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Prima Magazin - Ausgabe September 2021

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Fotos/Skizzen © TU

Fotos/Skizzen © TU Graz/Viktoria Brunner Erdgeschoßwohnungen in der Hartberger Wienerstraße stehen bei der Planung von Viktoria Brunner im Fokus. Statt Wände als Raumteiler einzuziehen, greift sie beispielsweise auf Vorhänge Idee(n) für Hartberg zur Belebung und Nutzung der Innenstadt 20.12.2020: „Deine Idee für Hartberg“ startet. Die Bevölkerung ist aufgerufen, Ideen zur Stadtentwicklung einzuschicken. 61 Ideen wurden eingereicht. 15.7.2021: Die Ideen wurden von Student*innen der TU Graz aufgegriffen, die daraus 21 Vorschläge formulierten und präsentierten. Im Herbst 2021 ist ein Impulsabend mit möglichen Geldgebern und betroffenen Eigentümer*innen geplant. Dies soll als weiteres Projekt der TU Graz im Rahmen des Masterstudienganges durchgeführt werden. Die genauen Umsetzungsschritte sind noch ungewiss, einzelne Verwirklichungen jedoch geplant. Kosten für Hartberg nach Abzug aller angesuchten Förderungen für die Ideen und Planungen: ca. 7.000 Euro. Ideen für Hartberg Was nun passiert, wenn diese offene Gedankenwelt, die einem auf den ersten Blick urban, auf multikulturelle Metropolen zugeschnitten vorkommt, auf eine eher beschauliche österreichische Stadt wie Hartberg trifft, konnte man bei der Projektpräsentation des Seminars „(un)gewohnt_produktiv“ in Hartberg am 15. Juli dieses Jahres bestaunen. Aufgabe der Studierenden war es, auf Grundlage der eingegangenen „Idee(n) für Hartberg“ eigene Vorschläge für die Stadt zu entwickeln. Da war unter anderem von der „freilich(t) bühne“ die Rede, eine Holzplankenkonstruktion, die sich über den Hauptplatz bis zum Innenhof bei der Stadtbücherei ziehen sollte und dort in eine Freilufttribüne mündet. Die Planerin Lena Ruisz beschreibt ihr Projekt so: „Der Alltag wird zum Schauspiel, Fremde zum Publikum. ‚szene hartberg‘ (so der Titel ihrer Idee, Anm. d. Red.) kann sich sehen und hören lassen. Die entstehenden Geräusche auf dem Holz liefern den perfekten Titelsong zum Leben in Hartberg.“ Die Metapher der „Bühne“ ist für Prof. Lichtblau eine perfekte Umschreibung seines gesamten Konzeptes, das wiederum die Grenze zwischen Zuschauer und Akteur zum Verschwinden bringt. Das zugrundeliegende Thema, das dieses Projekt bearbeitet hat, war einerseits den Hauptplatz zu beleben, andererseits ihn möglichst autofrei zu halten. Ein ganz anderes Thema liegt dem Projekt „begrünung_hofgasse_hartberg“ zugrunde. Oft wurde in den eingereichten Ideen für Hartberg eine Überdachung der Fußgängerzone und allgemeine Begrünung gefordert. Studentin Martina 36 Hausegger greift beides heraus und will mit begrünten Säulen, die durch ein Geflecht oben miteinander verbunden sind, die „Illusion eines Daches“ schaffen und mit der entstehenden „Gesamtskulptur“ ein „entspannendes Umfeld“ erzeugen. Die Idee der Erdgeschoßwohnungen hat Viktoria Brunner aufgegriffen und verdeutlicht am Beispiel der Wienerstraße 9 und 11, wie ein moderner Lebensraum gestaltet sein könnte: Die ehemaligen Schaufenster werden mit vertikal öffnenden Fenstern in ihrer Größe beibehalten, die, so Brunner, „einen guten Ausblick bzw. Einblick ermöglichen.“ So entsteht bei Öffnung der Fenster ein Zwischenraum zwischen innen und außen. Flexibilität bei der Raumteilung ergibt sich, indem nicht neue Wände eingezogen, sondern Vorhänge aufgestellt werden. Ziel, so Lichtblau, sei aber auch hier, nicht gleich komplett umsetzbare Pläne zu entwickeln, die genaue Vorgaben enthalten, sondern Gedankenräume aufzumachen, Möglichkeiten aufzuzeigen, die wiederum Impulse für bauliche Maßnahmen vor allem bei den Leerständen in der Innenstadt geben könnten. Ob allerdings diese sehr freie universitäre Herangehensweise für die Hartbergerinnen und Hartberger, die selbst mit ihren Ideen für die Stadt teilweise sehr komplexe und auch recht konkrete Impulse setzten, der angemessene Weg ist und ob am Ende mehr als Luftschlösser gebaut werden, wird sich zeigen. 10 SEPTEMBER 2021 www.prima-magazin.at

Foto © Olga Seus Foto © Eva Kamper Mehr über die Villa Rustica lesen Sie auf www.prima-magazin.at Rubrik: Planen-Bauen- Wohnen Der Ausdruck Villa Rustica steht allgemein für ein Landgut im römischen Reich. In Löffelbach bei Hartberg dient der Begriff als Benennung für Mauerreste eines Landsitzes von etwa 400 n.Chr. Um die Mauerfunde schützen zu können, wurden sie kniehoch aufgemauert. So entsteht ein plastisches Relief des Grundrisses. Lange vermutete man, dass die Villa Rustica, wie sie heute auszumachen ist, genau in dieser Form zur Zeit der Römer bestand. Die Bodenuntersuchungen von 2017/18 ergaben allerdings, dass sie nicht die erste Besiedelung darstellte: Im Georadar konnte der Bodenabdruck eines vorherigen Landgutes ausgemacht werden, das 30 Meter westlich liegt. Allerdings gibt es von diesem älteren Bauwerk keinerlei Mauerreste mehr. Neues von den alten Römern Die Villa Rustica in Löffelbach umfasste mehr als man heute sieht. Bei den Bäumen (bildmittig) wurden Grabstätten lokalisiert Die 1960/61 freigelegte Villa Rustica gehört zu den Sehenswürdigkeiten der Gemeinde Hartberg-Umgebung. 1998-2002 wurde auf die bestehenden Steine aufgemauert. Das schützte die ursprünglich erhaltene Mauer vor Verfall. 2020 wurde mit der Sanierung dieser Mauer begonnen. Jetzt ist sie fertig. Olga Seus Das Sanierungsprojekt Da die Mauerfunde Wind und Wetter ausgesetzt sind, begann die aufgemauerte Schicht zu bröckeln. Das machte eine Sanierung dringend nötig: 2020 begonnen, ist der Abschluss Ende Sommer 2021 geplant. Das Projekt wird im Rahmen des Programmes zur Entwicklung des ländlichen Raumes LEADER 2014-2020 mit Mitteln der Europäischen Union, des Bundes und des Landes Steiermark mit 32.310 Euro von insgesamt 53.850 Euro gefördert. Den Rest trägt die Gemeinde. Zunächst wurde das Mauerwerk mit Hochdruck gereinigt. Die Mauern wurden mit einem speziell witterungssicheren Mörtel ausgebessert und mit einer Imprägnierschicht besprüht. Gegen Vandalismusschäden wurde vorsorglich eine Videoüberwachung der gesamten Anlage errichtet. Da die Informationstafeln alt und schlecht leserlich waren, wurde ein neuer Informationspylon errichtet, ein Bronzemodell aufgestellt und ein Audioguide aufgenommen, der mittels QR-Code übers eigene Handy abgerufen werden kann. Spatenstich für das Samo-Center Teil 2 Samo-Center in Markt Allhau wird weitergebaut Drei Jahre ist es her, dass in Markt Allhau das Samo-Center fertiggestellt und übergeben wurde. Es vereint einen Supermarkt im Erdgeschoß mit Wohnungen für Senior*innen und Starter – nicht zu vergessen die Dachterrassenwohnungen. Nun geht es in die zweite Runde. 14 Wohnungen sollen entstehen und auch eine Konditorei/Backstube für den Verein Vamos. Die OSG will hier den Green-Way umsetzen. Und dieser hat an diesem Standort bereits vor Jahren damit begonnen, dass das alte Gasthaus Hagenauer im Zentrum zu einem Multifunktionsgebäude umgebaut wurde. Ihr Partner in Sachen Haustechnik Perfekte Beratung, Qualität in der Umsetzung und Service über den Auftrag hinaus. 7411 Markt Allhau, Linke Zeile 9 • T: 03356/7904-0 www.holzbau-igler.at • office@holzbau-igler.at KARNER HAUSTECHNIK GMBH Unterhasel 6, A-7434 Bernstein Telefon +43-3354-6385, office@karner-heizung.at www.karner-heizung.at SEPTEMBER 2021 11

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