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2007-3 REISE und PREISE

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WELTREISEN Unserer Umfrage zufolge ist die Weltreise der sehnlichste Wunsch der REISE & PREISE- Leser. Für 23 Prozent ist sie der Inbegriff der Traumreise. Was die wenigsten wissen: Eine Weltreise ist nicht so sündhaft teuer. Wir sagen Ihnen, wie man sie organisiert – step by step. Natürlich weiß man es heute: Die Erde ist rund. Aber es selbst einmal ausprobiert zu haben, gehört doch zu den Hochgefühlen jedes engagierten Travellers. Immer weiter reisen, nie zurück, und dann doch wieder zu Hause ankommen – das ist eine Erfahrung, die einem keiner mehr nehmen kann. Weltreisen sind heute kaum teurer als ein Returnticket ans andere Ende der Erde, etwa nach Australien oder Neuseeland. Ob man die Planung selbst in die Hand nimmt oder ein spezialisiertes Reisebüro einschaltet – die Wunschroute lässt sich auch mit begrenztem Budget zusammenstellen. Die Unterkünfte bucht man günstig im Internet – oder man reist einfach drauf los. Zeit kann man sich reichlich lassen, schließlich sind fast alle Tickets ein Jahr gültig. ( Die Routenplanung Für viele schon das halbe Reisevergnügen ist die Routenplanung. Bevor es an Angebote und Preise geht, hier erst einmal ein paar Grundregeln. Die erste Entscheidung heißt: eastbound oder westbound? Reiseprofis bevorzugen die Westrichtung. Da zahlen sie bei gleicher Reisedauer zum einen zwei Hotelübernachtungen weniger. Zum anderen landet man in den fremden Städten meistens nachmittags statt mitten in der Nacht.Und:Die preiswerten Ziele in Südasien fallen an das Ende der Reise – wenn das Budget knapp wird. Die großen Flughauptrouten verlaufen zwischen Europa,USA und Asien.Kein Wunder,dass die günstigsten Weltreisen – auch die pauschal angebotenen – meist über dieselben paar Großstädte führen: New York, San Francisco oder Los Angeles, Honolulu, Tokio, Hongkong, Bangkok oder Singapur. Solche Routen lassen sich schon für 4 1.500 bis 1.700 realisieren. Dazu kommen allerdings noch die Steuern und Gebühren, und die summieren sich je nach Route und Zahl der Stopps auf 4 250 bis 600. Haben Sie es übrigens gemerkt? Der Äquator wird bei der oben beschriebenen Streckenführung gar nicht überflogen, man bleibt stets nördlich davon.Fachleute sprechen deshalb von der Nordroute. Dazu gibt es natürlich auch die passende Südroute. Die führt nicht etwa südlich des Äquators um den Erdball, sondern ist einfach eine Nordroute mit Abstecher nach Australien, Neuseeland oder in die Südsee. Dieser Schlenker bedeutete noch vor wenigen Jahren 4400 bis 500 Mehrkosten.Günstige Preise bei Qantas und Air New Zealand haben heute dazu geführt, dass die Südroute derzeit sogar die Eckpreise macht. Wer ein Ticket mit Flugstreckenbegrenzung kauft, wird aber schnell Mit den Round-the-World-Programmen der großen Airlines kriegt man viele Kontinente unter einen Hut: Afrika, Fernost und USA lassen sich so zu einer Reise vereinen 24 REISE & PREISE 3/2007

Fachbegriffe BACKTRACKING nennt man einen Einzelflug entgegen der einmal eingeschlagenen Grundrichtung (der einen dem Abflugort wieder näher bringt). SIDESTEP ist ein an einem Haltepunkt des RTW-Ticket eingeschobener Hin- und Rückflug mit einem zweiten Ticket. STOPOVER heißen diejenigen Haltepunkte einer Flugweltreise, an denen man länger als 24 Stunden verbringt. Ein Flughafen darf während einer Weltreise fast immer nur einmal angeflogen werden. Die meisten Flugrouten führen über den Südpazifik: Samoa gilt als eines der schönsten Südseeziele merken, dass grundsätzlich jeder Ausflug in die Südhalbkugel schnell ins Geld geht. Faustregel: Je ausgefallener die Route,je weiter und je mehr Stopps, umso teurer wird das Ticket. Übrigens: Eine echte Route auf der Südhalbkugel ist grundsätzlich auch möglich,allerdings sind die Verbindungen zwischen dem südlichen Afrika und Südamerika und weiter nach Australien/Ozeanien äußerst rar. Und das heißt letztlich deutlich tiefer in die Tasche greifen. Trotzdem geht der Trend heute zu mehr Exotik. Südamerika, Australien oder Neuseeland und dann möglichst auch noch die Südsee sehen will fast jeder,weiß Marita Schattschneider vom Spezialanbieter SAR-Reisen. Dazu New York, Kalifornien,Bangkok – »das sind so die Renner«. Bei ihrem Kollegen Andreas Grün von Colibri Reisen liegt Südamerika im Trend. Rio, Anden und Peru baut man heute recht einfach auf der sogenannten »Südatlantikroute« ein, das heißt als Stippvisite zwischen USA und Europa. Auch Afrika ist im Kommen – vor allem, weil es immer leichter in eine Weltreise einbaubar ist. Lange war der Schwarze Kontinent eine fliegerische Sackgasse: Man kam praktisch nur auf dem gleichen Weg wieder heraus, auf dem man hineingeflogen war. Heute fliegt Qantas von Kapstadt und Harare nach Sydney, South African Airways von Johannesburg nach Perth und São Paulo,auch ThaiAirways und Singapore Airlines queren von Südafrika nach Fernost – eine spannende Variante. ( Top-Tipps für die Planung n Superpraktisch für die Planung sind grafische Web-Flugroutenplaner, wie sie www.staralli ance.com und www.airtreks.com anbieten. n Auch bei Weltreisen gibt es eine Niedrigsaison. Das erste Halbjahr ist oft billiger. n Lassen Sie keine Routings offen, selbst wenn es erlaubt wäre. Sonst haben Sie leicht Einreiseärger. Und Umbuchungen gehen schnell ins Geld. Selbst wenn sie offiziell kostenlos sind, wird dann für den nötigen Sticker kassiert. n Rechnen Sie ein halbes Jahr Vorbereitungszeit (z. B. für Visa, Impfungen). n Weniger ist mehr. Planen Sie nur so viele Stopps wie nötig. Jeder zu viel erhöht die Kosten und verursacht Stress. n Denken Sie an die Gesamtkosten und bauen Sie Schwerpunkte in günstigen Ländern ein. Die Ticketsuche Wer sich das erste Mal auf dem Ticketmarkt umsieht, dem erscheinen die Möglichkeiten zunächst so vielfältig wie verwirrend. In jeder REISE & PREISE-Ausgabe kann man sich in der Flugbörse davon überzeugen: Ständig werden neue unglaubliche Routen zu tollen Preisen erdacht. Um Ihnen die Vielfalt der Möglichkeiten präsentieren zu können, haben wir unter www.REISE-PREISE.de/ flugrouten die interessantesten Routenvorschläge der RTW-Schmieden der letzten Jahre für Sie zusammengestellt. Beschäftigt man sich dann aber eine Weile lang mit der Thematik,so wird irgendwann klar: Hinter der Routenvielfalt steckt durchaus eine Ein Tag in Tokio kann teurer sein als ein Monat auf den Philippinen. n Bei Langzeitreisen: Finger weg von den (billigeren) RTW-Tickets, bei denen die Flugzeiten für die gesamte Reise beim Ticketkauf festgelegt werden müssen. Denn dann können Sie nicht mehr spontan reagieren. SURFACE-Strecken sind »Löcher« im RTW- Routing, die entweder tatsächlich am Boden, also per Mietwagen oder Bahn, geschlossen werden oder aber mit einem zweiten Ticket. TRANSFER heißt im Gegensatz zum Stopover ein Halt an einem Flughafen, an dem nur umgestiegen wird. Transfers sind bei vielen RTW-Fares auf zwei pro Flughafen beschränkt. UMKEHRPUNKT nennt die Airlinebranche bei einem Ticket aus mehreren Segmenten den am weitesten vom Start entfernten Flughafen. Der Umkehrpunkt dient der Tarifberechnung. klare Ordnung. Das Gros der Angebote basiert nämlich auf der cleveren Anwendung von kaum mehr als einem halben Dutzend Round-the- World-(RTW)-Tarifen.Die stammen heute von den drei großen Airline-Allianzen und einigen kleineren Gruppierungen. Im Gegensatz zu üblichen Flugtickets wird dabei normalerweise keine feste Streckenführung verkauft, sondern ein Baukasten. Man kauft i. d. R. eine bestimmte Anzahl von Flügen (oder Meilen oder Kontinenten) und darf sich dann auf dem Streckennetz der ausstellenden Airlinegruppierung seine Traumroute zusammenpuzzeln. Die bekanntesten Angebote stammen von den drei großen Allianzen: »Star Alliance«, »Oneworld« und »Skyteam«. Diese riesigen Airline- Zusammenschlüsse entdeckten schon bald nach ihrem Start Ende der 1990er Jahre die Weltreise als ideales Werbeinstrument und lancierten eigene Round-the-World-Tickets.Logisch:Wo sonst würde der Nutzen einer erdumspannenden Zusammenarbeit von Fluggesellschaften deutlicher werden als bei einem RTW-Ticket? Schnell mischten die Allianzen den bis dahin sehr vielschichtigen Markt auf und schickten die Preise auf Sinkflug. Auch die Spielregeln wurden von den Allianzen neu definiert. Zuvor galt die klassische Eine- Richtung-Regel: Die einmal eingeschlagene Grundrichtung musste die ganze Weltreise über beibehalten werden – Backtrackingwar verboten. Diese Vorschrift gilt heute nur noch für die »großen« Flüge zwischen den Kontinenten,innerhalb jedes Erdteils darf man kreuz und quer durch die Gegend fliegen. Das wird allerdings schnell kostspielig;denn heute kauft man meist ein Mei- REISE & PREISE 3/2007 25

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