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2010-4 REISE und PREISE

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KUBA Kubas Zentrum

KUBA Kubas Zentrum bietet zahllose Strände und 500 Jahre alte Städte, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Wer sich mit dem Mietwagen auf Entdeckungstour begibt, sollte kommunikativ sein und sich auf abenteuerliche Pisten einstellen. TEXT & FOTOS MARTINA MIETHIG Auf Ab Die Konterfeis von Che Guevara und Fidel Castro sind auf Kuba unzählige Male an Wänden und auf Schildern zu sehen. Die meisten Kubaner nehmen davon kaum noch Notiz Nur zwei Stunden, und Ihr seid an der Nordküste.« Unser Gastgeber in Trinidad an der Südküste fährt die Strecke öfter. Aber sicher nicht über die Sierra del Escambray! Nach einer Stunde steilster Serpentinen sind wir keine 30 Kilometer weiter: ein Schlagloch neben dem anderen, groß wie Badewannen. Slalom im Schneckentempo. Eine Herausforderung für Motor, Reifen und Gangschaltung. Und die Nerven, denn manchmal ist die Straße einfach weggebrochen. Ike ist schuld. Der Wirbelsturm hat hier 2008 ein Schlachtfeld hinterlassen. Katastrophale Straßen gehören in Kuba dazu, sobald man von den üblichen Touristen- und Busrouten abzweigt. »No es facil«, das ist nicht einfach, kommentieren die Kubaner alle Lebenslagen wie auch solche Fälle. Oder mit einem deftigen Kraftausdruck: »Coñó!« Mit motorisiertem Fahrzeug ist man immerhin eine Art König der Straße. Touris-ten sollten einige der vielen Zwangs- Tramper mitnehmen – auch um den Weg trotz fehlender Straßenschilder zu finden –, am besten Ältere oder Frauen mit Kindern. Wie Luisa, die schon eine Stunde an der Ortsausfahrt stand und von ihrer ausreisewilligen Tochter erzählt: »US-Visa-Lotterie oder Ausländer heiraten – egal, Hauptsache raus!« Oder die ältere resolute Dame mit der Bibel in der Hand, die gleich nach dem Einsteigen einen Kugelschreiber als »Erinnerung« einfordert. Zwei trampende Mädchen warnen die Blondine am Steuer lachend vor den Kubanern: »Cuidado, Cuba es una candela!« – Hier kannst du dir schnell die Finger verbrennen! Wer auf holprigen Pisten in zwei bis drei Wochen durch das Zentrum bis nach Guardalavaca unterwegs ist, sieht viel typisch Kubanisches am Straßenrand, etwa revolutionäre Durchhalteparolen. Und wer Spanisch versteht, der hört viel: revolutionsmüde Geschichten. Spärlicher Verkehr: Tramperin auf der Autopista, der kubanischen Autobahn Im Lande der Krokodile In Havanna geht’s auf die Autopista Richtung Südosten. Nach zwei Stunden ist es Zeit für eine erste Pause auf der idyllischen, wenngleich künstlichen Insel Guamá in der Laguna del Tesoro, wo es sich herrlich entspannen, Vögel beobachten und naturnah übernachten lässt (Bootstransfer € 5/Pers.). Wer möchte, besucht die Krokodilfarm (€ 4) oder macht eine Bootstour in die Mangroven des 15 Kilometer entfernten Zapata-Nationalparks mit seinen Zugvögeln (€ 9, Guide für 2 Std. € 6). Nicht weit von Guamá ist es auch zur berüchtigten »Schweinebucht« in Playa Girón (45 km, Museum € 1,70). Taucher können in den bis zu 70 Meter tiefen, teichartigen Cenotes (Unterwasserhöhlen) abtauchen in eine sagenhaft bunte Fauna mit schillernden Fischen (Lokal »Cueva de los Peces«, 30 km, € 21). Auf dem Weg zu kolonialen Perlen Zur Hafenstadt Cienfuegos empfiehlt sich die Inlandstrecke über Rodas – die Küstenstraße ist in sehr schlechtem Zustand. Die koloniale Altstadt, seit 2005 UNESCO-Weltkulturerbe, begeistert mit prächtigen Bauten wie dem Teatro Tomás Terry, wo Enrico Caruso in den 1920ern sang, und dem Palacio del Valle mit seinem architektonischen Mix aus Gotik, 14 REISE & PREISE 4/2010

wegen... Barock und Mudéjar-Stil sowie einer luftigen Dachbar (Mojíto € 3,50). Privatpensionen in Art- Decó-Villen reihen sich an der Landspitze im Viertel Punta Gorda aneinander, ein beliebter Traveller-Treffpunkt an der weiten Bucht. Einen Besuch lohnen außerdem das Castillo de Jagua (€ 1) und der größte Botanische Garten Kubas mit 280 Palmenarten (17 km östlich, € 4). Auch zum Strand Rancho Luna ist es nicht weit (17 km südlich). Eine Zeitreise in die Kolonialzeit wartet im nächsten Etappenziel, dem Bilderbuch-Städtchen Trinidad, zu erreichen ab Cienfuegos über die küstennahe Straße. Vorbei kommt man am familiären Campismo Guajimico (Bungalow € 34) und an der Villa Ma Dolores (Bungalow € 49). Für Trinidad sollte man sich ein, zwei Tage Zeit nehmen. Die Kapitale der Zuckerbarone ist eine Augenweide – und rund um den Plaza Mayor entsprechend touristisch. ‘ Die Strecke: ohne Abstecher 1.278 km Havanna–Guamá (160 km, 2 Std.)– Cienfuegos (130 km, 2 Std.)–Trinidad (90 km, 1,5 Std.)–Santa Clara (150 km, 2,5 Std.)–Remedios (50 km, 1 Std.)–Caibarién (9 km, 15 Min.)–Cayo Las Brujas/Santa María (50 km, X Std.)–Camagüey (316 km, 5–6 Std.)–Holguín/Finca Mirador de Mayabe (220 km, 3–4 Std.)–Gibara (40 km, 1 Std.)–Guardalavaca (63 km, 2 Std.) NETT GEBETTET Kolonial oder pauschal – einfach genial! GUAMÁ EINFACH Die »Villa Guamá« ist eine der originellsten, idyllischsten Anlagen in Kuba – wenn die Hoteldisko um 20 Uhr verstummt ist...: rustikale Holz-Cabañas auf Stelzen in einem Labyrinth aus Brücken und künstlichen Mini- Inseln (Península de Zapata, La Boca Guamá, Tel. 0053-45-915551, www.cubanacan.cu, EZ/DZ ab € 34/42 inkl. Frühstück). TRINIDAD EINFACH Jörg und Sahily bieten zwei schöne Zimmer mit luxuriösem Bad, reichhaltigem Frühstück (€ 3,40), Hausmannskost (€ 6,80) und Mini-Pool (Real 145, Casilda/Trinidad, Tel. 0053-41-995200, www.trinidadcuba. de.vu, EZ/DZ € 22). GEHOBEN Eine koloniale Perle ist das »Grand Hotel«, wo man wie ein Zuckerbaron wohnt (José Martí 262, Tel. 0053- 41-996070, www.iberostar.com, EZ/DZ ab € 113/135 inkl. Frühstück). CAYO LAS BRUJAS MITTEL Frühzeitig buchen: 24 einsame Bungalows der »Villa Las Brujas« direkt am Mini-Strand, mit À-la-carte- Restaurant (Tel. 0053-42-350199, -350023 www.gaviota-grupo.com, EZ/DZ ab € 45/66). CAMAGÜEY EINFACH Das Haus des netten Ehepaars Delfin und Elena ist eine grüne Oase in der Altstadt: ein Zimmer mit Bad und Fenster zum Flur, sicherer Parkplatz (171 San Ramon entre Santa Rita y San Esteban, Tel. 0053-32- 297262, E-Mail: casadelfinyelena@yahoo.es, EZ/DZ € 17). FINCA MIRADOR DE MAYABE HOLGUÍN EINFACH Von der »Finca Mirador de Mayabe« genießt man einen wunderbaren Rundblick, 24 gemütliche Bungalows, großer Pool (Alturas de Mayabe, 8 km südöstl. von Holguín, Tel. 0053-24-422160, E-Mail: calidad@mayabe.islazul.tur.cu, EZ/DZ € 21– 25/30–34 inkl. Frühstück, rechtzeitig reservieren!). GUARDALAVACA MITTEL Wie viele Mittelklassehotels ist das dreistöckige »Sol Río de Luna y Mares« am schönen Strand Playa Esmeralda etwas abgewohnt, aber das Buffet ist Spitzenklasse (Tel. 0053-24-430060, www.sol-riodelunaymares.com, EZ/DZ ab € 68/95 all inclusive). GEHOBEN Kubas derzeit bestes Hotel ist das »Paradisus Rio de Oro Resort & Spa« mit Villen an Strand und Hügel (Playa Esmeralda, Tel. 0053-24-430090, www.para disus-riodeoro.com, EZ/DZ ab € 174/280). Die Zimmer haben Wandgemälde, Himmelbetten, und Open-air-Bäder, Speisen von japanisch über französisch bis BBQ, »ultra-all-inclusive« vom Begrüßungs-Champus bis zum Tauchen. Über Veranstalter EZ/DZ € 162/222, Aventoura. REISE & PREISE 4/2010 15

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