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medizin&technik 05.2022

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■ [ TECHNIK ]

■ [ TECHNIK ] Zupackendes Multitalent im Futurelab Mensch-Roboter-Kollaboration | Im automatisierten Labor der Zukunft des Hamburger Start-ups Bahead übernimmt Cobotta eine zentrale Funktion: Der Roboter vernetzt alle Geräte miteinander und kümmert sich darüber hinaus auch um unterschiedlichste Laboraufgaben. Weitere Informationen Mehr über das Start-up Bahead: www.bahead.de Mehr über den Roboterhersteller: www.densorobotics-europe.com Auf der Motek: Halle 7, Stand 7212 In dem vom Start-up Bahead entwickelten Futurelab verrichtet der Cobot präzise und zuverlässig seine Arbeit Moderne Test- und Produktlabore stehen seit einiger Zeit vor enormen Herausforderungen: Angesichts der Covid-19-Pandemie, des zunehmenden, globalen Wettbewerbs und Kostendrucks sowie des hiesigen Fachkräftemangels müssen die ohnehin an ihren Kapazitätsgrenzen arbeitenden Labore Kosten sparen und ihre Effizienz steigern. Eine Lösung ist die robotergestützte Automatisierung mit Cobots, wie dem Cobotta von Denso Robotics, die speziell für die sichere Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK) ausgelegt sind. Kollege Cobotta steht im Zentrum des „Futurelab“, einem innovativen Laborkonzept des Hamburger Startups Bahead GmbH. „Das Labor von morgen wird auf einfachste Weise und flexibel digitalisiert. Roboter wie der Cobotta und sein Ökosystem dürften dank der vielen Vorteile und der schnellen Weiterentwicklung wie der KI, zum neuen Standard für Laborautomation werden“, erklärt Rainer Treptow, Gründer und CEO von bAhead. Das Startup konnte mit der IAV Automotive Engineering und Denso Robotics zwei starke Industriepartner von seiner Idee des Zukunftslabors überzeugen. „Der entscheidende Vorteil des Cobotta ist seine zentrale Funktion für die unkomplizierte Vernetzung der Geräte im Labor“, ergänzt Carsten Busch, Produktmanager Cobots bei Denso Robotics Europe in Mörfelden-Walldorf. „Unser Roboter macht die aufwendige Schnittstellen- Programmierung überflüssig, so dass bereits im Labor vorhandenes, bewährtes Equipment weiter verwendet werden kann – das spart Kosten und Zeit.“ Cobotta arbeitet gemeinsam mit den Mitarbeitern im Labor Darüber hinaus nimmt der Roboter im Futurelab viele unterschiedliche Laboraufgaben wahr. Eine am Arm montierte Autofokus-Kamera erkennt Positionen und Veränderungen, wie zum Beispiel von Mischern oder Rotoren, die sich so über KI nachsteuern lassen. Das macht den Roboter zum Multitalent – vom intelligenten Pick & Place und Öffnen und Schließen von Laborgefäßen über die Gerätebedienung bis hin zur Ablesung von Displays, Barcodes und Datendigitalisierung und -übertragung. Der Cobotta kann beispielsweise eine Mikrotiterplatte – ein Standardprobenformat zur Untersuchung biologischer Eigenschaften von Proben –, mit 96 kleinen Gefäße für die Proben, den Wells, mit ei- ner Geschwindigkeit von 50 s je Well auf 0,05 mm genau anfahren und jeweils in ein Well eintauchen – ein ausgezeichneter Wert, so Treptow. Entscheidend für die Anwendung waren die technischen Parameter des Cobotta: die an den Menschen angepasste Geschwindigkeit, die hohe Wiederholgenauigkeit (± 0,05 mm) und das geringe Eigengewicht von 4 kg bei einer Traglastfähigkeit von bis zu 500 g. Im Futurelab macht ein Schienensystem den Cobotta mobil an verschiedenen Arbeitsplätzen einsetzbar und erweitert den Aktionsradius des Roboters: Die meisten Anwendungen befinden sich etwa 10 cm über den Arbeitsflächen oder erfordern ein Hineingreifen, beispielsweise wenn der Roboterarm in eine Zentrifuge greifen muss. Der Roboter kann in wenigen Minuten an verschiedenen Arbeitsplätzen eine jeweils andere Aufgabe übernehmen. Das bringt gerade in der Startphase einer Laborautomation einen hohen Mehrfachnutzen und eine deutliche Kostenersparnis. (su) ■ (Bild: Denso Robotics/bAhead) 30 medizin&technik 05/2022

Greiftechnologie Gecko als Vorbild für sanften Greifer Sanft, rückstandsfrei und ohne externe Energie greifen die Haftgreifer Adheso der Schunk GmbH & Co. KG, Lauffen/Neckar, selbst dünne Folien oder poröse Bleche. Dadurch eröffnen sich viele neue Einsatzgebiete auch in der Medizin- und Pharmaindustrie. Die Inspiration dafür stammt aus der Natur. Geckos können sich mithilfe von Millionen winziger Härchen an den Füßen, die sich an Oberflächenmoleküle binden, sogar auf glatten Flächen halten. Das nutzt Adheso: An den Haftgreifern bilden individuell angepasste Kunststoff-Pads aus Spezialpolymeren die feine Härchen-Struktur nach. So können unterschiedlichste Teile sicher gegriffen und gehalten werden. Entwickelt wurde die Technologie gemeinsam mit der Innocise GmbH, Saarbrücken. Der Automatisierungsexperte Schunk kooperiert bereits seit einigen Jahren mit dem Start-up, das im Jahr 2019 aus dem Leibniz-Institut für Neue Materialien, einer international führenden Forschungseinrichtung auf dem Gebiet der Materialforschung, hervorging. Montage und Handhabung 60 Jahre Schall, 40 Jahre Motek Die Motek – internationale Fachmesse für Produktionsund Montageautomatisierung – feiert ihren 40. Geburtstag und bereitet sich zusammen mit der 15. Bondexpo – internationale Fachmesse für Klebtechnologie – auf den Messeherbst vor. Vom 4. bis 7. Oktober treffen sich Aussteller und Fachbesucher zum Live-Austausch in Stuttgart. Die Messe findet im 60. Jubiläumsjahr des Veranstalters P.E. Schall GmbH aus Frickenhausen statt. Das Motto der 40. Motek lautet „Automation Intelligence for Production and Assembly“. „Aus Tradition ist die Motek/ Bondexpo eine praxisorientierte, anwendernahe Arbeitsmesse für Fachbesucher, die konkrete Lösungen für ihr Produktionsumfeld suchen“, sagt Bettina Schall, Geschäftsführerin des Messeveranstalters P. E. Schall. Dem Thema Nachhaltigkeit wird in diesem Jahr besondere Bedeutung beigemessen. Die Branchenplayer der Montage- und Produktionsautomatisierung arbeiten unter Hochdruck daran, ihre Anlagen noch wirtschaftlicher, effizienter und verlässlicher auszurüsten, um Kosten zu senken und wettbewerbsfähig zu bleiben. 05/2022 medizin&technik 31

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