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2009-2 REISE und PREISE

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SPANIEN Das Dorf, in dem

SPANIEN Das Dorf, in dem nie etwas passiert Das verschlafene aragonesische Nest Miravete in der Nähe von Teruel hat gerade mal zwölf ständige Bewohner – trotzdem kennt es in Spanien fast jeder. Eben weil dort absolut nichts los ist. www.elpuebloenelquenuncapasanada.com (»Das Dorf, in dem nie etwas passiert«) heißt die Internetseite, die das Dorf bekannt gemacht hat. Am Beispiel Miravete demonstrierten Miravete: Hier ist wirklich gar nichts los. Wenn die Busse weg sind jedenfalls… die spanischen Pay-TV-Kanäle, wie gut ihre Werbung wirkt: Sie installierten die Website, und trommelten in Fernsehspots und mit Merchandising- Aktionen für das abgelegene Dorf mit der mittelalterlichen Steinbrücke. Mittlerweile kommen selbst aus Madrid Tagesbesucher. Wer über Nacht bleiben will: Antonio und Rosa, mit Abstand die jüngsten Bewohner, betreiben direkt am Dorfplatz das Hostal »Ca sa de Cura« mit einer Handvoll in freundlichen Farben gehaltenen, rustikalen Zimmern in einem Haus aus dem 16. Jh. (Tel. 0034- 978778288, DZ € 50 und 65 inkl. Frühstück, Restaurant angeschlossen, Menü für Gäste € 10, sonst € 12; buchbar über die spanische Internetseite www.ecoturismorural.com). Was kostet Spanien? Unterkunft (Preise pro DZ) einfach € 35–45 mittel € 50–80 gehoben ab € 80 Mahlzeiten Snack/Lunch € 6–10 Dinner (einfach) € 8–12 Dinner (gehoben) ab € 15 Getränke Softdrink € 1,50–2,50 Bier € 1,50–2,50 Flasche Wein ab € 8 Unterwegs Mietwagen Taxi Bus Tagesetat* € 80 ab € 30/Tag € 1/km € 0,50/km * Mindestausgaben bei einfachen bis mittleren Ansprüchen inkl. ½ Doppelzimmer In Grazalema finden Besucher noch den Charme eines traditionellen andalusischen Bergdorfs (Bilder oben). In der Umgebung gibt es zahllose Wanderrouten (rechts) ANDALUSIEN Grazalema Weißes Dorf in luftiger Höhe Frische Luft in 812 Metern Höhe und ein gewisser rauer Bergbewohner-Charme: Die immerhin 2.300 Einwohner merkt man dem Dorf nicht an. Grazalema schmiegt sich in einen tiefen Taleinschnitt, steil kriechen seine mit Schmiedeeisen geschmückten weißen Häuser im hinteren Bereich die Hänge hoch. Der viereckige Plaza España bildet den Mittelpunkt – Kinder spielen Fußball, alte Männer unterhalten sich auf den Eisenbänken, und die meist in Trekkinghosen und Goretex gekleideten Gäste suchen sich in den umliegenden Gässchen einen Freiluft-Tisch in den Restaurants und Tapa-Bars. Wer die späten andalusischen Essenszeiten gewöhnt ist, muss sich in Grazalema umstellen: Hier sitzt man durchaus schon um halb neun am Tisch und verzehrt Deftiges wie hausgemachte Würste, Eintöpfe oder Wildgerichte. Das zum Hotel »Puerta de la Villa« gehörende Restaurant »La Garrocha« hat sich der authentischen Bergküche verschrieben (Menü € 15–25), in der Bar »Zulema« in einer engen Gasse kann man sich à la carte für wenig Geld ein leckeres Tapas-Menü zusammenstellen (rund € 4 pro Tellerchen). Hinkommen Jerez de la Frontera ‘ 120 km Málaga ‘ 150 km Nett gebettet Eine gute Wahl, solange man nicht eines der »Interior«-Zimmer ohne Außenfenster er - wischt, ist das traditionsreiche Hostal »Casa de las Piedras« im Zentrum (Tel. 0034-956-132014, Fax -956-132238, www.casadelaspiedras.org; EZ/ DZ € 32–35/45–48). In eleganten Cre metönen mit schmiedeeisernen Akzenten präsentiert sich das Hotel »Puerta de la Villa« in einem traditionellen Gebäude ebenfalls im Ortszentrum (Tel. 0034-956-132376, Fax -956-132087, www. grazalemahotel.com; EZ/DZ € 86–108/108–132, auch teurere Superior-Zimmer und Apartments). Zum Hotel gehören auch ein kleines Schwimmbecken und ein netter Patio. Gepflegte Zimmer in freundlichen, warmen Farben, erst wenige Jahre alt – zudem bietet das preisgünstige »Hotel Peñón Grande«neben Aircondition auch Heizung, was in der Nebensaison wichtig ist (Tel. 0034-956- 132434, Fax -956-132435, www. hotelgrazalema. com; EZ/DZ € 38/55). Umgebung Grazalema ist Zentrum einer hervorragenden Wanderregion: Nur hier und im Norden Marokkos wachsen die Pinsaposgenannten Igeltannen. Achtung: Für manche Wege braucht man eine Vorab-Genehmigung (bei der Infostelle oder übers Hotel zu bekommen), im Hochsommer manchmal sogar einen autorisierten Führer. Zahlreiche weitere »Weiße Dörfer« bieten sich für Ausflüge an, ein Muss ist das 32 Kilometer entfernte, auf einem Felsplateau gelegene Ronda mit seiner spektakulären Brücke. Fotos: Hemispheres/Gonzalez/laif, Bildagentur Huber/Tom Mackie, Bildagentur Huber/Tom Mackie, Turespaña Frankfurt 26 REISE & PREISE 2/2009

KASTILIEN-LÉON Covarrubias Wie die Mönche im Mittelalter Am zweiten Wochenende im Juli leben beim mittelalterlichen Kirschfest die großen Zeiten des 700-Einwohner-Dorfs wieder auf: Dann trägt man Wams und Mieder, wird in allen Ecken musiziert, lassen stolze Caballeros ihre Pferde durch die Kopfsteinpflastergassen tänzeln. Zu Zeiten der Reconquista und der Einigung Kastiliens spielte das Dorf eine bedeutende Rolle. Kein Wunder, dass es einen beeindruckenden Wehrturm aus dem 10. Jahrhundert, eine ähnlich alte, mehrfach umgebaute Stiftskirche, viele prachtvolle Herren- und rührend krumme Fachwerkhäuser besitzt. Beim Patronatsfest in der letzten Septemberwoche bilden sie die Kulisse für prachtvolle Prozessionen, Tanz und Musik, und auch im Rest des Jahres wird oft gefeiert. Eine weitere Fiesta ist im Januar dem Schwein gewidmet – generell steht viel Fleisch auf den Speisekarten, exzellent z. B. im Restaurant »Galo« (Schweinefleischgerichte ab € 9, Lamm aus dem Ofen € 14). Hinkommen Burgos ‘ 40 km Bilbao ‘ 200 km Die Plaza Doña Sancha im historischen Zentrum von Covarrubias Covarrubias: Die zahlreichen mittelalterlichen Bauten erinnern an die große Vergangenheit des kleinen Dorfes nahe Burgos (links) Nett gebettet Sehr stilvoll ist das Hotel »Nuevo Arlanza«mitten im Zentrum, das in einem alten kastilischen Haus bis Frühjahr 09 frisch renoviert wurde (Tel. 0034-947-400511, Fax -947-400513, www.hotelnuevoarlanza.com; Preise bis dato EZ/DZ € 45–51/75–86 inklusive Frühstück). Zum Hotel gehört ein großes Restaurant. Umgeben von Kirsch- und Mandelbäumen, liegt das kleine Landhotel »Doña Sancha« nur 300 Meter vom Dorfkern entfernt; viele liebevolle Details, schöne Zimmer mit mächtigen Holzbalken (Tel. 0034-947- 406400, www.hoteldonasancha.com; EZ/DZ € 33–42/45–52, Frühstück € 4) Umgebung Romanische Kreuzgänge und gregorianische Choräle entführen den Besucher im 15 Kilometer entfernten Kloster Monasterio de Santo Domingo noch tiefer ins Mittelalter (Eintritt €1,50). Unter anderem zur Vesper um 19 Uhr (Do im Sommer: 20 Uhr) sind die Gesänge zu hören. Die Fahrt nach Burgos lohnt allein schon wegen der riesigen, zum Weltkulturerbe erklärten Kathedrale. Aktive Na - turen finden am Río Arlanza z. B. beim Kajakfahren und Wandern Betätigung. INDIVIDUELL REISEN Wohnen Sie stilvoll wie einst Könige und Edelmänner in maurischen Festungen, stillen Klöstern oder pracht vollen Palästen. In einem der 92 Paradores der iberischen Halbinsel. Informationen und Buchungen über Ibero Tours. Der Generalvertretung für die Paradores in Deutschland. Parador in Lerma Ibero Tours GmbH Immermannstraße 23, 40210 Düsseldorf, Tel.: +49-(0)211 86415-20, E-Mail: iberotours@ibero.com, www.ibero.com Sonderpreis ab 55 Jahre p. P. im DZ, ÜF ab € 73,- (Normalpreis: ab € 99,-) REISE & PREISE 2/2009 27

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