HANDELSKATALOG 2023

Neolithisches

Neolithisches Steinartefakte Streifenmethode: Batterie für die Fruchtbarkeit der Erde Zentrum von FREIXO DO MEIO mit Schule, Gästehausern und Produktionsanlagen Über 1000 Jahre alter Olivenbaum in FREIXO DO MEIO Sehr geehrte Kundschaft, liebe Interessierte, liebe Freunde Ist das Wesen eines Ortes auch der Ort eines Wesens? Ja! Absolut! Sagt Alfredo, der Denker und Betreiber der urmodernen «Herdade Freixo do Meio» im portugiesischen Alentejo, gut eine Autostunde von der Hauptstadt Lissabon entfernt – im trockenen und korkreichen Hinterland. Wir beziehen von Alfredo und seiner Crew den Rohstoff für unsere Eichel produkte und haben das horizontal und vertikal koope rative Projekt in einer Hitzewelle während des letzten Sommers besucht und vertiefend kennengelernt: Ein Gegenwarts-Märchen mit Steinwurzeln bis ins Jenseits. In der Herdade do Freixo do Meio (dt. Mittelachse) stehen in einer artenreichen und experimentellen Wald-Landwirtschaft auch bis zu 3000 Jahre alte Olivenbäume neben neolithischen Steinartefakten und Steinkreisen als geschütztes nationales kulturelles Erbe. In Freixo do Meio werden jährlich tausende von Bäumen gepflanzt und für ein erstes Wachstum mit Wasser versorgt, während der Rest der hiesigen Montado-Wirtschaft praktisch ohne zugeführtes Wasser als «Dry-Agriculture» funktioniert. Für die wilden und domestizierten Tiere gibt es einen separaten Wasserkreislauf auf der Basis von Regenwassersammeltanks und Leitungen zu Becken in den Lebensräumen. Die Busch- und Baumpflanzungen befinden sich in Linien gezogen auch mitten im agrarwirtschaftlich genutzten Feld; als Batterie für die Fruchtbarkeit, die Feuchtigkeit und die Rücker nährung der Erde, welche Mensch dann wieder ernährt in einem nicht versiegenden, natürlich rhythmisierten biologischen Kreis lauf. Diese Methode ist eine lokale Erfindung und wird seit mehr als zwei Jahrzehnten erfolgreich umgesetzt, entwickelt und wissenschaftlich erforscht. Alle Bäume – wie auch alle anderen Lebewesen – haben hier ihren örtlichen Lebens- und Lichtraum, leben ihre Ur-Funktionen und tragen Wesentliches in sich, mit sich und auf sich, während sie umfänglich respektiert werden. Ganz besonders sind die Eichen zu erwähnen, die in der Region vor allem wegen der Korkrinde angebaut und bewirtschaftet wurden. Alle Eichelfrüchte sind hervorragende Nährstoff lieferanten für den Menschen – nur ging das im Laufe der Transformationen zur sogenannten Moderne in tiefe Vergessenheit. Eicheln gelten allgemein als zu vermeidendes «Armeleute- Essen», werden sogar als giftig wahrgenommen. Die medi terranen Eicheln aus Portugal, die wir zu Mehl verarbeiten, schmecken süsslich. Man muss lediglich wissen, wie man sie wässert, entbittert und verarbeitet, dann sind sie haltbare und köstliche Energielieferanten, die auch schon von unseren Urahnen seit tausenden von Jahren erkannt und gewinnbringend geerntet, gelagert und verzehrt wurden. Herzliche Grüsse, Antonius Conte & Team Titelseite: frisch geerntete Eicheln