MONTENEGRO BEACHLIFE
MONTENEGRO BEACHLIFE TRIFFT BALKANCHARME 52 REISE-PREISE.de 2-2024
Die Balkanrepublik zwischen Kroatien, Serbien und Albanien ist kleiner als Schleswig-Holstein, aber von der Natur reich verwöhnt. Keine drei Stunden liegen zwischen zwei UNESCO-Welterbestätten, dem Durmitor-Nationalpark und der Bucht von Kotor. So lassen sich Outdoor-Erlebnisse im Hochgebirge bestens mit Badetagen an der Adria verbinden. VON ELKE HOMBURG Die Bucht von Kotor ist eingerahmt von fast 1.900 m hohen Bergen und wird gern als südlichster Fjord Europas bezeichnet Tunnel durchlöchern die karstgrauen Berge Montenegros wie Schweizer Käse. Dazwischen schmale Straßen mit unzähligen Kurven, in denen Einheimische im Kamikaze-Stil meinen Mietwagen überholen. »Wir nennen die Bergstraßen auch ‚religiöse‘ Straßen, weil wir uns unterwegs öfter mal bekreuzigen«, lacht die Kellnerin, der ich mittags im Restaurant von meinen Schrecksekunden am ersten Tag auf Montenegros Straßen erzähle. Apropos Religion: Sie spielt nach wie vor eine große Rolle im 620.000-Einwohner-Staat, der sich erst 2006 von Serbien – dem großen Nachbarn im Norden – trennte. In abgeschiedenen Tälern im Bergland verstecken sich serbisch-orthodoxe Heiligtümer wie Kloster Morača. Freskenreihen dicht an dicht wie Comicstrips, die Bibelgeschichten erzählen, schmücken die mittelalterliche Kirche. Der Duft von Rosen und Rosmarin durchweht den Garten. In paradiesischer Ruhe leben hier noch 28 Mönche. Im Vergleich dazu ist das Nationalheiligtum Kloster Ostrog ein Rummelplatz, zu dem sich eine acht Kilometer lange Straße in unzähligen Kehren bis auf 900 Meter über dem Meer schlängelt. In eine senkrechte Bergwand gemauert, war das Kloster unzugänglich für Glaubensfeinde wie die osmanischen Eroberer. Auch heute ist es ein Ort tiefer Gläubigkeit. Großfamilien, die die Nacht im Kloster-Gästehaus verbracht haben, kommen mir morgens entgegen. An die Nachtgäste erinnern riesige Stapel von Decken vor der Pforte. Mit den Tagesbesuchern reihe ich mich in die lange Schlange zum Allerheiligsten ein, bevor ich Kurs auf den Durmitor-Nationalpark nehme. Foto: Mario Weigt 2-2024 REISE-PREISE.de 53
