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2008-4 REISE und PREISE

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REISEWETTER SÜDASIEN + FERNOST PRIMA KLIMA 5. Teil In Asien ist von Dezember bis April das Wetter am besten und von Mai bis November am schlechtesten. Im Prinzip ist das richtig, doch kann es auch ganz anders kommen – wie unser Klimareport Südasien und Fernost zeigt. Schön ist es immer – nur wo? Während des europäischen Sommers boomt das Last-Minute- Geschäft für Fernreisen. Besonders groß ist das Angebot für Südostasien, denn dort herrscht von Mai bis November vielerorts Nebensaison, weil Regenzeit ist. Das heißt zwar nicht, dass es den ganzen Tag schüttet, aber es übernimmt auch niemand eine Garantie dafür, dass sich die Sonne jeden Tag zeigt. So kann die Traumreise in dieser Zeit schnell zum Alptraum werden. Denn der Südwestmonsun kann in dieser Zeit tagelangen Dauerregen bringen, das aufgewühlte Meer eine braun-trübe Färbung annehmen und Strandgut die Strände verunzieren. Das kann einem beispielsweise zwischen Juni und Oktober an der Westküste von Thailand passieren, auf der Ferieninsel Phuket etwa oder im Urlaubsort Krabi. In Thailand die richtige Küste wählen Das Königreich Thailand lässt sich grob in drei Jahreszeiten einteilen. Die heiße Jahreszeit dauert von März bis Mai, danach beginnt die Regenzeit, die je nach Landesteil bis Oktober (Nord-, Zentral- und Osthailand) bzw. bis in die erste Novemberwoche (Westküste) oder sogar bis Mitte Dezember (Südostküste) dauert, dann gibt es den »kühlen«, sonnenreichen Winter bis Ende Februar. In den nördlichen Landesteilen regnet es im August und September am meisten, ebenso in Bangkok und die Südostküste entlang bis zur kambodschanischen Grenze. Im Golf von Siam in Südthailand (auf Koh- Samui-Seite) sollte man auf jeden Fall Oktober und November meiden, im Juli und August bringt eine kleine »Zwischentrockenzeit« Koh Samui, Koh Phangan und Koh Tao überraschend gutes, wenngleich recht warmes Weiter. Wer den ganz großen Regen umgehen will, meidet Phuket und die Westküste zumindest von September bis Anfang November. Ähnlich ist die Lage im gesamten südostasiatischen Raum, zumindest in Myanmar, Laos und Kambodscha sowie im südlichen Vietnam: Meist hui von November bis März, oft pfui von Mai bis November. Dann bläst der Monsun beständig aus südwestlicher Richtung. Er führt dichte Regenwolken mit sich, die sich auf dem gesamten südostasiatischen Subkontinent entladen. Doch Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel: Die bis zu 2.500 Meter hohen Truong-Son-Kordilleren in Zentralvietnam halten die aus Westen kommenden Regenwolken zurück und bescheren dem Hochland und dem nördlich des Wolkenpasses liegenden Küstenabschnitt zwischen Mai und Mitte September prächtiges Urlaubswetter, während es dort zwischen November und März zu tagelangem Dauerregen kommen kann. Im Norden Vietnams indes sind die Jahreszeiten stärker ausgeprägt. Die beste Reisezeit für das nördliche Bergland liegt zwischen September und November. Hier muss im Dezember mit Temperaturen unter 10 °C gerechnet werden. Für Hanoi und die nördlichen Küstengebiete empfehlen sich die Monate Dezember bis Februar. Ab März steigen die Temperaturen an und sorgen in den Folgemonaten für z. T. länger anhaltenden Nieselregen. Im Sommer ist es tropisch-schwül mit reichlich Niederschlägen und Gefahr von Tropenstürmen. Hongkong: Den Hochsommer meiden Wer im Januar und Februar nach Hongkong fliegt, wird überrascht sein, wie frisch es dort werden kann. Die Durchschnittstemperaturen liegen in dieser Zeit bei 15 °C, es bleibt aber überwiegend trocken. Eine sehr gute Reisezeit mit angenehmen Temperaturen und geringen Niederschlägen ist von März bis April und von Oktober bis Anfang Dezember. Im Hochsommer wird die ehemalige Kronkolonie von starken Monsunregen heimgesucht, immer häufiger auch von Tropenstürmen. Auch das Inselreich der Philippinenhat drei Jahreszeiten aufzuweisen: die schwül-warme Re - genzeit von Juni bis September, die Trockenzeit (und beste Reisezeit!) von Oktober bis Februar mit angenehmen Temperaturen und den trockenen, heißen Tropensommer von März bis Mai mit drückenden Temperaturen bis 35 °C. Malaysia ist ein Land, das Reisenden zu jeder Jahreszeit irgendwo optimale Bedingungen bietet. An der Ostküste Westmalaysias mit ihren schönen Stränden und Trauminseln sorgt der Nordostmonsun dafür, dass es – ganz anders als im benachbarten Thailand – von November bis Februar am stärksten regnet und der Nordsommer von Mai bis September für schönstes Wetter sorgt. Der Südwestmonsun zwischen Mai und Oktober bringt der malaiischen Halbinsel vergleichsweise wenig Regen, weil Suma- 86 REISE & PREISE 4/2008

In den Wintermonaten gehört im subtropischen Hongkong ein Pullover ins Gepäck (links). Wer im August/September nach Bangkok fliegt, muss mit nassen Füßen rechnen (rechts) tra mit seinen bis zu 3.000 Meter aufragenden Bergen wie ein Schutzschild dazwischen liegt. Im Gegenzug ist aber auch keine ausgeprägte Trockenzeit auszumachen, weil warme, aufsteigende Luftmassen das gesamte Jahr über für Regenschauer sorgen, insbesondere im April und Oktober. Auf den Inseln Penang, Langkawi und Pangkor im äußersten Nordwesten wiederum entsprechen die Jahreszeiten denen der Westküste Thailands, demnach fällt hier die beste Reisezeit zwischen Dezember und März. In den Cameroon Highlands im Norden ist das ganze Jahr über mit Regen zu rechnen, insbesondere im April/Mai und von September bis Dezember. In Ostmalaysia gehört die Regenjacke zur Grundausstattung, schließlich gehören die Regenmengen, die über der Insel Borneo niedergehen, mit 3.000 bis 5.000 mm im Jahr weltweit zu den höchsten. Insbesondere nachmittags kommt es rund ums Jahr zu kräftigen Tropenschauern, die binnen weniger Minuten alles unter Wasser setzen können. Für Sabah (abgesehen vom Nordosten) sind die Monate Februar und März optimal und für Sarawak März bis Juni, dann ist die Regenzeit vorbei und die Flüsse führen noch ausreichend Wasser für ausgedehnte Bootstouren ins Landesinnere. Am Äquator ändern sich die Spielregeln Je näher wir uns dem Äquator nähern, desto schwieriger wird die Wetterprognose und desto mehr verteilt sich der Regen über das gesamte Jahr. Die Temperaturen tanzen immer um T Südost- H H T H die 30-Grad-Marke, mal etwas mehr, mal etwas weniger. Das gilt für den äußersten Süden Malaysias genauso wie für Singapur. Wer es trotzdem wissen will: Der meiste Niederschlag fällt im November und Dezember, der wenigste im Februar und April. Dennoch: Die ideale Reisezeit gibt es nicht. Für Indonesienlässt sich eine Faustregel aufstellen, die regionalen Schwankungen unterworfen ist: Beste Reisezeit ist von April/Mai bis September/Oktober– mal dauert die Regenzeit etwas länger (z. B. Java, Sulawesi), mal ist sie etwas kürzer (Bali). Die Westküste Sumatras kennt überhaupt keine Trockenzeit, kaum ein Monat, in dem weniger als 200 mm Niederschlag fallen (was immerhin der 3- bis 4- fachen Menge regenreicher Monate in Mitteleuropa entspricht). Am »trockensten« kommen dort noch Juli und August daher, besonders hoch ist die Regenwahrscheinlichkeit von Oktober bis Dezember. Auf Bali sind die Monate Dezember bis Februar besonders regenreich, auf den kleinen Sunda-Inseln (Lombok & Co.) sowie Ujang Padang (Neu Guinea) und Kalimantan (Süd-Borneo) verzichtet man besser auch noch im Märzauf Reisen. Und jetzt kommt die große Ausnahme: Gänzlich entgegengesetzte Bedingungen findet man in der Inselwelt der Molukken und im Südosten Sulawesis vor: Die hier vorherrschenden Passatwinde führen zwischen Mai und Juni aus südöstlicher Richtung feuchte Luftmassen mit. Nur ein paar Inseln weiter westlich indes scheint die Sonne, weil die Regenwolken über Australien durch die starke Sonne längst verdampft sind. Regenzeit & Tropensommer: Das Klima in Südasien und Fernost Januar T Niederschläge in mm 400 100 25 0 passat- Nordostmonsun Nordwestmonsun Nordostmonsun Südost- passat- Südwestmonsun Südostmonsun Juli Wer in den Sommermonaten nach Südostasien fliegt, sollte bei der Zielgebietswahl sehr bedacht vorgehen. Denn während des Südwestmonsuns heißt es vielerorts »Land unter!« Fotos: imago/imagebroker, Tourism Authority of Thailand, Hong Kong Tourism Board, Archiv REISE & PREISE 4/2008 87

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