in Dortmund. Natürlich war die Westfalenhalle einzigartiger Schauplatz dieses Spektakels, das in diesem Jahr erneut tausende Besucher anzog, wie Organisationsleiter Peter Berghoff vom ADAC Westfalen berichtete...

RALLYE: DAKAR Matthias

RALLYE: DAKAR Matthias Walkner kämpfte sich nach einem harten Jahr 2016 zurück an die Weltspitze und beendete die Rallye als Zweiter zum Schluss“ nicht von irgendwoher. Interessanter und vor allem aussagekräftiger gestalteten sich jedoch die Etappen an Tag 2 und 3. Binnen dieser beiden Tage mussten die Piloten 1500 Gesamtkilometer, davon etwas mehr als 600 Wertungskilometer, absolvieren. Nun schlug die Stunde der Werkspiloten, denn bei derart langen Tagesetappen gilt es, möglichst wenig Zeit zu verlieren. Angriffslustig präsentierten sich dabei KTM-Haudegen Toby Price und sein zu Beginn schärfster Konkurrent Juan Barreda (Honda). Während Price den zweiten Tag der Rallye gewann, konterte Barreda am dritten Tag und sicherte sich seinerseits den Tagessieg. Doch nicht nur das, der Spanier übernahm auch die Gesamtführung! Die 3. Etappe war navigatorisch enorm anspruchsvoll und forderte allerhöchste Konzentration. Fehler waren schnell gemacht, wie es das Beispiel von Toby Price zeigte. Trotz all seiner Erfahrung verpasste er einen Abzweig und drehte anschließend orientierungslos einige Ehrenrunden, bevor er die eigentliche Strecke wiedergefunden hatte. Dieser Ausritt brachte dem Titelverteidiger über 21 Minuten Rückstand zur Spitze ein und damit geriet der Australier bereits frühzeitig unter Druck! Und genau dieser Druck, die verlorene Zeit wieder aufholen zu müssen, sollte Price zum Verhängnis werden. Auf der vierten Etappe, die vom argentinischen San Salvador de Jujuy nach Tupiza und damit Bolivien führte, kam es zu einem folgenschweren Crash des KTM-Werkspiloten. Price verlor bei hoher Geschwindigkeit die Kontrolle über sein Arbeitsgerät und stürzte so heftig, dass er sich dabei den Oberschenkel brach. Die Medical-Crew war glücklicherweise schnell vor Ort und transportierte Price via Hubschrauber ins Krankenhaus. Für die KTM- Truppe war dieser Ausfall ihres Top-Stars ein herber Rückschlag! Fortan lasteten alle Hoffnungen auf dem Österreicher Matthias Walkner und dessen Teamkollegen Sam Sunderland. Honda-Werkspilot Paulo Goncalves dürfte an diesem Tag ein Déjà-vu gehabt haben, denn er erreichte den gestürzten Australier als Erster und blieb bis zum Eintreffen des Helis bei ihm. Im Vorjahr zeigte sich Goncalves schon einmal als wahrer Sportsmann, als er bei Matthias Walkner, der einen ganz ähnlichen Sturz hatte, erste Hilfe leistete! Nach dem Ausfall von Toby Price schien nun in der Gesamtwertung Honda- Werkspilot Joan Barreda als Top-Anwärter für den Dakar-Sieg 2017 zu gelten. Der Spanier erarbeitete sich binnen der ersten Tage einen respektablen Vorsprung auf seine Konkurrenten. Doch der Paukenschlag ließ nicht lange auf sich warten! Noch am Abend des vierten Renntages überraschten die Kommissare das Honda-Werksteam mit einer Hiobsbotschaft – eine Stunde Strafzeit für das komplette Team! Im Fahrerlager herrschte blanke Verwirrung, der Grund für diese Entscheidung war jedoch einleuchtend: ein Tankstopp in einer verbotenen Zone! Anhand der GPS-Daten konnte dieser Regelverstoß nachgewiesen werden und traf besonders Joan Barreda mit voller Wucht. Durch diese Entscheidung fiel der Spanier von Platz 1 auf Platz 7 zurück und war mit seinem Rückstand quasi chancenlos. Ebenso erging es seinen Teamkollegen Paulo Goncalves, Michael Metge (F) und Ricky Brabec (USA). Somit wurde die Tabelle ordentlich durchgewirbelt und plötzlich war Husqvarna-Werkspilot Pablo Quintanilla (RCH) in der Gesamtwertung ganz vorn zu finden. Knapp dahinter lauerte allerdings die versammelte KTM-Elite in Form von Matthias Walkner, Privatier Stefan Svitko und Sam Sunderland. Letzterer übernahm am fünften Tag der Dakar das Zepter und begab sich damit erstmals aus der Deckung. Sunderland hatte in den vergangenen Jahren viel Pech, brach sich unter anderem beide Handgelenke und konnte die Dakar im Vorjahr wegen eines gebrochenen Beins nicht bestreiten. Umso größer die Überraschung, dass der Brite am Ende der ersten Woche die Führung übernahm. Zugleich schwenkte das Wetter in der bolivianischen Hochebene drastisch um. Starke Regenfälle machten den Organisatoren zu schaffen, denn diese verwandelten die geplante Strecke in teilweise unpassierbares Terrain. Nachdem bereits die fünfte Etappe verkürzt werden musste, wurde die sechste gleich komplett gestrichen! Die Unwetter hatten der geplanten Route zu stark zugesetzt und bescherten dem gesamten Fahrerfeld einen zusätzlichen Ruhetag. Die Wetterkapriolen begleiteten den Rallyetross auch auf den folgenden Etappen, die immer wieder verkürzt werden mussten. Das Honda-Team versuchte indes alles, um in Sachen Gesamtwertung wieder nach vorn zu kommen. So gewann 64 MCE März '17

Nicht euer Ernst: Etwas verschaukelt dürfte sich Joan Barreda wohl gefühlt haben, als er vom Faupax seines Teams erfuhr. In Führung liegend kassierte er eine Zeitstrafe an der er eigentlich keine Schuld hatte US-Boy Ricky Brabec die siebte Etappe und holte seinen allerersten Tagessieg. Joan Barreda riskierte am achten Fahrtag seinerseits sehr viel, mit Erfolg, er wurde mit dem Tagessieg belohnt. Doch es half nichts, Sam Sunderland blieb trotz der zahlreichen Attacken seiner Konkurrenten in Führung und konnte diese sogar noch ausbauen. Als am Abend des achten Fahrtages die Absage der längsten und schwierigsten neunten Etappe bekanntgegeben wurde, machte sich etwas Unbehagen breit. Während es der in Führung liegenden KTM-Truppe in die Karten spielte, blieb dem Honda-Team so immer weniger Gelegenheit, den durch die Zeitstrafe aufgebrummten Rückstand wettzumachen. Weiter ging es also erst mit der zehnten Etappe, die es jedoch in sich hatte. Sengende Hitze bestimmte das Geschehen auf der Fahrt von Chilecito nach San Juan. Auf dem Programm standen 750 Gesamtkilometer, von denen 449 als gezeitete Wertungsprüfung zu absolvieren waren. Allen voran bewies Honda-Pilot Joan Barreda trotz der nahezu aussichtslosen Lage, zu welch famoser Leistung er im Stande war. Der Spanier gewann die Etappe ohne einen einzigen Fehler zu machen. Wie anstrengend solch ein Husarenritt sein kann, zeigte sich am Beispiel des zweitplatzierten Stefan Svitko. Der Slowake erreichte das Ziel hinter Barreda und brach anschließend zusammen, sodass er ins Krankenhaus gebracht werden musste. Dramatische Szenen spielten sich auch im Husqvarna- Lager ab, nachdem Pablo Quintanilla (RCH) anfangs der Etappe mit technischen Problemen zu kämpfen hatte und bei Kilometer 400 völlig erschöpft aufgeben musste. Für die KTM-Elite lief es unterdessen problemlos. Sam Sunderland konnte seine Führung trotz der komplizierten und brutalen Bedingungen halten. Matthias Walkner profitierte zwar vom Ausfall Quintanillas, lieferte aber trotzdem eine souveräne Leistung ab und verbesserte sich auf Platz 2. Den größten Sprung legte Gerard Farres Guell hin. Der spanische KTM-Fahrer konnte sich von Platz 5 auf Platz 2 vorarbeiten, wenngleich auch er vom Ausfall des Chilenen profitierte. So sehr die Konkurrenz sich an den letzten beiden verbleibenden Tagen der Dakar streckte, es blieb dabei, Sunderland behielt die Nerven und war bis zum Ziel- einlauf in Buenos Aires nicht zu bremsen. Damit erfüllte sich der 27-jährige Brite einen Lebenstraum und holte den 16. Sieg in Folge für KTM. Gleichzeitig ist er der erste Brite überhaupt, der bei einer Dakar ganz oben auf dem Treppchen stand! „Es ist einfach unglaublich“, so Sunderland im Ziel. „Die Dakar ist die Rallye, die jeder gewinnen möchte. Ich habe es bereits mehrfach versucht und nie ins Ziel geschafft. Nun hat es geklappt! Die Last auf meinen Schultern in der letzten Woche war riesig. Es ist ein überwältigendes Gefühl. Ich möchte meinem Team danken, dem Veranstalter und all den Leuten um mich herum. Es war enorm schwer, cool zu bleiben, speziell wenn du einen Fehler gemacht hast. Man trainiert das gesamte Jahr über mit voller Kraft nur für diese eine Rallye und diesen Sieg! Das als erster Engländer geschafft zu haben, ist einfach unglaublich. Mir fehlen die Worte“, so Sunderland weiter. Auch für Matthias Walkner war der 2. Platz ein ganz besonderer Erfolg in seiner bisherigen Rallye-Karriere. Nach seinem schweren Crash 2016 kämpfte sich der Österreicher wieder zurück an die Spitze der Rallyeszene und bewies eindrucksvoll, was man mit der richtigen Willensstärke erreichen kann. Bei der diesjährigen Ausgabe blieb Walkner immer am Ball und biss die Zähne zusammen. Selbst ein verdrehtes Knie konnte den KTM-Profi nicht stoppen. „Das war wirklich eine anstrengende Dakar, deshalb ist es ein umso großartigeres Gefühl, in Buenos Aires auf dem Podium zu stehen. Ich hatte ein hartes letztes Jahr, jetzt hier zu stehen, ist wie ein wahrgewordener Traum. Den schwierigsten Moment hatte ich während Etappe 10, da bestand die Möglichkeit, dass sich meine Position ändert. Vor der Etappe habe ich mir das Roadbook ganz genau angeschaut, um mir hoffentlich einen Vorteil zu erarbeiten. Das hat sich glücklicherweise ausgezahlt und es fühlt sich gut an, so belohnt zu werden.“ Bei Honda blieb auf der einen Seite die Enttäuschung, auf der anderen Seite das Wissen, immerhin das schnellste Bike am Start gehabt zu haben. So zumindest erklärte es HRC-Präsident Yoshishige Nomura: „Ich bin stolz auf unser Team und unsere Fahrer, dass sie trotz der Zeitstrafe nicht aufgegeben haben. Der Blick auf die finalen Gesamtzeiten zeigt, dass unsere Fahrer abzüglich der Strafe den 65 MCE März '17

Motocross Enduro / Ausgaben 2014-2022

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