ROM CITY-TRIP Von der Terrasse des Pincio-Hügels aus bietet sich einer der schönsten Blicke auf die Stadt und den Petersdom ROMA La Città Eterna Die Ewige Stadt bedeutet pure Lebenslust, wie sie nur die Italiener beherrschen. Man trifft sich zum Aperitivo auf den schönsten Plätzen der Altstadt und bummelt beim Shopping durch malerische Gässchen. Dazu kommt eine unglaubliche Menge an großartigen Sehenswürdigkeiten. VON SABINE BECHT 56 REISE & PREISE 4/2010
Die Spanische Treppe ist einer der beliebtesten Treffpunkte Roms – bei Touristen wie bei jungen Römern. Rund um die Via dei Condotti haben sich zahlreiche Nobelboutiquen angesiedelt (oben). Das Handy immer dabei und fast immer am Ohr: junge Römerin am Trevibrunnen (unten) Rom ist die Stadt von Kirche und Kunst, Antike und Barock, der lässigen Lebensart und geschäftigen Hauptstadtattitüde, das Ganze vor einer wunderbaren Kulisse, die jährlich etwa fünf Millionen Besucher anlockt. Die Römer bleiben cool bei all dem Andrang und integrieren die Touristenströme ebenso in ihren Alltag wie den täglichen Caffè am Bartresen. Die Ewige Stadt – ein riesiges, sehr lebendiges Freiluftmuseum und hektische Metropole zugleich, deren ausführliche Besichtigung sicherlich Wochen dauern würde. Was also tun, wenn man nur einige Tage zur Verfügung hat? Auf alle Fälle einen Blick auf die Relikte des antiken Weltreiches werfen, und sei es nur vom Dach des alles dominierenden Nationalmonuments Vittoriano, das wie eine riesige weiße Hochzeitstorte über der Innenstadt schwebt (Panoramalift € 7). Ende des 19. Jh. als Symbol für das geeinte Italien erbaut, markiert es die Grenze zwischen der Altstadt und dem riesigen archäologischen Gelände südöstlich davon. In der Altstadt selbst, dem teilweise autofreien Centro storico, kann man sich herrlich treiben lassen zwischen wunderschönen Plätzen wie Piazza Navona oder Piazza di Spagna, unzähligen prächtigen Kirchen und bedeutenden Museen quasi an jeder Straßenecke. Dazwischen finden sich überall nette Straßencafés. Wer es den Römern gleichtun will, geht – optimal gestylt, versteht sich – am Samstagnachmittag shoppen im Modeviertel um Via del Corso, Via dei Condotti und Spanische Treppe. Den Sonntag verbringt man dann mit der Familie im Stadtpark Villa Borghese. Zu einem beliebten Treffpunkt vor allem bei jüngeren Leuten entwickelte sich in den letzten Jahren das Stadtviertel Monti (Metrostation Cavour) zwischen Via Nazionale und Kolosseum. Kleine Designerläden, Wein-Bars, exotische Restaurants und hübsche Cafés – am schönsten zeigt sich Monti um den Piazza Madonna dei Monti, an dem sich die Studenten der nahe gelegenen Universität zur Mittagspause treffen. Spaziergang durch die Antike Auch nach 3.000 Jahren wechselvoller Geschichte ist die Antike bis heute ein lebendiger Teil des Stadtbildes geblieben. Säulen und Ruinen findet man an jeder Ecke, mal erstaunlich gut erhalten in barocke Kirchen integriert, mal als Triumphsäulen Orientierungspunkt oder auf kleiner Ausgrabungsfläche mitten in der Altstadt. Highlights im Centro storico sind sicherlich das hervorragend erhaltene Pantheon (Eintritt frei) sowie die Ara Pacis am Tiberufer: Der »Friedensaltar des Augustus« zeigt die perfekte Verbindung von Antike und Moderne – innen der prachtvolle Reliefaltar aus dem Jahr 9 v. Chr., außen der lichte Glas- und Travertinschrein des US-Architekten Richard Meier von 2006 (Eintritt € 8). Die wichtigsten Relikte des Römischen Weltreiches befinden sich jedoch jenseits der Altstadt. Der Kapitolshügel neben dem Nationalmonument Vittoriano war einst das religiöse Zentrum der Stadt, hier residierte Chefgott Jupiter. Die Palazzi am Kapitol beherbergen heute die Kapitolinischen Museen mit der wichtigsten Antikensammlung der Stadt (Eintritt € 12, www.museicapitolini.org). Unterhalb davon erstreckt sich das Forum Romanum, einst politisches Zentrum und nach antiker Sicht der Mittelpunkt der Welt. Zu den Kaiserforen sind es von hier nur wenige Schritte nach links über die Via dei Fori Imperiali, auf der rechten Seite des Forums erhebt sich der Palatin, der erste besiedelte Hügel Roms. Heute kann man ‘ TOP 10 der Must-Dos 1 Mit dem Panoramaaufzug aufs Dach des Vittoriano Der eindeutig beste Überblick – von der Antike bis zum Vatikan (€ 7). 2 Im Sala Rotonda der Vatikanischen Museen 6 Caffè am Tresen Am Tresen schmecken Caffè und Cappuccino am besten – am allerbesten bei »Tazza d’Oro« am Pantheon (Via degli Orfani 84, ab € 1,50). 7 Vatikan Michelangelos Ausmalung der Sixtinischen Kapelle zählt zum Beeindruckendsten, was es in Rom zu sehen gibt (Eintritt Museen € 15, mit der Online-Buchung für € 4 kann man die Warteschlange vermeiden, www.vatican.va). 8 Via Appia Antica Die »Königin der Straßen« liegt südlich des Zentrums (Metro A bis Colli Albani, dann Bus 660), Tipp: Sonntags kommen, ein Fahrrad mieten und ein Stück stadtauswärts fahren – sehr idyllisch! 9 Radtour durch den Park Villa Borghese mit Galleria Borghese Die grüne Lunge der Stadt mit Bootsteich, Tempelchen und Zoo (hier Radverleih, € 4/Std.). Für die weltberühmte Galleria Borghese (Eintritt € 10,50) ist eine Reservierung obligatorisch: Tel. 06-32810, www.ticketeria.it. 3 Forum Romanum und Kolosseum Einst antiker Marktplatz, dann monumentale politische Bühne; nebenan »Brot und Spiele«, um das Volk bei Laune zu halten (Kombiticket € 12). 4 Ein Abend in Trastevere Ein Bummel durch den Stadtteil auf der anderen Tiberseite gehört dazu – am besten abends, wenn unzählige Restaurants und Bars in romantischen Gässchen zum Verweilen einladen. 5 Eis bei Giolitti Hier stellt sich halb Rom an, es gibt an die 60 Sorten Eis (Via degli Uffici del Vicario 40, ab € 2). Markt am Campo de’Fiori Einer der schönsten Obst- und Gemüsemärkte Roms (nur bis mittags), abends ein beliebter Treffpunkt im Zentrum. 10 Münze in den Trevibrunnen Wer es kaum erwarten kann, wiederzukommen: Der Legende nach hilft es, eine Münze über die Schulter in den Trevibrunnen zu werfen! REISE & PREISE 4/2010 57
