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MoinMoin Südtondern 21 2021

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AUS DER REGION

AUS DER REGION Südtondern - 26. Mai 2021 - Seite 6 Beiträge zu mehr Nachhaltigkeit: Interview mit Holger Heinke vom Stadtmarketing Niebüll Niebüll (ge) – Im Gespräch mit Holger Heinke (Geschäftsführer, Stadtmarketing Niebüll) über die Verfolgung von Nachhaltigkeitszielen vor Ort in Niebüll. Herr Heinke, man hört immer häufiger den Begriff „SDG“. Was verbirgt sich darunter? SDG bedeutet „Sustainable Development Goals“, auf Deutsch: „Ziele für nachhaltige Entwicklung““. Dahinter verbergen sich 17 globale Nachhaltigkeitsziele, die im Rahmen der „Agenda 2030“ der Vereinten Nationen definiert worden sind und zu deren Umsetzung alle Staaten und alle Menschen aufgerufen worden sind. Es müssen hierbei auf der großen politischen Ebene Entscheidungen getroffen werden, beispielsweise um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Darüber hinaus sind alle politischen und gesellschaftlichen Ebenen gefragt, an der Umsetzung mitzuwirken. In Niebüll ist das Stadtmarketing sehr aktiv in der Rolle, die verschiedenen Ansätze der SDGs gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartner zu bearbeiten. Was wird konkret in Niebüll umgesetzt? Zu jedem SDG sind 169 Unterziele formuliert worden, die als thematische Orientierung dienen. Um eine Vergleichbarkeit und auch eine Messbarkeit der Umsetzung einzelner SDGs zu ermöglichen, arbeiten viele Kommunen mit Indikatoren. Diese sind im SDG- Portal der Bertelsmann-Stiftung veröffentlicht. Hier finden Kommunen und gesellschaftliche Gruppen Ansatzmöglichkeiten, nachhaltige Entwicklungen vor Ort zu initiieren. Ein Beispiel: Zu dem SDG 2 „Kein Hunger“ wird vor Ort unter anderem mit der Arbeit der Südtondern Tafel beigetragen. Auch das Mensaangebot an Schulen spielt hier eine Rolle. In der Bildungsarbeit werden Fragen wie „Wie kann ich weniger verschwenden?“ behandelt, z.B. im Rahmen von Zero-Waste-Workshops, die wir gemeinsam mit der Familienbildungsstätte angeboten haben. Mit dem Stadtradeln, an dem die Stadt Niebüll auch in diesem Jahr wieder teilnimmt, wird der Automobilverkehr verringert, indem sich jeder Teilnehmer bemüht, bei Alltagsfahrten auf das Auto zu verzichten und das Fahrrad zu benutzen. Wir machen mit diesen Aktionen klar, dass das Handeln jedes Einzelnen eine Wirkung hat. Manche sagen: „Eine Plastikflasche ändert doch nichts“, aber wenn das 80 Millionen Menschen so sehen, dann sieht es wieder anders aus. Wir versuchen daher bei jedem Einzelnen ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass jeder dazu beitragen kann, im Sinne der nachfolgenden Generationen zu leben. Chiara Meyer (unsere FSJlern im Kulturbüro im Jahrgang 2017/18) hat die Kulturtafel auf den Weg gebracht, die einen Beitrag zum SDG 1 („Keine Armut“) und auch zum SDG 4 („Hochwertige Bildung“) leistet. Hierbei bekommen Menschen mit geringem Einkommen Eintrittskarten zu Kultur- und Bildungsveranstaltungen, um ihnen dort die Teilhabe zu ermöglichen, wo dies sonst aufgrund geringerer finanzieller Möglichkeiten vielleicht nicht möglich wäre. Der Mensch ist ein neugieriges Wesen. Unsere Kulturtafel ist aktuell für den Nachhaltigkeitspreis des Landes Schleswig-Holstein nominiert worden, der an diesem Mittwoch verliehen wird. Wir haben auch gerade einen Film produziert, in dem das Projekt vorgestellt wird. Diesen kann sich jeder auf Youtube ansehen (Name: „Kulturtafel Niebüll“). Ein weiteres Beispiel für ein Projekt im Sinne der Ziele der „Agenda 2030“ ist „SH spiel fair“. In dem Projekt geht es um den fairen Handel (SDG 12: „Nachhaltiger Konsum“) von Sportbällen. Hierbei wird das Bewusstsein dafür geweckt, wie Bälle produziert werden und dass am Ende der Lieferkette jemand ist, der das Produkt herstellt und davon oft eine ganze Familie finanzieren können muss. Es wird konkret darauf hingewirkt, dass im Sport fair produzierte Bälle verwendet werden. Das klingt so, als wenn sehr hohe Ansprüche an die Menschen gestellt werden. Man muss ganz grundsätzlich sagen: Wir können nicht alle perfekt nachhaltig sein. Aber die Sensibilisierung sorgt in den verschiedensten Bereichen auch dafür, dass eine Nachfrage für nachhaltige, sozialgerechte und faire Produkte entsteht, so dass sich Schritt für Schritt das Warenangebot insgesamt verändert. Das häufig vorgebrachte Gegenargument „Der Verbraucher verlangt das aber so“ (um beispielsweise Einwegverpackungen zu legitimieren) lässt sich also auch umdrehen. Durch viele verschiedene Aktivitäten rund um die Frage „Wie können wir das anders machen?“ entsteht ein neues Bewusstsein. Foto: Eggers 504,- € zzgl. MwSt. Voll erschlossen, zentrale Lage. Rätselhaftes, jedoch ruhiges Umfeld. Begrenzte Stückzahl Kontakt: 04621 9641-12

Handwerk fest im Griff der Rohstoffverknappung AUS DER REGION Husum/Südtondern - 26. Mai 2021 - Seite 7 Nordfriesland (hk) – Trotz eigentlich sehr guter Auftragslage machen dem Baugewerbe fehlende Rohstoffe und exorbitante Preissteigerungen zu schaffen. „Leidtragende sind letztlich die Häuslebauer“, fasst Sven Caspersen, Obermeister der Elektro- Innung Husum, die aktuelle und sich wohl noch verschärfende Lage zusammen. Denn egal ob Holz, Metall oder Kunststoff: Die wieder anziehende Wirtschaft in China und den USA treibt die Nachfrage, der die Logistik weder quantitativ noch qualitativ gewachsen ist, hoch, und beim Holz verstärkte Borkenkäferbefall die Probleme noch zusätzlich. Die Folgen sind Teuerungsraten ins Unermessliche und extreme Lieferengpässe. Doch nicht nur, wer bauen, renovieren oder sanieren will, ist betroffen: „Wir haben Fir- zent höher als noch vor vier Wochen“, befürchtet er, „dass sich auf allen Ebenen ein Ausnahme- Der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Nordfriesland-Süd, Lutz Martensen. Fotos: Klein/ KHS NF Süd Kupferpreis „schon ein Quantensprung“. „Auch bei uns sehen wir erste Anzeichen, dass die Situation angespannter wird“, sagt Reinhard Burdinski, Obermeister der Innung für Sanitär- und Heizungstechnik in Nordfriesland. So würden die Großhändler die Dauer ihrer Angebote für Produkte mit Kupfer, Stahl, Edelstahl, Gusseisen und Kunststoff verkürzen, auch lägen erste Ankündigungen für Preiserhöhungen im zweistelligen Bereich vor, insbesondere für Stahl und Isoliermaterial. Noch aber beurteile er die vorhandenen Vorratslager als ausreichend, zumal der Arbeitsschwerpunkt bei Sanierungen liege. „Die Verknappung fängt bei den Rohstoffen an und schlägt sich dann über die Lieferketten in den Endprodukten nieder“, weiß Lutz Martensen, dass zum Schluss jeder Verbraucher von dieser Krise betroffen sein wird. Doch die Flinte ins Korn werfen, gehe nicht: „Die Welt verändert sich ja permanent, das hier sind jetzt neue Herausforderungen, für die Lösungen gefunden werden müssen und werden“, sei es durch Effizienzverbesserung, Entwicklung gänzlich neuer Materialien – in jedem Fall aber durch ein neues Bewusstsein für den Wert der Rohstoffe. men, die Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken, weil es ihnen an Material fehlt“, berichtet der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Nordfriesland-Süd, Lutz Martensen. Preissteigerungen um 200 bis 300 Prozent könnten durchaus existenzgefährdend werden, wenn „Betriebe Angebote abgegeben haben mit Preisen, die sie gar nicht mehr halten können.“ Es gebe keine andere Wahl, als die Kosten an die Kunden weiterzureichen. Aber selbst zu höheren Preisen könne nicht zugesichert werden, dass man Mangelware bekommt. „So können aktuell keine Holzhäuser mehr gebaut werden, weil es keine Sockeldämmung mehr gibt“, weiß der Tönninger Maurer-, Betonbau- und Zimmerermeister Holger Tammen. Selbst Folien, Paletten und Leim seien knappe Güter. „Eine Dachsanierung, wenn ich sie denn durchführen könnte, liegt heute 25 bis 35 Pro- zustand anbahnt.“ Lieferprobleme und zweistellige Teuerungsraten bei Metallen bestätigt auch Femke Rickertsen vom Langenhorner Metallbauunternehmen Marten Rickertsen (Obermeister der Metall-Innung Nordfriesland Süd): „Das dauert alles länger, und die Preise sind seit letztem Jahr im Dezember angestiegen, besonders bei Hohlprofilen.“ „Bauen erfolgt Hand in Hand, Material in Material; wenn eins fehlt, stockt es nach hinten raus“, ist Elektromeister Sven Caspersen bewusst: „Verknappung im Bauhauptgewerbe schlägt sich in zwei, drei Monaten im Baunebengewerbe nieder, kann also bei uns zur Verschiebung oder Aufhebung von Aufträgen führen.“ Zurzeit gebe es nur bei Kabeln Lieferengpässe, „aber die Teuerungsrate ist größer als sonst die Jahre.“ So sei der von 730 auf 914 Euro je 100 Kilogramm gestiegene 24941 Flensburg Tel. 0461-93051 Am Sophienhof 2 flensburg@holtex.de Holtex Edith Pohl e.K., Inhaber André Meyer-Pohl, Zentrale: Posener Str. 5, 23554 Lübeck, Deutschland Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 9.30 - 18.00 Uhr Samstag 9.30 bis 16.00 Uhr www.holtex.de ausreichend kostenlose Parkplätze vorhanden!

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