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Prima Magazin - Ausgabe September 2021

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IM FOKUS 100 JAHRE

IM FOKUS 100 JAHRE BURGENLAND Foto © Land Bgld. Unsere Künstler und Gelehrten So manche Auswanderer haben eine beeindruckende berufliche Laufbahn geschafft. Auch Künstler, Gelehrte und Wissenschaftler sind aus Familien von Emigranten hervorgegangen. Einige stammen aus dem Bezirk Oberwart. Ahnenforscher Herbert Rehling zu „100 Jahre Burgenland“ Arzt Einer aus der großen Schar der frühen Auswanderer aus Oberschützen war Gottlieb Polster. 1857, als kaum 30-Jähriger, folgte er seinem jüngeren Bruder Tobias über den großen Teich und landete im Raum St. Louis, Missouri. Er begann ein Medizinstudium am Humboldt Institute und machte bereits 1861 seinen Abschluss, eine erstaunliche Leistung, wenn man die für ihn völlig neuen Verhältnisse bedenkt. In den Staaten änderte Gottlieb Polster seinen Namen und war dort als Dr. Arvid G. de Cossy bekannt. Seine Praxis eröffnete er im Städtchen Black Jack (St. Louis) und das von ihm dort begründete Spital blieb seine berufliche Heimat bis zu seinem Tod im Jahr 1897. Künstler Gustav Rehberger Eine außergewöhnliche Karriere als Künstler glückte dem Riedlingsdorfer Gustav Rehberger. 1910 geboren, erlebte er zunächst das Schicksal so mancher Kinder aus ärmlichen Verhältnissen. Seine Eltern wanderten in die USA aus, als er drei Jahre alt war, um für die Familie bessere finanzielle Grundlagen zu schaffen, als es zu Hause möglich gewesen wäre. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges durchkreuzte ihre Pläne, und sie konnten erst 1920 zurückkehren. Nach unbefriedigenden Versuchen, sich in Riedlingsdorf eine feste Existenz aufzubauen, wanderte die ganze Familie, Vater, Mutter und drei Kinder, 1923 endgültig in die USA aus. Gustav, der schon als Kind mit seinen Zeichenkünsten verblüfft hatte, gewann bereits im nächsten Jahr mit einem sensationellen künstlerischen Einfall ein Stipendium am Art Institute of Chicago. Nach diesem Start ging es steil bergauf mit seiner Karriere und er wurde ein berühmter Zeichner, Maler, Illustrator, Designer und auch Kunsterzieher. (Auch die Landesausstellung „Unsere Amerikaner“ im Landesmuseum Eisenstadt würdigt ihn entsprechend.) Patentanwalt William Weigl wurde 1926 in Ohio als Sohn von Einwanderern aus Wolfau geboren. Im Zweiten Weltkrieg war er Flugzeugmechaniker bei den US Navy Reserves. William hat dann eine steile Karriere als Akademiker absolviert und in seiner Ausbildung den Grad eines Industrial Education LLB von der Bowling Green University erworben sowie anschließend das Law Degree JD von der Cleveland Marshall Mehr über „Unsere Künstler und Gelehrten“ lesen Sie auf www.prima-magazin.at Rubrik: Im Fokus Ölbild von Gustav Rehberger: Marlon Marlon Brando Brando im Film im Film „One „One Eyed Eyed Jacks“, deutsch „Der Besessene“ Jacks“, deutsch „Der Besessene“ Law School. („JD“ bezeichnet ein in den USA erwerbbares Berufsdoktorat.) In seiner beruflichen Karriere war er in vielen Gremien und Konzernen als Patentreferent bzw. Patentanwalt tätig. Er selbst hat 15 Patente unter seinem Namen gehalten. Sänger Eduard Dirnbeck wurde 1936 in Harmisch geboren und wanderte als junger Mann in die USA aus, wo er sich im Lehigh Patentanwalt Valley im östlichen Pennsylvania niederließ, circa zwei Autostunden entfernt von New York. Beruflich war er als Fleischschneider (Meat Cutter) tätig. In seiner Freizeit war Eduard begeisterter Sänger beim berühmten Coplay Saengerbund; überdies war er Mitglied beim Austrian-Hungarian Club in Allentown und bei der St. Peter & Paul Hungarian Society in Northampton. Im geselligen Kreis von Landsleuten war die Trennung von seiner alten Heimat sicher leichter zu ertragen als in Zurückgezogenheit. Gustav Rehberger, ca. 1944, im Dienst der US Air Force Universitätsprofessor Donald Alexander Gyorog wurde 1931 in Everett, Bundesstaat Washington, geboren, etwa 60 km nördlich von Seattle. Sein Vater Alexander Györög war aus Unterwart in die USA eingewandert und hatte in Everett eine Einheimi- sche geheiratet. Nach dem Besuch der High School im benachbarten Marysville studierte Donald Alexander an der University of Wisconsin in Madison, Bundesstaat Wisconsin. Dort erwarb er den Titel PhD (Doktor der Philosophie), einen der höchsten akademischen Grade, den amerikanische Universitäten vergeben, und zwar im Fach Mechanical Engineering. Damit verbunden war auch die Berechtigung, an Universitäten zu lehren. Zum Abschluss seiner Laufbahn war er an der University of Kansas als Professor tätig. Sein Sohn Michael Donald Gyorog, geboren 1955, erwarb an der katholischen Privatuniversität University of Notre Dame im US-Bundesstaat Indiana den akademischen Grad Bachelor of Science mit der höchsten Auszeichnung With Highest Honors, und zwar im Fach Electrical Engineering. Ein weiterer Sohn, Steven Mark Gyorog, geboren 1957, studierte an der University of Kansas und schloss mit dem Grad Master of Science ab, also noch ein Akademiker aus dem Hause Györög, deren Vorfahren väterlicherseits aus Unterwart kamen. Herbert Rehling ist Ahnenforscher und lebt in Bad Tatzmannsdorf www.rehling.weebly.com William Weigl wurde 1926 in Ohio als Sohn von Einwanderern aus Wolfau geboren. Im 2. Weltkrieg war er Flugzeugmechaniker bei den US Navy Reserves. William hat dann eine steile Karriere als Akademiker absolviert und in seiner Ausbildung den Grad eines Industrial Educa,on LLB von der Bowling Green University erworben sowie anschließend das Law Degree JD von der Cleveland 30 SEPTEMBER 2021 www.prima-magazin.at

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